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März - evanggmunden.at

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Allgemein<br />

sprechend in Refer<strong>at</strong>e gegliedert ist,<br />

die von angestellten Refer<strong>at</strong>sleitern<br />

geleitet werden. Der Bischof h<strong>at</strong> dadurch<br />

- ähnlich wie in der k<strong>at</strong>holischen<br />

Kirche - alle maßgeblichen<br />

Entscheidungs- und Umsetzungskompetenzen.<br />

Das Laienelement in der Kirchenleitung<br />

soll durch den Synodalr<strong>at</strong> zum<br />

Ausdruck kommen, der aus dem Synodenpräsidenten,<br />

als Vorsitzenden,<br />

und den Superintendentialkur<strong>at</strong>oren<br />

besteht. Der Synodalr<strong>at</strong> kontrolliert<br />

die Synodenausschüsse, und ist ansonsten<br />

nur für die Genehmigung<br />

der vom Bischofsr<strong>at</strong> vorgelegten<br />

Stellenpläne, Jahresberichte, Budgets<br />

etc zuständig. Er ist demnach also<br />

kein Entscheidungs-, sondern ein<br />

reines Kontrollgremium.<br />

Die Superintendenten sind Mitglieder<br />

im Bischofsr<strong>at</strong>. Ansonsten sollen die<br />

Superintendenturen jedoch keine<br />

eigenständige finanzielle/ administr<strong>at</strong>ive<br />

Hoheit bzw. keine Funktion auf<br />

dem Dienstweg zwischen Gemeinden<br />

und Kirchenamt mehr haben.<br />

Ohne formale Kompetenz sollen sie<br />

in den Gemeinden lediglich ber<strong>at</strong>end,<br />

coachend, vernetzend tätig sein und<br />

die Behördenkontakte auf Landesebene<br />

wahrnehmen.<br />

Pfarrbrief 16<br />

GEMEINDEVERTRETUNG<br />

Nachdem sich wie es scheint in einigen<br />

evangelischen Gemeinden nicht<br />

mehr genug Leute wählen lassen, um<br />

eine Gemeindevertretung aufzustellen,<br />

ist im NWM keine Gemeindevertretung<br />

mehr vorgesehen. Dies<br />

ändert Grundlegendes, denn bisher<br />

wählt die Gemeindevertretung aus<br />

ihrer Mitte das Presbyterium und das<br />

Presbyterium ist der Gemeindevertretung<br />

Rechenschaft schuldig. Die<br />

Gemeindevertretung beschließt derzeit<br />

alle größeren Angelegenheiten<br />

einer Gemeinde. Sie ist die Grundlage<br />

der demokr<strong>at</strong>ischen Gemeindeautonomie.<br />

Das ist der zentrale Unterschied<br />

mit dem wir bisher - durchaus<br />

mit einem gewissen Stolz - den Unterschied<br />

zur Organis<strong>at</strong>ion der k<strong>at</strong>holischen<br />

Kirche erklärt haben. St<strong>at</strong>tdessen<br />

soll es laut NWM ein von den<br />

Gemeindegliedern (Gemeindewahlversammlung)<br />

direkt gewähltes<br />

"Presbyterium" (Gemeinder<strong>at</strong>) geben<br />

und, ganz neu, eine "Gemeindeversammlung",<br />

die aus den<br />

"Presbytern" und den vom Presbyterium<br />

beauftragten ehrenamtlichen<br />

Mitarbeitern (unter Umständen auch<br />

Nicht-Evangelischen) besteht. Das<br />

Presbyterium besteht aus Pfarrer,<br />

Kur<strong>at</strong>or und den 5 Refer<strong>at</strong>sleitern.<br />

Diese sind die Basis für eine von den<br />

Refer<strong>at</strong>sleitern im Kirchenamt koordinierte<br />

Zusammenarbeit auch mit<br />

anderen Gemeinden. Das Presbyterium<br />

ist - da es ja die jetzige Gemeindevertretung<br />

nicht mehr gibt - dem<br />

Kirchenamt unmittelbar verantwortlich<br />

(Genehmigung Jahresabschlüsse,<br />

Budgets, Entlastung,…).<br />

Es wird allgemein diskutiert, welche<br />

Bestandsaufnahmen der Evangelischen<br />

Kirche in Österreich wohl zu<br />

diesem NWM geführt haben. Die<br />

Befunde dürften wohl sehr unterschiedlich<br />

sein, je nachdem ob es<br />

Gemeinden in Wien, in anderen<br />

Großstädten oder im ländlichen Bereich<br />

sind, wie zum Beispiel im Salzkammergut.<br />

Es ist zu verstehen, dass<br />

schrumpfenden Gemeinden in der<br />

Hauptstadt dringend geholfen werden<br />

muss. Aber ob ein zentralistisches<br />

System dafür die richtige Hilfe<br />

ist, muss kräftig hinterfragt werden.<br />

Selbst wenn das die Lösung für sterbenden<br />

Großstadtgemeinden wäre,<br />

darf man die gleichen Methoden<br />

nicht den selbständigen, gesunden,<br />

krisenfähigen Gemeinden am Lande<br />

überstülpen und sie dadurch entmündigen.<br />

Wir sind eben keine homogene<br />

Kirche in Österreich, die man<br />

über einen Kamm scheren sollte!<br />

DEMOKRATIE und ENT-<br />

SCHEIDUNGSGEWALT<br />

Pfr. Kur. Harms erklärt, es muss darum<br />

gehen, die positiven Ziele zu sehen<br />

und die bestmögliche Struktur zu<br />

suchen, die hilft, diese zu erreichen.<br />

Gute Ideen sind gefragt. Er gibt zu<br />

bedenken, dass unsere Kirche t<strong>at</strong>sächlich<br />

schrumpft und dass Demokr<strong>at</strong>ie,<br />

wie sie sich in unserem jetzigen<br />

presbyterial-synodalen System<br />

widerspiegelt, durchaus als mühsam<br />

angesehen werden kann. Das Durchschnittsalter<br />

der aktiven Gemeindeglieder<br />

steigt immer weiter an. Man<br />

muss darüber nachdenken, die Organis<strong>at</strong>ion<br />

schlagkräftiger zu machen.<br />

Man wisse aber genau, dass Demokr<strong>at</strong>ie<br />

im Gemeinwesen, speziell da,<br />

wo es auf persönlichen Eins<strong>at</strong>z, Motiv<strong>at</strong>ion<br />

und Kontinuität ankommt,<br />

die entscheidende Rolle spielt. Wer<br />

das aufs Spiel setzt, riskiert den Tod<br />

der Ehrenamtlichkeit. Jedes noch<br />

stärkere Abgehen vom Prinzip der<br />

Subsidiarität (=Jede Organis<strong>at</strong>ionsebene<br />

erledigt alle sie selbst betreffenden<br />

Dinge, soweit sie dies sinnvoll<br />

tun kann, selbst. Die übergeordnete<br />

Struktur ist nur dort zuständig,<br />

wo ein größerer Rahmen dies erforderlich<br />

macht bzw. wo sie um Unterstützung<br />

gebeten wird) vernichtet das<br />

Engagement unserer evangelischen<br />

Gemeindeglieder.<br />

Pfr. Kur. Harms bittet alle Presbyter<br />

herzlich das sehr gut geschriebene<br />

Handbuch zum NWM zu lesen und<br />

zu studieren, sich selbst eine Meinung<br />

zu bilden und sich proaktiv<br />

damit auseinander zu setzen, damit<br />

die guten Ziele erreicht werden können.<br />

Das Handbuch kann man im<br />

Internet unter www.okr-evang.<strong>at</strong><br />

herunterladen. Wir wollen aber auch<br />

in der Pfarrkanzlei Kopien für alle<br />

Interessierten auflegen."<br />

Haio Harms

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