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Magazin 195909

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Begriffe, die das Atomzeitalter schuf<br />

Von Wolter Haag, Bad Godesberg<br />

Zum Verständnis der Möglichkeiten eines<br />

AtomsdlUlzcs ist die Kenntn is d er Einsatzmöglidlkcitcn<br />

und der Wirkungen von Atomwaffen<br />

crfordcrlim. Das wiederum hot die<br />

Kenntnis einiger physikalismer GrundtalsadlCn<br />

zur Voraussetzung. Bei der Ausbildung<br />

der Bevölkerung und der l-liHsorganisalionen<br />

des Zivilen Bevölkerungssmutzcs<br />

kommt es darauf an, diese Kenntnisse allgemeinverständlich<br />

und unter Beschränkung<br />

auf das unumgänglidl Notwe ndige zu vermitteln.<br />

Nachstehende Merksätze und Begriffscrläutcrungen<br />

sollen hierFür als Anfegung<br />

dienen.<br />

Das Atom eines Elementes besieht aus einem<br />

Atomkern und der A tomhülle. Bausteine<br />

(E lcmcnlarlcildlCll) der Atomkerne s ind Protonen<br />

(mit elektrisch positiver Ladung) und<br />

Neutronen (elektrisch ungeladen).<br />

Die Atomhülle wird von Elektronen (mit<br />

elektrisch negativer Ladung) gebildet. Die<br />

Summen von Protonen und Neutronen bestimmen<br />

die Masse (Gewicht) eines Atoms.<br />

Die Anzahl der Elektronen in der Atomhülle<br />

ist ebenso groß wie die Anzahl der Protonen<br />

im Atomkern.<br />

Die Auslösung der Atomkernenergie erfolgt<br />

entweder durch eine Kernspaltung (1) oder<br />

eine Ke rnve rschmelzung (2).<br />

Atomwaffen bzw. nukleare Waffrln (atomic<br />

weapon system) sind Kampf- und EinsatzmilIei,<br />

bei denen nukleare S prengkörper (4)<br />

oder ra dioaktive Ka mpfstoffe (5) verwandt<br />

werden.<br />

Je nach dem Einsatzmiltel, mit dem nukleare<br />

Sprcngkörper ins Ziel gebradlt werden, unterscheidet<br />

man<br />

a} Atomgeschosse bzw. Atomgranaten (aus<br />

Geschützen verschossene Gronaten),<br />

b} Raketenwaffen mit Atomsprengköpfen<br />

(freiniegende Raketen, die von Werfern<br />

oder Rampen abgeschossen und wiihrend<br />

des Fluges nicht gelenkt werden. bzw.<br />

ballis tisdlC Raketen, die ouf einem Teil<br />

der Flugbahn ferngelenkt werden, bzw.<br />

aerodynmnische Flugkörper, die im Fluge<br />

fe rngelenkt werden).<br />

c} Atom- bzw. Wasserstoffbomben (die durch<br />

Flugzeuge abgewol'fen werden),<br />

d) Atomminen (als Minen verlegte Atomsprengkörper).<br />

Art und Umfang der Wirkung einps nuklearen<br />

Sprengkörpers im Zielgebie t ist abhängig<br />

vom De tona tionspunkt (6) und De tonations<br />

werl (7).<br />

Der Detonationspunkt kann entweder in der<br />

Luft sein - Luftdetonation (8) - oder dicht<br />

über oder auf der Erd- oder W osseroberl1üche<br />

- Bodende tona tion (9) - odf'r unter<br />

der Erd- oder Wasserobernäche - Untererdoder<br />

Unterwasserdetonation (10) -. Die<br />

Energie bzw. der Detonationswert eines nuklearen<br />

Sprengkörpers wird in Gewichtseinh<br />

eiten TNT (Trinitrotoluol) angegeben. und<br />

zwar in Kilotonnen (11) (KT) oder Megatonnen<br />

(12) (MT).<br />

Energie (energy) ist die Fähigkeit, Arbeit zu<br />

leisten. Die Wirkung nuklearer Sprengkörper<br />

beruht darauf, daß bei der Spaltung von<br />

Atomkernen oder der Verschmelzunj:! von<br />

Kernbausteinen Energie freigesetzt wird. Sie<br />

äußert sich als Druckwelle (13) sowie thermi<br />

sch e (14) und radioaktive Strahlung (1 5).<br />

Die frei werdende Energie tritt e twa zu 50'/'<br />

als Druckwelle, zu 35°/, als thermische Strahlung<br />

und zu 15 t / t als Kernstrahlung aur.<br />

Bei der Detonation jedes nuklea ren Sprengkörpers<br />

treten je noch dem Detonationspunkt<br />

neben den sichtbaren Erscheinungen wie<br />

Lidttblitz (21) , Feuerba ll (22) und Wolkenpilz<br />

(23), eine thermische Strahlung, eine<br />

Drudnvelle, eine radionktive Anfa ngsstrahlung<br />

(27) und eine ra dioaktive Rüd

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