31.01.2014 Aufrufe

PDF: 2,3 MB

PDF: 2,3 MB

PDF: 2,3 MB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.2 Außenpolitik<br />

Mexiko beteiligt sich zunehmend an globalen Fragestellungen. Das konnte das Land unter anderem während der<br />

Klimakonferenz in Cancún 2010 und der G20-Präsidentschaft 2012 unter Beweis stellen. Zudem setzt sich Mexiko für<br />

Menschenrechte, Rechtstaatlichkeit und den Schutz von Eigentum ein und ist Mitglied bedeutender internationaler<br />

Organisationen, wie den Vereinten Nationen (United Nations, UN), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) und der Welthandelsorganisation<br />

(World Trade Organization, WTO), und besitzt seit 1999 einen Beobachterstatus im Europarat.<br />

Auf der Basis von derzeit zwölf Freihandelsabkommen mit 44 Ländern verfolgt Mexiko eine Außenpolitik der multi- und<br />

bilateralen Öffnung und Integration gegenüber dem Weltmarkt. Das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (North<br />

American Free Trade Agreement, NAFTA) mit den Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada vereinfacht seit 1994<br />

den Export nach Nordamerika. Zur Förderung der eigenen Diversifizierungspolitik und als Gegengewicht zur<br />

Abhängigkeit gegenüber den Abnehmerländern in Nordamerika besitzt Mexiko seit 2000 ein Freihandelsabkommen mit<br />

der Europäischen Union. Darüber hinaus strebt das Land im Rahmen der Gründungsgespräche des Trans Pacific-<br />

Partnership (TPP) das Freihandelsabkommen mit sämtlichen Pazifik-Anrainern an. Damit könnte Mexiko als<br />

Exportstandort auch für den Pazifikraum attraktiver werden. Dieses Vorhaben wird mit der 2011 gegründeten „Pazifik-<br />

Allianz“ unterstützt, die den Freihandel zwischen Mexiko, Peru, Chile und Kolumbien erleichtern und neue Handelswege<br />

zu den Märkten in Asien und im Pazifikraum eröffnen soll.<br />

Darüber hinaus existieren Sonderabkommen mit den Mercosur-Staaten und somit auch den wichtigsten Absatzmärkten<br />

Südamerikas, Brasilien und Argentinien, wobei hier sensible Quotenvereinbarungen den Export und Import regeln.<br />

Dennoch bleibt trotz dieser Diversifizierungsbestrebungen die starke Abhängigkeit von der Konjunktur des US-Marktes<br />

erhalten, bei der Mexiko 2013 unter anderem im Automobilsektor den wichtigsten Produzenten für die USA darstellt.<br />

2.3 Wirtschaftsstrukturelle Rahmenbedingungen<br />

In den Vereinigten Mexikanischen Staaten befindet sich auf 1.953.162 Quadratkilometern - einer fünfeinhalbmal so<br />

großen Fläche wie Deutschland - eine ökophysiologische Vielfalt wie kaum in einem anderen Land. Während im Inland<br />

und entlang der 12.500 Kilometer langen Küste sowohl tropische als auch subtropische Klimaverhältnisse herrschen,<br />

findet man in höher gelegenen Regionen gemäßigte Klimaverhältnisse. Zusammen führen diese verschiedenen<br />

klimatischen Bedingungen zu einer weltweit einmaligen Biodiversität. Hinzu kommt ein beachtliches Vorkommen an<br />

Erdöl und Bodenschätzen, darunter Silber (Mexiko ist weltweit auf Platz 1 unter den Förderländern), Gold (Platz 10) und<br />

Kupfer (Platz 10).<br />

Mexiko besitzt eine starke wirtschaftsgeografische Diversifikation. Die größten Wirtschaftszentren befinden sich zum<br />

einen in Mexiko-Stadt und dem unmittelbaren Umland sowie in den Bundesstaaten Puebla und Estado de México. Zum<br />

anderen finden sich in den Metropolregionen um Guadalajara und Monterrey hohe Konzentrationen von Unternehmen<br />

und Wirtschaftstätigkeit. Des Weiteren haben sich in den letzten Jahren verstärkt in Zentralmexiko bedeutende<br />

Wirtschaftscluster um die Städte Aguascalientes, Guanajuato und Querétaro gebildet, insbesondere im Bereich der<br />

Automobil- und Luftfahrtindustrie. Im Norden des Landes, an der Grenze zu den USA, befinden sich zahlreiche<br />

Standorte zur Lohnveredelung, die sogenannten Maquiladoras, die einfache Produkte hauptsächlich in die USA<br />

exportieren. Dem südlichen und östlichen Teil des Landes wird eine hohe Attraktivität im Tourismussektor, aber auch im<br />

Hinblick auf Erdölvorkommen beziehungsweise zur Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien und<br />

landwirtschaftlicher Erzeugnisse beigemessen.<br />

Die mexikanische Wirtschaft wird dominiert von großen Unternehmen. Zu ihnen zählen der Staatskonzern und<br />

Erdölgigant Petróleos Mexicanos (PEMEX) sowie der nationale Stromkonzern Comisión Federal de Electricidad (CFE).<br />

Daneben existiert eine Reihe weiterer Großkonzerne mit Quasi-Monopolen, in erster Linie Teléfonos de México<br />

(Telekommunikation), CEMEX (Bauwirtschaft), Grupo Bimbo (Lebensmittel) oder Televisa (Fernsehen). 3<br />

3<br />

GTAI (2012 a)<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!