Geschichte der Schweinezucht in Oberbayern bis 2013

Züchterfamilien kamen, die in der Schweinezucht ihre
Passion gefunden haben. Diese Züchter selektieren
mit Herzblut, ohne Rücksicht auf Kosten und Mühen.
Auch die beginnende genomische Selektion wird
daran nichts ändern.
Vermarktung
Anfänglich wurden von den Züchtern des oberbayerischen
Schweinezuchtverbandes alle Eber und
trächtigen Sauen über die damals noch zweitägigen
Märkte in Ingolstadt, Mühldorf, Buchloe und Weilheim
versteigert. In Ingolstadt-Zuchering, dem derzeit
größten Zuchtschweinemarkt in Deutschland
und in Mühldorf finden jeweils monatlich Versteigerungen
von Ebern und trächtigen Sauen statt. Beim
Galamarkt, welcher jährlich im Februar stattfindet,
präsentieren die hiesigen Schweinezüchter ihre Arbeit
der Öffentlichkeit. Etwa die Hälfte der Eber und
trächtigen Sauen und alle deckfähigen Sauen werden
direkt ab Züchterstall vermarktet.
Besamung
Die Besamungsstation des VOS in Oberneuching
mit etwa 30 Ebern wurde auf Wunsch des Ministeriums
1978 in eine gemeinsame Station für Oberbayern
und Schwaben in Bergheim überführt. Deren Erfolgsgeschichte
beruht nicht nur auf den einfachen,
praktischen und gut funktionierendem Befruchtungserfolg
der künstlichen Besamung, sondern auch
auf dem Engagement der Verantwortlichen seit der
Gründung der Station. Die Preisführerschaft beim
Sperma hat dazu geführt, dass von 2003 bis 2012
die Deckgebühren in Oberbayern nur um sechs Prozent
gestiegen sind, während die Gesamtkosten je
Sau um 61 Prozent zunahmen. Dies ist ein großer
Vorteil für die hiesigen Ferkelerzeuger. 2013 wurde
die Besamungsstation Bergheim in die Bayerngenetik
integriert.
Aussichten
Dank solider Zuchtarbeit über mehr als hundert Jahre
kann sich die bayerische Herdbuchzucht noch immer
sehr gut im Wettbewerb behaupten. Der unheimliche
Fleiß und Ehrgeiz der Züchter, die Kunstfertigkeit
bei der Auslese von Spitzentieren, unerstützt
durch die wissenschaftliche Zuchtwertschätzung,
bietet hier der Schweineproduktion wirtschaftlichste
Tiere. Die Spitzengenetik kann über die drei bayerischen
Besamungsstationen an die Ferkelerzeuger,
die Mäster bis zum letzten Glied durchgereicht und
der Erfolg daraus sozial verteilt werden. Jedes Glied
dieser Kette hat die Möglichkeit, sein Bestes zu geben,
die oberbayerischen Schweinezüchter werden
das auch künftig tun.
Josef Angermeier, Fachzentrum Schweinezucht und
-haltung Töging
Besonders gute Mütterlichkeit und Fruchtbarkeit
zeichnen das Deutsche Edelschwein aus. Dieser
Eber hat super Zitzen und Fundament sowie viel
Fleisch für die Rasse.
Viel Fleisch, bestes Fundament, gerade Oberlinie und
einen edlen Kopf zeichnen diesen Piétraineber aus.
Bei der Körung der Eber wird zur Vererbungsleistung
das Exterieur in die Bewertung mit einbezogen. Die
Reihung gibt dem Kunden eine Leitschnur für den
Einkauf wertvoller Tiere.