Kreuz&Quer; 01/2014
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Italiens südlichsten Zipfel in üppiger<br />
Vegetation entdeckt<br />
SGV-Land/Kalabrien – Unbekanntes Italien<br />
– Kultur zu Fuß entdecken. So lautete<br />
das Motto der Herbst-Wanderwoche in<br />
Süditalien unter Leitung von SGV-Wanderführerin<br />
Monika Ruhrmann aus Erkelenz.<br />
Zielgebiet war Italiens südlichster<br />
Festlandzipfel.<br />
Im Mittelpunkt der täglichen Unternehmungen<br />
stand die Kultur dieser ursprünglichen<br />
Gegend am Rande Europas. Zu<br />
bestaunen waren die mittelalterlichen<br />
Städtchen mit ihrem maroden Charme<br />
und den engen Gassen ebenso, wie herrliche<br />
Ausblicke auf Mittelmeer, Küste und<br />
Hinterland. Dazu gehörte auch die fantastische<br />
Aussicht am Capo Vaticano. Sie besichtigten<br />
die Städte Ricadi, Tropea, Pizzo,<br />
Nicotera, Scilla, Reggio Calabria und<br />
San Bruno und waren sehr beeindruckt<br />
von der üppigen Vegetation. Einen Tag<br />
verbrachten sie auf den Liparischen Inseln<br />
Lipari, Vulcano und Stromboli, die sie<br />
mit dem Schiff erreichten. „Wir tauchten<br />
in eine geheimnisvolle Welt ein, lernten<br />
nette Menschen und deren Lebensweise<br />
kennen. Die Wandertage bescherten<br />
unvergessliche Momente“, schreibt Monika<br />
Ruhrmann in ihrem Bericht für die<br />
K&Q-Leserschaft. Sie führte diese Tour<br />
übrigens im Rahmen der Wanderferien-<br />
Angebote des SGV-Gesamtvereins durch.<br />
Auf Weltkulturerbe folgte Naturereignis<br />
von Weltrang<br />
Fellinghausen - Hochkarätige Touren<br />
stehen bei dieser Siegerländer SGV-Abteilung<br />
auf dem Wanderplan: Kurz zuvor<br />
besuchten sie das Weltkulturerbe Schloss<br />
Augustusburg in Brühl, jetzt folgte die<br />
Begegnung mit einem Naturereignis von<br />
europäischem Rang: Das Wisent-Areal<br />
auf dem Rothaarsteig sowie dies- und<br />
jenseits des Weges. Unter Leitung von<br />
Heinz Engels unternahm die Gruppe eine<br />
Tour von Albrechtsplatz nach Schanze<br />
und zurück.<br />
Auf der Rücktour zum Ausgangspunkt<br />
bemerkten sie auf einer Lichtung die<br />
Wisent-Herde nahe Schanze im Jagen<br />
130, unweit des Teufels-Siepen und blieben<br />
fasziniert in nächster Nähe zur Herde<br />
stehen. Während der Wisentbulle seine<br />
Äsung beendete, nahmen die Kühe und<br />
das Kalb von den SGVern keinerlei Notiz.<br />
Dieses unverhoffte Ereignis sorgte dafür,<br />
dass die Gruppe noch einige Zeit verharrte<br />
und die Begegnung mit der Wisent-Herde<br />
diskutierte. Sie war überrascht, dass diese<br />
auf der Sauerlandseite auf Futtersuche<br />
gingen. „Die Herde machte auf uns den<br />
Eindruck zahmer Tiere“, heißt es in dem<br />
von Lydia Huth übermittelten Bericht.<br />
Mehrtagstour auf dem Selkesteig im Ostharz<br />
Flammersbach - 20 SGVer dieser Siegerländer<br />
Abteilung erwanderten bei ihrer<br />
jährlichen Mehrtagswanderung unter<br />
Leitung von Peter Starke den Selkesteig<br />
im Ostharz, der von Stiege (Bild) bis<br />
Quedlinburg führt. „Er ist für Wanderer<br />
besonders geeignet, weil eine der Harzer<br />
Schmalspurbahnen parallel verläuft“,<br />
schreibt Pressewart Rainer Müller. „Dadurch<br />
konnte die Organisation zu den<br />
Ausgangs- bzw. von den Endpunkten<br />
der Tagesetappen mit den nostalgischen<br />
Dampfzügen der Selketalbahn erfolgen.“<br />
Die 1887 eröffnete Schmalspurbahn<br />
transportiert auf einer Länge von 60 Kilometer<br />
Personen und Güter.<br />
Auf dem Weg zum sehr guten Stammquartier<br />
in Güntersberge hatte die Gruppe<br />
in Stolberg/Harz Halt gemacht und die<br />
vollständig in mittelalterlichem Fachwerk<br />
erhaltene Stadt<br />
besichtigt. Auf der Burg<br />
wurde die legendäre Juliana<br />
von Wernigerode-<br />
Stolberg geboren, die<br />
nach der Hochzeit mit<br />
Wilhelm von Nassau-<br />
Dillenburg, genannt der<br />
Reiche, in Dillenburg<br />
und in Siegen im oberen<br />
Schloss residierte.<br />
Sie hatte 17 Kinder und ist aufgrund<br />
der zahlreichen Nachkommenschaft die<br />
Stammmutter vieler europäischer Herrscherhäuser,<br />
unter anderem des holländischen<br />
Königshauses.<br />
Die Tagestouren führten durch beeindruckende<br />
Laub-Mischwälder und immer an<br />
der Selke entlang, die mal gemächlich,<br />
mal aber auch schnell in tiefen Schluchten<br />
fließt. Am Wanderwege lag auf einem<br />
hohen Berg die imposante Burg<br />
Falkenstein, auf der Eike von Repkow<br />
den Sachsenspiegel, das erste deutsche<br />
Gesetzbuch, verfasste.<br />
Da die Wandertouren durchweg dem<br />
Lauf des fließenden Wassers folgte, war<br />
das Wandern ein entspanntes Vergnügen<br />
ohne große Anstrengungen – und alles<br />
noch bei herrlichem Wetter.<br />
Auf den Seiten „ERLEBNIS SGV“ berichtet<br />
Kreuz&<strong>Quer</strong> aus dem vielfältigen Vereinsleben.<br />
Die Bilder und Texte dokumentieren das ehrenamtliche<br />
Engagement und den Ideenreichtum der Aktiven in den<br />
Abteilungen und Bezirken, bearbeitet von Jörg Haase.<br />
Zuschriften für diese Rubrik bitte nur an:<br />
Jörg Haase, Winterberger Str. 15,<br />
57392 Westfeld am Rothaarsteig<br />
E-Mail: joerghaase@sgv.de<br />
Beim Wanderfestival barrierefrei<br />
durch‘s Nuhnetal<br />
Hallenberg - Nachtwanderung, Himmelsleiter,<br />
Lehrbienenstand, Bürgermeister-<br />
Stadtführung und Wanderrausch – das<br />
waren einige der Akzente, die das diesmal<br />
in Hallenberg ausgerichtete Wanderfestival<br />
Hochsauerland seinen Teilnehmern<br />
bot. Die Hallenberger SGV-Abteilung hat<br />
das Wanderangebot kreiert, der Erfolg ist<br />
messbar: rund 400 Wanderer beteiligten<br />
sich insgesamt und sehr zur Freude der<br />
SGV-Abteilung an den attraktiven Thementouren.<br />
Eine „Kleine Wandershow“ mit dem Mittelgebirgswanderer<br />
und bekanntem TV-<br />
Mann Manuel Andrack erlebten 130, die<br />
auf eine Nachtwanderung der Extraklasse<br />
gingen: Energieversorger RWE hatte<br />
in bunten Farben Bäume, Büsche, den<br />
Turm in der Struth, den Nuhnesteg sowie<br />
einen Umsetzer auf dem Siegelsberg angestrahlt<br />
(Bild oben).<br />
Tag 2 stand im Zeichen einer kulinarischen<br />
Wanderung: Schon morgens hatten<br />
die SGV-Frauen ein Schlemmerfrühstück<br />
präsentiert – die Wanderung führte über<br />
den Kreuzberg (wo‘s Leckeres aus Ziegenkäse<br />
gab), über die Himmelsleiter,<br />
vorbei am Hustättchen zum Lehrbienenstand:<br />
Hier boten Imker Wissenswertes<br />
rund um die Bienen und ihre Produkte<br />
an. An Tag 3 wurde ein bunter Strauß<br />
an Wandertouren angeboten und fand<br />
großen Zuspruch. Barrierefreiheit war<br />
ein wichtiges Element, wie auch die Bürgermeister-Stadtführung<br />
und eine Route<br />
„mit Auftritt auf der Freilicht-Bühne“. Eine<br />
Extremtour über 42 Kilometer in zehn<br />
Stunden absolvierten 21 Männer und drei<br />
Frauen. Eine wahrlich tolle Leistung. Das<br />
Fazit der Aktion formulierten Vorsitzender<br />
Bernhard Mause und Vorstandsmitglied<br />
Edeltraut Müller: Ein toller Erfolg! Ein<br />
schönes Erlebnis, so viele Wandergäste<br />
gehabt zu haben. Eine sehr gute Werbung<br />
für unseren SGV und alle Beteiligten, die<br />
hier ihrer Kreativität freien Lauf lassen<br />
konnten.<br />
Frühes Sonnenbad auf dem Sonnenpfad<br />
Genusswandern in der Pfalz an der<br />
südlichen Weinstraße<br />
Voßwinkel - 23 SGVer der Abteilung Voßwinkel<br />
waren auf Drei-Tage-Tour in der<br />
Pfalz. Die Wandertour sorgte vom Quartier<br />
in Kirrweiler aus für Begegnungen<br />
mit dem „Deutschen Weintor“, führte ins<br />
französische Elsass, durch eine Vielzahl<br />
von Weinbergen und über den Pfälzer<br />
Weinsteig von Burrweiler nach St. Martin<br />
Stockum - Am vergangenen Sonntagmorgen<br />
machten sich 10 Wanderer der<br />
SGV- Abteilung Stockum bereits um 6:30<br />
Uhr in Niederhelden auf den Weg zu einer<br />
Frühwanderung durch das Repetal, um<br />
die touristisch beliebte Senke und den<br />
östlich angrenzenden Höhenzug in der<br />
morgendlichen Stille zu erkunden.<br />
Den Tagesanbruch erlebten die Wanderer<br />
nahe Mecklinghausen. Auf der großen<br />
Freifläche des Golfplatzes wichen innerhalb<br />
kurzer Zeit die anfangs noch nahe<br />
dem Gefrierpunkt befindlichen Temperaturen<br />
den spürbar milderen Luftmassen.<br />
Ca. 45 Minuten später wurde bei der<br />
Ortschaft Jäckelchen nach einem Anstieg<br />
durch Nadel- und Mischwälder der Rücken<br />
der Anhöhe erreicht und die Frühaufsteher<br />
konnten, eingetaucht in strahlenden<br />
Sonnenschein, den weiten Ausblick<br />
in das Rothaargebirge genießen. Der gemeinsame<br />
Weg folgte nun kontinuierlich<br />
einem Höhenniveau. Noch vor Ankunft<br />
nahe der Siedlung Pettmecke zweigte der<br />
hier im Teilabschnitt begangene Veischeder<br />
Sonnenpfad ab. Er machte seinem<br />
Namen zumindest auf dieser Strecke alle<br />
Ehre: Die Temperaturen waren mittlerweile<br />
auch im zweistelligen Bereich angelangt.<br />
Mit Erreichen des Schartenberges<br />
und Blick auf Grevenbrück nahm Wanderführer<br />
Andreas Richter wieder Kurs<br />
auf Niederhelden, wo nach ca. 3 Stunden<br />
die Wanderung endete. Traditionell ließen<br />
die Teilnehmer das Erlebte bei einem<br />
gemeinsamen Frühstück ausklingen. Im<br />
Landhotel Struck wurde man reichhaltig<br />
bewirtet. Als sich die Stockumer wieder<br />
zurück in Richtung Heimat aufmachten,<br />
füllte sich das Tal langsam mit Leben.<br />
sowie geplant auf dem Schusterpfad bei<br />
Hauenstein, die allerdings wegen Dauerregens<br />
ausfallen musste. Ein Teil der<br />
Gruppe besichtigte den Dom in Speyer,<br />
ein anderer besuchte die Schuster in<br />
Hauenstein. Erforscht wurde natürlich<br />
verstärkt der Aspekt des Genusses von<br />
schönem Essen und örtlichem Wein.<br />
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27<br />
Erlebnis SGV