März - evanggmunden.at
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Scharnstein<br />
Aus dem Almtal<br />
Dank<br />
Heute beginne ich mit Danken:<br />
Dank sei unserem barmherzigen<br />
Herrn und Gott für alles Führen, Bewahren,<br />
Begleiten, Vergeben und Seinen<br />
Segen im vergangenen Jahr. Dank<br />
allen die zum Gelingen des vergangenen<br />
Jahres beigetragen haben, vom<br />
Pfarrer bis zum Reinigungsdienst und<br />
denen, die mit Gaben mitgeholfen<br />
haben, in der Pfarrgemeinde Gmunden<br />
und im Besonderen in unserer<br />
Predigtst<strong>at</strong>ion in Scharnstein.<br />
Kindergottesdienst:<br />
14-tägig parallel zum<br />
Haupt-Gottesdienst.<br />
Weihnachten im Schuhkarton<br />
Pfarrbrief 14<br />
14.620 Schuhkartons wurden heuer<br />
in Österreich und Südtirol gepackt,<br />
kontrolliert und dann per LKW<br />
nach Bulgarien gebracht. Es war<br />
schön, die Freude der Päckchenpacker<br />
bei dieser Aktion immer wieder<br />
miterleben zu können. Wer von<br />
Herzen schenkt, wird eben mit<br />
Freude beschenkt.<br />
Um zu sehen, wie und wo in Bulgarien<br />
verteilt wird, waren drei ÖsterreicherInnen<br />
vor Ort und erlebten die<br />
Übergabe der Päckchen an die Kinder,<br />
die vorerst erwartungsvollen und dann<br />
freudestrahlenden Kinderaugen, aber<br />
auch die Armut der Kinder und Familien,<br />
den Zustand der Wohnverhältnisse<br />
– vieles war in unseren Augen abbruchreif.<br />
Wir legten mehr als 1000<br />
km mit unserem Mietauto zurück und<br />
durchfuhren viele Schlaglöcher, wiewohl<br />
sich der Straßenzustand in den<br />
letzten 10 Jahren sicher gebessert h<strong>at</strong>.<br />
In eine Suppenküche kamen Zigeunerkinder<br />
völlig unzureichend angezogen,<br />
ohne passende Schuhe, ein Mädchen<br />
kam mit Badepantoffeln bei minus<br />
7 °C und ganz vereisten Straßen.<br />
Mädchen werden ab elf Jahren verheir<strong>at</strong>et<br />
und haben mit 20 dann schon<br />
eine ansehnliche Kinderschar. Es gibt<br />
sehr viele Kinderheime, weil sich viele<br />
Eltern nicht um ihre Kinder kümmern.<br />
Kinder stehlen, weil sie Hunger<br />
haben, zum Arbeiten sind sie aber<br />
noch zu jung. Werden sie mit 14 irgendwo<br />
eine Lehrstelle erhalten? Bis<br />
dahin verbringen sie die Zeit im Heim<br />
für straffällige Kinder. In einer Kinderstunde<br />
der KEB wird auch auf<br />
schwierige Fragen eingegangen, wie<br />
die eines älteren Buben: „Wenn Gott<br />
alle Kinder gleich lieb h<strong>at</strong>, warum unterscheidet<br />
er dann in Zigeunerkinder und bulgarische<br />
Kinder?“<br />
Ein Kurzfilm, der auf DVD erhältlich<br />
ist und den man auch auf<br />
www.geschenke-der-hoffnung.org/<br />
ueber-uns/oesterreich/video/ ansehen<br />
kann, gibt einen kurzen Einblick<br />
in das was wir erlebt haben. Doch<br />
vieles ist nicht im Bild, weil es einfach<br />
nicht angebracht erschien, oder<br />
auch nicht möglich war zu filmen<br />
oder zu fotografieren und gleichzeitig<br />
Päckchen zu verteilen.<br />
Wir haben in viele dankbare und<br />
glückliche Kinderaugen geschaut<br />
und bei größeren Kindern drang<br />
auch öfter ein „Thank you!“ an unser<br />
Ohr. Bulgarisch verstanden wir<br />
alle drei nicht, aber es wurde uns<br />
meist ins Englische übersetzt.<br />
Aus für das Haus?<br />
Am 22.1.2008 wurde ich verständigt,<br />
dass im Haus Voranker ein Wasserrohrbruch<br />
sein müsse. Ich machte mir<br />
kurz darauf selbst ein Bild der Lage.<br />
Es regnete vor allem im Speisesaal<br />
kräftig von der Decke, der Stromschutzschalter<br />
war längst gefallen und<br />
am Boden überall stehendes Wasser.<br />
Nachdem ich über Telefon in Erfahrung<br />
brachte wo sich der Wasserhaupthahn<br />
befindet, konnte ich die<br />
weitere Wasserzufuhr stoppen. Meine<br />
Meldung an Gallneukirchen löste folgende<br />
Antwort aus:<br />
„…... Danke vorerst einmal für die<br />
„Erste Hilfe“!!!<br />
Wir werden Heizung auslassen, Wasser<br />
geschlossen lassen und Strom abmelden!“<br />
Wer meldet den Strom ab, wenn das<br />
Haus erhalten werden soll? Wohl niemand,<br />
also schließe ich daraus, dass<br />
das Haus Voranker dem Verfall preisgegeben<br />
wird. Ein Stück Identität der<br />
Evangelischen im Almtal und darüber<br />
hinaus geht damit unter. Etwas weh<br />
tut es schon, das mit ansehen zu müssen.<br />
Mehr als 50 Jahre reicht meine<br />
Erinnerung an das so lebendige Haus<br />
zurück. Vielleicht sollte man einen<br />
Dankgottesdienst für ein Jahrhundert<br />
Evangelisches Freizeitheim Voranker<br />
abhalten?<br />
Letzte Worte<br />
Was werden einmal unsere letzten<br />
Worte sein? Werden sie Enttäuschung<br />
oder Dankbarkeit ausdrücken,<br />
Angst oder Resign<strong>at</strong>ion?<br />
Heinrich VIII König von England:<br />
„So nun ist alles dahin – Reich, Leib und<br />
Seele!“<br />
Cesare Borgia, ein berüchtigter italienischer<br />
Sta<strong>at</strong>smann: „Ich habe für alles<br />
Vorsorge getroffen im Laufe meines Lebens,<br />
nur nicht für den Tod, und jetzt<br />
muss ich völlig unvorbereitet sterben.“<br />
Sir Thomas Scott, ehem. Präsident<br />
des englischen Oberhauses: „Bis zu<br />
diesem Augenblick dachte ich, es gäbe<br />
weder Gott noch die Hölle. Jetzt weiß und<br />
fühle ich, dass es beides gibt, und ich bin<br />
dem Verderben ausgeliefert durch das gerechte<br />
Urteil des Allmächtigen.“<br />
Sir Winston Churchill: „Welch ein<br />
Narr bin ich gewesen!“<br />
Was wird uns in unserer letzten<br />
Stunde bewegen?<br />
Jesu letzte Worte waren: „Es ist vollbracht!“<br />
– welch ein Unterschied, ein<br />
Leben ist gelungen, der Retter h<strong>at</strong><br />
seinen Auftrag erfüllt, die Liebe zu uns<br />
Menschen h<strong>at</strong> gesiegt. Wer sich zu<br />
IHM hält ist nicht mehr auf der Verliererbank,<br />
denn nach Karfreitag kam<br />
Ostern, die Auferstehung –<br />
Jesus lebt !<br />
Lektor Klaus Drack