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Magazin 195909

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Aus Stahlbeton ist dieser Familien ·Schutz ~<br />

raum gefertigt. Er hat sich bei den Atombombenversuchen<br />

in der Wüste von Nevada<br />

unter oxtremen Bedingungen gut bewährt.<br />

Lehren von Nevada<br />

Krankheitserscheinungen zur Folge. Unter<br />

50 Röntgen Ist es unwnhrscheinlidl, daß<br />

irgendwelche Erkrankungen vorkommen würden.<br />

Leichte Blutveränderungen können jedoch<br />

bel 25 Röntgen noch eintreten.<br />

Ein bedeutender Faktor für die Berechnung<br />

der Dosis ist die Zeit. Die Intensität der<br />

Strahlung wird gewöhnlich in Rönlgcnelnhellen<br />

pro Stunde oder in Milli-Röntgen pro<br />

Stunde gemessen. Für die Zivilverteidigung<br />

sind Meßgeräte notwendig. Eine Rettungsmannschart<br />

kann beispielsweise in einem<br />

Gebiet Menschen aus Trümmern bergen. in<br />

dem eine Radioaktivität von 100 Röntgen pro<br />

Stunde gemessen wurde. Wenn die Bergungsmannschaft<br />

In diesem Gebiet 30 Minuten<br />

lang arbeiten würde, empfinge sie dabei nur<br />

eine Dosis von insgesamt 50 Röntgen. 15 Minuten<br />

Auf nlhalt in diesem Gebiet würde<br />

bedeuten, daß sich diese Mannschaft 25 RÖnt·<br />

genei nheiten ausgesetzt hätte usw. Der Gradmesser<br />

wird durch ein Dosimeter, der die<br />

Gesamtstrahlungsdosis mißt, orgiinzt.<br />

Oie Wirkung der Hilzestrahlung bei einer<br />

nuklenren Detonation wird im allgemeinen<br />

In Kalorien pro Quadratzentimeter (callern!)<br />

gemessen. Um die Kalorienzahl pro Quadratzentimeter<br />

zu bestimmen, die sich bei<br />

einer bestimmten Größe ergibt, muß die<br />

Dunslmcngc der Luft annähernd bekannt<br />

scin. Da diese von den allgemeinen Wetterbedingungen<br />

sowie dem Staub- und Rauchanieil<br />

in der Luft abhiingig Ist. wird es<br />

schwierig. die Hitzcwirkungcn einer Detonation<br />

über einer Stadt genau zu bestimmen.<br />

Der Wert des Anstrichs als relativer Schutz<br />

gcgcn llitzcuusstrahlung ist oft Gegenstand<br />

der Diskussion gewesen. Die Farbe hat - nach<br />

den In Ncvada gemachten Erfahrungen -<br />

einen direkten Einfluß auf die Menge der<br />

absorbierten Wärmestrahlung. Je heller die<br />

Farbe. desto geringer ist die Absorption.<br />

Im allgemeinen wird aber jeder beliebige Ge·<br />

genstand. der dicht genug Ist, Schatten zu<br />

werren, vor einer direkten Wärmestrahlung<br />

Schutz bieten.<br />

Die Dauer d,.s Jlitzeblilzes einer atomaren<br />

Detonation hängt von der Größe der Bombe<br />

ab. Die gesamte Hitzemenge, die erzeugt<br />

wird, steht in direktem Verhültnis zu der von<br />

der Bombe freigesetzten Energie. Eine Bombe<br />

der Megatonnengröße würde demnach einen<br />

fort •• tz.ung und Schluß aus Heft 8<br />

bedeutend längeren Wörmesloß haben als<br />

eine Bombe der Kilotonnen-Klasse.<br />

Die Initial-Kernstrahlung<br />

Im Augenblick der Spaltung in einer Kern·<br />

wafTe werden große Mengen von Kernstrahlungen<br />

freigesetzt. Bei einer Atombombendetonation<br />

werden etwa sechs Prozent der<br />

Energie in Form von Initial-Kernstrahlung<br />

frei. Diese Strahlun~ wird In einer relativ<br />

kurzen Zeitspanne ausgesandt; nada anderthalb<br />

Minuten ist sie im wesentlic:hen vorbei<br />

und hinterlüßt keine bedeutenden Rückstände.<br />

Die Initiol- oder Sofort-Strahlung<br />

kann mit einem Strahlungsblitz oder mit<br />

einer Strahlungswelle verglichen werden.<br />

Die Dosis der Strahlung wird in Röntgeneinheiten<br />

gemessen. Die absolut tödliche Dosis<br />

wird gewöhnlidl mit 600 Röntgen angegeben.<br />

Bei dieser und höherer Dosis würde<br />

man daher nur mit wenigen Oberlebenden<br />

redmen können.<br />

Die halblotale Dosis - das ist die Dosis, bei<br />

der nur 50". der ihr ausgesetzten Personen<br />

sterben würden - wird im allgemeinen mit<br />

400 Röntgen angcgeben. Die sogenannte halbe<br />

Krankheitsdosis ist mit 200 Röntgen angegeben.<br />

Eine Dosis, die unter der Grenze von<br />

100 Röntgen liegt, hütte nur geringfügige<br />

Radioaktiver Niedersdt1ag<br />

Dei einer Alombombendetonation werden<br />

große Mengen Erde und anderes Material in<br />

den schnell aufsteigenden Feuerball gesogen,<br />

Dimension und Gestalt der durc:h dos Nieder·<br />

gehen der Partikel verseuchten Zone sind von<br />

den Wind verhältnissen abhängig. Meist ent·<br />

steht eine Ellipse. Die Partikel beginnen sofort<br />

nach der Detonation zu strahlen. Viele<br />

der Spaltprodukte zerfallen so schnell, daß<br />

in den Partikeln praktisch schon keine Radioaktivität<br />

mehr enthalten ist, wenn sie zur<br />

Erde zurückgefallen sind.<br />

Andere Spaltprodukte und Isotope bleiben<br />

für lange Zeit radioaktiv. Die Spaltprodukte<br />

verholten sich grundverschieden zueinander.<br />

Silicium beispielsweise. ein Hauptbestandteil<br />

der Erde, kann durch ein Neutronenbombardement<br />

in ein radioaktives Isotop, Silicium<br />

31, verwandelt werden. Dieses Isotop hat<br />

eine lltllbwertzelt von weniger als drei Stunden.<br />

Es sendet Betastrahlen aus.<br />

Andererseits würde ein Neutronenbombardement<br />

des Sodiums, das in der Erde vorkommt,<br />

radioaktives Sodium 24 mit einer Halbwertzeit<br />

von 14,8 Stunden erzeugen. Sodium 24<br />

sendet ebenfalls Betastrahlen aus. aber im<br />

Gegensatz zum Silicium 31 auch noch Gamm3-<br />

strahlen.<br />

Die einfachste Methode, Schutz gegen den<br />

radioaktiven Niederschlag zu gewinnen, be·<br />

steht darin, unter die Erdobernäche zu gehen.<br />

Ein Sdlützenloch oder ei n Graben können zu<br />

einem verhältnismäßig guten Schutz führen.<br />

Eine andere Methode, sich gegen radioaktiven<br />

Niederschlag zu schützen, besteht in der Ent·<br />

seuchung. Gewöhnliche Seife oder andere<br />

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