Widerstandsfähigkeit stärken Ernährung sichern - International Food ...
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Der zweite Teil des Programms strebt die Errichtung eines umfassenden,<br />
gemeindebasierten Frühwarnsystems an, das kritische Schwellenwerte<br />
für wichtige Indikatoren festlegt, die anzeigen, wann Nothilfemaßnahmen<br />
notwendig sind. Bei einer Krise werden zunächst die<br />
kommunalen Bewältigungsmechanismen aktiviert. Erst wenn diese<br />
nicht mehr ausreichen, werden durch das Programm weitere Maßnahmen<br />
veranlasst: Fähigkeiten zum Durchführen von Marktanalysen und<br />
<strong>Ernährung</strong>serhebungen werden gestärkt; Systeme zur Ausweitung von<br />
finanziellen Transferleistungen werden in Kraft gesetzt; eine Struktur<br />
für die sofortige Verteilung von Nothilfelieferungen wird aufgebaut;<br />
Dorfkarten werden erstellt, die zeigen, wo die krisenanfälligsten Haushalte<br />
leben; und eine Strategie zur Aufstockung der Personaldecke<br />
wird entwickelt.<br />
Folgende Primärdaten sollen erhoben werden: die Preise der<br />
wichtigsten Grundnahrungsmittel auf einigen ausgewählten Märkten<br />
und – auf Grundlage stichprobenartiger Befragungen auf Haushaltsebene<br />
– Daten zu angewandten Bewältigungsstrategien (Coping Strategy<br />
Index). Die Erhebung zu den Bewältigungsstrategien konzentriert<br />
sich auf die vier Verhaltensdynamiken, die auf lokaler Ebene am<br />
aussagekräftigsten sind (Maxwell und Caldwell 2008): (1) Veränderungen<br />
in der Qualität oder Quantität der konsumierten Nahrung, (2)<br />
kurzfristige Maßnahmen zur Erhöhung der Nahrungsmittelverfügbarkeit<br />
auf Haushaltsebene, (3) Ad-hoc-Maßnahmen, um die Anzahl der<br />
zu ernährenden Personen in einem Haushalt zu senken, wie etwa die<br />
Unterbringung von Kindern bei Verwandten, und (4) Rationierung oder<br />
Bewältigung der Knappheit.<br />
Dieses Programm wird in 53 der 88 Dörfer in Kimiti umgesetzt<br />
werden. In 35 von ihnen wird dasselbe Maßnahmenpaket angewandt<br />
werden; die Wirkungen sollen genau beobachtet werden, um den Erfolg<br />
des Programms zu überprüfen. In 18 Dörfern werden ausgewählte Elemente<br />
des Programms umgesetzt werden, teilweise als Pilotprojekt für<br />
geplante Folgeinterventionen. Die verbleibenden 35 Dörfer sollen von<br />
dem gestärkten staatlichen Gesundheitssystem in der Region profitieren<br />
und werden in das Frühwarnsystem eingebunden. Auch hier sollen Befragungen<br />
durchgeführt werden, um zu zeigen, dass die Intervention erfolgreich<br />
war. Sollten diese Dörfer den kritischen Schwellenwert für Nothilfemaßnahmen<br />
überschreiten, wird Concern eingreifen.<br />
Wenn die Werte der Frühwarnindikatoren, darunter Maße für<br />
Regenfall und Vegetation, einen kritischen Grenzwert überschreiten,<br />
werden die Nothilfemaßnahmen ausgelöst. Das Ziel des resilienz<strong>stärken</strong>den<br />
Maßnahmenpakets von Concern ist es, die Auswirkungen<br />
einer Krise zu minimieren. Das heißt, die Anzahl der Hungertage soll<br />
gesenkt, die Zahl der Menschen, die unter globaler akuter Mangelernährung<br />
leiden, reduziert und der Zeitraum, der benötigt wird, um<br />
sich von einer Krise zu erholen, verkürzt werden. Die Umsetzung des<br />
vorgesehenen Maßnahmenpakets soll nicht nur in „normalen“ Jahren<br />
positive Auswirkungen auf die <strong>Ernährung</strong> von Kindern und<br />
ABBILDUNG 4.2 INTEGRATIVES KONZEPT ZUR VERKNÜPFUNG VON HUMA-<br />
Maßnahmenpaket für die Stärkung von Resilienz auf<br />
Gemeindeebene<br />
Die Maßnahmen sollen auf soziale Veränderungen und Verhaltensanpassungen<br />
hinwirken. Darüber hinaus werden folgende<br />
Ergebnisse angestrebt:<br />
> > Verbesserte landwirtschaftliche Produktion und Diversifizierung<br />
der Lebensgrundlagen extrem armer Menschen<br />
> > Zugang zu sauberem Wasser aus nachhaltigen Versorgungssystemen<br />
und zu Sanitäreinrichtungen sowie verbesserte Hygiene<br />
> > Zugang zu und Nutzung von Diensten der Gesundheits- und<br />
<strong>Ernährung</strong>sfürsorge mit hoher Qualität<br />
> > Stärkung von Organisationen auf Gemeindeebene und<br />
Erhöhung der Teilnahme von Frauen<br />
In normalen Jahren<br />
ohne Krisensituationen<br />
Quelle: Concern Worldwide.<br />
NITÄRER HILFE UND ENTWICKLUNGSZUSAMMENARBEIT<br />
In allen Jahren<br />
Frühwarnsystem<br />
In Jahren, in denen<br />
kritische Schwellenwerte<br />
von Indikatoren<br />
überschritten und<br />
Nothilfemaßnahmen<br />
ausgelöst werden<br />
Nothilfemaßnahmen<br />
Verbesserte Gesundheit und <strong>Ernährung</strong>; gesicherte<br />
Lebensgrundlagen der ländlichen Bevölkerung<br />
und ein höheres Maß an <strong>Widerstandsfähigkeit</strong><br />
Welthunger-Index 2013 | Kapitel 04 | <strong>Widerstandsfähigkeit</strong> auf Gemeindeebene <strong>stärken</strong>47