Das Chemische Gleichgewicht - Institut für Anorganische Chemie
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3 Fällungs- und Löslichkeitsgleichgewichte<br />
Dieser Anwendungsbereich des Massenwirkungsgesetzes ist besonders wichtig beim qualitativen<br />
und quantitativen Nachweis von Ionen, da die Fällung ganzer Gruppen von<br />
verschiedenen Ionen vom Löslichkeitsprodukt der gefällten Verbindungen abhängt. Die<br />
Schwerlöslichkeit gewisser Verbindungen ist ein Garant da<strong>für</strong>, dass diese Verbindungen als<br />
Gesteine/Mineralien in der Natur vorkommen.<br />
3.1 Herleitung des Löslichkeitsproduktes aus dem<br />
Massenwirkungsgesetz:<br />
Allgemein gilt, dass Ionen der Sorte A m+ und B n− nur bis zu einer bestimmten Konzentration<br />
zusammen in Lösung gehalten werden können. Steigt die Konzentration einer<br />
dieser Komponenten über diesen Punkt hinaus an, dann bildet sich ein Niederschlag A n B m<br />
(sog. Fällung). Es wird ein fester Bodenkörper gebildet und damit ist die Lösung mit<br />
A m+ - und B n− -Ionen gesättigt. Der Punkt an dem die Fällung eintritt, wird durch das<br />
Löslichkeitsprodukt bestimmt. Als Löslichkeit (L) eines Salzes A n B m bezeichnet man die<br />
im Lösungsmittel gelöste Menge (nicht scharf als Teilchenzahl oder Masse definiert) des<br />
betrachteten Stoffs.<br />
A n B m ⇌ n ⋅ A m+ + m ⋅ B n−<br />
K = [Am+ ] n ⋅[B n− ] m<br />
[A nB m]<br />
Sobald ein fester Bodenkörper vorhanden ist, bleibt damit die Konzentration an A n B m<br />
konstant und kann in die <strong>Gleichgewicht</strong>skonstante K mit einbezogen werden, bzw. [A n B m ]<br />
wird zu 1 gesetzt.<br />
K L(AnB m) = c n (A m+ ) ⋅ c m (B n− ) = [A m+ ] n ⋅ [B n− ] m<br />
Dimension des Löslichkeitsproduktes: ( mol<br />
l<br />
) m+n<br />
3.2 Berechnung der Löslichkeit in Abhängigkeit des<br />
Löslichkeitsprodukts<br />
1:1-Elektrolyt<br />
Allgemein Beispiel: AgCl ⇌ Ag + + Cl –<br />
K L = [A + ] ⋅ [B − ] K L = [Ag + ] ⋅ [Cl − ]<br />
L = [A + ] = [B − ] (in mol<br />
l<br />
) L = [Ag + ] = [Cl − ]<br />
↪ K L = L 2<br />
K L(AgCl) = 1, 7 ⋅ 10 −10<br />
↪ L = √ K L<br />
L = √ 1, 7 ⋅ 10 −10 = 1, 3 ⋅ 10 −5