Mitteilungen - AWO Karlsruhe
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STADTBEZIRKE<br />
Ortsverein Grötzingen<br />
Die <strong>AWO</strong> Grötzingen feiert Geburtstag<br />
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es<br />
Etwa 50 Anwesende erwarteten<br />
einen der üblichen schönen <strong>AWO</strong><br />
Nachmittage mit anschließender<br />
Mitgliederversammlung. Doch der<br />
Tag barg eine Überraschung. Er<br />
habe gehört, dass es einen besonderen<br />
Jubilar zu feiern gäbe, meinte<br />
Ortsvorsteher Thomas Tritsch.<br />
Ob er den ankündigen dürfte?<br />
Nein, er durfte nicht. Das wollte die<br />
Grötzinger Ortsvereinsvorsitzende<br />
sich selbst vorbehalten, denn sie<br />
hatte eine kleine Überraschung<br />
dazu vorbereitet. Edith Winterhoff<br />
war im Archiv fündig geworden und<br />
konnte auf einen Bericht zurückgreifen,<br />
den Willi Ebendt 1988 für<br />
den Grötzinger Heimatbrief verfasst<br />
hatte.<br />
In einer Feierstunde zum 40sten<br />
Geburtstag berichtete Heinz Hollerbach,<br />
damals Vorsitzender, von der<br />
Geburtsstunde der <strong>AWO</strong> in Grötzingen:<br />
„Die Narben des Krieges<br />
waren 1948 noch längst nicht verheilt,<br />
Hilfe war für viele Bürger notwendig.“<br />
Gerade in solchen Zeiten<br />
seien Tugenden wie Hilfsbereitschaft und Solidarität erforderlich,<br />
weswegen sich Frauen und Männer zusammenfanden und dem<br />
Großen Wohlfahrtsverband der Arbeiterwohlfahrt anschlossen,<br />
darunter Ludwig Scheidt, Hermann Jäger sen. und Herbert Schweizer,<br />
um nur einige Namen zu nennen. Anfangs waren die Aktivitäten<br />
des Ortsvereins auf reine Hilfeleistungen ausgerichtet, so führte<br />
Erna Scheidt mehrere Jahre eine Nähstube oder Bürger wurden<br />
mit Hilfspaketen bedacht und dadurch die Not ein wenig gelindert.<br />
Auf dem Knittelberg stellten die Naturfreunde ihr Haus für<br />
Kindererholungen zur Verfügung, aber vieles konnte nur in<br />
Kleinstarbeit und mit einem großen Opfer an Freizeit erbracht<br />
werden. Später veränderten sich die Aufgaben, man wandte sich<br />
mehr der Betreuung älterer Mitbürger zu. Ab 1980 gab es für sie<br />
einmal im Monat einen Kaffeenachmittag im Jugendheim Obere<br />
Setz, „obwohl der Weg dorthin für viele recht beschwerlich war<br />
und man seine Kaffeetasse auch noch selbst mitbringen musste,“<br />
erinnerte Edith Winterhoff.<br />
Seit nunmehr 25 Jahren stehen dem Verein Räume in der<br />
Begegnungsstätte zur Verfügung und unter Wilhelmine Neu und<br />
mit Hilfe vieler fleißiger Hände konnte erst jeden Montag ein<br />
Handarbeitstag und jeden Dienstag ein Kaffeenachmittag durchgeführt<br />
werden. Aus diesem Handarbeitstag wurde dann irgendwann<br />
eine Tanz- und Gymnastikgruppe, „doch von dem Erlös<br />
der verkauften Handarbeiten profitiert der Ortsverein noch bis<br />
heute,“ sagte die Vorsitzende: „Fleißig mit dabei waren Erna<br />
Scheidt, Paula Schweizer, Adele Schweizer und die junge Annemie<br />
Schweizer.“ Auch Hedwig Lipp, die in diesem Jahr Hundert<br />
wird, zählte zu den Eifrigen. Also fand Edith Winterhoff: „Wir<br />
haben uns gedacht, 65 Jahre sind es wert, dass man unsere<br />
Arbeit mit einem Gläschen Sekt jetzt ehrt!“ So gab es Schampus<br />
für alle. Neben Ortsvorsteher Tritsch war sein Vorgänger Armin<br />
Ruf in die Begegnungsstätte gekommen, der stellv. Ortsvorsteher<br />
Kurt Fischer und amtierende und ehemalige Ortschaftsräte. An-<br />
V. l. n. r.: Ehrungen für zehnjährige Mitgliedschaft: E. Winterhoff, (Vors. OV), A. Lorenz, A. Geiger<br />
(Vors. Kreisverband), M. Köhmstedt, I. Lange, K. Schmiederer und B. Ebendt (stellv. Vors. OV).<br />
wesend waren auch Siegfried Fischer vom Kreisvorstand der<br />
<strong>AWO</strong> und Verbandsreferentin Carmen Gilles. In besonderer<br />
Funktion war die <strong>AWO</strong> Kreisvorsitzende und Stadträtin Angela<br />
Geiger gekommen. Zunächst gratulierte sie zum „65sten“ mit<br />
einem Bericht zu den Ereignissen des Jahres 1948, danach<br />
unterstützte sie die Vereinsvorsitzende aktiv bei den Ehrungen.<br />
Fünf „Zehnjährige“ und eine „15-Jährige“ erhielten die Ehrenurkunde<br />
des Kreisverbandes. Ehrennadel und Urkunde erhielten<br />
Annemarie Hollerbach für 25 Jahre sowie Olga Oschmann und<br />
Monika Fischer für 30 Jahre Mitgliedschaft und Anneliese Tropf<br />
für 35. Für alle hatte Angela Geiger spannende Rückblicke im<br />
Focus der Zeit ihres Beitritts parat und die <strong>AWO</strong> jeweils einen<br />
üppigen Blumenstrauß.<br />
Und: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Die Ortsverwaltung<br />
konnte sich über einen Scheck des Vereins von 300,- Euro<br />
für bedürftige Mitbürger freuen und Angela Geiger durfte den gleichen<br />
Betrag für die <strong>AWO</strong> Krebsberatung mitnehmen, die in ehrenamtlicher<br />
Arbeit praktische Unterstützung bei Fragen zur Bewältigung<br />
des Umgangs mit dieser Diagnose Hilfestellung leistet.<br />
Edith Winterhoff hatte einen theoretischen und praktischen<br />
Rechenschaftsbericht angekündigt. Der vergnügliche praktische<br />
war eine Diaschau von Dieter Stork mit Dokumenten aus dem<br />
vergangenen Jahr: Geburtstage, Ausflüge, Aktivitäten mit dem<br />
Hanne-Landgraf-Haus der <strong>AWO</strong> und vieles mehr. Die Vorsitzende<br />
zeigte sich besonders von einem beeindruckt: „Was seid ihr doch<br />
für schön anzuschauende Senioren, mit euch kann ich mich wirklich<br />
sehen lassen!“ „Und“, konterte die zweite Vorsitzende, Beate<br />
Ebendt, „wir sind froh, dass wir dich als Seele haben!“<br />
Eine Mitgliederversammlung mit Überraschungen beim Ortsverein<br />
der <strong>AWO</strong>, der „zu Grötzingen gehört, wie der Rahmen<br />
zum Bild,“ so der Ortsvorsteher.<br />
Mit freundlicher Genehmigung von U. Steinhardt-Stauch<br />
(Das Pfinztal)<br />
<strong>AWO</strong> <strong>Mitteilungen</strong> 21