scania bewegt 2013-02
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Horst Wallek kennt das Geschäft der<br />
Spezial- und Schwertransporte aus dem Effeff.<br />
Schon als Kind hat er sich gerne in der Werkstatt<br />
aufgehalten. Seit seiner Ausbildung zum<br />
Speditionskaufmann hat er alle Funktionen im Betrieb<br />
durchlaufen: von der Disposition über den Qualitätsmanager<br />
bis zum Geschäftsführer. Seit nunmehr 20 Jahren<br />
ist er Geschäftsführer des Unternehmens, das bereits über<br />
100 Jahre alt ist und mit 17 Fahrzeugen und 32 Mitarbeitern<br />
hochkomplexe Transportaufgaben erfüllt.<br />
Wie kommt es, dass er, der eigentlich auf andere Lkw-<br />
Marken abonniert war, bei Scania gelandet ist? „In unserem<br />
Bereich“, erklärt er, „zählt das Image einer Fahrzeugmarke<br />
wenig. Unsere Kundschaft ist nicht bereit, für das Image<br />
einer Marke oder eines Unternehmens zu bezahlen. Vielmehr<br />
kommt es bei vielen Einsätzen darauf an, eine möglichst<br />
hohe durchschnittliche Schreitgeschwindigkeit zu<br />
erreichen. Hier wirkt sich die hohe Leistung des Scania<br />
R 730 entscheidend aus: „Wir kommen mit diesem Fahrzeug<br />
fünf bis zehn Stundenkilometer schneller voran.<br />
Gerade wenn’s rauf und runter geht, ist der Scania klar im<br />
Vorteil.“ Ein Vorteil, der ausschlaggebend sein kann: Ob der<br />
Transport nach einer Nachtfahrt um 5.30 Uhr oder bereits<br />
um 5.00 Uhr in Bremerhaven ankommt, kann darüber entscheiden,<br />
ob die Einfahrt zur Entladestelle noch erlaubt<br />
wird oder ob eine zusätzliche Nachtschicht nötig wird.<br />
Wobei ihm die Unabhängigkeit des Unternehmens sehr<br />
am Herzen liegt. Wallek möchte selbst entscheiden, welche<br />
Aufträge er annimmt und welche nicht: „Ich möchte<br />
weiterhin ruhig schlafen können!“ Dass er damit auf dem<br />
richtigen Weg ist, sieht man nicht zuletzt daran, dass das<br />
Unternehmen – anders als in vielen anderen Transportbetrieben<br />
– keinen Fahrermangel hat. Dabei ist der Weg<br />
ins Fahrerhaus eines Schwertransporters nicht einfach:<br />
„Bei uns lernt der Fahrer das Metier von der Pike auf. Erst<br />
in der Werkstatt, dann im Begleitfahrzeug, als Beifahrer<br />
und als Fahrer eines Zwölftonners, bis er dann auch die<br />
großen Fahrzeuge – zuerst als Beifahrer, später selbst –<br />
fahren darf.“ Auch diese Vorgehensweise entspringt keiner<br />
King-of-the-Road-Romantik, sondern kluger Berechnung:<br />
„Personal und Fahrzeuge haben schwierigste Aufgaben zu<br />
bewältigen – da muss ich mich immer hundertprozentig<br />
drauf verlassen können.“<br />
“Fünf Stundenkilometer<br />
mehr im Durchschnitt<br />
entscheiden, nicht das Image.“<br />
Horst Wallek, Geschäftsführer Wallek Spezialtransporte GmbH<br />
Wenn Wallek über seinen ersten Scania spricht,<br />
gerät er fast ins Schwärmen: „Er hat zwar eine Automatik,<br />
aber immer noch ein Kupplungspedal. Damit ist feinfühliges<br />
Rangieren sichergestellt. Für den Fahrer ist es aber<br />
angenehm, dass er viel im Automatik-Modus bewerkstelligen<br />
kann.“ Wenn 100 bis 130 Tonnen Gesamtgewicht zu<br />
transportieren sind, ist Zugkraftunterbrechung das größte<br />
Problem. Das gilt natürlich vor allem für die Strecken, die<br />
keiner Geschwindigkeitsbegrenzung unterliegen. Gegen<br />
ein anderes Problem kann selbst ein Scania nichts ausrichten:<br />
„Es gibt eine Reihe von Stellen, wo Behördenauflagen<br />
greifen. Ob Sie da mit 500 oder 800 PS durchfahren,<br />
macht dann keinen Unterschied.“<br />
Man merkt förmlich, dass er aufblüht, wenn er übers<br />
operative Tagesgeschäft spricht. Dazu kommt er nämlich<br />
kaum noch, seit er BigMove mitgegründet hat. BigMove,<br />
das ist „ein europaweites Netzwerk für Spezialtransportaufgaben<br />
aller Quantitäten und Qualitäten“ – wie es in<br />
der Selbstbeschreibung des Netzwerks heißt. Elf etablierte<br />
Schwer- und Spezialtransport-Firmen mit Niederlassungen<br />
in Deutschland und Österreich haben sich hier zusammengefunden.<br />
Und „aus dieser engen Zusammenarbeit und<br />
dem Know-how-Transfer innerhalb dieser Gruppe entsteht<br />
für den Kunden ein enormer Mehrwert“, ist Wallek<br />
überzeugt. Und er weiß auch, dass man mit „Inzuchts-<br />
Know-how“ – also mit Wissen, das nur innerhalb des eigenen<br />
Unternehmens besteht – nicht weit kommt. „Meiner<br />
Meinung nach ist es für ein Unternehmen im Schwerlastverkehr<br />
nicht erstrebenswert, möglichst groß zu werden,<br />
sondern dass man gut organisiert ist. Es gibt Größen, die<br />
gut zu steuern sind – alles darüber hinaus führt nur zu<br />
schwieriger Komplexität im operativen Bereich.“<br />
www.<strong>scania</strong>.de 2.<strong>2013</strong> • SCANIA BEWEGT 13