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Vorbeugender Brandschu.z Von Branddirektor a . D. A. Klinkmüller, Hamburg Die Mehrheit der Bevölkerung betramtet die Brandbekämpfung als eine ausschließlüne Aufgabe der Feuerwehren und vergißt dabei, daß selbst eine Großstadtfeuerwehr, ausgerüstet mit den neuzeit Uc:hsten Nachrichtenmitteln Wld Geräten, nicht soCort nach Inbelriebsetzen eines Feuermelders oder einem telefonischen Anruf an der BrandsteIle sein kann. Minuten ersmeincm dem Brandbetroffenen dann als Stunden. Die Zeitspanne zwischen Alarmierung und Eingreifen ist in Ortsmaften mit freiwilligen Feuerwehren naturgemäß noch viel größer, denn die Männer gehen ihren Berufen oam, müssen also von ihrer Arbeitsstätte erst zum Gerätehaus. Selbsthilfe zahlt sim immer aus Es vergeht also immer eine durch die örtlichen Verhältnisse bedingte Zeitspanne, in der sidt ein Entstehungsbrand, und sei er Dom so klein, ungestört weiter entwid
und mehr Geschossen 500 Meter von solchen Bauten entfernt stehen. Nun kann diese 500-Meter-Zone nidlt etwa von Bauten vollkommen freigehalten werden, das können wir uns bei unserer Bevölkerungsdichte nicht leisten. Zweigeschossige Bauten in aufgelockerter Bauweise köWlten jedoch den Zwischenraum ausfüllen. Nun wird man vielleicht einwenden: "Die teuren BauOächen müssen doch voll ausgenutzt werden!" Die Bauflämen werden aber nur durch die Zusammenballung zu Stadtzentren und die damit verbundene dichte und hohe Bauweise teuer. Eine Auflockerung und Dezentralisierung wird sich auch hier günstig auswirken - allerdings nüht für Spekulanten. 3. Verkehrswege müssen immer benutzbar sein, seihst nach schwersten Katastrophen. Bei Verkehrswegen ist zu unterscheiden zwischen Wohnstraßen und Fernverkehrsstraßen. Beide sind voneinander zu trennen. Damit ist ein ruhiges und gesundes Wohnen gewährleistet. Bei denjenigen Straßen, die dem Fernverkehr dienen, ist eine sternförmige Zusammenführung zu vermeiden, es sind vielmehr Ringstraßen und Tangentialstraßen anzulegen. Diese Straßen sollten an ihren Rändern von Bebauung freigehalten werden, oder die Gebäude haben von diesen Straßen so weit abzustehen, daß ihre Trümmer den Verkehr nicht behindern würden. Wurde bisher die Städteplanung behandelt, so sei jetzt auf die einzelnen Bauten eingegangen. Jedes Bauvorhaben bedarf der Zustimmung der örtlichen Baugenehmigungsbehörde. Bei der Uberprüfung durch diese werden Feuerwehr und noch andere Stellen eingeschaltet. Es seien nun hier einige Bezeichnungen angeführt, welche einheitlich festgelegt und in dem DIN-Blatt 4102 "Widerstandsfähigkeit von Baustoffen und Bauteilen gegen Feuer und Wärme" enthalten sind. Baustoffe 1. Brennbar. Als brennbar gelten Baustoffe, die nach Entflammung ohne zusätzliche Wärmezufuhr weiterbrennen. 2. Als schwer entflammbar gelten Baustoffe, die nur schwer zur Entflammung gebracht werden können und nur bei zusätzlicher Wärmezufuhr mit geringer Geschwindigkeit abbrennen. Nach Fortnahme der Wärmequelle muß die Flamme innerhalb kurzer Zeit erlösmen. Der Baustoff darf nur kurze Zeit nachglimmen. Die Eigensmaft nsmwer entflammbar" kann auf gewisse Zeit auch mit einem Schutzmittel erreicht werden. Während des letzten Krieges war die Behandlung von Holzteilen mit Flammenschutzmitteln obligatorisch. Es wurden aber vielfam Notbehelfsmittel, wie Kalkmilch, Viehsalz, Wasserglas, Zementsmlämme usw., verwendet. Mangels geeigneter Kräfte wurden die AuIstrime oft von Lehrlingen aufgetragen, die Oberprüfung und Aufsicht fehlte, und so erlebte man Enttäuschungen. Die jetzt zur Anwendung kommenden Flammschutzmittel sind entsprechend ihrer Wirkung einzuteilen in mechanisch wirkende, schmelzbildende. schaumbildende, welche den relativ größten Schutz bieten, löschgasbildende und verkohlungsfördernde. Es sei aber ausdrüddim darauf hingewiesen, daß alle diese Mittel nur auf eine gewisse Zeit einen Schutz bieten können. 3. Nicht brennbar sind Baustoffe, die nicht zur Entflammung gebracht werden können und auch ohne Flammenbildung nicht verasmen. BauteHe 1. Feuerhemmend sind Bauteile, die bei einem Brandversum nam DIN 4102 während einer Prüfzeit von 30 Minuten nimt entflammen und während dieser den Durchgang des Feuers verhindern. Tragende Bauteile dürfen während der Prüfzeit ihre Standfestigkeit und Tragfähigkeit unter der remnerischen Last nicht verlieren. Feuerhemmend bekleidete Bauteile aus Stahl dürfen außerdem nicht wärmer als 250 0 C, Stahlstützen nimt wärmer als 350 0 C werden. Einseitig dem Feuer ausgesetzte Bauteile dürfen auf der dem Feuer abgekehrten Seite nimt wärmer als 130 0 C werden und müssen dort nach dem Brandversum durmweg auf 1 cm Did::e erhalten geblieben sein. 2. Feuerbeständig sind Bauteile aus nicht brennbaren Baustoffen, die während einer PfÜfzeit von 90 Minuten dem Feuer und anschließend dem Lösmwasser standhalten. Sie dürfen dabei ihr Gefüge nimt wesentlich verändern. 3. HochIeuerbeständig sind Bauteile, welme den Anforderungen an feuerbeständige Bauteile während einer Prüfzeit von drei Stunden genügen. Die Gebäude sind nun in Brandabsmnitte zu unterteilen. Diese Abschnitte sind baulime Brandbegrenzungen und bilden die Ansatzpunkte zur Brandbekämpfung. Brandmauern sind dabei das hervorragendste Merkmal der Brandabschnittsbildung. Die horizontale Einteilung eines Gebäudes erfolgt durm Decken. Dabei müssen Kellerdecke und die Decke über dem obersten Vollgeschoß feuerbeständig sein. Für dazwismenliegende Decken wird, falls mehr als zwei Vollgesmosse vorhanden sind, die gleiche Bauweise gefordert. Die senkremte Abgrenzung erfolgt durm feuerbeständige Wände, die in Abständen von hömstens 25 m vorhanden sein müssen. Bei feuergefährlimen Betrieben und Werkstätten können kürzere Abstände gefordert werden. Brandmauern müssen ein Stein stark sein und mindestens bis zur Dachhaut reimen, wenn diese nimt brennbar ist, anderenfalls müssen sie die Dachhaut um mindestens 40 cm überragen. Der Wert ordnungsgemäß ausgeführter, besonders aber bis über die Dachhaut hinausgeführter Brandmauern hat sich aum bei Bränden durch Kriegseinwirkungen erwiesen. Wenn die Brandmauern zwar bei Feuerstürmen versagen mußten. so verhinderten sie dodt das Zusammenwachsen von Einzelbränden. Dies wurde ganz besonders bei den Angriffen auf Berlin festgesteHt. Sind betrieblidt notwendige Durmbrüche erforderlich, so sind diese durch feuerbeständige, selbstschließende Türen zu sichern. Sind diese öffnungen aber nur smwam oder gar nicht gesichert, dann ist die ganze Brandmauer wertlos. Als feuerbeständig haben sim doppelwandige Blechtüren, ausgefüllt mit Isoliermitteln wie Kieselgur, Asbest usw. bewährt. Feuerhemmend sind hingegen mindestens 4 cm starke, auf Nut und Feder teentehende Räume, mit alten Möbeln und überflüssigem Hausrat vollgestopft, können im Handumdrehen in Flammen stehen. Wie gut, wenn man sich dann (Bild unten) :lU helfen weiB. Nackte, kahl. Mauem - die traurige BHanz "ner Brandes. Abe, 10 braucht .. nicht OUlzusehen, wenn. der Gefahr rechtzeitig vorgeh_", welr (3 Fotos Hans Steiner, Bern).
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