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Weilberg, Stenzelberg und Petersberg - Kunstwanderungen

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UMR 02<br />

R<strong>und</strong> um Heisterbach<br />

Niederdollendorf – Oberdollendorf<br />

– Heisterbach – Niederdollendorf<br />

R<strong>und</strong>wanderung<br />

3 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 23 Minuten reine Wanderzeit<br />

Wir beginnen die R<strong>und</strong>wanderung mit der Besichtigung der kath. Kirche von<br />

Niederdollendorf.<br />

Der Ort verweist auf einen hier gef<strong>und</strong>enen fränkischen Grabstein als ersten Beweis für<br />

eine frühe Besiedelung des Fleckens <strong>und</strong> wird im Jahre 966 zum ersten Mal erwähnt.<br />

Schon 1144 ist die Kirche als Filiale des Stifts Vilich bezeugt. Wie die benachbarten<br />

Dörfer im Siebengebirge gehört Niederdollendorf zunächst zu Löwenburg, dann zum<br />

Besitz der Herren von Berg, zählt somit zum bergischen Land. Durch Schaffung zweier<br />

Pfarren wie Gerichtsbezirke werden Nieder- <strong>und</strong> Oberdollendorf getrennt. Das Fährweistum<br />

des Rheinorts entstammt wahrscheinlich dem 14. Jh. Im Jahre 1969 wird der<br />

Ort Stadtteil von Königswinter.<br />

*** St. Michael. Der dreigeschossige, freistehende Chorturm<br />

entstammt der Vorgängerkirche der Zeit um 1200, die Schieferpyramide<br />

kam später hinzu. Ähnlich denen im Stil verwandten<br />

Kirchtürmen in Oberdollendorf <strong>und</strong> Oberkassel besteht auch<br />

dieser aus Grauwackebruchstein nebst Tuff <strong>und</strong> hat im Glockengeschoss<br />

gekuppelte Schallöffnungen. Die dreischiffige<br />

Basilika wurde von 1910 bis 1911 erbaut <strong>und</strong> stellt ein vorzügliches<br />

Beispiel neugotischen Baustils dar. Die Seitenschiffe sind<br />

kreuzrippengewölbt.<br />

Der Chor. Der Hauptaltar ist neugotisch. – Rechte Wand: Barocke<br />

Figur des Michael. – Linke Wand: Barocke Figur des Einsiedlers<br />

Antonius.<br />

Linker Querschiffarm. Frontwand: Altar mit schlichtem Gemälde<br />

des Dominikus vor der Muttergottes, flankiert von den Figuren<br />

der Mutter Anna <strong>und</strong> des Sebastian. – Außenwand: Figur<br />

der Mondsichelmuttergottes, neugotisch. – Rückwand: Gemälde<br />

des 19. Jhs.: Jesus fällt unter dem Kreuz.


Das Langhaus ist netzrippengewölbt. Über dem Chorbogen ist<br />

Christus in der Mandorla dargestellt, flankiert von Engeln. –<br />

Rückwand: Jesus an der Geißelsäule, Gemälde des 18. Jhs.<br />

Der Turm ist im Joch kreuzgratgewölbt <strong>und</strong> in der Apsis kreuzrippengewölbt.<br />

Auf dem Altar der Gedenkstätte steht eine neue<br />

Pietà. – Linke Wand: Figur des Nikolaus, neugotisch.<br />

Wir gehen aus der Kirche hinaus, nach links, vorbei am Turm, der als Gedenkstätte<br />

hergerichtet wurde, <strong>und</strong> weiter auf der »Heisterbacher Straße«.


*** Fachwerkhäusern links. Gasthof.<br />

1 Minute später wandern wir auf der »Bachstraße« rechts. Hier stehen einige<br />

*** Fachwerkhäuser <strong>und</strong> *** Wegkreuze des 17. wie 18. Jhs. Wir werfen<br />

zuweilen Blicke in die Seitengassen wie Hinterhöfe <strong>und</strong> haben hin <strong>und</strong> wieder<br />

*** Ansichten von Fachwerkbauten.<br />

2 Minuten später wandern wir an der Gabelung bei Nr. 137 rechts bergauf.<br />

2 Minuten später wandern wir in die Kirche von 16 Min.<br />

Oberdollendorf.<br />

Der Ort besitzt 1144 eine Eigenkapelle des Damenstifts Vilich. Die weitere Geschichte<br />

deckt sich meist mit den Geschicken von Niederdollendorf.<br />

*<br />

*** St. Laurentius. Vom Saalbau des Jahres 1792 ist kaum<br />

noch etwas auszumachen, denn 1948 hat man die Kirche erweitert.<br />

Chorabschluss. Barocker Altaraufsatz. – Kruzifixus des 17. Jhs.<br />

– Linke Wand: Gemälde des Sebastianmartyriums.<br />

Linkes Seitenschiff. Bild der Hl. Familie.<br />

Der Saal. Seitenkapelle (hinten links). Thronende Muttergottes,<br />

15. Jh. – Rückwand: Laurentius, Sebastian, beide barock.<br />

Wir gehen aus dem rechten Ausgang hinaus, nach links <strong>und</strong> kommen in den<br />

*** Pfarrhof, mit dem Pfarrhaus aus Fachwerk, von 1750, einem<br />

Backsteinbau von 1869, Doppelgrabkreuz von 1777 <strong>und</strong><br />

Wegkreuzen des 18. Jhs. Hier gehn wir in das Turmuntergeschoss. Der<br />

*** Turm, spätromanisch <strong>und</strong> dreigeschossig, 13. Jh. aus<br />

Grauwackebruchstein <strong>und</strong> Tuff, mit zweiteiligen Arkaden in<br />

den Giebeln <strong>und</strong> der durch Dreierbögen geöffneten Glockenstube<br />

ist neben den Türmen von Niederdollendorf <strong>und</strong> Oberkassel<br />

ein Beispiel jenes Bonner Landkirchenstils, von dem Parallelbauten<br />

auch im Bergischen Land sowie in der Eifel zu finden<br />

sind. 1954 wurde das Treppentürmchen angefügt.<br />

Das Innere ist kreuzgratgewölbt. Linke Wandnische: Sebastiansfigur,<br />

barock. – Rechte Wandnische: Muttergottes, gotisch.<br />

Wir gehen aus dem Turmuntergeschoss der Kirche hinaus, auf der<br />

wir bleiben <strong>und</strong> kommen vorbei an ** Wegkreuzen von 1720 <strong>und</strong> 1793.<br />

5 Minuten später wandern wir an der Gabelung vorm Heiligenhäuschen links<br />

<strong>und</strong> folgen nun stets der Bezeichnung »Heisterbach«. Wir gelangen auf einen


*** Rheinromantikweg, der sich teilweise noch als von Ranken<br />

überdachter Hohlweg darstellt, dessen Ränder abwechselnd<br />

mit Mischwald <strong>und</strong> Weiden, mit Obstbaumwiesen oder Dornengesträuch<br />

bestanden sind, der im sanften Anstieg des <strong>Petersberg</strong>es<br />

von Nordwesten hinaufführt.<br />

Wir können uns hier niedersetzen <strong>und</strong> dem Abenteuer lauschen,<br />

das vor etwas mehr als einh<strong>und</strong>ertfünfzig Jahren ein Dichter<br />

vom Rhein <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>in Johanna Mockel erlebt haben,<br />

als sie vom <strong>Petersberg</strong> kommend, hier über den Rhein setzen<br />

wollten. Die Zeit auf dem Berge <strong>und</strong> die sich anschließende<br />

abenteuerliche Rheinfahrt erzählt Kinkel in seiner Lebensbeschreibung.<br />

Dieser vielleicht schönste veröffentlichte literarische<br />

Erlebnisbericht aus dem Raum zwischen Siebengebirge<br />

<strong>und</strong> Rhein, darin ein Sohn dieser Heimat die Hauptrolle spielt,<br />

hat nicht allein den Vorzug wirklichen Geschehens, sondern<br />

schildert auch in anschaulicher Weise, wie es früher hier ausgesehen<br />

<strong>und</strong>, vor allem, was man von der Höhe noch erblickt hat.<br />

Hören wir aus:<br />

Lebensbeschreibung<br />

von<br />

Johann Gottfried Kinkel


So hatten wir am 4. September 1840 den <strong>Petersberg</strong>, eines der<br />

Häupter des Siebengebirges, bestiegen. Es begleitete uns nur<br />

Andreas Simons, jener in Johannas Hause aufgewachsene junge<br />

Mann, der zu ihr fast im Verhältnis eines jüngeren Bruders<br />

stand. Die Kunst liebende Besitzerin des Berges hat dessen<br />

einst rau umbüschten Scheitel durch ausgehauene Lichtungen<br />

w<strong>und</strong>erbar verschönert. Man schaut von dort jetzt im reizendsten<br />

Wechsel bald aufs lachende breite Rheintal, bald in die grünen<br />

Bachtäler des innersten Gebirges hinein. Auf einem dieser<br />

Plätzchen, wo man die prächtige Ruine der Abtei Heisterbach<br />

mit ihren spiegelnden Teichen in stillster Waldeinsamkeit erblickt,<br />

rasteten wir <strong>und</strong> verzehrten die mitgebrachten Vorräte<br />

<strong>und</strong> tranken Wein. Mir war ernst zu Sinne trotz dem schönen<br />

Tage; denn mitten in der Fülle des Schaffens sprach ich der<br />

Fre<strong>und</strong>in den Zweifel aus, der mich noch immer heimsuchte, ob<br />

ich Beruf zum Dichter habe <strong>und</strong> jemals die Herzen meines Volkes<br />

erobern werde. Die Sonne war gesunken, als wir den<br />

Rückweg antraten. Auf der halben Höhe des Berges sahen wir<br />

in weiter Ferne drunten einen Punkt aufglühen: Es war der Dom<br />

von Köln, der an diesem Tage prachtvoll erleuchtet wurde;<br />

denn der neue König mit seiner Gemahlin besuchte das Rheinland,<br />

das zu seinem Geist <strong>und</strong> Herzen so schwärmende Hoffnungen<br />

hegte, <strong>und</strong> Kölns Bürger gaben ihm jenes herrliche Fest,<br />

das den berühmten mittelaltrigen Festen der Reichsstadt nicht<br />

wich. Es war eine hoffnungsreiche <strong>und</strong> frohe St<strong>und</strong>e im Vaterlande,<br />

<strong>und</strong> wir feierten sie droben im einsamen nachtdunklen<br />

Wald herzlich mit. Am Rheine angelangt, bestiegen wir einen<br />

Kahn zur Überfahrt <strong>und</strong> trugen dem jungen Schiffer auf, uns<br />

etwas stromabwärts treiben zu lassen, um den Heimweg abzukürzen.<br />

Die Nacht war trüb <strong>und</strong> wolkig, der Strom leise bewegt;<br />

es ging auf 9 Uhr. Wir redeten fröhlich miteinander: Da erblickten<br />

wir, noch weit entfernt, über der dunklen Flut das<br />

Doppellicht eines uns entgegenkommenden Dampfers. Es war<br />

die Marianne, die von Köln die Nacht durch nach Koblenz<br />

ging. Ich befahl dem Schiffer, ans Land zu lenken, der aber,<br />

sorglos seiner Kenntnis des Kurses vertrauend, nur langsam gehorchte.<br />

Der Strom trieb uns rasch dem heranbrausenden<br />

Dampfer entgegen, dessen donnernder Radschlag in der stillen<br />

Nacht schon vernehmlich zu uns drang. Plötzlich wendete er,<br />

denn hier gehen die Boote, der benachbarten Kahnstation<br />

Plittersdorf sich zu nähern, regelmäßig mehr dem Ufer zu, <strong>und</strong><br />

so schoss er plötzlich mit furchtbarer Schnelligkeit haarscharf<br />

auf uns zu. Simons <strong>und</strong> ich sprangen von den Bänken auf; wir<br />

riefen laut: Ein Kahn, ein Kahn! - zu spät, die Spitze des Schiffes<br />

fasste mit furchtbarem Stoße unser Fahrzeug. Im selben Augenblick<br />

warf Johanna sich an meine Brust, der Stoß schleuderte<br />

uns zusammen in die Flut, ohne ein Wort, ohne einen Schrei<br />

sank sie mit mir in den kühlen Tod, glücklich, wenigsten im<br />

Sterben den Geliebten einmal umfasst zu haben.


Auch ich hielt sie fest in den Armen, aber des Lebens begab ich<br />

mich nicht. Mit einem kraftvollen Stoße schwebte ich aus der<br />

Tiefe empor: Die Sterne leuchteten wieder kristallhell über mir,<br />

der Wellenschlag wiegte uns heftig, ich sah das Rad des Schiffes<br />

stillstehend über Johannas hellem Kleide wegstreifen; pfeilschnell<br />

schoss auch das Steuerruder des Dampfers hart an unsern<br />

Häuptern hin, <strong>und</strong> rauschend zog die erleuchtete Masse ihren<br />

stolzen Gang weiter. Ich schaute nach dem Ufer, das nicht<br />

gar zu fern sein konnte, <strong>und</strong> da ich auf mein Schwimmen mich<br />

verlassen darf, sah ich sie <strong>und</strong> mich so gut wie gerettet <strong>und</strong><br />

fühlte mit dem Rausch des Entzückens ihre Brust an der meinigen.<br />

Da vernahm ich Simons Stimme zu meinen Häupten. Wo<br />

sind Sie? rief ich ihm zu, ist der Kahn nicht hin? Nein war die<br />

Antwort, nur hierher, ich helfe Ihnen, Johanna heraufheben.<br />

Und so geschah es. Die Mannschaft des Dampfers hatte unser<br />

Rufen dennoch gehört <strong>und</strong> rasch gestoppt; sonst schnitt das<br />

Schiff in schnellstem Sausen unsern Kahn gerade mitten durch.<br />

Jetzt war nur ein Seitenbord eingedrückt, das Schiffchen<br />

schwebte noch lustig oben. Wir hoben Johanna hinein, ich<br />

selbst folgte - <strong>und</strong> nun warf die Seligkeit des geretteten Lebens<br />

sie zum zweiten Male in meinen Arm. Du, Du, flüsterte sie mir<br />

zu, <strong>und</strong> der erste flammende Kuss verband unsere Lippen. Mir<br />

war groß <strong>und</strong> hehr zu Mute; für ein neues Leben hatte ich die<br />

Geliebte mir gerettet, die von der Welt zwischen uns aufgebaute<br />

Schranke war durch ein W<strong>und</strong>er gesprengt, wie in h<strong>und</strong>erttausenden<br />

von Menschenleben kein ähnliches sich ereignet, <strong>und</strong><br />

wir gehörten nun wie durch einen Spruch des Geschickes uns; -<br />

mir aber war in dem geretteten Leben vom Schicksal außerdem<br />

eine Antwort gegeben auf meine Zweifel am künftigen Erfolg,<br />

<strong>und</strong> stolz sah ich zu vollern Kränzen als dem Efeukranz empor,<br />

den der Strom mir entführt hatte. Der Kahn stieß ans Land, <strong>und</strong><br />

unter freudig begeisterten Gesprächen eilten wir der Stadt zu.<br />

Ein paar Kirschbäume in der Wiese unterhalb des Hofs zur Au<br />

bezeichnen die unvergessliche Stelle, wo der Tod uns getraut<br />

hat.<br />

(Was die Schranken angeht, von denen Kinkel schreibt, sollte<br />

man wissen, dass er, der evangelische Theologe, gedachte die<br />

katholische <strong>und</strong> geschiedene Johanna Mockel zu heiraten. Als<br />

das Paar nach dem eben beschriebenen Verlöbnis drei Jahre<br />

später diesen Schritt der Eheschließung vollzieht, wird Kinkel<br />

untersagt, weiterhin an der Theologischen Fakultät zu lehren. Er<br />

wechselt daraufhin zur Kunstgeschichte.)<br />

*<br />

15 Minuten später wandern wir durchs Pförtnerhaus in den Klosterbereich,<br />

Gasthof, von<br />

49 Min.<br />

Heisterbach.<br />

Der Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg beruft im Jahre<br />

1189 zwölf Zisterzienser aus dem Kloster Himmerod in der Eifel,<br />

um auf dem Stromberg ein von Augustinerchorherren aufgegebenes<br />

Kloster zu übernehmen. Sie finden eine Marienkapelle<br />

vor, die sie nun dem hl. Petrus widmen, denn die neue,<br />

daneben zu erbauende Kirche soll fortan der Mutter Maria geweiht<br />

sein, wie es zisterziensischer Brauch ist; der Marienaltar<br />

dazu ist bereits 1215 fertiggestellt <strong>und</strong> wartet in der Peterskapelle<br />

auf seine Überführung. Es künden schon frühe Zeugnisse<br />

vom »mons s. petri«, dem <strong>Petersberg</strong>, oder vom »vallis s. petri«,<br />

dem Peterstal. Im Jahre 1202 wird der Gr<strong>und</strong>stein zur neuen<br />

Abteikirche gelegt; 1227 sind Chor, Querhaus <strong>und</strong> östliche<br />

Langhausjoche erstanden, 1237 das Gotteshaus vollendet <strong>und</strong><br />

eingeweiht. 1230 sind die Klostergebäude um den Kreuzgang<br />

herum komplett. Die Gründerabt Hermann (er kehrt 1195 nach<br />

Himmerod zurück <strong>und</strong> übernimmt 1215 das Heisterbacher<br />

Tochterkloster Marienstatt im Westerwald), die Äbte Gevard<br />

<strong>und</strong> Heinrich leiten das Kloster bis 1240 zu hoher Blüte.


Caesarius von Heisterbach<br />

Der in Heisterbach lebende Mönch Caesarius schildert in seinen<br />

Schriften klösterliches Leben <strong>und</strong> viele andere Dinge jener<br />

Zeit. Caesarius wird um 1180 vermutlich in Köln geboren.<br />

Nach dem Besuch des St.-Andreas-Stiftes dort nimmt man ihn<br />

in die Kölner Domschule auf. Bei einer Wanderung mit Gevard,<br />

dem zweiten Abt Heisterbachs, wird er durch diesen von der<br />

Berufung als Zisterziensermönch überzeugt. 1199 tritt er ins<br />

Kloster Heisterbach ein, wird 1227 Prior <strong>und</strong> stirbt vermutlich<br />

1240. Caesarius schreibt 1226 im Auftrage des Kölner Erzbischofs<br />

Heinrich von Molenark die Geschichte von der Ermordung<br />

des Kölner Erzbischofs Engelbert I. von Berg. Auf diese<br />

Weise ist, lange vor dem Jahrh<strong>und</strong>erte später stattfindenden Zugriff<br />

der Herrschaft von Berg auf Teile des Siebengebirges,<br />

zwischen hier <strong>und</strong> dem Bergischen Land eine Verbindung hergestellt<br />

worden. Außer jenem Bericht entstehen Predigten, eine<br />

Lebensbeschreibung der hl. Elisabeth von Thüringen <strong>und</strong> der<br />

berühmte »Dialogus«, ein Erzählbuch voller Legenden über<br />

Himmel <strong>und</strong> Hölle, Engel <strong>und</strong> Teufel, Gut <strong>und</strong> Böse, das 1473<br />

zu Köln in Druck geht, nachdem in zwei Jahrh<strong>und</strong>erten zuvor<br />

bereits Abschriften erstellt worden waren.<br />

Zweifellos ist die Bedeutung des Caesarius als hervorragender<br />

Geschichtsschreiber seiner Zeit – von wenigen Wissenden abgesehen<br />

– bis heute nicht erkannt worden.<br />

*<br />

1588 wird die Abtei nach Brandschatzung wiederhergestellt. Im<br />

18. Jh. werden die Klostergebäude neu erbaut, das Kloster 1803<br />

aufgehoben <strong>und</strong> 1804 zum Verkauf angeboten, sowie die Kirche<br />

1809 auf Abbruch an die Betreiber des Rhein-Maas-Kanals<br />

veräußert. 1810 beginnt man den Abriss der Klostergebäude.<br />

1818 wird der Zerstörung Einhalt geboten <strong>und</strong> somit die Chorruine<br />

der Nachwelt erhalten. Es entwickeln sich Hotel- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsbetriebe, die 1918 von Augustiner-Cellitinnen aus<br />

Köln erworben werden. Mitte des 20. Jhs. erhalten die Schwestern<br />

einen Neubau, ein Noviziat <strong>und</strong> eine neue Kirche. Heute<br />

sind am Ort Altenheim, Begegnungsstätten <strong>und</strong> ein Erholungsheim<br />

untergebracht.<br />

Wir wandern zuerst durchs<br />

*** Torhaus oder Pförtnerhaus. Der barocke zweigeschossige<br />

Putzbau unter einem verschieferten Mansarddach <strong>und</strong> mit<br />

Andesitquadereinfassungen ziert ein r<strong>und</strong>bogiges, übergiebeltes<br />

Hausteinportal mit dem Abteiwappen Heister (=Buche) <strong>und</strong><br />

Bach. In den flankierenden Nischen wachen der Benediktiner-<br />

Ordensgründer Benedikt <strong>und</strong> der Zisterzienser-Ordenserneuerer<br />

Bernhard.<br />

2 Minuten später wandern wir zur 51 Min.<br />

**** Chorruine. Dieser Rest einer ehemaligen spätromanischen<br />

acht<strong>und</strong>achtzig Meter langen sowie drei<strong>und</strong>achtzig Meter<br />

hohen Gewölbebasilika, einstmals bestehend aus achtjochigem<br />

Langhaus, einem vierzig Meter breiten Querhaus mit quadratischer<br />

Vierung <strong>und</strong> jeweils zwei geosteten Kapellen in den<br />

Querarmen, samt dem noch vorhanden Chor, ist ein anschauliches<br />

Beispiel, das sowohl Größe als auch Vergänglichkeit eines<br />

der bedeutendsten Baudenkmäler staufischer Zeit dokumentiert.<br />

Die Ansicht des zerfallenen Gotteshauses trug <strong>und</strong> trägt einen<br />

großen Teil zur Rheinromantik bei, wenngleich heute – gegenüber<br />

früheren Zeiten – die allzu aufgeräumte Umgebung (gemähter<br />

Rasen, abgeflachte Gr<strong>und</strong>mauerreste, ordentlich verputzter<br />

Brunnen) den Trost mindert, anstelle der originalen Basilika<br />

wenigstens einen romantischen Flecken zu betreten.


Der erhaltene Chor mit Umgang <strong>und</strong> Kapellenkranz aus neun<br />

Nischen stellt sich von innen betrachtet in sieben Felder gegliedert<br />

<strong>und</strong> doppelstöckig dar: oben der gotische Triumphbogen<br />

mit hohen R<strong>und</strong>bogenfenstern zwischen vorgelagerten, freistehenden<br />

Säulen, unten das Halbr<strong>und</strong> mit doppelter Säulenstellung,<br />

wobei die vorderen Säulen auf einer Sockelmauer, die<br />

hinteren auf Freisäulen aufsitzen. Die Bauteile sind muschelgewölbt.<br />

Der durch die Säulen zu betrachtende Außenbau ist in<br />

drei Zonen aufgeteilt: im unteren Stockwerk werden die Nischen<br />

von durch Blendbögen unterteiltem Lichtgaden überhöht,<br />

im oberen Stock das Chorr<strong>und</strong> von Strebemauern gestützt, was<br />

allerdings nur von außen sichtbar ist. Die Apsis, von dort betrachtet,<br />

zeigt das in drei Zonen gegliederte Schema klar auf.<br />

Die am Bau verwendeten Quader aus Andesit wurden am nahe<br />

gelegenen <strong>Stenzelberg</strong> gebrochen, die Grauwacke ebenfalls aus<br />

dem Siebengebirge herangeschafft, der Tuff im Brohltal gewonnen.<br />

Wolfgang Müller<br />

Der Dichter aus Königswinter, der die Umgebung der Ruine<br />

noch um einiges romantischer erlebt hat als wir, schuf das bekannteste<br />

Gedicht über Heisterbach, dessen prosaische Vorlage<br />

unbekannt ist.<br />

Wolfgang Müller<br />

Der Mönch von Heisterbach.<br />

Ein junger Mönch im Kloster Heisterbach<br />

Lustwandelt an des Gartens fernstem Ort;


Der Ewigkeit sinnt still <strong>und</strong> tief er nach,<br />

Und forscht dabei in Gottes heil’gem Wort.<br />

Er liest, was Petrus der Apostel sprach:<br />

Dem Herrn ist ein Tag wie tausend Jahr,<br />

Und tausend Jahre sind ihm wie ein Tag! -<br />

Doch wie er sinnt, es wird ihm nimmer klar.<br />

Und er verliert sich zweifelnd in den Wald;<br />

Was um ihn vorgeht, hört <strong>und</strong> sieht er nicht.<br />

Erst wie die fromme Vesperglocke schallt,<br />

Gemahnt es ihn der ernsten Klosterpflicht.<br />

Im Laufe erreicht er den Garten schnell,<br />

Ein Unbekannter öffnet ihm das Tor;<br />

Er stutzt, doch sieh, schon glänzt die Kirche hell,<br />

Und draus ertönt der Brüder heil’ger Chor.<br />

Nach seinem Stuhle eilend tritt er ein -<br />

Doch w<strong>und</strong>erbar - ein anderer sitzet dort!<br />

Er erblickt der Mönche lange Reih’n,<br />

Nur Unbekannt findet er am Ort.<br />

Der Staunende wird angestaunt ringsum:<br />

Man fragt nach Namen, fragt nach dem Begehr.<br />

Er sagt’s. - Da murmelt man durchs Heiligtum<br />

»Dreih<strong>und</strong>ert Jahre hieß so Niemand mehr.«<br />

»Der Letzte dieses Namens«, tönt es dann,<br />

»Er war ein Zweifler <strong>und</strong> verschwand im Wald,<br />

Man gab den Namen Keinem mehr fortan.« -<br />

Er hört das Wort - es überläuft ihn kalt.<br />

Er nennt nur den Abt <strong>und</strong> nennt das Jahr,<br />

Man nimmt das alte Klosterbuch zur Hand;<br />

Da wird ein großes Gottesw<strong>und</strong>er klar:<br />

Er ist’s, der drei Jahrh<strong>und</strong>erte verschwand!<br />

Ha, welche Lösung! Plötzlich graut sein Haar,<br />

Er sinkt dahin <strong>und</strong> ist dem Tod geweiht,<br />

Und sterbend mahnt er seiner Brüder Schar:<br />

»Gott ist erhaben über Ort <strong>und</strong> Zeit.«<br />

»Was er verhüllt macht nur ein W<strong>und</strong>er klar;<br />

Drum grübelt nicht, denkt meinem Schicksal nach!<br />

Ich weiß, ihm ist ein Tag wie tausend Jahr,<br />

Und tausend Jahre sind ihm wie ein Tag!«<br />

*<br />

Wer es in Prosa liebt, liest<br />

in dem Buch<br />

. – Wir gehen von der Ruine auf gekommenem Weg zurück.<br />

2 Minuten später wandern wir hinterm Torhaus über die Landstraße <strong>und</strong> folgen<br />

dem »R«.<br />

1 Minute später wandern wir rechtshaltend im Steinbruch am Geländer bergauf<br />

<strong>und</strong> vorbei am Rastplatz auf dem<br />

65 Min.<br />

<strong>Weilberg</strong>.


»Vor etwa dreißig Millionen Jahren (Mitte Tertiärzeit) begann<br />

die vulkanische Tätigkeit mit einem gewaltigen Aschenregen<br />

(Trachyttuff). Lava drang in den Tuff ein <strong>und</strong> brannte ihn in einer<br />

rot gefärbten Kontaktzone. Der hangende Tuff wurde aufgewölbt<br />

<strong>und</strong> an Verwerfungen versetzt. Die Lava erstarrte zu<br />

Basalt: roh geklüftet am Rande, mit schlanken Säulen in einigem<br />

Abstand. Abschließend stieg nochmals Lava auf, ein junger<br />

Basalt durchsetzt den älteren als schmaler Gang <strong>und</strong> verbreitert<br />

sich im weichen Tuff. Auf der Sohle des Bruchs <strong>und</strong> am<br />

Hohlweg erscheint im Liegenden des Basalts wieder Tuff mit<br />

roter Kontaktzone. Der Basalt hat die Form einer großen Linse.<br />

Die Oberfläche des Vulkans ist nicht erhalten. Durch die lang<br />

andauernde Erosion wurde ein großer Teil von Tuff <strong>und</strong> Basalt<br />

wieder abgetragen. Über dieses Plateau floss in der Eiszeit (Diluvium)<br />

der Rhein.«<br />

*<br />

Wir wandern also hinterm Rastplatz bergab, kurz darauf auf dem Schrägquerweg<br />

links <strong>und</strong> passieren eine Dreiecksinsel zur Linken.<br />

1 Minute später wandern wir vorbei an erster Rechtsabzweigung, um wenige<br />

Schritte danach rechts abzubiegen.<br />

83 Min.<br />

<strong>Stenzelberg</strong>.<br />

Die Felsen <strong>und</strong> Steinbrüche im Siebengebirge, wo Basalt, Andesit,<br />

Tuff <strong>und</strong> anderes Gestein abgebaut wurde, so wie sie heute<br />

zugewachsen sind oder von einem See beziehungsweise<br />

Teich ausgefüllt werden, bilden einen besonderen Anziehungspunkt<br />

am romantischen Rhein. Aus diesem in 268 m Höhe gelegenen<br />

Steinbruch <strong>Stenzelberg</strong> wurde das Lavagestein Latit<br />

gebrochen. Wie bizarre Türme sind die Gesteinspartien stehengeblieben.<br />

Um die Felsen herum vermehrt sich eine artenreiche<br />

Vegetation, u. a. mit Birken, Ginster, Rosengesträuch, Kiefern<br />

sowie Eichen, <strong>und</strong> vervollkommnet den Gesamteindruck von<br />

einer natürlich gewachsenen, romantisch anzusehenden Steinburg,<br />

die ihresgleichen sucht.<br />

Wir gehen zuerst in die Abraumschlucht. Die Schluchten, die mittlerweile von<br />

reichem Grün bewachsen sind, wirken wie Abenteuerspielplätze, auf denen<br />

sich w<strong>und</strong>erbar Karl-May spielen lässt. Am Ende der Schlucht, im Kessel biegen<br />

wir links ab, gehen ein Stück bergauf <strong>und</strong> kehren durch die parallel verlaufende<br />

Schlucht auf den Wanderweg zurück. Hier geht’s nach links.<br />

5 Minuten später wandern wir links, am Eingang der ersten Schlucht vorbei,<br />

an der folgenden Gabelung links <strong>und</strong> bleiben nun stets auf dem Hauptweg, ein<br />

***** Romantikweg mit artenreicher Vegetation. (Abstecher<br />

nach rechts <strong>und</strong> links sind nach Belieben zu machen.)<br />

88 Min.<br />

Rheinromantik<br />

Die Rheinromantik verklärt Ansichten von Bergeshöhen <strong>und</strong><br />

zerklüfteten Talschluchten, schroffen Felsen nebst sich sanft<br />

schwingenden Hügeln; sie rühmt liebliche Auen, urwaldähnliche<br />

Wälder, mit Kiefern <strong>und</strong> Eichen bewachsene Steinbrüche,<br />

schwärmt von weiden- sowie mit Pappeln bestandenen Flussniederungen<br />

<strong>und</strong> besingt sich windende, vor allem aber murmelnde<br />

Bachläufe; sie wandelt auf von Heckenrosen <strong>und</strong> Ginster<br />

gesäumten Pfaden <strong>und</strong> bedichtet so manchen mit Rosen umrankten<br />

Hag, auf den die Sonne hernieder scheint; sie liebt die<br />

Farben des Herbstes, die ein Stück Zerfall allen Lebens symbolisieren<br />

<strong>und</strong> den Geruch des Überirdisch-Ewigen verströmen;<br />

<strong>und</strong> wenn da ein wenig letzter Abendschimmer aufglüht, schadet<br />

es auch nichts; sie verherrlicht mit Burgen bestandene Bergrücken,<br />

<strong>und</strong> da am liebsten Ruinen – unter besonderer Bevorzugung<br />

von Kirchenrudimenten, mit etwas Weinlaub oder doch<br />

zumindest Efeu beklettert –; sie weidet sich an droben stehender<br />

Kapelle ebenso wie an manchem Fachwerkwinkel; sie beschreibt<br />

historische, unter Linden träumende Marktplätze (ganz<br />

gleich, ob es sich bei deklarierten Linden um Platanen handelt)<br />

mit den dazugehörigen Brunnen, aus deren Röhren noch die<br />

Wasser plätschern, <strong>und</strong> preist – für manchen unverständlich –<br />

den Rolandsbogen.


Und über all dem verhilft der in Hülle <strong>und</strong> Fülle vorhandene<br />

Wein zur rechten, manchmal auch mehr oder weniger benebelten<br />

Sicht. »Am Tage herrliche <strong>und</strong> stimulierende Landschaftsreisen,<br />

am Abend der alles vergessen machende Wein <strong>und</strong> in<br />

der Nacht ein ges<strong>und</strong>er Schlaf« - so muss die Devise lauten.<br />

So wechseln die Eindrücke vom Zusammenspiel des frühen<br />

grünen Laubs der Reben auf den Hängen von Rhein <strong>und</strong> Ahr<br />

mit dem leuchtend gelb blühenden Ginster in den geschützten<br />

Schiefermulden der Hügel in Mai <strong>und</strong> Juni ab.<br />

All dieses vermag der Untere Mittelrhein zu bieten – welche<br />

Landschaft kann da mit Ähnlichem aufwarten. Das erkannten<br />

die Romantiker wohl. Und sie strömten herbei die Dichter Byron,<br />

Freiligrath, Hugo, Simrock, Hoffmann von Fallersleben,<br />

sofern sie nicht hier geboren waren wie Wolfgang Müller <strong>und</strong><br />

Gottfried Kinkel; auch Heine konnte sich schlecht enthalten.<br />

Und von all dem wollen wir hier nachlesen. – Hoffmann von<br />

Fallersleben verliebte sich hier in zwei Damen gleichzeitig <strong>und</strong><br />

widmete ihnen ein Lyrikbändchen; eine der Damen hatte den<br />

typisch Bonner Namen: Gretchen von Poppelsdorf.<br />

Bernhard Steinacker Sagen vom Rhein<br />

ISBN 3-9801588-3-7 15 €<br />

8 Minuten später wandern wir auf breitem Querweg rechts.<br />

30 Minuten später wandern wir auf der Querstraße rechts auf den 131 Min.<br />

<strong>Petersberg</strong>.


1131 wird der damals noch Stromberg (= Striemen – lang gestreckte Form) genannte<br />

Berg in einer Bulle Papst Innozenz II. erwähnt. In jener Zeit lebt hier ein Ritter Walter<br />

in seiner Einsiedelei, um den sich die Nonnenstromberg-Sage rankt. Eine Urk<strong>und</strong>e aus<br />

dem Jahre 1172 bestätigt die Existenz eines eisenzeitlichen Ringwalles hier oben. Im 2.<br />

Viertel des 12. Jh. gründet der zuvor erwähnte Ritter Walter auf dem 336 m hohen Berg<br />

ein Augustinerchorherrenstift. 1176 ziehen die Augustiner ab <strong>und</strong> machen 1189 Zisterziensern<br />

aus Himmerod Platz, die schon 1193 nach Heisterbach abwandern. Ihnen allen<br />

ist die hohe Lage aus mehreren Gründen zu ungünstig. Im Jahre 1313 dient die Kapelle<br />

St. Peter als Wallfahrtsstätte, dahin vier Bittwege führen, <strong>und</strong> zwar von Königswinter,<br />

von Attenbach, von Oberdollendorf <strong>und</strong> von Heisterbach aus. Die alte Kirche wird im<br />

18. Jh. abgerissen <strong>und</strong> die neue ein paar Meter weiter westlich im Jahre 1764 errichtet.<br />

Im Jahre 1914 wird ein neubarockes Berghotel erbaut, in dem, nach dem 2. Weltkrieg,<br />

die Kommissare der westlichen Alliierten sitzen, später nächtigen dort Staatschefs <strong>und</strong><br />

andere Gäste Bonns; nach seinem Abriss entstand die jetzige Feudalherberge als Gästehaus<br />

für die Bonn besuchenden Politiker. Der <strong>Petersberg</strong>, vermutlich eine heidnische<br />

Kultstätte, trägt Beweise christlichen Wirkens an derselben Stelle. – Von verschiedenen<br />

Stellen des Berges eröffnen sich Blicke über den Rhein hinweg oder in den Westerwald.<br />

*<br />

1 Minute später wandern wir an der Kreuzung mit Fußwegpfählen links <strong>und</strong><br />

an folgender Kreuzung rechts.<br />

2 Minuten später wandern wir in die Kapelle<br />

*** St. Peter. Der barocke Saal aus dem Jahre 1764 erhielt<br />

1934 seinen Dachreiter <strong>und</strong> innen die Deckenbemalung.


Das Innere. Die Altäre stammen aus dem 17. Jh. <strong>und</strong> zeigen auf<br />

dem Blatt des Hochaltars das Gemälde der Vision des heiligen<br />

Bernhard,<br />

auf dem linken Altar die Muttergottes der sieben Schmerzen<br />

<strong>und</strong> auf dem rechten Altar den Schmerzensmann. Die Kommunionbank<br />

ist ebenfalls aus dem 17. Jh. Unter den Bildern an den<br />

Wänden befindet sich an der rechten Wand ein zu erwähnendes<br />

Gemälde des Ecce Homo, 17. Jh.<br />

Wir gehen aus der Kirche hinaus <strong>und</strong> wenden uns nach rechts, zur »Rheinterrasse«.<br />

Gasthof.<br />

3 Minuten später wandern wir auf dieser entlang. Von hier aus haben wir eine<br />

*** Ansicht vom Siebengebirge, vor allem auf Drachenfels <strong>und</strong> Drachenburg,<br />

aber auch über den Rhein hinweg aufs Drachenfelser Ländchen. Vom Aussichtsplateau<br />

gehen wir nun an den Parkplätzen vorbei nach Osten; dort genießen<br />

wir die **** Ansicht vom Kloster Heisterbach (links), dem <strong>Weilberg</strong><br />

<strong>und</strong> dem <strong>Stenzelberg</strong> (geradeaus), hinter deren Sattel sich die Ortschaft<br />

Heisterbacherrott ausdehnt. Wir bleiben stets auf dem Plattenweg. 137 Min.<br />

5 Minuten später wandern wir vorbei an<br />

*** F<strong>und</strong>amente der ehemaligen fünfschiffigen mittelalterlichen<br />

Kirchenanlage, die von den ab 1189 hier angesiedelten<br />

Zisterziensern erbaut worden war. Urk<strong>und</strong>lich wird sie erstmalig<br />

im Jahre 1312 als auf dem höchsten Punkt des Berges gelegene<br />

Wallfahrtskirche beschrieben. Das Gebäude hat wahrscheinlich<br />

bis ins 18 Jh. bestanden, war also niedergelegt, ehe<br />

die romantischen Bestrebungen am Rhein einsetzten, die ihm<br />

möglicherweise wenigstens ein stückhaftes Überleben gesichert<br />

hätten.<br />

*** Ansicht vom Ölberg; <strong>und</strong> viel später kommen wir vorbei am<br />

*** Fußfall von 1724, ein Bildstock, vor dem man niederkniend<br />

betet, mit der Darstellung der von 7 Schwertern (= 7<br />

Schmerzen) durchdrungenen Muttergottes; darüber der unter<br />

dem Kreuz fallende Jesus.


25 Minuten später wandern wir beim ** Wegkreuz von 1727 links treppab,<br />

vor der Bachbrücke rechts <strong>und</strong> haben bald eine *** Ansicht vom <strong>Petersberg</strong>.<br />

25 Minuten später wandern wir in Niederdollendorf rechts auf die »Rheinstraße«<br />

in den Bereich *** historischer Bebauung. (Rheinstraße Nr. 16, 17a, 7:<br />

Fachwerkbau von 1798, Nr. 6, 5). Eckhaus von 1749 (an der »Hauptstraße)<br />

<strong>und</strong> eben dort das ** Wegkreuz von 1750.<br />

1 Minute später wandern wir auf der »Hauptstraße« links <strong>und</strong> vorbei an Nr.<br />

110, 108 Stapelhof von 1766 des Bonner Cassiusstifts, Nr. 106 zur Kirche in<br />

Niederdollendorf.<br />

Niederdollendorf-Oberdollendorf-Heisterbach-Niederdollendorf<br />

UMR 02<br />

Ende<br />

*<br />

203 Min.


Eine Posse aus der kommunalen Kultur<br />

ISBN 3-9801588-4-5 15 €<br />

Eine Weihnachtsgeschichte für Verliebte<br />

ISBN 3-9801588-5-3 8 €

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