Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen. - Kirchen in ...
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Mit dem Orgelspiel hat der <strong>in</strong> Neuenhagen<br />
aufgewachsene <strong>und</strong> auch dort konfirmierte<br />
Altlandsberger se<strong>in</strong> liebstes <strong>und</strong><br />
langjähriges Hobby zum Beruf gemacht.<br />
Nach nur zwei Jahren Klavierunterricht<br />
hatte der damals 16-Jährige „ke<strong>in</strong>e Lust<br />
mehr“. „Wie das eben so ist bei den Jugendlichen“,<br />
sagt er mit e<strong>in</strong>em Gr<strong>in</strong>sen.<br />
Dann wurde während se<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong> der<br />
Jungen Geme<strong>in</strong>de beim Krippenspiel der<br />
JG Neuenhagen <strong>und</strong> Altlandsberg e<strong>in</strong>e Begleitung<br />
auf dem Harmonium gebraucht.<br />
„‘Du spielst doch Klavier’, hat man da gesagt.<br />
Und das hab ich dann gemacht. Und<br />
siehe da, es g<strong>in</strong>g!“, er<strong>in</strong>nert sich Jörg Döhr<strong>in</strong>g<br />
an diesen Moment, der die Initialzündung<br />
für nunmehr fast 50 Jahre Orgelspiel<br />
<strong>war</strong>. Denn schnell wurde der damals 17-<br />
Jährige vom Pfarrer gefragt: „Könnt’ste<br />
nicht auch sonntags kommen?“<br />
Über verschiedene Stationen als Organist<br />
<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> der Region gelangte<br />
Herr Döhr<strong>in</strong>g dann endlich im Sommer<br />
1982 zur Evangelischen <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
Schöneiche.<br />
Bei den E<strong>in</strong>führungen unserer Pfarrer <strong>in</strong><br />
der Dorfkirche hat er gespielt, 1982 für<br />
Pfarrer Helmut Grätz, im selben Jahr für<br />
Pfarrer<strong>in</strong> Annemarie Schumann <strong>und</strong><br />
schließlich 1988 für Pfarrer<strong>in</strong> Kerst<strong>in</strong> Lütke.<br />
Auch, wenn er immer an der Orgel gesessen<br />
hat, so verfolgt Jörg Döhr<strong>in</strong>g doch<br />
gespannt jeden Gottesdienst, ist „mental<br />
mit dabei“ <strong>und</strong> besonders von den Predigten<br />
sehr angetan.<br />
Se<strong>in</strong>e Freude am Orgelspiel hat nie<br />
nachgelassen, <strong>und</strong> auch nicht die Lust am<br />
Dazulernen. Wenn „Frau Lütke neuere Lieder<br />
aussucht, z.B. aus dem Liederbuch<br />
‚Zwischen Himmel <strong>und</strong> Erde’“, setzt er sich<br />
zu Hause ans Keyboard <strong>und</strong> schreibt am<br />
Computer eigenhändig e<strong>in</strong>en Satz zur Begleitung<br />
– jedes Mal e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Herausforderung:<br />
„Sie möchte das machen. Nach<br />
Möglichkeit möchte ich auch nicht ‚Ne<strong>in</strong>’<br />
sagen.“ Am schönsten f<strong>in</strong>det er Choräle:<br />
„Die liegen mir, die muss ich nicht mehr<br />
üben.“<br />
Nicht jede Geme<strong>in</strong>de <strong>in</strong> der Region hat<br />
das Glück, e<strong>in</strong>en eigenen Organisten zu<br />
haben. Herr Döhr<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong>er, der gern aushilft:<br />
„Me<strong>in</strong> Anspruch ist, wenn Gottesdienst<br />
ist, muss auch was gespielt werden.<br />
Und deshalb gehe ich dann auch überall<br />
h<strong>in</strong>, wenn ich höre, dass Bedarf ist.“ Und<br />
das will er noch lange so weiter machen.<br />
Se<strong>in</strong>e Frau hat sich noch nie beklagt,<br />
dass <strong>ihr</strong> Mann sonntags bis zum Mittag<br />
außer Haus ist: „Sie hat <strong>mich</strong> schon so kennengelernt.<br />
Da ist es manchmal eher komisch,<br />
wenn mal k e i n Gottesdienst<br />
ist.“<br />
Am kommenden Sonntag ist wieder<br />
Gottesdienst. Da können wir ihn wieder<br />
spielen hören. Und vielleicht auch zwischendurch<br />
mal e<strong>in</strong>en dankbaren oder<br />
e<strong>in</strong>fach nur neugierigen Blick nach oben<br />
werfen ...<br />
Kerst<strong>in</strong> Wawra-He<strong>in</strong>rich<br />
mit herzlichem Dank im Namen<br />
der <strong>Kirchen</strong>geme<strong>in</strong>de<br />
Bei der Arbeit im Geme<strong>in</strong>debüro<br />
Fotos: K. Wawra-He<strong>in</strong>rich<br />
Februar / März 2013