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Magazin 195909

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und mehr Geschossen 500 Meter von solchen<br />

Bauten entfernt stehen. Nun kann<br />

diese 500-Meter-Zone nidlt etwa von Bauten<br />

vollkommen freigehalten werden, das<br />

können wir uns bei unserer Bevölkerungsdichte<br />

nicht leisten. Zweigeschossige<br />

Bauten in aufgelockerter Bauweise köWlten<br />

jedoch den Zwischenraum ausfüllen.<br />

Nun wird man vielleicht einwenden: "Die<br />

teuren BauOächen müssen doch voll ausgenutzt<br />

werden!" Die Bauflämen werden<br />

aber nur durch die Zusammenballung zu<br />

Stadtzentren und die damit verbundene<br />

dichte und hohe Bauweise teuer. Eine<br />

Auflockerung und Dezentralisierung wird<br />

sich auch hier günstig auswirken - allerdings<br />

nüht für Spekulanten.<br />

3. Verkehrswege müssen immer benutzbar<br />

sein, seihst nach schwersten Katastrophen.<br />

Bei Verkehrswegen ist zu unterscheiden<br />

zwischen Wohnstraßen und<br />

Fernverkehrsstraßen. Beide sind voneinander<br />

zu trennen. Damit ist ein ruhiges<br />

und gesundes Wohnen gewährleistet.<br />

Bei denjenigen Straßen, die dem Fernverkehr<br />

dienen, ist eine sternförmige Zusammenführung<br />

zu vermeiden, es sind<br />

vielmehr Ringstraßen und Tangentialstraßen<br />

anzulegen. Diese Straßen sollten<br />

an ihren Rändern von Bebauung freigehalten<br />

werden, oder die Gebäude haben<br />

von diesen Straßen so weit abzustehen,<br />

daß ihre Trümmer den Verkehr nicht behindern<br />

würden.<br />

Wurde bisher die Städteplanung behandelt,<br />

so sei jetzt auf die einzelnen Bauten<br />

eingegangen. Jedes Bauvorhaben bedarf<br />

der Zustimmung der örtlichen Baugenehmigungsbehörde.<br />

Bei der Uberprüfung<br />

durch diese werden Feuerwehr und noch<br />

andere Stellen eingeschaltet.<br />

Es seien nun hier einige Bezeichnungen<br />

angeführt, welche einheitlich festgelegt<br />

und in dem DIN-Blatt 4102 "Widerstandsfähigkeit<br />

von Baustoffen und Bauteilen<br />

gegen Feuer und Wärme" enthalten sind.<br />

Baustoffe<br />

1. Brennbar. Als brennbar gelten Baustoffe,<br />

die nach Entflammung ohne zusätzliche<br />

Wärmezufuhr weiterbrennen.<br />

2. Als schwer entflammbar gelten Baustoffe,<br />

die nur schwer zur Entflammung<br />

gebracht werden können und nur bei zusätzlicher<br />

Wärmezufuhr mit geringer Geschwindigkeit<br />

abbrennen. Nach Fortnahme<br />

der Wärmequelle muß die Flamme innerhalb<br />

kurzer Zeit erlösmen. Der Baustoff<br />

darf nur kurze Zeit nachglimmen.<br />

Die Eigensmaft nsmwer entflammbar"<br />

kann auf gewisse Zeit auch mit einem<br />

Schutzmittel erreicht werden.<br />

Während des letzten Krieges war die Behandlung<br />

von Holzteilen mit Flammenschutzmitteln<br />

obligatorisch. Es wurden<br />

aber vielfam Notbehelfsmittel, wie Kalkmilch,<br />

Viehsalz, Wasserglas, Zementsmlämme<br />

usw., verwendet. Mangels geeigneter<br />

Kräfte wurden die AuIstrime oft<br />

von Lehrlingen aufgetragen, die Oberprüfung<br />

und Aufsicht fehlte, und so erlebte<br />

man Enttäuschungen.<br />

Die jetzt zur Anwendung kommenden<br />

Flammschutzmittel sind entsprechend<br />

ihrer Wirkung einzuteilen in mechanisch<br />

wirkende, schmelzbildende. schaumbildende,<br />

welche den relativ größten Schutz<br />

bieten, löschgasbildende und verkohlungsfördernde.<br />

Es sei aber ausdrüddim darauf hingewiesen,<br />

daß alle diese Mittel nur auf eine<br />

gewisse Zeit einen Schutz bieten können.<br />

3. Nicht brennbar sind Baustoffe, die nicht<br />

zur Entflammung gebracht werden können<br />

und auch ohne Flammenbildung nicht<br />

verasmen.<br />

BauteHe<br />

1. Feuerhemmend sind Bauteile, die bei<br />

einem Brandversum nam DIN 4102 während<br />

einer Prüfzeit von 30 Minuten nimt<br />

entflammen und während dieser den<br />

Durchgang des Feuers verhindern.<br />

Tragende Bauteile dürfen während der<br />

Prüfzeit ihre Standfestigkeit und Tragfähigkeit<br />

unter der remnerischen Last<br />

nicht verlieren.<br />

Feuerhemmend bekleidete Bauteile aus<br />

Stahl dürfen außerdem nicht wärmer als<br />

250 0 C, Stahlstützen nimt wärmer als<br />

350 0 C werden. Einseitig dem Feuer ausgesetzte<br />

Bauteile dürfen auf der dem<br />

Feuer abgekehrten Seite nimt wärmer als<br />

130 0 C werden und müssen dort nach<br />

dem Brandversum durmweg auf 1 cm<br />

Did::e erhalten geblieben sein.<br />

2. Feuerbeständig sind Bauteile aus nicht<br />

brennbaren Baustoffen, die während einer<br />

PfÜfzeit von 90 Minuten dem Feuer und<br />

anschließend dem Lösmwasser standhalten.<br />

Sie dürfen dabei ihr Gefüge nimt<br />

wesentlich verändern.<br />

3. HochIeuerbeständig sind Bauteile, welme<br />

den Anforderungen an feuerbeständige<br />

Bauteile während einer Prüfzeit von<br />

drei Stunden genügen.<br />

Die Gebäude sind nun in Brandabsmnitte<br />

zu unterteilen. Diese Abschnitte sind baulime<br />

Brandbegrenzungen und bilden die<br />

Ansatzpunkte zur Brandbekämpfung.<br />

Brandmauern sind dabei das hervorragendste<br />

Merkmal der Brandabschnittsbildung.<br />

Die horizontale Einteilung eines Gebäudes<br />

erfolgt durm Decken. Dabei müssen<br />

Kellerdecke und die Decke über dem<br />

obersten Vollgeschoß feuerbeständig sein.<br />

Für dazwismenliegende Decken wird,<br />

falls mehr als zwei Vollgesmosse vorhanden<br />

sind, die gleiche Bauweise gefordert.<br />

Die senkremte Abgrenzung erfolgt durm<br />

feuerbeständige Wände, die in Abständen<br />

von hömstens 25 m vorhanden sein<br />

müssen. Bei feuergefährlimen Betrieben<br />

und Werkstätten können kürzere Abstände<br />

gefordert werden.<br />

Brandmauern müssen ein Stein stark sein<br />

und mindestens bis zur Dachhaut reimen,<br />

wenn diese nimt brennbar ist, anderenfalls<br />

müssen sie die Dachhaut um mindestens<br />

40 cm überragen.<br />

Der Wert ordnungsgemäß ausgeführter,<br />

besonders aber bis über die Dachhaut<br />

hinausgeführter Brandmauern hat sich<br />

aum bei Bränden durch Kriegseinwirkungen<br />

erwiesen. Wenn die Brandmauern<br />

zwar bei Feuerstürmen versagen mußten.<br />

so verhinderten sie dodt das Zusammenwachsen<br />

von Einzelbränden. Dies wurde<br />

ganz besonders bei den Angriffen auf<br />

Berlin festgesteHt.<br />

Sind betrieblidt notwendige Durmbrüche<br />

erforderlich, so sind diese durch feuerbeständige,<br />

selbstschließende Türen zu<br />

sichern. Sind diese öffnungen aber nur<br />

smwam oder gar nicht gesichert, dann ist<br />

die ganze Brandmauer wertlos.<br />

Als feuerbeständig haben sim doppelwandige<br />

Blechtüren, ausgefüllt mit Isoliermitteln<br />

wie Kieselgur, Asbest usw. bewährt.<br />

Feuerhemmend sind hingegen mindestens<br />

4 cm starke, auf Nut und Feder<br />

teentehende Räume, mit alten Möbeln und<br />

überflüssigem Hausrat vollgestopft, können im<br />

Handumdrehen in Flammen stehen. Wie gut,<br />

wenn man sich dann (Bild unten) :lU helfen weiB.<br />

Nackte, kahl. Mauem - die traurige BHanz<br />

"ner Brandes. Abe, 10 braucht .. nicht OUlzusehen,<br />

wenn. der Gefahr rechtzeitig vorgeh_",<br />

welr (3 Fotos Hans Steiner, Bern).

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