Leseprobe 1
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76 4 Mechanische Eigenschaften von Kunststoffen<br />
F<br />
σ = . (4.1)<br />
A 0<br />
Dabei wird mit A 0<br />
die Querschnittsfläche des undeformierten Prüfkörpers als Bezugsgröße<br />
verwendet.<br />
Stehen Kraftangriffsrichtung und Bezugsebenennormale, wie in Bild 4.1b senkrecht<br />
zueinander, so wird die resultierende Spannung Schub- oder Scherspannung τ genannt.<br />
Analog zu Gl. 4.1 gilt:<br />
F<br />
τ = . (4.2)<br />
A 0<br />
F<br />
L<br />
F<br />
L 0<br />
L<br />
L 0<br />
<br />
F<br />
Bild 4.1:<br />
a)<br />
F<br />
b)<br />
Schematische Darstellung der Formänderung (a) bei Normalspannungsbeanspruchung und<br />
(b) bei Scherspannungsbeanspruchung<br />
A 0<br />
Im allgemeinen Fall, wenn Spannungsvektor (Kraftvektor je Einheitsfläche) und<br />
Bezugsebenennormale weder parallel noch senkrecht zueinander orientiert sind, ist<br />
mit Hilfe der Regeln der Vektorrechnung eine Zerlegung der Spannung in eine Normalspannungskomponente<br />
σ zz<br />
und zwei senkrecht zueinander stehende Scherspannungskomponenten<br />
τ xz<br />
und τ yz<br />
möglich. Dies zeigt Bild 4.2.<br />
Bei komplexeren Beanspruchungsfällen ist es notwendig, den räumlichen Spannungszustand<br />
unabhängig von einer konkreten Bezugsebene zu beschreiben. Hierzu<br />
sind neun Spannungskomponenten erforderlich, die an den Schnittflächen eines<br />
infinitesimal kleinen würfelförmigen Volumenelementes entsprechend Bild 4.3<br />
angreifen. Zur Aufrechterhaltung des Kräftegleichgewichts wirken an gegenüberliegenden<br />
Flächen des Volumenelementes Spannungen gleicher Größe, jedoch mit<br />
entgegengesetztem Richtungssinn.