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Leben bis zuletzt Die Implementierung von Hospizarbeit und ...

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1 „<strong>Leben</strong> <strong>bis</strong> <strong>zuletzt</strong>“<br />

1.1 Einführung<br />

„<strong>Leben</strong> <strong>bis</strong> <strong>zuletzt</strong>“, unter diesem Titel stand<br />

vor genau 10 Jahren, im Frühjahr 1996, die<br />

Woche für das <strong>Leben</strong>, eine Initiative der evangelischen<br />

<strong>und</strong> katholischen Kirche. Bereits damals<br />

formulierten beide Kirchen:<br />

<strong>Die</strong> Begleitung Schwerkranker <strong>und</strong> Sterbender<br />

sowie deren Angehörige ist eine<br />

christliche <strong>und</strong> menschliche Aufgabe,<br />

der zu allen Zeiten besondere Beachtung<br />

zukam <strong>und</strong> zukommen wird [...] Angesichts<br />

der zunehmenden Dringlichkeit<br />

dieser Thematik haben der Rat der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland <strong>und</strong> die<br />

Deutsche Bischofskonferenz beschlossen,<br />

die <strong>von</strong> ihnen gemeinsam verantwortete<br />

„Woche für das <strong>Leben</strong>“ [...] unter<br />

das Motto: „<strong>Leben</strong> <strong>bis</strong> <strong>zuletzt</strong> – Sterben<br />

als Teil des <strong>Leben</strong>s“ zu stellen, um in Kirche<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft auf die Notwendigkeit<br />

einer umfassenden Begleitung der<br />

Sterbenden <strong>und</strong> ihrer Angehörigen hinzuweisen.<br />

<br />

<strong>Die</strong> Nachfrage nach dem Arbeits- <strong>und</strong> Materialheft<br />

dieser Woche für das <strong>Leben</strong> war so groß,<br />

dass es mehrfach in einer Auflage <strong>von</strong> 10 000<br />

Exemplaren nachgedruckt werden musste.<br />

Bereits 1989 hatten beide Kirchen in einem gemeinsamen<br />

Wort geäußert:<br />

Von den anderen ist jeder Sterbende als<br />

der zu achten, der sein Sterben selbst<br />

lebt. Deshalb kann auch beim Sterben<br />

eines Menschen alle Hilfe nur <strong>Leben</strong>shilfe<br />

sein. <strong>Die</strong> Hilfe im Sterben, derer der Be-<br />

Kirchenamt der EKD Hannover, Sekretariat der Deutschen<br />

Bischofskonferenz Bonn: Im Sterben: Umfangen vom <strong>Leben</strong>,<br />

Gemeinsame Texte 6, S.3, 1996<br />

troffene angesichts der Einsamkeit des<br />

Todes bedarf, besteht folglich in intensiver<br />

Zuwendung <strong>und</strong> in bestmöglicher<br />

ärztlicher Versorgung <strong>und</strong> Pflege. Sie will<br />

ihm darin beistehen, dass er sein körperliches<br />

Leiden ertragen <strong>und</strong> den bevorstehenden<br />

Tod selbst annehmen kann.<br />

Darin wird sie die Würde des Sterbenden,<br />

seine letzte, ihm als Person angehörende<br />

Unantastbarkeit, wahren <strong>und</strong> achten. [...]<br />

Alle medizinischen <strong>und</strong> pflegerischen<br />

Maßnahmen sind in dieser Achtung vor<br />

seiner Würde vorzunehmen. <br />

Von diesem christlichen Gr<strong>und</strong>verständnis her<br />

haben sich ungezählte Aktivitäten entwickelt.<br />

Durch die Hospizidee angeregt haben sich<br />

Gruppen zur Sterbebegleitung gebildet, haben<br />

Krankenhäuser <strong>und</strong> stationäre Einrichtungen die<br />

Pflege <strong>und</strong> Begleitung sterbender Menschen als<br />

Herausforderung wahrgenommen <strong>und</strong> sich dem<br />

Hospizgedanken geöffnet.<br />

Auch Altenpflegeheime haben sich nach anfänglichem<br />

Zögern dieser Aufgabe bewusst<br />

gestellt. Sie sind seitdem zu innovativen Ideenträgern<br />

geworden, ihre Häuser als <strong>Leben</strong>sorte<br />

zu gestalten, in denen das Sterben als Teil des<br />

<strong>Leben</strong>s fürsorglich begleitet wird. Als 1998 der<br />

Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit<br />

<strong>und</strong> Pflege (DEVAP) sein Positionspapier „Auf<br />

dem Weg zur diakonischen Sterbebegleitung in<br />

der Altenarbeit“ veröffentlichte, konnten bereits<br />

unzählige Praxiserfahrungen aus Pflegeheimen<br />

in das Papier einfließen. Trotz mittlerweile dramatischer<br />

Veränderungen in der Pflegelandschaft<br />

<strong>und</strong> problematischer Entwicklungen in<br />

Kirchenamt der EKD Hannover, Sekretariat der Deutschen<br />

Bischofskonferenz Bonn: Sterbebegleitung statt aktiver<br />

Sterbehilfe, Gemeinsame Texte 17, S.16, 2003<br />

17.2006 Diakonie Texte

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