Dorfblatt 64 - Gemeinde Hirzel
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Sensationeller Fledermausfund in Hausen<br />
In der Schweiz sind 30 verschiedene<br />
Fledermausarten bekannt, 12 davon<br />
wurden bis anhin im Kanton Zürich<br />
nachgewiesen. Eine Familie aus Hausen<br />
am Albis haben den Fledermausschutz-<br />
Beauftragten des Kantons Zürich im Jahr<br />
2006 ein Foto ihrer "Untermieterin"<br />
geschickt und die Überraschung war riesig:<br />
Es blickte ihnen das unverkennbar knollige<br />
Gesicht einer Mopsfledermaus entgegen -<br />
der erste Nachweis einer Mopsfledermaus<br />
im Kanton Zürich, die 13. Fledermausart!<br />
Die Fledermaussaison ist voll im Gange<br />
und die Suche nach weiteren<br />
Mopsfledermäusen kann beginnen. Die<br />
Bevölkerung der Region wird deshalb<br />
gebeten, Fledermaus-Unterschlüpfe zu<br />
melden.<br />
Die Mopsfledermaus hat ihren Namen von der<br />
Hunderasse Mops, mit der sie doch eine gewisse<br />
Ähnlichkeit hat. Mit einer Spannweite von ca. 27 cm<br />
und einem Gewicht von 6-10 g gehört die äusserst<br />
seltene Mopsfledermaus zu den mittelgrossen<br />
Fledermausarten Europas. Bildnachweis:<br />
www.fledermausschutz.ch<br />
Eine Seltenheit in der Schweiz<br />
Mopsfledermäuse sind wie alle 30<br />
einheimischen Fledermausarten<br />
bundesrechtlich geschützt, diese seltene<br />
Art gilt gar als vom Aussterben bedroht.<br />
Früher war die Mopsfledermaus weit<br />
verbreitet, in den letzten 50 Jahren wurde<br />
aber eine deutliche Abnahme festgestellt.<br />
In der Schweiz sind aktuell nur knapp 20<br />
Unterschlüpfe bekannt, Jungenaufzucht<br />
konnte nur bei der Hälfte nachgewiesen<br />
werden. Ein Grund für den drastischen<br />
Rückgang dürfte darin liegen, dass<br />
Mopsfledermäuse sehr hohe ökologische<br />
Ansprüche haben und zur Jagd eine<br />
abwechslungsreiche Landschaft mit einem<br />
großen Insektenangebot benötigen. Der<br />
Fund in Hausen am Albis ist deshalb eine<br />
Sensation, da diese Art im Kanton Zürich<br />
noch nie zuvor gesehen wurde. Das<br />
gefundene Tier scheint die Dachspalte in<br />
Hausen nicht nur als Schlafquartier am Tag<br />
zu nutzen. Die Falterflügel unterhalb des<br />
Hangplatzes deuten darauf hin, dass die<br />
Mopsfledermaus dort auch während der<br />
Nacht Fresspausen einlegt, wo die<br />
Weichteile der Falter in Ruhe verspiesen<br />
und die unverdaubaren Flügel abgebissen<br />
werden.<br />
Die Kolonie dürfte nicht weit sein<br />
Mopsfledermäuse verschlafen ihre Tage<br />
gerne in Fels- und Gebäudespalten, aber<br />
auch in Dachstöcken und häufig hinter<br />
Fensterläden. Auch im Wald werden sie<br />
hinter abstehenden Rindenstücken<br />
angetroffen. Die Mopsfledermaus gilt als<br />
sesshafte Fledermausart, ihr Aktionsradius<br />
beträgt 5-10 km. Falls also die Kolonie, aus<br />
der das Einzeltier stammt, noch existiert,<br />
müsste sie sich in der Gegend aufhalten.<br />
Oder handelt es sich um ein "Übrigbleibsel"<br />
einer längst ausgestorbenen Kolonie<br />
(Mopsfledermäuse können älter als 20