Macht hoch die Tür - Neue Deutsche Monarchie eV

Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
Auf befestigten Wegen kommt man am schnellsten
und sichersten voran. Es ist Verlass auf
erprobten Untergrund.
Wie für adlige Studenten damals üblich, verließ
Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
1777 die Universität ohne Abschluss. Auf verschiedenen
Reisen lernte er Deutschland, Wien
und Ungarn kennen, wobei sich sein Interesse
für das Bergwerkswesen regte.
Wie ist ein guter sicherer Weg aufgebaut?
Aus mehreren Schichten verschiedener Steine,
die wiederum verschiedene Aufgaben erfüllen
und sich ergänzen.
1780 trat Freiherr von Stein in den preußischen
Staatsdienst ein und wurde in Berlin Referendar
beim Bergwerks- und Hüttendepartement. Er
absolvierte eine entsprechende Fachausbildung,
teilweise an der sächsischen Bergakademie in
Freiberg. Vier Jahre später war er als Direktor
der Bergämter an der Ruhr und Ibbenbüren für
den Wegebau, den Ruhrkanal und des unter
staatlicher Aufsicht betriebenen Bergbaus zuständig.
Berufsschicht auf Berufsschicht sammelte
er Erfahrung an. 1786 machte Stein eine
Reise nach England, um den dortigen Bergbau,
Kanalbau und insgesamt die Anfänge der industriellen
Revolution zu studieren. Ein Jahr später
war er für die Schiffbarmachung der Ruhr verantwortlich,
ließ als einer der ersten in Deutschland
einige Meilen befestigte Chausseen anlegen
jedoch verzichtete er dabei auf die sonst übliche
Fronarbeit.
Beim Wegebau ist an unterster Stelle das Planum.
Da wird, wie das Wort schon verrät, planiert.
Freiherr von Steins Fundament war fest. Er
konnte sich tragen. Steine jammern nicht.
1793 heiratete Heinrich Friedrich Karl vom und
zum Stein die vierzehn Jahre jüngere Gräfin
Wilhelmine von Wallmoden, mit der er drei
Töchter bekam. 1796 wurde Stein zum Oberkammerpräsidenten
aller westlichen preußischen
Territorien mit Amtssitz in Minden ernannt. Im
Auftrag Berlins sorgte er für eine Förderung der
Wirtschaft durch Abbau von Vorschriften, Zöllen
und ähnlichen ökonomischen Hemmnissen.
Zwischen Bielefeld und Osnabrück ließ er eine
befestigte Straße bauen und sorgte für die Verbesserung
des Schiffsverkehrs auf der Weser.
Zudem leitete er für Minden und Ravensburg
Agrarreformen ein, wozu die Verringerung von
Handdiensten gehörte.
Die dritte Schicht beim Wegebau ist die Ausgleichsschicht.
Diese ist dazu da, den Druck von
der Deckschicht gleichmäßig nach unten zu verteilen.
1804 wurde Freiherr von Stein königlicher
Finanz- und Wirtschaftsminister. Er führte
im Bereich des staatlichen Salzmonopols
einheitliche Preise ein, so dass sich daraus
erhebliche Mehreinnahmen ergaben.
Die Deckschicht schließt den Wegaufbau
ab. Auf ihr findet der Verkehr statt und
manchmal ereignet sich auch ein Unfall.
Stein gehörte 1805 zur Kriegspartei um
Königin Luise, die dafür stand, Napoleon
entgegenzutreten. Nachdem für Preußen
katastrophalen Krieg von 1806 sollte Stein
das Außenministerium übernehmen, um
den Friedensschluß zu erreichen. Dies
lehnte er ab und wurde 1807 durch Friedrich
Wilhelm III entlassen. Nach seiner
Entlassung zog sich Freiherr von Stein auf
seine Besitzungen zurück und verfasste
dort die Nassauer Denkschrift als Reformprogramm
für Preußen.
Wenn eine Aufgabe zu groß für einen einzelnen
ist, vereinigen sich mehrere und
bewältigen diese Aufgabe vereint. Mehrere
Schichten sind für einen guten Weg
nötig.
Im Jahr 1813 wurde der Befreiungskrieg
proklamiert und Stein trat dafür ein, den
Rheinbund zu zerschlagen sowie die Souveränitätsrechte
der übrigen Staaten zu
Gunsten eines deutschen Kaisers und eines
Reichstages einzuschränken. Die Position
eines Bundestagsgesandten lehnte Stein
später ab, war aber durch eine umfangreiche
Korrespondenz über das Zeitgeschehen
informiert.
Begraben liegt der ehrenwerte Heinrich
Friedrich Karl vom und zum Stein in einer
zum Namen passenden Familiengruft in
Frücht bei Bad Ems, die er selber bauen
ließ.
Der Grabstein in der Familiengruft trägt
folgende Inschrift:
Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr
vom und zum Stein geboren den 25sten
Oktober 1757, gestorben den 29sten Juni
1831, ruhet hier; der Letzte seines über
sieben Jahrhunderte an der Lahn blühenden
Rittergeschlechtes; demütig vor
Gott, hochherzig gegen Menschen, der
Lüge und des Unrechtes Feind, hochbetagt
in Pflicht und Treue,
unerschütterlich in Acht und Bann,
des gebeugten Vaterlandes ungebeugter
Sohn, in Kampf und Sieg Deutschlands
Mitbefreier. Ich habe Lust, abzuscheiden
und bei Christo zu seyn-
V. Stein Denkmal vor
dem Preußischen Landtag
Preußischer Landtag
Zitate:
Wird durch eine, auf die
innere Natur des Menschen
gegründete Methode jede
Geisteskraft von Innen
heraus entwickelt, alle einseitige
Bildung vermieden,
und werden die Triebe, auf
denen die Würde und Kraft
des Menschen beruht, Liebe
zu Gott, König und Vaterland,
sorgfältig gepflegt, so
können wir hoffen, ein
physisch und moralisch
kräftiges Geschlecht
aufwachsen zu sehen.
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Treue, Liebe, religiöse intellektuelle
Entwicklung, das
sind die Fundamente des
öffentlichen und persönlichen
Glücks, und aller
Konstitutionen, die ohne
einen solchen Grund dem
Kampf der Parteien
unterliegen.
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