Widerstandsfähigkeit stärken Ernährung sichern - International Food ...
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ABBILDUNG 4.4<br />
KONTINUUM DER ZUSAMMENARBEIT BEI DER PROGRAMMPLANUNG<br />
Sektoral<br />
(Getrennte Funktionsweise)<br />
Ein Sektor arbeitet allein an<br />
einem spezifischen Problem<br />
oder Bedarf.<br />
Multisektoral<br />
(Kooperation)<br />
Zwei oder mehr Sektoren<br />
bringen ihr jeweiliges Expertenwissen<br />
ein, um ein Problem<br />
zu lösen.<br />
Intersektoral<br />
(Kollaboration)<br />
Zwei oder mehr Sektoren versuchen,<br />
bei der Lösung eines Problems<br />
die Methoden und Ansätze<br />
des jeweils anderen zu verstehen;<br />
gemeinsame Planung und Nutzung<br />
von Informationsquellen.<br />
Transsektoral<br />
(Integration)<br />
Bündelung von Ressourcen,<br />
Personal, Strategien<br />
und Planung.<br />
Quelle: Übernommen von Harris und Drimie (2012).<br />
einigen (Abbildung 4.4). Eine treibende Kraft für die Zusammenarbeit<br />
sollten verbindliche Zielsetzungen zur Verbesserung der <strong>Ernährung</strong>ssituation<br />
sein, die in einer nationalen <strong>Ernährung</strong>sstrategie entsprechend den<br />
Richtlinien von Scaling Up Nutrition (SUN) festgelegt sind (SUN 2013).<br />
Fazit<br />
Die Resilienz von Gemeinden ist ein Ergebnis. Es geht dabei um die<br />
Fähigkeit einer Gemeinschaft, Krisen oder Belastungssituationen vorherzusehen,<br />
darauf zu reagieren, sie zu bewältigen und sich von ihren<br />
Folgen zu erholen, ohne auf Verhaltensweisen zurückzugreifen, die ihre<br />
Lebensqualität beeinträchtigen und ihre langfristigen Chancen, sich<br />
aus Armut und Hunger zu befreien, verringern. Um lokale <strong>Ernährung</strong>skrisen<br />
zu verhindern, müssen Gemeinden die Ursachen der Krisen analysieren<br />
und in die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur<br />
Lösung dieser Probleme einbezogen werden (Box 4.2).<br />
Auch wenn man die Initiativen der letzten Jahre betrachtet,<br />
wie zum Beispiel das Programm Global Alliance for Action for Drought<br />
Resilience and Growth in the Horn of Africa (Globale Aktionsallianz<br />
für Resilienz gegen Dürre und für Wachstum am Horn von Afrika;<br />
SHARE) und die Global Alliance for Resilience Initiative in der Sahelzone<br />
(Globale Allianz für Resilienz im Sahel; AGIR-Sahel), bleibt folgender<br />
Eindruck bestehen: Der gegenwärtige Ansatz, mit dem versucht<br />
wird, die chronischen <strong>Ernährung</strong>skrisen im Sahel und am Horn<br />
von Afrika in den Griff zu bekommen, ist nach wie vor fragmentiert,<br />
dysfunktional und ineffektiv. In anderen Ländern, die, wie Haiti, regelmäßig<br />
von Naturkatastrophen erschüttert werden, findet das Resilienz-Konzept<br />
gerade erst Eingang in die Entwicklungsdebatten. Bislang<br />
werden solche Krisen und ihre Ursachen nicht ausreichend aus<br />
Resilienz-Perspektive analysiert.<br />
Bemühungen zur Stärkung von <strong>Widerstandsfähigkeit</strong> erfordern<br />
ein systemorientiertes Denken. Mit dieser Herangehensweise kann das<br />
Resilienz-Konzept dazu beitragen, dass sich humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit<br />
radikal verändern: Die beiden traditionell<br />
getrennten Arbeitsbereiche müssen stärker zusammenrücken. Denn<br />
die Stärkung von <strong>Widerstandsfähigkeit</strong> erfordert einen integrierten<br />
Ansatz über Themenbereiche, Sektoren und Disziplinen hinweg. Ein<br />
derartiger kollaborativer, multisektoraler Ansatz und die Schaffung<br />
eines Klimas, in dem ein solches Denken und eine solche Praxis befördert<br />
werden, sind wichtige Schritte auf dem Weg zum Erreichen unseres<br />
gemeinsamen Ziels: der effektiven Bekämpfung von Mangelernährung<br />
unter extrem schwierigen Rahmenbedingungen.<br />
BOX 4.2 EINIGE GRUNDSÄTZE FÜR DIE ENTWICKLUNG<br />
VON RESILIENZSTÄRKENDEN PROGRAMMEN<br />
Diese Leitprinzipien können die Planung resilienz<strong>stärken</strong> der<br />
Programme in der Praxis unterstützen:<br />
> Systematische Risikoanalyse vornehmen, die Unsicherheiten<br />
hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung und die denkbar<br />
ungünstigsten Szenarien bei der Planung berücksichtigt.<br />
> Ursachen von Vulnerabilität reduzieren, indem Besitz und<br />
Vermögen aufgebaut und nachhaltige Existenzsicherung<br />
gefördert werden.<br />
> Ursachen für Ungleichheit beseitigen.<br />
> Absorptions- und Anpassungskapazitäten von Gemeinden<br />
aufbauen; dazu gehört ein besserer Zugang zu Sicherheitsnetzen<br />
und sozialer Sicherung.<br />
> Kapazitäten fördern, um wirksam und rechtzeitig Nothilfemaßnahmen<br />
einleiten zu können.<br />
> Verantwortliche Regierungsführung <strong>stärken</strong> und eine Kultur<br />
der Innovation und des Lernens aufbauen.<br />
Welthunger-Index 2013 | Kapitel 04 | <strong>Widerstandsfähigkeit</strong> auf Gemeindeebene <strong>stärken</strong>49