Traumheim – bauen, renovieren, einrichten - Nidwaldner Blitz

Philatelie
ES MUSS NICHT IMMER EIN BASLER TÜBLI SEIN
TEIL XXXXV
Die Österreicher haben die Schweizer
immer schon ins Herz geschlossen,
nicht nur weil sie so nette Zeitgenossen,
sondern auch gerne gesehene Gäste in
den Tourismusregionen sind. Besonders,
weil die Schweizer im Durchschnitt in
einem Urlaub in Österreich grosszügig
sind und dabei auch mehr Geld ausgeben
als die anderen Gäste. Dass eine
ganze Region eine Auswanderungswelle
aus der Schweiz nach Österreich erlebt
hat, ist aber den wenigsten bekannt.
Kevin: Die Vorarlberger Gemeinden Laterns
und Damüls wurden nachweislich
1313 von den Walsern besiedelt. Die ganze
Völkerwanderung begann im Schweizer
Kanton Wallis und dabei weiss man
heute nicht mal mehr den Grund dafür.
Axel: Vermutlich haben halt auch damals
schon wirtschaftliche Gründe die
Leute dazu gezwungen, für ihre Familien
einen neuen Lebensunterhalt oder eine
neue Heimat zu suchen. Möglicherweise
waren ja auch Klimaveränderungen,
Armut oder Überbevölkerung ein ausschlaggebender
Faktor.
Kevin: Und ohne Zweifel gab es auch ein
paar Abenteurer dabei, die einfach Lust
auf ein anderes Leben hatten. Abenteurer
gab es immer schon. Sie sind keine
Erfindung aus diesem Jahrhundert.
Axel: Die Walser haben in Vorarlberg
rund ein Viertel der gesamten Landesfläche
besiedelt, und zwar besonders
die Gebiete, welche als letzte überhaupt
besiedelt wurden. Die Walser besiedelten
das Laternsertal, das Argental mit
Damüls, das grosse Walsertal und das
Kleinwalsertal sowie das Brandnertal,
das Silbertal im Montafon und das obere
Lechtal.
Kevin: Selbst im Tirol gibt es einen berühmten
Ort, der von den Walsern besiedelt
wurde – wer kennt nicht Galtür!
Etwa 50 Walser Familien liessen sich in
dem Talboden nieder und es ereilte sie
das Schicksal vieler Auswanderer, denn
auch die Walser im innersten Paznaun
blieben für sehr lange Zeit die Fremden.
Axel: Es gibt eine Geschichte dazu: 1313
liesen sich die Familien in Galtür nieder
und als der Bischof von Chur 70 Jahre
später, also im Jahre 1383, die erste Kirche
in Galtür weihte, unterschied er noch
ausdrücklich die «Einheimischen» von
den «Walsern».
Kevin: Auch beim Frieden der Appenzeller
mit ihren fürstlichen Gegnern werden
1408 die «Walliser auf Galtür» neben
den «Landleuten im Paznaun» aufgeführt.
Axel: Dabei vergass man die besonderen
Fähigkeiten der Walser, ohne die eine
Besiedelung dieser doch eher weniger
menschenfreundlichen Gebirgsregion
in der Meereshöhe gar nicht möglich
gewesen wäre.
Kevin: Nicht alle haben die Walser vergessen.
Im Jahre 2013 feiert die Vorarlberger
Walservereinigung VWV «700
Jahre Walser in Vorarlberg, Tirol und
Liechtenstein».
Axel: Zu diesem Anlass hat die Österreichische
Post AG eine Sonderbriefmarke
herausgegeben. Das Motiv zeigt den
heiligen Theodul, den Schutzpatron der
Walser. St. Theodul war im 6. Jahrhundert
Bischof von Sitten VS.
Kevin: Nach einer Legende bekam der
heilige Theodul vom Papst in Rom eine
Glocke zum Geschenk. Und wer kann
schon eine ganze Glocke tragen? Aber
der heilige Theodul hat den Teufel durch
die Heilung eines Besessenen dazu gezwungen,
das schwere Geschenk über
die Alpen ins Wallis zu tragen.
Axel: Die Kirchenglocke zu Laterns in
Vorarlberg soll der Sage nach ein Teil
derjenigen Glocke sein, die der böse
Geist dem Bischof nachtragen musste.
Kevin: Wozu man doch böse Geister zu
seinem Nutzen verwenden kann, man
muss nur wissen wie!
Raimund Vogl
AKTUELLES VOM PHILATELISTEN-
VEREIN NIDWALDEN:
25. Juni 2013: Ausflug zum Bruder-Klaus-
Museum nach Sachseln.
24. September 2013: Monatsversammlung
mit Vortrag im Schützenhaus,
Oberdorf.
Weitere Infos finden Sie auch unter
www.briefmarken-nidwalden.ch