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November 2013 - Der Monat

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MOBILITÄT 2<br />

12<br />

13<br />

Verursacherprinzip<br />

auch für Mobilität<br />

Von Georg Sele<br />

Wer eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, soll dafür einen<br />

fairen Preis bezahlen. Vor Jahren wurde das Verursacherprinzip<br />

im Abfallwesen eingeführt. Warum soll das Verursacherprinzip<br />

nicht auch im Verkehrswesen gelten?<br />

Zwar bezahlt der Strassenverkehr hohe Beiträge via<br />

Treibstoff und Verkehrssteuern. Doch diese Beiträge<br />

reichen nicht, um die realen Kosten zu decken.<br />

Denn bei der Betrachtung der Kostenwahrheit im<br />

Sinn einer volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />

müssen auch die externen Kosten<br />

des Verkehrswesens berücksichtigt<br />

werden; also Kosten, die<br />

Nicht weniger mobil sein,<br />

sondern anders mobil sein:<br />

weder vom Verkehrsteilnehmenden<br />

noch von einer Versicherung<br />

gesünder, energieeffizienter, bezahlt werden. Im Bericht «Externe<br />

Kosten 2005 – 2009, Berechnung<br />

der externen Kosten<br />

umweltfreundlicher<br />

des Strassen- und Schienenverkehrs<br />

in der Schweiz» meint die Direktorin des<br />

Bundesamtes für Raumentwicklung im Vorwort:<br />

«Die Bewertung der externen Kosten des Verkehrs<br />

ist kein leichtes Unterfangen. Sie ist indessen unerlässlich,<br />

soll die Transparenz der Mobilitätskosten<br />

verbessert und eine nachhaltige Verkehrspolitik ermöglicht<br />

werden.»<br />

Die Hauptverursacher der externen<br />

Verkehrs-Kosten in der Schweiz sind:
Folgekosten<br />

von Unfällen etwa 2 Mrd. Franken;
Gesundheitskosten<br />

etwa 2 Mrd. Franken;
Klima und<br />

Lärm je 1,2 Mrd. Franken.
Bei den Gesundheitskosten<br />

wurde nur die verkehrsbedingte Luftverschmutzung<br />

berücksichtigt, nicht aber Gesundheitskosten<br />

infolge mangelnder körperlicher Aktivität<br />

wegen Auto-Einsatz auch für kurze Wege –<br />

Zur Person<br />

Georg Sele ist Präsident des Verkehrsclub Liechtenstein.<br />

www.vcl.li<br />

etwa die Hälfte der Auto-Wege<br />

sind bis fünf Kilometer kurz. In<br />

der Taschenstatistik 2012 «Mobilität<br />

und Verkehr» des Schweizer<br />

Bundesamtes für Statistik<br />

findet sich eine übersichtliche<br />

Darstellung. Die totalen externen<br />

Kosten des Verkehrs in der Schweiz betragen<br />

8074 Millionen Franken für die Strasse und 455<br />

Millionen Franken für die Schiene; also 95 %<br />

Strasse, 5 % Schiene. Bei den Strassenkosten werden<br />

4,6 Mrd. Franken dem Auto zugeordnet. Daraus<br />

ergeben sich neun Rappen pro Auto-Fahrzeugkilometer.<br />

Im Durchschnitt betragen die<br />

nicht von den Fahrzeughaltern oder Versicherungen<br />

getragenen Kosten also etwa 1000 Franken<br />

pro Jahr und Auto.<br />

<strong>Der</strong> Autoverkehr wird mit 30<br />

Millionen subventioniert<br />

Die für die Schweiz berechneten<br />

externen Kosten gelten in etwa auch für unser Land.<br />

Bei 28'000 Personenwagen ergeben sich für Liechtenstein<br />

also etwa 28 Millionen Franken an externen,<br />

ungedeckten – also von der gesamten Gesellschaft<br />

getragenen – Kosten. Zusätzlich sind die relevanten<br />

Ausgaben und Einnahmen von Gemeinden<br />

und Land zu berücksichtigen. Daraus ergibt<br />

sich ein weiterer Fehlbetrag von etwa 3 Millionen<br />

Franken. Total wird der Autoverkehr bei uns also<br />

mit etwa 30 Millionen Franken pro Jahr subventioniert.<br />

Die gleichen Überlegungen zeigen, dass wir<br />

unseren öffentlichen Verkehr total nur mit etwa 18<br />

Millionen Franken pro Jahr subventionieren. Natürlich<br />

kommen Aufwendungen für Strassen auch<br />

dem Fussverkehr, Radverkehr und Busverkehr zu-

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