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Mai 2008 - Der Monat

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MAI 08<br />

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STIFTUNGSRECHT: Stiftungen nicht nur für fromme Zwecke<br />

NATUR: <strong>Der</strong> Storch ist wieder gekommen<br />

SPORT: Soziale Absicherung für junge Sportler


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INHALT | EDITORIAL<br />

<strong>Der</strong> ausländische Druck<br />

wird weiter anhalten<br />

Das Schicksal des Finanzplatzes ist auch das Schicksal<br />

PANORAMA 4<br />

STIFTUNGSRECHT<br />

Stiftungen nicht nur für fromme Zwecke 6<br />

NATUR<br />

<strong>Der</strong> Storch ist wieder gekommen 10<br />

INTEGRATION<br />

Charmant in Schwarz – Aus Bosnien<br />

nach Vaduz 12<br />

KOPF DES MONATS<br />

Anita Fischer – Neue Mesmerin in Triesen 14<br />

SPORT<br />

Soziale Absicherung für junge Sportler 16<br />

BRAUCHTUM<br />

Die «kalte Sophie» gegen Frost<br />

Die Eisheiligen regelten die Bauernarbeit 18<br />

INNOVATION<br />

Königlich schlafen in fürstlichen Daunen 20<br />

ZEITGESCHEHEN<br />

1858 – Gründung des Klosters Schellenberg 22<br />

KULTUR<br />

Macht Musik! «hena und dena» 24<br />

MARKT 26<br />

KUNSTDENKMÄLER<br />

Schutz für Fürst, Volk und Land<br />

Kapelle Maria zum Trost 27<br />

RÄTSEL-SPASS 28<br />

AUTO<br />

<strong>Der</strong> Himmel lacht nach 22 Sekunden<br />

BMW 1er Cabrio auf sportlich getrimmt 29<br />

SCHLUSSPUNKT 30<br />

der Bewohner unseres Landes<br />

Was von vielen befürchtet und von anderen auf die<br />

Seite geschoben wurde, ist eingetreten. Deutschland<br />

hat den Druck auf Liechtenstein erhöht. Waren es<br />

vor Jahren die Vorwürfe wegen<br />

Geldwäscherei, sind es diesmal<br />

Anschuldigungen wegen der<br />

Beihilfe zur Steuerhinterziehung.<br />

Ob die Deutschen Steuern zahlen oder nicht, ist<br />

zwar grundsätzlich nicht unser Problem. Zu unserem<br />

Problem aber ist geworden, dass Deutschland<br />

aufgrund seines hohen Schuldenberges<br />

auf jeden Euro angewiesen<br />

ist. Weil der Stärkere<br />

mehr Macht hat, muss sich der<br />

Schwächere fügen oder zumindest<br />

anpassen. Mit der Revision<br />

des Stiftungsrechts ist die Sache<br />

noch nicht erledigt, der Druck<br />

bleibt und wird voraussichtlich<br />

noch andere Bereiche betreffen.<br />

Was Deutschland und etwas<br />

Günther Meier<br />

zögerlich auch andere EU-Länder<br />

machen, bleibt nicht mehr<br />

Redaktion «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>»<br />

allein ein Problem der Banken und Treuhänder. Das<br />

Schicksal des Finanzplatzes ist auch das Schicksal<br />

der Bewohner unseres Landes.<br />

IMPRESSUM: 3. Jahrgang, Nr. 29, <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong><br />

HERAUSGEBER: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan,<br />

Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li<br />

REDAKTION: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li<br />

ANZEIGEN: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li<br />

GESTALTUNG: Barbara Schmed, Gutenberg AG<br />

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ONLINE: «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>» im Internet: www.dermonat.li<br />

TITELBILD: Erfolg für Storchenprojekt: Junger Storch im<br />

Sommer 2007 im Ruggeller Riet. (Foto: Marco Nescher)<br />

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MAI <strong>2008</strong><br />

3


4<br />

5<br />

PANORAMA<br />

EURO <strong>2008</strong><br />

Mittendrin mit Briefmarken<br />

Die Fussball-Europameisterschaft findet in der<br />

Schweiz und in Österreich statt. Liechtenstein ist<br />

nicht aktiv dabei, aber mittendrin. Liechtenstein<br />

Tourismus hofft auf ein ausgezeichnetes Geschäft,<br />

denn einige der Schlachtenbummler werden wohl<br />

zwischen Österreich und der Schweiz pendeln. Ob<br />

die Fussball-Fans ausgerechnet in<br />

unserem Land bleiben, um sich<br />

die Zwischenzeit fürstlich zu vertreiben,<br />

bleibt abzuwarten. Mit<br />

dem Motto «Mittendrin» sollen<br />

einige Veranstaltungen stattfinden.<br />

Zu den bleibenden Werten<br />

der EURO 08 dürfte, unabhängig<br />

vom Ausgang des Turniers und<br />

unabhängig vom Touristen-Aufmarsch in unserem<br />

Land, die Briefmarken-Ausgabe gehören. Am 2. Juni<br />

erscheinen drei Sonderbriefmarken, alle mit der<br />

gleichen Wertstufe von 1.30 Franken, die auf einem<br />

attraktiven 16er-Bogen die EURO hochleben lassen.<br />

Gestaltet wurden die EURO-Sondermarken von der<br />

Maurer Künstlerin Corinna Marxer, der es gelungen<br />

ist, «mit feinem Pinselstrich zum einen die Vorfreude<br />

an der EURO 08 an den Austragsorten Schweiz<br />

und Österreich zu zeigen, aber auch die liechtensteinische<br />

Unterstützung für diese Grossveranstaltung<br />

auf heitere Art darzustellen». Die Schweiz erscheint<br />

auf der Briefmarke mit Alphorn und Matterhorn,<br />

Österreich mit Walzer und Stephansdom, Liechtenstein<br />

fahnenschwingend mitfeiernd.<br />

Foto: Philatelie Liechtenstein<br />

Die Zahlen des Jahres <strong>2008</strong><br />

Ausgaben für den Klimaschutz<br />

Gut 1 Million Franken gibt Liechtenstein dieses Jahr für die Bereiche<br />

Klima und Luftreinhaltung aus, wie aus dem Budget <strong>2008</strong> hervorgeht.<br />

■ 414 000 Fr. für Kontrollen und Untersuchungen<br />

■ 500 000 Fr. Projekte gemäss Kyoto-Protokoll<br />

■ 100 000 Fr. Subventionen für schadstoffarme Anlagen<br />

Die Einnahmen liegen in diesem Bereich aber wesentlich höher: Aus<br />

der CO2-Abgabe und dem Klimarappen fliessen der Staatskasse<br />

1,6 Millionen Franken zu.<br />

Foto: UFL<br />

Universität<br />

mit neuem Namen<br />

Die Universität für Humanwissenschaften hat<br />

einen neuen Namen. Künftig heisst das Bildungs -<br />

institut, das in der alten Spoerry-Fabrik in Triesen<br />

einquartiert ist, Private Universität im Fürs tentum<br />

Liechtenstein. Die im Jahre 2000 gegründete Universität<br />

führt die Fachbereiche «Wissenschaftliche<br />

Medizin» und «Rechtswissenschaften» für Doktoratsstudien.<br />

Ausserdem wird ein Executive-Master-<br />

Studiengang in Mediation und Konfliktmanagement<br />

angeboten. Neben dem Exekutive-Master-<br />

Studiengang in Vermögensrecht plant die Universität<br />

einen Exekutive-Master-Studiengang in Europäischem<br />

IT-Recht, der voraussichtlich im nächsten<br />

Studienjahr im Studienprogramm aufscheint.<br />

Religionsfreiheit<br />

eng oder weit gefasst<br />

Die Evangelische Kirche im Fürstentum Liechtenstein<br />

bietet den evangelischen Religionsunterricht<br />

an den öffentlichen Schulen ausdrücklich auch<br />

für Schüler an, die einem anderen Glauben angehören.<br />

Die bisherige Praxis der grundsätzlichen Wahlfreiheit<br />

ohne Beschränkung auf jeweils nur eine<br />

Konfession habe gezeigt, heisst es im Informationsblatt<br />

der Evangelischen Kirche, dass die Teilnahme<br />

von nicht-evangelischen Schülern für sie selbst wie<br />

auch für die Lehrpersonen stets eine grosse Bereicherung<br />

im Fach «Evangelische Religion» sei. Aus<br />

evangelischer Sicht bestehe keine Notwendigkeit, an<br />

dieser bisherigen Praxis etwas zu ändern, schreibt<br />

Pfarrrer André Ritter und fügt hinzu: «Auch wenn<br />

das Schulamt dies neuerdings von uns fordert.»<br />

MAI <strong>2008</strong>


VP Bank reduziert<br />

Papierverbrauch<br />

Die VP Bank bekennt sich zum Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens.<br />

Ein Punkt ist der Papierverbrauch, den die Bank im Jahr<br />

2007 um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr senken konnte. Dieser<br />

Rückgang resultiert weitgehend aus der Entscheidung, Vermögensauszüge<br />

den Kunden in der Regel nur noch einmal jährlich zuzustellen<br />

und Tages- oder Quartalsauszüge nur auf Kundenwunsch hin zu<br />

drucken und zu versenden. Kopierpapier wurde damit um 23 Prozent<br />

reduziert und bei den Kuverts gab es eine Reduktion um 62 Prozent.<br />

Innovationslandkarte<br />

für Liechtenstein<br />

Die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes wird massgeblich von der<br />

innovativen Leistungsfähigkeit der Wirtschaft bestimmt. Eine erste<br />

Studie über den Innovationsstandort bescheinigt Liechtenstein eine<br />

hohe Innovationsleistung. Nun soll bis Juli eine Innovationslandkarte<br />

erstellt werden. Drei Themenbereiche werden dabei besonders berücksichtigt:<br />

Instrumente zur Förderung des Wissenstransfers, Massnahmen<br />

zur indirekten Finanzierungsförderung von Innovationsvorhaben<br />

für KMU und Möglichkeiten zur Schaffung eines innovationsund<br />

technologiefreundlichen Klimas. Zudem arbeitet die Regierung<br />

an einer Studie mit dem Thema «Wo drückt die KMU der Schuh?» Die<br />

Erhebung soll der Beseitigung bürokratischer Hemmnisse dienen.<br />

LKW-Öko-Strom<br />

aus der Steckdose<br />

Öko-Strom aus Liechtenstein! Das gibt es und<br />

wird von den Liechtensteinischen Kraftwerken unter<br />

dem Label «LiStrom Öko» geliefert. Dieser Strom<br />

aus der Steckdose hat allerdings einen höheren<br />

Preis. Die LKW verlangen dafür einen Ökobonus<br />

von 7 Rappen pro Kilowattstunde. Die LKW haben<br />

errechnet, dass dieser Aufpreis<br />

für ein Einfamilienhaus etwa 30<br />

Franken pro <strong>Monat</strong> beträgt. <strong>Der</strong><br />

bei den LKW bestellte Öko-Strom<br />

wird von den LKW auf umweltschonenden<br />

Anlagen produziert<br />

und ins Stromnetz eingespeist.<br />

Wer «LiStrom Öko» für seinen<br />

Haushalt bestellt, erhält dafür ein<br />

Zertifikat.<br />

Foto: Marco Nescher<br />

Foto: Günther Meier<br />

Güterverladung<br />

auf die Eisenbahn<br />

Grosse Industriebetriebe Liechtensteins<br />

verladen Güter in erheblichem Umfang auf die<br />

Bahn, allerdings nicht im Land selbst, sondern<br />

im österreichischen Wolfurt und im schweizerischen<br />

Buchs. Ob eine Güterverladung auf die Eisenbahn<br />

auch in unserem Land möglich wäre,<br />

um die vielen LKW-Fahrten grenzüberschreitend<br />

zu reduzieren, war Gegenstand einer Machbarkeitsstudie.<br />

Die Untersuchung brachte das Resultat,<br />

dass ein Güterumschlag auf die Eisenbahn<br />

grundsätzlich beim Bahnhof in Nendeln möglich<br />

wäre, wenn die Infrastruktur für die Bahnverladung<br />

ausgebaut wird. Aus der Industrie<br />

kommen positive Signale, sechs Unternehmen<br />

unterstützen die Initiative für einen Güterumschlag<br />

in Nendeln. In einem nächsten Schritt soll<br />

unter Federführung der Industrie- und Handelskammer<br />

(LIHK) weiter untersucht werden,<br />

welche Trägerschaft zur Betreibung der Güterumschlaganlage<br />

aufgebaut werden muss. Ausserdem<br />

soll ein Finanzierungs- und Betriebskonzept<br />

ausgearbeitet und die Erstellung einer<br />

Gesamtwirtschaftlichkeitsrechnung vorgenommen<br />

werden. Geplant sind auch Abklärungen,<br />

ob für den Güterumschlag Lärmschutzmassnahmen<br />

vorgesehen werden müssen. Damit alle<br />

in Zukunft am gleichen Strick ziehen, ist die Bildung<br />

eines Steuerungsgremiums vorgesehen, in<br />

dem Vertreter des Landes, der Standortgemeinde<br />

Eschen und der Unternehmen vertreten sein<br />

werden. Gegenwärtig liegen noch keine Angaben<br />

vor, bis wann so eine Anlage erstellt werden<br />

könnte.


6<br />

7<br />

Von Günther Meier<br />

STIFTUNGSRECHT<br />

Stiftungen nicht nur<br />

für fromme Zwecke<br />

<strong>Der</strong> Totalrevision des Stiftungsrechts kommt die<br />

Regierungskoalition von FBP und VU entgegen.<br />

Als sich der Landtag Mitte März erstmals mit der<br />

Regierungsvorlage beschäftigte, stellte sich die VU-<br />

Fraktion geschlossen hinter den Regierungschef-<br />

Stellvertreter und Justizminister Klaus Tschütscher.<br />

War die Stiftungsreform vor der<br />

Koalitionsbildung noch Gegen-<br />

Wie soll die internationale<br />

stand steter Nachfragen bei der<br />

Akzeptanz zu einem Zeit- Justizministerin und verhüllter<br />

Kritik am Vernehmlassungsentpunkt<br />

festgestellt werden,<br />

wurf, so lautete diesmal die<br />

wenn das Gesetz erst beschlossen, Schlagzeile im Liechtensteiner<br />

Vaterland ohne jeden Vorbehalt<br />

aber noch gar nicht in Kraft ist?<br />

«Guter Kompromiss zwischen<br />

Transparenz und Diskretion».<br />

Die FBP-Fraktion übergab die Federführung an<br />

die Union, die sich im Unterschied zum Koalitionspartner<br />

geschlossen gegen die von der Freien Liste<br />

verlangte parlamentarische Kommission stemmte,<br />

wohl deshalb, damit keine Zeit verloren gehe und<br />

vor allem keine Kommission an der Vorlage herumdoktere.<br />

Nach dem Sturm der Entrüstung gegen<br />

Äusserungen von Vertretern der Freien Liste in ausländischen<br />

Medien, die in der Öffentlichkeit als gegen<br />

den Finanzplatz gerichtet interpretiert wurden,<br />

bekräftigte die Freie Liste ihre Mitarbeit bei dieser<br />

Revision. Die von der FL-Fraktionssprecherin And -<br />

rea Matt angekündigte Vorgehensweise, die Freie<br />

Liste werde dem Gesetz nach der zweiten Lesung<br />

nur zustimmen, wenn das neue Stiftungsrecht eine<br />

reale Chance habe, international anerkannt zu werden,<br />

entpuppt sich bei näherem Hinsehen als reine<br />

Worthülse: Wie soll die internationale Akzeptanz<br />

zu einem Zeitpunkt festgestellt werden, wenn das<br />

Gesetz erst beschlossen, aber noch gar nicht in Kraft<br />

Liechtensteinische Stiftungen gehören derzeit zu den sehr<br />

gut beobachteten Objekten. Vor allem in Deutschland. <strong>Der</strong><br />

Landtag wird die Stiftungsreform im <strong>Mai</strong> voraussichtlich ab-<br />

schliessen. Das Problem mit Deutschland wird bleiben.<br />

ist? Werden jene Medien im Ausland<br />

als Massstab angenommen,<br />

denen die Freie Liste freizügig<br />

Interviews gewährte? Wird eine<br />

Umfrage bei jenen Regierungen<br />

gestartet, die gestohlene Daten<br />

kauften? Ist gar ein Marsch zum<br />

Europarat in Strassburg geplant?<br />

Hat sich die Treuhänder-Lobby<br />

durchgesetzt?<br />

Die Ausgangslage für die weitere<br />

parlamentarische Behandlung scheint also klar zu<br />

sein. Ebenso lässt die Haltung der Regierung zum<br />

Stiftungsrecht keine Fragen offen: «Die angestrebte<br />

Positionierung des Finanzplatzes auf der Ebene des<br />

Produktspektrums rückt die Nutzung traditioneller<br />

Stärken in den Vordergrund. <strong>Der</strong> Finanzplatz<br />

fokussiert sich auf den Bereich des Private Wealth<br />

Management. Herzstück der Dienstleistungen im<br />

Rahmen des Private Wealth Management ist unverändert<br />

die liechtensteinische Stiftung, womit an die<br />

lange Tradition des Treuhandwesens angeknüpft<br />

wird.» Die Überarbeitung des Stiftungsrechts ist<br />

laut Regierungsbericht in Angriff genommen worden,<br />

«um die Wettbewerbsfähigkeit der liechtensteinischen<br />

Stiftungen gegenüber Angeboten anderer<br />

Standorte langfristig zu sichern.» Ausserdem<br />

glaubt die Regierung, die Akzeptanz der Stiftungen<br />

mit dieser Revision bei ausländischen Meinungsträgern<br />

und Behörden erhöhen zu können. Einen<br />

Vorgeschmack dessen, was Liechtenstein in dieser<br />

Beziehung aus dem Ausland zu erwarten hat, lieferte<br />

Harald Bösch, Rechtsanwalt in Vaduz und<br />

Bregenz, in der österreichischen Zeitung «<strong>Der</strong> Standard»<br />

in einem Interview: «Die Transparenz wird


nicht verbessert, die Kontrolle auch nicht. Die<br />

Anonymität bleibt bestehen.» Bösch erklärte dem<br />

Standard auch, weshalb die liechtensteinischen<br />

Stiftungen nach seiner Auffassung attraktiv sind:<br />

«Liechtenstein kümmert sich nicht um die Einhaltung<br />

ausländischer Steuergesetze.» Ausserdem falle<br />

für die Stiftung keine Einkommenssteuer an und<br />

die Kapitalsteuer sei sehr, sehr moderat. «Die einheimische<br />

Treuhänder-Lobby hat sich durchgesetzt»,<br />

schätzt Bösch die Lage ein: «Nachteile haben<br />

die ausländischen Staaten, weil Liechtenstein massiv<br />

Kapital anzieht. Gerade aus Deutschland. Bei<br />

legalen Vermögenstransfers in Liechtensteiner Stiftungen<br />

fällt eine massive Schenkungssteuer an. Da<br />

wählt man den schwarzen Weg nach Liechtenstein.»<br />

Gegen diese Lobby wetterte auch der FL-Abgeordnete<br />

Paul Vogt im März-Landtag: «Ich stelle fest,<br />

dass mas siver Druck von Seiten der Lobbyisten ausgeübt<br />

wird.» Nach seinem parlamentarischen Verständnis,<br />

das er nicht näher erläuterte, dürfe der<br />

Landtag nicht «Handlanger dieser Kreise» werden.<br />

Eine Antwort auf den internationalen<br />

Wettbewerb<br />

Wie es in Zukunft weiter gehen<br />

soll, bekräftigten Regierungschef Otmar Hasler und<br />

Regierungschef-Stellvertreter Klaus Tschütscher in<br />

einer gemeinsamen Erklärung: «Liechtenstein rich-<br />

Die Stiftung steht im Mittelpunkt:<br />

In Liechtenstein im<br />

Mittelpunkt einer Reform, im<br />

Ausland im Mittelpunkt<br />

der Kritik.<br />

tet seinen Finanzplatz an europäischen<br />

und internationalen<br />

Standards aus.» Die künftige<br />

Ausrichtung des gesamten Wirtschaftsstandortes<br />

beruhe auf den<br />

grundlegenden Werten eines<br />

ausgeprägten Schutzes der Privatsphäre<br />

und des Eigentums.<br />

Den mit dem Projekt «Futuro» eingeschlagenen<br />

Weg betrachten Hasler und Tschütscher als eine<br />

«Antwort auf den internationalen Wettbewerb».<br />

Von den spektakulären behördlichen Aktionen gegen<br />

mutmassliche Steuerhinterzieher in Deutschland<br />

und einigen anderen Ländern, die Stiftungen<br />

und Konten in Liechtenstein eingerichtet haben,<br />

will sich die Regierung nicht beirren lassen. Die<br />

«Erfolgsgeschichte» der Stiftung soll weitergeführt<br />

werden. Im Unterschied zu ihrer Bezeichnung, die<br />

anderswo wohltätigen oder gar frommen Zwecken<br />

dient, verfolgen die meisten der 50 000 Stiftungen<br />

keine gemeinnützigen Zielsetzungen. Die Mehrheit<br />

der Stiftungen sollen Familienstiftungen sein, die<br />

der Nachlassplanung innerhalb einer Familie dienen,<br />

oder Holdingstiftungen, die zur Sicherung von<br />

Anteilen an operativen Unternehmen errichtet<br />

wurden. Die meisten Stifter bedienen sich, wie in einem<br />

Regierungsbericht steht, aus persönlichen,<br />

rechtlichen oder wirtschaftlichen Gründen der<br />

treuhänderischen Verwaltung der Stiftungen. Das<br />

Institut der privaten «hinterlegten Stiftung», die im<br />

Unterschied zu den gemeinnützigen Stiftungen<br />

nicht im Öffentlichkeitsregister eingetragen sein<br />

muss, soll in Zukunft beibehalten werden. <strong>Der</strong> Reformvorschlag<br />

der Regierung lautet, dass künftig<br />

nicht mehr die Stiftungsurkunde hinterlegt werden<br />

soll, sondern die Gründungsanzeige des Stiftungs-<br />

Foto: Günther Meier<br />

MAI <strong>2008</strong>


8<br />

STIFTUNGSRECHT<br />

vorstandes. Alles Rechtsvorschriften, die den Argwohn<br />

im Ausland wecken, so dass die geplante<br />

Verstärkung der Aufsicht, um mehr Rechtssicherheit<br />

zu schaffen, praktisch keine Beachtung findet.<br />

Stiftungsrecht zwischen Privatsphäre<br />

und Steuerflucht<br />

Dass das Gesetzeswerk auch wissenschaftlich<br />

abgestützt sei, durch den Beizug von<br />

Professoren aus der Schweiz und Österreich, wie<br />

Klaus Tschütscher im Landtag ausführte, dürfte<br />

kaum zum Versiegen jener Vorwürfe führen, die<br />

hinter den Stiftungen Steuerhinterziehung wittern.<br />

Wo Liechtenstein vom Schutz der Privatsphäre<br />

redet, vermuten andere Beihilfe zur Vermeidung<br />

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Das Museum Rhein-Schauen, Lustenau<br />

er flucht und Stiftungsrecht kann zwar in Abrede<br />

gestellt werden, doch solange gestohlene Kundendaten<br />

die Runde machen und zu Verdächtigungen<br />

wegen Steuerhinterziehung führen, steht Liechtenstein<br />

mit seiner Stiftungsreform etwas einsam in<br />

der Gegend. Und solange gewisse Länder mit Schuldenbergen<br />

und jährlich neuen Defiziten im Staatshaushalt<br />

zu kämpfen haben, wird der Druck auf<br />

den Finanzplatz Liechtenstein kaum geringer. Noch<br />

wird die Stiftung als «Herzstück» der liechtensteinischen<br />

Dienstleistungen im Private Wealth Management<br />

bezeichnet. Die Zukunft des Finanzplatzes<br />

dürfte kaum bei diesem Herzstück liegen, zumindest<br />

nicht in der vorliegenden Konstruktion. Die<br />

nächste Reform steht bereits vor der Türe, bevor die<br />

derzeitige Reform über die Bühne ist. |<br />

<strong>Der</strong> Rhein – quellnah<br />

Neben eindrucksvollen Fotografien von Catja Rauschenbach enthält der Bildband<br />

Beiträge von Autoren aus drei Ländern: Leo Tuor (Graubünden), Hansjörg<br />

Quaderer (Liechtenstein) und Wolfgang Mörth (Vorarlberg). Entstanden ist<br />

eine poetische Annäherung an den Rhein von seinen Ursprüngen bis zum Bodensee,<br />

eingeleitet vom Rheingesang Hölderlins mit einem Essay zur Flussdichtung<br />

von Rainer Nägele. Ergänzt wird das Buch mit Beiträgen von Mario<br />

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PONTOS<br />

AUTOMATIK


10<br />

11<br />

Von Marco Nescher<br />

NATUR<br />

<strong>Der</strong> Storch<br />

ist wieder gekommen<br />

Grosses Aufsehen erregte letztes Jahr ein Storchenpaar, das sich das Ruggel-<br />

ler Riet als Brutplatz ausgesucht hatte. Mehr als 100 Jahre hatte es gedauert,<br />

bis ein Storchenpaar in Liechtenstein brütete. <strong>Der</strong> Storch ist vor wenigen<br />

Wochen wieder gekommen.<br />

Die Hoffnungen der Storchen-<br />

Freunde erfüllten sich. Im Ruggeller Riet, wo im<br />

vergangenen Jahr ein Storchen-Paar gebrütet hatte,<br />

ist vor wenigen Tagen wieder ein Storch aufgetaucht.<br />

Nach der Winterreise in den Süden kehrte<br />

ein Storch an den Nistplatz zurück. Damit könnten<br />

sich die Erwartungen vieler Stor-<br />

Die Ankunft auf dem chen-Freunde ebenfalls erfüllen,<br />

dass auch dieses Jahr wieder eine<br />

hohen Nest begleitet der<br />

Storchen-Familie auf einem der<br />

Weissstorch jeweils durch künstlich angelegten Nistplätze<br />

brütet. Gross war die Freude im<br />

Klappern mit dem<br />

vergangenen Jahr, als im Nest<br />

langen Schnabel drei Jungvögel gesichtet wurden,<br />

von denen aber nur ein Junges<br />

überlebte. Nachdem es über 100 Jahre gedauert hatte,<br />

bis man in Liechtenstein wieder eine Storchen-<br />

Familie mit Nachwuchs beobachten konnte, nährt<br />

das erneute Auftauchen eines Storches die Hoff-<br />

Transnationales Projekt<br />

Das transnationale Storchenprojekt<br />

CICONIA mit Sitz im Fürstentum Liechtenstein<br />

hat die Wiederansiedlung des Weissstorches<br />

im Ruggeller Riet durch das Aufstellen<br />

von Horstunterlagen gefördert. Parallel dazu<br />

hat CICONIA in einer grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit durch Lebensraumaufwertungen<br />

die Storchenpopulation im Alpenrheintal<br />

gestärkt. Das Liechtensteiner Projekt konnte<br />

dank der Unterstützung der Stiftung Propter<br />

Homines realisiert werden. Das Amt für Wald,<br />

Natur und Landschaft stellt die Horstunterlagen<br />

zur Verfügung.<br />

nung, dass das Naturschutzgebiet Ruggeller Riet zu<br />

einem «Storchen-Nest» werden könnte, das in den<br />

nächsten Jahren noch weitere Brutpaare anlockt.<br />

Klappern zur Begrüssung und<br />

Verteidigung<br />

Beim Ruggeller Storch handelt es<br />

sich um einen Weissstorch. Eine majestätische Erscheinung,<br />

wenn der etwa einen Meter hohe Vogel<br />

auf den langen, dünnen und rötlich gefärbten Beinen<br />

im Riet umherschreitet. Imposant wirkt auch<br />

sein Anflug auf das Nest, denn ihn tragen weisse<br />

Flügel mit schwarzen Schwungfedern, die gesamthaft<br />

eine Spannweite von gut zwei Meter ergeben.<br />

Die Ankunft nach der Landung auf dem hohen<br />

Nest begleitet der Weissstorch jeweils durch Klappern<br />

mit dem langen Schnabel, was wohl der Verständigung<br />

mit dem Partner dient und dem Weissstorch<br />

den Namen Klapperstorch eingetragen hat.<br />

Das Klappern mit dem schmalen, langen und ebenfalls<br />

rötlich gefärbten Schnabel wird aber nicht nur<br />

zur Begrüssung, sondern auch zur Verteidigung<br />

eingesetzt. Im Unterschied zu Singvögeln, die ihre<br />

Stimme erschallen lassen, setzen die Klapperstörche<br />

das Klappern gegenseitig auch beim Balzritual ein.<br />

Jährlich eine Winterreise<br />

nach Afrika<br />

<strong>Der</strong> Weissstorch gehört zu den<br />

Zugvögeln, der jedes Jahr einen langen Weg von seinem<br />

Brutquartier bis zu seinem Winterdomizil in<br />

Afrika zurücklegt – und wenn der Schnee in unserer<br />

Gegend langsam zurückgeht und die Sonnenstrahlen<br />

kräftiger wirken, auch in umgekehrter<br />

Richtung. Mit seiner Flügelspannweite nutzt der<br />

Storch in der Regel die Aufwinde, um wie ein Segel-


<strong>Der</strong> Storch ist wieder ins Ruggeller<br />

Riet zurückgekehrt, wo letztes<br />

Jahr ein Storchen-Paar nistete<br />

und drei Junge grosszog, wovon<br />

eines überlebte.<br />

flieger durch die Lüfte zu gleiten.<br />

Weil über dem Wasser diese<br />

Thermik fehlt, umfliegen die<br />

Störche auf dem Weg nach Afrika<br />

das Mittelmeer. Lange Beobachtungen<br />

der Storchenzüge haben<br />

erkennen lassen, dass es zwei<br />

Storchen-Routen auf den südlichen<br />

Kontinent gibt: Die einen<br />

Störche fliegen über Gibraltar<br />

nach Westafrika, die anderen<br />

nehmen den Weg über die Türkei<br />

und die Sinai-Halbinsel nach Ostafrika. Weit ist<br />

es in beiden Richtungen: Die längsten Distanzen,<br />

die bis nach Südafrika führen, messen rund 10 000<br />

Kilometer.<br />

Von drei Jungen blieb nur<br />

eines übrig<br />

In den vergangenen 20 bis 30 Jahren<br />

konnte beobachtet werden, dass die Zahl der<br />

Weissstörche in Europa wieder zugenommen hat.<br />

In verschiedenen Gebieten wurde eine aktive<br />

Ansiedlung betrieben, beispielsweise auch im<br />

St. Galler Rheintal, wo schon seit Jahren etliche<br />

Störche den Sommer und die Brutzeit verbringen.<br />

Ein paar Mal beobachtete man Störche, wie sie das<br />

Ruggeller Riet inspizierten, doch blieb es bei kurzen<br />

Ausflügen. Erst im vergangenen Jahr flog ein Pärchen<br />

ein, nistete auf einem speziell für die Störche<br />

hergerichteten Hochstand und brütete auch. Möglicherweise<br />

hatte das Pärchen keinen Platz mehr<br />

in den Rheintaler Brutgebieten gefunden und wich<br />

deshalb nach Liechtenstein aus. Das Storchen-<br />

Pärchen hatte ursprünglich drei Junge, doch blieb<br />

letztlich nur eines übrig; was mit den beiden ande-<br />

Foto: Marco Nescher<br />

ren passierte, ist nicht beobachtet worden. Sind sie<br />

ein Opfer anderer Vögel geworden oder haben sie<br />

die damals nass-kalte Witterung nicht überlebt?<br />

Ruggeller Riet ist ein ideales<br />

Storchengebiet<br />

Die Freude ist natürlich gross,<br />

dass der Storch zurückgekommen ist. Sicher finden<br />

die Störche im Ruggeller Riet ideale Bedingungen<br />

vor, denn sie lieben als Segler und Gleiter offene<br />

Landschaften, die ihre Flugeigenschaften nicht behindern.<br />

Ausserdem halten sie sich gerne in seichten<br />

Flussgebieten auf, wie im renaturierten Gebiet<br />

des Binnenkanals, die ihren Speisezettel mit Fischen,<br />

Fröschen und anderen Reptilien anreichern.<br />

Ebenso lieben sie extensiv bewirtschaftete Böden<br />

wie das Naturschutzgebiet im Ruggeller Riet, die<br />

das Nahrungsangebot um Insekten, Würmer und<br />

Mäuse erweitern. Wenn alles stimmt, legt die Weissstörchin<br />

3 bis 5 Eier ins Nest, die abwechslungs -<br />

weise mit dem Partner ausgebrütet werden. Die<br />

Brutzeit beginnt etwa im April, doch erst etwa im<br />

Juni kündigt das freudige Klappern der Störche an,<br />

dass es Nachwuchs gegeben hat. |<br />

MAI <strong>2008</strong>


12<br />

13<br />

Von Günther Meier<br />

INTEGRATION<br />

Charmant in Schwarz<br />

Aus Bosnien nach Vaduz<br />

«Parisien super», bestellte der<br />

Gast. Freundlich lächelnd nimmt die Bedienung die<br />

Bestellung auf und ordert in der Küche eine «Parisien<br />

Suppe». Ruth Meier, damals Chefin im «Waldhof»<br />

in Schaanwald, schüttelt den Kopf und fragt<br />

am Stammtisch nach. <strong>Der</strong> Gast wollte Zigaretten,<br />

keine Suppe! Anfang der achtziger Jahre, als Hata<br />

Cajic nach Liechtenstein kam,<br />

war ihr dieser Zwischenfall pein-<br />

Im «Real» empfange ich lich. Heute kann sie darüber la-<br />

die Gäste in «meinem Haus» – chen. Die junge Bosnierin, die in<br />

ihrer Heimat eine Ausbildung in<br />

hier fühle ich mich der Gastronomie absolviert hat-<br />

wie zu Hause. te, wollte damals nur für eine Saison<br />

in Liechtenstein arbeiten, um<br />

ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.<br />

Vergangen sind inzwischen 27 Jahre, Liechtenstein<br />

ist ihre neue Heimat geworden. Seit vielen<br />

Jahren arbeitet sie im Au Premier im Hotel-Restaurant<br />

«Real» als Chef des Service – umsichtig, diskret,<br />

kompetent und charmant.<br />

Wer ins «Real» geht, wird von Hata Cajic empfangen, an den Tisch begleitet,<br />

kompetent beraten und charmant bedient. Die meistens in dezentes Schwarz<br />

gekleidete «Chef de Service» stammt aus Bosnien, hat in Liechtenstein aber<br />

ihre zweite Heimat gefunden.<br />

Durch Empfehlung nach<br />

Liechtenstein<br />

Hata Cajic hatte während ihrer<br />

Gastro-Ausbildung erkannt, dass die kroatische<br />

Küste an der Adria einmal zu einer gefragten Feriendestination<br />

werden könnte. Österreichische und<br />

Bauchgefühle<br />

Integration hat auch etwas mit Gefühl zu tun. Mit<br />

Bauchgefühl. Wir wollen das Thema Integration von Ausländern von<br />

der Gefühlsseite her betrachten. Diesmal mit Hata Cajic, die aus<br />

Bosnien nach Liechtenstein kam, in unserer Serie.<br />

deutsche Urlauber kamen schon anfangs der achtziger<br />

Jahre an die schönen Strände und Buchten.<br />

Wer sich mit diesen Gästen verständigen wollte,<br />

musste Deutsch können, war sie sich bewusst. Ein<br />

bisschen Deutsch hatte Hata Cajic in der Schule<br />

gelernt, doch wollte sie im Hinblick auf eine Anstellung<br />

in der Ferien-Gastronomie ihre deutschen<br />

Sprachkenntnisse erweitern.<br />

Deutschland kam nicht in Frage,<br />

dafür hatte sie zuviel aus dem Zweiten Weltkrieg<br />

gehört. Nach Deutschland und nach Österreich<br />

wollte sie nicht unbedingt, am liebsten in die<br />

Schweiz. Dann half der Zufall etwas nach: Eine<br />

Bekannte erzählte von offenen Stellen in Liechtenstein<br />

– und Hata Cajic reiste ins unbekannte Fürs -<br />

tentum ab. Mit der festen Absicht, nach einer Saison<br />

wieder in die Heimat zurückzukehren.<br />

Mit klopfendem Herzen ins<br />

«Real»<br />

<strong>Der</strong> Zufall oder das Schicksal<br />

meinte es anders. Vom «Mädchen für alles» stieg<br />

sie zur Service-Angestellen auf, büffelte jede freie<br />

Minute Deutsch und Kenntnisse der Gastronomie.<br />

Für ihre heutige Position als Chef de Service im<br />

«Real» war wohl entscheidend, dass ihre erste Stelle<br />

im «Waldhof» die Möglichkeit bot, die Spitzengas<br />

tronomie kennenzulernen. Nach drei Jahren<br />

folgte das «Landhaus» in Nendeln bei Lisette und<br />

Peter Hutter, bis ein Anruf von Felix Real kam. Ein<br />

Gast hatte Vermittler gespielt, nachdem die Hutters<br />

weggezogen waren.<br />

Hata Cajic erinnert sich noch genau,<br />

wie sie mit klopfendem Herzen das «Real» betrat,<br />

um mit dem grossen Meister der Kochkunst<br />

persönlich zu reden. Sie wurden einig, und Hata


Hata Cajic bedient die Gäste im<br />

Hotel-Restaurant «Real» in Vaduz<br />

kompetent und mit zurückhaltendem<br />

Charme.<br />

Cajic gehört seit 1987 zur Real-<br />

Familie. Den geplanten Saisonaufenthalt<br />

hatte sie als alleinerziehende<br />

Mutter von drei Kindern<br />

angetreten, die bei ihren Eltern<br />

geblieben waren. Die Trennung<br />

von ihren kleinen Kindern<br />

sei eine schwierige Situation gewesen,<br />

die sie aber dank ihrer<br />

Eltern und der Hilfe von Theresia<br />

und Felix Real überbrücken<br />

konnte. Zwei ihrer Kinder entschieden<br />

sich, zu ihrer Mama<br />

nach Liechtenstein zu kommen.<br />

Aufgrund der fremdenpolizeilichen<br />

Vorschriften allerdings am<br />

Anfang nur in die Nähe. In einem Kinderheim in<br />

Feldkirch konnte sie ihre beiden Sprösslinge für<br />

zwei Jahre unterbringen, bis sie in den Genuss der<br />

Familienzusammenführung kam.<br />

Heimat in Bosnien und<br />

Liechtenstein<br />

Für die inzwischen erwachsenen<br />

Kinder ist Liechtenstein die Heimat geworden,<br />

während die Mutter über ihre Tochter in Zagreb<br />

zwischen zwei Heimatorten hin und her pendelt.<br />

Wenn man im Ausland lebe und arbeite, müsse<br />

man sich selber eine Heimat schaffen, blickt Hata<br />

Cajic zurück. Liechtenstein ist ihr ebenso ans Herz<br />

gewachsen wie ihr Heimatland. Bald kommt der<br />

Zeitpunkt, dass die Entscheidung über die Einbürgerung<br />

im erleichterten Verfahren in Liechtenstein<br />

ansteht. Sie weiss noch nicht genau, was sie dann<br />

tun wird: Beide Länder sind für sie Heimat, aber in<br />

beiden Ländern fühlt sie sich als Gast!<br />

Foto: Günther Meier<br />

Glücklich unter den Gästen:<br />

<strong>Der</strong> Gast als König<br />

Ihr erster Eindruck von Liechtenstein<br />

sei gewesen, schmunzelt sie, dass sie es gar<br />

nicht für möglich gehalten habe, dass es so ein kleines<br />

Land gebe. <strong>Der</strong> Umzug von der pulsierenden<br />

Stadt Zagreb ins beschauliche Schaanwald war eine<br />

grosse Umstellung. Inzwischen schätzt Hata Cajic<br />

die Überschaubarkeit Liechtensteins und ist nicht<br />

mehr erstaunt, dass auch in einem so kleinen Land<br />

alles funktioniert. Und die Gäste schätzen ihre<br />

Kompetenz, ihren Charme und die Übersicht über<br />

das Lokal, auch wenn es einmal etwas hektischer zu<br />

und her geht. Sie hat ein Gefühl für die Gäste entwickelt,<br />

so dass sie meist schon weiss, was der Gast<br />

will, bevor er seinen Wunsch formuliert hat. Ihr Job<br />

mache ihr täglich Freude, lächelt sie, hier könne sie<br />

viele Menschen treffen und ihre Kreativität entfalten.<br />

Und vor allem etwas: «<strong>Der</strong> Gast ist König. Ich<br />

bin glücklich, wenn ich unter Königen sein kann.|<br />

MAI <strong>2008</strong>


14<br />

KOPF DES MONATS<br />

Anita Fischer<br />

Neue Mesmerin in Triesen<br />

<strong>Der</strong> Eintritt in die morgendliche<br />

Arbeitswelt kann, je nach Beruf und Arbeitsstätte,<br />

von sehr unterschiedlichen Gefühlsempfindungen<br />

begleitet sein. Wenn Anita Fischer am frühen<br />

Morgen die Triesner Kirche betritt,<br />

strahlt ihr Stille und Ruhe<br />

entgegen. Ihr Arbeitsplatz ist<br />

die Kirche, als neue Mesmerin<br />

hat sie ihre Stelle vor kurzer Zeit<br />

erst angetreten. Sie schätzt die<br />

Ausstrahlung von Ruhe und Stille,<br />

die sie beim Arbeitsantritt empfängt. Früher<br />

war das anders, da schallten fröhliche Kinderstimmen<br />

der Kleinkindererzieherin<br />

entgegen. «Ich übte meinen<br />

Beruf mit Liebe und Überzeugung<br />

aus», blickt sie auf diese<br />

Zeit zurück und fügt hinzu: «Ich<br />

hoffe, dass mir dies auch bei<br />

meinem neuen Beruf als Mesmerin<br />

gelingen wird.» Mesmerin<br />

ist ein eher seltener Beruf, noch<br />

Anita Fischer<br />

seltener für Frauen. Aber Anita<br />

Mesmerin in der Kirche Triesen Fischer wagte sich nicht unvorbereitet<br />

an ihre neue Aufgabe<br />

heran. Ihr Vater war viele Jahre Mesmer in Triesen<br />

und steht heute noch als Aushilfe zur Verfügung.<br />

Schon in ihren Kinder- und Jugendjahren lernte sie<br />

die Mesmer-Aufgaben kennen, wenn sie mit dem<br />

Vater die Kirche schmückte. In Erinnerung geblieben<br />

sind ihr insbesondere die festlichen Ereignisse<br />

des Kirchenjahres Weihnachten und Ostern, wenn<br />

die Kirche besonders eindrücklichen Schmuck<br />

trug, zahlreiche Kerzen warmes Licht verbreiteten<br />

und der feine Duft von Weihrauch in die Nase<br />

strömte.<br />

Nach zwanzig Jahren als Kleinkindererzieherin,<br />

die sie als «sehr schöne und bereichernde<br />

Zeit» beschreibt, zog es Anita Fischer in die<br />

Kirche zurück. An ihrem neuen Beruf fasziniert sie<br />

die Vielseitigkeit, die Abwechslung, das selbständige<br />

Arbeiten und der Umgang mit Menschen. Als<br />

sie die Mesmerin-Tätigkeit aufnahm, traf sie mitten<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

Foto: Günther Meier<br />

Schon als Mädchen hat Anita Fischer ihrem Vater<br />

beim Schmücken der Kirche vor Festtagen wie Weihnachten<br />

oder Ostern geholfen<br />

in die Vorbereitungen für die Erstkommunion. Sie<br />

richtete die Kleider für die Erstkommunikanten,<br />

half bei den Proben, organisierte zusammen mit<br />

den Eltern das Schmücken der Kirche. <strong>Der</strong> feier -<br />

liche Gottesdienst, strahlende Kinder und zufriedene<br />

Eltern waren die Anerkennung für ihre Arbeit.<br />

Nicht immer läuft der Arbeitstag so spektakulär<br />

und feierlich ab, oft ist es nur eine schlichte Messe,<br />

nicht ein festliches Hochamt.<br />

Gegenseitige Offenheit,<br />

Achtung und Respekt<br />

Das Amt der Mesmerin bedeutet<br />

für Anita Fischer aber nicht nur Gottesdienst,<br />

die Vorbereitung für die Messe und das Abräumen<br />

des Altars. Zu ihren Aufgaben zählt auch<br />

der Gebäudeunterhalt, die Ordnung in der<br />

Umgebung und im Friedhof. Ein vielseitiges<br />

Arbeitsfeld, das sie zusammen mit den Aushilfen<br />

organisiert. In ihrem früheren Beruf als<br />

Kleinkindererzieherin kam sie an verschiedenen<br />

Arbeitsorten mit ganz verschiedenen Menschen<br />

zusammen. Es sei wie eine Reise durch die Welt<br />

mit gegenseitiger Offenheit, Achtung und Respekt<br />

gewesen, blickt sie zurück. Geprägt wurde<br />

diese «Weltreise» durch das Zusammentreffen mit<br />

der Montessori-Pädagogik, die den einzelnen<br />

Menschen in den Mittelpunkt des Handelns<br />

stellt. Den Eigenschaften Offenheit, Achtung<br />

und Respekt begegnet sie nun wieder, in anderer<br />

Form und in einer Atmosphäre von Ruhe und<br />

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16<br />

17<br />

Von Peter Rutz<br />

SPORT<br />

Soziale Absicherung<br />

für junge Sportler<br />

Junge Sportler träumen von einer Sportkarriere mit vielen Siegen und Medail-<br />

len. Wenn Verletzungen einen Unterbruch der Karriere oder die Aufgabe des<br />

Sports erfordern, stehen viele mit leeren Händen da. Unsere Sportler brau-<br />

chen eine soziale Absicherung.<br />

Anna träumt von Olympia. Täglich<br />

absolviert sie mit hoher Motivation und grossem<br />

Einsatz ihr Trainingsprogramm. Die Einstellung<br />

zum Sport stimmt, die Leistungen weisen<br />

konstant nach oben, das Aufbauprogramm läuft<br />

plangemäss, die ersten Erfolge stellen sich ein –<br />

alles deutet auf eine Karriere als Spitzensportlerin<br />

hin. Die Schulleistungen sind so gut, dass sie das<br />

Gymnasium absolvieren und später oder schon<br />

während der sportlichen Karriere ein Studium aufnehmen<br />

kann. Ihr Sportkollege Andreas, der in<br />

einer anderen Sportart Spitzensport betreibt, befindet<br />

sich ebenfalls auf der sportlichen Karriereleiter<br />

nach oben. <strong>Der</strong>zeit steckt er noch in einer Berufslehre,<br />

aber wenn er den Lehrabschluss gemacht hat,<br />

will er sich noch intensiver mit seiner Sportkarriere<br />

beschäftigen – als Halbprofi oder Profi.<br />

Entscheidung zwischen Berufsund<br />

Sportkarriere erleichtern<br />

Das sind zwei Beispiele, konstruiert,<br />

aber nicht aus der Luft gegriffen. Auf diese<br />

Weise beginnen viele hoffnungsvolle Sportkarrieren,<br />

die aber oft nicht weiter geführt werden, weil<br />

irgendwann die Zukunftsfrage im Raum steht:<br />

Sport oder Beruf? Manche Talente haben sich für<br />

die sichere Variante entschieden und Beruf oder<br />

Studium gewählt. Spitzensport ist mit Risiken behaftet.<br />

Erfolg oder Niederlage liegen nahe beieinander,<br />

eine kleine Verletzung kann grosse Auswirkungen<br />

haben. Die Sportschule Liechtenstein bietet<br />

Sporttalenten optimale Rahmenbedingungen, um<br />

Schule und Sportkarriere besser vereinen zu können.<br />

Auf dieser Basis sollte aufgebaut werden, damit<br />

den Sportlern die harte Entscheidung zwischen<br />

Berufs- und Sportkarriere leichter fällt. Weil gerade<br />

in der ersten Phase einer Sportkarriere, wenn noch<br />

keine Siegesprämien eingefahren und keine grossen<br />

Sponsoring-Verträge abgeschlossen werden, die<br />

finanzielle Belastung sehr hoch ist, benötigen viele<br />

Sportler eine Unterstützung, die nicht immer vom<br />

Elternhaus aufgebracht werden kann.<br />

Sportliche Planung ohne<br />

Zukunftsängste<br />

Meine Vision vom Sportland<br />

Liechtenstein reicht von der Erfassung und Förderung<br />

der Sporttalente bis zur sozialen Absicherung<br />

der Spitzensportler. Eine derartige Begleitung der<br />

Sportler erfordert eine längerfristige Karriereplanung,<br />

die aber nicht nur die sportliche Karriereleiter<br />

umfasst, sondern auch die Alternativen bei<br />

einem allfälligen Rücktritt infolge Verletzungen,<br />

Krankheiten oder Motivationsproblemen aufzeigt.<br />

Hinter diesem Gedankenmodell steht die Aufforderung,<br />

nach Mitteln und Wegen zu suchen, so dass<br />

die Athleten unbelastet von wirtschaftlichen und<br />

sozialen Ängsten die sportliche Zukunft planen<br />

können. Aus anderen Ländern sind Modelle bekannt,<br />

dass Sportler bei der Armee, der Polizei, der<br />

Grenzwacht oder sonstwo angestellt werden, ohne<br />

bei ihrem Arbeitgeber einer regelmässigen Tätigkeit<br />

nachgehen zu müssen. So etwas könnte man sich<br />

auch in unserem Land vorstellen, beim Staat und<br />

bei den Gemeinden, bei Industriebetrieben und<br />

Dienstleistungsunternehmen.<br />

Vereinbarung über eine mehrjährige<br />

Zusammenarbeit<br />

Praktisch in jeder Sportart gibt<br />

es im Jahresablauf eine gewisse wettkampffreie<br />

Zeit, die zur Erholung, Weiterbildung oder Arbeit


genutzt werden kann. Die Skifahrer pausieren im<br />

Sommer, die Radfahrer entspannen sich im Winter<br />

– um nur zwei Beispiele zu nennen. Staat, Gemeinden<br />

oder private Unternehmen könnten als besondere<br />

Form der Sportförderung ein junges Sporttalent<br />

einstellen und als Teilzeitkraft beschäftigen.<br />

<strong>Der</strong> Lohn steht dabei nicht im Vordergrund,<br />

sondern die soziale Absicherung.<br />

Meine Vision vom Sportland <strong>Der</strong> Arbeitgeber kümmert sich<br />

um die Versicherungen und ent-<br />

Liechtenstein reicht von<br />

richtet die Sozialleistungen, so<br />

der Erfassung und Förderung dass der Sportler bei einem Ausstieg<br />

aus dem Spitzensport die<br />

der Sporttalente bis zur angefangene Karriere bei den<br />

sozialen Absicherung der Sozialversicherungen weiterführen<br />

kann. Als Gegenleistung steht<br />

Spitzensportler der Sportler für ein gewisses Arbeitspensum<br />

oder bei Bedarf für<br />

Sponsoring-Auftritte zur Verfügung. Ideal wäre der<br />

Abschluss einer Vereinbarung über eine mehrjährige<br />

Zusammenarbeit, die nicht direkt an einen speziellen<br />

Leistungsausweis gekoppelt ist. Das hätte<br />

den Vorteil, dass der Sportler seine Karriere ohne zu<br />

hohen Zeit- und Leistungsdruck planen kann. Zudem<br />

wäre er bei allfälligen Verletzungen oder bei<br />

Krankheit nicht gezwungen, aus wirtschaftlichen<br />

Gründen zu früh die Wettkampftätigkeit wieder<br />

aufzunehmen oder seine erfolgversprechende Karriere<br />

vorzeitig abzubrechen. Damit nicht der Eindruck<br />

entsteht, als würde ich mit dieser Idee völliges<br />

Neuland in Liechtenstein betreten, sei hier ein<br />

aktuelles Beispiel erwähnt. <strong>Der</strong> Radrennfahrer Di-<br />

Sieg und Niederlage liegen im<br />

Sport nahe zusammen. Die Sportler<br />

brauchen für das Leben nach<br />

der Sportkarriere gewisse Sicherheiten. <br />

mitri Jiriakov erhielt von der Firma<br />

ALU-SPF AG in Schaan eine<br />

Anstellung, so dass er sich voll<br />

auf den Rennsport konzentrieren<br />

kann. Christoph Pirchl, der Geschäftsführer der<br />

ALU-SPF AG, gab dem Radsport-Talent die Chance<br />

einer sehr flexiblen Arbeitszeit. «Im Sport ist es<br />

wie in der Wirtschaft», erklärt Christoph Pirchl dieses<br />

Engagement, «nur der Sieger bekommt den Auftrag<br />

bzw. die Goldmedaille. Also gibt es für Dimitri<br />

Jiriakov nur eine Möglichkeit – er konzentriert sich<br />

voll auf den Sport.» Viele andere Unternehmen unterstützen<br />

als Sponsoren ebenfalls Verbände, Vereine<br />

oder Einzelsportler. «Erfolgreiche Sportler gehören<br />

für uns zu den wichtigsten Botschaftern und<br />

Sympathieträgern des Landes», erläutert Albin Johann<br />

das Engagement des Unternehmens MBPI im<br />

Breiten- und Spitzensport. Sportler sind für ihn<br />

Vorbilder, welche die Jugend anspornen und ein<br />

positives Bild über Liechtenstein in die Welt tragen.<br />

Fotos: Dorbena AG<br />

Leistungsvereinbarungen und<br />

Karriereplanungen<br />

Es gibt verschiedene Beweggründe<br />

für ein Sport-Sponsoring – die Sportler als sympathische<br />

Werbebotschafter für das Land einsetzen<br />

und damit auch einen Beitrag zum Reputationsmanagement<br />

des Landes leisten, junge Leute und deren<br />

Motivation für Höchstleistungen unterstützen, einer<br />

gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommen<br />

oder auf sich aufmerksam machen. Meine Wunschvorstellung<br />

wäre es, dass das traditionelle Sponsoring<br />

vermehrt in Leistungsvereinbarungen und<br />

Karriereplanungen für Sportler eingebracht wird.<br />

Insbesondere für die soziale Absicherung der Athleten,<br />

für das Leben nach der aktiven Sportkarriere.|<br />

MAI <strong>2008</strong>


BRAUCHTUM<br />

18 Die «kalte Sophie» gegen Frost<br />

Die Eisheiligen regelten früher die Bauernarbeit<br />

An den Tagen der Eisheiligen Nach den verführerisch-warmen<br />

erwarteten die Bauern früher Sonnenstrahlen, die überall die<br />

noch einmal Kälte und Frost. Natur erwachen liess, fürchteten<br />

die Bauern früher den Kälteeinbruch,<br />

der regelmässig in der ersten <strong>Mai</strong>-Hälfte eintrat.<br />

Die Heiligen Mamertus, Pankratius, Servatius<br />

und Bonifatius galten als die «strengen Herren», die<br />

vom 11. bis zum 14. <strong>Mai</strong> nochmals Kälte und Frost<br />

brachten. Erst wenn die «kalte Sophie», deren Namenstag<br />

als Patronin der Spätfröste am 15. <strong>Mai</strong> gefeiert<br />

wird, vorüber war, atmete der Bauer auf. Denn<br />

nach der «kalten Sophie» wurde nach überlieferten<br />

Wetterprognosen die Wetterlage stabiler und wärmer.<br />

Die Sache mit den «Eisheiligen» ist nicht aus der<br />

Luft gegriffen, sondern beruht auf jahrhundertealten<br />

Beobachtungen der Wetterlage. Nicht jedes Jahr bringen<br />

die Eisheiligen den befürchteten Witterungsumschwung,<br />

der die keimende Natur schädigen kann.<br />

Aber eine besondere Häufigkeit von Frost oder zumindest<br />

kalter Witterung ist in dieser Zeit belegt.<br />

Nach Beobachtungen von Meteorologen kann es in<br />

unseren Breitengraden bis Mitte<br />

<strong>Mai</strong> zu Bodenfrost kommen, wobei<br />

anfangs <strong>Mai</strong> die Wahrscheinlichkeit<br />

für kaltes oder frostiges<br />

Wetter bei etwa einem Drittel<br />

liegt. Zumindest teilweise sind die<br />

Bauernregeln, die sich um die Eis-<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

heiligen ranken, durch meteorologische<br />

Beobachtungen bestätigt<br />

worden. Wer sich an die Regeln<br />

mit den Eisheiligen hält, der<br />

pflanzt im Garten erst nach der<br />

«kalten Sophie» und stellt Balkonpflanzen<br />

erst nachher ins Freie.<br />

Früher galt auch die Regel, das<br />

Vieh nicht vor den Eisheiligen auf<br />

die Weide zu lassen, doch kann in<br />

jüngster Zeit oft beobachtet werden,<br />

dass die Bauern ihre Kühe<br />

und Rinder schon im Januar bei<br />

Föhnphasen aus dem Stall auf die<br />

Wiesen schicken. Obschon die<br />

«Eisheiligen» einen grimmig-frostigen Namen haben,<br />

treten sie nicht jedes Jahr auf. Nachforschungen<br />

von Meteorologen ergaben, dass die Eisheiligen im<br />

19. Jahrhundert im Durchschnitt etwa sieben Mal in<br />

zehn Jahren pünktlich aufgetreten sind. In den letzten<br />

zwanzig Jahren trafen sie nicht mehr so pünktlich<br />

genau ein oder blieben sogar ganz aus. Klimatologen<br />

warnen aber davor, voreilige Schlüsse wegen der globalen<br />

Erwärmung zu ziehen. Denn das Phänomen,<br />

dass Kaltluftvorstösse aus dem Norden die Wetterlage<br />

in unseren Breitengraden mit Kälte oder gar Frost<br />

beeinflussen, besteht immer noch. Die Eisheiligen<br />

stehen dann vor der Türe, wenn kalte Luftmassen<br />

aus den Polargebieten direkt nach Süden vorstossen,<br />

ohne sich vorher stärker aufwärmen zu können. Die<br />

Eisheiligen Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius<br />

sind Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und<br />

5. Jahrhundert. Die «kalte Sophie» geht auf die heilige<br />

Sophia von Rom zurück, die bei einer Christenverfolgung<br />

durch Diokletian im Jahre 304 umgebracht<br />

wurde. Reliquien der Heiligen, die zuerst in einer Kirche<br />

in Rom aufbewahrt wurden,<br />

sollen sich auch in Strassburg befinden.<br />

Als Patronin der Spätfrös -<br />

te riefen die Bauern in früheren<br />

Zeiten Sophia an, um Schutz vor<br />

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Frost und Hilfe für das Wachstum<br />

der Pflanzen zu erhalten. |<br />

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DM


20<br />

21<br />

Von Günther Meier<br />

INNOVATION<br />

Königlich schlafen<br />

in fürstlichen Daunen<br />

Wie man sich bettet, so liegt man!<br />

Unsere Vorfahren mussten sorgfältige Vorsorge<br />

treffen, wenn sie sich Erholung mit einem erquickenden<br />

Schlaf gönnen wollten. Wir haben es heute<br />

einfacher. Eine fein ausgeklügelte Technologie,<br />

die für eine aktive Wärmeregulierung<br />

sorgt, passt die Wärme -<br />

Die Daunen und Federn<br />

situation laufend an und verhilft<br />

stammen aus Polen, von somit in Körpernähe zu einem<br />

anhaltenden Komfortklima. Die<br />

«glücklichen Hafergänsen»,<br />

Firma Dorbena AG in Vaduz<br />

die sich tagsüber auf freiem nutzt die körperausgleichende<br />

Technologie, die für die Welt-<br />

Feld tummeln dürfen<br />

raumfahrt entwickelt wurde, für<br />

ihre Kissen und Decken. In den<br />

feinen Daunen arbeiten Millionen von mikroskopisch<br />

kleinen Kapseln für die aktive Wärmeregu -<br />

lierung, die das Frieren oder Schwitzen unter der<br />

Bettdecke verhindern. <strong>Der</strong> Körper kann sich während<br />

den wichtigen Ruhephasen entsprechend erholen<br />

und neue Energie für den nächsten Tag sam-<br />

Mal kühler, mal wärmer – die Witterungsverhältnisse in unseren Breitengra-<br />

den ähneln den Zacken eines Sägeblattes. Die Decken von Dorbena verfügen<br />

über eine aktive Wärmeregulierung, so dass es unter einer Dorbena-Decke<br />

nicht zu kalt und nicht zu warm wird. Immer die optimale Temperatur.<br />

meln. Wie richtig das Sprichwort «wie man sich<br />

bettet, so liegt man» auch heute noch ist, illustriert<br />

Markus Freuler an der Zahl 14 600. <strong>Der</strong> Geschäftsführer<br />

der Dorbena AG kommt auf 14 600 Stunden<br />

Schlaf, wenn man 365 Nächte zu je 8 Stunden<br />

Schlafzeit in einem Zeitraum von 5 Jahren rechnet.<br />

Dormez-bien – schlafen Sie gut<br />

Die Entwicklung vom einfachen<br />

Federkissen bis zur Daunendecke mit aktiver Wärmeregulierung<br />

hat die Dorbena in ihrer langen<br />

Firmengeschichte mitgestaltet. Die Dorbena gehört<br />

zu den ältesten Industriebetrieben in Liechtenstein,<br />

denn die Gründung reicht in das Jahr 1860 zurück.<br />

Eigentlich begann mit der Bewilligung, die der Zürcher<br />

Fabrikant Heinrich Weilenmann von der Regierung<br />

für den Aufbau einer Baumwollweberei damals<br />

erhielt, die Industrialisierung in Liechtenstein.<br />

Im so genannten «Fabrikgebäude» im Mühleholz<br />

stellte die Firma Weilenmann und Co. mehrere<br />

Webstühle auf und begann im Frühjahr 1861 mit<br />

der Produktion. Die Geschäfte<br />

liefen ausgezeichnet, so dass der<br />

Betrieb ständig ausgebaut wurde<br />

und 1874 bereits 100 Webstühle<br />

im Einsatz waren, die von 50 Mitarbeitern<br />

bedient wurden. Trotzdem<br />

ging das Unternehmen kurze<br />

Zeit später Konkurs und kam<br />

in andere Hände. Die Firmen -<br />

geschichte enthält eine Reihe verschiedener<br />

Besitzer bis 1963, als<br />

der Firmenname in Dorbena AG<br />

umgewandelt wurde. August<br />

Oesch, der das Unternehmen vier<br />

Jahre vorher gekauft hatte, leitete


den Firmennamen vom französischen Begriff<br />

«Dormez-bien – schlafen Sie gut» ab. Das Unternehmen,<br />

das vorher durch regelmässige Besitzerwechsel<br />

gekennzeichnet war, befindet sich seither<br />

im Besitz der Familie Oesch. Obwohl Fabrikbetrieb,<br />

dominiert in der Dorbena heute noch alte Handwerkskunst,<br />

denn die Hauptmaterialien Daunen,<br />

Federn und Edelhaare sind Naturprodukte. Die<br />

Naturverbundenheit zieht sich durch die gesamte<br />

Produktion, vom Einkauf der Rohmaterialien bis<br />

zur Entsorgung. Die Daunen und Federn stammen<br />

aus Polen, von «glücklichen Hafergänsen», die sich<br />

tagsüber auf freiem Feld tummeln dürfen, was sich<br />

positiv auf die schneeweisse Farbe und die Füllkraft<br />

der Daunen und Federn auswirkt.<br />

Naturprodukte wie Daunen<br />

und Federn<br />

Die letzten drei Lebenswochen,<br />

hat Geschäftsführer Markus Freuler bei seinen<br />

Besuchen auf den polnischen Gänsefarmen erfahren,<br />

fressen die Gänse hauptsächlich Hafer und<br />

leben auf Stroh: Zwei entscheidende Faktoren, die<br />

sich einerseits in einer hervorragenden Qualität des<br />

Fleisches niederschlagen und anderseits die Daunen<br />

und Federn noch füllkräftiger machen. Die<br />

artgerechte Haltung der Tiere ist der Dorbena<br />

ein wichtiges Anliegen. Ausserdem garantiert das<br />

Unternehmen, dass die Daunen und Federn nur von<br />

Die Dorbena AG vereinigt bei<br />

ihren Produkten die Qualitäten<br />

der Natur mit High-Tech aus der<br />

Weltraumforschung – alles im<br />

Dienste des gesunden Schlafs.<br />

toten Tieren stammen und nicht<br />

lebend gerupft werden. Die aktive<br />

Wärmeregulierung der Dorbena-<br />

Decken verbindet Entwicklungen<br />

aus der Weltraumforschung mit<br />

dem in Jahrzehnten angesammelten<br />

Know-how des Unternehmens.<br />

Von aussen unterscheiden sich die Dor-Klima-Daunendecken<br />

nicht von anderen Produkten.<br />

Die Exklusivität liegt im Inneren, denn der High-<br />

Tech-Kern zur Wärmeregulierung ist umhüllt von<br />

feinsten Gänsedaunen und weichem Satin.<br />

Fotos: Dorbena AG<br />

Know-how aus der Weltraumforschung<br />

Auf einen Temperaturanstieg<br />

unter der Decke durch schweisstreibende Körper<br />

oder wärmere Umgebungstemperatur reagieren die<br />

Mikrokapseln sofort mit Wärmeaufnahme. Bei<br />

diesem Prozess verflüssigt sich der Inhalt der Kapseln,<br />

entzieht der Umgebung Wärme und speichert<br />

die überschüssige Energie. Sobald es kälter wird,<br />

verfestigen sich die unzähligen Kapseln und geben<br />

die dadurch entstehende Energie in Form von<br />

Wärme wieder ab. Mit dieser Technologie gibt es<br />

kein Frösteln beim Einschlafen oder kein Schwitzen<br />

beim Aufwachen mehr. Auch andere Dorbena-<br />

Produkte machen das Schlafen zum Vergnügen.<br />

Kuschelig warm im Winter und angenehm kühl<br />

im Sommer – so fühlen sich die Climachange-Produkte<br />

an: Je nach Jahreszeit dreht man die Kissen<br />

und Decken einfach um und wählt eine der Klimaseiten<br />

für kalte oder warme Tage aus. Wer königlich<br />

schlafen will, greift zu den Kissen und Decken mit<br />

Eiderdaunen, die von den Eiderenten in Island<br />

stammen. |<br />

MAI <strong>2008</strong>


22<br />

ZEITGESCHEHEN<br />

1858 – vor 150 Jahren<br />

Gründung des Klosters Schellenberg<br />

Im Jahre 1858 suchte Pater Bis 1874 war die Gemeinde<br />

Franz Sales Brunner einen Stand- Schellenberg, die bis zu jenem<br />

ort für ein neues Kloster und Zeitpunkt keine eigene Pfarrei<br />

erhielt in Schellenberg das dazu bildete, kirchlich mit Bendern<br />

notwendige Grundstück.<br />

verbunden. Ein weiter und beschwerlicher<br />

Weg für die frommen<br />

Leute, insbesondere im Winter. Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts wurde eine kleine Kirche gebaut. Die<br />

Schellenberger wollten nicht mehr zu Fuss nach<br />

Bendern pilgern, um ihre Sonntagspflicht in der<br />

Kirche zu erfüllen, sie wollten einen eigenen Pfarrer,<br />

der in ihrer Kirche die heilige Messe las. Ein glücklicher<br />

Zufall, dass Pater Franz Sales Brunner einen<br />

Standort für ein neues Kloster suchte. Das war 1858,<br />

vor 150 Jahren – und seither gibt es ein Kloster in<br />

Schellenberg. Noch heute führt die Kongregation<br />

der «Schwestern der ewigen Anbetung des Kostbaren<br />

Blutes Christi» das Frauenkloster. Ebenfalls<br />

einen Stützpunkt auf Schellenberg haben seither die<br />

Missionare vom Kostbaren Blut, die jeweils den<br />

Pfarrer für die Gemeinde Schellenberg stellen. Allerdings<br />

erwies sich die Gründung des Klosters in<br />

Schellenberg als steiniger Weg für<br />

den Gründer und die Klosterfrauen.<br />

Dem Pater Brunner gefiel<br />

die kleine Siedlung Schellenberg,<br />

die Schellenberger hatten Aussicht<br />

auf einen eigenen Pfarrer,<br />

doch die Obrigkeit war nicht so<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

Den Preis für dieses Inserat<br />

erfahren Sie unter<br />

Telefon 239 50 23<br />

begeistert von der Ansiedlung der<br />

Ordensfrauen. In einem Schreiben<br />

an den Bischof von Chur<br />

hielt Brunner fest, dass «die Leute<br />

in den 50 Familien sehr verlassen»<br />

seien, aber «gute Bergleutchen<br />

scheinen». Ein paar Schwes -<br />

tern hatten sich rund um die<br />

kleine Kirche bereits etwas eingerichtet,<br />

aber es fehlte die Bewilligung<br />

für die Ansiedlung des<br />

Klos ters. Pater Brunner, der verschiedene<br />

Klöster in Amerika gegründet<br />

hatte, beklagte sich, hier<br />

in Liechtenstein gehe alles viel langsamer und viel<br />

schwerer als in Amerika. Ein Gesuch an den Fürsten<br />

brachte zuerst auch nicht die erhoffte Zustimmung.<br />

Landesverweser Johann Michael Menzinger teilte<br />

dem Fürsten mit, dass eine Ansiedlung des Ordens<br />

in Schellenberg nicht wünschbar sei. Menzinger befürchtete,<br />

dass das Kloster für Liechtenstein selbst<br />

nicht viel bringe, weil es nur für die «Abrichtung von<br />

Schwestern für die Klöster in Amerika» diene. Ausserdem<br />

machte der Landesverweser den Fürsten<br />

darauf aufmerksam, dass die Klöster meist «einen<br />

nicht unerheblichen Besitzstand» in Form von<br />

Grund und Boden hätten. Wenn das neue Kloster in<br />

Schellenberg wie anderswo Grundbesitz erwerbe, so<br />

könnte dies zum Nachteil der Schellenberger Bauern<br />

werden. Als der Bescheid des Fürsten aus Wien<br />

eintraf, dem Kloster nur eine provisorische Niederlassung<br />

zu erteilen, wehrten sich die Schellenberger<br />

in einem Schreiben und setzten sich für ihr Kloster<br />

ein. Das erste Jahr mit dem Kloster bezeichneten die<br />

Schellenberger in diesem Brief als ein «wahres Jubeljahr»:<br />

Täglich Frühmesse und Abendgottesdienst,<br />

an Sonntagen Frühmesse mit Un-<br />

Foto: Landesarchiv<br />

terricht, nachmittags Christenlehre,<br />

Abendandacht, Sakramentenempfang.<br />

Die Schellenberger<br />

wurden für ihre Hartnäckigkeit<br />

belohnt – das Kloster feiert am 21.<br />

Juni das 150-jährige Bestehen. |


PUBLIREPORTAGE<br />

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höchste Qualität und bieten Ihnen eine individuelle und kompetente<br />

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Ton werden von Anton Felder auf den verschiedensten Messen kritisch<br />

ausgesucht und getestet, bevor Sie im Verkaufslokal vorgeführt<br />

und verkauft werden.<br />

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welche für jeden Kunden individuell zusammengestellt<br />

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«Zeppelin». Erst auf den Markt gekommen und schon Kultstatus.<br />

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24<br />

25<br />

Von Kornelia Pfeiffer<br />

KULTUR<br />

Macht Musik!<br />

«hena und dena»<br />

Die Liebe zur Musik ist uns angeboren und Musik ist das so-<br />

zialste Medium überhaupt: Sie führt Menschen zusammen.<br />

Auch dafür erhält das Orchester Liechtenstein-Werdenberg<br />

den Kulturpreis der Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein.<br />

«Nirgends», sagt der Musikmeis -<br />

ter zum jungen Josef Knecht in Hermann Hesses<br />

Roman «Das Glasperlenspiel»: «Nirgends können<br />

zwei Menschen leichter Freunde werden als beim<br />

Musizieren.» Und Yehudi Menuhin, der grösste<br />

Geiger des 20. Jahrhunderts, formulierte es so:<br />

«Würde nur jede Parlamentssitzung dieser Welt<br />

mit einem Bach-Choral beginnen, wie viel weniger<br />

aggressiv und feindlich wären die Diskussionen.»<br />

«Hena» im Zirkus-Galopp<br />

Kein Team freilich ist ein empfindlicheres<br />

Gebilde als ein Orchester. Zusammenarbeiten<br />

heisst hier nicht, sich ein Büro zu teilen,<br />

sondern ein Notenpult. Seit 31 Jahren kommen<br />

Musiker von «hena» und «dena» angeeilt – 40 aus<br />

26 Orten in Liechtenstein, Werdenberg, Vorarlberg,<br />

Chur. Jeden Mittwoch um acht, um in grösster<br />

Nähe zueinander in der Musikschule Vaduz einem<br />

gemeinsamen Rhythmus zu folgen.<br />

Die meisten Musiker des OrchestersLiechtenstein-Werdenberg<br />

sind (noch) Laienmusiker,<br />

Studenten an Konservatorien, so<br />

dem in Feldkirch. Nur die Solis -<br />

ten sind Profimusiker. Unter<br />

ihnen an der Klarinette: Josef<br />

Frommelt. Er ist schon von Anfang<br />

an dabei. In einem neuen Buch, «Brücke<br />

Musik», erzählt er, wie die Musik die Schweiz und<br />

Liechtenstein verbindet: «hena und dena». Das<br />

Buch erscheint in der Schriftenreihe der Gesellschaft<br />

Schweiz-Liechtenstein und wird am 14. <strong>Mai</strong><br />

im Gemeindesaal Triesen vorgestellt.<br />

An jenem Mittwoch zeichnet die<br />

Gesellschaft das Orchester Liechtenstein-Werdenberg<br />

mit ihrem Kulturpreis aus. Die Musiker werden<br />

sich dann mit «hena und dena» revanchieren,<br />

einer jazzigen Suite, die der Liechtensteiner Jazz-<br />

Musiker und Komponist Stefan Frommelt für sie<br />

komponiert hat. Als Vorlage für «hena» hat er den<br />

«Zirkus-Galopp» aus Triesen von 1860 ausgewählt,<br />

aus der Sammlung «Volksmusik aus Liechtenstein».<br />

Für das «dena» bezieht er sich auf das Schweizer<br />

Volkslied «Döt dena am Bärgli».<br />

Mit Musik besser durchs Leben<br />

Mit einer Chiffre-Anzeige in den<br />

Zeitungen diesseits und jenseits des Rheins fing<br />

alles an. <strong>Der</strong> Oboist Karl Ehrenzeller, ein Schweizer<br />

in Liechtenstein, suchte Menschen, die mit ihm<br />

Musik machen wollten. Die Interessierten trafen<br />

sich am 11. Februar 1977 im Gasthaus Linde in<br />

Vaduz. Dann ging alles ziemlich schnell: Am 13.<br />

<strong>Mai</strong> gründeten 32 Musiker den «Orchesterverein


Liechtenstein-Werdenberg», um das Potenzial an<br />

Künstlern in der Region zusammenzubringen. Und<br />

dann ging’s ans Proben: Am 12. Juni spielte das<br />

Orchester unter Leitung von Josef Frommelt sein<br />

erstes Sinfoniekonzert. Das mit den Konzerten hat<br />

sich seitdem eingebürgert: Im Frühjahr, im Herbst<br />

und zu Silvester hat das Orches ter Bach, Beethoven,<br />

Dvorak, Haydn, Mozart, Schubert,<br />

Smetana, Stravinsky, Weber<br />

Nirgends können oder auch Gershwin, Lehar, Lortzing,<br />

Puccini im Programm. Ne-<br />

zwei Menschen leichter<br />

ben Musikstücken aus der frühen<br />

Freunde werden als Klassik bis zur Moderne erarbeiten<br />

sich die Liebhabermusiker<br />

beim Musizieren<br />

aber auch unbekannte zeitgenössische<br />

oder fast vergessene Komponisten.<br />

Ein fast Vergessener heisst Luigi Cherubini,<br />

(1760–1842). Gelegentlich wird die Oper<br />

«Medea» aufgeführt, sie ist – noch vor der Zeit –<br />

romantisch und überrascht in vielen Einzelheiten.<br />

Cherubinis Zeitgenossen bewunderten ihn dafür.<br />

Beethoven sah in ihm einen der grössten dramatischen<br />

Komponisten seiner Zeit. Mit der komischen<br />

Oper Lodoiska, einer «Revolutions-Oper», verbuchte<br />

der Italiener in Paris 1791 seinen ersten<br />

internationalen Erfolg. Er traf so sehr den Zeitgeschmack,<br />

dass Lodoiska über zweihundert Mal<br />

Das Orchester Liechtenstein-<br />

Werdenberg spielt auch<br />

unbekannte zeitgenössische oder<br />

fast vergessene Komponisten.<br />

aufgeführt wurde. Das Orchester<br />

Liechtenstein-Werdenberg spielt<br />

am 14. <strong>Mai</strong> die Ouvertüre. Daneben<br />

steht auch Berceuse und Finale<br />

aus «<strong>Der</strong> Feuervogel» (1910)<br />

von Igor Strawinsky auf dem<br />

Programm, den manche den<br />

Magier der musikalischen Malerei<br />

nennen. «Musik hilft uns, die<br />

Welt innerhalb von Sekunden zu vergessen», erklärt<br />

sich Hansrudi Sele, seit 2007 Präsident des Orches -<br />

tervereins, den Zauber schöner Töne.<br />

Längst ist es kein Geheimnis<br />

mehr, wie sehr Musik die Entwicklung des Menschen<br />

fördert. Nicht umsonst hören Millionen<br />

Beethoven und Bach seit Jahrhunderten zu. Musik<br />

überwältigt und bereichert uns. Sie scheint einen<br />

tief menschlichen Inhalt auszudrücken, etwas, was<br />

nicht gesagt werden kann. Die Laienmusiker des<br />

Orchesters Liechtenstein-Werdenberg tragen mit<br />

ihrem Spass an der Musik also zur musikalischen<br />

und menschlichen Bildung und Kultur junger<br />

Menschen in der Region bei. Studien belegen:<br />

Schon Kinder, die singen oder ein Musikinstrument<br />

lernen, können ihre Umgebung besser verstehen<br />

und sich anderen mitteilen. Und sie sind glücklich<br />

dabei. |<br />

Fotos: Marco Nescher<br />

Frühjahrskonzerte<br />

Das Orchester Liechtenstein-<br />

Werdenberg spielt: Samstag, 17. <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong>,<br />

20 Uhr, Gemeindesaal Eschen; Sonntag, 18. <strong>Mai</strong><br />

<strong>2008</strong>, 19 Uhr, Evangelische Kirche Buchs;<br />

www.olw.li<br />

MAI <strong>2008</strong>


26<br />

MARKT<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

Kunst des Handwerks<br />

als Familientradition<br />

Möbel, Teppiche, Vorhänge,<br />

Bettwaren, Bodenbeläge – auf<br />

zwei Stockwerken können bei Hilti<br />

Möbel attraktive Wohnideen in<br />

einem angenehmen Ambiente genossen<br />

werden. Seit über 50 Jahren<br />

bietet das Einrichtungshaus<br />

aufeinander abgestimmte Lösungen<br />

für Inneneinrichtungen. Zur<br />

Verfügung stehen eine Polsterei,<br />

ein Nähatelier und eine Bodenleger-Abteilung,<br />

womit gewährleistet<br />

ist, dass eine harmonische Lösung<br />

für die Wohnträume resultiert. Damit<br />

sich die Kunden alles besser<br />

vorstellen können, werden die<br />

Wohnvorschläge anhand von Skizzen<br />

und Zeichnungen visualisiert,<br />

bevor die gewünschten Einrichtungselemente<br />

umgesetzt werden.<br />

Im Vordergrund stehen nicht allein<br />

Funktion, Logik, System und Ordnung,<br />

sondern auch Farben, Materialien<br />

und Formen.<br />

Hilti Möbel<br />

Raumgestaltungs AG<br />

Landstrasse 88<br />

Schaan<br />

Spenglersan Nasenspray<br />

gegen Heuschnupfen<br />

Wenn die Pollen fliegen, rinnen<br />

die Nasen und tränen die Augen.<br />

<strong>Der</strong> Heuschnupfen hat aber<br />

nichts mit Heu zu tun und auch<br />

nichts mit Schnupfen, sondern gehört<br />

zu den allergischen Erkrankungen.<br />

Gegen den Heuschnupfen<br />

gibt es viele Mittel. Apotheker<br />

Gerhard Eberle von der toppharm<br />

Apotheke in Schaan empfiehlt<br />

die Spenglersan Therapie. Vom<br />

Spenglersan Heuschnupfenspray<br />

werden fünf Mal pro Tag zwei bis<br />

drei Sprühstösse in jede Nasenöffnung<br />

verabreicht. Damit wird das<br />

Immunsystem aktiviert und gleichzeitig<br />

überschiessende Reaktionen<br />

gedämpft. Bei konsequenter<br />

Anwendung über zwei bis drei<br />

Heuschnupfensaisons ist eine Heilung<br />

der Pollenallergie möglich.<br />

toppharm Apotheke<br />

Gerhard Eberle<br />

Landstrasse 97<br />

Schaan<br />

www.<br />

Design von<br />

Kelvin J. Birk<br />

Er experimentiert mit exklu -<br />

siven Materialien für seine Kunstwerke:<br />

mit Splittern von Saphiren,<br />

Rubinen sowie Smaragden und<br />

vielen anderen Edelsteinen.<br />

<strong>Der</strong> englische Juwelier und<br />

Künstler Kelvin J. Birk formt ganz<br />

besondere Schmuckstücke, die er<br />

auch in Liechtenstein zeigt. Aus<br />

seiner neuen Kollektion sind 40<br />

Ringe bei der Keramik Werkstatt<br />

Schaedler in Nendeln zu sehen.<br />

Zugleich hat der Londoner Desig -<br />

ner eine Vase aus EM-Keramik<br />

entworfen. Hinter dem Herstellverfahren<br />

steckt viel Hightech-Wissen.<br />

Die flache, runde, schwarze<br />

Vase mit drei aufgesetzten Trompeten<br />

ist nun zu haben.<br />

Keramik Werkstatt<br />

Schaedler<br />

Churerstrasse 60<br />

Nendeln


KUNSTDENKMÄLER<br />

Schutz für Fürst, Volk und Land<br />

Kapelle Maria zum Trost<br />

Die Kapelle auf Dux, oberhalb<br />

von Schaan, steht auf einem<br />

Platz, der fantastische Ausblicke<br />

auf die Schweizer Berge erlaubt,<br />

die das Rheintal säumen. Aber<br />

nicht die traumhafte Lage, die<br />

hübsche Umgebung und nicht<br />

das sorgfältig restaurierte Gotteshaus,<br />

das viele Brautpaare für das<br />

kirchliche Ja-Wort anlockt, haben<br />

zum Bekanntheitsgrad der<br />

Kapelle beigetragen, sondern ein<br />

historisches Ereignis: Am 25.<br />

März 1940, an einem Ostermontag,<br />

fand hier die so genannte Vaterlandsweihe<br />

statt. Fürst Franz<br />

Josef II. bat in einer feierlichen<br />

Zeremonie um Schutz und Hilfe der Gottesmutter<br />

Maria. Zu einer Zeit, als schon grosse Teile Europas<br />

mitten im Zweiten Weltkrieg steckten, stellte der<br />

Fürst Land und Volk unter die Obhut der Gottesmutter<br />

Maria: «Darum übergebe ich, Franz Josef<br />

von Liechtenstein, Dir heute für immer mich selbst,<br />

mein ganzes Haus, mein Land und mein Volk und<br />

bitte Dich, es ganz in Deinen mütterlichen Schutz<br />

zu nehmen.» Eine nach der Renovation im Jahre<br />

1975 enthüllte Gedenktafel weist auf dieses bedeutsame<br />

Ereignis für Liechtenstein hin: Fürst und Volk<br />

und Land Dir geweiht/25. März 1940.<br />

Die Kapelle auf Dux gehört zu den älteren Kapellen<br />

in Liechtenstein. Urkundliche Erwähnungen<br />

über Entstehung und Bau sind bisher nicht gefunden<br />

worden. Im Jahre 1716 wird die Kapelle erstmals<br />

in einem Dokument erwähnt, dessen Inhalt<br />

darauf schliessen lässt, dass die Kapelle zu jenem<br />

Zeitpunkt bereits errichtet war. Eine Einweihungsurkunde<br />

ist mit dem Jahr 1743 datiert, womit die<br />

Kapelle in den heutigen Dimensionen aus jener Zeit<br />

stammt. <strong>Der</strong> Bau des Turmes erfolgte etwas später<br />

und war den Quellen zufolge im Jahre 1789 abgeschlossen.<br />

<strong>Der</strong> Anbau der Vorhalle folgte erst 1829,<br />

doch gab es vorher schon einen Vorbau. In relativ<br />

kurzer Zeit, nämlich 1974/75 und 1996/97, sind<br />

Foto: Marco Nescher<br />

zweimal Restaurierungen durch- Die Kapelle Maria zum Trost auf<br />

geführt worden. In den siebziger Dux, oberhalb von Schaan, wurde<br />

Jahren wurde der Hochaltar re- 1743 erbaut. Wahrscheinlich<br />

stauriert, die Seitenaltäre ent- stand vorher schon eine Kapelle.<br />

fernt, die Chorstufen begradigt<br />

und neue Kirchenbänke eingebaut. Einen Teil dieser<br />

Restaurierungen machte man in den neunziger<br />

Jahren wieder rückgängig.<br />

Die Kapelle Maria zum Trost zählt zu den<br />

«ländlichen Vertretern barocker sakraler Baukunst».<br />

In der Parkanlage, die an die Kapelle anschliesst,<br />

befinden sich 14 Kreuzwegstationen, die<br />

1940 angebracht werden konnten. Seit 2006 steht<br />

dort auch eine Statue zu Ehren von Papst Johannes<br />

Paul II., der bei seinem Besuch in Liechtenstein bei<br />

der Dux-Kapelle mit der Jugend zusammengetroffen<br />

war. Ebenfalls in der Nähe der Kapelle befindet<br />

sich seit 1986 der von Martin Frommelt geschaf -<br />

fene «Duxstein», dessen Inschrift auf Fürst Franz<br />

Josef II. und seinen 80. Geburtstag hinweist. |<br />

Das Buch zum Thema<br />

Die Kunstdenkmäler des Fürs ten tums Liechtenstein.<br />

Cornelia Hermann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische<br />

Kunst geschichte. 2007<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

27


28<br />

RÄTSEL-SPASS<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

RÄTSEL: Wo befindet sich dieses Fenster<br />

in Liechtenstein?<br />

Pfarrhaus Mauren<br />

Regierungsgebäude Vaduz<br />

Rathaus Vaduz<br />

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April 08» an folgende <strong>Mai</strong>l-Adresse und gewinnen Sie tolle<br />

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Schloss Vaduz<br />

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<strong>Der</strong> Himmel lacht nach 22 Sekunden<br />

BMW 1er Cabrio auf sportlich getrimmt<br />

BMW-Liebhaber, die sich<br />

im unteren Segment eingerichtet<br />

haben, müssen nicht mehr auf<br />

das Frischluftvergnügen verzichten.<br />

Zeitig zur wärmeren Jahreszeit<br />

rollt der kleinste BMW mit<br />

offenem Verdeck zu den Händlern.<br />

Mit dem BMW 1er Cabrio<br />

ist den Bayern wiederum eine<br />

Augenweide gelungen, die sich<br />

überdies sportlich bis sehr sportlich<br />

präsentiert. Nun sind ja PS-<br />

Zahlen bei Cabrios nicht die<br />

Hauptsache. Aber auch hier bietet<br />

BWM für jeden Geschmack etwas: Die Qual der<br />

Wahl erschweren, wenn nicht die Brieftasche ein gewisses<br />

Limit setzt, vier Benzinmotoren von 143 bis<br />

306 PS sowie ein Vierzylinder-Turbodiesel mit 177<br />

Pferden. Die Sprintwerte – von 0 auf 100 – beim<br />

stärksten Modell bewegen sich in den Kategorien<br />

von Sportwagen. Dabei betont BMW seine Devise,<br />

die bei den aktuellen Spritpreisen gerne zur Kenntnis<br />

genommen werden, mit «weniger Kraftstoff,<br />

mehr Fahrspass». Verpackt ist dieses System in die<br />

Formel «BMW Effizient Dynamics», die ein Paket<br />

intelligenter Massnahmen zur Senkung von Emissionen<br />

und Kraftstoffverbrauch versprechen. Dazu<br />

zählt unter anderem eine Bremsenergierückgewinnung,<br />

deren Wirkung im Prospekt freundlicherweise<br />

nicht näher erklärt wird, weil damit wohl die<br />

meisten Frischluft-Pilotinnen technisch ohnehin<br />

überfordern wären. Wer mit dem BMW 1er Cabrio<br />

mit offenem Dach unterwegs ist, für den wird der<br />

Weg das Ziel sein. Wird ein Ziel angesteuert, so hilft<br />

das Navigationssystem mit iDrive den Weg zu finden.<br />

Mit dem intelligenten Bedienkonzept werden<br />

auch Klima-Entertainment-<br />

und Kommunikationsfunktionen<br />

diri giert. Ein hoch auflösen-<br />

des Display befindet sich im<br />

unmittelbaren Sichtfeld, so dass<br />

keine Ablenkung erfolgt. Das<br />

Kleinste der BMW-Cabrios ist<br />

Wellness für Ihr Auto …<br />

Im Malarsch 19b | 9494 Schaan | T +423 233 20 41<br />

F +423 233 20 42 | M +41 79 764 68 54<br />

AUTO<br />

serienmässig mit einem elek - BMW’s Kleinster ist nun auch<br />

tronischen Fahrwerkregelsystem als Cabrio zu haben, für alle<br />

ausgestattet, das laut Werk dann Oben-ohne-Fans, die den Fahrt-<br />

eingreift, wenn es nötig ist. Bei<br />

wind spüren möchten.<br />

Unter- oder Übersteuern reduziert<br />

die Dynamische Stabilitäts Control das Antriebsmoment<br />

und bremst die Räder gezielt individuell<br />

ab. Dadurch stabilisiert sie das Fahrzeug<br />

innerhalb von Millisekunden. Schleudern wird bereits<br />

im Ansatz verhindert. Für mehr Fahrspass im<br />

Grenzbereich erhöht die Unterfunktion Dynamische<br />

Traktions Control den Schlupf an den Antriebsrädern<br />

zugunsten einer optimalen Traktion<br />

auf jedem Untergrund. Für Dynamik ist ausreichend<br />

gesorgt. Aber auch für die Romantik bleibt<br />

noch etwas übrig. Ein Knopfdruck – und die Sonne<br />

geht auf, weil das klassische Stoffverdeck in wenigen<br />

Sekunden den Blick auf den Himmel freigibt. <strong>Der</strong><br />

Knopfdruck gilt natürlich auch für Nachtschwärmer,<br />

die den freien Blick auf den Sternenhimmel<br />

geniessen wollen. Bleibt noch der Blick der Bewunderer<br />

auf das Cabrio, die im Strassencafé sitzen: Das<br />

1er-Cabrio verfügt über einen<br />

relativ grossen Radstand, eine<br />

lange und niedrige Motorhaube<br />

und ein schlankes Heck, das nach<br />

dem Jubelschrei eines Autotesters<br />

«so flach geriet wie der Bauch<br />

eines Bodybuilders». |<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

Foto: Werkbild ABMW<br />

29


30<br />

SCHLUSSPUNKT<br />

Urban B. Eberle<br />

Ist Profil wirklich alles?<br />

Liechtenstein verfügt über eine breit abgestützte und<br />

diversifizierte Wirtschaft. Insbesondere im Ausland wird nicht gerne<br />

zur Kenntnis genommen, dass Liechtenstein viel mehr zu bieten hat, als<br />

«nur» Finanzdienstleistungen. Gewiss, diese Branche spielt eine wichtige<br />

Rolle. Vergleichen wir mit den<br />

Nachbarländern, so stellen wir Die Wirtschaft braucht von den Jugendlichen klare Schul-<br />

fest, dass hierzulande der Indus -<br />

trie- und Gewerbesektor stärker zeugnisse mit aussagekräftiger Benotung der Leistungen<br />

vertreten ist. Eine diversifizierte<br />

Wirtschaft ruft dabei nach bestens ausgebildeten Menschen! Bildung ist<br />

der einzige verfügbare Rohstoff Liechtensteins. Dabei hat unser Bildungssystem<br />

in den vergangenen Jahrzehnten hervorragende Arbeit<br />

geleistet. Bestens gebildete und motivierte, junge Menschen sind das<br />

Resultat dieses sehr erfolgreichen Schulmodells. Dies<br />

zeigen nicht zuletzt auch die Ergebnisse der PISA-<br />

Studie. Demnach hält Liechtenstein in den meisten<br />

Kategorien einen Spitzenplatz und liegt unter den<br />

deutschsprachigen Ländern gar auf dem ersten Gesamtrang!<br />

Die Studie hat auch Schwachstellen aufgezeigt.<br />

So sind Kinder aus weniger bildungsnahem<br />

Elternhaus sowie fremdsprachige Kinder benachteiligt.<br />

Und da genau gilt es, anzupacken. Fremdsprachige<br />

Kinder sind entsprechend zu schulen, damit<br />

die Integration auch in der Schule gelingt. Weniger<br />

Urban B. Eberle<br />

begabte Schüler sind durch Stützunterrichte und<br />

CEO Bank Alpinum Vaduz Zusatzlektionen für die Zukunft vorzubereiten.<br />

Worauf will ich hinaus? Es ist derzeit in aller Munde:<br />

Profilschulen sollen es richten! An Sekundarschulstandorten sollen in<br />

Zukunft Profile angeboten werden, die Selektion nach fünf Primarschuljahren<br />

soll gänzlich wegfallen. Eine Aufteilung in Schulklassen im<br />

Rahmen der Fähigkeiten der Schüler soll es praktisch nicht mehr geben,<br />

das seit siebzig Jahren bewährte Untergymnasium soll abgeschafft und<br />

in Zukunft ebenfalls als Profilschule geführt werden. Die Wirtschaft<br />

braucht motivierte, junge Menschen! Junge Menschen, die gut ausgebildet<br />

und leistungsorientiert sind. Die Wirtschaft braucht aber auch<br />

klare Schulzeugnisse mit aussagekräftiger Benotung der Leistungen.<br />

Bauen wir also bei der Einführung der Profilschulen auf Bewährtem<br />

auf! Es wäre schade, das Rad neu erfinden zu wollen und die selben Fehler<br />

zu begehen, wie sie in anderen Ländern Europas bereits gemacht<br />

wurden, nämlich die Einführung einer Gesamtschule voranzutreiben!<br />

Wir müssen Sorge dazu tragen, dass wir mit dieser Schulreform das<br />

Kind nicht mit dem Bade ausschütten, bzw. dass die Leistungen und die<br />

Motivation unserer Kinder nicht ganz baden gehen! |<br />

MAI <strong>2008</strong><br />

Foto: close up – Roland Korner


Enge Schuhe, hohe Absätze und<br />

harte Schläge beim Gehen belasten<br />

die Gelenke, vermindern die<br />

Durchblutung und deformieren<br />

die Zehen. Das muss nicht sein!<br />

Die Bequemschuhe Helvesko,<br />

LadySko und dansko bringen die<br />

Freude am Laufen wieder zurück.<br />

Gut für Rücken und Gelenke<br />

Alle Modelle verfügen über eine<br />

fussgerechte Form, die den Zehen<br />

viel Bewegungsfreiheit bietet und<br />

die Fussmuskulatur auf natürliche<br />

Art trainiert. Eine wichtige<br />

Rolle spielt auch die flache,<br />

stossdämpfende Spezialsohle, die<br />

ein weiches Aufsetzen und federndes<br />

Abrollen bewirkt. Rücken<br />

und Gelenke werden dadurch<br />

entlastet. Die Schuhe haben zum<br />

Teil ein herausnehmbares, stützendes<br />

Leichtkork-Fussbett.<br />

Helvesko-, LadySko- und dansko-<br />

Bequemschuhe werden exklusiv<br />

für Integra Nusshof AG in der<br />

Schweiz und in Europa mit viel<br />

Handarbeit hergestellt. Die Qualität<br />

der Materialien und Verarbeitungen<br />

(kontrolliert durch ein<br />

unabhängiges weltweit tätiges<br />

Prüfinstitut) steht bei Integra an<br />

erster Stelle.<br />

Von elegant bis sportlich<br />

Das aktuelle Frühlings-/Sommer-<br />

Angebot umfasst alles: elegante<br />

37<br />

Klassiker, sportliche Freizeitmodelle<br />

bis zu topmodischen Highlights.<br />

Edel präsentieren sich die<br />

Herrenmodelle aus samtweichem<br />

Elchleder. Für Damen befinden<br />

sich nebst den modisch-eleganten<br />

Pantoletten und Sandalen in<br />

den neusten Farb- und Designkreationen<br />

auch noch zeitlose Variationen.<br />

Die aktuelle Kollektion<br />

bietet auch leichte Freizeitschuhe<br />

mit einer neu entwickelten ab-<br />

PUBLIREPORTAG E<br />

Richtig wohl fühlen, wie man es sich wünscht!<br />

Giovanni Vitarelli: 49 Jahre Schuhmacher-Erfahrung.<br />

Das fachkompetente Team steht Ihnen zur Seite: Antonietta Vitarelli, Gianni Vitarelli, Tamara Venzin und Giovanni Vitarelli (von links).<br />

rolldynamischen Spezialsohle fürs<br />

Gehen, Nordic Walking etc.<br />

Seit Herbst 2007 führen wir<br />

«Bundgaard»-Kinderschuhe, damit<br />

sich die Füsse der Kleinsten<br />

natürlich entwickeln können.<br />

Freundlich und kompetent<br />

Die Familie Vitarelli & Team<br />

heisst Sie herzlich willkommen<br />

und berät Sie gerne individuell<br />

und fachkompetent im neu<br />

umgebauten Bequemschuhladen<br />

mit erweitertem topaktuellem<br />

Sortiment. In der Hauseigenen<br />

Werkstatt erledigen die Schuhmacher<br />

Giovanni & Gianni Vitarelli<br />

Reparaturen jeglicher Art.<br />

Ob orthopädische Fussstützen<br />

oder Schuheinlagen nach Mass,<br />

Anpassungen rund um den<br />

Schuh und Verkürzungsausgleiche<br />

– alles bei ihrem Partner für<br />

die bequemsten Schuhe Ihres<br />

Lebens.<br />

Gutschein<br />

à CHF 15.–<br />

Gültig bei einem Kauf<br />

ab CHF 89.–.<br />

Nicht kumulierbar, keine<br />

Barauszahlung möglich.<br />

Einlösbar bis 31. <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong> bei:<br />

Dansko-HELVESKO Bequemschuhe<br />

Vitarelli<br />

Schuhservice/Fussorthopädie<br />

Vazerolgasse 1, 7000 Chur<br />

Tel. 081 252 02 06<br />

www.integra-ag.com


3611.08<br />

Centrum Bank Vaduz.<br />

Ihr lokaler Partner in Vermögensfragen.<br />

Unsere Privatbank hat tiefe Wurzeln im Fürstentum Liechtenstein und ist<br />

auf Vermögensverwaltung und Anlageberatung spezialisiert.<br />

Vermögen über Generationen zu entwickeln, sorgsam zu sichern und<br />

grenzüberschreitend in den verschiedensten Ländern weiterzuentwickeln,<br />

ist unsere Stärke.<br />

Die Centrum Bank ist in einem starken, globalen Netzwerk aus<br />

Wirtschafts-, Rechts-, Versicherungs- und Steuerexperten, Treuhändern<br />

und Fondsmanagern verankert. Sie kann auf Marxer & Partner, die<br />

älteste und grösste Rechtsanwaltskanzlei Liechtensteins zurückgreifen.<br />

Und sie arbeitet mit der Confida Treuhand- und Revisions-AG für Dienstleistungen<br />

in den Bereichen Treuhand-, Revisions- und Steuerwesen<br />

sowie im Immobiliengeschäft zusammen.<br />

Centrum Bank – der Name steht für ein Private Banking mit vielfältigem<br />

Spezialwissen aus einer Hand. Vertrauen und Know-how bilden die Grundpfeiler<br />

für Partnerschaft und Professionalität mit weltweiten Verbindungen<br />

und starken Wurzeln.<br />

CENTRUM BANK<br />

Centrum Bank AG<br />

Kirchstrasse 3 · Postfach 1168 · 9490 Vaduz · Liechtenstein<br />

Telefon +423 238 38 38 · Fax +423 238 38 39<br />

www.centrumbank.com<br />

www.kompetenzzentrum.li

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