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Pädagogische Handreichung zur Auseinandersetzung mit ...

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vielmehr die Perspektive der Opfer, dokumentieren die Folgen der Taten Rechtsextremer oder nehmen differenzierte<br />

Positionen ein. Dadurch können die Pädagog/innen und Schüler/innen sehen und nachempfinden,<br />

was Rechtsextremismus tatsächlich bedeutet, ohne dass den Neonazis Raum für ihre Selbstdarstellung<br />

gegeben wird. Wer den Kontext der Taten kennt, wer sieht, was Neonazis bei ihren Opfern anrichten, der<br />

läuft kaum Gefahr, von diesen Täter/innen fasziniert zu sein. Er ist <strong>mit</strong> Menschen konfrontiert, die Opfer<br />

geworden sind – also <strong>mit</strong> der Menschenverachtung der Neonazis. Und nicht <strong>mit</strong> der Faszination des Bösen.<br />

Dies zu betonen ist besonders wichtig, weil die bisherige Praxis weitgehend auf der vermeintlichen Abschreckung<br />

beruhte. Doch die Opfer zu Wort kommen zu lassen und so die Konsequenzen des Rechtsextremismus<br />

zu erleben, ist bisher meist unterblieben. Dabei ist es genau diese Perspektive, die in unserer Gesellschaft der<br />

Vielfalt nötig und wichtig ist. Und Empathie zu entwickeln, wird auch weiter ein hohes pädagogisches und<br />

ethisches Ziel unserer Bemühungen sein. Ohne Empathie kann die demokratische Kultur nicht leben. Und<br />

auch dafür braucht es Beispiele. Unser Heft soll dabei helfen, Menschlichkeit und Verantwortungsgefühl bei<br />

jungen Leuten zu stärken.<br />

Die Auswahl richtete sich auch danach, wie gut die Filme für Lehrer/innen erreichbar sind. Im Gegensatz<br />

zu den täterbezogenen Angeboten ist dies aber nicht immer der Fall. Gerade Dokumentationen, in denen<br />

Geschichten über Opfer rechter Gewalt erzählt werden, sind häufig Fernsehproduktionen, die nicht leicht<br />

für die Bildungsarbeit zugänglich sind. Lehrer/innen haben dann einige Hürden zu überwinden, diese Filme<br />

zu beziehen. Wir haben aus dem Grund die Verfügbarkeit der Filme sichergestellt, da<strong>mit</strong> Lehrer/innen problemlos<br />

<strong>mit</strong> den Filmen arbeiten können. Es wäre dennoch wünschenswert, wenn auch große Einrichtungen<br />

wie die Bundeszentrale für politische Bildung neben den stark täterbezogenen Filmen auch solche vertreiben<br />

würde, die einen komplexeren Zugang zum Thema und den Opferbezug haben.<br />

Das vorliegende Heft wäre nicht ohne die Hilfe unserer Partner/innen zustande gekommen. Unser Dank<br />

gehört besonders dem Team, welches gemeinschaftlich das Konzept und die Filmauswahl weiterentwickelte:<br />

Julia Stegmann, Filmwissenschaftlerin, hatte die Idee und das Grundkonzept für das Heft und kam <strong>mit</strong> ihrer<br />

Kritik an bestehenden Filmen zu uns,<br />

Ulla Niehaus, Sozialwissenschaftlerin, war neben der inhaltlichen und redaktionellen Überarbeitung verantwortlich<br />

für die Koordination des Projektes und für die Verhandlungen <strong>mit</strong> den Sendern und Verleihern,<br />

Anne Thiemann, Erziehungswissenschaftlerin und Menschenrechtsbildnerin, beschreibt die menschenrechtlichen<br />

Grundlagen und entwickelte die Arbeitsblätter,<br />

Zoé Sona, freie Journalistin und Onlineredakteurin und Verena Spilker, Webdesignerin und Programmiererin,<br />

waren für das Webdesign verantwortlich,<br />

und Dr. Heike Radvan, Erziehungswissenschaftlerin, leitete und begleitete das Projekt für die Amadeu Antonio<br />

Stiftung. Sie brachte auch den Fachbeirat zusammen, der auf die inhaltliche Stichhaltigkeit des Heftes<br />

und die Eignung der Filme für die pädagogische Praxis achtete.<br />

Gefördert wurde das Heft durch die Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« sowie die Dreilinden<br />

gGmbH. Gedankt sei auch unseren Praxispartnern aus Mecklenburg-Vorpommern von der RAA MV,<br />

die <strong>mit</strong> dem Projekt klappe-gegen-rechts.de wertvolle Hinweise <strong>zur</strong> medienpädagogischen Arbeit zum Thema<br />

Rechtsextremismus gaben.<br />

Wir wünschen erfolgreiche und interessante Unterrichtsstunden. Und da<strong>mit</strong> sagen wir:<br />

»Film ab! Gegen Nazis«.<br />

Anetta Kahane<br />

Vorsitzende des Vorstandes der Amadeu Antonio Stiftung<br />

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