Das Chemische Gleichgewicht - Institut für Anorganische Chemie
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Die Stärke der Temperaturabhängigkeit ist von der relativen Größe von ∆H und ∆S<br />
abhängig, dabei gilt, je größer ∆S; desto größer die Temperaturabhängigkeit. Grobe<br />
Einteilung von Salzen nach Löslichkeit:<br />
leicht löslich: L > 1 mol<br />
l<br />
mäßig löslich: 0, 1 mol<br />
l<br />
≤ L ≤ 1 mol<br />
l<br />
schwer löslich: L < 0, 1 mol<br />
l<br />
3.4 Weitere Faktoren, die die Löslichkeit beeinflussen<br />
Gleichioniger Zusatz:<br />
Zur einer Lösung des Salzes A n B m werden Ionen der Sorte A (oder B) zugegeben.<br />
Ergebnis: Nach Le Châtelier wird das <strong>Gleichgewicht</strong> in die Richtung verschoben,<br />
die zum Verbrauch des Zusatzes A (oder B) führt, daraus folgt: Es fällt weiteres A m B n aus.<br />
Fremdioniger Zusatz:<br />
Einschub Aktivität: Wird die Löslichkeit einer Verbindung nicht in reinem Wasser<br />
betrachtet, sondern in einer wäßrigen Lösung, die größere Mengen anderer (fremder)<br />
Ionen als die der betrachteten Verbindungen enthält, wird ihre Löslichkeit erhöht.<br />
Dies liegt daran, das die Ionen der betrachteten Verbindungen nicht mehr ideal<br />
hydratisiert und und unabhängig voneinander vorliegen, sondern sich zu Aggregaten<br />
zusammenlagern, was eine scheinbar geringere Konzentration zur Folge hat. Diese<br />
scheinbaren Konzentrationen werden als Aktivitäten bezeichnet und sind als effektive<br />
oder wirksame Konzentrationen zu verstehen. Nach der Debye-Hückel-Theorie<br />
über die elektrostatischen Wechselwirkungen von Ionen und Elektrolyten gilt<br />
a x = f x ⋅c(x) (a = Aktivität, f x = Aktivitätskoeffizient von x mit 0 ≤ f x ≤ 1). Für ideal<br />
verdünnte Lösungen wird der Aktivitätskoeffizient zu 1 und die Aktivität entspricht<br />
genau der Konzentration (a(x) = c(x)). Abweichungen von diesem Idealverhalten<br />
wird durch einen kleiner werdenden Aktivitätskoeffizienten berücksichtigt. <strong>Das</strong><br />
Massenwirkungsgesetz gilt streng genommen nur <strong>für</strong> Aktivitäten:<br />
f<br />
K = K Ed1 ⋅f Ed2<br />
K<br />
c f P r1 ⋅f P r2<br />
⇒<br />
Π m j<br />
da f i,j < 1 gilt <strong>für</strong> n > m ⇒ K K c<br />
< 1 und <strong>für</strong> n < m ⇒ K K c<br />
> 1<br />
K c<br />
= Πn i f i(Edukte)<br />
f j(P rodukte)<br />
Für das Löslichkeitsprodukt ergibt sich also K L = a n (A m+ ) ⋅ a m (B n− ). Mit wachsender<br />
Ionenkonzentration sinkt f x<br />
Löslichkeit L zu.<br />
also zunehmend unter den Wert von 1, also nimmt die