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Büchner/Kaminski (Hg.), Lebensschutz oder kollektiver Selbstbetrug?

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Claudia <strong>Kaminski</strong><br />

Weiter begrüße ich Herrn Martin Lohmann, den vorstellen zu wollen<br />

eigentlich Eulen nach Athen tragen hieße. Denn es dürfte in Deutschland<br />

kaum jemanden geben, der den Journalisten und Publizisten Martin<br />

Lohmann, sei es durch seine TV-M<strong>oder</strong>ationen, sei es durch seine<br />

Analysen und Kommentare in zahlreichen Print-Medien, nicht längst<br />

kennen und schätzen gelernt hat.<br />

Last but not least begrüße ich mit Herrn Bernward <strong>Büchner</strong> den Vorsitzenden<br />

der Juristen-Vereinigung Lebensrecht und stellvertretenden<br />

Vorsitzenden des Bundesverbandes Lebensrecht. Herr <strong>Büchner</strong>, der<br />

vor seinem Unruhestand als Vorsitzender Richter am Verwaltungsgericht<br />

wirkte, ist es mit zu verdanken, dass wir heute ein so hochkarätig<br />

besetztes Podium haben. Er wird heute – obwohl er kein typischer Vertreter<br />

dieses Genre ist – das letzte Wort haben.<br />

Das erklärte Ziel der letzten Reform des Paragrafen 218 war es, die<br />

Zahl der vorgeburtlichen Kindstötungen spürbar zu verringern. Von<br />

diesem Ziel ist der Gesetzgeber heute weiter denn je entfernt. Die Zahl<br />

der dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gemeldeten vorgeburtlichen<br />

Kindstötungen bleibt seit Jahren relativ konstant. Sie liegt bei<br />

rund 130.000 <strong>oder</strong> – etwas plastischer ausgedrückt – bei rund 4.333<br />

Schulklassen im Jahr.<br />

Von einer spürbaren Reduzierung der Abtreibungen, welche die Reform<br />

des Paragrafen 218 zum Ziel hatte, kann also keine Rede sein,<br />

geschweige denn von einem wirksamen <strong>Lebensschutz</strong> des einzelnen<br />

ungeborenen Kindes. Damit nicht genug, nimmt die relative Häufigkeit<br />

von Abtreibungen seit Jahren zu. Das gilt sowohl im Bezug auf die<br />

Geburten, als auch auf die Frauen im gebärfähigen Alter. So ist zwischen<br />

1996 und 2004 die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter bei<br />

annähernd konstanten Abtreibungszahlen von 17,1 Millionen um 0,5<br />

Millionen auf 16,6 Millionen zurückgegangen. Im gleichen Zeitraum<br />

sind daher, wie nicht anders zu erwarten, auch die Geburten zurückgegangen.<br />

Nämlich von rund 796.000 im Jahr 1996 um rund 90.000 auf<br />

rund 706.000 in 2004.<br />

Mit der zunehmenden Häufigkeit von Abtreibungen ist auch das<br />

Unrechtsbewusstsein gesunken. Laut einer von dem Magazin „chrismon“<br />

in Auftrag gegebenen repräsentativen EMNID-Umfrage glauben<br />

49 Prozent der Bundesbürger, die in Deutschland geltenden Gesetze<br />

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