Ausgabe 4/2013 (PDF, 3,35 MB) - Landschaftsverband Rheinland
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LVR-Landesjugendamt <strong>Rheinland</strong><br />
Computerspielsucht verläuft oft unbemerkt.<br />
Wer kommt zu Ihnen in die Klinik?<br />
Wir werden hinzugezogen, wenn junge Menschen oder deren Eltern bemerken, dass etwas<br />
schief läuft. Wenn Schule, Ausbildung oder Studium auf dem Spiel stehen und persönliche<br />
Not zunimmt. Wir werden angesprochen, wenn es im Leben der Betroffenen nicht mehr<br />
vorwärts geht und nur noch virtuelle Erfolge erlebt werden.<br />
Wie läuft die Kontaktaufnahme zur Ambulanz ab?<br />
Teilweise kommen junge Erwachsene in die offene Sprechstunde der »Jungen Sucht« oder<br />
sie finden über unsere Webseite »Mediensucht« den Weg zu uns.<br />
Wie können Sie helfen?<br />
Gemeinsam mit den Betroffenen erstellen wir eine ausführliche Problemanalyse. Warum<br />
ist es zu diesem schädlichen Mediengebrauch gekommen und an welchen Faktoren ist die<br />
Bedürfnisrealisierung im realen Leben bislang gescheitert? Wir fördern die aktive Rolle des<br />
Betroffenen. Der verhaltenstherapeutische Ansatz gibt Unterstützung beim Aufbau alternativen<br />
Verhaltens. Ein Kernthema der Therapie ist die Auseinandersetzung mit der eigenen<br />
Identität, den eigenen Zielen und den damit verbundenen Entwicklungsaufgaben.<br />
Was können Angehörige und Freunde tun?<br />
Neben ambulanten und<br />
stationären Therapieangeboten<br />
bietet die Abteilung<br />
für Abhängigkeitserkrankungen<br />
und Psychotherapie<br />
auch eine offene Sprechstunde.<br />
Für Interessierte<br />
und Betroffene wurde die<br />
Online-Plattform: www.<br />
mediensucht-bonn.lvr.de<br />
eingerichtet.<br />
Bei der Internet- beziehungsweise Computerspielsucht ist die Gefahr groß, dass dieser<br />
Prozess unbemerkt verläuft. Die Nutzung der Medien ist legal, die Betroffenen selber sind<br />
meist unauffällig, sozial angepasst und entsprechen zudem in ihrem Umgang mit den<br />
Medien dem Bild eines dynamisch-modernen Lebensstils.<br />
Von der Medienkompetenz der Umwelt, von Lehrern, Eltern und Freunden hängt es maßgeblich<br />
ab, inwieweit sich der Medienkonsum bei Menschen mit einem höheren Risiko zu einer<br />
Mediensucht entwickelt. Offensichtlich werden problematische Mediengebrauchsmuster<br />
häufig erst dann wahrgenommen, wenn massive Folgeschäden sichtbar sind. Wichtig ist, die<br />
Problematik rechtzeitig anzusprechen und sich über Hilfen zu informieren.<br />
Das Gespräch führte Karin Runde, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit, LVR Klinik Bonn.<br />
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