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Büchner/Kaminski (Hg.), Lebensschutz oder kollektiver Selbstbetrug?

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Das Post-Abortion-Syndrom<br />

auf der imaginativen Ebene ein sicherer und geschützter Raum etabliert<br />

wird.<br />

Die Basis in der Behandlung von Traumatisierungen ist in Ich-stützenden<br />

und Ich-stabilisierenden Motiven und Vorgehensweisen zu<br />

sehen. Die KiPt bereitet in einem gestuften Vorgehen mit Hilfe von<br />

im Tagtraum imaginierten Szenen die PatientInnen darauf vor, sich<br />

Schritt für Schritt und abgestützt durch Resourcen wie dem „sicheren<br />

und geschützten Ort“ sowie „inneren Helfern“ mit traumatischen Erfahrungen<br />

auseinanderzusetzen und sie in die eigene Lebensgeschichte<br />

und das eigene Selbst zu integrieren. Leuner, Fischer und Ridesser<br />

(1998), Reddedemann und Sachse (1996) sowie Krippner und Steiner<br />

(2004/2005) sind hier federführend für die Entwicklung dieser Methode<br />

zu nennen. 17<br />

Traumata werden, wie wir sahen, bevorzugt in Bildern zentral gespeichert.<br />

Die Reorganisation der unterbrochenen Verbindungen zwischen<br />

Amygdala und Hippocampus ist in einer mit Bildern arbeitenden<br />

tiefenpsychologisch ausgerichteten Methode wie dem Katathymen Bilderleben<br />

möglich. So können schrittweise das Trauma in den gesamten<br />

Lebenskontext integriert und Folgen der traumatischen Erfahrung wie<br />

die unwillkürlichen Wiederholungen (flash backs) sowie weitere Folgen<br />

(z. B. Dissoziation) gemildert <strong>oder</strong> aufgehoben werden.<br />

Es wird traumatherapeutisch auch mit anderen Verfahren, z. B. der<br />

Verhaltenstherapie, gearbeitet.<br />

4 Post-Abortion-Syndrom (PAS)<br />

4.1 Definition<br />

Das Post-Abortion-Syndrom ist eine seelische Erkrankung nach Abtreibung<br />

mit psychosomatischer Symptomatik, die in einem zeitlich<br />

variablen Intervall auftritt.<br />

Das PAS ist eine Sonderform von PTSD (Post-Traumatic-Stress-Disorder).<br />

Der Zusammenhang mit dem Trauma (Abtreibung) wird oft verdrängt.<br />

Der Zusammenhang mit körperlichen / seelischen Störungen<br />

ist für Betroffene und Helfer (s. PTSD) oft nicht direkt erkennbar.<br />

17<br />

Klaus Krippner, Beate Steiner, aaO. (Fußnote 1).<br />

43

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