Juni 2009 - Der Monat
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Von Volker Rheinberger<br />
Forschung IndustrIe<br />
Schöne Zähne<br />
entstehen im Labor<br />
Die liechtensteinischen Industrieunternehmen<br />
sind zu einem ganz wesentlichen<br />
Teil exportorientiert, d.h. sie stehen in einem internationalen,<br />
einige auch in einem globalen, Wettbewerb.<br />
Um in diesem Wettbewerb<br />
der Forschungs- und bestehen zu können, müssen die<br />
hier entwickelten Produkte und<br />
technologiestandort liechtenstein<br />
die damit verbundenen Dienst-<br />
ist auf hochqualifizierte leistungen nicht nur von hervorragender<br />
Qualität sein, sondern<br />
Ingenieure und Wissenschaftler<br />
die dahinter stehenden Techno-<br />
angewiesen logien müssen im globalen Vergleich<br />
zur Spitze gehören. Damit<br />
ist klar, dass Forschung und technologische Entwicklung<br />
einen wettbewerbsentscheidenden Faktor<br />
darstellen. Wie hoch die Bedeutung von Wissenschaft<br />
und Forschung für die hiesige Industrie ist,<br />
spiegelt sich in der Tatsache, dass diese pro Jahr weit<br />
über 300 Mio. Fr. für Forschung und Entwicklung<br />
ausgibt, respektive derzeit in diesem Sektor über<br />
1300 Mitarbeitende beschäftigt. Es muss hier auch<br />
erwähnt werden, dass die industriellen Forschungsbereiche<br />
meist über ein internationales Netzwerk<br />
verfügen, in dem diverse Kooperationen mit Instituten,<br />
Universitäten und auch anderen Industrien<br />
gepflegt werden. Die Distanz spielt hier eine nur<br />
geringe Rolle, da in sich geschlossene Teilprojekte<br />
über die modernen Kommunikationstechnologien<br />
auch auf weite Distanz betreut werden können. Die<br />
strategische Ausrichtung der Ivoclar Vivadent AG<br />
Zur Person<br />
liechtensteins Industrie kann sich auf den Weltmärkten nicht zuletzt dadurch<br />
behaupten, weil intensiv Forschung und entwicklung betrieben wird. Im fol-<br />
genden Beitrag beleuchtet volker rheinberger die industrielle Forschung am<br />
Beispiel der Ivoclar vivadent ag.<br />
Dr. Volker Rheinberger ist Mitglied der Geschäftsleitung der ivoclar<br />
Vivadent AG und zuständig für Forschung und Entwicklung.<br />
bezieht sich im Wesentlichen auf die Kompetenzfelder<br />
Prävention, Restauration, Vollkeramik, Prothetik<br />
und Implantat-Ästhetik. Daraus leitet sich<br />
automatisch der Auftrag an die Forschungs- und<br />
Entwicklungsabteilung ab, in diesen Bereichen für<br />
einen kontinuierlichen Nachschub an neuen Produkten<br />
und Technologien zu sorgen. D.h. bestehende<br />
Produkte sollen nicht nur kontinuierlich verbessert<br />
werden, sondern über eine eigentliche Grundlagenforschung<br />
müssen neue Technologien erarbeitet<br />
werden, die dann wiederum die Grundlage<br />
für neue Produktegenerationen darstellen.<br />
Vom früheren Amalgam zur<br />
heutigen Nanotechnologie<br />
Obwohl die Ivoclar Vivadent AG<br />
sich ausschliesslich auf den Dentalbereich beschränkt,<br />
erfordert die Forschung und Entwicklung<br />
ein sehr breit gefächertes Fachwissen. Dies<br />
kann an folgenden Beispielen erläutert werden:<br />
Wenn die Karies einmal so weit fortgeschritten ist,<br />
dass eine Therapie im Sinne einer Füllung notwendig<br />
wird, so hat früher der Zahnarzt auf den bewährten<br />
Werkstoff Amalgam zurückgegriffen. Diese<br />
Werkstofftechnologie ist aber längst überholt<br />
und heute kommen zahnfarbene plastische Füllungswerkstoffe,<br />
so genannte Composite zum Einsatz.<br />
Die Entwicklung solcher Füllungsmaterialien<br />
ist äusserst anspruchsvoll und komplex. Es müssen<br />
spezielle Monomere synthetisiert werden, welche<br />
die Matrix für den Füllungswerkstoff darstellen.<br />
Um dem Material die notwendige Festigkeit zu verleihen,<br />
werden spezielle Füller in die Matrix eingearbeitet.<br />
Solche Füller basieren bereits zu einem<br />
gewissen Teil auf der Nanotechnologie. Es muss sichergestellt<br />
werden, dass ein Verbund zwischen