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Doch dagegen kann sie sich nicht wehren.
Und wer sie sieht, weiß sofort, warum nicht:
Immer noch ist sie, von kurzen Momenten
abgesehen, die „glucksende Blondine“, die
verschmitzt und keck ausschaut und sich so
ein großes Stück „Jugendlichkeit“ bewahrt
hat: Ingrid Steeger, kaum zu glauben, 66
Jahre alt und offensichtlich fit wie ein Turnschuh.
Mit Begleitung war sie jetzt in Heinsberg
zu Gast, stellte in der Buchhandlung
Gollenstede ihr Buch vor, mit dem Titel:
„Und ich find es wunderbar.“ Ihre Autobiographie,
zu der sie HZ-Redaktionschef
Rainer Herwartz interviewte, offenbarte
Seiten in dem Leben der Frau, die teilweise
erschreckten, ja, schockierten, weil man
sie so nicht kannte. Unter dem seinerzeit
populären Mäntelchen der „Klimbim-TV-
Familie“ avancierte die hübsche Blondine
zu Deutschlands naiv-verführerischem Sexidol.
Ein Image, das ihr fast lebenslang anhing.
Sie ist halt eine sehr präsente und auf
ihre Art faszinierende Persönlichkeit, hinter
der man aber auch in kurzen Momenten
durchaus eine verletzliche und sensible
Person entdecken kann, die schwere und
schwerste Zeit erlebt hat. Auf Begebenheiten
dieser Zeit kam auch Rainer Herwartz
zu sprechen, doch parierte seine Interviewpartnerin
klar und aufgeräumt, was als
Abgeschlossenheit mit dieser Zeit gesehen
werden kann. Doch für den Leser ihres Buches
wird deutlich, das hinter dem schönen
Schein der Erfolgreichen sich Schmerz und
Kummer leicht verstecken lassen, um die
bevorzugte heile Welt zu erhalten.
Die heute in München lebende Autorin
hat seit vielen Jahren die Bretter der Theaterbühnen
denen von TV-Studios vorgezogen.
Ebenso, wie die eines vierbeinigen
statt eines zweibeinigen Partners: Yorkshire-
Mischling „Eliza Doolittle“ war der
ruhende Pol bei der Lesung, lag zu Füßen
von Frauchen. Die Lebensgeschichte
von Ingrid Steeger ist ein Buch, das überrascht,
mehr als man sich vorstellen kann.
Ein Buch mit Tiefgang, Lebendigkeit. aber
auch der Komik, die wir an ihr lieben. / Ingrid
Steeger: „Und find es wunderbar“ - Verlag
Lübbe.