Vergleich - Institut für Kartographie und Geoinformatik
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2.1 GPS – Global Positioning System<br />
(Handy) kostenpflichtig in Echtzeit empfangen <strong>und</strong> angebracht werden, oder nach der<br />
Messung im Postprocessing (Nachbearbeitung) verarbeitet werden. Zusätzlich kann eine<br />
sogenannte virtuelle Referenzstation über Interpolation zwischen den umliegenden<br />
Stationen berechnet werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Genauigkeit bei der Positionierung<br />
per DGPS abhängig vom Abstand zu den Referenzstationen <strong>und</strong> der Qualität der<br />
Koordinaten der Referenzpunkte, <strong>und</strong> kann teilweise bis in den Millimeterbereich<br />
steigen. GPS-Empfänger für den „Outdoor“-Bereich nutzen immer häufiger EGNOSoder<br />
WAAS-Daten (Wide Area DGPS).<br />
2.1.7 GPS-Empfänger, Funktionsweise & Auswertegang<br />
Beim Aussenden der Signale eines Satelliten wird nicht nur der Code, sondern auch eine<br />
Navigationsnachricht auf die Trägerwelle L1 moduliert. Diese Nachricht besteht aus<br />
mehreren Blöcken, welche Uhrenparameter (GPS-Woche, Satellitenuhrfehler bzw. -<br />
korrektionswert, usw.), Ephemeriden (Kepler-Parameter der Umlaufbahn, usw.) <strong>und</strong><br />
Almanach-Daten (Informationen über Konstellation, Ephemeriden, Uhrparameter <strong>und</strong><br />
Funktionsfähigkeit aller aktiven Satelliten des GPS-Systems sowie Parameter für die<br />
ionosphärische Korrektion, usw.) enthalten. Die zum Empfang der Daten notwendigen<br />
aktiven (mit Vorverstärker) oder passiven GPS-Antennen werden heute meist mit dem<br />
Empfänger selbst in einem Gehäuse verbaut. Wichtigste Komponente des Empfängers<br />
ist der verwendete Chipsatz, welcher als Kombination mehrerer zusammengehöriger<br />
Schaltkreise anzusehen ist, die sowohl für die Kommunikation mit der Antenne als auch<br />
die Verwaltung/Weiterverarbeitung <strong>und</strong> der dafür erforderlichen Kommunikation mit<br />
Speicher <strong>und</strong>/oder Ausgabeschnittstellen (Displays) zuständig ist. Unterschiede der<br />
Chipsätze zeigen sich in der Art bzw. dem Einsatz der Korrelationsempfänger <strong>und</strong> bei der<br />
Signalempfindlichkeit. Während herkömmlichen Empfänger die Korrelationen der<br />
Codefolgen, die in Phase bzw. Zeit gegen das Referenzsignal verschoben werden, einzeln<br />
nacheinander berechnen <strong>und</strong> überprüfen, werden bei modernen Chipsätzen (z.B. SiRF<br />
SiRFstar III, u-blox ANTARIS4, u-blox 5) gleich 200.000 Korrelationen parallel ermittelt<br />
<strong>und</strong> geprüft, was eine erhebliche Reduzierung des zeitlichen Aufwands zur ersten<br />
Positionierung („TTFF“ = Time To First Fix) mit sich führt. Das US-<br />
Verteidigungsministerium - als Betreiber des GPS-Systems - garantiert eine Signalstärke<br />
von -130 dBm, gleichzeitig sind moderne Empfänger in der Lage Signale bis ca. -160 dBm<br />
zu verarbeiten. Falls das Signal also nur bis maximal 30 dBm abgeschwächt wird,<br />
funktionieren besagte Geräte auch noch in stärker bewaldeten Gebieten oder sogar in<br />
Gebäuden. Zur Weiterverarbeitung ist die Kommunikation zwischen Empfänger <strong>und</strong> PC,<br />
Laptop, Ausgabegerät usw. erforderlich. Dabei wird das NMEA(-0183)-Protokoll<br />
verwendet, dessen Standards dafür sorgen, dass Daten im ASCII (American Standard<br />
Code for Information Interchange) jeweils von einem sendenden Gerät zu einem oder<br />
mehreren empfangenden Geräten übermittelt werden.<br />
Zur Navigation mit GPS werden verschiedene Beobachtungsmodi genutzt. Dabei<br />
unterscheidet man in absolute <strong>und</strong> relative Beobachtungen. Die ermittelten<br />
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