doppelpunkt: - ev.-luth. Diakonissenanstalt Marienstift Braunschweig
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Faire Krankenhausfinanzierung<br />
Klinikgipfel in Berlin<br />
Angesichts der Nöte der Krankenhäuser<br />
fanden sich etwa 1.000 Führungskräfte aus<br />
den Kliniken zu einem Krankenhausgipfel<br />
in der Bundeshauptstadt Berlin zusammen,<br />
unter ihnen Ralf Benninghoff, Vorstand des<br />
<strong>Marienstift</strong>es.<br />
Aus erster Hand schilderten die Vertreter<br />
der Krankenhäuser der Politik die kritische<br />
Lage ihrer Häuser. Der Präsident der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft (DKG), Alfred<br />
Dänzer, forderte<br />
dringende finanzielle Hilfe<br />
für die Kliniken noch<br />
im ersten Halbjahr 2013:<br />
„Die Lage der Krankenhäuser<br />
spitzt sich zunehmend<br />
zu einem Problem<br />
von nationaler Tragweite<br />
zu. Die Kliniken können<br />
flächendeckend nicht<br />
mehr den Kostenanstieg<br />
und die Tariflohnsteigerungen aus den gesetzlich<br />
gedeckelten Versorgungspreisen<br />
bezahlen.“<br />
In Anwesenheit der gesundheitspolitischen<br />
Sprecher der Bundestagsfraktionen und der<br />
parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium,<br />
Annette Widmann-Mauz,<br />
erklärte Dänzer: „Es geht<br />
auch darum, ein Zeichen der Wertschätzung<br />
für die Beschäftigten in den Krankenhäusern<br />
zu setzen. Die Kliniken wollen,<br />
dass sie an der allgemeinen Tariflohnentwicklung<br />
teilhaben können.“<br />
Krankenhäuser in Not<br />
Stellvertretend für die 2.045 Krankenhäuser<br />
und 1,1 Millionen Mitarbeiter berichteten<br />
insgesamt zehn Führungskräfte der<br />
Bundespolitik über die konkreten finanziellen<br />
Schwierigkeiten der stationären Patientenversorgung<br />
vor Ort. Alle Redner bezeichneten<br />
als ursächlich für die schlechte<br />
finanzielle Situation vieler Kliniken die unzureichenden<br />
Vergütungsregelungen und<br />
die gesetzlich verfügten Kürzungen.<br />
Alarmstimmung<br />
Viel Prominenz beim Klinikgipfel<br />
in Berlin<br />
So seien seit 2006 allein die Tariflöhne um<br />
knapp 16 Prozent gestiegen, die Vergütungen<br />
für die Klinikleistungen aber nur um 8,7<br />
Prozent angehoben worden. Hinzu kämen<br />
die den Kliniken bereits<br />
abverlangten Kürzungen<br />
in Höhe von 1 Milliarde<br />
Euro sowie bis Ende<br />
nächsten Jahres noch zusätzlich<br />
Kürzungen von<br />
750 Millionen Euro.<br />
DKG-Präsident Dänzer resümierte:<br />
„In den Krankenhäusern<br />
herrscht<br />
Alarmstimmung. Im letzten<br />
Jahr machten rund 40 Prozent der Kliniken<br />
Verluste, in 2013 wird voraussichtlich jedes<br />
zweite Krankenhaus rote Zahlen schreiben“.<br />
Berliner Petition<br />
Der Krankenhausgipfel verabschiedete die<br />
Berliner Petition für eine faire Krankenhausfinanzierung,<br />
mit der die Kliniken an<br />
die Bundesregierung und die sie tragenden<br />
Koalitionsparteien appellieren<br />
– den Krankenhäusern sofort noch im laufenden<br />
Jahr zu helfen,<br />
– ihnen keine weiteren Mittel zu entziehen,<br />
– die Vergütungen für 2013 so anzuheben,<br />
dass die unabwendbaren Kostensteigerungen<br />
refinanziert werden können,<br />
– die Preisminderungen bei steigenden<br />
Leistungen (doppelte Degression)<br />
für 2014 zu beenden.<br />
12 <strong>doppelpunkt</strong> 1/ 2013