Download - Blaulicht
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FUNK<br />
Digitalfunk<br />
Bei der Schi-WM in Schladming kam das<br />
Funksystem BOS-Austria erstmals in der<br />
Steiermark zum Einsatz. Foto: BM.I<br />
gegenseitiges ungewolltes Mithören.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass sich<br />
nur berechtigte Funkgeräte in<br />
das Netz einbuchen können, der<br />
gesamte Funkverkehr ist verschlüsselt.<br />
Die Funkverbindungen<br />
sind daher nach dem dzt.<br />
Stand der Technik absolut abhörsicher.<br />
Zusätzlich garantiert<br />
die spezielle Funktion der „Prioritätenmatrix“<br />
jeder Nutzergruppe<br />
bestimmte Ressourcen im<br />
Netz, d. h. Polizei unterbricht<br />
nur Polizei, Rettung unterbricht<br />
nur Rettung, Feuerwehr unterbricht<br />
nur Feuerwehr usw.<br />
Für den Anwender sind die neuen<br />
multifunktionellen Funkgeräte<br />
mit SDS (Short-Data Service)<br />
handlicher geworden, verfügen<br />
aber trotzdem über hohe Autonomiezeiten<br />
(12–20 Stunden mit<br />
einem vollgeladenen Akku).<br />
Die hohe Verfügbarkeit des Netzes,<br />
ausgezeichnete Flächendeckung<br />
und vor allem die schon<br />
erwähnte einfache Handhabung<br />
(im Grunde zu bedienen wie ein<br />
Handy) sind enorme Verbesserungen<br />
für den Anwender.<br />
Die geringen Handhabungsunterschiede<br />
zum konventionellen<br />
(und damit vertrauten) alten<br />
Funkgerät bringen auch eine rasche<br />
Akzeptanz der neuen Gerätegeneration.<br />
Das neue<br />
Netz wird<br />
im Betrieb<br />
grundsätzlich geringere<br />
Kosten verursachen als<br />
mehrere, inkompatible Netze<br />
gleicher Funktionalität, nebeneinander<br />
betrieben.<br />
Die Vorgeschichte<br />
Das Innenministerium schrieb<br />
im Herbst 2001 unter dem Projektnamen<br />
„Adonis“ ein BOS-<br />
Funksystem aus, das auf dem<br />
europäischen TETRA-Standard<br />
arbeiten sollte. Die Fertigstellung<br />
war bis 2005 geplant. Am<br />
12. April 2002 erhielt das Bieter-<br />
Konsortium Master-Talk den<br />
Zuschlag. Das Auftragsvolumen<br />
für die Lieferung der Systemtechnik,<br />
der Errichtung der Sendestationen<br />
(ca. 1300) und 15 Jahre Betriebsführung umfasste<br />
1,2 Milliarden Euro. Es war das<br />
größte Einzelprojekt, das vom BM.I je<br />
ausgeschrieben wurde.<br />
Master-Talk war ein Joint-Venture<br />
zwischen Siemens, den Wiener<br />
Stadtwerken, der Raiffeisen-Zentralbank<br />
und dem Verbund. Ursprünglich<br />
war geplant, alle<br />
Polizei- und Gendarmeriedienststellen<br />
einzubinden.<br />
Erst nach und nach<br />
sollten andere <strong>Blaulicht</strong>organisationen<br />
wie Feuerwehr,<br />
Rettungsdienst etc. eingebunden<br />
werden.<br />
Um das gesamte System kostengünstiger<br />
zu machen, sollten neben<br />
den <strong>Blaulicht</strong>organisationen auch<br />
private Nutzer an diesem Funksystem<br />
teilhaben. Der Behördenfunk sollte aber<br />
trotzdem abhörsicher sein. Das angepeilte<br />
Ziel lag bei 120.000 Teilnehmern insgesamt<br />
(bei etwa 40.000 privaten Teilnehmern).<br />
Für Teilnehmer aus dem BOS-Bereich wurden<br />
immer wieder Kosten von 1.000 Euro pro Jahr<br />
und Funkgerät kolportiert. Exakte Zahlen wurden<br />
nie veröffentlicht. Deshalb entschloss sich die Feuerwehr,<br />
nur auf Führungsebene (also nur mit einer<br />
<strong>Blaulicht</strong> 03-2013 13