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Widerstandsfähigkeit stärken Ernährung sichern - International Food ...

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gruppen, Krisen zu bewältigen, und ihre <strong>Widerstandsfähigkeit</strong> wurden so<br />

weiter geschwächt. Darüber hinaus ist das Vieh, eine wichtige Lebensgrundlage<br />

für die Hirtenvölker im Sahelgebiet, infolge unzureichender Fütterung<br />

anfällig für Krankheiten geworden. Verschärft wird die Situation<br />

noch durch den Konflikt im Norden von Mali, die zunehmend angespannte<br />

Sicherheitslage im Norden Nigerias und den daraus resultierenden Migrationsdruck.<br />

In Mali sind Tausende Menschen aus ihren Häusern geflohen<br />

und halten sich zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichts in<br />

Flüchtlingslagern oder bei Gastfamilien in anderen Teilen Malis oder in<br />

Nachbarländern auf (FAO 2013b).<br />

Beste und schlechteste Länderergebnisse<br />

Im Vergleich zu 1990 haben 23 Länder ihren WHI 2013 um 50 Prozent<br />

oder mehr gesenkt (Abbildung 2.2). Weitere 46 Länder konnten ihre Werte<br />

zwar nicht in gleichem Maße, aber doch deutlich reduzieren: Ihre WHI-<br />

Werte fielen um 25 bis 49,9 Prozent. In 21 Ländern konnte der WHI-Wert<br />

um weniger als 25 Prozent gesenkt werden. 5 Von den Ländern in Afrika<br />

südlich der Sahara ist nur Ghana unter den zehn Ländern, die ihren WHI-<br />

Wert seit 1990 am stärksten verbessern konnten (Abbildung 2.3). Kuwaits<br />

Fortschritte bei der Bekämpfung des Hungers erklären sich hauptsächlich<br />

durch den außergewöhnlich hohen Wert im Jahr 1990, als der Irak das<br />

Land besetzt hatte: Der WHI-Wert fiel bis 1995 um mehr als sieben Punkte<br />

(oder 59 Prozent), um 3,4 Punkte zwischen 1995 und 2000 und um<br />

gerade einmal 0,2 Punkte nach 2000 (siehe Ländertrends in Anhang C).<br />

Vietnam hat seit 1990 beeindruckende Fortschritte bei der<br />

Bekämpfung des Hungers gemacht (siehe Ländertrends in Anhang C).<br />

Es hat den Anteil der Unterernährten von 47 Prozent auf neun Prozent<br />

gesenkt und den Anteil untergewichtiger Kinder von mehr als 40 Prozent<br />

um 1990 herum auf zwölf Prozent im Jahr 2011 reduziert. Außerdem<br />

gelang es Vietnam, die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf<br />

Jahren mehr als zu halbieren. Das Durchschnittseinkommen hat sich in<br />

Vietnam seit 1990 mehr als verdreifacht. Da breite Bevölkerungsschichten<br />

vom Wirtschaftswachstum profitierten, sank der Anteil der Menschen,<br />

die von weniger als 1,25 $ am Tag leben, von 64 Prozent im Jahr<br />

1993 auf 17 Prozent im Jahr 2008 (Weltbank 2013b). Das Land hat<br />

der Verbesserung der <strong>Ernährung</strong> einen wichtigen Stellenwert eingeräumt;<br />

die Regierung entwickelte eine Strategie zur Vermeidung von Protein-<br />

Energie-Mangelernährung bei Kindern und sorgte für eine effektive<br />

Umsetzung (Huong und Nga 2013). Außerdem wurden hohe Impfraten<br />

erreicht und andere Maßnahmen zur medizinischen Grundversorgung<br />

etabliert; Arme erhielten gezielte Beihilfen für Gesundheitsdienstleistungen<br />

und profitierten von effektiven sozialen Sicherungsprogrammen (von<br />

Braun, Ruel und Gulati 2008).<br />

Mit Thailand hat ein weiteres südostasiatisches Land seinen<br />

WHI-Wert im Vergleich zu dem Wert von 1990 um beinahe drei Viertel<br />

reduziert. Trotz vorübergehender Rückschläge im Zuge der asiatischen<br />

Finanzkrise erlebte Thailand in den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />

ein robustes Wirtschaftswachstum und verringerte die Armut<br />

signifikant (Weltbank 2013b). Schon in den 1980ern engagierte sich<br />

die Regierung stark im Kampf gegen Unterernährung bei Kindern,<br />

indem sie das Thema in den nationalen Plan für wirtschaftliche und<br />

5<br />

Die Zahlen in diesem und den vorhergehenden Sätzen beziehen sich auf die 88 Länder, für<br />

die (1) Daten zu den WHI-Werten 1990 und 2013 vorhanden sind und bei denen (2) einer<br />

oder beide Werte größer sind als fünf.<br />

ABBILDUNG 2.3 GEWINNER UND VERLIERER DES WHI 2013 IM VERGLEICH ZUM WHI 1990<br />

Gewinner (Rückgang des WHI in Prozent)<br />

China -58<br />

Nicaragua -61<br />

Peru -66<br />

Ghana -68<br />

Venezuela -69<br />

Mexiko -70<br />

Kuba -73<br />

Thailand -73<br />

Vietnam -75<br />

Kuwait -88<br />

Verlierer (Anstieg des WHI in Prozent)<br />

Komoren +40<br />

Swasiland +38<br />

Burundi +15<br />

Paraguay +9<br />

Guatemala +3<br />

-100<br />

-80<br />

-60<br />

-40<br />

-20<br />

0 20 40<br />

Anmerkung: Länder, deren Werte für den WHI 1990 und den WHI 2013 unter fünf lagen, wurden nicht mit in die Berechnungen einbezogen.<br />

Welthunger-Index 2013 | Kapitel 02 | Globale, regionale und nationale Trends13

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