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Dorfblatt 64 - Gemeinde Hirzel

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Aus dem Johanna Spyri-Museum<br />

Letztes Jahr feierten die Hirzler das 25-<br />

jährige Bestehen unseres Museums.<br />

Dank Jürg Winkler, dem Gründer des<br />

Johanna Spyri-Museums, besuchen<br />

heute Gäste aus der ganzen Welt den<br />

Geburtsort der Autorin<br />

der beliebten Heidi-<br />

Geschichte. Sie erfreuen<br />

sich der schönen<br />

Landschaft und tragen<br />

unvergessliche Erinnerungen<br />

mit nach Hause.<br />

Gelegentlich erreicht<br />

uns später sogar<br />

ein Dankesschreiben.<br />

Beim Rückblick auf die<br />

vergangenen 25 Jahre<br />

haben wir festgestellt,<br />

dass Lydia Hottinger<br />

und ich, Brigitte Marti,<br />

nun schon seit zwanzig<br />

Jahren für das Museum<br />

tätig sind und viele<br />

Gruppen durch das<br />

"Alte Schulhaus" geführt haben. Von den<br />

vielen schönen Begegnungen sind mir<br />

zwei besonders gut in Erinnerung<br />

geblieben.<br />

Skulptur „Heidi und Peter“ von Ernst<br />

Hofmann vor dem Spyrimuseum<br />

Kürzlich kam eine Gruppe Mennoniten<br />

aus Amerika zu uns. Mennoniten sind<br />

eine Glaubensgemeinschaft, welche die<br />

Erwachsenentaufe befürwortet und die<br />

deswegen von der reformierten Kirche<br />

bekämpft und verfolgt wurden. Manche<br />

flüchteten in die USA und reisen heute<br />

auf der Suche nach ihren Wurzeln zurück<br />

in ihre alte Heimat. Auch wenn sie den<br />

Namen ihrer Vorfahren nicht mehr<br />

tragen, können sie oft exakt beschreiben,<br />

wo das Haus ihrer Ahnen steht.<br />

Diese eine Gruppe, Männer und Frauen<br />

jeden Alters waren, als ich sie beim<br />

Museum erwartete, bereits in der <strong>Hirzel</strong><br />

Kirche gewesen. Ein älterer Mann,<br />

berichtete mir mit Tränen in den Augen,<br />

dass sie in der Kirche die alten<br />

Schweizer Lieder gesungen hätten. Sie<br />

würden noch einige<br />

Lieder kennen, die ihre<br />

Grosseltern und Eltern<br />

sie gelehrt hätten.<br />

Selber beherrscht aber<br />

kaum noch einer unter<br />

ihnen die Deutsche<br />

Sprache, aber die<br />

Lieder, die haben sich<br />

im Originaltext erhalten.<br />

Es scheint, dass in<br />

diesen religiösen Gemeinschaften<br />

die Heimat<br />

eine grosse Rolle<br />

spielt. Daher ist es auch<br />

kein Wunder, dass die<br />

Geschichte des Heidi,<br />

das seine Heimat ja<br />

verlassen musste und<br />

unter Heimweh litt,<br />

diese Menschen ins Herz trifft. Für sie ist<br />

das Heidi ein Symbol einer verklärten,<br />

heilen Welt.<br />

Die Gruppenleiterin, eine Frau in Tracht<br />

und Haube, versicherte mir, dass sie<br />

ganz sicher wieder mit einer anderen<br />

Gruppe auf den <strong>Hirzel</strong> zurück kommen<br />

wolle. Und zum Schluss umarmte sie<br />

mich ganz fest und herzlich.<br />

Eindrücklich für mich war auch eine<br />

Gruppe junger Erwachsener, bestehend<br />

aus schwerhörigen und ganz tauben<br />

Männern und Frauen. Sie wurden<br />

angeführt von einer Taubstummenlehrerin<br />

und waren auf den Besuch in<br />

das Spyri - Museum vorbereitet worden.<br />

Sie sassen dicht beisammen auf einem<br />

Teppich am Boden und ich erzählte<br />

ihnen, (wie mit der Leiterin abgemacht)

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