Bitscher Niiws 2013-1 - Gemeinde Bitsch
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7. Aus Dorf und Vereinen<br />
Familie Gourdin – der (lange) Weg zur Einbürgerung<br />
Dieser Text wurde der Redaktion durch die Familie<br />
Gourdin zur Verfügung gestellt:<br />
„Keiner von uns dachte an Einbürgerung, als<br />
wir, Bruno und Angela 1997 und 1996 ins Wallis<br />
kamen. Wir suchten einen Platz, wo wir gemeinsam<br />
leben und arbeiten konnten. Wir fanden<br />
ihn hier, mit viel Nähe zur Natur und noch<br />
zweisprachig!<br />
Nachdem wir einige Jahre in Brig und Ried-Brig<br />
gewohnt haben, zogen wir 2005 nach <strong>Bitsch</strong>,<br />
vor 8 Jahren!<br />
Wir nahmen, anfangs auch bedingt durch unsere Kinder, rege an allen möglichen Aktivitäten<br />
im Dorf teil. In dieser Zeit merkten wir, dass wir gerne mehr Teil dieses Dorfes sein<br />
möchten, wir sprachen erstmals miteinander über Einbürgerung. Auch unsere Ängste besprachen<br />
wir: "Können wir auch noch Franzose und Deutsche bleiben, wenn wir Schweizer<br />
werden möchten?" Unsere Kinder waren sich schnell sehr klar, fühlten sie sich doch als<br />
<strong><strong>Bitsch</strong>er</strong>, als Schweizer!<br />
Doch wir, wohl im Herzen schon mehr, als wir dachten, ganz "bedächtige" Schweizer,<br />
liessen noch 4 Jahre vergehen, bevor wir klar waren: wir möchten gerne Schweizer werden!<br />
Auch wurde es uns immer wichtiger, im Dorf und im Wallis und in der Schweiz mitreden,<br />
abstimmen zu dürfen. Pflichten übernehmen zu können, Rechte wahrnehmen zu dürfen<br />
zum Wohle der Gemeinschaft.<br />
Auf unsere Anfrage beim Kanton bekamen wir eine lange Liste von Papieren, die wir besorgen,<br />
ausfüllen und unterschreiben mussten. Dies nahm sehr viel Zeit in Anspruch, mussten<br />
die Papiere doch in D und F bestellt werden...<br />
Einmal abgeschickt, passiert 6 Monate nichts, danach kam die Bestätigung, dass unser Antrag<br />
angekommen sei! Danach passiert wieder lange nichts. Dann folgten Gespräche mit<br />
dem <strong>Gemeinde</strong>rat von <strong>Bitsch</strong>, wir wurden "auf Herz und Nieren geprüft", über unser Wissen<br />
über die Schweiz, das Wallis und auch <strong>Bitsch</strong>! Unser ältester Sohn hatte gerade einige<br />
dieser Themen in der Schule und fragte uns vorher ordentlich ab. Im Arbeitsfeld kamen lustige<br />
Kommentare wie: 'da weisst Du ja bald mehr über die Schweiz als wir (Schweizer)'.<br />
Danach kam noch ein Gespräch in Sion, vor einer Kommission. Dort wurden auch die Kinder<br />
befragt. Auch sie mussten dort ihr Wissen über das Wallis zeigen, sie taten es mit Bravour!<br />
Der <strong><strong>Bitsch</strong>er</strong> <strong>Gemeinde</strong>rat, sowie der Rat in Sion haben danach unserem Antrag<br />
stattgegeben.<br />
Am 3. Dezember 2012 wurden wir dann bei der offiziellen Einbürgerungsfeier in Visp vereidigt<br />
und durften mit den Glückwünschen von Frau Esther Waeber-Kalbermatten unsere<br />
Schweizer Papiere in Empfang nehmen.<br />
Bei der Neujahrsfeier in <strong>Bitsch</strong> wurden wir dann sehr herzlich von Herrn <strong>Gemeinde</strong>präsident<br />
Anton Karlen vorgestellt und offiziell begrüsst.<br />
Wir danken dem <strong>Gemeinde</strong>rat von <strong>Bitsch</strong> für ihre Unterstützung bei unserm Weg zur Einbürgerung!<br />
Wir, eine multikulturelle Familie (gebürtige Äthiopier, gebürtiger Franzose und gebürtige<br />
Deutsche), freuen uns in <strong>Bitsch</strong> so gut aufgenommen worden zu sein! In unserer Andersartigkeit<br />
akzeptiert zu werden! Wir sind der Ansicht, dass die Multikultur eine Ergänzung<br />
und Verstärkung der Gesellschaft ist und hoffen in diesem Sinne auf ein weiterhin gutes<br />
Zusammenleben mit allen <strong><strong>Bitsch</strong>er</strong>innen und <strong><strong>Bitsch</strong>er</strong>n!<br />
<strong>Niiws</strong> <strong>2013</strong> - I 25