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Außenseiter - oora

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Aus dem<br />

<strong>oora</strong>versum<br />

Editorial<br />

Das Team von links nach rechts: Michael, Jörg, Anne, Matthias, Johanna, Daniel<br />

An alle, die anders denken:<br />

Freakstock<br />

Anfang August waren wir mit einem Stand auf<br />

dem Freakstock in Borgentreich bei Kassel. Mit<br />

von der Partie war auch wieder unser braunes<br />

Sitzsofa, auf dem wir viele nette Menschen kennenlernen<br />

konnten. Natürlich wurde auch viel<br />

<strong>oora</strong> gelesen. Das beliebteste <strong>oora</strong>-Cover auf<br />

dem Freakstock war übrigens die Ausgabe »Gemeinschaft«,<br />

was wir daran festmachen, das die<br />

meisten zuerst zu dieser Ausgabe griffen.<br />

ledig<br />

in einer Beziehung<br />

verlobt<br />

verheiratet<br />

es ist kompliziert<br />

Leserumfrage<br />

Bei der Ende Juli durchgeführten Leserumfrage<br />

haben 25 Prozent der Abonnenten teilgenommen<br />

– ein Wert, der sich sehen lässt! Dabei<br />

gab fast die Hälfte an, verheiratet zu sein<br />

(46%). Ein Drittel kreuzte »ledig« als Familienstand<br />

an (31%). In einer Beziehung (16%)<br />

oder verlobt (4%) waren zusammen noch<br />

20 Prozent. Dass es kompliziert sei, gab nur<br />

1 Prozent der Befragten an. Danke, dass ihr<br />

mitgemacht habt. So können wir <strong>oora</strong> noch<br />

besser auf eure Bedürfnisse abstimmen.<br />

<strong>oora</strong>-Audio<br />

Unser Sprecher Daniel Schneider wohnt mit seiner<br />

Familie ab sofort in einem ehema ligen Pfarrhaus.<br />

Ob seine Sprachmelodie jetzt ländlichentspannter<br />

klingt? Unter www.<strong>oora</strong>.de/audio<br />

findest du alle Audio-Versionen der aktuellen<br />

Ausgabe, die Daniels Kollegin Mechthild Puhlmann<br />

und er für dich eingesprochen haben.<br />

Die Rebellen, die Idealisten, die Visionäre, die Querdenker,<br />

die, die sich in kein Schema pressen lassen, die, die Dinge anders sehen.<br />

Sie beugen sich keinen Regeln und sie haben keinen Respekt vor dem Status Quo.<br />

Wir können sie zitieren, ihnen widersprechen, sie bewundern oder ablehnen.<br />

Das Einzige, was wir nicht können, ist, sie zu ignorieren,<br />

weil sie Dinge verändern, weil sie die Menschheit weiterbringen.<br />

Und während einige sie für verrückt halten, sehen wir in ihnen Genies.<br />

Denn die, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern,<br />

sind die, die es tun.<br />

—Apple in der »Think different«-Werbekampagne<br />

(Craig Tanimoto, Konzepter bei der Werbeagentur TBWA\Chiat\Day)<br />

// Als Steve Jobs im Dezember 1996 nach 11 Jahren zu Apple zurückkehrte, ging es der<br />

Firma nicht gut. Sie hatte mehrere Millionen Dollar für die Entwicklung von Produkten<br />

ausgegeben, die keiner haben wollte und dabei ihren einstigen Kultstatus eingebüßt. Der<br />

Gründervater erklärte nach seiner Rückkehr die Kommunikation von Apple zur Chefsache.<br />

Ein Schlüssel war dabei die »Think different«-Kampagne, deren Kern der oben abgedruckte<br />

Text bildete. Der Aufbau war höchst unklassisch, da keine eigenen Produkte<br />

gezeigt wurden, sondern lediglich Schwarz-Weiß-Portraits von Denkern wie Albert Einstein,<br />

Mahatma Gandhi oder Martin Luther King. Dazu der mit tiefer Stimme gesprochene<br />

lyrische Text und am Ende der Slogan »Think different.« mit dem Logo der Firma.<br />

Die Aussage war klar: Diejenigen, die anders sind als der Durchschnitt, die Außenseiter<br />

also, haben das Potenzial, die Welt zu verändern, weil sie außerhalb von Gewohntem<br />

denken und handeln. Durch die Verknüpfung der Marke »Apple« mit dieser Botschaft<br />

wurde die Außenseiter-Rolle der Firma hervorgehoben und schuf so die Basis für das<br />

Hipster-Image, mit dem sich Apple schließlich dauerhaft gegenüber anderen Marken positionieren<br />

konnte.<br />

Dass der Slogan »Think different« im Englischen grammatikalisch falsch ist – es müsste<br />

eigentlich »Think differently« heißen – wird von Muttersprachlern unterschwellig wahrgenommen<br />

und erhöht die Aufmerksamkeit für die Aussage. Langweilige Korrektheit<br />

weicht chaotischem Genius, das sich um Banalitäten wie korrekte Rechtschreibung wenig<br />

schert. Die Kampagne war für den Image-Aufbau von Apple höchst effektiv. Sie gewann<br />

mehrere Auszeichnungen und wurde bis 2002 verwendet. Aktuell ist Apple mit<br />

über 600 Milliarden Dollar Börsenwert das teuerste Unternehmen der Welt.<br />

Außenseitertum, das in Apples Kampagne als positiv und hip dargestellt wird, ist für<br />

den Einzelnen allerdings oft Not oder zumindest Kunst. Not dann, wenn das Anderssein<br />

herausfordert, weil es leichter ist, in der Masse mitzuschwimmen als hervorzustechen.<br />

Kunst dann, wenn man es trotzdem schafft, seinen Weg zu finden als einzigartige Persönlichkeit,<br />

wie beispielsweise Schwester Esther, die mit 50 Jahren zweitjüngste Diakonisse<br />

ihrer Gemeinschaft ist (Seite 6), oder Søren Kierkegaard, der dänische Philosoph<br />

(Seite 20). Oder auch Bezieher von Hartz IV, die von der Gesellschaft zu Außenseitern<br />

stigmatisiert werden (Seite 22).<br />

Wir wünschen dir, dass du deinen ganz eigenen Weg als Außenseiter findest.<br />

In Freundschaft,<br />

Dein <strong>oora</strong>-Redaktionsteam<br />

Außenseiter <strong>oora</strong>.de 3

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