Das Chemische Gleichgewicht - Institut für Anorganische Chemie
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5<br />
Beispiel: Disproportionierungsreaktion von H 2<br />
O 2<br />
:<br />
↪ −R ⋅ T ⋅ ln K = 1, 95 ⋅ 10 5<br />
2 H 2<br />
O 2<br />
⇌ 2 H 2<br />
O + O 2 ∆G = −195 kJ<br />
mol<br />
J<br />
mol<br />
↪ ln K = 1,95⋅105 J⋅K⋅mol<br />
8,314 J⋅298 K⋅mol = 78, 7<br />
↪ K = 1, 5 ⋅ 10 34<br />
Diese stark exergonische Reaktion läuft unter staubfreien, leicht sauren Bedingungen nicht<br />
ab, sondern startet erst in Gegenwart von Metallsalzen.<br />
Erklärung: Damit eine Reaktion zustande kommt, müssen Bindungen geknüpft, andere<br />
Bindungen gebrochen werden. Dazu ist zunächst eine Energiezufuhr, die sog. Aktivierungsenergie<br />
nötig. Genügt die Umgebungswärme zur Aktivierung, läuft die Reaktion<br />
sogleich nach Zusammengabe der Reaktionspartner ab. Ist die Energiebarriere (d.h.<br />
der Punkt höchster Energie auf dem energetisch günstigsten Weg vom Edukt zum<br />
Produkt) verhältnismäßig hoch, dann läuft auch eine stark exergonische Reaktion<br />
nicht von selbst ab (s. Abbildung, nachfolgende Seite).<br />
Bei einer bestimmten gegebenen Temperatur T liefert die Umgebung eine Wärmeenergie<br />
von E = 1 2 ⋅ R ⋅ T kJ<br />
mol<br />
(mit E = 1 2 ⋅ k ⋅ T und k = R N A<br />
). Ist ∆G ‡ wesentlich größer wird<br />
die Reaktion nicht ablaufen, auch wenn ∆G sehr negativ ist. Allerdings gibt es Stoffe,<br />
die als Aktivatoren dienen und eine solche Reaktion ermöglichen: die Katalysatoren. Ein<br />
Katalysator beschleunigt eine Reaktion, durch Öffnung von Reaktionswegen mit geringerer<br />
Aktivierungsenergie (s. Abbildung, gestrichelte Linie). Die relative Lage der Edukte<br />
und Produkte auf der Energieskala und damit die Lage des <strong>Gleichgewicht</strong>s wird dadurch<br />
allerdings NICHT verändert. Umgekehrt gibt es auch Stoffe, die eine bei Raumtemperatur<br />
begünstigte Reaktion unterdrücken, indem Sie beispielsweise notwendige Zwischenprodukte<br />
abfangen etc. Diese Stoffe werden dann Inhibitoren genannt.