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Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft (BAFU / BLW, 2011)

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<strong>Baulicher</strong> <strong>Umweltschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>. E<strong>in</strong> Modul <strong>der</strong> Vollzugshilfe <strong>Umweltschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>BAFU</strong>/<strong>BLW</strong> <strong>2011</strong> 32<br />

17<br />

Abnahmekontrolle: Bei Leitungen und Schächten, die während dem Betrieb unter Druck stehen können,<br />

s<strong>in</strong>d vor Inbetriebnahme e<strong>in</strong>e Funktionskontrolle und e<strong>in</strong>e Druckprobe <strong>der</strong> gesamten Anlage<br />

durchzuführen. Die Druckprobe soll m<strong>in</strong>destens mit dem 1,5-fachen maximalen Betriebsdruck gemäss<br />

Richtl<strong>in</strong>ien des SVGW 45 durchgeführt werden. Bei Leitungen und Schächten, die nicht unter Druck stehen<br />

können, erfolgt die Dichtheitsprüfung gemäss SIA 190, 6.2 und 6.3.<br />

18<br />

In <strong>der</strong> Schutzzone S3 s<strong>in</strong>d nur erdverlegte Rohrleitungen mit Bewehrung und mit Leckerkennung zulässig.<br />

Alternativvariante: doppelwandige, spiegelverschweisste (o<strong>der</strong> gleichwertige Ausführung) Rohre aus<br />

PE/HDPE mit Kontrollschacht. E<strong>in</strong> Kontroll<strong>in</strong>tervall ist festzulegen und die Kontrollen s<strong>in</strong>d regelmässig zu<br />

verifizieren.<br />

Lager für flüssige Hofdünger müssen grosse und stark wechselnde Lasten aushalten.<br />

Rohrleitungen <strong>in</strong> Baugruben und Auffüllungen können durch differenzielle Setzungen<br />

beschädigt werden. Daher muss <strong>der</strong> Baugrund stabil und homogen ausgebildet se<strong>in</strong>.<br />

Aufschüttungen bergen e<strong>in</strong> hohes Risiko, weil die Gefahr von differentiellen Setzungen<br />

besteht. Solche Setzungen können zu Rissen und Undichtheiten im Bauwerk führen. In<br />

Ausnahmefällen kann <strong>der</strong> Bau über e<strong>in</strong>er Aufschüttung zugelassen werden, wenn die<br />

Stabilität des Baugrundes aufgrund e<strong>in</strong>es Fachgutachtens garantiert wird. Der Baugrund<br />

und die Abflussmöglichkeiten von Meteor- und Hangwasser s<strong>in</strong>d durch den<br />

Tragwerksplaner zu beurteilen. Bei erdverlegten Leitungen ist zu berücksichtigen,<br />

welchen Belastungen z.B. durch darüber verkehrende Traktoren o<strong>der</strong> Erntefahrzeuge<br />

auf sie ausgeübt werden können.<br />

Werden säurehaltige Flüssigkeiten wie Silosäfte o<strong>der</strong> Molke <strong>in</strong> die Lagerbehälter<br />

e<strong>in</strong>geleitet, ist dem Säuregehalt bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Materialien <strong>der</strong> Lagerbehälter,<br />

Pumpen, Schieber und Leitungen entsprechend Rechnung zu tragen (z.B. Verwendung<br />

von säurebeständigem Beton).<br />

Für Behälter zur Lagerung von Silosaft, Silosaftleitungen und -pumpen, Gülleleitungssysteme<br />

(<strong>in</strong>kl. Pumpen, Leitungen, Zapfstellen, Schiebern und Schächten) s<strong>in</strong>d immer<br />

korrosionsbeständige Materialien zu verwenden. Die Anschlüsse von Leitungen an<br />

Güllebehälter und Schächte s<strong>in</strong>d mit Schachtfutter auszuführen.<br />

Sämtliche Installationen s<strong>in</strong>d frostsicher zu erstellen.<br />

Die maximale Druckerzeugung 46 ist abzuklären. Es ist vom Lieferanten bzw. Ersteller<br />

<strong>der</strong> Anlagen zu garantieren, dass alle unter Druck stehenden Anlageteile diesen Druckverhältnissen<br />

stand halten.<br />

Es wird empfohlen, erdverlegte Leitungen im kommunalen Leitungskataster aufzunehmen,<br />

um die Lage <strong>der</strong> Leitungen z.B. für später anfallende Reparaturen (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

für nachfolgende Bewirtschafter) zu dokumentieren sowie Problemen und Beschädigungen<br />

bei zukünftigen Erdarbeiten (z.B. Verlegen von Stromleitungen) vorzubeugen<br />

47 .<br />

Baugrund<br />

Beson<strong>der</strong>e<br />

Planungsanfor<strong>der</strong>ungen für<br />

säurehaltige Flüssigkeiten<br />

Froste<strong>in</strong>wirkung<br />

Beson<strong>der</strong>e Planungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Druckverhältnisse<br />

Leitungskataster<br />

45<br />

Richtl<strong>in</strong>ie für Planung, Projektierung sowie Bau, Betrieb und Unterhalt von Tr<strong>in</strong>kwasserversorgungssystemen ausserhalb von Gebäuden,<br />

Schweizerischer Vere<strong>in</strong> des Gas- und Wasserfaches (SVGW).<br />

46<br />

Die maximale Druckerzeugung setzt sich zusammen aus dem maximalen Pumpendruck, dem zusätzlichen Druck aufgrund topographischer<br />

Verhältnisse (Leitungsführung unter dem Niveau des Pumpenstandortes) und dem kurzfristigen Druckaufbau beim Abschiebern im<br />

Feld o<strong>der</strong> bei Verstopfungen (Umwandlung des dynamischen <strong>in</strong> statischen Druck).<br />

47<br />

Sofern das kantonale o<strong>der</strong> kommunale Recht die Führung e<strong>in</strong>es Leitungskatasters vorsieht.

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