KREISTEIL - CDU Kreisverband Biberach
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Europaparlament <strong>KREISTEIL</strong><br />
Forscher bekennen sich<br />
zu mehr Transparenz<br />
in der Tierforschung<br />
von Elisabeth Jeggle MdEP<br />
Am 17./18. Oktober 2011 kamen über 80 internationale<br />
Forscher in Berlin zusammen, um das Verständnis<br />
und die Akzeptanz für Tierversuche in der Öffentlichkeit<br />
und der Politik zu verbessern. Die Teilnehmer<br />
der Konferenz „Pathway to more Transparency<br />
in Animal Research“ erarbeiteten in verschiedenen<br />
Gruppen konkrete Ansätze zur Verbesserung<br />
des Tierschutzes sowie zur Förderung einer verständlicheren<br />
Kommunikation in der Öffentlichkeit.<br />
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen wurden am zweiten<br />
Tag mit Vertretern der Wissenschaft, der Europäischen<br />
Kommission, des Europäischen Parlaments,<br />
des Tierschutzes und nationaler Behörden diskutiert<br />
und konkrete Empfehlungen verabschiedet. Die<br />
Empfehlungen basieren auf der sogenannten „Basler<br />
Deklaration“, die vor einem Jahr in Basel verabschiedet<br />
wurde und eine Selbstverpflichtung der Wissenschaft<br />
und Forschung darstellt, bei Tierversuchen<br />
höchste Standards einzuhalten (weitere Informationen<br />
unter www.basel-declaration.org).<br />
Umsetzung ohne „Wenn und Aber“<br />
Als Parlamentsberichterstatterin zur EU-Richtlinie<br />
zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere<br />
(sogenannte Tierversuchsrichtlinie) war es mir sehr wichtig, der<br />
Konferenz beiwohnen und meine Erfahrung aus dem politischen<br />
Verhandlungsprozess mit in die Diskussionen einfließen lassen zu<br />
können. Nach zwei Jahren intensiver Verhandlungen zwischen Europäischem<br />
Parlament, Ministerrat und Europäischer Kommission<br />
ist es uns im September 2010 gelungen, einen tragfähigen Kom-<br />
<strong>Biberach</strong> 6/2011 >>> Seite 22<br />
promiss zwischen allen Beteiligten zu erzielen. Dieser sieht auf der<br />
einen Seite die verpflichtende Einführung höchster Tierschutzstandards<br />
in der gesamten Europäischen Union vor. Auf der anderen<br />
Seite ermöglicht der Kompromiss, dass biomedizinische Forschung<br />
auch künftig in Europa unter strengen Auflagen erlaubt<br />
sein wird. Wir wollen nicht, dass Forschung aus Europa abwandert,<br />
zumal sich große neue Herausforderungen ergeben, um die immer<br />
älter werdenden Gesellschaft angemessen versorgen zu können.<br />
(vlnr.): Dr. Cornelia Exner (Universität Marburg), Prof. Dr. Stefan Treue (Deutsches<br />
Primatenzentrum Göttingen), Elisabeth Jeggle MdEP, Jutta Cook (Boehringer Ingelheim,<br />
<strong>Biberach</strong>), Dr. Dr. Karin Blumer (Novartis). (Foto: pr)<br />
Die Mitgliedsstaaten sind nun aufgefordert, die EU-Richtlinie bis<br />
zum 10. November 2012 in die nötigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften<br />
umzusetzen und die neuen Rechtsvorschriften ab<br />
dem 1. Januar 2013 anzuwenden. Aufgrund der deutlichen Zustimmung<br />
des Europäischen Parlaments sowie der einstimmigen Zustimmung<br />
des Rates - lediglich die Bundesregierung hatte sich<br />
enthalten - erwarte ich eine fristgerechte Umsetzung in allen Mitg<br />
liedstaaten<br />
„ohne Wenn<br />
und Aber“. Die<br />
Berliner Konferenz<br />
hat gezeigt,<br />
dass Forschung<br />
und<br />
Wissenschaft<br />
bereit sind, einenöffentlichen<br />
und transparentenDialog<br />
mit allen<br />
Beteiligten -<br />
Öffentlichkeit,<br />
Politik, Industrie,<br />
Tierschutz<br />
- zu führen. Dieseneingeschlagenen<br />
Weg gilt<br />
es nun fortzusetzen,<br />
um die<br />
Transparenz zu<br />
fördern und die<br />
Akzeptanz in<br />
der Bevölkerung<br />
nachhaltig<br />
zu stärken.<br />