Perspektive LiLi-wk.pdf - IDF
Perspektive LiLi-wk.pdf - IDF
Perspektive LiLi-wk.pdf - IDF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
12<br />
(10) qui ne respire pas<br />
Beispiel 9<br />
(3) c'est un bonhomme, une espèce de bonhomme<br />
(4) fait de terre, comme modelé dans la terre<br />
(5) qui qu'on aperçoit<br />
(6) il est couché sur le sable<br />
(7) un peu enfoui dans le sable<br />
(8) on s'aperçoit<br />
() que c'est un être vivant<br />
(10) parce qu'on le voit<br />
(11) et qu'on l'entend respirer<br />
Die Integration der Geschehnisse in eine globale Informationsstruktur erfolgt über eine<br />
kausale Verknüpfung. Die Geschehnisse werden vermittelt über einen Einstellungsträger<br />
aufeinander bezogen: als Ereignisfolgen auf Grund von Absicht, Zweck- und Zielorientierung<br />
sowie Relationen vom Typ Voraussetzung, Folge und Implikation. Die dominierende Relation<br />
zwischen den einzelnen Situationen ist in den französischen Texten daher die kausale. Ein<br />
Vergleich der empirischen Fakten für das Deutsche und Französische macht den Unterschied<br />
deutlich: In den französischen Texten werden in 12,6% der Äußerungen explizite<br />
Verknüpfungen über einen Kausalkonnektor hergestellt (donc in den meisten Fällen), nur in<br />
3,8% der Äußerungen finden sich temporale Konnektoren (wie et puis, après). In den<br />
deutschen Texten dagegen werden 28,2% der Äußerungen explizit temporal verknüpft (dann<br />
in den meisten Fällen), dagegen nur 3,8% kausal.Temporale Relationen sind zwar implizit mit<br />
kausalen verbunden – wie eine Kausal- oder Finalverknüpfung klarerweise ein Chronologie<br />
der relationierten Ereignisse impliziert – werden aber nicht im Sinne einer topikalischen<br />
Intervallstruktur TT 1 vor TT 2 vor TT 3 ...zur Kohärenzstiftung herangezogen. Die dargestellten<br />
Ereignisse sind daher auch nicht unbedingt in ihrem temporalen Endpunkt bestimmt. In<br />
vielen Fällen wird die temporale Verschiebung in Bezug auf den Anfangspunkt des<br />
Geschehens inferiert, wie das folgende Beispiel illustriert:<br />
1) et à ce moment là le bonhomme se met à creuser dans le sable à la recherche de cette eau<br />
2) mais donc le sol se dérobe sous lui<br />
Was wir hier über die temporale Relation erfahren, ist, dass das Einbrechen des Sandes nach<br />
dem Beginn des Grabens liegt. Expliziert ist die kausale Relation, insofern das Graben zum<br />
Einbrechen des Sandes geführt hat.<br />
Um kausale Relationen zuschreiben zu können, bedarf es eines Intentionsträger, also eines<br />
menschlichen Subjektes. Diese Rolle kann – wie ausgeführt – der Erzähler übernehmen, sie<br />
kann aber auch auf einen (oder mehrere) Geschehensmitspieler übertragen werden. In der<br />
vorliegende Geschichte ist der Protagonist für diese Rolle hervorragend geeignet. Ebenso wie<br />
der Erzähler kann er als Zentrum eines Einstellungskontextes gesetzt werden, von dem aus<br />
Kohärenz zwischen den einzelnen Geschehnissen motiviert wird. So ist in den französischen<br />
Texten neben dem Erzähler der Protagonist als globale Topik gesetzt. Damit sind die<br />
folgenden Vorgaben für die Informationsorganisation in den Texten verbunden:<br />
a) Die Subjektposition wird mit einer intentional handelnden Entität besetzt.