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Juni 2009 - Der Monat

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<strong>Juni</strong> 09<br />

www.dermonat.li<br />

Forschung: Schöne Zähne entstehen im Labor<br />

InnovatIon: Ein Bild sagt mehr... Foto-Archiv im Aufbau<br />

gesellschaFt: www.lotto.li ist eine besondere Lotterie


"<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>" Rosamunde 93 x 123 mm 4-f BM 13.7.2008 21:03 Uh<br />

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Inhalt | edItorIal<br />

Mit Wissen zum<br />

Forschungsstandort<br />

liechtenstein will zusammen mit den nachbarn zu<br />

einem internationalen Forschungsstandort werden<br />

Panorama 4<br />

Forschung<br />

nobelpreisträger nach Liechtenstein? 6<br />

Forschung IndustrIe<br />

Schöne Zähne entstehen im Labor 10<br />

KoPF des monats<br />

Marco nescher: Fotograf der Gipfelkreuze 12<br />

Forschung unIversItät<br />

Wissenschaft transparent machen 14<br />

energIe<br />

Erneuerbare Energie vom Sareiserjoch 16<br />

gesellschaFt<br />

www.lotto.li ist eine besonderer Lotterie 18<br />

ZeItgeschehen<br />

Mittwoch, 28. <strong>Juni</strong> 1984:<br />

Gesetz über Entwicklungshilfe 20<br />

InnovatIon<br />

Ein Bild sagt mehr... Foto-Archiv im Aufbau 22<br />

Kultur<br />

Ein Gemälde ist wie ein alter Freund 24<br />

sPort<br />

Auch Sportler brauchen Absicherungen 26<br />

rätsel-sPass 28<br />

BaudenKmäler<br />

Von der Pfalz aufs Bettlerjoch:<br />

Pfälzerhütte seit 1928 29<br />

schlussPunKt 30<br />

Das Alpenrheintal wird auch als Chancental bezeichnet,<br />

weil hier auf kleinem Raum zahlreiche international<br />

tätige Unternehmen versammelt sind.<br />

Wer heute bestehen will im globalen<br />

Wettbewerb und Konkurrenzkampf,<br />

muss immer auf dem<br />

neuesten Stand sein. Liechtenstein<br />

hat in den letzten Jahren einen Schritt nach<br />

vorne gemacht, man will zusammen mit den Nachbarn<br />

zu einem internationalen Forschungsstandort<br />

werden. In einem anderen Feld<br />

hat Liechtenstein die Nase bereits<br />

vorne. Die einzige Lotterie-<br />

Gesellschaft, die bisher in unserem<br />

Land zugelassen ist, kann<br />

sich mit der Auszeichnung<br />

schmücken, die erste globale Internet-Lotterie<br />

zu sein. Wer dort<br />

spielt, gehört zu den Gewinnern:<br />

Entweder mit einem Lotterie-<br />

Gewinn oder mit der Gewissheit,<br />

Günther Meier<br />

dass ein Teil der Glückspiel-Ein- Chefredaktor «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>»<br />

sätze wieder zurückfliesst an gemeinnützige<br />

Institutionen. Die Sommerferien kündigen<br />

sich an. Die nächste Ausgabe unseres Magazins<br />

erscheint Ende Juli mit dem Schwerpunkt<br />

Staatsfeiertag.<br />

ImPressum: 4. Jahrgang, nr. 40, <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>, 18 000 Exemplare<br />

herausgeBer: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan,<br />

Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.li<br />

redaKtIon: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.li<br />

anZeIgen: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.li<br />

gestaltung: Sonja Bossart, Gutenberg AG<br />

satZ und drucK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan<br />

PaPIer: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziert<br />

onlIne: «<strong>Der</strong> <strong>Monat</strong>» im internet: www.dermonat.li<br />

tItelBIld: Liechtenstein will mehr in Forschung investieren, auf dem Weg zum Forschungsstandort.<br />

(Foto: ivoclar Vivadent AG)<br />

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<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

3


4<br />

5<br />

Panorama<br />

Private Universität<br />

Sportmanagement<br />

Die Nachfrage bestimmt das Angebot, auch<br />

im Bereich der Bildung. Die Private Universität in<br />

Liechtenstein (UFL) bietet neue Studienprogramme<br />

an, die als Schnittstelle zu den bestehenden Ausbildungen<br />

Wissenschaftliche Medizin und Rechtswissenschaften<br />

fungieren. Das neue Master-Studium<br />

Internationales Sportmanagement,<br />

das voraussichtlich im<br />

Herbst <strong>2009</strong> gestartet wird, richtet<br />

sich nicht nur an Sportwissenschaftler,<br />

sondern auch an<br />

Mediziner und Juristen, die zusätzliche<br />

Kompetenzen für ihre<br />

aktuelle und künftige Tätigkeit<br />

im nationalen und internationalen<br />

Sportbereich benötigen. Ab Herbst werden auch<br />

die Studienrichtungen Nanomedizin und Leadership<br />

and Research Management angeboten, die sich<br />

an Naturwissenschaftler und Mediziner richten,<br />

die eine wissenschaftliche Tätigkeit in der Forschung<br />

oder eine höhere Tätigkeit im Gesundheitsbereich<br />

anstreben. Für Herbst 2010 plant die Private<br />

Universität die Erweiterung der Rechtswissenschaften<br />

um das Internationale Zivilprozessrecht<br />

und Europäisches IT-Recht.<br />

Foto: Günther Meier<br />

alpwirtschaft liechtenstein<br />

im <strong>Juni</strong> wird das Vieh zur Sömmerung auf die Alpen getrieben. <strong>Der</strong><br />

überwiegende Teil der Alpenmilch wird direkt verarbeitet, nur der<br />

kleinere Teil der Milch wird an den Milchhof geliefert. Auf den fünf<br />

liechtensteinischen Alpen Guschg, Pradamee, Sücka, Valüna und<br />

Älple wurde im vergangenen Jahr Käse und Butter hergestellt.<br />

n Gesamte Milchmenge 340'680 kg<br />

n Käse fett 24'979 kg<br />

n Käse sauer 6'322 kg<br />

n Butter 3'131 kg<br />

An den Milchhof wurden 31'201 kg Milch geliefert. An gesundheits-<br />

bewusste Wanderer wurden 2'603 kg Milch direkt abgegeben.<br />

Foto: Archiv FC Schaan<br />

Schaan feiert<br />

«60 Jahre Fussballclub»<br />

Fussball wird in Schaan schon lange gespielt.<br />

Aber erst am 1. Juli 1949 fand im Café Risch die<br />

Gründungsversammlung des FC Schaan statt. Dieses<br />

Jahr kann also das 60-jährige Bestehen des Fussball-Clubs<br />

gefeiert werden. Geplant ist am Sonntag,<br />

14. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>, eine öffentliche Jubiläumsfeier mit<br />

der Präsentation eines Jubiläumsbuchs, das den<br />

Titel trägt «60 Jahre FC». Die Schaaner Fussballer<br />

waren in den vergangenen Jahrzehnten aber nicht<br />

nur auf dem Spielfeld aktiv, sondern prägten entscheidend<br />

auch das Vereins- und Dorfleben. Schon<br />

1952 stieg der FC Schaan in die Fasnacht ein, führte<br />

den ersten Fasnachtsumzug durch und legte so<br />

den Grundstein für den grössten Fasnachtsumzug<br />

in der Region. Die ersten Jahre spielte der FC Schaan<br />

auf einem Spielfeld, gegenüber der Firma Ivoclar,<br />

das gleichzeitig auch als Flugplatz diente.<br />

Sonderstempel<br />

für die Tour de Suisse<br />

Die Tour de Suisse startet dieses Jahr erstmals<br />

in Liechtenstein. Im Rahmen eines Einzelzeitfahrens<br />

beginnt das Rennspektakel, das immer noch<br />

Scharen von Fans an die Strassenränder zieht. Für<br />

Liechtenstein ist der Prolog der Tour de Suisse ein<br />

wichtiges sportliches Ereignis, das aber auch andere<br />

Bereiche berührt. Die Philatelie Liechtenstein hat<br />

einen Sonderstempel gemacht. Abstempelungen<br />

mit dem Sonderstempel<br />

werden direkt am Stand<br />

�����������<br />

der Philatelie im Startgelände in<br />

Mauren vorgenommen.<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

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Baloise Life<br />

für Standort Liechtenstein<br />

Vorsorge- und Nachlassplanung, Steueroptimierung und Vermögensschutz<br />

sind Stichworte, die in Europa zunehmend in den Vordergrund<br />

rücken. Die Baloise Life, eine Tochtergesellschaft der<br />

Schweizer Bâloise-Gruppe, hat sich für den Standort Liechtenstein<br />

entschieden. Das Unternehmen hat sich in Balzers angesiedelt. Martin<br />

Strobel, CEO der Bâloise-Gruppe, sagte an der Eröffnungsfeier:<br />

«Wir haben Liechtenstein als Standort für moderne Lebensversicherungsprodukte<br />

aufgrund seiner zentralen Position innerhalb Europas<br />

ausgewählt.» Liechtenstein biete gute Rahmenbedingungen für Versicherungsunternehmen,<br />

betonte Wirtschaftsminister Martin Meyer:<br />

Versicherungen könnten ihre Produkte sowohl in der Schweiz als auch<br />

im EWR-Raum anbieten, weil Liechtenstein dem EWR angehöre und<br />

mit der Schweiz ein entsprechendes Abkommen abgeschlossen habe.<br />

Feldkirch Festival<br />

auch in Liechtenstein<br />

Das Feldkirch Festival <strong>2009</strong>, das vom 10. bis 21. <strong>Juni</strong> stattfindet,<br />

ist Frankreich gewidmet. Das Festival soll französisches Flair in der<br />

Montfortstadt verbreiten. Die Organisatoren haben im Sinne einer<br />

Grenzüberschreitung auch Liechtenstein mit einbezogen. Im Kunstmuseum<br />

Liechtenstein findet das Konzert Klangvermessung statt,<br />

das in der Ausstellung des zeitgenössischen französischen Künstlers<br />

Christian Boltanski aufgeführt wird. Als Rahmenprogramm zum<br />

Festival zeigt das TaKino in Schaan französisches Filmschaffen unter<br />

dem Titel «Musique au cinéma».<br />

Entdeckungsreise<br />

mit dem Erlebnispass<br />

Liechtenstein erleben – für Touristen und Feriengäste.<br />

Liechtenstein wieder einmal neu erleben<br />

– für Einheimische. Möglich macht eine Entdeckungsreise<br />

der Erlebnispass, den<br />

Liechtenstein Tourismus speziell<br />

für die Sommersaison <strong>2009</strong> ausgearbeitet<br />

hat. Enthalten sind im<br />

attraktiven Erlebnispass 25 Ideen<br />

für interessante Ferien oder spannende<br />

Freizeitgestaltungen. Die<br />

Ausflugsziele sind gut erreichbar,<br />

mit freier Fahrt mit dem Bus auf<br />

allen LBA-Linien.<br />

Foto: Liechtenstein Tourismus<br />

Foto: KMu Zentrum<br />

Businessplan Wettbewerb<br />

Preise für innovative ideen<br />

Das Geld liegt nicht gerade auf der Strasse,<br />

weil die Götter vor dem Erfolg etwas Schweiss<br />

verlangen. Aber wer eine innovative Idee hat, einen<br />

realistischen Businessplan zur Abschätzung<br />

der Marktchancen macht, der kann mit einer erheblichen<br />

Investitionssumme rechnen. <strong>Der</strong><br />

Businessplan Wettbewerb <strong>2009</strong>, den das KMU<br />

Zentrum an der Hochschule Liechtenstein mit<br />

Partnern aus Liechtenstein, Vorarlberg und<br />

St. Gallen durchführt, schliesst am 9. <strong>Juni</strong> die<br />

erste Phase ab. «Plan it» hiess es in den letzten<br />

<strong>Monat</strong>en für die Teilnehmer – planen, rechnen,<br />

kalkulieren und eine Vermarktungsstrategie<br />

entwerfen. Über 50 Businesspläne wurden eingereicht,<br />

wie Christian Hausmann, Leiter des<br />

KMU Zentrums, auf Anfrage mitteilte. Die<br />

Businesspläne wurden von einer Fachjury bewertet.<br />

Die höchstbewerteten Businesspläne erhalten<br />

einen Preis und das Angebot, in die zweite<br />

Stufe «Invest it» einzusteigen. Enthalten ist im<br />

Angebot die Möglichkeit, den Businessplan zu<br />

überarbeiten, bevor es in der zweiten Runde um<br />

die Investitionsgelder geht. Aus Liechtenstein<br />

werden Investitionsmittel von 250'000 Fr. für<br />

den Sieger-Businessplan bereitgestellt, sofern<br />

das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit in<br />

Liechtenstein hat oder aufnimmt. Unternehmer,<br />

die ihre Geschäftsidee im St. Galler Rheintal realisieren,<br />

können von Risikokrediten der St. Galler<br />

Kantonalbank profitieren. Bei der Preisverleihung<br />

«Invest it» werden zudem Sonderpreise<br />

vergeben – für die beste Unternehmerin, für die<br />

beste HighTech-Idee und für die umweltfreundlichste<br />

Unternehmer-Idee.


6<br />

7<br />

Von Günther Meier<br />

Forschung<br />

Nobelpreisträger<br />

Abenteuerspielplatz<br />

nach rund Liechtenstein?<br />

um den Walensee<br />

«Damit Liechtenstein auch in<br />

Zukunft international wettbewerbsfähig bleibt,<br />

lanciert die Regierung ein Projekt zur Stärkung<br />

der liechtensteinischen Forschungs- und Wissenschaftspolitik»,<br />

verlautete Ende<br />

liechtenstein schöpft von der 2007 aus dem Regierungsgebäu-<br />

grundlagenforschung im eurode. Ein paar <strong>Monat</strong>e später lag<br />

der Bericht einer Expertengruppäischen<br />

umland kräftig ab, pe vor, der die mögliche Marsch-<br />

ohne selbst in angemessenem<br />

richtung in Forschung und Wissenschaft<br />

aufzeigte. Seither wird<br />

umfang dazu beizutragen in unserem Land vom «Wissenschaftsstandort<br />

Liechtenstein»<br />

gesprochen, der sukzessive aufgebaut werden soll.<br />

Damit ist ein neues Element aufgetaucht, wenn von<br />

den Perspektiven der liechtensteinischen Wirtschaft<br />

die Rede ist. Bisher wurden unter dem Stichwort<br />

«günstige Rahmenbedingungen» vor allem<br />

Forschung hat in liechtenstein einen hohen stellenwert, doch fand Forschung<br />

bisher hauptsächlich in der Industrie statt. liechtenstein möchte sich künftig<br />

als Wissenschaftsstandort positionieren und plant deshalb einen ausbau der<br />

Forschung.<br />

Foto: Hicona AG (ingrid Delacher)<br />

die «stabile Rechts-, Sozial- und Wirtschaftsordnung»<br />

erwähnt – und meistens meinte man in erster<br />

Linie die günstigen Steuerbedingungen. Diese<br />

Rahmenbedingungen reichen für die Sicherung der<br />

wirtschaftlichen Zukunft nicht mehr aus, wie die<br />

Diskussion um den Finanzplatz und der Druck<br />

mächtiger, aber auf gewaltigen Haushaltdefiziten<br />

sitzender Länder auf die «Steueroasen» derzeit<br />

zeigen. Die Industrie, die sich im Wettbewerb auf<br />

den Weltmärkten seit jeher behaupten musste und<br />

sich erfolgreich behauptete, machte es mit der<br />

Forschung vor. <strong>Der</strong> Personal- und Sachaufwand<br />

für Forschung und Entwicklung betrug im Jahr<br />

2007 in den Mitgliedsunternehmen der Liechtensteinischen<br />

Industrie- und Handelskammer rund<br />

316 Millionen Schweizer Franken. <strong>Der</strong> Staat gab im<br />

gleichen Jahr für Wissenschafts- und Hochschulpolitik<br />

gerade mal 10 Millionen aus. <strong>Der</strong> Molekularbiologe<br />

und Wissenschaftshistoriker Hans-Jörg<br />

Rheinberger, Direktor am Max-Planck-Institut in<br />

Berlin, regte schon vor Jahren die Bildung eines<br />

Forschungsfonds an, was aber bis heute nicht passiert<br />

ist.<br />

«Liechtenstein schöpft von der<br />

Grundlagenforschung im europäischen Umland<br />

kräftig ab, ohne selbst in angemessenem Umfang<br />

dazu beizutragen», kritisiert Rheinberger in seinem<br />

Liechtenstein-Buch «Von der Unendlichkeit der<br />

Ränder». Einen Beitrag dazu leisten könnte nach<br />

seiner Meinung ein grosszügig dotierter liechtensteinischer<br />

Forschungsfonds, der für Forschungseinrichtungen<br />

aus dem europäischen Umland offen<br />

sein müsste. Andere Länder, wie etwa die<br />

Schweiz oder Spanien, würden die Gelder für Forschungen<br />

kräftig aufstocken. Wohin die europäische<br />

Reise gehe, schreibt Rheinberger, scheine also


Liechtenstein beabsichtigt,<br />

mit Forschungseinrichtungen den<br />

«Wissensstandort Liechtenstein»<br />

aufzubauen.<br />

klar zu sein, und macht den Vorschlag:<br />

«Liechtenstein täte nicht<br />

nur gut daran, sondern hat meines<br />

Erachtens auch die Verpflichtung<br />

sowohl gegenüber der kommenden Generation<br />

im eigenen Land als auch gegenüber Europa,<br />

diese Herausforderung ernst zu nehmen und mit<br />

einem sichtbaren finanziellen Einsatz ein Zeichen<br />

zu setzen.» Für eine eigene Forschungsuniversität<br />

sei Liechtenstein zu klein, aber mit einem angeregten<br />

Forschungsfonds könnte sich Liechtenstein international<br />

sichtbar positionieren – «ohne dass<br />

man letztlich finanziell besonders tief in die Tasche<br />

zu greifen bräuchte.»<br />

Kooperationsmodelle der<br />

Forschungseinrichtungen<br />

Mit der Hochschule Liechtenstein,<br />

der Privaten Universität in Liechtenstein, der<br />

Internationalen Akademie für Philosophie und<br />

dem Liechtenstein-Institut gibt es wohl vier Institutionen,<br />

die sich auch der Forschung verpflichtet<br />

haben. Die Frage aber bleibt vorläufig im Raum, ob<br />

die Forschung nicht kanalisiert werden müsste, um<br />

eine Verzettelung oder Überschneidungen zu verhindern.<br />

Wenn diese vier Bildungseinrichtungen<br />

betrachtet werden, so decken deren Forschungsgebiete<br />

ein sehr weites Feld ab, das von der Liechtenstein-Geschichte<br />

über Finanzmarktrecht und Medizin<br />

bis zur philosophischen Erkenntnistheorie<br />

reicht. <strong>Der</strong> Bericht über den «Wissensstandort<br />

Liechtenstein» hält in dieser Beziehung fest, Wissenschaft<br />

und Technologie komme bisher in der<br />

politischen Agenda Liechtensteins nicht höchste<br />

Priorität zu. Für die Zukunft, um im globalen Wettbewerb<br />

der Wissensstandorte bestehen zu können,<br />

Foto: Hilti AG<br />

schlägt die Expertengruppe vor, die vorhandenen<br />

Hochschul- und Forschungseinrichtungen zu spezialisieren<br />

und zu versuchen, zwischen ihnen Synergieeffekte<br />

zu realisieren. Hinter dieser Aufforderung<br />

steht wahrscheinlich der Gedanke, die noch<br />

parallel nebeneinander bestehenden Forschungsstätten<br />

mehr miteinander zu verknüpfen. Insbesondere<br />

zwischen der Hochschule Liechtenstein,<br />

der Privaten Universität in Liechtenstein und der<br />

Hochschule für Technik NTB in Buchs sehen die<br />

Experten Möglichkeiten von Verknüpfungen und<br />

sprechen sich für «Kooperationsmodelle» aus.<br />

Koordination der Forschung als<br />

Zukunftsmodell<br />

Von aussen betrachtet, gleicht die Forschungslandschaft<br />

im Alpenrheintal einem Haufen von Puzzleteilen,<br />

die noch zusammengefügt werden müssen.<br />

Die IBH, die Internationale Bodensee-Hochschule,<br />

hat kürzlich bekannt gegeben, einen «Turbo für<br />

Wissens- und Technologietransfer am Bodensee»<br />

zu zünden. Eines der Ziele dieses Hochschulverbundes<br />

von 27 Universitäten und Hochschulen,<br />

dem aus unserem Land nur die Hochschule Liechtenstein<br />

angehört, bildet die Stärkung der Marktposition<br />

regionaler Unternehmen durch anwendungsorientierte<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

Dieser Ansatz kommt der Empfehlung der Expertengruppe<br />

für den künftigen Wissensstandort<br />

Liechtenstein entgegen, die als Zukunftsmodell<br />

eine koordinierte Hochschullandschaft vorschlägt,<br />

die zu ihrer Ergänzung auch Kooperationen mit<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>


8<br />

ausländischen Bildungs- und Forschungseinrichtungen<br />

eingeht. Als zukunftsorientiertes Beispiel<br />

erwähnt der Expertenbericht, dass das NTB ein<br />

Technologie-Institut einrichten könnte, weil der<br />

am NTB gelehrten Verfahrenstechnik im Dreieck<br />

«Materialwissenschaften, Nanotechnologie und<br />

Medizinaltechnik» eine Schlüsselrolle zukomme.<br />

Das Land Liechtenstein hat sich bereits am CSEM<br />

Forschungszentrum für Nanomedizin in Landquart<br />

finanziell beteiligt. Die Mitwirkung der Privaten<br />

Universität, die einen stärkeren Ausbau der<br />

klinischen Forschung anstrebt, macht diesen vorgeschlagenen<br />

Verbund nach Auffassung der Expertengruppe<br />

besonders zukunftsträchtig. Zudem<br />

unterbreitet der Expertenbericht den Vorschlag,<br />

Kooperationsmodelle mit Partnern in der Schweiz,<br />

in Österreich und Deutschland zu prüfen. Um solche<br />

Kooperationen eingehen zu können, sollten<br />

sich die Bildungs- und Forschungsinstitutionen in<br />

Liechtenstein als attraktive Kooperationspartner<br />

profilieren, wobei die Bereiche Finanztheorie und<br />

der geist von lindau<br />

Rechtswissenschaften, klinische Forschung, Medizinaltechnik<br />

und Materialwissenschaften im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Langfristige Strategie<br />

notwendig<br />

Die Forschungslandschaft in<br />

Liechtenstein und der Region weckte Erinnerungen<br />

an die Besiedlung des Wilden Westens. Eine weite<br />

Landschaft, viele Ideen und ein harter Wettbewerb.<br />

Im Unterschied zu einer Überbauung fehlt jedoch<br />

ein Plan, der den einzelnen Gebäuden ihren Platz<br />

und ihre Bestimmung zuweist. Die Regierung war<br />

sich dieses Problems bewusst, als sie im vergangenen<br />

Dezember verlauten liess: Bevor weitere Schritte<br />

in Angriff genommen würden, sollte die langfristige<br />

strategische Ausrichtung in der Forschungs-<br />

und Wissenschaftspolitik festgelegt werden. Noch<br />

haben die wilden Pionierzeiten einen gewissen<br />

Charme, doch die Weichen sollten gestellt werden,<br />

bevor dieser Charme verloren geht. |<br />

Lindau, die kleine insel im Bodensee, hat es geschafft, jedes Jahr eine Reihe von nobelpreisträgern aus<br />

verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen zu versammeln. Seit dem vergangenen Jahr ist auch Liechtenstein<br />

mit von der Partie, denn die Regierung hat sich mit einer Million Franken in die Lindauer nobelpreisträger-<br />

Stiftung eingekauft. Regierungschef Otmar Hasler erklärte beim Kreditantrag gegenüber dem Landtag,<br />

dass die Teilnahme an dieser Stiftung eine gute Ergänzung des Projektes «Wissenschaftsstandort Liechtenstein»<br />

sei. Die Stiftung hat sich laut Otmar Hasler zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und Forschung zu<br />

fördern, insbesondere auch im Bereich der Wirtschaftswissenschaften, was für Liechtenstein und die teilweise<br />

auf Wirtschaftswissenschaften ausgerichtete Hochschule Liechtenstein sowie die Private universität<br />

in Liechtenstein von besonderer Bedeutung ist. Ferner bilde die Zusammenarbeit mit der Stiftung eine<br />

hervorragende Chance für den wissenschaftlichen nachwuchs in Liechtenstein. Laut Bericht der Regierung<br />

an den Landtag erhofft sich die Regierung eine Stärkung und internationalisierung der Hochschulen und<br />

hochschulähnlichen Einrichtungen. Ebenso sei der «Geist von Lindau» ein Beitrag zur Förderung der Standortattraktivität<br />

Liechtensteins als Wissens-, Forschungs- und Technologiestandort. Mit dem Beitritt zur<br />

Stiftung erhält Liechtenstein zudem die Möglichkeit, zwei junge Wissenschaftler an die jeweiligen nobelpreisträger-Tagungen<br />

zu delegieren. neben der hervorragenden Chance für den wissenschaftlichen nachwuchs<br />

erwartet die Regierung von der finanziellen unterstützung des nobelpreisträgertreffens auch eine<br />

positive Aussenwirkung. nicht ausgeschlossen wird, Folgeveranstaltungen des nobelpreisträgertreffens in<br />

Liechtenstein durchzuführen.


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10<br />

11<br />

Von Volker Rheinberger<br />

Forschung IndustrIe<br />

Schöne Zähne<br />

entstehen im Labor<br />

Die liechtensteinischen Industrieunternehmen<br />

sind zu einem ganz wesentlichen<br />

Teil exportorientiert, d.h. sie stehen in einem internationalen,<br />

einige auch in einem globalen, Wettbewerb.<br />

Um in diesem Wettbewerb<br />

der Forschungs- und bestehen zu können, müssen die<br />

hier entwickelten Produkte und<br />

technologiestandort liechtenstein<br />

die damit verbundenen Dienst-<br />

ist auf hochqualifizierte leistungen nicht nur von hervorragender<br />

Qualität sein, sondern<br />

Ingenieure und Wissenschaftler<br />

die dahinter stehenden Techno-<br />

angewiesen logien müssen im globalen Vergleich<br />

zur Spitze gehören. Damit<br />

ist klar, dass Forschung und technologische Entwicklung<br />

einen wettbewerbsentscheidenden Faktor<br />

darstellen. Wie hoch die Bedeutung von Wissenschaft<br />

und Forschung für die hiesige Industrie ist,<br />

spiegelt sich in der Tatsache, dass diese pro Jahr weit<br />

über 300 Mio. Fr. für Forschung und Entwicklung<br />

ausgibt, respektive derzeit in diesem Sektor über<br />

1300 Mitarbeitende beschäftigt. Es muss hier auch<br />

erwähnt werden, dass die industriellen Forschungsbereiche<br />

meist über ein internationales Netzwerk<br />

verfügen, in dem diverse Kooperationen mit Instituten,<br />

Universitäten und auch anderen Industrien<br />

gepflegt werden. Die Distanz spielt hier eine nur<br />

geringe Rolle, da in sich geschlossene Teilprojekte<br />

über die modernen Kommunikationstechnologien<br />

auch auf weite Distanz betreut werden können. Die<br />

strategische Ausrichtung der Ivoclar Vivadent AG<br />

Zur Person<br />

liechtensteins Industrie kann sich auf den Weltmärkten nicht zuletzt dadurch<br />

behaupten, weil intensiv Forschung und entwicklung betrieben wird. Im fol-<br />

genden Beitrag beleuchtet volker rheinberger die industrielle Forschung am<br />

Beispiel der Ivoclar vivadent ag.<br />

Dr. Volker Rheinberger ist Mitglied der Geschäftsleitung der ivoclar<br />

Vivadent AG und zuständig für Forschung und Entwicklung.<br />

bezieht sich im Wesentlichen auf die Kompetenzfelder<br />

Prävention, Restauration, Vollkeramik, Prothetik<br />

und Implantat-Ästhetik. Daraus leitet sich<br />

automatisch der Auftrag an die Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilung ab, in diesen Bereichen für<br />

einen kontinuierlichen Nachschub an neuen Produkten<br />

und Technologien zu sorgen. D.h. bestehende<br />

Produkte sollen nicht nur kontinuierlich verbessert<br />

werden, sondern über eine eigentliche Grundlagenforschung<br />

müssen neue Technologien erarbeitet<br />

werden, die dann wiederum die Grundlage<br />

für neue Produktegenerationen darstellen.<br />

Vom früheren Amalgam zur<br />

heutigen Nanotechnologie<br />

Obwohl die Ivoclar Vivadent AG<br />

sich ausschliesslich auf den Dentalbereich beschränkt,<br />

erfordert die Forschung und Entwicklung<br />

ein sehr breit gefächertes Fachwissen. Dies<br />

kann an folgenden Beispielen erläutert werden:<br />

Wenn die Karies einmal so weit fortgeschritten ist,<br />

dass eine Therapie im Sinne einer Füllung notwendig<br />

wird, so hat früher der Zahnarzt auf den bewährten<br />

Werkstoff Amalgam zurückgegriffen. Diese<br />

Werkstofftechnologie ist aber längst überholt<br />

und heute kommen zahnfarbene plastische Füllungswerkstoffe,<br />

so genannte Composite zum Einsatz.<br />

Die Entwicklung solcher Füllungsmaterialien<br />

ist äusserst anspruchsvoll und komplex. Es müssen<br />

spezielle Monomere synthetisiert werden, welche<br />

die Matrix für den Füllungswerkstoff darstellen.<br />

Um dem Material die notwendige Festigkeit zu verleihen,<br />

werden spezielle Füller in die Matrix eingearbeitet.<br />

Solche Füller basieren bereits zu einem<br />

gewissen Teil auf der Nanotechnologie. Es muss sichergestellt<br />

werden, dass ein Verbund zwischen


Füller und Matrix stattfindet. Damit der noch plastische<br />

Füllungswerkstoff, nachdem er vom Zahnarzt<br />

in die Zahnkavität eingebracht wurde, spontan<br />

ausgehärtet werden kann, braucht es Polymerisationsinitiatoren.<br />

Auch diese müssen speziell entwickelt<br />

und synthetisiert werden. Die eigentliche Polymerisation,<br />

d.h. die Aushärtung des Füllungswerkstoffes,<br />

geschieht heute durch intensives Blaulicht;<br />

demzufolge ist auch eine entsprechende<br />

Geräteentwicklung erforderlich.<br />

Ivoclar Vivadent entwickelte<br />

spezielle Zahnkeramik<br />

Ein anderes Beispiel aus der dentalen<br />

Verfahrens- und Materialtechnologie: CAD/<br />

CAM. Es ist heute möglich, während einer Sitzung<br />

beim Zahnarzt sich ein keramisches Inlay oder eine<br />

vollkeramische Krone anfertigen und einsetzen zu<br />

lassen. Nach der Präparation des Zahnes wird der<br />

Zahnarzt mittels einer speziellen Kamera die entsprechende<br />

Topographie vermessen; mit einer speziellen<br />

Software ist er dann in der Lage, am Bildschirm<br />

die Restauration zu konstruieren und der so<br />

generierte Datensatz steuert dann eine Maschine,<br />

welche aus einem Keramikblock das Inlay oder<br />

eben die entsprechende Krone herausfräst. Die Eingliederung<br />

der Restauration kann dann unmittelbar<br />

erfolgen. Das alles tönt nun sehr einfach, ist<br />

aber seitens der Verfahrens- und Materialtechnolo-<br />

gie äusserst komplex. Es sei hier Die Ivoclar Vivadent ist aufgrund<br />

nur auf die speziellen Anforde- intensiver Forschung weltweit<br />

rungen an die Keramik hinge- führend in der Dental-Technologie.<br />

wiesen: Gläser oder Keramiken<br />

sind meist sehr spröde, sodass eine mechanische<br />

Bearbeitung ohne Frakturen und Kantenbrüche<br />

fast unmöglich ist. Werden hochfeste Keramiken<br />

verwendet, so ist deren Bearbeitung äusserst zeitintensiv<br />

und der Verschleiss der Werkzeuge ist sehr<br />

hoch und damit teuer. Bei Ivoclar Vivadent AG<br />

wurde nun eine Keramik entwickelt, die sozusagen<br />

alles in einem beinhaltet. Diese sogenannte Lithiumdisilikatkeramik<br />

ist in ihren Anfangseigenschaften<br />

so eingestellt, dass sie fest genug ist, um<br />

von der Fräsmaschine mechanisch bearbeitet werden<br />

zu können, ohne dass Frakturen oder Kantenbrüche<br />

zu befürchten sind. Andererseits ist sie aber<br />

immer noch so «weich», dass die Maschinenzeit relativ<br />

kurz und der Werkzeugverschleiss sehr gering<br />

ist. Nachdem über dieses CAD/CAM-Verfahren<br />

die dentale Restauration fertig gestellt ist, wird diese<br />

noch einer Temperaturbehandlung unterzogen,<br />

wobei sie sich in eine äusserst feste und zahnfarbene<br />

Variante umwandelt. Diese faszinierende Technologie<br />

wurde über Jahre in den Labors der Ivoclar<br />

Vivadent AG entwickelt und ist derzeit weltweit<br />

führend. Selbstverständlich wurde diese Technologie<br />

über ein ausgedehntes Patentportfolio abgesichert.<br />

|<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Foto: ivoclar Vivadent AG


-<br />

12<br />

KoPF des des monats monats<br />

Marco Nescher<br />

Fotograf der Gipfelkreuze<br />

<strong>Der</strong> Liechtensteiner Alpenverein feiert dieses<br />

Jahr das 100-jährige Bestehen. Die Philatelie Liechtenstein<br />

widmet dem Jubiläum eine Briefmarken-<br />

Serie, die dem Verein entsprechend Berggipfel<br />

und Gipfelkreuze zeigen. Es sind<br />

Gipfelkreuze, die zu verschiedenen<br />

Tageszeiten und in unterschiedlichen<br />

Stimmungen fotografiert<br />

wurden. <strong>Der</strong> Fotograf<br />

ist Marco Nescher, Buchdrucker, Verlagsleiter des<br />

Alpenland Verlags und Herausgeber des Magazins<br />

DER MONAT. Die Philatelie würdigt Marco Nescher<br />

als Natur- und Landschaftsfotografen. <strong>Der</strong><br />

Fotoapparat seines Vaters faszinierte<br />

Marco Nescher schon als<br />

Schüler. Mit ihm machte er erste<br />

Versuche, die ihn faszinierten<br />

und nicht mehr losliessen. Neben<br />

seiner beruflichen Ausbildung<br />

und der nachfolgenden<br />

Berufstätigkeit nahm ihn die<br />

Fotografie als leidenschaftlich<br />

Marco Nescher<br />

gepflegtes Hobby gefangen.<br />

Fotograf, Buchdrucker<br />

Während der Lehrzeit als Buch-<br />

und Verlagsleiter<br />

drucker erstand Marco Nescher<br />

aus dem Lehrlingslohn eine<br />

Topcon, eine Spiegelreflexkamera, die seinen<br />

Wünschen entsprach und seinem Hang zum Experimentieren<br />

entgegen kam. Über dreissig Jahre<br />

ist Marco Nescher Mitglied beim erfolgreichen<br />

Fotoclub Spektral in Eschen.<br />

Im Laufe der Jahre gibt es wenige Spezialgebiete<br />

der Natur- und Landschaftsfotografie, die<br />

Marco Nescher nicht ausgelotet und mit faszinierenden<br />

Bildern dokumentiert hätte. Mit der Makrolinse<br />

tauchte er in die Welt der Pflanzen ein und<br />

entlockte den Naturschönheiten am Wegrand<br />

Geheimnisse, die den meisten Betrachtern verborgen<br />

bleiben. Sein Spektrum reicht bis zu den<br />

grossflächigen Panorama-Aufnahmen, die einen<br />

Überblick geben, ohne dass die Einzelheiten nicht<br />

erkennbar wären. Dazwischen liegen andere Liebhabereien,<br />

die Marco Nescher in exponierte und<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Foto: Mike Trummer<br />

die sonderbriefmarken zum Jubiläum des alpenvereins mit<br />

den gipfelkreuzen von marco nescher erscheinen am 8. <strong>Juni</strong><br />

für Fotografen besonders faszinierende Gebiete<br />

unserer Erde führten: In Tansania bannte er die<br />

geballte Kraft der Wildtiere in freier Wildbahn auf<br />

den Film, in der Sahara entdeckte er die Schönheit<br />

der Sanddünen, in der Eiswüste Grönlands fing er<br />

das spannende Spiel von Licht und Farben in eisiger<br />

Kälte ein.<br />

Obwohl zu seinen Plänen gehört, nochmals<br />

das Farbenspiel der Polarlichter mit der Kamera<br />

einzufangen, entdeckt Marco Nescher auch in<br />

unserem Land immer wieder Neues und Faszinierendes.<br />

Dann rückt er aus zur Foto-Expedition,<br />

wartet stundenlang geduldig auf die nistenden<br />

Störche im Ruggeller Riet, klettert schon vor dem<br />

Sonnenaufgang auf Berggipfel oder kehrt in der<br />

Dunkelheit von einem Gipfel zurück. Geduld ist<br />

das Kapital des Fotografen, der überraschende<br />

Momente oder besondere Naturstimmungen festhalten<br />

möchte.<br />

Für Marco Nescher ist die Fotografie aber<br />

nicht Selbstzweck, vielmehr möchte er mit seinen<br />

Bildern anderen Menschen Natur und Naturphänomene<br />

zeigen oder einfach nur Freude bereiten.<br />

Dass ihm dies immer wieder aufs Neue gelingt,<br />

zeigen die zahlreichen Reaktionen auf seine Ausstellungen<br />

und Veröffentlichungen. Zudem sind<br />

im Alpenland Verlag verschiedene Werke erschienen,<br />

mit zahlreichen Bildern von ihm.<br />

Nun geht er noch einen Schritt weiter: Seine<br />

unwahrscheinlich grosse Foto-Sammlung wird<br />

öffentlich zugänglich, seine Fotos können erworben<br />

werden. <strong>Der</strong>zeit arbeitet er noch, zusammen<br />

mit Mike Trummer, fieberhaft am Internetportal<br />

www.bilder.li. |


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Jetz muass äfach eppes goo!<br />

60 Jahre FC Schaan 1949 –<strong>2009</strong><br />

DoMuS-Schriftenreihe, Heft 6<br />

Jetz muass äfach eppes goo!<br />

60 Jahre FC Schaan 1949–<strong>2009</strong><br />

ca. 168 Seiten Umfang, 142 Abbildungen farbig und schwarz/weiss,<br />

Format 150 x 235 mm, Broschur<br />

Autor: Heribert Beck<br />

Kosten CHF 25.– (exkl. Porto)<br />

ISBN 3-9521625-5-8<br />

Zu beziehen ab 15. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong> bei: Gemeindeverwaltung Schaan,<br />

Rathaus, 9494 Schaan, Telefon 237 72 00, archiv@schaan.li


14<br />

15<br />

Von Karl Sudi<br />

Forschung unIversItät<br />

Wissenschaft<br />

transparent machen<br />

das Konzept der individuellen Betreuung von studierenden<br />

und der Fokus auf Wissenschaft und Forschung in ausgewähl-<br />

ten Bereichen, sollen auch in Zukunft die Basis für den erfolg<br />

der Privaten universität in liechtenstein sein.<br />

Die kleine Private Universität in<br />

Liechtenstein (UFL) hat mit Einsatz und Fleiss ihren<br />

Platz in der internationalen Bildungs- und Forschungslandschaft<br />

erarbeitet. Seit dem Jahr 2004<br />

konnten sich die beiden an der<br />

die uFl leistet einen UFL angebotenen Fachbereiche<br />

Medizinische Wissenschaft und<br />

wichtigen Beitrag zur<br />

Rechtswissenschaften nicht nur<br />

wirtschaftlichen entwicklung mit aussergewöhnlichen Studien-Leistungen<br />

ihrer Absolven-<br />

und Zukunftsfähigkeit<br />

tinnen und Absolventen auswei-<br />

des landes sen, sondern auch mit den beeindruckenden<br />

Ergebnissen in Forschung<br />

und Wissenschaft. So stehen für das Jahr<br />

2008 neben den 11 Dissertationen, 20 Veröffentlichungen<br />

und Buchbeiträgen, 96 veröffentlichte<br />

Forschungsbeiträge, 40 Vorträge und 11 Preise sowie<br />

diverse Auszeichnungen und Ehrungen alleine<br />

für den Fachbereich Medizinische<br />

Wissenschaft zu Buche. In<br />

den Rechtswissenschaften zeigen<br />

die bisher 33 Masterabschlüsse<br />

im Vermögensrecht und die 11<br />

laufenden Doktoratsarbeiten mit<br />

verschiedenen Schwerpunkten, dass die Einheit<br />

von Forschung und Lehre ein wesentliches Merkmal<br />

für den Erfolg in der Praxis darstellt. Das vertiefte<br />

Studium vermögensrechtlicher Fragestellungen<br />

in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />

mit den vielfältigen Aspekten der Vermögensverwaltung<br />

schafft einen für den Wirtschaftsstandort<br />

und Finanzplatz Liechtenstein substanziellen Mehrwert.<br />

Interdisziplinäre Forschung<br />

In der Forschung leistet die UFL<br />

somit einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung und Zukunftsfähigkeit des Landes<br />

und der Region. Gerade in wirtschaftlich angespannten<br />

Zeiten ist die Exzellenz in der Grundlagen-<br />

und klinischen Forschung in den wissenschaftlich/medizinischen<br />

Disziplinen sowie in der<br />

interdisziplinär ausgerichteten angewandten Forschung<br />

der Rechtswissenschaften eine wichtige<br />

Grundlage für die Lösung aktueller und kommender<br />

gesellschaftlicher Probleme. Welche konkreten<br />

Forschungs- und Ausbildungsschwerpunkte verfolgt<br />

nun die UFL mit ihren nationalen und internationalen<br />

Partnerinstitutionen, und welche weiteren<br />

sind in Planung? Im Bereich der wissenschaftlichen<br />

Medizin sind das vorrangige Themen im<br />

Bereich der Stoffwechselforschung, wie z.B. Atherosklerose,<br />

Diabetes, Neurobiologie, aber auch vor<br />

allem medizinische Genetik und die Krebsfor-


schung. Erweitert werden die Forschungen um den<br />

Bereich Nanomedizin und Life Sciences (Bewegung,<br />

Ernährung), wobei auch der interdisziplinäre<br />

Ansatz in der Wissenschaft gebührend berücksichtigt<br />

wird.<br />

Lehre, Forschung und<br />

Wissenschaft<br />

Um das internationale wissenschaftliche<br />

Ansehen nachhaltig zu stärken, kooperiert<br />

die UFL nicht nur mit Partnern aus der näheren<br />

Umgebung (wie z.B. VIVIT Vorarlberger Institute<br />

for Vascular Investigation and Treatment oder<br />

CSEM Centre Suisse d'Electronique et de Microtechnique),<br />

sondern auch mit Universitäten und<br />

Forschungseinrichtungen in Europa und Übersee.<br />

So zeigen die in den renommiertesten Fachzeitschriften<br />

publizierten Forschungsergebnisse von<br />

UFL-Studierenden im PhD-Programm Wissenschaftliche<br />

Medizin (die höchstmögliche universitäre<br />

Ausbildungsstufe für Absolventen mit überdurchschnittlichen<br />

Studien- und Forschungsleistungen)<br />

z.B. in den Labors des USC Norris Comprehensive<br />

Cancer Center in Los Angeles, dass in<br />

verschiedenen Bereichen der Krebsforschung durch<br />

Forscher der UFL überragende wissenschaftliche<br />

Exzellenz erbracht wird. Gastprofessuren von Dozierenden<br />

der UFL in den USA und in Australien<br />

lassen darüber hinaus erkennen, dass das Knowhow<br />

von Wissenschaftern weit über die Grenzen<br />

von Liechtenstein hinaus bekannt<br />

ist und geschätzt wird. In<br />

den Rechtswissenschaften, die<br />

sich durch die praxisnahe Forschung<br />

als richtungsweisend<br />

zeigt, sollen neben dem bestehenden<br />

Vermögensrecht und dem Dr. jur. Studium,<br />

Studienangebote wie das Internationales Zivilprozessrecht<br />

und Schiedsgerichtsbarkeit, IT-Recht und<br />

Sportrecht für einen Ausbau der forschungsgeleiteten<br />

Lehre sorgen.<br />

Fotos: uFL<br />

Die UFL plant den Ausbau des<br />

Studienangebotes, darunter auch<br />

IT-Recht und Sportrecht.<br />

Begegnung mit<br />

Spitzenforschern<br />

Die UFL zeigt aber auch, dass sie<br />

dem gesellschaftlichen Auftrag nach Weiterbildung<br />

für alle in hohem Masse gerecht wird: die Veranstaltungsreihe<br />

Health and Life Sciences, bei der internationale<br />

Spitzenforscher die wissenschaftlichen<br />

Erkenntnisse einem interessierten Publikum<br />

näher bringen, erfreut sich in der Region grosser<br />

Beliebtheit und Nachfrage. Die Wissenschaft transparent<br />

gemacht – ein weiteres Beispiel dafür, dass<br />

die UFL mit ihrem Engagement und Fokus auf<br />

«Klasse statt Masse» auf dem richtigen Weg ist. |<br />

Zur Person<br />

univ.-Prof. Dr. Karl Sudi ist seit Mitte März <strong>2009</strong><br />

Rektor der Privaten universität im Fürstentum<br />

Liechtenstein. <strong>Der</strong> gebürtige Grazer ist promovier-<br />

ter Sportwissenschafter, und hat sich für das<br />

Fach Physiologie und Sportphysiologie an der<br />

Medizinischen Fakultät der universität Graz habilitiert.<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>


16<br />

17<br />

Von Hans Frommelt<br />

energIe<br />

Erneuerbare Energie<br />

vom Sareiserjoch<br />

liechtenstein hat es verpasst, sich mit einem kulturellen<br />

Festspiel für den «Festspieltourismus» zu positionieren. hans<br />

Frommelt macht im folgenden Beitrag den vorschlag, dass<br />

Tourismuskonzepte suchen nach<br />

einem Aufhänger. Auf der UNESCO-Welterbeliste<br />

zu stehen, ist fast schon ein Garant dafür, dass eine<br />

Region oder ein Landesteil im Zusammenhang mit<br />

dem Tourismus und ihrem Image<br />

die neuen energietechnologien gut dasteht. Was ist aber, wenn<br />

keine einzigartige Landschaft,<br />

sind noch unbekannt,<br />

kein Denkmal oder kein histori-<br />

es gäbe für den touristen noch sches Gebäude in den Vordergrund<br />

gestellt werden kann? Vor<br />

viel zu entdecken rund 30 Jahren wollte der Filmund<br />

Bühnenschauspieler Oskar<br />

Werner, der seit über 25 Jahren auf dem Triesner<br />

Friedhof ruht, als Intendant ein «Theaterfestival<br />

Liechtenstein» gründen. Oskar Werner hatte damals<br />

exzellente Kontakte zur Film- und Schauspielbühnen-Szene.<br />

Über ein «Theaterfestival Liechtenstein»,<br />

mit einer eindeutigen Ausrichtung auf ein<br />

«Festspielpublikum» hätte sich Liechtenstein im<br />

Kulturbereich sehr gut positionieren können. Die<br />

abflachende Biografie von Oskar Werner liess damals<br />

seine Absichten einschlafen.<br />

sich liechtenstein im «energietourismus» hervortun könnte.<br />

Nicht auf den «Festspieltourismus»<br />

gesetzt<br />

Die Schubertiade Schwarzenberg-Hohenems<br />

und die Bregenzer Festspiele haben<br />

heute im internationalen «Festspieltourismus»<br />

einen festen Platz. Ebenfalls vor rund dreissig Jahren<br />

wurde versucht, in Liechtenstein ein Treffen<br />

mit bekannten Pianisten zu lancieren. Andiskutiert<br />

wurde damals, dass über sogenannte «Pianofestspiele<br />

Liechtenstein» die besten Pianisten ihr Können<br />

im Rahmen von Festspielen darbieten. Nicht<br />

wenige Pianisten und Agenturen sahen ein gewisses<br />

Potenzial für eine solche musikalische Besonder-<br />

heit. Insofern auch, weil die grossen<br />

Pianisten kaum Gelegenheit<br />

hatten, praktisch gleichzeitig in<br />

einem Konzertsaal aufzutreten.<br />

Das Klavier wurde schlussendlich<br />

bei den Luzerner Festspielen als weiteres, sehr<br />

erfolgreiches Standbein bei ihren Festspielen zusätzlich<br />

in den Mittelpunkt gerückt. Das «Lucerne-<br />

Festival am Piano» ist sehr erfolgreich und verhilft<br />

der Stadt Luzern zu einer nicht unbedeutenden<br />

Imageverbesserung. Diese zwei Beispiele zeigen exemplarisch,<br />

wie Liechtenstein im internationalen<br />

«Festspieltourismus» ein festes Standbein hätte anpeilen<br />

können. Die Kombination Kultur, klassische<br />

Musik, Liechtenstein und Monarchie wäre vor dreissig<br />

Jahren ein Aufhänger mit Wirkung im Tourismusgeschäft<br />

gewesen.<br />

Sareiserjoch mit seinen<br />

Möglichkeiten<br />

Für das Sareiserjoch und Malbun<br />

wurden bereits viele Tourismuskonzepte erstellt.<br />

<strong>Der</strong> energetisch interessante Standortvorteil<br />

des Sareiserjochs aber wurde nie so richtig in den<br />

Vordergrund gestellt. Gemäss diversen Sonneneinstrahlungsuntersuchungen<br />

bietet das Sareiserjoch<br />

im Verhältnis zu anderen Wander- und Skigebieten<br />

sehr gute Voraussetzungen für die direkte und indirekte<br />

Sonnenenergiegewinnung. <strong>Der</strong> Wind bläst<br />

zudem recht häufig aus den drei typischen Windrichtungen.<br />

Gute Voraussetzungen für die Windenergienutzung<br />

wären folglich vorhanden. Die zwei<br />

Energieformen Sonne und Wind werden in den<br />

nächsten Jahrzehnten die Architektur, aber auch<br />

den effizienten Umgang mit erneuerbaren Energien<br />

sehr stark beeinflussen. In Zukunft werden


innovative Technologien zur direkten Sonnen- und<br />

Windenergiegewinnung in und an Gebäuden vermehrt<br />

diskutiert werden. Zudem neigt der Tourist<br />

nicht mehr dazu, nur noch als Konsument betrachtet<br />

zu werden. Er möchte auch lernen, beobachten<br />

und über Neues orientiert werden. Die neuen Energietechnologien<br />

sind noch unbekannt, es gäbe für<br />

den Touristen noch viel zu entdecken.<br />

Forschen und Bauen<br />

Die jährlich wiederkehrenden<br />

Internationalen Fachmessen für Solartechnik haben<br />

ein Wachstum von über 30 Prozent. Die Solarausstellungen<br />

wurden mit Solarkongressen und<br />

Rahmenprogrammen erweitert. Das Publikumsinteresse<br />

steigt von Jahr zu Jahr. Die EU hat sich<br />

neben der verstärkten Förderung der Solar- und<br />

Windenergienutzung nun auch entschlossen, dass<br />

das solare Heizen und Kühlen ebenfalls in Richtlinien<br />

explizit vorgeschrieben wird. Folglich werden<br />

die Baugesetze in Zukunft nicht nur eine Vorschrift<br />

zur direkten und indirekten Sonnen- und Windenergienutzung<br />

enthalten, sondern auch das solare<br />

Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien.<br />

<strong>Der</strong> Weg dahin wird sicherlich noch etliche Jahre<br />

dauern. Beschleunigen kann man diesen Prozess<br />

einerseits, indem die Förderung für die Forschung<br />

moderner und effizienter Energietechnologien verstärkt<br />

wird. Die ganze Forschung nützt aber nichts,<br />

wenn die Erkenntnisse in der Praxis nicht erprobt<br />

werden können. Hotels und Restaurants eignen<br />

sich sehr gut für die Erprobung<br />

neuer effizienter Energiesysteme<br />

und lassen den Gast teilhaben an<br />

der Entwicklung neuer Energiesysteme,<br />

aber auch an der Veränderung<br />

des architektonischen Ausdruckes eines<br />

Gebäudes hin zur «Architektur mit Energie». Fördergelder<br />

in neue Energietechnologien wären demzufolge<br />

gut angelegt. Die architektonische Gestaltung<br />

von Gebäuden war schon immer im Wandel.<br />

Die Architektur von heute und der vergangenen 60<br />

Jahre ist davon geprägt, dass der Strom über die<br />

Stromleitung und die Energie zum Heizen mit<br />

Lasttankwagen oder über die Gasleitungen geliefert<br />

wird. Energie als Konsumgut soll möglichst unbemerkt<br />

angeliefert, eingelagert und konsumiert werden.<br />

<strong>Der</strong> Klimawandel und die Endlichkeit der fossilen<br />

Energie leitet nun eine neue Zeitepoche ein.<br />

Die Energieumwandlung in Wärme wird nicht<br />

mehr im Keller versteckt werden. Energiegewinnung<br />

und Energieanwendung wird im Sinne von<br />

«Architektur mit Energie» sichtbar werden. Dies ist<br />

eigentlich nichts Neues. Vor über hundert Jahren<br />

erkannte man eine Mühle am Wasserrad oder dem<br />

Windrad. Wohl hörte man eine Hammerschmiede.<br />

Die Hammerschmiede erkannte man aber nur, weil<br />

der vorbeifliessende Dorfbach über ein Wasserrad<br />

die Transmission antrieb. Die Nutzung der Wasserkraft<br />

zeichnete das Gebäude einer Hammerschmiede<br />

aus. Deshalb die Frage: Warum soll man an einem<br />

Ort wie dem Sareiserjoch nicht auf diese äusseren<br />

Erscheinungsmerkmale zurückgreifen und ein<br />

neues Gebäude im Sinne von «Architektur mit Energie»<br />

gestalten. Die Energie ist überdurchschnittlich<br />

vorhanden. Man braucht diese nur anzuzapfen und<br />

mit der Architektur zu kombinieren. |<br />

Foto: LKW<br />

Warum nicht auf dem Sareiserjoch<br />

ein Gebäude im Sinne von «Archi-<br />

tektur mit Energie» erstellen?<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>


18<br />

19<br />

Von Günther Meier<br />

gesellschaFt<br />

www.lotto.li Abenteuerspielplatz ist eine<br />

besondere rund um den Lotterie Walensee<br />

aus der ganzen Welt spielen leute mit, um den attraktiven Jackpot zu kna-<br />

cken. die erste weltweite Internet-lotterie mit sitz in liechtenstein ist eine<br />

besondere lotterie. Wer nicht gewinnt, aber auch wer gewinnt, leistet einen<br />

Beitrag an den spendentopf.<br />

Mit weissen Handschuhen ordnet<br />

Notar Werner Nold die Glückskugeln in den<br />

mit Samt ausgeschlagenen schwarzen Koffer. Jeden<br />

Freitag um 17 Uhr schliesst er den Koffer mit den<br />

49 Kugeln ab, nimmt ihn mit in sein Büro und verstaut<br />

ihn im sicheren Safe. Zwei<br />

Jede Woche befinden sich Koffer mit Glückskugeln bringt<br />

der Notar jeweils mit, dann wird<br />

in den beiden versicherten mit Münzwurf ermittelt, welches<br />

Jackpots gewinne von Ballset bei der Ziehung verwendet<br />

wird. Bei der International<br />

2 und von 20 millionen. Lottery in Liechtenstein Foundation<br />

geht es peinlich genau zu.<br />

Mit Erfolg, denn seit 1995 hat es noch keinen «Zwischenfall»<br />

gegeben. Seit über einem Dutzend Jahren<br />

spielen Hunderttausende über das Internet, um<br />

den hohen Jackpot von 2 und 20 Millionen zu knacken.<br />

Die Sache mit den Zahlen lohnt sich, denn<br />

wer lediglich 2 aus 49 richtig hat, gehört schon zu<br />

den Gewinnern. Die attraktiven Jackpots stehen<br />

bei jeder Ziehung in gleicher Höhe zur Verfügung,<br />

weil diese Töpfe bei einem Makler von Lloyds of<br />

London versichert sind.<br />

Die Geschichte der International<br />

Lottery in Liechtenstein Foundation (ILLF) reicht<br />

schon bis 1995 zurück. Die erste Ziehung der Firma<br />

Interlotto fand am 7. Oktober öffentlich auf dem<br />

Marktplatz in Vaduz statt. Inzwischen ist die Lotto-Gesellschaft,<br />

nach einem kurzen Aufenthalt im<br />

Lottery-Shop in Triesen, im Industriegebiet in<br />

Eschen. <strong>Der</strong> Umzug in die neuen Räumlichkeiten<br />

war verbunden mit dem Aufbau eines eigenen virtuellen<br />

Studios für die professionelle Ausstrahlung<br />

der Ziehung über das Internet. Schon am Standort<br />

Triesen hatte die ILLF eine vollautomatische Ziehungsmaschine<br />

in Betrieb genommen, die bei der<br />

wöchentlichen Ziehung unter notarieller Aufsicht<br />

steht.<br />

Weltweit die erste<br />

Internet­Lotterie<br />

Um möglichst allen Spielinteressierten<br />

die Teilnahme an der Internet-Lotterie zu<br />

ermöglichen, hat die ILLF die Tippabgabe so einfach<br />

wie möglich gestaltet. Wer sein Glück versucht,<br />

die richtigen 6 Zahlen aus 49 zu tippen, geht im Internet<br />

auf www.lotto.li und kann dort sowohl den<br />

Tipp abgeben als auch die Zahlung der Teilnahme<br />

erledigen. ILLF-Projektleiterin Karin Beck erklärt<br />

die drei wichtigsten Schritte: «Registrieren, eine<br />

Einzahlung auf das Konto machen, die Glückszahlen<br />

eintippen.» Die Einzahlung wird am einfachsten<br />

und sichersten mit der Kreditkarte erledigt,<br />

aber es sind auch andere Zahlungsmodalitäten<br />

möglich. «Bei uns ist alles möglich, einfach und<br />

schnell», betont Karin Beck. Die Glückszahlen kön-


Die Ziehung der Lottozahlen er-<br />

folgt jeden Freitag unter Aufsicht<br />

eines Notars, der die Glücks-<br />

kugeln in seinem Safe aufbewahrt.<br />

nen angeklickt oder im Menu<br />

«Spielen» direkt eingegeben werden.<br />

Man kann System spielen<br />

oder Quicktipps machen – die<br />

einfache Handhabung erhöht die<br />

Freude am Spiel und die Vorfreude<br />

auf einen Gewinn. Wer kein<br />

Internet hat oder sich dort nicht so richtig traut,<br />

kann am Glücksspiel auf konventionelle Weise teilnehmen.<br />

Einfach einen Bestellschein ausfüllen, die<br />

erforderliche Einzahlung machen und an die ILLF<br />

schicken. Die ILLF-Mitarbeiter geben die Tipps ein<br />

und schicken eine Bestätigung zurück. Die Lotterie<br />

plant, Bestellscheine an verschiedenen Verkaufsstellen<br />

im Land aufzulegen, an denen geschultes<br />

Personal den Glücksspielern Auskunft geben kann.<br />

Möglicherweise werden in späterer Zukunft auch<br />

spezielle Terminals aufgestellt, damit das Glück direkt<br />

an diesen Automaten versucht werden kann.<br />

Lotto.li ist sehr benutzerfreundlich,<br />

auch bei Gewinnen. Gewinnbenachrichtigungen<br />

gibt es in der Regel über E-Mail, ansonsten per<br />

Telefon. <strong>Der</strong> Gewinnbetrag wird den glücklichen<br />

Gewinnern unmittelbar nach der Ziehung dem<br />

persönlichen Lotto-Konto gutgeschrieben. Die<br />

Glückspilze müssen sich nicht selbst bei der Lotto-<br />

Gesellschaft melden, sondern werden gleich mit ihrem<br />

Gewinn bedacht. Dieses System hat den Vorteil,<br />

dass kein Gewinn verpasst werden kann. Einen<br />

Service besonderer Art geniessen Glücksspieler aus<br />

Liechtenstein: Auf Wunsch werden die Lottozahlen<br />

per Telefon durchgegeben und die Glücklichen im<br />

Fall eines Gewinns persönlich verständigt. «Lotto.li<br />

steht für gesicherte Jackpots, unkomplizierte Gewinnbezüge,<br />

zuverlässige Auszahlungen, sichere<br />

Systeme und umfassende Datensicherheit», fasst<br />

Fotos: Marco nescher<br />

Karin Beck die Vorzüge der einzigen Lotterie in<br />

Liechtenstein zusammen. Dazu kommt die Vergabetätigkeit.<br />

Die Lotterie erhielt 1995 die Konzes sion<br />

durch die Regierung mit der Auflage, einen Teil des<br />

Umsatzes in einen Treuhand-Topf zu werfen, um<br />

damit Vergaben an Wohltätigkeitsorganisationen<br />

und gemeinnützige Institutionen zu machen. Eine<br />

Vergabekommission hat seither 5,4 Millionen Franken<br />

weltweit an wohltätige Organisationen gespendet,<br />

wovon 3 Millionen an Organisationen, Stiftungen<br />

und Vereine in Liechtenstein flossen. Unterstützung<br />

erhalten Projekte in den Bereichen Bildung,<br />

Forschung, Kultur, Gesundheit, soziale<br />

Wohlfahrt und Umwelt. Bekannt geworden ist die<br />

Unterstützung der Guggamusik «Ratatätsch» des<br />

Heilpädagogischen Zentrums. Spenden gingen<br />

auch an das Mütterzentrum «Rapunzel», die Ludothek<br />

Fridolin, den Rheinberger Chor, die Volleyballschule<br />

des Volleyballclubs Galina in Schaan –<br />

und an viele andere!<br />

Lotto­Ziehung im Fernsehen<br />

Bisher konnte die Ziehung der<br />

Lottozahlen am Freitag nur über Internet mitverfolgt<br />

werden. Neu ist die ILLF eine Kooperation mit<br />

dem Fernsehsender «1FL TV» eingegangen. <strong>Der</strong><br />

liechtensteinische Sender strahlt die Ziehung jeden<br />

Freitag ab 18.10 Uhr aus und wiederholt die Glücksziehung<br />

stündlich bis Samstagabend. |<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>


ZeItgeschehen<br />

20 Mittwoch, 28. <strong>Juni</strong> 1984<br />

Gesetz über Entwicklungshilfe<br />

Wo die Ärmsten der Armen Hilfe «Durch die Entwicklungshilfe soll<br />

brauchen, sind Helferinnen und die Bevölkerung in der Dritten<br />

Helfer des LED im Einsatz. Welt in die Lage versetzt werden,<br />

die Lebensverhältnisse aus eigener<br />

Kraft zu verbessern. Entwicklungshilfe ist unter<br />

Wahrung des Prinzips der Hilfe zur Selbsthilfe auszurichten,<br />

auf Hilfe zur Erfüllung der menschlichen<br />

Grundbedürfnisse». Mit diesen Worten sprach sich<br />

der FBP-Abgeordnete Josef Biedermann am 28. <strong>Juni</strong><br />

1984 im Landtag für die Schaffung eines neuen Gesetzes<br />

über Entwicklungs- und Katastrophenhilfe<br />

aus. Heute, 25 Jahre später, ist Josef Biedermann der<br />

Präsident der Stiftung Liechtensteinischer Entwicklungsdienst,<br />

der dem Ausland folgendes Bild vermitteln<br />

möchte: «Liechtenstein ist ein überdurchschnittlich<br />

solidarisches Land. Seine Internationale<br />

Humanitäre Zusammenarbeit hat ein klares Profil,<br />

zeichnet sich durch einfache, nachvollziehbare Abläufe<br />

aus und ist verlässlich.» Das Gesetz von 1984<br />

über Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ist letztes<br />

Jahr erweitert worden und<br />

heisst nun Gesetz betreffend die<br />

Internationale Humanitäre Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung.<br />

Die Regierung war der Auffassung,<br />

dass sich die humanitäre<br />

Agenda stark erweitert habe und<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Essanestrasse 65, Eschen<br />

vermehrt auch umweltpolitische,<br />

handelspolitische und menschenrechtliche<br />

Fragen einbeziehen<br />

sollte. Geblieben ist, dass die Stiftung<br />

Liechtensteinischer Entwicklungsdienst<br />

(LED) als privatrechtliche<br />

Stiftung im Dienste<br />

der Entwicklungszusammenarbeit<br />

tätig ist und der grösste Teil<br />

der finanziellen Mittel vom Staat<br />

stammt. Nach dem neuen Gesetz<br />

will Liechtenstein Opfern von<br />

Katastrophen, politischen Krisen<br />

und bewaffneten Konflikten beistehen,<br />

Hunger und Armut entgegen<br />

treten, die soziale, wirtschaftliche,<br />

kulturelle und politische Entwicklung<br />

in benachteiligten Weltregionen nachhaltig verbessern,<br />

für Frieden, Freiheit und Sicherheit aller Menschen<br />

sowie für die Wahrung der Menschenwürde<br />

eintreten. Auch dem verantwortungsvollen Umgang<br />

mit den natürlichen Ressourcen gilt das Engagement<br />

Liechtensteins.<br />

Die liechtensteinische Entwicklungshilfe geht<br />

aber viel weiter zurück als das Gesetz 1984. Schon<br />

1965 wurde auf Initiative von Robert Allgäuer der<br />

Verein «Welt und Heimat» gegründet, der sich zum<br />

Ziel setzte, mit der Regierung zusammen den liechtensteinischen<br />

Entwicklungsdienst zu schaffen. Im<br />

gleichen Jahr beschloss die Regierung die Errichtung<br />

der heute noch bestehenden Stiftung Liechtensteinischer<br />

Entwicklungsdienst mit dem Zweck, die<br />

Zusammenarbeit mit den Entwicklungsländern zu<br />

suchen. Verein «Welt und Heimat» sowie Liechtensteinischer<br />

Entwicklungsdienst sollten gemeinsam<br />

wirken, war die Absicht des damaligen Regierungschefs<br />

Gerard Batliner: «Durch<br />

die organisatorische Koordinierung<br />

von staatlicher und privater<br />

Entwicklungshilfe soll ein möglichst<br />

hoher Grad der Wirksamkeit<br />

der verschiedenen Hilfen erreicht<br />

werden.» |<br />

Foto: iStockphoto


VON DER IDEE BIS ZUR UMSETZUNG<br />

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22<br />

23<br />

Von Günther Meier<br />

InnovatIon<br />

Ein Bild sagt mehr...<br />

Foto-Archiv im Aufbau<br />

<strong>Der</strong> Mensch ist ein visuelles Wesen.<br />

Was er gesehen hat, prägt sich besser ein als was<br />

nur gehört wird. Die moderne Kommunikation<br />

lebt von der Bildsprache. Dementsprechend gross<br />

ist die Nachfrage nach Bildern, die einprägsam und<br />

gleichzeitig informativ sind. Zeitungen und Zeitschriften<br />

illustrieren und beleben ihre Texte mit<br />

Fotos, weil die meisten Menschen über das Bild<br />

zum Text gelangen. Auch Bücher, nicht nur die<br />

speziellen Bildbände, enthalten Illustrationen, um<br />

die Aufmerksamkeit der Leser auf bestimmte Inhalte<br />

zu lenken. Zunehmend besteht auch ein Bedarf<br />

an aktuellen Bildern für Prospekte, Firmennachrichten<br />

und Jahresberichte von Unternehmen.<br />

Auch eine Internet-Homepage wirkt attraktiver,<br />

wenn mit dem Mittel der Bildsprache gearbeitet<br />

wird. Schliesslich versuchen Privatpersonen wie<br />

Unternehmen ihren Freunden oder Geschäftspartnern<br />

mit individuell gestalteten<br />

Triesen aus der Vogelperspektive.<br />

Karten eine besondere Aufmerk-<br />

«ein Bild sagt mehr als tausend Worte». ein alter, aber weiser spruch. doch<br />

woher die richtigen Bilder nehmen, die man gerade braucht. Bald kein Prob-<br />

lem mehr, denn in Kürze startet die gutenberg ag mit der Foto-Internetplatt-<br />

form www.bilder.li.<br />

samkeit zu erweisen – wobei Bilder eine wichtige<br />

Rolle spielen. Während eine Nachfrage nach Liechtenstein-Bildern<br />

schon lange besteht, blieb es auf<br />

der Angebotseite relativ ruhig.<br />

Lücke mit Liechtenstein­<br />

Bildern wird gefüllt<br />

Die Gutenberg AG stösst nun mit<br />

einer Internet-Plattform in diesen weitgehend<br />

brachliegenden Markt vor. Künftig können unter<br />

www.bilder.li die Angebote an Liechtenstein-Bildern<br />

eingesehen und sofort auch erworben werden.<br />

Die Internet-Plattform folgt im Grunde den erfolgreichen<br />

internationalen Bildarchiven, die schon in<br />

der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden<br />

sind. Die Nutzer sind Werbeagenturen, Verlage, Redaktionen,<br />

Unternehmen und auch Privatpersonen.<br />

Heute wickelt sich das Geschäft über das Internet<br />

ab, in Sekundenschnelle, rund um die Uhr und<br />

rund um den Erdball sind Bilder verfügbar. Ob ein


Eisbär für eine Illustration gebraucht wird oder das<br />

Bild von einem Mondkrater – die Bildagenturen liefern.<br />

Sehr spärlich vorhanden war hingegen bis anhin<br />

spezielles Bildmaterial aus Liechtenstein. Mit<br />

der Bilddatenbank www.bilder.li wird diese Lücke<br />

geschlossen. Kein Lebens- oder Arbeitsbereich in<br />

Liechtenstein, der nicht in Bildern festgehalten wurde.<br />

Dazu ein Streifzug durch die Natur Liechtensteins,<br />

über die Berge und an die schönsten Plätze<br />

des Landes. Ein relativ grosser Grundstock an<br />

Liechtenstein-Fotos ist auf der Datenbank bereits<br />

gelagert, und ständig werden neue Bilder dazu kommen.<br />

Die Fotos sind übersichtlich geordnet, können<br />

über eine einfache Bedienung angeschaut und bestellt<br />

werden. «Wir haben grossen Wert auf ein<br />

möglichst einfaches Handling gelegt», betont Projektleiter<br />

Mike Trummer, «die Kunden sollen mit<br />

wenigen Klicks zu den Bildern kommen.» Eine<br />

übersichtliche Liste erleichtert die Auswahl. Dazu<br />

stehen verschiedene Varianten zur Verfügung. Je<br />

nach Gebrauch können die Bilder in der entsprechend<br />

hohen Auflösung geordert werden. Wer mit<br />

einem Liechtenstein-Bild ein Geschenk machen<br />

möchte, hat die Auswahl aus verschiedenen Formaten<br />

– er kann die Daten bestellen oder gleich das<br />

www.bilder.li<br />

Die Foto-internetplattform, speziell für Liechten-<br />

stein-Bilder, befindet sich derzeit im Endausbau.<br />

Eine öffentliche Vorstellung wird in der zweiten<br />

<strong>Juni</strong>hälfte <strong>2009</strong> erfolgen.<br />

Foto mit oder ohne Rahmen. Den Alpspitz vor Sonnenaufgang<br />

Grundstock von www.bilder.li<br />

bilden die Fotos von Marco Nescher, der in den<br />

letzten Jahren die Vielfalt Liechtensteins mit der<br />

Kamera eingefangen hat.<br />

Plattform und Chance<br />

für Fotografen<br />

Die Plattform wird weiter ausgebaut<br />

mit Fotos anderer Fotografen. «Unsere Internet-Plattform<br />

ist gleichzeitig ein willkommenes<br />

Angebot an andere Fotografen», unterstreicht Marco<br />

Nescher, «denn hier können Fotografen ihre<br />

Fotos über Liechtenstein anbieten.» Die eigene Vermarktung<br />

von Fotos ist oft mit erheblichem Aufwand<br />

und mit Kosten verbunden – über www.bilder.li<br />

kann das Foto-Angebot einfacher und<br />

günstiger abgewickelt werden. |<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Fotos: Marco nescher


24<br />

25<br />

Von Kornelia Pfeiffer<br />

Kultur<br />

Ein Gemälde ist<br />

wie ein alter Freund<br />

Die Frage, was Teddybären tun,<br />

während die Kinder schlafen, gibt Anlass zu allerlei<br />

Geschichten. <strong>Der</strong> Teddybär, den Christoph Buchegger<br />

gemalt hat, erzählt, wie nah Eva-Maria Bechter<br />

«ihren» Künstlern steht. «Das<br />

die Kunsthistorikerin<br />

Teddy-Bild ist auf Maximilians<br />

eva maria Bechter will lust Geburtsanzeige», sagt die Galeristin,<br />

die mit Mann und Sohn in<br />

auf erkundungen wecken<br />

zwei Welten lebt: An der Land-<br />

und baut schwellenängste ab strasse in Triesen bringt die<br />

Triesnerin Künstler der Wiener<br />

Szene in ihre Galerie EMB Contemporary Art. In<br />

Wien geht sie in den Ateliers zeitgenössischer Künstler<br />

ein und aus. So auch bei Christoph Buchegger,<br />

von dem sie bis 20. <strong>Juni</strong> unter dem Titel «Garten<br />

Eden» unter anderem Seerosenbilder zeigt, deren<br />

Farbe noch atelierfrisch ist.<br />

das verhältnis zwischen Künstler, galerist und sammler beruht auf sympa-<br />

thie, vertrauen und Freundschaft. eva-maria Bechter macht so mit ihrer<br />

galerie emB contemporary art die region für internationale sammler und<br />

Wiener Künstler anziehend.<br />

Keine Schwellenängste<br />

«Christoph gehört zur jungen<br />

Szene der figurativen Malerei», erklärt sie, «seine<br />

Bilder sind oft gross und dominierend, so dass der<br />

Betrachter unmittelbar in die malerische Land-<br />

schaft eintaucht.» Die Kunsthistorikerin will Lust<br />

auf Erkundungen wecken und baut Schwellenängste<br />

ab. Sie zeigt Gemälde, Zeichnungen, Fotografien.<br />

Und damit es nicht beim unverbindlichen Vernissage-Vergnügen<br />

bleibt, bringt sie sich und die<br />

Künstler mit Interessierten ins Gespräch über Werke<br />

und Aufgaben von Galerien, über Preise, Sammlerfreuden<br />

und Marktmechanismen.<br />

20 Künstler hat EMB im Programm.<br />

Darunter Hubert Scheibl, einen der wichtigsten<br />

Vertreter der zeitgenössischen Kunst in Österreich.<br />

«Sein Werk setzt in den 1980er-Jahren ein,<br />

die von der Wiederkehr der figurativen expressiven<br />

Malerei geprägt waren. Künstler wie Baselitz, Basquiat,<br />

Immendorff, Paladino oder Anzinger waren<br />

die Protagonisten dieser ‹Neuen Malerei›. Scheibl<br />

hat jedoch ab den späten 1980er-Jahren zu einer<br />

malerischen Ausformulierung der Abstraktion gefunden,<br />

der er bis heute treu geblieben ist», so<br />

schreibt die Galeristin auf ihrer Homepage. Im<br />

September und in der langen Nacht der Museen am<br />

3. Oktober wird Scheibl in Triesen zu sehen sein.<br />

Die Arbeiten durfte sich Eva-Maria Bechter selbst<br />

im Atelier des Künstlers aussuchen.<br />

Leitplanken für Laien<br />

«Das Atelier ist das Allerheiligste»,<br />

sagt sie, «wenn sich der Künstler hier über die<br />

Schulter schauen lässt, gibt er einen ganz privaten<br />

Teil von sich preis.» Ein Grund mehr für die Galeristin,<br />

über diese Innenschau nur so viel zu offenbaren:<br />

Manch Atelier ist von Büchern und Bildern<br />

voll. Lager, Wohnung, Werkstatt. Manchmal führt<br />

eine steile Treppe hinauf zu einem kleinen Hinterhofhaus.<br />

Mancher Arbeitsplatz ist das Zentrum eines<br />

mehrfach Begabten, also mehrere Ateliers in ei-


nem. Hier liegen Skizzenblätter auf dem Boden,<br />

übersichtshalber. Anderswo scheint ein Raum ein<br />

stummes Geheimnis zu bergen, bevor sich dahinter<br />

Raum um Raum die Welt des Künstlers öffnet.<br />

Eva-Maria Bechters Stärke ist die<br />

Vertrautheit und Verbundenheit mit den Künstlern.<br />

Hinzu kommt ihr Wissen um Kunstmessen, Kunstmarkt<br />

und Kunstsammler. Die <strong>Monat</strong>e im Jahr, die<br />

sie in Wien lebt, führt sie im Bank Austria Kunstforum<br />

durch Ausstellungen der Klassischen Moderne,<br />

der österreichischen und internationalen<br />

Avantgarde der Nachkriegszeit und der zeitgenössischen<br />

Kunst. Das Guggenheim Museum New York<br />

zeigt hier seine wichtigsten Werke ebenso wie der<br />

Privatsammler Bernard Picasso. «Jeder, der offen<br />

ist, kann sein Empfinden für die Kunst – auch die<br />

der Gegenwart – schulen: durch schauen, fragen, lesen»,<br />

ist sie überzeugt. Und gerade weil heute Kunst<br />

überall ist, und (fast) alles Kunst zu sein scheint,<br />

seien Kunsthistoriker gefordert, für Laien Leitplanken<br />

zu schaffen.<br />

Bilder für die richtigen Leute<br />

Wer immer wieder zu einem Bild<br />

zurückkehrt, es besucht wie einen alten Freund, davor<br />

sitzt und es sehend erfühlt – der spüre Leidenschaft<br />

und habe gefunden, was er sucht, sagt die<br />

Galeristin. Die Liebe zur Kunst war schon immer<br />

eine Chance für aufstrebende Eva-Maria Bechter: Hubert Scheibl<br />

Künstler. Hinzu kommt nach zählt zu den führenden Vertretern<br />

Jahren des Kunstbooms mit der der aktuellen Abstrakten Malerei.<br />

Wirtschaftskrise die Besinnung<br />

auf Qualität zurück. Die Kunst behält ihren Stellenwert<br />

im Alltag wohlhabender Menschen. Sammler<br />

haben aber keine rechte Lust mehr, Geld bei Kunstauktionen<br />

in überteuerte Kunstwerke zu stecken.<br />

Galerien setzen nicht auf «maximale<br />

Gewinnoptimierung». Sie zeigen, was ein<br />

Künstler hat: sich, sein Werk und sein Leben. Galerien<br />

sind sehr wichtig, wenn es darum geht, die<br />

Laufbahn von Künstlern mitzugestalten und ihnen<br />

klarzumachen, wie wichtig es ist, darauf zu achten,<br />

dass die richtigen Leute die Bilder kaufen und nicht<br />

die, die am meisten zahlen. Dazu braucht es soviel<br />

Ruhe und Gelassenheit wie für die Kunst selbst.<br />

«Auf Kunst muss man sich einlassen, sich Zeit nehmen»,<br />

lädt Eva-Maria Bechter jedermann ein, es in<br />

ihrer Galerie einfach einmal zu versuchen. |<br />

ausstellung<br />

Christoph Buchegger «Garten Eden», EMB Con-<br />

temporary Art, Triesen, Donnerstag bis Freitag<br />

von 15 bis 18 uhr, Samstag von 10 bis 15 uhr,<br />

www.emb­art.com<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Fotos: Marco nescher


26<br />

27<br />

Von Peter Rutz<br />

sPort<br />

Auch Sportler<br />

brauchen Absicherungen<br />

Einige hoffnungsvolle Sporttalente<br />

haben ihre Ski schon in die Ecke gestellt, das<br />

Rennrad an den Haken gehängt, den Tennisschläger<br />

im Schrank versorgt, das Schwimmbecken verlassen,<br />

bevor sie sich richtig auf<br />

Parallel zur sportlichen internationaler Ebene mit anderen<br />

Sportlern messen konnten.<br />

Betreuung müsste eine leistungs- Wird nach den Gründen gefragt,<br />

vereinbarung auch eine steht meist die ungewisse Zukunft<br />

im Vordergrund. Nicht die<br />

Berufskarriereplanung umfassen Zukunft im Spitzensport, sondern<br />

die Frage nach beruflicher<br />

Ausbildung, sozialer Absicherung oder Berufskarriere.<br />

Spitzensport ist heute Beruf, aber gleichzeitig<br />

auch ein Risiko. Verletzungen oder Krankheiten,<br />

die in einem zivilen Beruf kaum eine Rolle spielen,<br />

können einen Sportler so stark beeinträchtigen,<br />

dass die erforderlichen Spitzenleistungen nicht<br />

mehr erbracht werden können. Dass in solchen Fällen<br />

die Motivation für hartes Training und Wettkämpfe<br />

teilweise verloren geht, liegt auf der Hand.<br />

Junge sportler kehren dem sport oft den rücken zu, weil sie der Berufskar-<br />

riere den vorzug geben. mit einer längerfristigen leistungsvereinbarung<br />

könnte der abbruch hoffnungsvoller Karrieren verhindert werden, die zum<br />

positiven Image des landes beitragen.<br />

Sportförderung abkoppeln vom<br />

Leistungsprinzip<br />

Liechtenstein hat bei der Förderung<br />

des Spitzensports in den letzten Jahren einige<br />

wichtige Schritte vorwärts gemacht. Die Sportschule<br />

sichert die schulische Bildung unter Berücksichtigung<br />

der Trainings- und Wettkampfplanung, auch<br />

für die ersten beruflichen Schritte über eine Berufslehre<br />

oder für die Matura für das nachfolgende Studium<br />

wird gesorgt. Für die Zeit nach der Berufslehre<br />

oder nach der Maturität aber bestehen nach wie<br />

vor gewisse Lücken in der Sportförderung. Natürlich<br />

gibt es die Sportförderung, die manchem Sportler<br />

schon die Existenz gesichert hat. Die Sportförderung<br />

aber hat einen gewichtigen Nachteil – sie ist<br />

schwerpunktmässig auf dem Leistungsprinzip aufgebaut.<br />

Etwas verallgemeinernd läuft die Förderung<br />

so, dass die Geldmittel fliessen, wenn die Sportler<br />

die erforderlichen Leistungen bringen. Werden die<br />

anvisierten Limiten nicht erreicht, so droht die Kürzung<br />

der Sportförderung. Wird ein Sportler vom<br />

Verletzungspech verfolgt, bleibt er während einer<br />

ganzen Saison unter seinem Leistungsniveau und<br />

kann nur schwer an sein vorheriges Leistungsvermögen<br />

anknüpfen. Es kommen ohne längerfristige<br />

Planung oder Absicherung die ersten Gedanken<br />

nach dem Abbruch der Sportkarriere auf.<br />

Nachahmenswerte Vorzeigeprojekte<br />

im Ausland<br />

Ein Blick in die Nachbarländer<br />

lässt erkennen, dass auch dort diese Probleme bekannt<br />

sind. Von den Beispielen, wie andernorts mit<br />

der Leistungsförderung und der sozialen Absicherung<br />

über die Dauer einer Sportkarriere umgegangen<br />

wird, könnte Liechtenstein profitieren, wenn


Sportkarrieren sollten über einen<br />

bestimmten Zeitraum mit einer<br />

Leistungsvereinbarung geplant<br />

werden.<br />

die Spitzensportförderung auf<br />

eine neue Stufe gestellt wird. Natürlich<br />

gilt es die hiesigen Verhältnisse<br />

zu berücksichtigen, die<br />

oft etwas anders gelagert sind als in einem grösseren<br />

Land. Die Schweiz hat beispielsweise das Pilotprojekt<br />

«Zeitstellen 2010» lanciert, das Schweizer<br />

Athleten optimale Rahmenbedingungen bietet, damit<br />

die Sportler auch auf internationaler Ebene<br />

Spitzenleistungen erbringen können. Die Athleten<br />

sind zur Hälfte bei der Armee angestellt und müssen<br />

50 Arbeitstage pro Jahr zugunsten der Armee<br />

als Militärsportleiter im Einsatz stehen. Dank der<br />

Anstellung bei der Armee und den zusätzlichen Abgeltungen<br />

wie Versicherungen, Spesen und AHV ist<br />

ihre Existenz gesichert. In Deutschland bietet die<br />

Bundespolizei Spitzensportförderung an und kombiniert<br />

die Sportkarriere mit der Ausbildung zum<br />

Polizisten. Während der Sportkarriere werden die<br />

Sportler zu Berufsleuten ausgebildet und sind damit<br />

in ihrer Existenz gesichert. Nach Beendigung<br />

der Sportkarriere stehen verschiedene Möglichkeiten<br />

für eine Berufskarriere bei der Bundespolizei<br />

offen.<br />

Längerfristige Leistungsvereinbarung<br />

mit Sportlern<br />

Das sind zwei unterschiedliche<br />

Beispiele aus zwei verschiedenen Ländern, die aber<br />

das gleiche Ziel verfolgen: Die Sportler haben eine<br />

Anstellung wie normale Berufsleute, die Sportkarriere<br />

wird über einen bestimmten Zeitraum geplant<br />

und gefördert. Wichtig erscheint mir einerseits die<br />

berufliche und soziale Absicherung und anderseits<br />

die Karriereplanung im Sport, die genaue Leistungsziele<br />

enthält. Man könnte sich vorstellen, mit<br />

Fotos: Michael Zanghellini<br />

den Sportlern eine längerfristige Vereinbarung abzuschliessen,<br />

die auf die nächsten oder übernächsten<br />

Kleinstaatenspiele, Weltmeisterschaften oder<br />

Olympischen Spiele ausgerichtet ist. In dieser Phase<br />

des sportlichen Aufbaus und der behutsamen<br />

Heranführung an internationales Niveau müssten<br />

sich die Sportler nicht um ihr Einkommen kümmern,<br />

sondern könnten sich ausschliesslich auf ihre<br />

Trainingspläne, Wettkämpfe und auf das vereinbarte<br />

Ziel am Ende dieses Zeitfensters konzentrieren.<br />

Krankheits- oder verletzungsbedingte Ausfälle<br />

oder ein mentales Leistungstief würden keine<br />

grossen Probleme bereiten, weil die längerfristige<br />

Leistungsvereinbarung auf ein bestimmtes sportliches<br />

Ziel fokussiert ist. Parallel zur sportlichen Betreuung<br />

müsste eine solche Leistungsvereinbarung<br />

auch eine Berufskarriereplanung umfassen, um zu<br />

verhindern, dass ein Sportler nach dem Rücktritt<br />

vom aktiven Sport in eine berufliche und vielleicht<br />

auch persönliche Leere fällt.<br />

Sport dient der Imagepflege<br />

eines Landes<br />

Sportler sind Aushängeschilder<br />

für jedes Land. Sport ist heute allgegenwärtig in<br />

den Medien und in der Werbung. Sportliche Erfolge<br />

verbessern das Image eines Staates. Davon kann<br />

auch ein kleines Land wie Liechtenstein profitieren,<br />

das wie andere Staaten weiter an der Imagepflege<br />

arbeiten muss. Nur – die Grundlagen dafür müssen<br />

geschaffen werden. Das kostet zwar Geld, aber im<br />

Sport investierte Mittel sind gute Investitionen. |<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong>


28<br />

rätsel-sPass<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Kreuzworträtsel <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

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Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten<br />

Ausgabe von «der <strong>Monat</strong>» auf der Rätselseite veröffentlicht.<br />

Einsendeschluss ist der 30. <strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Kreuzworträtsel mai 09<br />

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BaudenKmäler<br />

Von der Pfalz aufs Bettlerjoch<br />

Pfälzerhütte seit 1928<br />

Die Pfälzerhütte dürfte die bekannteste<br />

der Berghütten in der<br />

liechtensteinischen Alpenwelt<br />

sein. In diesem Jahr, wenn der<br />

Liechtensteiner Alpenverein das<br />

100-jährige Bestehen feiert, wird<br />

die Pfälzerhütte wahrscheinlich<br />

noch mehr frequentiert als in anderen<br />

Jahren. Die Pfälzerhütte ist<br />

für viele Wanderer der Endpunkt<br />

einer herrlichen Wanderung, für<br />

Bergsteiger bildet sie oft den Ausgangspunkt<br />

für eine Klettertour.<br />

Wie der Name der Pfälzerhütte<br />

ausdrückt, hat die Berghütte mit<br />

den Pfälzern in Deutschland zu tun. <strong>Der</strong> Verband<br />

der Pfälzischen Sektionen im Deutschen und Österreichischen<br />

Alpenverein, Ludwigshafen, hatte<br />

sich für den Bau einer Hütte in der Nähe des Naafkopfs<br />

eine schöne Felsterrasse ausgesucht. Die Pfälzer<br />

Bergkameraden fragten in den 1920er-Jahren<br />

bei der Schaaner Alpgenossenschaft Gritsch an, ob<br />

man ihnen dort eine Parzelle zum Bau einer Berghütte<br />

überlasse. Die Gritscher willigten ein und Architekt<br />

Ernst Sommerlad erhielt 1926 den Auftrag<br />

zur Planung der Hütte, die nach der Herkunft der<br />

Bauherren Pfälzerhütte genannt wurde – und heute<br />

noch so heisst, obwohl der Liechtensteiner Alpenverein<br />

schon 1950 die Berghütte kaufte. Sommerlads<br />

Pfälzerhütte wird als «frühes Zeugnis modernen<br />

Bauens im Alpenraum» bezeichnet, weil die<br />

Materialien zum Bau aus der Umgebung beschafft<br />

wurden: Das Steinmaterial, sichtbar an der schönen<br />

Aussenfassade, wurde aus den umliegenden Felsen<br />

gesprengt, während Fürst Johann II. das Bauholz<br />

aus dem Sücka-Wald stiftete.<br />

Obwohl auf dem Bettlerjoch auf 2108 m ü. M.<br />

gelegen, ist die Pfälzerhütte im Eiltempo erstellt<br />

worden. Mit den Bauarbeiten wurde am 11. Juli<br />

1927 begonnen. Trotz oft schlechter Witterung im<br />

Sommer konnte das Richtfest schon am 17. September<br />

gefeiert werden. Am 5. August 1928 erfolgte die<br />

offizielle Einweihung. Nur gut zehn Jahre konnten<br />

Foto: Marco nescher<br />

sich die Pfälzer an ihrer Hütte er- Die 1927 vom Architekten<br />

freuen. Durch den Zweiten Welt- Ernst Sommerlad gebaute<br />

krieg wurde ihnen ab 1939 der Pfälzerhütte steht wie auf einer<br />

Weg zur Berghütte versperrt.<br />

Terrasse auf 2108 m.<br />

Nach Kriegsende fiel die Pfälzerhütte<br />

in die «Sperre deutscher Vermögenswerte».<br />

<strong>Der</strong> Liechtensteiner Alpenverein nutzte die Gunst<br />

der Stunde und erwarb 1950 die Pfälzerhütte samt<br />

Inventar von der Schweizer Verrechnungsstelle zu<br />

einem günstigen Preis. Schon vor diesem Kauf hatte<br />

die Regierung 1946 den Alpenverein ersucht, darauf<br />

zu schauen, dass die Hütte nicht weiter zerfiel.<br />

Im Krieg hatten sich dort Soldaten aufgehalten und<br />

eine verwüstete Berghütte hinterlassen.<br />

<strong>Der</strong> Alpenverein renovierte die Pfälzerhütte<br />

und öffnete sie 1950 wieder für die Bergfreunde.<br />

Ein paar Jahre später hatte man auch ein Herz für<br />

die Pfälzer: Ihnen wurde in einem Vertrag im Jahr<br />

1964 die gleichberechtigte Mitbenutzung der Hütte<br />

zugesichert – und festgelegt, dass der Name «Pfälzerhütte»<br />

erhalten bleibe. |<br />

das Buch zum thema<br />

Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Cornelia Her-<br />

mann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische Kunstge-<br />

schichte. 2007<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

29


30<br />

Pius Baschera<br />

CEO der Hilti AG<br />

schlussPunKt<br />

Pius Baschera<br />

Führen in der Krise<br />

Die Krise – wie ein Gespenst geistert der Begriff<br />

zurzeit ständig durch die Medien und den Alltag der Menschen.<br />

Er sorgt allenthalben für Verunsicherung, Sorge und Angst. In solch<br />

wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist man als Führungskraft in<br />

einem Unternehmen besonders<br />

gefordert. Im Mittelpunkt aller Kommunikation ist das verbindende element zwischen<br />

Anstrengungen steht dabei die<br />

Kommunikation. Denn gerade Führungskraft und mitarbeitenden<br />

jetzt gilt es, die Mitarbeitenden<br />

auch in schwierige Entscheidungsprozesse einzubinden und ihre Innovationsfähigkeit<br />

und -bereitschaft zu nutzen. Kommunikation ist<br />

das verbindende Element zwischen Führungskraft und Mitarbeitenden,<br />

jedoch muss sie ehrlich und offen, authentisch und persönlich<br />

sein, sonst bleibt sie ohne Wirkung. Die Menschen<br />

brauchen die Gewissheit, dass ihre Anliegen verstanden<br />

werden und erwarten, dass man ihnen in<br />

die Augen schaut – auch wenn es um unangenehme<br />

Botschaften geht. Einer der zentralen Unternehmenswerte<br />

bei Hilti ist der «Mut». Wir ermuntern<br />

unsere Mitarbeitenden immer wieder bestehende<br />

Strukturen zu hinterfragen und sich auf Neues einzulassen.<br />

Damit wollen wir verhindern, dass unkri-<br />

tisch an vermeintlich Altbewährtem festgehalten<br />

wird. Diese Aufforderung, Dinge zu hinterfragen,<br />

den Mut zu haben, sich Neuem zu stellen, ist besonders<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ungemein<br />

wichtig. Denn nur so gibt es die Bereitschaft, sich zu<br />

verändern und neue Wege zu gehen. Mut zu haben heisst aber auch,<br />

nach vorne zu schauen; heisst mutig zu sein, wenn andere gerade nicht<br />

mutig sind. Dies gilt es als Führungskraft nicht nur an die Mitarbeitenden<br />

zu kommunizieren, sondern ihnen auch vorzuleben:<br />

Zu demonstrieren, dass es trotz der schwierigen<br />

Entwicklungen gerade jetzt entscheidend ist, nicht den Kopf in den<br />

Sand zu stecken. Zu zeigen, dass man sorgfältig plant, balanciert die<br />

richtigen Schritte tut und an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden sowie<br />

die Stärken des Unternehmens glaubt. Sowie zu vermitteln, dass<br />

es jetzt wichtiger denn je ist, Mut in sich und Vertrauen in seine Ziele<br />

und die Zukunft zu haben.<br />

Für ein erfolgreiches Führen in der Krise sind elementare<br />

menschliche Fähigkeiten wie Offenheit, Ehrlichkeit und Mut<br />

gefragt. Dazu ein gutes Gespür dafür, was in der gegebenen Situation<br />

zu tun ist, damit das Unternehmen und seine Mitarbeitenden gestärkt<br />

aus der schwierigen Zeit hervorgehen. |<br />

<strong>Juni</strong> <strong>2009</strong><br />

Foto: Hilti AG


ALLE HABEN ES – ALLE BRAUCHEN ES…<br />

Mitte <strong>Juni</strong> in Ihrem Briefkasten:<br />

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• Offi zielles und meistverwendetes Telefonverzeichnis<br />

für das Fürstentum Liechtenstein<br />

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T +423 239 50 50, telefonbuch@gutenberg.li, www.gutenberg.li

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