09.02.2014 Aufrufe

Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft (BAFU / BLW, 2011)

Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft (BAFU / BLW, 2011)

Baulicher Umweltschutz in der Landwirtschaft (BAFU / BLW, 2011)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Baulicher</strong> <strong>Umweltschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong>. E<strong>in</strong> Modul <strong>der</strong> Vollzugshilfe <strong>Umweltschutz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Landwirtschaft</strong> <strong>BAFU</strong>/<strong>BLW</strong> <strong>2011</strong> 48<br />

Massnahmen bei <strong>der</strong> Geflügelhaltung (Indizes 16–19)<br />

16<br />

Kotbandtrocknung und Entmistung <strong>in</strong> geschlossenes Lager: Bei <strong>der</strong> üblichen Volièren- und Freilandhaltung<br />

trägt die Entmistung durch Kotbän<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e geschlossene Lagerstätte ausserhalb des Gebäudes<br />

zur M<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Ammoniakemissionen bei, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn <strong>der</strong> Kot auf den Kotbän<strong>der</strong>n durch<br />

Zwangslüftung auf e<strong>in</strong>en Trockensubstanzgehalt von 60–70 % getrocknet wird. Wird <strong>der</strong> Kot über<br />

Kotbän<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>tensiv belüfteten Trocknungstunnel beför<strong>der</strong>t, kann er nach weniger als 48 Stunden<br />

bereits e<strong>in</strong>en Trockensubstanzgehalt von 60–80 % aufweisen. Die Emissionen lassen sich halbieren,<br />

wenn <strong>der</strong> Kot statt alle zwei Wochen e<strong>in</strong>mal wöchentlich über Kotbän<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong> überdachtes Kotlager<br />

transportiert wird (vgl. Abb. 35).<br />

17<br />

Tränkesystem ohne Wasserverlust <strong>in</strong> E<strong>in</strong>streu: Wasserverluste aus dem Tränkesystem s<strong>in</strong>d zu vermeiden.<br />

Damit wird auch für trockene E<strong>in</strong>streu gesorgt. Es sollten Nippeltränken mit Auffangschalen<br />

verwendet und ke<strong>in</strong>e Tränken im e<strong>in</strong>gestreuten Bereich angebracht werden.<br />

18<br />

Bio- und Chemowäscher bei zwangsbelüfteten Ställen: Bio- o<strong>der</strong> Chemowäscher s<strong>in</strong>d wirksame<br />

Massnahmen zur Ammoniakemissionsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung (relativ hohe Investitions- und Betriebskosten).<br />

Gleichzeitig werden beim Biowäscher auch die Geruchsemissionen verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t. Wegen <strong>der</strong> hohen<br />

Staubbelastung ist e<strong>in</strong> zweistufiges Abluftre<strong>in</strong>igungsverfahren notwendig, <strong>in</strong> welchem vor dem Wäscher<br />

e<strong>in</strong>e Staubabscheidung <strong>in</strong>stalliert wird. Aus Gründen <strong>der</strong> Funktionssicherheit ist beim Biowäscher e<strong>in</strong>e<br />

automatische Säuredosierung notwendig o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e automatische Leitfähigkeitsmessung. Damit kann für<br />

die Mikroorganismen e<strong>in</strong> günstiger pH-Wert (pH 6,5–7,5) e<strong>in</strong>gestellt und <strong>der</strong> Waschwasseranfall verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t<br />

werden. Die Ammoniakm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abluft liegt bei rund 70 %.<br />

Chemowäscher funktionieren bei e<strong>in</strong>em pH-Wert von 1,5–5. Das Waschwasser wird meistens mit Schwefelsäure<br />

angesäuert. Dadurch können bis zu 95 % des Ammoniaks gebunden werden. Für e<strong>in</strong> zuverlässiges<br />

Funktionieren <strong>der</strong> Wäscher s<strong>in</strong>d regelmässige Wartungen und periodische Nachkontrollen erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Für die Lagerung und Verwertung <strong>der</strong> anfallenden stickstoffreichen Abwässer vgl. Tab. 1 bzw. Modul<br />

Nährstoffe und Verwendung von Düngern. Die erfor<strong>der</strong>lichen zusätzlichen Lagerkapazitäten für die<br />

Abwässer s<strong>in</strong>d gemäss Herstellerangaben (vgl. auch Kapitel 3.4.3) zu erstellen.<br />

19<br />

Ger<strong>in</strong>gerer Rohprote<strong>in</strong>gehalt im Futter: Das M<strong>in</strong><strong>der</strong>ungspotential für Stickstoffausscheidungen durch<br />

Fütterungsmassnahmen ist bei Geflügel ger<strong>in</strong>ger als bei Schwe<strong>in</strong>en, da die Futterverwertung bereits sehr<br />

effizient ist und <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Geflügelbestandes grössere Schwankungen auftreten. Je nach Rasse und<br />

ursprünglichem Ausgangswert kann e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung des Rohprote<strong>in</strong>gehalts um 1 bis 2 % (10–20 g/kg<br />

Futtermittel) erreicht werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!