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Pädagogische Handreichung zur Auseinandersetzung mit ...

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ihren Familien. Aus pädagogischer Sicht ermöglichen die Texte – Protokolle aus Interviews und der Befragung<br />

vor Gericht – verschiedenste Perspektiven auf Personen, die sich für die Tat <strong>mit</strong>verantwortlich fühlen könn(t)<br />

en. Ebenso empfehlen wir den Dokumentarfilm Das braune Chamäleon 12 . Er wurde von Jugendlichen und<br />

Medienpädagog/innen gemeinsam entwickelt. Er stellt <strong>mit</strong> der »Pro-Bewegung« und den »Autonomen Nationalisten«<br />

zwei aktuellere Strömungen in der extremen Rechten vor. Neben der Wissensver<strong>mit</strong>tlung bietet er<br />

durch Interviews <strong>mit</strong> verschiedenen Akteur/innen, die sich gegen rechts engagieren, sowie <strong>mit</strong> zwei Aussteigern,<br />

interessante Gesprächsanlässe.<br />

Eine weitere Empfehlung ist die Dokumentation Die Tragödie der Provinz. Sie widmet sich der Situation<br />

im sächsischen Teil des Vogtlands, in der NPD-Veranstaltungen, Schulungen, Rechtsrockkonzerte, Bedrohungen<br />

und Körperverletzungen für viele nichtrechte Menschen zum Alltag gehören. Ein rechtes Weltbild<br />

ist nicht nur unter Jugendlichen weit verbreitet. Menschen, die sich gegen Neonazis engagieren, sehen sich<br />

oft <strong>mit</strong> einer erkenntnisresistenten Öffentlichkeit konfrontiert, denn in manchen Gegenden fehlt es an einer<br />

demokratischen Zivilgesellschaft, die neonazistische Aktivitäten überhaupt erkennt und dementsprechend<br />

handelt. Das Filmteam schaut genauer hin und lässt diejenigen zu Wort kommen, die von rechter Gewalt<br />

betroffen sind und unterschiedliche Akteur/innen, die versuchen, dieser Gefahr etwas entgegenzusetzen.<br />

Der Film »Kriegerin« greift als einer der ersten das Thema »Frauen im Rechtsextremismus« auf. Die Darstellung<br />

von drei unterschiedlichen Frauen bietet Diskussionsanlässe.<br />

©Alexander Janetzko<br />

Ebenso stellen wir Filme vor, <strong>mit</strong> denen auf Mädchen und Frauen in der Naziszene hingewiesen wird.<br />

Bis auf eine erste Ausnahme – in 2012 erscheint der Film Kriegerin – werden rechtsextreme Gruppierungen<br />

in den bislang vorliegenden Filmen fast ausschließlich als männlich gezeichnet. Wenn rechtsextreme Frauen<br />

überhaupt Erwähnung finden, so werden sie als Randfigur, als »Freundin von…«, als unpolitisch oder<br />

schweigend dargestellt. Da<strong>mit</strong> wird die Verantwortung, die rechte Frauen für die Verbreitung von Ideologie<br />

und Gewalthandeln einnehmen, verharmlost und bleibt unsichtbar. Den Spielfilm Kriegerin haben wir<br />

12 Der Film wurde erstellt vom Medienprojekt Wuppertal. Bei der Uraufführung am 30.11.2010 überfiel eine Gruppe bewaffneter<br />

Neonazis die Veranstaltung. Die vermummten Angreifer warfen u.a. Steine auf das Gebäude und versprühten Pfefferspray. Zwei Security-<br />

Mitarbeiter wurden verletzt und mussten behandelt werden. Zum Vorfall und dem weiteren Kontext in Wuppertal vgl. Amadeu Antonio<br />

Stiftung 2013, S. 11-16.<br />

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