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Umwelterklärung 2010 für den Audi Standort Ingolstadt

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Ökologie ist gleich Ökonomie –<br />

<strong>Audi</strong> verwertet 95 % der Reststoffe<br />

Produktion: <strong>Audi</strong> <strong>Ingolstadt</strong><br />

setzt auf Kreislaufwirtschaft<br />

18 Nachhaltige Produktion beinhaltet <strong>den</strong> effizienten<br />

Umgang mit <strong>den</strong> Ressourcen und Rücksicht<br />

auf die Belange der Mitarbeiter. Bei <strong>Audi</strong> ist die<br />

Logistikkette effizient und damit ressourcenschonend<br />

durchgeplant – vom Transport der Teile<br />

ins Werk <strong>Ingolstadt</strong> bis zur Auslieferung der fertigen<br />

Autos per Bahn. Auch der Energieeinsatz<br />

ist effizient: Ein eigenes Kraftwerk versorgt Teile<br />

des <strong>Standort</strong>s mit Strom, Wärme und Kälte.<br />

Logistik<br />

Eine moderne, umweltbewusste Logistik zeichnet<br />

sich durch kurze Informations- und Transportwege<br />

aus. Systeme und Module wer<strong>den</strong> vor <strong>den</strong><br />

Werktoren montiert und auf die Sequenz genau<br />

an das Montageband geliefert. Dieses Konzept<br />

liegt auch dem Güterverkehrszentrum (GVZ) am<br />

<strong>Standort</strong> <strong>Ingolstadt</strong> der AUDI AG zu Grunde. In<br />

fünf Montagezentren fertigen Modullieferanten<br />

ihre Baugruppen „just in time“ und liefern sie<br />

in Eigenverantwortung und mit eigenem Personal<br />

und Transportmitteln an die Montagelinien.<br />

Wärmeverbund <strong>Ingolstadt</strong><br />

Schon seit Anfang 2004 wird das Werk <strong>Ingolstadt</strong><br />

mit Abwärme aus der Müllverwertungsanlage In–<br />

gol stadt beliefert. Mit Unterzeichnung eines neuen<br />

Fernwärmevertrages im September 2009 zwischen<br />

<strong>Audi</strong>, <strong>den</strong> Stadtwerken <strong>Ingolstadt</strong> und der Petroplus<br />

Raffinerie wird sich ab 2011 die derzeit bestehende<br />

vertraglich zugesicherte Mindestmenge von<br />

60.000 Megawattstun<strong>den</strong> pro Jahr auf 120.000<br />

Megawattstun<strong>den</strong> pro Jahr erhöhen. Langfristig<br />

verfolgt <strong>Audi</strong> das Ziel, die Fernwärmenutzung auf<br />

bis zu 200.000 Megawattstun<strong>den</strong> auszubauen.<br />

Alternative Energien<br />

Potenzialstudien betrachten die Machbarkeit<br />

wei terer Projekte zur Energieeinsparung. Dazu<br />

zählt unter anderem die „Nutzung zukunftsweisender<br />

regenerativer Energien“, beispielsweise der<br />

Geothermie. So wurde seitens <strong>Audi</strong> unter anderem<br />

eine Studie zur Nutzung von Grundwasser <strong>für</strong><br />

Kühlzwecke erstellt. Dazu zählt aber auch die<br />

Erprobung innovativer Technologien in der Praxis.<br />

Hier<strong>für</strong> stellt <strong>Audi</strong> dem Münchener Unternehmen<br />

Green City Energy auf dem Werksgelände in<br />

<strong>Ingolstadt</strong> mehrere Dächer mit einer Fläche von<br />

19<br />

Komponentenfertigung<br />

In der Komponentenfertigung im Werk <strong>Ingolstadt</strong><br />

bearbeiten rund 800 Mitarbeiter Motorkomponenten<br />

und Fahrwerkteile, bereiten Aggregate auf,<br />

montieren und wuchten Räder. Die wichtigsten<br />

Fertigungsverfahren sind Drehen, Bohren, Fräsen,<br />

Räumen, Schleifen, Honen, Härten, Rollieren und<br />

Laserstrahlkerben. So entstehen aus verschie<strong>den</strong>en<br />

Rohteilen Fahrwerks- und Motorkomponenten wie<br />

z. B. Radträger, Bremsscheiben, Schwenklager,<br />

Pleuel und Zylinderköpfe. Die Entsorgung von<br />

Abfällen, darunter Altöle, Kühlschmieremulsionen<br />

und Filtervliese, wird streng überwacht, die<br />

anfal len<strong>den</strong> Metallspäne wer<strong>den</strong> als Wertstoffe<br />

gesammelt. Durch systematische Nachverfolgung<br />

des Öl- und Kühlschmiermittelverbrauchs konnte<br />

der Verbrauch reduziert wer<strong>den</strong>, z. B. durch eine<br />

Standzeitverlängerung der Kühlschmierstoffe. Wo<br />

immer möglich, setzt <strong>Audi</strong> auf Trockenbearbeitung<br />

oder Minimalmengenschmierung. Je nach bearbeitetem<br />

Material benötigen diese Verfahren nur sehr<br />

geringe Mengen Kühlschmiermittel, oder kommen<br />

vollkommen ohne sie aus.<br />

Fahrzeugmontage<br />

In drei mehrstöckigen Montagelinien wer<strong>den</strong> die<br />

Fahrzeuge zusammengebaut. Die zu Baugruppen<br />

montierten Einzelteile wer<strong>den</strong> über Förderanlagen<br />

an die Montagelinien transportiert. Dort<br />

wer<strong>den</strong> die Fahrzeuge – auf Schlitten oder in<br />

Schwenkgehängen befestigt – auf dem Band<br />

fortbewegt. Die Halterungen sind in ihrer Höhe<br />

verstellbar und lassen sich an <strong>den</strong> jeweils tätigen<br />

Mitarbeiter anpassen. Alle Bauteile wer<strong>den</strong> in<br />

Mehrwegverpackungen oder recycelbaren Einwegverpackungen<br />

geliefert. Im letzten Produktionsabschnitt<br />

wer<strong>den</strong> Motor, Getriebe und Bordelektronik<br />

in die Karosse eingebaut. Anschließend<br />

sind der Tank und das vormontierte Antriebsaggregat,<br />

die Abgasanlage, Stoßfänger, Räder und<br />

Sitze an der Reihe. Eine Besonderheit in puncto<br />

Ergonomie ist die Bo<strong>den</strong>gestaltung: Alle Laufwege<br />

sind aus vibrationsdämpfendem Material.<br />

Bevor die Fahrzeuge vom Band rollen, wer<strong>den</strong> sie<br />

betankt; die frei wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Kraftstoffdämpfe<br />

wer<strong>den</strong> sofort abgesaugt.<br />

Energieversorgung<br />

Die Einsparmaßnahmen der vergangenen Jahre<br />

wie energieeffizientere Anlagen und eine energieoptimierte<br />

Anlagenfahrweise zeigen Wirkung:<br />

Der Stromverbrauch pro produziertem Fahrzeug<br />

sinkt – selbst bei <strong>den</strong> Hauptverbrauchern in der<br />

Lackiererei und im Karosseriebau.<br />

Zusätzlich verbessern Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

wie Wärmeräder die Umweltleistung am<br />

<strong>Standort</strong> <strong>Ingolstadt</strong>. Heizöl spielt eine untergeordnete<br />

Rolle. Der Wärmebedarf wird über einen<br />

Fernwärmeanschluss an die städtische Müllverwertungsanlage<br />

in <strong>Ingolstadt</strong> sowie zwei<br />

vorrangig erdgasbetriebene Heizwerke und eine<br />

Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlage gedeckt.<br />

Abfallbilanz<br />

Am <strong>Standort</strong> <strong>Ingolstadt</strong> fallen inzwischen fast<br />

keine Restabfälle mehr an: Rund 95 Prozent der<br />

Abfälle wer<strong>den</strong> wiederverwertet. Einzelne Materialien<br />

wie Stahlschrott wer<strong>den</strong> nahezu vollständig<br />

im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft verwertet.<br />

insgesamt 11.600 Quadratmetern zur Verfügung.<br />

Die hochmodernen Photovoltaikmodule wur<strong>den</strong><br />

Ende 2009 montiert. Bei der Auswahl des Investors<br />

spielten neben Fragen der Statik sowie der<br />

Beschaffenheit und der Neigung des Daches vor<br />

allem die Innovationskraft, die Effizienz und die<br />

Energiebilanz der Module eine entschei<strong>den</strong>de Rolle.<br />

Altfahrzeug-Verwertung<br />

Aufgrund ihres hohen Anteils an Wertstoffen sind<br />

Altautos eine bedeutende sekundäre Rohstoffquelle.<br />

Alle von <strong>Audi</strong> entwickelten Fahrzeuge<br />

können bis zu 95 Prozent wiederverwertet wer<strong>den</strong>.<br />

<strong>Audi</strong> erfüllt als Hersteller <strong>für</strong> alle Modelle die<br />

Richtlinie über die Rücknahme von Altfahrzeugen<br />

in Deutschland. Funktionsfähige Elektro-Aggregate<br />

wie Anlasser und Lichtmaschinen wer<strong>den</strong><br />

im Werk <strong>Ingolstadt</strong> aufbereitet. <strong>Audi</strong> Kun<strong>den</strong><br />

kön nen bei Reparaturen selbst entschei<strong>den</strong>, ob<br />

ihr Auto mobil ein neues Bauteil oder ein ebenso<br />

funktionstüchtiges aufbereitetes Aggregat erhält.<br />

Produktion

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