25.02.2014 Aufrufe

AUDIO TEST 13x Stereovergnügen pur (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

NR. 1 MAI/JUNI 2010<br />

www.hdplustv.de<br />

Deutschland: 4,99 Österreich: 5,75 Schweiz: SFR 10,00 BeNeLux: 5,90<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Ihr Ratgeber für den guten Ton im Heimkino<br />

Ein Spezial von<br />

NEUES INHALTE WISSEN KAUFBERATUNG<br />

MEHRKANALPROFIS<br />

AV-Receiver von Arcam,<br />

Harman Kardon und Onkyo<br />

HIGH-END-PLAYER<br />

SACDs und Blu-rays in perfekter<br />

Tonqualität genießen<br />

13 x <strong>Stereovergnügen</strong> <strong>pur</strong><br />

Vollverstärker von Arcam, Denon, T+A, Vincent und Yamaha<br />

Standlautsprecher der Einstiegs- bis Oberklasse im Vergleich<br />

AUF BLU-RAY<br />

„This Is It“ u.v.a.<br />

LOEWE REFERENCE<br />

Monolithen mit Präzisionsklang<br />

LINN MAJIK<br />

Hörgenuss im Netzwerk


VON TORSTeN PLeSS<br />

schmale Gehäuse auf. Bei einer Größe<br />

von 1,2 Metern ist der Lautsprecher mit<br />

elf Kilogramm ein echtes Leichtgewicht.<br />

Aber nicht nur mit seinen Maßen kann<br />

das Lautsprechersystem überzeugen,<br />

sondern ebenso mit seinem gesamten<br />

zu erhalten.<br />

zur Festlegung der Grenzfrequenz sowie<br />

ein Drehknopf, um die Bassintensität zu<br />

regulieren. Ein kleiner Wermutstropfen<br />

hingegen ist der Umstand, dass der<br />

Reference-Subwoofer aus den beiden<br />

Neues 15<br />

kardon.com<br />

Gewicht 23,6kg<br />

Farben Schwarz<br />

8Ohm)<br />

Audio, Dolby True<br />

HD, MP3, WMA<br />

Multiroom 3 Zonen<br />

den Zweifel erhaben.<br />

präzise.<br />

ten.<br />

ert werden können.<br />

sentliche reduziert.<br />

Stromverbrauch<br />

Stand-by<br />

Bildverarbeitung<br />

Analog->HDMI<br />

HDMI->HDMI<br />

Wärmebild<br />

6dB<br />

0dB<br />

–6dB<br />

30 Hz<br />

Au stattung/<br />

Verarbeitung<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

Wiedergabequalität<br />

2,2 W<br />

1 0Hz 250Hz 5 0Hz<br />

1kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

19 von 20<br />

16 von 20<br />

54 von 60<br />

EDITORIAL<br />

Dreieck des guten Klangs<br />

In Zeiten von immer mehr Soundkanälen, Höhenlautsprechern und 11.3-<br />

Systemen sehnen sich viele Musikliebhaber nach einer hochwertigen Musikanlage,<br />

die mit möglichst wenigen Boxen maximalen Hörspaß verspricht.<br />

Wir testen in dieser Ausgabe deshalb ausgereifte Standlautsprecher der Einstiegsklasse<br />

und servieren Ihnen obendrein mit den KEF Reference und Teufel<br />

Ultima zwei der besten Stereolautsprecher der Oberliga. Komplettiert wird<br />

das Hörvergnügen von erlesenen Stereoverstärkern: Mit Arcam, Denon, T+A,<br />

Yamaha und Vincent baten wir die Experten des Verstärkerbaus zum Vergleich.<br />

Um die Zuspielung Ihrer Tondatenträger auf höchstem Niveau sicherzustellen,<br />

griffen wir auf SACD- und Blu-ray-Player von Denon und Marantz<br />

zurück, die akustisch und optisch gleichermaßen neue Bestwerte aufstellen.<br />

Sollte Ihnen dieses Testumfeld zu konservativ anmuten, empfehlen wir Ihnen<br />

unsere Berichte zu Linns Majik- und Loewes Reference-System. Während sich<br />

Linn der Qualitätssteigerung Ihrer auf dem Computer gespeicherten Tondaten<br />

annimmt, verblüfft Loewe mit der Wiederbelebung des ultraflachen Lautsprechers:<br />

Elektrostaten kümmern sich in der Reference-Serie um den guten<br />

Ton. Wer es dagegen etwas ruhiger mag, sollte unseren Kopfhörervergleich<br />

nicht verpassen. Dank der geräuschmindernden Ohrenaufsätze von Bose und<br />

Denon ist entspanntes Reisen keinesfalls nur ein Wunschtraum.<br />

KI Pearl<br />

Nur noch wenige<br />

Exemplare...<br />

Ob zu Hause oder unterwegs: Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihre Musik in bester<br />

Qualität genießen.<br />

Ihre Redaktion der <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

B<br />

eim ersten Anblick der Elektrostaten<br />

mit dem langen Namen<br />

„Loewe Reference Sound<br />

Speaker Slim“ fä lt zunächst das extrem<br />

der dazu dient, das System mit weiteren<br />

Loewe-Produkten zu verbinden. Zusätzlich<br />

aufgelegte Klangbearbeiter sind ein<br />

Phasenumschalter, ein Equalizer, ein Poti<br />

Klangskulpturen<br />

In den vergangenen Jahren hat Loewe speziell durch Fernsehgeräte auf sich aufmerksam<br />

gemacht. Die neueste Komplettserie, die dem Auge mehr als je zuvor schmeichelt,<br />

ist das Loewe-Reference-System. Wir haben uns die dazugehörigen Standlautsprecher<br />

und den Subwoofer etwas näher angesehen.<br />

Die Loewe-Reference-Familie, ist ein wahrer Hingucker, der sich in puncto Schlankheit kaum mehr unterbieten lä st. Familienoberhaupt ist der Reference<br />

52 Flat-TV, der in Verbindung mit dem Mediacenter, gleich zur Hi-Fi-Anlage umfunktioniert wird. Einen erfrischenden präzisen Klang liefern die<br />

Reference Sound Speaker in Verbindung mit dem Subwoofer, der von seinen Maßen her a lerdings etwas aus der Reihe tanzt<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />

Erscheinungsbild, denn das Gehäuse<br />

besteht aus poliertem Hochglanzaluminium.<br />

Auch die hochwertige Verarbeitungsqualität<br />

kann mit sehr sauberen<br />

und abgerundeten Kanten punkten.<br />

Das Anschlussfeld versteckt sich jeweils<br />

auf der Unterseite des Gehäuses hinter<br />

einer edlen Blende. Hier finden Sie die<br />

beiden vergoldeten Schraubklemmen<br />

für die mitgelieferten Lautsprecherkabel<br />

sowie die 5-Mi limeter-Koaxialbuchse<br />

für das Netzteil. Das Lautsprecherprin-<br />

zip, das dem System zugrunde liegt, ist<br />

das eines elektrostatischen Lautspre-<br />

chers. Dabei schwingt eine hauchdünne<br />

Membran in einem Elektrodengi ter;<br />

dieses benötigt eine Vorspannung über<br />

das Netzteil. Prinzipbedingt strahlen die<br />

beiden Elektrostaten vorder- und rück-<br />

seitig ab, was der Richtcharakteristik<br />

einer Acht (Form der Zi fer) entspricht.<br />

Dies geschieht a lerdings auf Kosten<br />

der Ortbarkeit in der räumlichen Brei-<br />

te und ve ringert den Sweetspot. Mit<br />

einer leicht angewinkelten Aufste lung<br />

versucht man, dem etwas entgegenzu-<br />

wirken, um eine präzisere Abstrahlung<br />

Stichwort Subwoofer<br />

Um eine ko rekte Basswiedergabe zu<br />

gewährleisten, bietet Loewe in seinem<br />

Reference-Sound-System einen zusätzlichen<br />

Subwoofer an. Auch dieser<br />

kommt wie seine Standlautsprecherko<br />

legen in einem komple t aus Hochglanzaluminium<br />

bestehenden Gehäuse<br />

daher und wartet mit einer ebenso sauberen<br />

Verarbeitung auf. Der Reference-<br />

Subwoofer funktioniert nach dem Push-<br />

Pu l-Prinzip, bei dem die Chassis nicht<br />

entgegengesetzt, sondern in die gleiche<br />

Richtung arbeiten. Dadurch vergrößert<br />

sich das e fektive Gehäusevolumen.<br />

Hinter der etwa schwer abnehmbaren<br />

Abdeckung auf der Gehäuserückseite<br />

befinden sich sämtliche Einste lungsmöglichkeiten<br />

sowie Anschlüsse. An<br />

Eingängen stehen sechs Line-in-Buchsen<br />

zur Verfügung, die von einem Dolby-<br />

Digital-Decoder gespeist werden können.<br />

Weiterhin bietet der Subwoofer einen<br />

hauseigenen Audio-Link-Anschluss,<br />

Links-Rechts-Kanälen kein eigenständiges<br />

Subwoofer-Signal extrahieren kann,<br />

fa ls Sie externe Que len mit dem analogen<br />

Stereoeingang verbinden. Hierfür<br />

ist ein zusätzlicher Receiver nötig, der<br />

den Subwoofer-Kanal separat zuspielt.<br />

Außergewöhnliche Tiefe<br />

Klanglich betrachtet macht das Komple<br />

tsystem aus Reference-Elektrostaten<br />

und -Subwoofer einen exorbitanten<br />

Eindruck von räumlicher Tiefe, und<br />

das unabhängig von der Hörposition.<br />

Aufgrund der in Form einer Acht gehaltenen<br />

Richtcharakteristik kann man<br />

sich frei im Raum bewegen und nimmt<br />

sowohl vor als auch hinter den Lautsprechern<br />

den Klang wahr. Dies prädestiniert<br />

die Elektrostaten beim Filmgenuss<br />

natürlich für den Su round-Einsatz, wodurch<br />

man noch tiefer in das Geschehen<br />

eintauchen kann. Aber nicht nur für<br />

Filmfreunde eignet sich dieses System.<br />

Bei der Musikwiedergabe glänzten die<br />

Lautsprecher mit einer ausgeprägten<br />

Tiefensta felung. Beim Test eines Rocktitels<br />

standen die Vocals deutlich vor<br />

den Gita ren un dem Schlagzeug. Lediglich<br />

die Stereobreite und die Mi tenortbarkeit<br />

könnten noch etwas besser<br />

sein, was aber ein genere les Erkennungsmerkmal<br />

von elektrostatischen<br />

Lautsprechern ist. Der Presence-Bereich<br />

verläuft laut Messsystem bis zu einer<br />

Frequenz von 16 Kilohertz, welche auch<br />

der menschlichen Hörgrenze entspricht,<br />

relativ linear. Ab dieser Grenze nimmt<br />

der Frequenzverlauf aber langsam ab.<br />

Klanglich äußerte sich dies in einer leichten<br />

Bedecktheit im Hochtonbereich.<br />

Von solchen Feinheiten unbeeindruckt<br />

bedient der Subwoofer hingegen auf<br />

angenehme Weise den Tieftonbereich.<br />

Dieser wirkt bei ko rekter Einste lung<br />

nicht aufdringlich und kann mit einem<br />

runden Klang überzeugen. Beim Hörtest<br />

groovte die Bassgita re angenehm<br />

vor sich hin und bildete mit der Kick-<br />

Drum ein solides Fundament. Insgesamt<br />

bietet Loewe mit seiner Reference-Serie<br />

ein 2.1-System, dessen Bestandteile sehr<br />

gut aufeinander abgestimmt sind und<br />

das mit einer außergewöhnlichen räum-<br />

lichen Darbietung überzeugen kann.<br />

Unter der rückseitigen, abnehmbaren Blende verstecken<br />

sich die Anschlüsse se für Lautsprecherkabel und der für<br />

Elektrostaten obligatorische Netzstecker<br />

Lautsprecher im Schlankheitswahn. Der Loewe Reference<br />

Slim Speaker ist so flach wie ein moderner MP3-Player,<br />

aber deutlich klangstärker<br />

Hinter der Abdeckung des Subwoofersverbirgt sich die<br />

Kommandozentrale des Systems. Verschiedenste Klangeinstellungen<br />

können hier vorgenommen werden<br />

Für eine Luftzirkulation wurde der Subwoofer höhergeste<br />

lt. Zusätzliche Elastikpu fer auf der Rückseite verhindern<br />

direkten Wandkontakt<br />

Ohrenschmeichler<br />

Harman Kardon steht für Design und feinsten Klang. Dass der Hersteller beides exzellent<br />

beherrscht, beweist er nun mit dem AVR 760 erneut. Dieser sieht nicht nur edel<br />

aus, er verwöhnt auch die Ohren auf hohem Niveau.<br />

Aus dem Gitter in der Mitte bläst der temperaturgesteuerte Lüfter. Unter Vo last ist er deutlich<br />

hörbar, im Gegenzug bleibt die Oberfläche vergleichsweise kühl<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER, JENS VOIGT<br />

AVR 760<br />

Harman Kardon AVR 760<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Herste ler Harman Kardon<br />

Preis 2500 Euro<br />

Info www.harman-<br />

Maße (B/H/T) 44,4 ×16,5 ×42cm<br />

Verstärkerleistung 96W (Mehrkanal<br />

Audioformate DTS-HD Master<br />

Besonderheiten Internetradio<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Stock.xchng<br />

H<br />

arman Kardon war einer der<br />

Ersten auf dem Receiver-<br />

Markt und genießt in Hi-Fiund<br />

Heimkinogefilden einen guten Ruf.<br />

Mit dem AVR 760 gibt sich Harman<br />

Kardon im Design des AV-Receivers <strong>pur</strong>istisch.<br />

Das Erscheinungsbild mit den<br />

abgerundeten Kanten und der ma t<br />

gebürsteten Aluminiumfront sieht edel<br />

aus. Auf das Nötigste reduziert ist auch<br />

der Funktionsumfang, so wird etwa<br />

auf die Su round-Erweiterungstechnologien<br />

Dolby Pro Logic Iz und Audyssey<br />

DSX verzichtet. Das Wichtigste ist aber<br />

natürlich der Klang, und der ist über je-<br />

Eingriff vonnöten<br />

Der AVR 760 setzt auf die Einmesstechnik<br />

EzSet/EQ II, um den Klang an die<br />

Gegebenheiten Ihres Raumes anzupassen.<br />

Einschüchternd: Die Tes töne waren<br />

so laut und tief, dass sie den ganzen<br />

Testraum zum Vibrieren brachten.<br />

Bei der Entfernungsmessung zu den<br />

Lautsprechern verschätzte sich das<br />

System im Schni t um 20 Zentimeter<br />

und der Lautstärkepegel des Center-<br />

Lautsprechers war zu hoch angesetzt,<br />

wa sich nachträglich im Menü jedoch<br />

schne l beheben lässt. Nach der Justierung<br />

entfaltet der AVR 760 dann sein<br />

volles Potenzial und klingt sehr detailreich,<br />

definiert und impulsfreudig. Es<br />

empfiehlt sich, den durch die Einmessung<br />

angepassten EQ aktiviert zu lassen,<br />

sonst klingt er weniger pompös.<br />

Der AVR 760 kann maximal ein 7.2-Set<br />

einmessen, so bleibt auch bei zwei<br />

Subwoofern das Bassfundament stets<br />

Klassenbester<br />

Im Su round-Test bri lierte der AVR 760<br />

mit einem di ferenzierten, sauberen<br />

Bass und einer sehr dynamischen und<br />

detailreichen Wiedergabe. Auch die<br />

Räumlichkeit ist vorbildlich und durch<br />

die seidigen Höhen klingen Su round-<br />

E fekte nicht zu harsch.<br />

Bei der Stereowiedergabe verfestigte<br />

sich der positive Eindruck: Mit Barockmusik<br />

hörten wir viele Details, wie etwa<br />

das Umblä tern der Noten und schöne<br />

Klangfarben. Die Impulsfreudigkeit und<br />

tonale Ausgeglichenheit fä lt erstklassig<br />

aus. Das Orchester war im Stereobild<br />

sehr gut ortbar und wurde absolut<br />

stabil abgebildet. Dafür sprechen auch<br />

der hervo ragende Messwert von 83<br />

Dezibel (dB) beim Übersprechen und<br />

der Signal- Rauschabstand von 89dB<br />

sowie der saubere Frequenzgang. Im<br />

Testlabor haben wir eine Leistung von<br />

111 Wa t bei acht Ohm gemessen – das<br />

ist höher als die Angabe im Datenbla<br />

t und absolut partytauglich. Über<br />

Harman Kardons Eigenentwicklung<br />

Logic 7 bereitet der AVR 760 Stereomaterial<br />

in Mehrkanalton auf. Auch<br />

das funktioniert richtig gut, so erklingen<br />

Musikstücke breiter, aber nicht zu<br />

künstlich und es bleibt ein weitestgehend<br />

homogener Klangeindruck erhal-<br />

Audiovision<br />

Als erster AV-Receiver von Harman<br />

Kardon nimmt der AVR 760 über eine<br />

Netzwerkschni tste le Kontakt mit dem<br />

Internet auf und Sie können Radiostreams<br />

hören. Im Test funktionierte<br />

dies problemlos, genau wie das Streamen<br />

von Medien im Netzwerk. Neu<br />

ist ebenfa ls der USB-Anschluss an der<br />

Frontseite, über den Sie MP3- und<br />

WMA-Musikdateien abspielen und<br />

Bilder anschauen können. Die Dolby-<br />

Volume-Funktion verhindert e fektiv<br />

Lautstärkeschwankungen, sodass Sie<br />

auch abends einen Film anschauen können<br />

und das plötzliche Einsetzen von<br />

Werbung Sie nicht mehr erschreckt. Der<br />

AVR 760 verfügt über vier rückseitige<br />

HDMI-Anschlüsse und einen HDMI-<br />

Ausgang. Bauen Sie im Hauptraum<br />

nicht das vo le 7.2-Set auf, können Sie<br />

zwei weitere Zonen bescha len, welche<br />

mit der zweiten Fernbedienung gesteu-<br />

Faroudjas DCDi-Cinema-Videoprozessor<br />

leistet beim Skalieren und De-Interlacing<br />

ganze Arbeit. Die Rauschunterdrückung<br />

schluckt a lerdings viele<br />

Details. Besonders gefiel uns die feine<br />

Nachjustierung von Bildwerten. Die<br />

Schärfefunktion lässt hierbei etwa Linien<br />

klarer erscheinen und suggeriert<br />

eine höhere Auflösung. Das schicke<br />

und simple Menü wird über dem laufenden<br />

Bildinhalt als Overlay mit maximal<br />

1920 × 1080 Bildpunkten eingeblendet.<br />

Die Systemfernbedienung<br />

ist etwas unhandlich, dagegen ist die<br />

Tastenanordnung nachvo lziehbar. Die<br />

zweite Fernbedienung für die Nebenräume<br />

ist handlicher und auf das We-<br />

Der AVR 760 ist kein Aussta tungswunder,<br />

Technologien wi etwa Dolby<br />

Pro Logic IIz sucht man vergebens und<br />

das Gerät bietet vergleichsweise wenig<br />

HDMI-Anschlüsse. Dafür überzeugt es<br />

aber mit einem erstklassigen Klang und<br />

der steht bei einem Heimkinoverstärker<br />

natürlich an erster Ste le.<br />

Testergebnisse<br />

Videoverarbeitung sehr gut<br />

Autoeinme sung gut (sehr laute Tes töne)<br />

0W 1W >2W<br />

Signalwandlung Vo lbildkonvertierung Skalierung<br />

Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

Nach der Einme sung (grün) klang der Harman Kardon<br />

ausgewogener, vor a lem im Ba sbereich<br />

Das Menü ist hübsch und liegt über dem laufenden Bildinhalt.<br />

Über die Optionen können Sie es anpa sen<br />

Wertung 89 von 100<br />

Bewertung schlü sel: 100–95: Referenzkla se, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69– 5: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 91<br />

...dem letzten<br />

Vorhang folgt -<br />

“Applaus”<br />

90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung einfach per E-Mail:<br />

leserbriefe@hdplustv.de, per Fax: 03 41/1 49 55 11 oder per Post an:<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, Auerbach Verlag und Infodienste GmbH,<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Anzeige<br />

www.marantz.com/kipearl


neues<br />

inhalte<br />

Wissen<br />

Klangskulptur<br />

Loewe Reference: Flächenstrahler mit<br />

mächtigem Subwoofer<br />

Musikhöhepunkte<br />

Michael Jackson, Beyoncé, The Rolling<br />

Stones, Die Toten Hosen, The Killers u. v. a. m.<br />

Unsichtbare Beschallung<br />

Integrierte Lautsprecherlösungen für Wandund<br />

Deckenmontage<br />

14<br />

21<br />

41<br />

Musik im Netzwerk<br />

Linn sagt mit dem Majik-System komprimierten<br />

Daten den Kampf an<br />

Lautsprechertradition<br />

Auf der Suche nach dem perfekten Klang:<br />

Günther Nubert im Interview<br />

Optimaler Raumklang<br />

Professionelle Einmesssysteme von Audiodata<br />

und Audyssey im Vergleich<br />

18 34<br />

48<br />

06 // Kommentar<br />

07 // High End 2010<br />

09 // Soundpyramide Make One<br />

10 // Aktuelle AV-Receiver<br />

12 // Lautsprecher-Neuheiten<br />

14 // Loewe Reference Elektrostaten<br />

16 // Noise-Cancelling-Kopfhörer<br />

17 // Pure Audio Blu-ray<br />

18 // Linn Majik Music System<br />

standards<br />

03 // Editorial<br />

94 // Glossar<br />

95 // Fachhändlerverzeichnis<br />

96 // Testübersicht<br />

98 // Impressum<br />

20 // Kommentar<br />

21 // Blu-ray-Tests<br />

Michael Jackson<br />

Beyoncé<br />

Bon Jovi<br />

The Rolling Stones<br />

Die Toten Hosen<br />

Santana<br />

The Killers<br />

Pink<br />

34 // Im Interview: Günther Nubert<br />

36 // Surround-Nostalgie: Denon AVC-A10SE<br />

38 // THX: Filmsound im Heimkino<br />

40 // Kommentar<br />

41 // Integrierte Lautsprecherlösungen<br />

44 // Bewahrung der Dynamik<br />

46 // Lautsprecher richtig verkabeln<br />

48 // Einmesssysteme von Audyssey<br />

und Audiodata<br />

52 // Chronologie Audiodatenträger<br />

56 // Hochwertige Kabellösungen<br />

58 // Boxenbau in Theorie und Praxis<br />

<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de<br />

Titelbild: Arcam, Denon, KEF, Linn, Loewe, Sony BMG, Teufel


Kaufberatung<br />

CHROMIUM STYLE<br />

5.1 SET<br />

Boxenstopp<br />

Sieben Standlautsprecher im XXL-Vergleich<br />

63<br />

CHROMIUM STYLE 5.1 Set:<br />

5.1-Lautsprechersystem<br />

OBERE MITTELKLASSE<br />

03/2010<br />

SPITZENKLASSE<br />

Testurteil: 1,1<br />

SPITZENKLASSE<br />

PREIS/LEISTUNG:<br />

03/2010<br />

1,1<br />

Kraft der zwei Herzen<br />

Fünf Stereovollverstärker im Test<br />

74<br />

SUB 88 DV<br />

STYLE 50<br />

62 // Kommentar<br />

64 // Heco Aleva 500<br />

65 // Jamo C605<br />

66 // Nubert nuLine 102<br />

67 // Quadral Platinum M4<br />

68 // Bowers & Wilkins 684<br />

70 // Teufel Ultima 800<br />

72 // KEF Reference 203/2<br />

74 // Arcam A38<br />

76 // T+A Power Plant MKII<br />

78 // Yamaha A-S1000<br />

80 // Denon PMA-2010AE<br />

82 // Vincent SV-234<br />

84 // Denon DCD-2010AE<br />

86 // Marantz UD9004<br />

88 // Onkyo TX-NR5007<br />

90 // Harman Kardon AVR 760<br />

92 // Arcam AVR600<br />

Inhalt: Arcam, Canton, KEF, Linn, Loewe, Nubert, Sony BMG<br />

Anzeige<br />

STYLE 10 BASE<br />

Deutschland:<br />

quadral GmbH & Co. KG<br />

Tel. +49 (0) 511– 79 04 - 0<br />

www.quadral.com<br />

Schweiz:<br />

SACOM AG<br />

Tel. +41 (0) 32– 366 85 85<br />

www.sacom.ch<br />

Österreich:<br />

SONDEKS Vertriebs GmbH<br />

Tel. +43 (1) 535 69 62-0<br />

www.sondeks.at<br />

STYLE 30


NEUES<br />

Aufgeräumter Klang<br />

Elektrostaten sorgen zukünftig<br />

für mehr Platz im Wohnraum<br />

Messevorschau<br />

Europas größte Unterhaltungselektronikmesse<br />

High End öffnet wieder ihre Pforten<br />

Musik auf neuer Ebene<br />

Ein neues Blu-ray-Format will die<br />

Musikindustrie revolutionieren<br />

Musik aus dem Netzwerk<br />

Linn-Majik-Produktfamilie –<br />

Teamplayer im heimischen Netzwerk<br />

Torsten Pless<br />

Redakteur<br />

Wenn ich die aktuellen Produktreihen<br />

verschiedenster Hersteller betrachte,<br />

wird schnell deutlich, dass neben<br />

meinem Hör- vor allem auch mein Sehnerv<br />

gekitzelt werden soll. Dies ist daran<br />

zu erkennen, dass die Unternehmen<br />

vermehrt Designserien auf den Markt<br />

bringen und der Retro-Optik-Boom der<br />

letzten Jahre zunehmend verschwindet.<br />

Vorbei sind die Zeiten, in denen<br />

Lautsprecher lediglich in überdimensionierten<br />

Holzkisten verbaut wurden.<br />

Mit Elektrostaten und Soundbars werden<br />

Maße erreicht, die platzsparender<br />

kaum mehr sein könnten. Der Trend<br />

geht außerdem zum nahezu unsichtbaren<br />

Klangverstärker, der im Regal verschwindet<br />

oder sogar gleich als funktionales<br />

Möbelstück verwendet werden<br />

kann. Ich bin offen für neue Konzepte,<br />

solange die Größeneinsparungen nicht<br />

mit Klangeinbußen einhergehen. Vorbildliche<br />

Konzepte wurden uns bereits<br />

in der letzten Ausgabe präsentiert und<br />

auch die Anbieter in diesem Heft können<br />

mit ihren Konstruktionen überzeugen.<br />

Wir können also zuversichtlich in<br />

die Zukunft blicken.<br />

Tipp des Monats: Henrik Freischlader<br />

Der Deutsche Henrik<br />

Freischlader, von Beruf<br />

Ausnahmegitarrist, hat<br />

im Alleingang eine überragende<br />

Blues-Rock-Platte<br />

eingespielt, die auch<br />

auf internationalem Parkett<br />

überzeugen kann.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Cable Car Records, High End Society, Linn, Loewe<br />

6 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Spielplatz für Audiophile<br />

Wenn Business-Männer, Hi-Fi-Liebhaber und Journalisten an vier Tagen im Frühjahr<br />

zusammenkommen, steht etwas Großes an. Wenn sich dann noch über 200 Hersteller<br />

und Vertriebe hinzugesellen, kann dies nur eines bedeuten: Die High End Society lädt<br />

wieder ein!<br />

VON TOrSTEN PLESS<br />

Bilder: High End Society<br />

Im Atrium des Munich Order Centers treffen sich sowohl Besucher als<br />

auch Aussteller, um sich bei gemütlichem Zusammensein über die neuesten<br />

Trends auszutauschen<br />

Seit dem Umzug nach München kann die High End einen immer größer<br />

werdenden Publikumsandrang verbuchen. Auch dieses Jahr rechnet man<br />

mit einem neuen Besucherrekord<br />

Neues


Das Baukastenprinzip stockt Revox auch dieses Jahr auf.<br />

Die Medienzentrale Re:system M100 lässt sich bequem per<br />

iPod bedienen<br />

Wall of Sound - die Prestige-Lautsprecher-Serie wird ins<br />

rechte Licht gesetzt und beeindruckt so auch optisch die<br />

staunenden Besucher<br />

Auch die Kabelhersteller dürfen auf der High End nicht<br />

fehlen. Die Jungs von Silent Wire verlöten je nach Kundenwunsch<br />

ihre Kabel direkt vor Ort<br />

Trotz des Trubels bietet die Messe ruhige Wohlfühloasen.<br />

Die Aussteller bemühen sich, selbst auf engstem Raum<br />

einen akustisch optimierten Hörplatz zu schaffen<br />

Es ist wieder so weit, die High<br />

End, Europas größte Hi-Fi-<br />

Messe, öffnet vom 6. bis zum<br />

9. Mai erneut ihre Pforten. Im Jahr<br />

1981 gegründet, findet die Veranstaltung<br />

nun bereits zum 29. Mal statt und<br />

will auch 2010 das Publikum mit den<br />

neuesten Entwicklungen und Innovationen<br />

im Audiobereich begeistern.<br />

Seit 2004 findet sie wieder im Munich<br />

Order Center (M,O,C,) am Standort<br />

München statt. Der Umzug hat sich<br />

wahrlich gelohnt, denn seitdem kann<br />

die Messe steigende Aussteller- und<br />

Besucherzahlen verbuchen. Veranstalter<br />

ist stets die High End Society, eine<br />

Interessengemeinschaft für hochwertige<br />

Unterhaltungselektronik.<br />

Neulinge<br />

Auch dieses Jahr versammelt sich<br />

die Crème de la Crème der Unterhaltungsbranche<br />

in München, um Ihnen<br />

die neuesten Entwicklungen zu präsentieren.<br />

Neben den obligatorischen<br />

Marktriesen stellen aber auch kleinere<br />

Firmen dem audiophilen Publikum ihre<br />

zum Teil sehr innovativen Produkte<br />

vor. Eine davon ist beispielsweise<br />

Finite Elemente, die das Konzept von<br />

iPod-Integration und schlankem Möbelstück<br />

in einem Soundsystem verbindet.<br />

Aus dieser Kombination ergibt sich<br />

das Hohrizontal 51, ein digitales Regalboard,<br />

das direkt mit dem Computer,<br />

Fernseher oder MP3-Player verbunden<br />

und per Fernsteuerung bedient werden<br />

kann. Auf der High End 2010 wird<br />

dieses patentierte System erstmalig<br />

der Öffentlichkeit vorgeführt. In Bezug<br />

auf iPod-Kompatibilität geht die<br />

Firma Naim von der Music Line Vertriebs<br />

GmbH sogar noch einen Schritt<br />

weiter: Erst kürzlich veröffentlichte sie<br />

eine iPod/iPhone-Control-Application<br />

für ihren HDX-Netzwerkplayer. Damit<br />

lässt sich die digitale Musikbibliothek<br />

bequem vom Handy aus steuern und<br />

wird auf der Messe sicherlich für große<br />

Augen sorgen.<br />

Geburtstagsgeschenke<br />

Wir dürfen dieses Jahr auch zwei Geburtstagskinder<br />

auf der High End begrüßen.<br />

Nubert, als Selbstvertrieb,<br />

feiert das 35. und Gryphon, das beim<br />

TAD-Audiovertrieb (u. a. Tivoli Audio,<br />

Geneva, Olive) geführt wird, das 25.<br />

Firmenjubiläum. Natürlich lassen es sich<br />

beide Hersteller nicht nehmen, zu diesem<br />

feierlichen Anlass neue Produkte<br />

auf den Markt zu bringen. Nubert stellt<br />

die nuJubilee-35-Kompaktlautsprecher<br />

vor. Gryphon hingegen präsentiert den<br />

Scorpio-CD-Player, der Audiosignale<br />

bis auf 32 Bit/192 Kilohertz upsamplen<br />

soll.<br />

Alte Hasen<br />

Neben den Geburtstagskindern sind<br />

weitere altbekannte Gesichter anzutreffen.<br />

Dazu zählen zum Beispiel GP<br />

Acoustics, die den Vertrieb für KEF und<br />

Arcam übernehmen. Arcam wird auf<br />

der diesjährigen High End sein neues<br />

System Solo Neo vorstellen – einen<br />

Net-Streamer, der Musik von Internetradios,<br />

PCs und Netzwerkfestplatten<br />

wiedergeben kann. Ebenfalls auf der<br />

High End zu finden ist Denon mit seiner<br />

neuen All-in-one-Wunderkombi S-<br />

5BD, die erstmals einen AV-Receiver mit<br />

Blu-ray-Player vereint. Aber auch in der<br />

Welt der Lautsprecher wird uns auf der<br />

High End 2010 einiges Neues geboten<br />

werden. So stellen T+A Elektroakustik<br />

eine Erweiterung ihrer K-Lautsprecherserie<br />

vor, bestehend aus Center, Subwoofer<br />

und Mini-Lautsprechern. Ebenso<br />

will Marantz neue Geräte aus dem<br />

Media-Home- sowie Mehrkanalbereich<br />

vorstellen. Auch aus dem Hause Quadral<br />

gibt es einiges Neues zu berichten.<br />

Die Hannoveraner präsentieren auf der<br />

Messe erstmalig ihre neuen Aurum-<br />

Vulkan-VIII-Referenzlautsprecher. Diese<br />

sollen bezüglich der Abmessung etwas<br />

wohnraumfreundlicher sein als die<br />

große Schwester Titan, ihr in puncto<br />

Leistung aber in nichts nachstehen.<br />

Kabelsalat<br />

Obwohl für die neuen HDMI-Funktionen,<br />

wie dem Audiorückkanal, keine<br />

neuen Kabel vonnöten sind, präsentieren<br />

die Kabelhersteller auf der High<br />

End ihre Neuentwicklungen. Das Kabel<br />

Infinite HDMI 1.4 von Real Cable<br />

wartet mit einem verbauten Safe-Lock<br />

auf, der ein versehentliches Herausreißen<br />

verhindert. Geko präsentiert<br />

ein HDMI-Steckverbindungssystem<br />

von Supra Cables, dessen Anschluss<br />

sowohl in gebogener als auch gerader<br />

Ausführung erhältlich ist und die<br />

Kabelverbindung vereinfacht. Auch<br />

In-Akustik setzt voll auf den HDMI-<br />

1.4-Standard und bietet neben dem<br />

eigentlichen Kabel einen HDMI-Repeater,<br />

der einen Übertragungsweg von<br />

bis zu 60 Metern ermöglichen soll. Wir<br />

dürfen also gespannt sein, welche zusätzlichen<br />

Überraschungen Hersteller<br />

und Vertriebe noch bieten werden und<br />

freuen uns auf eine erfolgreiche High<br />

End 2010.<br />

<br />

<strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Soundleuchten<br />

Einst waren Lautsprechergehäuse lediglich<br />

rechteckig, später folgten runde Konzepte und<br />

nun gibt es sie auch als Tetraeder! Der Make<br />

One kombiniert Design mit Funktion.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Make Black Forest<br />

Man stelle sich folgende Situation<br />

vor: Sie sitzen gemütlich<br />

im Garten, doch<br />

es fehlt die Musik. Nun gibt es zwei<br />

Möglichkeiten – entweder man baut<br />

sein Heimkino-Set-up auseinander,<br />

schleppt die riesigen Standlautsprecher<br />

nach draußen und verlegt Kabel durchs<br />

ganze Haus oder man dreht die Musik<br />

so laut auf, dass sie im Garten zu vernehmen<br />

ist, im Haus jedoch höchste<br />

Tinnitus-Gefahr besteht. Um genau<br />

solche Probleme zu vermeiden, bietet<br />

der Marktneuling Make Black Forest<br />

mit dem Make One ein System an, das<br />

nicht nur im Haus für Aufsehen sorgt,<br />

sondern auch ganz einfach im Garten<br />

zu installieren ist. Selbst regnerischen<br />

Tagen trotzt der Make One mit UV- und<br />

Witterungsbeständigkeit, und zwar<br />

dank patentierter Nanotechnologie.<br />

Wassertropfen perlen durch den Lotusblatteffekt<br />

einfach an den 710 × 855<br />

Millimeter langen Seiten ab.<br />

Musikwiedergabe<br />

Für die Entwicklung des Make One wurde<br />

die Firma Göbel Audio beauftragt,<br />

die sich bereits durch den hauseigenen<br />

Göbel-Biegewellenwandler einen guten<br />

Namen machte. Genau drei davon<br />

wurden auch im Make One verbaut.<br />

Hinzu kommen zwei Subwoofer für<br />

die tieffrequente Wiedergabe und vier<br />

digitale Verstärkerkanäle. Die drei Lautsprecherflächen<br />

am Tetraeder sind frei<br />

konfigurierbar. In ihrer Standardeinstellung<br />

sind zwei davon für die Stereowiedergabe<br />

bestimmt und um jeweils zwei<br />

Dezibel angehoben. Die dritte Fläche<br />

trägt die zusammengerechnete Mono-<br />

Summe. Durch die Pyramidenform und<br />

die ebenso rückseitig bedämpft abstrahlenden<br />

Biegewellenwandler ergibt<br />

sich eine 360-Grad-Klangwiedergabe.<br />

Der interne DSP (Digitaler Signalprozessor)<br />

ist unter anderem für zuschaltbare<br />

Equalizer und Loudness-Voreinstellungen<br />

verantwortlich. Die gut aufgebaute<br />

und durchdachte Menüführung lässt<br />

sich mit der mitgelieferten Fernbedienung<br />

steuern. Diese sollte man besser<br />

nicht verlieren, denn am Gehäuse selbst<br />

lassen sich keinerlei Einstellungen vornehmen.<br />

Dafür sind die Anschlussmöglichkeiten<br />

vielfältig: Cinch für die Speisung<br />

externer analoger Audioquellen,<br />

XLR für professionelle Audiokomponenten,<br />

ein hauseigener Sync-Anschluss<br />

sowie XLR für eine externe DMX-Lichtsteuerung.<br />

Als ob das noch nicht genug<br />

wäre, setzen die Schwarzwälder<br />

dem Make One noch die „Krone“ auf<br />

bzw. nehmen sie ihm einfach ab: Unter<br />

der Pyramidenspitze versteckt sich ein<br />

iPod-Dock.<br />

Lichtwiedergabe<br />

Licht – an einem Lautsprecher? Richtig,<br />

der Make One kann ebenfalls als Ambiente-Lichtstrahler<br />

verwendet werden.<br />

Dafür wurden 32 LEDs (RGB) mit separatem<br />

weißen Licht verbaut. Wie für die<br />

Klangwiedergabe bietet der Make One<br />

auch Voreinstellungen für die Farben an.<br />

Im Pulse-Mode analysiert der interne<br />

DSP das Tempo der wiederzugebenden<br />

Musik und pulsiert dann im selben Takt<br />

auf und ab. Verbindet man mehrere<br />

Geräte über den Sync-Kanal, lassen sich<br />

die verschiedensten Farbspiele realisieren.<br />

So kommt bei einer kreisförmigen<br />

Aufstellung echte Fußballstadionatmosphäre<br />

auf, wenn das Licht wie eine<br />

Welle um einen herumkreist. Insgesamt<br />

lassen sich an einen Master drei weitere<br />

anschließen, die sofort in den Slave-<br />

Modus umschalten. Die hauseigene<br />

Leitung versorgt die Geräte mit Strom,<br />

Ton und Licht. Weiteren Verbindungen<br />

werden hier keine Grenzen gesetzt,<br />

solange nach drei Geräten wieder ein<br />

neuer Master auftaucht. Ohne externe<br />

Stromquelle soll die Akkuleistung für ein<br />

maximales Hör- und Sehvergnügen bis<br />

zu acht Stunden reichen. Wer komplett<br />

auf jegliche Kabelverbindungen verzichten<br />

möchte, dem bietet Make Black<br />

Forest einen optionalen Funksender an.<br />

Dieser sendet das digitale Audiosignal<br />

per 2,4-Gigahertz-Funk im Freien bis zu<br />

100 Meter.<br />

Pyramiden gibt es jetzt nicht mehr nur in Ägypten, sondern<br />

ebenso im Schwarzwald. Und die können auch noch<br />

leuchten und musizieren<br />

Das patentierte Gehäusematerial trotzt jedem Wetter und<br />

ist in seiner Form einmalig. Schön anzusehen ist auch der<br />

Lotusblatteffekt an regnerischen Tagen<br />

Die umfangreichen Anschlussmöglichkeiten bieten professionellen<br />

und semiprofessionellen Verbindungen den<br />

nötigen Steckplatz<br />

Zwar etwas versteckt, aber trotzdem eine nette Zugabe:<br />

Unter der Pyramidenspitze befindet sich eine iPod-<br />

Dockingstation<br />

Neues 9


Die neuen Alleskönner<br />

Kurz vor der High End glänzen die AV-Receiver-Hersteller mit neuen Produkten, die<br />

sich an Extravaganz gegenseitig überbieten. Dabei fallen Stichworte wie<br />

3-D-Receiver, THX-Ultra-2-Zertifikation und Blu-ray-Receiver. Wir haben uns auf dem<br />

Markt etwas umgeschaut und präsentieren Ihnen die neueste Receiver-Generation.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Sony bietet mit dem AV-Receiver STR-DN1010 das Preis-Leistungs-Produkt<br />

des Jahres an: einen 3-D-fähigen AV-Receiver mit HDMI 1.4 für<br />

voraussichtlich 370 Euro ...<br />

... rückseitig bietet der AV-Receiver eine Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten.<br />

Neben den Standards enthält er Sonys S-Air-Wireless-Rücklautsprechersystem<br />

und einen Digital Media Port<br />

Bilder: Denon, Onkyo, Real Cable, Sony<br />

10 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Einen der ersten 3-D-fähigen<br />

AV-Receiver stellt der Elektronikkonzern<br />

Sony vor. Mit dem<br />

STR-DN1010 wird uns ein zukunftsweisender<br />

7.1-Kanal-Receiver präsentiert,<br />

der ebenso die neue HDMI-Spezifikation<br />

1.4 als auch die 3-D-Passthrough-<br />

Technologie mit an Bord hat. Damit lässt<br />

sich zeitgleich das Videosignal eines 3-<br />

D-Blu-ray-Players zum 3-D-Fernseher<br />

und das HD-Audiosignal zu den Lautsprechern<br />

übertragen. Ebenfalls neu –<br />

dank HDMI 1.4 – ist der Audio Return<br />

Channel (Audiorückkanal), der<br />

die Audiosignale vom Fernsehgerät<br />

an den AV-Receiver zurücküberträgt.<br />

Dies spart Platz, da eine zusätzliche<br />

S/P-DIF-Leitung nicht mehr nötig ist.<br />

Auch eine zusätzliche Ethernet-Leitung<br />

wird dank des neuen Standards<br />

zukünftig überflüssig. Insgesamt bietet<br />

Sonys STR-DN1010 vier abwärtskompatible<br />

HDMI-1.4- sowie drei Component-Anschlüsse<br />

für Dolby True<br />

HD, DTS-HD Master Audio und YUV<br />

an. Mit dem Digital Media Port wird<br />

auch die fast schon obligatorische<br />

iPod-Kompatibilität gewährleistet.<br />

Wer z. B. Heimkino und Küche klanglich<br />

kombinieren will, wird sich über<br />

die zusätzliche Multiroom-Funktion<br />

freuen. Angekündigt ist der Receiver<br />

zunächst für den amerikanischen<br />

Markt für Juni 2010. Der vorgesehene<br />

Verkaufspreis von 500 Dollar (ca. 370<br />

Euro) scheint bei der umfangreichen<br />

Ausstattung ein echtes Schnäppchen<br />

zu werden und schont in Anbetracht<br />

ständiger Neuanschaffungen auch mal<br />

das Portemonnaie.<br />

Zertifiziert<br />

Auch Onkyo setzt in Zukunft voll und<br />

ganz auf die neue HDMI-1.4-Spezifikation.<br />

Alle neuen AV-Receiver, die laut<br />

Hersteller ab dem Frühjahr 2010 ausgeliefert<br />

werden, sollen den neuen Standard<br />

enthalten.<br />

Zwar noch mit HDMI 1.3 ausgestattet,<br />

aber trotzdem aktuell: der seit Herbst<br />

2009 erhältliche Onkyo PR-SC5507,<br />

ein 9.2-Kanal-AV-Vorverstärker, zertifiziert<br />

mit THX Ultra 2. Darin verankert<br />

sind ein eigenständiger Cinema- und<br />

Music-Mode. Letzterer ist speziell für<br />

die DTS-96/24- und Musik-DVD-Wiedergabe<br />

geeignet. Der Receiver unterstützt<br />

demnach alle gängigen Heimkino-Audioformate<br />

von DTS-HD über<br />

Dolby True HD bis hin zu Audyssey<br />

DSX. Ein weiteres nettes Feature ist die<br />

Digital-Living-Network-Alliance-Unterstützung<br />

(DLNA 1.5) mit Windows-<br />

7-Kompatibilität. Diese ermöglicht die<br />

Nutzung von freien Onlineradiodiensten<br />

wie Last.fm sowie die Wiedergabe<br />

eigener Playlisten und Streams vom PC<br />

oder Notebook. Neu hinzugekommen<br />

sind ebenfalls zwei USB-2.0-Anschlüsse<br />

auf der Vorder- und Rückseite des<br />

Gerätes, um Musik direkt vom USB-<br />

Stick oder iPod abspielen zu können.<br />

Auch Onkyo setzt beim PR-SC5507 auf<br />

eine Multiroom-Funktion. Das bereits<br />

erhältliche Gerät ist für einen Straßenpreis<br />

von ca. 1 550 Euro zu erwerben.<br />

Passend dazu bietet Onkyo die PA-<br />

MC5500-Endstufe an, die ebenfalls<br />

eine THX-Ultra-2-Zertifizierung erhalten<br />

hat. Diese soll mit einer Höchstleistung<br />

von mehr als einem Kilowatt<br />

aufwarten und wäre damit sogar für<br />

kleinere Saal- und Konzertbeschallungen<br />

geeignet. Die Endstufe ist seit<br />

Februar 2010 für 1 699 Euro erhältlich.<br />

Kombiniert man beide Geräte zusätzlich<br />

mit dem ebenfalls aus der gleichen<br />

Produktreihe stammenden Onkyo-BD-<br />

SP807-Blu-ray-Player, so erhält man<br />

für ca. 4 000 Euro eine komplett THXzertifizierte<br />

Heimkinoanlage, die selbst<br />

George Lucas’ Geschmacksansprüchen<br />

gerecht wird.<br />

Kombiniert<br />

Auch im Hause Denon hat sich seit der<br />

CES 2010 einiges getan. Der dort zum<br />

ersten Mal präsentierte Blu-ray-Receiver<br />

ist bei uns seit Ende März mit einer<br />

UVP von 1 999 Euro auf dem Markt. Der<br />

Denon S-5BD vereint damit erstmals<br />

einen 5.1-AV-Receiver mit einem Bluray-Player<br />

in einem Gerät. Ebenfalls<br />

integriert ist ein HDMI-1.4-Anschluss.<br />

Darüber hinaus gehören Decoder für<br />

Dolby Pro Logic IIz, Dolby True HD und<br />

DTS-HD Master Audio zur Ausstattung<br />

des AV-Receivers. Audyssey Dynamic<br />

Equalizer und Dynamic Volume sind<br />

ebenfalls mit von der Partie. Bei Bedarf<br />

lässt sich der Denon S-5BD auf 7.1-Kanal<br />

erweitern.<br />

Ebenfalls aufstocken lässt sich das Modell<br />

AVR-3310. Für dieses bietet Denon<br />

seit Anfang Februar ein Firmware-Update<br />

auf das Audyssey-DSX-System<br />

an. Dies war bisher lediglich in Denons<br />

Oberklassemodellen AVR-4310 und<br />

AVR-4810 vorzufinden. Das Audyssey-<br />

DSX-System unterstützt zwei weitere<br />

Frontspeaker als Höhenlautsprecher<br />

oder für die Breite. Wer dieses Feature<br />

nicht missen will, kann sich für 100 Euro<br />

das Upgrade kaufen. Alle AVR-3310-<br />

Neugeräte werden weiterhin ohne<br />

Audyssey DSX ausgeliefert.<br />

Der Onkyo PR-SC5507 bringt den Kinosound nun offiziell<br />

nach Hause. Das THX-Ultra-2-zertifizierte Gerät lässt mit<br />

9.2-Kanälen garantiert jedes Zimmer beben<br />

Die Mehrkanalendstufe PA-MC5500 ist die perfekte Ergänzung<br />

zum PR-SC5507. Beide Komponenten wurden bereits<br />

bei der Entwicklung aufeinander angepasst<br />

Denons S-5BD kombiniert als erstes Heimkinogerät einen digitalen<br />

AV-Receiver mit integriertem Blu-ray-Player. Hinter<br />

den Flügelblenden befinden sich Multimedia-Anschlüsse<br />

Auch die kleineren Denons sollen zukünftig von Audysseys<br />

DSX-System profitieren. Für den AVR-3310 steht ab sofort<br />

ein Software-Update zur Verfügung<br />

Neues 11


Klassikern auf der S<strong>pur</strong><br />

Pünktlich zur High End präsentiert Nubert eine neue Lautsprecherserie im Einstiegsbereich,<br />

wohingegen sich B&W auf die Überarbeitung ihrer Luxusklasse konzentriert.<br />

Doch nicht nur die alten Hasen machen dieses Jahr von sich reden, auch die junge<br />

Firma Peachtree Audio wartet mit innovativen Ideen auf.<br />

VoN TorsTEN PLEss<br />

Den Einstieg in die B&W-Luxusklasse bildet das Kompaktlautsprecherpaar<br />

805 Diamond. Wie seine großen Brüder ist es nun ebenfalls mit<br />

einem Diamant-Hochtöner ausgestattet<br />

Der Diamant-Hochtöner der neuen 800er Serie macht nicht nur klanglich<br />

einen guten Eindruck, sondern sieht auf dem Luxuslautsprecher 800<br />

Diamond auch noch sehr edel aus<br />

Bilder: B&W, Nubert, Peachtree Audio<br />

12 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Nubert, der Lautsprecherhersteller<br />

mit Tradition, feiert<br />

dieses Jahr 35-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Seit der Gründung der<br />

Nubert Electronic GmbH im Jahr 1975<br />

ist das Unternehmen eine der wichtigsten<br />

Konstanten in Deutschlands Lautsprecherlandschaft.<br />

Seit jeher kann der<br />

schwäbische Schallwandlerspezialist auf<br />

eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken.<br />

Dies ist aber noch lange kein<br />

Grund, um frühzeitig in Rente zu gehen.<br />

Um es einmal mit den Worten des Firmengründers<br />

Günther Nubert auszudrücken:<br />

„Die Entwicklung kennt keinen<br />

Stillstand und viele innovative Projekte<br />

warten nur darauf, das Labor der Entwicklungsabteilung<br />

zu verlassen.“<br />

Gesagt, getan: Die Firma bringt anlässlich<br />

ihres Geburtstags ein Jubiläumsboxenpaar<br />

auf den Markt – die Nubert<br />

nuJubilee 35. Technisch basieren die 2-<br />

Wege-Bassreflexboxen auf dem Klassiker<br />

nuWave 35 und stellen preislich den<br />

Einstieg in die Nubert-Welt dar. Dank<br />

der hauseigenen Ferrofluid-Flüssigkühlvariante<br />

soll der Hochtöner einen<br />

erweiterten Frequenzgang aufweisen,<br />

wohingegen der Tieftöner perfekte Linearität<br />

und tadelloses Impulsverhalten<br />

verspricht. Durch einen Wahlschalter<br />

auf der Gehäuserückseite lässt sich der<br />

Hochtöner mit den Presets „linear“,<br />

„brillant“ und „sanft“ an die eigenen<br />

Raumverhältnisse anpassen.<br />

Nubert bringt Farbe ins Spiel<br />

Die nuJubilee 35 überrascht mit 235<br />

Euro pro Lautsprecher nicht nur preislich,<br />

sondern auch optisch: Hier hat man<br />

sich anscheinend der kompletten Farbpalette<br />

des Regenbogens bedient. Je<br />

nach eigenem Stilempfinden lassen sich<br />

die vorderseitigen Abdeckgitter farblich<br />

an die Umgebung anpassen. Mit dem<br />

optionalen Tuning-Modul ATM-35, das<br />

direkt an den Verstärker angeschlossen<br />

wird, bietet Nubert seinen Lautsprechern<br />

zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten.<br />

Mit dem kleinen Helferlein<br />

sollen die nuJubilee-35-Kompaktlautsprecher<br />

sogar die Tiefenwiedergabe<br />

von Standlautsprechern erreichen.<br />

Die Schwaben gehen aber noch weiter<br />

in die Offensive und haben ihre nuVero-Serie<br />

um den Lautsprecher nuVero<br />

5 erweitert. Durch seine kompakte<br />

Bauweise fühlt sich das neue Modell<br />

sowohl in Stereo- als auch Surround-<br />

Umgebungen zu Hause. Das Bauprinzip<br />

besteht aus einem geschlossenen<br />

Gehäuse, gefüllt mit einem 2-Wege-<br />

System in D’Appolito-Anordnung. Zum<br />

Preis von 595 Euro ist der Lautsprecher<br />

direkt über den Nubert-Vertrieb zu beziehen.<br />

High-End-Vergnügen<br />

„Never change a running system“ – ein<br />

Leitspruch, der für die Lautsprecherentwicklung<br />

sicher nicht zutreffend ist.<br />

Dies haben sich auch die Entwickler von<br />

Bowers & Wilkins gedacht und ihrer<br />

800er-Serie wieder einmal ein Facelifting<br />

spendiert. Das neueste Update hört<br />

auf den Namen 800 Diamond Series<br />

und besteht aus sieben verschiedenen<br />

Lautsprechermodellen. Die klassische<br />

B&W-Optik mit Nautilus-Hochtöner-<br />

Technologie wurde beibehalten. Dafür<br />

verfügen jetzt alle Modelle, inklusive<br />

der Kompaktlautsprecher 805, über einen<br />

Diamant-Hochtöner mit Neodymmagnetsystem<br />

und einer verbesserten<br />

Randaufhängung. Der Bassbereich<br />

wurde ebenfalls mit einem Doppelmagnetsystem<br />

abgerundet. Wer die Serie<br />

800 bereits kennt, weiß, dass diese kein<br />

Schnäppchen ist – auch mit der neuen<br />

Reihe hat sich das nicht geändert. Das<br />

Luxuspaar 800 Diamond ist für 22 000<br />

Euro erhältlich. Den Einstieg erhält man<br />

mit dem Kompaktlautsprecher 805 Diamond<br />

für 4 500 Euro das Paar.<br />

Qualitätsgarant<br />

Der iPod-Trend nimmt auch dieses Jahr<br />

kein Ende. Ganz im Gegenteil: Immer<br />

mehr Firmen springen auf den Erfolgszug<br />

auf und entwickeln gezielt Produkte<br />

mit iPod-Integration. Eine davon ist die<br />

noch junge australische Firma Peachtree<br />

Audio mit ihrem jüngsten Streich, dem<br />

iDecco, einem Hybridvollverstärker mit<br />

iPod-Dockingstation. Klingt langweilig,<br />

ist es aber nicht. Der iDecco bezieht das<br />

Musiksignal des iPods digital und gibt<br />

es direkt an den Digital/Analog-Wandler,<br />

einen ESS Sabre, weiter. Dieser hat<br />

laut Herstellerangaben einen Signal-<br />

Rauschabstand von 122 Dezibel. Um<br />

dem rein digitalen Signal wieder etwas<br />

Leben einzuhauchen, sorgen eine Class-<br />

A-Röhrenvorstufe und eine Transistorendstufe<br />

mit einer Ausgangsleistung<br />

von 40 Watt für den guten Ton. Ebenfalls<br />

in Class-A-Technologie aufgebaut<br />

ist der integrierte Kopfhörerverstärker.<br />

Der iDecco versteht sich aber nicht nur<br />

mit dem iPod, sondern empfängt auch<br />

digitale Signale via USB, S/P-DIF und<br />

Toslink. Neben all den digitalen Möglichkeiten<br />

verfügt der Verstärker außerdem<br />

noch über einen analogen Eingang. Für<br />

einen Preis von 1 199 Euro ist der iDecco<br />

im Fachhandel erhältlich.<br />

Auch ohne farbenfrohes Abdeckgitter macht die nuJubilee<br />

35 eine gute Figur. Die 2-Wege-Bassreflexlautsprecher wurden<br />

anlässlich Nuberts 35. Firmenjubiläums entwickelt<br />

Der Verwandlungskünstler ATM-35 soll aus dem<br />

Regallautsprecher nuJubilee 35 den Tiefgang eines Standlautsprechers<br />

zaubern<br />

Nuberts nuVero 5 ist die ideale Ergänzung eines Mehrkanal-Setups<br />

und verrichtet sowohl als Center- als auch<br />

Surround-Wandlautsprecher gute Dienste<br />

Der Hybridverstärker iDecco vereint Class-A-Röhrenvorstufe<br />

mit D/A-Wandler. Für unverfälschten Klang werden<br />

digitale Audiosignale ohne „analogen Umweg“ gewandelt<br />

Neues 13


Klangskulpturen<br />

In den vergangenen Jahren hat Loewe speziell durch Fernsehgeräte auf sich aufmerksam<br />

gemacht. Die neueste Komplettserie, die dem Auge mehr als je zuvor schmeichelt,<br />

ist das Loewe-Reference-System. Wir haben uns die dazugehörigen Standlautsprecher<br />

und den Subwoofer etwas näher angesehen.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Die Loewe-Reference-Familie ist ein wahrer Hingucker, der sich in puncto Schlankheit kaum mehr unterbieten lässt. Familienoberhaupt ist der Reference<br />

52 Flat-TV, der in Verbindung mit dem Mediacenter gleich zur Hi-Fi-Anlage umfunktioniert wird. Einen erfrischenden präzisen Klang liefern die<br />

Reference Sound Speaker in Verbindung mit dem Subwoofer, der von seinen Maßen her allerdings etwas aus der Reihe tanzt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Loewe<br />

14 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Beim ersten Anblick der Elektrostaten<br />

mit dem langen Namen<br />

„Loewe Reference Sound<br />

Speaker Slim“ fällt zunächst das extrem<br />

schmale Gehäuse auf. Bei einer Größe<br />

von 1,2 Metern ist der Lautsprecher mit<br />

elf Kilogramm ein echtes Leichtgewicht.<br />

Aber nicht nur mit seinen Maßen kann<br />

das Lautsprechersystem überzeugen,<br />

sondern ebenso mit seinem gesamten<br />

Erscheinungsbild, denn das Gehäuse<br />

besteht aus poliertem Hochglanzaluminium.<br />

Auch die hochwertige Verarbeitungsqualität<br />

kann mit sehr sauberen<br />

und abgerundeten Kanten punkten.<br />

Das Anschlussfeld versteckt sich jeweils<br />

auf der Unterseite des Gehäuses hinter<br />

einer edlen Blende. Hier finden Sie die<br />

beiden vergoldeten Schraubklemmen<br />

für die mitgelieferten Lautsprecherkabel<br />

sowie die 5-Millimeter-Koaxialbuchse<br />

für das Netzteil. Das Lautsprecherprinzip,<br />

das dem System zugrunde liegt, ist<br />

das eines elektrostatischen Lautsprechers.<br />

Dabei schwingt eine hauchdünne<br />

Membran in einem Elektrodengitter;<br />

dieses benötigt eine Vorspannung über<br />

das Netzteil. Prinzipbedingt strahlen die<br />

beiden Elektrostaten vorder- und rückseitig<br />

ab, was der Richtcharakteristik<br />

einer Acht (Form der Ziffer) entspricht.<br />

Dies geschieht allerdings auf Kosten<br />

der Ortbarkeit in der räumlichen Breite<br />

und verringert den Sweetspot. Mit<br />

einer leicht angewinkelten Aufstellung<br />

versucht man, dem etwas entgegenzuwirken,<br />

um eine präzisere Abstrahlung<br />

zu erhalten.<br />

Stichwort Subwoofer<br />

Um eine korrekte Basswiedergabe zu<br />

gewährleisten, bietet Loewe in seinem<br />

Reference-Sound-System einen zusätzlichen<br />

Subwoofer an. Auch dieser<br />

kommt wie seine Standlautsprecherkollegen<br />

in einem komplett aus Hochglanzaluminium<br />

bestehenden Gehäuse<br />

daher und wartet mit einer ebenso sauberen<br />

Verarbeitung auf. Der Reference-<br />

Subwoofer funktioniert nach dem Push-<br />

Pull-Prinzip, bei dem die Chassis nicht<br />

entgegengesetzt, sondern in die gleiche<br />

Richtung arbeiten. Dadurch vergrößert<br />

sich das effektive Gehäusevolumen.<br />

Hinter der etwas schwer abnehmbaren<br />

Abdeckung auf der Gehäuserückseite<br />

befinden sich sämtliche Einstellungsmöglichkeiten<br />

sowie Anschlüsse. An<br />

Eingängen stehen sechs Cinch-Buchsen<br />

zur Verfügung, die von einem Dolby-<br />

Digital-Decoder gespeist werden können.<br />

Weiterhin bietet der Subwoofer einen<br />

hauseigenen Audio-Link-Anschluss,<br />

der dazu dient, das System mit weiteren<br />

Loewe-Produkten zu verbinden. Zusätzlich<br />

aufgelegte Klangbearbeiter sind ein<br />

Phasenumschalter, ein Equalizer, ein Poti<br />

zur Festlegung der Grenzfrequenz sowie<br />

ein Drehknopf, um die Bassintensität zu<br />

regulieren. Ein kleiner Wermutstropfen<br />

hingegen ist der Umstand, dass der<br />

Reference-Subwoofer aus den beiden<br />

Links-Rechts-Kanälen kein eigenständiges<br />

Subwoofer-Signal extrahieren kann,<br />

falls Sie externe Quellen mit dem analogen<br />

Stereoeingang verbinden. Hierfür<br />

ist ein zusätzlicher Receiver nötig, der<br />

den Subwoofer-Kanal separat zuspielt.<br />

Außergewöhnliche Tiefe<br />

Klanglich betrachtet macht das Komplettsystem<br />

aus Reference-Elektrostaten<br />

und -Subwoofer einen exorbitanten<br />

Eindruck von räumlicher Tiefe, und<br />

das unabhängig von der Hörposition.<br />

Aufgrund der in Form einer Acht gehaltenen<br />

Richtcharakteristik kann man<br />

sich frei im Raum bewegen und nimmt<br />

sowohl vor als auch hinter den Lautsprechern<br />

den Klang wahr. Dies prädestiniert<br />

die Elektrostaten beim Filmgenuss<br />

natürlich für den Surround-Einsatz, wodurch<br />

man noch tiefer in das Geschehen<br />

eintauchen kann. Aber nicht nur für<br />

Filmfreunde eignet sich dieses System.<br />

Bei der Musikwiedergabe glänzten die<br />

Lautsprecher mit einer ausgeprägten<br />

Tiefenstaffelung. Beim Test eines Rocktitels<br />

standen die Vocals deutlich vor<br />

den Gitarren und dem Schlagzeug. Lediglich<br />

die Stereobreite und die Mittenortbarkeit<br />

könnten noch etwas besser<br />

sein, was aber ein generelles Erkennungsmerkmal<br />

von elektrostatischen<br />

Lautsprechern ist. Der Presence-Bereich<br />

verläuft laut Messsystem bis zu einer<br />

Frequenz von 16 Kilohertz, welche auch<br />

der menschlichen Hörgrenze entspricht,<br />

relativ linear. Ab dieser Grenze nimmt<br />

der Frequenzverlauf aber langsam ab.<br />

Klanglich äußerte sich dies in einer leichten<br />

Bedecktheit im Hochtonbereich.<br />

Von solchen Feinheiten unbeeindruckt<br />

bedient der Subwoofer hingegen auf<br />

angenehme Weise den Tieftonbereich.<br />

Dieser wirkt bei korrekter Einstellung<br />

nicht aufdringlich und kann mit einem<br />

runden Klang überzeugen. Beim Hörtest<br />

groovte die Bassgitarre angenehm<br />

vor sich hin und bildete mit der Kick-<br />

Drum ein solides Fundament. Insgesamt<br />

bietet Loewe mit seiner Reference-Serie<br />

ein 2.1-System, dessen Bestandteile sehr<br />

gut aufeinander abgestimmt sind und<br />

das mit einer außergewöhnlichen räumlichen<br />

Darbietung überzeugen kann.<br />

Unter der rückseitigen, abnehmbaren Blende verstecken<br />

sich die Anschlüsse für die Lautsprecherkabel und den<br />

obligatorischen Netzstecker<br />

Lautsprecher im Schlankheitswahn. Der Loewe Reference<br />

Slim Speaker ist so flach wie ein moderner MP3-Player,<br />

aber deutlich klangstärker<br />

Hinter der Abdeckung des Subwoofers verbirgt sich die<br />

Kommandozentrale des Systems. Verschiedenste Klangeinstellungen<br />

können hier vorgenommen werden<br />

Für eine 360-Grad Klangabstrahlung wurde der Subwoofer<br />

höher gestellt. Elastikpuffer auf der Rückseite garantieren<br />

ausreichenden Wandabstand und korrekte Luftzufuhr<br />

Neues 15


Ruhepol<br />

Wer viel unterwegs ist und häufig Langstreckenflüge<br />

absolviert, kennt das Problem: Lärm.<br />

Wir flogen mit zwei geräuschreduzierenden<br />

Kopfhörern Probe.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Entspanntes Musikhören im Flugzeug ist mit den Noise-<br />

Cancelling-Kopfhörern von Bose und Denon kein Wunschtraum,<br />

was sie zum perfekten Reisebegleiter macht<br />

Boses QuietComfort-15-Set kostet 349 Euro und überzeugte<br />

im Test insbesondere während Flugreisen. Die<br />

Geräuschreduktion produzierte kaum Nebengeräusche<br />

Integrierte Mikrofone innen und außen analysieren den<br />

eintreffenden Schall und kompensieren die tief- und hochfrequenten<br />

Störgeräusche effektiv<br />

Die NC732-Kopfhörer von Denon konnten den Flugzeuglärm<br />

in unserem Test zwar nicht immer optimal abschotten,<br />

sind aber bereits ab 249 Euro erhältlich<br />

In unserem Vergleich standen die<br />

bereits 2008 erschienenen NC732<br />

von Denon und die neuen Quiet<br />

Comfort-15-Kopfhörer von Bose zur<br />

Verfügung. Beide Modelle sind in einer<br />

robusten Tasche sicher verstaut,<br />

die kaum größer als eine DVD-Verpackung<br />

ausfällt. Bose spendiert seinen<br />

Kopfhörern einen Flugzeugadapter<br />

und ein ausreichend langes Kabel, das<br />

eine Besonderheit aufweist: Durch den<br />

Adapterstecker können keine externen<br />

Klinkenstecker genutzt werden, ein<br />

Wahlschalter reduziert auf Wunsch<br />

den Pegel. Denon legt dem NC732<br />

gleich zwei Kabel in unterschiedlichen<br />

Längen und Flugzeug- sowie Klinkenadapter<br />

bei. Während die NC732 aufgrund<br />

ihrer kompakten Bauform auf<br />

den Ohren aufliegen, umschließen Boses<br />

Kopfhörer die Ohren und kapseln<br />

den Hörer bereits im ausgeschalteten<br />

Zustand sehr gut von Umgebungsgeräuschen<br />

ab. Musik hören können Sie<br />

bei Bose nur mit aktivierter Geräuschreduzierung,<br />

die Sie per Kippschalter am<br />

rechten Kopfhörer einschalten. Denons<br />

NC732 sind sowohl mit als auch ohne<br />

Geräuschreduzierung einsetzbar, sodass<br />

bei abnehmender Akkuleistung<br />

zumindest noch Musik gehört werden<br />

kann. Als Energiemotor kommt bei beiden<br />

Modellen eine AAA-Batterie zum<br />

Einsatz, die rund eineinhalb Tage Daueranwendung<br />

übersteht.<br />

Auf dem Boden<br />

Im normalen Alltagsbetrieb und während<br />

Zugfahrten schenken sich beide<br />

Kopfhörer nicht viel: Denons NC732<br />

klingt etwas bedeckter, Boses Quiet-<br />

Comfort 15 zeigt sich spielfreudiger,<br />

was in lauten Passagen aber minimal<br />

anstrengender wirkt. Die Tendenz, bei<br />

höheren Lautstärken den kritischen<br />

Bereich um ein Kilohertz überzustrapazieren,<br />

zeigten beide Noise-Cancelling-<br />

Kopfhörer, sodass Sie den Pegel nicht<br />

auf Discolautstärke erhöhen sollten. Im<br />

Bassfundament kam der kompakte Denon-Kopfhörer<br />

den sichtbar größeren<br />

Bose-Vertretern bedrohlich nahe, die<br />

QuietComfort 15 kontern allerdings<br />

durch die perfekte Abkapselung von<br />

der Umwelt, womit Sie sich besser auf<br />

die Musik konzentrieren können.<br />

Über den Wolken<br />

Während im normalen Testumfeld der<br />

Unterschied zwischen den Bose- und<br />

Denon-Kopfhörern gering ausfällt,<br />

wird die Differenz im Flugzeug prägnanter.<br />

Durch den höheren Außenlärm<br />

und gleichzeitig hohe wie auch tieffrequente<br />

Störtöne stößt die Geräuschreduktion<br />

des Denon NC732 an ihr Limit.<br />

Nicht nur die tonale Balance verschiebt<br />

sich, auch leichte Störgeräusche bis<br />

hin zum hochfrequenten Pfeifton trüben<br />

den ansonsten hervorragenden<br />

Eindruck. Hier wirken die Bose Quiet-<br />

Comfort 15 konstanter, der Klangeindruck<br />

bleibt auch bei großem Außenlärm<br />

gewahrt und lediglich ein leichtes<br />

Grundrauschen ist stärker zu vernehmen.<br />

Beide Kopfhörer eliminieren nicht<br />

die gesamten Außengeräusche, sondern<br />

vermindern tieffrequentes Dröhnen<br />

und hochfrequentes Surren – die<br />

Sprachverständlichkeit bleibt weiterhin<br />

gewahrt.<br />

Der Einsatz entscheidet<br />

Wer hauptsächlich mit der Bahn unterwegs<br />

ist, wird bereits mit den günstigeren<br />

Denon NC732 glücklich. Klanglich<br />

stehen diese den Bose-Kopfhörern<br />

kaum nach und auch die Verarbeitung<br />

sowie das Zubehör können sich mit<br />

dem Konkurrenten messen. Der Tragekomfort<br />

ist mustergültig, auch wenn<br />

die ohraufliegende Form gewisse<br />

Nachteile birgt. Die QuietComfort 15<br />

von Bose spielen ihre Stärken vor allem<br />

im Flugzeug aus: Die Außengeräusche<br />

werden gut unterdrückt und dank der<br />

umschließenden Kopfhörerform bleibt<br />

der Klangeindruck jederzeit gewahrt.<br />

Wer auf der Suche nach dem idealen<br />

Allrounder ist, sollte die QuietComfort<br />

15 beim nächsten Flug unbedingt testen,<br />

Sie werden überrascht sein.<br />

Bilder: Bose, Denon<br />

16 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Pure Audio BD<br />

Im Gespräch mit Stefan Bock, Geschäftsführer<br />

der Münchener MSM-Studios, erfuhren wir<br />

Näheres zu den neuen Möglichkeiten und dem<br />

Entwicklungsstand der Pure Audio Blu-ray (BD).<br />

VON JENS VOIGt<br />

Bilder: MSM<br />

Herr Bock, ist die Pure Audio BD<br />

ein eigenständiges Format oder<br />

die Anpassung der Bedienoberfläche<br />

einer normalen Blu-ray?<br />

Die Pure Audio BD ist eine ganz normale<br />

Blu-ray, sie lässt sich auf jedem<br />

Blu-ray-Player abspielen. Die von den<br />

MSM-Studios und 2L entwickelte Disc<br />

enthält allerdings keinen Videoinhalt.<br />

Die hohe Speicherkapazität wird für<br />

hochauflösendes Audio (Stereo und<br />

Surround bis 24 Bit/192 Kilohertz)<br />

genutzt. Die Bedienung erfolgt entweder<br />

ohne Bildschirm wie bei einer<br />

herkömmlichen CD oder über das On-<br />

Screen-Menü einer normalen Blu-ray.<br />

Wie sehen Sie die Entwicklungschancen<br />

dieses Formates?<br />

Die Pure Audio BD bietet dem Audio-philen<br />

eine neue Ebene für Musik<br />

in Spitzenqualität. Sie ist durch ihre<br />

Kompatibilität mit jedem Blu-ray-Player<br />

auch für den Massenmarkt interessant.<br />

Die Hardware-Verkäufe steigen,<br />

sodass die Blu-ray flächendeckend Einzug<br />

in die Haushalte hält. Damit lässt<br />

sich eine neue Hörergruppe erschließen,<br />

die sich bisher aufgrund der Notwendigkeit<br />

eines zusätzlichen Players<br />

(zum Beispiel beim SACD-Format)<br />

nicht für Surround entschieden hat.<br />

Welche Tonformate werden<br />

unterstützt und verlangt?<br />

Auf Blu-ray kann Audio bis 192 Kilohertz<br />

(kHz) in 24 Bit gespeichert werden.<br />

LPCM wird genauso unterstützt<br />

wie DTS-HD Master Audio oder Dolby<br />

True HD. Die gängigste Ausstattung<br />

ist 2.0 LPCM (24 Bit/192 kHz) kombiniert<br />

mit 5.1-DTS-HD-Master (24 Bit/<br />

192 kHz). 2L bietet auf den beiden<br />

letzten Produktionen zusätzlich einen<br />

7.1-DTS-HD-Master in 24 Bit/96 kHz<br />

Tonauflösung an.<br />

Wie entkommen Sie dem „Lautheitsrennen“<br />

am Markt, um die<br />

Dynamik dieses Mediums zu<br />

erhalten?<br />

Bei Pure Audio BD gibt es (zum Glück)<br />

keinen „Loudnesswar“. Den Anbietern<br />

liegt daran, die Studioqualität bis zum<br />

Endverbraucher zu erhalten. Lautheitsrennen<br />

sind bisher also kein Thema.<br />

Geht der Trend zum Multikanalmedium<br />

oder ist die hochauflösende<br />

Zweikanalstereofonie<br />

genauso präsent?<br />

Das Angebot von Mehrkanalaudio auf<br />

DVD und Blu-ray hat die Hörgewohnheiten<br />

sicher stark verändert. Ein Teil<br />

des Publikums zieht das Hören in Surround<br />

dem Stereoton vor, aber es gibt<br />

natürlich auch große Fans der Stereofonie.<br />

Die Pure Audio BD bietet jedem das<br />

gewünschte Format.<br />

Gibt es musikalische Sparten,<br />

die sich besonders für die Pure<br />

Audio Blu-ray eignen?<br />

Zunächst bietet es sich natürlich für<br />

klassische Werke an. Jedoch zeigt auch<br />

der Erfolg von Labels wie zum Beispiel<br />

Stockfisch Records, dass hochauflösendes<br />

Audio spartenfrei gefragt ist. Und<br />

im Pop- und Rockbereich gibt es sicher<br />

Produktionen (z. B. von Peter Gabriel,<br />

Depeche Mode u. a.), die in Studioqualität<br />

und Surround sehr erfolgreich sind<br />

oder wären. Momentan bekommen wir<br />

Anfragen aus allen Genres.<br />

Was steckt hinter der mShuttle-<br />

Technologie?<br />

Seit diesem Jahr können Pure Audio<br />

BDs auch mit der mShuttle-Technologie<br />

ausgestattet werden. Verbindet man<br />

seinen Player (Profil 2.0) mit einem Netzwerk,<br />

kann man über den Browser des<br />

Computers auf die zusätzlich vorhandenen<br />

Audioformate der Musik zugreifen<br />

und sie z. B. auf CD brennen oder auf<br />

das iPhone bzw. den MP3-Player kopieren.<br />

Damit bieten wir ein perfektes<br />

Hörerlebnis mit der Pure Audio BD zu<br />

Hause, als MP3 auf iPod/MP3-Player<br />

oder in CD-Qualität im Auto.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Die MSM-Studios unter Geschäftsführer Stefan Bock<br />

entwickelten zusammen mit dem Label L2 die Pure Audio<br />

Blu-ray<br />

Ein Menübild der 2L-Pure-Audio-Blu-ray-Produktion „The<br />

Nordic Sound“. Sämtliche Discs lassen sich aber auch ohne<br />

Bildschirm bedienen<br />

Eine unter dem Label 2L veröffentlichte Pure Audio Blu-ray<br />

ist das „Piano Concerto“ in a-Moll von E. Grieg<br />

Dank mShuttle-Technologie kann man vom Computer aus<br />

direkt auf die Pure Audio BD zugreifen und so zusätzliche<br />

Audioformate auf den iPod laden oder auf CD brennen<br />

Neues 17


Musik im Netzwerk<br />

Warum unzählige Komponenten verschiedener Hersteller kombinieren, wenn man<br />

auch alles aus einer Hand haben kann? Genau das haben sich die Entwickler von Linn<br />

gedacht und präsentieren uns ihre Majik-Serie. Mit dem Netzwerkstreamer Majik DS,<br />

dem Verstärker Majik-I und dem Speaker-Paar Majik 109 verspricht Linn zukunftsweisende<br />

Technik mit gutem Klang. Ob dies gelingt, haben wir getestet.<br />

VON TORSTEN PLESS UND CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Mit dem Linn Majik DS greifen Sie auf Ihr bestehendes Musikarchiv zu.<br />

MP3-Dateien sollten dabei aber die Ausnahme darstellen, denn der Netzwerkspieler<br />

versteht sich bestens mit verlustfrei komprimierten Formaten<br />

Die Kompaktlautsprecher Majik 109 reichen für kleinere Wohnzimmer<br />

völlig aus, höhere Basspegel setzen aber einen Subwoofer voraus. Außergewöhnlich:<br />

die getrennten Verstärkeranschlüsse<br />

Bilder: Linn<br />

18 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Im Jahr 1972 wurde im schottischen<br />

Glasgow die Firma Linn gegründet,<br />

die es sich seitdem zum Ziel gemacht<br />

hat, hochwertige Hi-Fi-Systeme<br />

zu produzieren. Dabei hat Linn immer<br />

wieder mit eigenen, patentierten Schaltungen<br />

neue Maßstäbe in Sachen Audioqualität<br />

gesetzt. Glaubt man der Aussage<br />

der Firma Linn, so steht mit dem<br />

Majik DS „der weltweit beste Player<br />

zum Wiedergeben digitaler Musik“ vor<br />

uns. Rein äußerlich kommt er in einem<br />

edlen, äußerst stabilen Metallgehäuse<br />

daher. Das Design ist schlicht, aber funktional.<br />

Ebenfalls punktet der Majik DS<br />

mit seiner übersichtlichen Front. Auf der<br />

Rückseite finden Sie jeweils zwei digitale<br />

und analoge Audioausgänge, einen<br />

Ethernet-Port sowie zwei RS-232-Anschlüsse.<br />

Mit einem Verkaufspreis von<br />

circa 2 400 Euro ordnet sich der Majik<br />

DS preislich im oberen Drittel aktueller<br />

digitaler Netzwerkplayer ein. Er bietet<br />

vielseitige Audiowiedergabemöglichkeiten,<br />

aber Achtung: Das MP3-Format<br />

ist das einzige datenreduzierte Dateiformat,<br />

das der Linn-Player unterstützt!<br />

Sonst ist er ausschließlich für das verlustfrei<br />

komprimierte FLAC-Format sowie<br />

Wave-Files von CD-Qualität bis hin<br />

zu überragender 24-Bit-Wortbreite und<br />

192-Kilohertz-Samplingraten ausgelegt.<br />

Team-Spieler<br />

Über den Ethernet-Port lässt sich der<br />

Netstreamer mit jedem handelsüblichen<br />

PC verbinden. Wem ein großes Gehäuse<br />

optisch nicht so recht ins Wohnzimmer<br />

passen sollte, dem sei ein kleiner NAS-<br />

Netzwerkspeicher (Network Attached<br />

Storage) empfohlen, der einfach im Regal<br />

verschwindet. Über die Linn-Website<br />

lässt sich der kostenfreie Open-Source-<br />

Media-Player „KinskyDesktop“ herunterladen,<br />

um den Majik DS zu steuern.<br />

Mithilfe der Software lassen sich die Audiodaten<br />

vom PC oder von der Festplatte<br />

an den Netstreamer übermitteln. Wer<br />

sich für diesen Vorgang nicht extra an<br />

den Computer setzen möchte, dem bietet<br />

Linn eine noch bequemere Lösung<br />

an. Mittels eines externen Wireless-Controllers<br />

oder über Apples iPod touch und<br />

iPhone lässt sich die Musikbibliothek<br />

einfach via WLAN bedienen. Passend<br />

zum Majik DS bietet Linn seinen Kunden<br />

einen Kontrollverstärker gleicher<br />

Produktfamilie an. Der Majik-I verbindet<br />

Vor- und Endstufe in einem Gehäuse und<br />

wird in seinem Inneren von einem Mikroprozessor<br />

gesteuert. Optisch sowie<br />

preislich (2 400 Euro) orientiert sich der<br />

Verstärker unübersehbar am Majik DS.<br />

Besonders positiv fallen die rückseitigen,<br />

vergoldeten und sehr stabilen Anschlüsse<br />

auf. Davon stehen sechs Eingänge zur<br />

Verfügung, wobei der sechste entweder<br />

als Line- oder als hochwertiger Phono-<br />

Eingang nutzbar ist. Schaut man in den<br />

Majik-I hinein, findet man Linns patentiertes<br />

Schaltungsdesign im Vorverstärker,<br />

das den Signal-Rauschabstand verbessern<br />

soll. Passend dazu wurde Linns<br />

Chakra-Schaltung (in Class-D-Technik) in<br />

der Endstufe verbaut, um für mehr Linearität<br />

und Stabilität zu sorgen. Im Hörtest<br />

machen sich die beiden Schaltungsdesigns<br />

auch gleich positiv bemerkbar.<br />

Der Majik-I besticht durch einen detaillierten<br />

Klang, ohne dabei aufdringlich<br />

oder färbend zu wirken. Dabei behält er<br />

den Blick für das Wesentliche: Musik so<br />

wiederzugeben, wie sie einst im Tonstudio<br />

aufgenommen wurde.<br />

Hörbare Qualität<br />

Der Kompaktlautsprecher Majik 109 fällt<br />

schon allein durch sein schickes Holzgehäuse<br />

auf. Mit 33 Zentimetern (cm)<br />

Höhe und 19 cm Breite passt er in jede<br />

Schrankwand und wurde während seiner<br />

Konstruktion sogar dafür optimiert,<br />

denn das Bassreflexrohr befindet sich<br />

jeweils auf der Vorderseite der Gehäuse.<br />

Grundsätzlich sind die beiden Kompaktlautsprecher<br />

nach dem 3-Wege-Bassreflex-Prinzip<br />

aufgebaut und verfügen<br />

über rückseitige Tri-Wiring-/Tri-Amping-<br />

Anschlüsse. Linns Spezialität: Hoch- und<br />

Superhochtöner liegen direkt vor dem<br />

Bassreflexrohr. Bereits beim ersten<br />

Hören überzeugen die Majik 109: Sie<br />

klingen sehr klar und detailreich und<br />

können durch ihre positive Impulswiedergabe<br />

beeindrucken. Dies macht sich<br />

durch einen angenehm warmen Klang<br />

bemerkbar. Die Majik 109 bestechen<br />

auch durch ein sehr gutes räumliches<br />

Klangbild, die gefällige Darbietung wird<br />

aber durch einen leichten Präsenzverlust<br />

erkauft. In einer aufwendigen Musikproduktion<br />

lassen sich dennoch einzelne<br />

Instrumente in ihrer Breite und Tiefe gut<br />

lokalisieren. Diesen positiven Eindrücken<br />

stehen ein etwas undefinierter Grundton<br />

und unterrepräsentierter Bassbereich<br />

gegenüber, sodass wir Ihnen neben<br />

den Kompaktlautsprechern je nach<br />

Aufstellung einen zusätzlichen Subwoofer<br />

ans Herz legen. Insgesamt punktete<br />

vor allem die exzellente Abstimmung<br />

der Einzelkomponenten. Die Linn-Majik-<br />

Serie überzeugte uns nicht nur beim Anhören,<br />

sondern auch in puncto Design.<br />

Ein beispielhaftes Konzept, das sogar im<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis aufgeht.<br />

Eine aufgeräumte Front und ein ausgezeichnetes Display<br />

verleihen dem Majik-I schlichte Eleganz. Auf griffige Lautstärkeregler<br />

müssen Sie allerdings verzichten<br />

Vollgekapselte Anschlussterminals und ausreichend Kraftreserven<br />

dank digitaler Endstufentechnik machen den<br />

Majik-I zum benutzerfreundlichen Universalverstärker<br />

Linns Majik 109 ist ein traditioneller 3-Wege-Lautsprecher,<br />

dessen Hoch- und Superhochtöner allerdings direkt über<br />

der Bassreflexöffnung angeordnet sind<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzverlauf der Majik 109 offenbart eine Präsenzsenke,<br />

die auf die Anbindung des Hochtöners hindeutet<br />

und dem Klangbild etwas Härte raubt<br />

Neues 19


INHALTE<br />

M.J. für die Ewigkeit<br />

„Michael Jackson´s This Is It“ ist ein<br />

emotionaler und musikalisch mitreißender Nachlass<br />

Abrocken für zu Hause<br />

The Killers rocken die Royal Albert Hall, die<br />

bereits viele Musiker und Bands beherbergte<br />

Hippie-Denkmal<br />

Das größte Musikfestival aller Zeiten feiert sein<br />

Revival mit einem vierstündigen Mitschnitt<br />

Klassisch gediegen<br />

Der Pianist Daniel Barenboim spielt die Klassiker<br />

von Beethoven. Ein Muss für Klassikfans<br />

Florian Kriegel<br />

Redakteur<br />

Schon viele Formate haben versucht,<br />

die Audio-CD abzulösen. Die SACD<br />

fristet ein Nischendasein und die DVD-<br />

Audio ist quasi vom Markt verschwunden.<br />

Mit der Blu-ray Disc haben sich<br />

nicht nur im Bereich Bild neue Möglichkeiten<br />

ergeben, auch der Ton kann von<br />

dem Mehr an Speicherkapazität und<br />

durch die neuen Tonformate profitieren.<br />

Während die Verbindung mit Bild<br />

meist nur Livekonzerte diverser Musikrichtungen<br />

zulässt, will eine spezielle<br />

Audio-Blu-ray die Brücke zum Handling<br />

einer klassischen CD schlagen.<br />

Bislang sind solche Discs aber noch<br />

Mangelware und es ist zweifelhaft, ob<br />

das Medium Blu-ray, das sich in erster<br />

Linie durch hochauflösende HD-Bilder<br />

etabliert hat, einer Audio-CD zur Gefahr<br />

werden kann. Den ehesten Vergleich<br />

zeigt die DVD-Audio, die von<br />

den Konsumenten größtenteils ignoriert<br />

wurde. Hoffen wir, dass der Pure<br />

Audio Blu-ray kein ähnliches Schicksal<br />

beschieden ist und Klangqualität nicht<br />

nur ein Nischendasein fristet.<br />

Tipp des Monats: The xx – xx<br />

Vier Jugendliche aus<br />

einem Vorort Londons<br />

zeigen, wie Indie-Pop<br />

mit dezentem Instrumenteneinsatz<br />

zusammen<br />

mit verschiedensten<br />

Musikgenres klingen<br />

kann. Schon das Intro<br />

der CD begeistert.<br />

Bilder: Medici Arts, Sony BMG, Universal Music, Warner Home<br />

20 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Michael Jackson’s This Is It<br />

Bilder: Sony BMG<br />

Michael Jackson plante, im Sommer 2009<br />

in der O2-Arena seine Abschiedskonzertreihe<br />

zu starten. Tragischerweise kam er einige<br />

Wochen zuvor durch eine Überdosis an Medikamenten<br />

ums Leben. 50 Konzerte mussten<br />

abgesagt werden, an deren Realisierung<br />

Jackson insgesamt vier Jahre gearbeitet hatte.<br />

Umso wertvoller waren die Dokumentationsaufnahmen<br />

der Proben für die „This Is<br />

It“-Konzertserie, die ursprünglich für Jackos<br />

Privatbibliothek angefertigt wurden. Im Sinne<br />

der Fans haben die Veranstalter von „This Is<br />

It“ und die Erben Jacksons das Material für die<br />

Öffentlichkeit freigegeben. Regisseur Kenny<br />

Ortega, der schon anderen Musikfilmen, wie<br />

etwa „High School Musical“, zu Erfolg verholfen<br />

hat, wurde engagiert, den 100-stündigen<br />

Stoff zu schneiden. Dabei hat er auch Clips,<br />

die während der Bühnenshow auf riesigen<br />

Leinwänden abgespielt werden sollten, einbezogen.<br />

Anders als vielleicht erwartet, wirkt Michael<br />

Jackson bei den Vorbereitungen seiner Konzertreihe<br />

sehr dynamisch, obwohl er zu dieser<br />

Zeit schon starke Schmerzmittel zu sich nahm.<br />

Seine gesundheitlichen Probleme sieht man<br />

dem 50-Jährigen erst auf den zweiten Blick<br />

an, wenn er müde von den anstrengenden<br />

Tanzeinlagen wie ein Tiger hinter Gittern auf<br />

der Bühne entlangschleicht. Auch seiner leicht<br />

angeschlagenen, hohen Stimme, die er teilweise<br />

schwerfällig ins Mikrofon haucht, merkt<br />

man die Erschöpfung<br />

an.<br />

Abgesehen von diesen<br />

äußerlichen Aspekten<br />

gibt es auf der Bluray<br />

wenig zur Person<br />

Michael Jackson zu erfahren.<br />

Im Vordergrund<br />

steht vor allem seine<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Sony BMG<br />

Genre Pop<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Arbeit mit den Tänzern, Stimmtrainern und<br />

Technikern. Von der Gefühlswelt des Sängers<br />

ist, außer einem „This is love!“ hier und da,<br />

nichts zu hören oder zu spüren.<br />

Damit keine Langeweile aufkommt, wurden<br />

einige Interviews mit den Background-Sängern<br />

und Sequenzen der Videoshows zwischen die<br />

Aufnahmen der Proben geschnitten. Wenn<br />

diese Konzertreihe wirklich stattgefunden<br />

hätte, wäre sie ohne jeden Zweifel grandios<br />

geworden. Ob Jackson jedoch die 50 Auftritte<br />

wirklich bis zum Ende durchgehalten hätte, ist<br />

eher fraglich.<br />

Das Bildmaterial der Dokumentation ist von<br />

unterschiedlicher Qualität. Da die Aufnahmen<br />

eher für den Privatgebrauch gemacht wurden,<br />

ist das Ausgangsmaterial ohne Konzept oder<br />

Drehbuch gefilmt worden. In manchen Szenen<br />

ist ein deutliches Filmkorn zu sehen. Die<br />

Schärfe schwächelt stark und gelegentlich treten<br />

Nachzieheffekte auf. Im Gegensatz dazu<br />

bestechen die Videosequenzen zu „Thriller“,<br />

„Smooth Criminal“ und „Earth Song“ mit einer<br />

unglaublichen Brillanz. Ob nun Zombies<br />

aus ihren Gräbern steigen und gemeinsam<br />

mit Jacko auf der Bühne tanzen, ob Michael<br />

den Handschuh von Gilda fängt und daraufhin<br />

von Humphrey Bogart gejagt wird oder ob<br />

ein kleines Mädchen mit einem Schwarm von<br />

Schmetterlingen spielt, bis diese von einem<br />

Kran, der Bäume zerschmettert, verjagt werden:<br />

Die Aussagen seiner Songs werden in<br />

den Videos mit viel Kreativität dargestellt.<br />

Mächtig wie diese Bilder ist auch der dazugehörige<br />

Sound. Jacksons „Earth Song“ beispielsweise<br />

erzeugt in Kombination mit dem<br />

krachenden Kran Gänsehaut. Auch die Qualität<br />

der Tonaufnahmen während der Proben<br />

überrascht mit einem guten Niveau. Einzig die<br />

schlechte Verständlichkeit Jacksons ist zu bemängeln;<br />

durch die deutschen Untertitel stört<br />

dies jedoch wenig.<br />

Auf der Scheibe befindet sich zusätzlich zu<br />

den circa drei Stunden Bonusmaterial noch<br />

das Featurette Movie IQ, mit dem Informationen<br />

zur Dokumentation während des Filmgenusses<br />

einfach per Knopfdruck über BD-Live<br />

abgerufen werden können. Ansonsten sind<br />

zwei Making-ofs, die Videoclips von „Thriller“<br />

und „Smooth Criminal“, eine Fotogalerie und<br />

noch einiges mehr enthalten.<br />

Anzahl der Blu-ray Discs<br />

Inhalte 21


Beyoncé – I Am ... Yours<br />

Beyoncé Giselle Knowles weiß, was sie will. Sie<br />

ist eine Frau, die anpackt und ein hartes Regiment<br />

führt. Diesen Eindruck erhält man zumindest,<br />

wenn man sich das Bonusfeature „What<br />

Happens In Vegas ...“ auf der Blu-ray anschaut.<br />

Trotzdem verhält sie sich ihren Kollegen gegenüber<br />

stets korrekt, sie fordert einfach nur 200<br />

Prozent Leistung. Dabei geht es ihr vor allem<br />

darum, eine intime Atmosphäre während des<br />

Auftritts aufzubauen, so befinden sich etwa<br />

die Fans unmittelbar vor<br />

der Bühne. Im ersten<br />

Akt des Konzerts drückt<br />

Beyoncé mit nachdenklichen<br />

Balladen auf die<br />

Tränendrüse, im zweiten<br />

Akt dreht sie dann<br />

auf. Das Bild liegt in<br />

1 080p mit 24 Bildern<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Sony Music<br />

Genre R&B<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild VC-1, 2 .35: 1<br />

Ton Dolby True HD 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

pro Sekunde im Widescreen-Format vor. Der<br />

Kinolook wird leider von durchweg weichgezeichneten<br />

und teils verrauschten Bildern<br />

getrübt. Um den Klang steht es bedauerlicherweise<br />

noch schlechter, wobei die Qualität<br />

hier schwankt. Beim Song „That‘s Why You‘re<br />

Beautiful“ sind Snare und Hi-Hats viel zu laut<br />

abgemischt und dem Bassbereich fehlt es an<br />

Substanz, der Klang ist undynamisch und flau.<br />

Auf der Stereos<strong>pur</strong> mutet das Ganze noch<br />

muffiger an. Andere Songs klingen wiederum<br />

annehmbar, insgesamt handelt es sich aber<br />

nur um einen mäßigen Livemitschnitt. Allein<br />

Beyoncés Stimme schallt kraftvoll und akzentuiert,<br />

das liegt aber vor allem daran, dass sie<br />

eine hervorragende Sängerin ist. Die mäßige<br />

Bild- und Tonqualität lässt sich nur schwer<br />

verschmerzen, trotzdem versprüht das Konzert<br />

einen besonderen Charme. Das Publikum<br />

reißt es von der ersten Minute an von den Sitzen<br />

und die angedachte intime Atmosphäre<br />

kommt wirklich auf. Beyoncé hat das Publikum<br />

voll im Griff und wer die Musik mag, wird einige<br />

Gänsehautmomente erleben, so viel sei garantiert.<br />

An dieser Stelle noch Gratulation an<br />

Beyoncés Make-up-Artist: Frau Knowles sieht<br />

zu jedem Zeitpunkt des Konzerts perfekt aus<br />

und trotz vollem Einsatz scheint die Frau nicht<br />

zu schwitzen.<br />

Bon Jovi – Live At Madison Square Garden<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Universal Music<br />

Genre Pop/Rock<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild VC-1, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Angefangen hat die Karriere von Bon Jovi<br />

im Madison Square Garden, als die Band im<br />

Jahr 1984 als Vorgruppe der Scorpions auftrat.<br />

Nach 25 Jahren Bühnenerfahrung auf<br />

der ganzen Welt kehren sie in die riesige<br />

Halle zurück, um dort ihre erfolgreiche „Lost<br />

Highway World Tour“ zu beenden. Gespielt<br />

werden Dauerohrwürmer wie „Have A Nice<br />

Day“, „It´s My Life“, „Wanted Dead Or Alive“<br />

und natürlich „Livin´ On A Prayer“. Aber auch<br />

Lieder, die nicht so häufig zu hören sind, wie<br />

„Livin‘ In Sin“ und „Raise Your Hands“, sind in<br />

dem bunt gemischten<br />

Repertoire enthalten.<br />

Durch die hohe Qualität<br />

des Bildes erstrahlen die<br />

Jungs in guter Schärfe.<br />

Ab und zu werden leider<br />

Szenen mit weniger<br />

hochwertigem Filmmaterial<br />

hineingeschnitten,<br />

welche eine geringe Detailschärfe und<br />

einige Codierungsartefakte aufweisen. Doch<br />

gerade diese Bilder machen die manchmal<br />

aufkommende Langeweile durch passende<br />

Sprünge zu den eher rockigen Songpassagen<br />

wieder wett und verpassen dem Ganzen etwas<br />

mehr Pep.<br />

Der Ton ist von hohem Niveau und kann in<br />

DTS-HD 5.1 oder alternativ in der unkomprimierten<br />

Stereos<strong>pur</strong> angewählt werden. Eine<br />

überzeugende Räumlichkeit will im Surroundmix<br />

jedoch nicht entstehen, da die Stimme von<br />

Jon Bon Jovi und die Geräusche der jubelnden<br />

Fans zu stark dominieren. Während die Instrumente<br />

nur durch die linke und rechte vordere<br />

Box gelangen, werden für den Gesang alle<br />

Lautsprecher angesteuert, was seltsam anmutet.<br />

Die hinteren werden für die Erzeugung<br />

eines leichten Widerhalls genutzt, der sich<br />

stärker gegenüber dem Sound der Frontbox<br />

durchsetzt und so einen unangenehmen Doppelwiderhall<br />

entstehen lässt - hier hätten wir<br />

uns eine bessere Abmischung gewünscht.<br />

Wer als eingefleischter Bon-Jovi-Fan nicht genug<br />

von dem Konzert bekommen kann, wird<br />

sich über die auf der Disc enthaltene 81-minütige<br />

Dokumentation über die „Lost Highway<br />

World Tour“ freuen. Weiterhin sind noch drei<br />

Zugaben der Band und drei kurze Interviewmitschnitte<br />

separat über die Bonusfunktion<br />

anwählbar.<br />

Bilder: Sony Music, Universal Music<br />

22 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


The Killers – Live From The Royal Albert Hall<br />

Mitten in der Wüste Nevadas, in der stetig<br />

blinkenden Kasino-Stadt Las Vegas, meldete<br />

sich Brandon Flowers auf eine Zeitungsannonce<br />

von Dave Keuning. Die gemeinsame<br />

Vorliebe für die Band Oasis verband die beiden<br />

sofort und so beschlossen sie, zusammen<br />

Musik zu machen. Durch ein Casting wurden<br />

schnell die restlichen Bandmitglieder Ronnie<br />

Vannucci und Mark Stoermer gefunden. Um<br />

sich in einer Stadt, die vor lauter Künstlern<br />

nahezu überquillt, überhaupt durchzusetzen,<br />

ist jedoch viel Mut und<br />

harte Arbeit nötig. Die<br />

Proben waren nicht<br />

unbedingt angenehm:<br />

In einer Garage übten<br />

die vier Jungs bei Temperaturen<br />

bis zu 40<br />

Grad Celsius. Doch das<br />

Schwitzen hatte sich<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Universal Music<br />

Genre Alternative Rock<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

gelohnt und The Killers, die zunächst in vielen<br />

kleineren Clubs auftraten, sorgten plötzlich für<br />

Wirbel in der Presse von Vegas. Die vier begaben<br />

sich nach England, um noch erfolgreicher<br />

zu werden und von dort aus mit vielen neuen<br />

Songs die ganze Welt zu erobern. Mit Hits wie<br />

„Somebody Told Me“ und „Human“ stürmten<br />

sie schließlich die internationalen Charts. Auf<br />

ihrer letzten Festivaltour durch Europa spielten<br />

The Killers im Juli 2009 an zwei Abenden in<br />

der legendären Londoner Royal Albert Hall.<br />

Wer für diese Konzerte keine Karte erwerben<br />

konnte, der wird sich über die gelungene Veröffentlichung<br />

auf Blu-ray freuen. In guter HD-<br />

Qualität besticht die Disc mit scharfen Bildern<br />

aus der ersten Reihe und sogar aus der Perspektive<br />

der Fans. Ab und an taucht ein leichtes<br />

Bildrauschen auf, das den Konzertgenuss<br />

aber nicht weiter beeinträchtigt. Der Sound<br />

zeugt von hohem Niveau und ist in DTS-HD<br />

MA 5.1 abgemischt. Leider gibt es keine Alternativtons<strong>pur</strong><br />

in Stereo.<br />

Bei den Extras haben sich The Killers auch<br />

nicht lumpen lassen. Neben fünf Bonusperformances<br />

der Songs „Tranquilize“, „Human“,<br />

„Mr. Brightside“, „Smile Like You Mean It“<br />

und „When You Were Young“ befinden sich<br />

als Extra in „Behind The Scenes“ Interviews,<br />

bei denen auch die Fans und das Team zu<br />

Wort kommen.<br />

Rolling Stones – Live At The Max<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Universal Music<br />

Genre Rock<br />

Format Blu-ray, BD 25<br />

Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Die dienstälteste Rockband der Welt gehört<br />

auch zu den kommerziell erfolgreichsten<br />

Gruppen des Rock ’n’ Roll. Am 12. Juli 1962<br />

hatten die Rolling Stones ihren ersten Auftritt<br />

im Londoner Marquee Club. Schon 1963 bekamen<br />

sie eine Festanstellung im Crawdaddy<br />

Club, der ihnen zu einer Vergrößerung der<br />

Fangemeinde verhalf. In dieser Location wurde<br />

schnell der ehemalige Pressesprecher der<br />

Beatles, Andrew Loog Oldham, auf die Gruppe<br />

aufmerksam. Er beschaffte<br />

einen Plattenvertrag<br />

bei Decca und<br />

wurde zum Manager<br />

der Band. Es war seine<br />

Idee, die Stones als<br />

bösen Gegenpart der<br />

zu der Zeit beliebten<br />

„Pilzköpfe“ aufzubauen.<br />

Damit dieses Image erfolgreich wurde,<br />

musste die Band große Opfer bringen, wie<br />

zum Beispiel den Rausschmiss von Ian Stewart.<br />

Die erste Langspielplatte „England’s Newest<br />

Hitmakers“ erschien am 10. Mai 1964. Es<br />

folgten eine steile Karriere und viele weitere<br />

erfolgreiche Alben, bis die Band schließlich<br />

1989 „Steel Wheels“ veröffentlichte. Daran<br />

schloss sich eine Tournee an, die in Europa unter<br />

dem Titel „Urban Jungle“ lief. Die Stones<br />

präsentierten mehrere Songs aus den 1960er<br />

Jahren, wie „Paint It Black“, „Ruby Tuesday“<br />

und „2000 Light Years From Home“, die die<br />

eingefleischten Fans natürlich restlos begeisterten.<br />

Weiterhin sorgten auch aufblasbare<br />

Puppen, Videoleinwände und Lichteffekte für<br />

neue Dimensionen. Dieses musikalische Highlight<br />

wurde nun nach 20 Jahren endlich auf<br />

Blu-ray veröffentlicht. Dabei fällt vor allem die<br />

unglaubliche Bildqualität ins Auge. Trotz des<br />

Alters des Originalmaterials besticht das Bild<br />

mit brillanter Schärfe. Der Ton zeichnet sich<br />

durch eine sehr gute Signalortung aus, jedoch<br />

wirkt der Sound recht dumpf und etwas muffig.<br />

Die hinteren Boxen werden nur für einen<br />

leichten Widerhall genutzt, durch diese starke<br />

Konzentration auf die Front entsteht keine<br />

angenehme Räumlichkeit. Extras sind auf der<br />

Disc leider nicht enthalten.<br />

Bilder: Universal Music<br />

24 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


George Michael – Live In London<br />

Kein Wunder, dass Polizisten George Michael<br />

nach 15 Jahren Bühnenabstinenz nicht wiedererkennen<br />

und ihm den Zugang zu seiner<br />

eigenen Show verwehren. Doch Michael lässt<br />

sich davon nicht abhalten und verewigt diesen<br />

denkwürdigen Augenblick auf den ersten Minuten<br />

der Blu-ray, die sein Konzert zum 25-jährigen<br />

Bühnenjubiläum in London dokumentiert.<br />

Mit dem Titel „Waiting“ eröffnet er die Show<br />

und betritt mit den Worten „Here I am“ die<br />

Bühne. Der Saal tobt und<br />

mit zu seinen Popsongs<br />

passenden Lichteffekten<br />

im Disco-Stil begeistert<br />

er das Publikum. Aber<br />

er kann auch anders: Zu<br />

emotionaleren Liedern<br />

wie „You Have Been<br />

Loved“, in dem er die<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Universal Music<br />

Genre Pop<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4 AVC, 1.85 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Tode seiner engsten Vertrauten verarbeitet hat,<br />

gibt er den Zuschauern durch private Fotografien<br />

auf der Leinwand sein Inneres preis.<br />

Aber nicht nur Schmerz, Liebe und Feiern behandeln<br />

seine Texte, auch das Thema Frieden<br />

ist für ihn von großer Bedeutung. So widmet er<br />

Barack Obama seinen Song „Shoot The Dog“,<br />

der die Bush-Regierung und das unterwürfige<br />

Verhalten Tony Blairs kritisiert, in der Hoffung,<br />

dass nun endlich Frieden in die Welt einkehrt.<br />

Wer schon immer wissen wollte, was die Stars<br />

in ihrer Umkleidezeit machen, der wird bei<br />

George Michael nicht im Unklaren gelassen:<br />

Kurze Clips zeigen ihn in der Maske. Leider<br />

sind diese im Gegensatz zum ansonsten hochwertigen<br />

Bildmaterial von weniger brillanter<br />

Qualität, störendes Bildrauschen und Artefakte<br />

durchziehen die Szenen. Ansonsten ist der<br />

Hauptanteil des Bildes lupenrein und überzeugt<br />

mit einer sehr guten Farbdarstellung.<br />

Der Sound ist stark auf die Front abgemischt.<br />

Die hinteren Boxen werden nur zur Erzeugung<br />

eines leichten Widerhalls genutzt. Neben dem<br />

Mehrkanalton im HD-Format kann auch alternativ<br />

eine Stereos<strong>pur</strong> angewählt werden.<br />

Als Extras befinden sich drei Songzugaben und<br />

eine Dokumentation der „25Live“-Tour auf der<br />

Disc. Leider steht das Material nur auf Englisch<br />

ohne Untertitel zur Verfügung.<br />

Pink – Funhouse Tour<br />

Pink, der wirbelnde Derwisch der Popszene,<br />

überrascht immer wieder mit eingängigen, kreativen<br />

und erfolgreichen Songs. Davon präsentierte<br />

sie ein buntes Potpourri auf ihrer schrillen<br />

„Funhouse“-Tour. Wie verrückt und spaßig Pink<br />

wirklich ist, zeigen die Extras auf der Blu-ray.<br />

Von ihrer individuellen Art verliert sie auch auf<br />

der Bühne vor Publikum nichts, hinzu gesellt<br />

sich aber noch ein hohes Maß an Professionalität<br />

und Perfektionismus. Sie singt, zappelt,<br />

tanzt, hüpft und gleitet nur so über die Bühne<br />

und zeigt in der Mitte des Konzerts mit akustischen<br />

Einlagen, wie musikalisch<br />

sie wirklich ist.<br />

Die Bühne beeindruckt<br />

mit einem aufwendigen<br />

Aufbau, einer Mischung<br />

aus Zirkus und Kirche –<br />

es macht wirklich Spaß,<br />

die aufgedrehte Popikone<br />

während des Auftritts<br />

zu begleiten. Nach dem Akustikteil dreht<br />

sie nochmal richtig auf, stürmt barfuß über die<br />

Bühne und bringt das Publikum mit kostümierten<br />

Tänzerinnen nebst aufwendiger Choreografie<br />

und artistischen Einlagen zum Kochen.<br />

Dank Full-HD-Auflösung mit 24 Bildern je Sekunde<br />

entsteht ein angenehmer Kinolook. Das<br />

Bild ist knackig scharf und trotz schwieriger<br />

Lichtverhältnisse arbeitet der Codec einwandfrei.<br />

Es tauchen keinerlei Artefakte auf, das Bild<br />

bleibt auch nahezu rauschfrei. Die Inszenierung<br />

des Konzertes vermittelt ein „Mittendrin-Gefühl“,<br />

welches vor allem durch rasante Kamerafahrten<br />

und viele Einstellungen, die die berstend<br />

volle Halle zeigen, erzeugt wird. Auch der<br />

Sound fängt die Liveatmosphäre gut ein, vor<br />

allem die Surround-Lautsprecher tragen einen<br />

großen Teil dazu bei. Der Livemitschnitt ist sauber<br />

und homogen abgemischt. Die Stereos<strong>pur</strong><br />

klingt etwas basslastig und dumpf und dadurch<br />

fast noch satter als der Mehrkanalton.<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Sony Music<br />

Genre Pop<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4 AVC, 1.85 : 1<br />

Ton PCM 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Anzahl der Blu-ray Discs Inhalte 25


Billy Idol – In Super Overdrive<br />

Zu seinen Markenzeichen gehören die sich<br />

kräuselnde Oberlippe und sein wasserstoffblond<br />

gefärbtes Haar. Billy Idol war in den<br />

1970er Jahren Teil der Londoner Punk-Szene.<br />

Bereits 1976 gründete er seine eigene Punk-<br />

Band Generation X, die sich 1981, bevor ihr<br />

drittes Album erschien, durch einen Streit wieder<br />

auflöste. Aufgrund der eher melodiösen<br />

Rock-‘n‘-Roll- und Popsongs galt die Band<br />

in der Szene nicht als authentisch, trotzdem<br />

schlossen sich vor allem<br />

junge Menschen der<br />

Fangemeinde an. Da<br />

der erhoffte Erfolg Billy<br />

Idols in England jedoch<br />

ausblieb, wanderte er<br />

nach Amerika aus und<br />

begann dort eine Solokarriere.<br />

Mit dem<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Edel Records<br />

Genre Pop/Rock<br />

Format Blu-ray, BD 25<br />

Bild MPEG-4, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Image als harter Kerl mit Stachelfrisur und<br />

geballter Faust eroberte er in kurzer Zeit den<br />

Popmarkt. Dabei entfernte er sich immer weiter<br />

von seinen ursprünglichen Wurzeln. Unter<br />

den Fittichen von Kiss-Manager Bill Aucoin<br />

landete er mit seinen Songs „Dancing With<br />

Myself“, „Rebel Yell“ und „White Wedding“<br />

einen Welthit nach dem anderen. Durch seine<br />

Drogenkarriere, die er beinahe mit dem Leben<br />

bezahlen musste, wurde es in den 1990er Jahren<br />

allerdings still um Idol. 2001 startete der<br />

Sänger dann ein unerwartetes Comeback und<br />

am 29. Juli 2006 veranstaltete er ein Konzert<br />

in Chicago, das nun auf Blu-ray erhältlich ist.<br />

Zusammen mit seinem Gitarristen Steve Stevens<br />

rockte Billy Idol das Publikum. Dabei<br />

glänzt die Scheibe nicht nur mit dem atemberaubenden<br />

Auftritt der beiden, sondern auch<br />

mit einem Bild von hohem Niveau: Es treten<br />

nahezu keinerlei Artefakte auf. Den einzigen<br />

Kritikpunkt stellt die Detailschärfe dar, die ab<br />

und zu schwächelt. Beim Ton kann zwischen<br />

DTS-HD MA 5.1, Dolby Digital 5.1 und Stereo<br />

gewählt werden. Leider fehlt es dem qualitativ<br />

hochwertigen Sound letztendlich an dem „gewissen<br />

Drive“, sodass keine wirkliche Konzertatmosphäre<br />

entstehen kann. Zugaben oder<br />

anderes Bonusmaterial sind auf der Disc nicht<br />

enthalten.<br />

Die Toten Hosen – Machmalauter<br />

Angefangen hat alles in den 1980er Jahren,<br />

als sich fünf Jungs in Düsseldorf trafen, um<br />

eine Band namens Die Toten Hosen zu gründen.<br />

Da drei der Mitglieder Andreas hießen,<br />

legten sie sich schnell Kampfnamen zu.<br />

Campino, Breiti, Kuddel, Andi und Wölli gingen<br />

in der Anfangszeit der Band teilweise<br />

noch zur Schule und eigneten sich die Instrumente<br />

ausschließlich im Selbststudium<br />

an. Ihre musikalischen Wurzeln liegen in der<br />

deutschen Punk-Bewegung, der sie bis heute<br />

treu geblieben sind. Neben den Ärzten gehören<br />

Die Toten Hosen<br />

zu den wenigen Punk-<br />

Bands in Deutschland,<br />

die einen kommerziellen<br />

Erfolg verbuchen<br />

können. Ihre Songs<br />

haben meist soziale<br />

und politische Inhalte,<br />

aber auch Themen wie<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Warner Music<br />

Genre Punk-Rock<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild VC-1, 1 .85: 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Glauben, Freundschaft und Zivilcourage werden<br />

in ihren Texten verarbeitet – dabei kommt<br />

der Spaß natürlich nie zu kurz. Nachdem die<br />

Gruppe 2008 das Album „In aller Stille“ herausgebracht<br />

hatte, folgte ihre bislang erfolgreichste<br />

Tournee. Noch bevor diese in Düsseldorf<br />

endete, wurde das Konzert auf der<br />

Berliner Waldbühne als Blu-ray veröffentlicht.<br />

Auf der Disc befinden sich 32 Hosen-Songs,<br />

darunter auch Cover-Versionen wie „Hand<br />

in Hand“, die zusammen mit Gästen, wie<br />

beispielsweise Beatsteaks-Frontmann Arnim<br />

Teutoburg-Weiß, neu interpretiert werden.<br />

Ihrem Motto „Machmalauter“ folgen die<br />

Hosen auf ganzer Linie und rocken das heimische<br />

Wohnzimmer wahlweise in DTS-HD<br />

MA 5.1, DD 5.1 oder in Stereo. Der Sound ist<br />

klar und fast durchweg von hoher Qualität,<br />

nur bei der Verständlichkeit einiger Textpassagen<br />

hapert es. Doch wer alle Lieder textsicher<br />

beherrscht, wird sich daran nicht stören.<br />

Wir raten aber in jedem Fall zur DTS-S<strong>pur</strong>. Im<br />

Gegensatz zum Ton kann das Bild nicht durch<br />

hohe Qualität glänzen. Das Material zeichnet<br />

sich durch eine starke Filmkörnung aus und<br />

auch die Schärfe lässt in einigen Sequenzen<br />

stark nach.<br />

Als Extra gibt es das Making-of „Alles unter<br />

Strom“, das die Vorbereitungen der Band und<br />

des Teams für die Aufnahmen des Konzertes<br />

auf der Berliner Waldbühne zeigt.<br />

Bilder: Edel Records, Warner Music<br />

26 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Santana Live At Montreux – Hymns For Peace<br />

Das Montreux Jazz Festival ist das bekannteste<br />

europäische Musikfestival dieser Stilrichtung.<br />

Durch seine Popularität wurden auch immer<br />

mehr Künstler aus dem Rock- und Popbereich<br />

angezogen. Unter Rocklegenden wie Deep<br />

Purple darf natürlich der „King of Latin Rock“<br />

Carlos Santana nicht fehlen. Nach seiner Fasson<br />

ist „das Wertvollste, was man besitzen kann,<br />

ein offenes Herz. Die mächtigste Waffe, die<br />

man sein kann, kämpft für den Frieden“. Genau<br />

diesem Motto entsprach<br />

auch sein Auftritt 2004<br />

in Montreux. Mit einer<br />

Reihe von Gästen spielte<br />

er „Hymns For Peace“,<br />

also Songs über Frieden<br />

und Verständnis. Darunter<br />

sind Evergreens<br />

von Bob Marley, Bob<br />

Dylan und John Lennon, die er auf eine außergewöhnliche,<br />

neue Art interpretiert. Zu seinen<br />

Gästen zählten u. a. Chick Corea und Herbie<br />

Hancock, die die ausdrucksstarken Melodien<br />

mit ihrem Klavierspiel bereicherten.<br />

Die Bildqualität der Blu-ray ist passabel. In manchen<br />

Sequenzen fehlt es an Schärfe, ab und zu<br />

kommt es zu Doppelkonturen und Nachzieheffekten.<br />

Der klare Sound ist in DTS-HD HR 5.1<br />

und in DD 2.0 abgemischt. Leider ist der Ton<br />

sehr frontlastig, da die hinteren Boxen nicht angesteuert<br />

und die seitlichen nur zur Widerhall-<br />

Ausgabe genutzt werden. Ein optimaler Raumklang<br />

kann durch die fehlende Signalverteilung<br />

nicht erreicht werden.<br />

Die Fans finden auf der Scheibe interessante Extras:<br />

So tragen drei Songzugaben, ein Interview<br />

mit Carlos Santana und der Montreux-Blu-ray-<br />

Trailer zum Seelenfrieden bei.<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Edel Music<br />

Genre Latin-Rock<br />

Format Blu-ray, BD 25<br />

Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />

udioTest1-10Lay1 Ton 31.03.2010 DTS-HD 10:39 HR Uhr 5.1, DD Seite 2.01<br />

Release-Datum erhältlich<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

Anzeige


Beethoven – Piano Concertos 1, 2, 3, 4, 5<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Medici Arts<br />

Genre Klassik<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Daniel Barenboim spielt schon seit zwölf Jahren<br />

auf dem Klassikfestival Ruhr und verwöhnte<br />

die Zuhörer unter anderem bereits mit beiden<br />

Bänden des „Wohltemperierten Klaviers“ von<br />

Johann Sebastian Bach und einem grandiosen<br />

Chopin-Abend. Im zarten Alter von fünf Jahren<br />

begann er mit dem Klavierunterricht und<br />

gab mit sieben sein erstes öffentliches Konzert.<br />

Seine Karriere führte ihn über den ganzen Erdball<br />

und er wurde mehrfach ausgezeichnet.<br />

Auf der Blu-ray erwarten<br />

Sie fünf Klavierkonzerte<br />

von Ludwig<br />

van Beethoven im Zusammenspiel<br />

mit der<br />

Staatskapelle Berlin, die<br />

zu den ältesten Orchestern<br />

der Welt gehört.<br />

Daniel Barenboim fungiert<br />

hierbei gleichermaßen als Pianist und<br />

Dirigent. Die fünf Klavierkonzerte entstanden<br />

zwischen 1788 und 1809 und zeigen die<br />

gewaltige kompositorische Entwicklung des<br />

„veritablen Traumpianisten“ Beethoven auf:<br />

Er eröffnet mit jedem Werk eine eigene kompositorische<br />

Welt. In Wien hieß es im 18. Jahrhundert:<br />

„Er bringt auf dem Klavier Schwierigkeiten<br />

und Effekte hervor, von denen wir uns<br />

nie etwas haben träumen lassen.“ Und dank<br />

seiner Erfahrung ist Daniel Barenboim genau<br />

der Richtige für eine adäquate Umsetzung.<br />

Das vom Videolook geprägte Bild ist nicht<br />

wirklich knackig, einzelne Einstellungen wirken<br />

gar verwaschen und beim näheren Betrachten<br />

fallen Komprimierungsartefakte auf.<br />

Die Instrumente werden gut abgebildet, so<br />

lässt sich die Violine zuverlässig links orten. Da<br />

das Klangbild sehr warm anmutet, klingt es im<br />

gleichen Maße etwas undurchsichtig und somit<br />

weniger emotional. Dazu trägt die Jahrhunderthalle<br />

in Bochum ihren Teil bei; die Akustik<br />

ist aufgrund der vorhandenen Nachhallzeit<br />

nicht optimal. Auch die Tiefenstaffelung ist<br />

nicht besonders ausgeprägt, ebenso wie die<br />

räumliche Abbildung, die sehr frontlastig ist.<br />

Extras gibt es nicht, es befinden sich lediglich<br />

einige Trailer zu weiteren Klassik-Blu-rays<br />

auf der Disc.<br />

Claudio Abbado – Mahler: Symphony No. 3<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Medici Arts<br />

Genre Klassik<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton PCM 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

1895 entwirft der Komponist Gustav Mahler<br />

in Steinbach am Attersee seine dritte Sinfonie.<br />

Sie handelt von der Entstehung des Kosmos<br />

und Mahler entwirft ein ganz persönliches,<br />

musikalisches Weltbild. Dabei bewegt er sich<br />

durch das Pflanzen- und Tierreich hin zum<br />

Menschenreich und bis hinauf zu den Engeln.<br />

Claudio Abbado spielt die Sinfonie bereits<br />

zum dritten Mal ein und überzeugt stets mit<br />

seinem Gespür für erzählerische Strukturen,<br />

wovon die Sinfonie in großem Maße profitiert.<br />

Vor allem die Umsetzung des Finalsatzes<br />

hätte Mahler gefallen,<br />

denn der Dirigent trifft<br />

genau den vom Komponisten<br />

gewünschten<br />

„gesättigten, edlen<br />

Ton“.<br />

Das Bild rauscht an einigen<br />

Stellen, könnte<br />

durchaus schärfer ausfallen<br />

und der mit Fernsehkameras angefertigte<br />

Mitschnitt wird aufgrund des Videolooks<br />

nicht jedermanns Sache sein. Schwarzwert<br />

und Kontrast sind hingegen okay, wir<br />

empfehlen Ihnen aber dennoch die Augen<br />

zu schließen, denn dann werden Sie nicht<br />

abgelenkt und das volle Potenzial der Abmischung<br />

kann sich entfalten. Hier haben die<br />

Tontechniker wirklich hervorragende Arbeit<br />

geleistet: Sie können einzelne Instrumente im<br />

Panorama orten und sich von ausgewogenen<br />

Klangfarben mitreißen lassen. Darüber hinaus<br />

begeistert vor allem die räumliche Tiefe.<br />

Die Staffelung ist sogar so gut, dass Sie mit<br />

geschlossenen Augen einzelne Instrumente<br />

nicht nur im Panorama, sondern auch in<br />

der Tiefe orten können – genau so, wie sie<br />

auf der Bühne aufgebaut sind. Die Surround-<br />

Lautsprecher unterstützen den räumlichen<br />

Eindruck, ohne vordergründig zu wirken und<br />

das Kultur- und Kongresszentrum Luzern<br />

wird akustisch schön abgebildet. Dank der<br />

unkomprimierten PCM-Tons<strong>pur</strong> überzeugt<br />

die Blu-ray mit dynamischen Sprüngen, der<br />

Klangeindruck erreicht fast Referenzwerte.<br />

Auch die Stereos<strong>pur</strong> kann überzeugen und<br />

liegt unkomprimiert vor, die Mehrkanalabmischung<br />

ist ihr aber vorzuziehen, da hier die<br />

Instrumentenabbildung besser ist und das Erlebnis<br />

authentischer wirkt. Als Extras liegen<br />

lediglich einige Trailer vor.<br />

Bilder: Medici Arts<br />

28 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


ALLES IN BLAU<br />

Blu-ray – Hintergründe, Produkte, Tests<br />

Alles zum Thema Blu-ray finden Sie jetzt<br />

auf einen Blick im aktuellen Heft.<br />

NEU<br />

am Kiosk!<br />

Jetzt neu am Kiosk<br />

und täglich aktuell unter www.bluray-vision.de


Woodstock – Ultimate Collector’s Edition<br />

Das Jahr 1969 war voller Kontroversen. Auf der<br />

einen Seite betrat der Mensch erstmals den<br />

Mond, andererseits herrschte Krieg in Vietnam.<br />

Die amerikanische Bevölkerung demonstrierte<br />

auf den Straßen für Bürgerrechte, Emanzipation<br />

und gegen den Krieg. Es wuchs eine neue Generation<br />

heran, eine Generation, die Liebe und<br />

Frieden anstrebte.<br />

Die vier Jungs Mike Lang, Artie Kornfel, Joel<br />

Rosenman und John Roberts gründeten gemeinsam<br />

das Aufnahmestudio Media Sounds<br />

und entwarfen das Konzept für eine Veranstaltung,<br />

mit der sie ihr Friedensanliegen finanzieren<br />

wollten: Die Idee zum Woodstock Festival<br />

war geboren. Da in der Umgebung Woodstocks<br />

viele Künstler wohnten, bot es sich an, das Festival<br />

im Nachbardorf Wallkill zu feiern. Als die<br />

Veranstalter anfingen, das triste Industriegelände<br />

bunt anzumalen, wurden die Dorfbewohner<br />

stutzig. Mit den Worten „Wir wollen hier keine<br />

150 000 Hippies haben“ kündigten sie den<br />

Pachtvertrag.<br />

Glücklicherweise stellte der Farmer Max<br />

Yasgur einen passenden Acker in Bethel zur<br />

Verfügung. Anfangs wurde nur mit 50 000 Besuchern<br />

gerechnet, doch es machten sich circa<br />

eine Million Menschen auf den Weg. Durch diesen<br />

riesigen Andrang waren sämtliche Zufahrtsstraßen<br />

blockiert. Nur 400 000 Fans erreichten<br />

ihr Ziel, die restlichen wurden von der Polizei<br />

wieder nach Hause geschickt, um das Verkehrschaos<br />

aufzulösen. Eine Eintrittskarte für<br />

alle drei Tage sollte lediglich<br />

18 Dollar kosten,<br />

doch durch den großen<br />

Ansturm mussten die<br />

Organisatoren die Absperrzäune<br />

niederreißen<br />

und das Festival kostenlos<br />

veranstalten. Damit<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Warner Home<br />

Genre Festival/Doku<br />

Format Blu-ray, 2 × BD 25<br />

Bild VC-1, 2 .35: 1<br />

Ton Dolby True HD 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

konnte die Versorgung mit Nahrung und Wasser,<br />

sanitären Anlagen und medizinischer Hilfe<br />

nicht mehr gewährleistet werden. Verpflegung<br />

wurde teilweise mit Hubschraubern eingeflogen.<br />

Der Erlass des Eintritts bedeutete für die<br />

Veranstalter den finanziellen Ruin. Nur die Vermarktung<br />

des Films „Woodstock – Three Days<br />

Of Peace And Music“ konnte die vier Jungs vor<br />

dem Bankrott bewahren. In dieser Dokumentation<br />

werden neben Hintergrundfakten des<br />

Festivals auch 17 legendäre Auftritte gezeigt.<br />

Zur Feier des 40. Jahrestages des Events veröffentlicht<br />

Warner Home Entertainment den fast<br />

vierstündigen Director’s Cut des Konzertfilms in<br />

einer umfangreichen Blu-ray-Sammleredition.<br />

Wie zu erwarten merkt man der technischen<br />

Qualität das Alter des Quellmaterials an. Da<br />

insbesondere die Konzertmitschnitte auf 16-<br />

Millimeter-Film gedreht wurden, ist das Bild<br />

entsprechend klein und die schwarzen Seitenränder<br />

sind stets präsent. Um ein 2.35 : 1-Format<br />

zu erreichen, legte man ab und zu zwei bis<br />

drei Bilder nebeneinander, wodurch eine interessante<br />

Doppelperspektive entsteht. So wurde<br />

aus der Not eine ästhetische Tugend gemacht.<br />

Ansonsten variiert die Qualität und ist mal blaustichig,<br />

unscharf, total verrauscht und kontrastarm,<br />

oder sehr gut überarbeitet mit angemessenen<br />

Parametern.<br />

Bei einem solchen Musikereignis steht allerdings<br />

weniger der visuelle Aspekt im Vordergrund als<br />

vielmehr der Ton. Bemerkenswert ist die sehr<br />

gute Räumlichkeit, die einen direkt am Event<br />

teilnehmen lässt. Hier wurde bei den uralten<br />

Aufnahmen ganze Arbeit geleistet und oftmals<br />

überrascht der Klang mit einer guten Qualität.<br />

Aber besonders wenn Interpreten oder Fans<br />

laut in das Mikro schreien, kommt es zu leichten<br />

bis schmerzhaften Knirschgeräuschen.<br />

Die Disc lebt von ihrem Prestigewert und glänzt<br />

mit üppigem Bonusmaterial. Das umfangreiche<br />

Making-of zeigt in 29 Kapiteln alle Aspekte des<br />

Festivals, von der Kamera über das 365 000 Fuß<br />

lange Filmmaterial bis hin zur Verpflegung und<br />

Unterbringung der Menschenmassen. Kurzum:<br />

Wer jemals ein ausdrucksstarkes Zeitdokument<br />

des legendären Woodstock Festivals sein Eigen<br />

nennen wollte, bekommt mit dieser Edition<br />

alles, was sein Herz begehrt, wenn nicht<br />

sogar mehr.<br />

Bilder: Warner Home<br />

30 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Die Fantastischen Vier – Heimspiel<br />

Unter einem Großaufgebot an Technik,<br />

Musikern und natürlich Fans gaben Die<br />

Fantastischen Vier im Juli 2009 ihr „Heimspiel“-Konzert<br />

in ihrer alten Heimat Stuttgart.<br />

Der musikalische Geburtstagsgruß vor mehr als<br />

60000 Zuschauern dauerte knapp drei Stunden<br />

und wurde neben der Begleitband auch<br />

vom staatlichen Bolschoi-Orchester aus Minsk<br />

unterstützt. Der Einsatz von Krankameras, die<br />

weit ausladenden Schwenks über die Zuschauermenge<br />

und dynamische<br />

Schnitte durch<br />

multiple Perspektiven<br />

lassen – Spaß an der<br />

Musik vorausgesetzt –<br />

über die komplette<br />

Laufzeit der Konzert-<br />

Blu-ray keine Langeweile<br />

aufkommen. Die<br />

Professionalität der Aufzeichnung spiegelt sich<br />

in der Qualität der Blu-ray wider: Optisch gibt<br />

es, von leichten Einbußen in der Bewegungsschärfe<br />

aufgrund des 1 080i-Signals abgesehen,<br />

nichts zu bemängeln. Die Live-Tons<strong>pur</strong> ist<br />

auffällig frontlastig, klingt dafür aber absolut<br />

sauber und erinnert eher an eine sehr gute<br />

Studioaufnahme. Die Bonusabteilung birgt<br />

unter anderem einen umfangreichen Rückblick<br />

auf 20 Jahre Die Fantastischen Vier – die Rap-<br />

Pioniere hatten anscheinend in ihrer Sturmund-Drang-Phase<br />

ständig eine Videokamera<br />

dabei. Beim Feature „Hinter den Kulissen“ offenbart<br />

sich der enorme Aufwand, der hinter<br />

dem riesigen Event steckt. Neben der Blu-ray<br />

ist der Konzertmitschnitt auch als drei CDs umfassende<br />

Box erhältlich. Nicht nur Fanta-4- und<br />

Hip-Hop-Fans werden angesichts dieses musikalischen<br />

Großspektakels begeistert sein.<br />

Anzeige<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Sony Music<br />

Genre Hip-Hop<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Bilder: Sony Music, Universal Music Company<br />

Oasis – Lord Don’t Slow Me Down<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Universal Music Company<br />

Genre Britpop<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4 AVC, 1.78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Neben dem Auftritt im Manchester Stadium<br />

bildet der 95-minütige Dokumentarfilm<br />

über die „Don‘t Believe The Truth“-Tour von<br />

Mai 2005 bis März 2006 den Kern der Bluray.<br />

Die Stimmung in dem aus allen Nähten<br />

platzenden Stadion ist atemberaubend, leider<br />

kann der Bildeindruck keineswegs überzeugen:<br />

Das Bild ist völlig verrauscht. Der körnige<br />

Eindruck ist so dominant, dass es sich um ein<br />

gewolltes Stilmittel handeln muss. Auch die<br />

Schärfe ist nicht optimal und in Kombination<br />

mit dem Bildrauschen wirkt das Bild leicht<br />

abgegriffen, ein HD-<br />

Eindruck kommt so nur<br />

selten auf. Die Schnitte<br />

und Einstellungen vermitteln<br />

den Livecharakter<br />

dennoch glaubhaft<br />

und die wabernden<br />

Menschenmassen werden<br />

gekonnt eingefangen.<br />

Während das einer Blu-ray unwürdige<br />

Bild noch als Stilmittel geltend gemacht werden<br />

kann, ist die Abmischung des Konzerts<br />

in keinster Weise tragbar: Im Surround-Mix<br />

klingt der gesamte Sound wenig präsent.<br />

Vor allem das Schlagzeug ertönt flau und<br />

die Höhen gehen fast komplett unter. Der<br />

Gesamtklang lässt sich am treffendsten als<br />

undifferenziert beschreiben. Die Stereos<strong>pur</strong><br />

klingt noch eingeengter. Die Band-Mitglieder<br />

von Oasis geben sich während des Auftritts<br />

gewohnt lässig, was in Verbindung mit der<br />

audiovisuellen Qualität stimmig wirkt – am<br />

Ende steckt wahrscheinlich doch ein Gesamtkonzept<br />

dahinter. Fans der Britpop-Band wird<br />

das bestimmt zusagen, wir erwarten von einer<br />

Blu-ray jedoch mehr. In der Bonussektion<br />

erwartet Sie neben der Dokumentation noch<br />

eine Q-&-A-Session mit Noel Gallagher sowie<br />

haufenweise Fotos und Videos von Fans, die<br />

dem Spektakel beiwohnten.<br />

MCD 850<br />

Erstens – Die Quelle: MCD 850, der CD/SACD Spieler<br />

mit selektierten Röhren in der kanalgetrennten<br />

Ausgangsstufe und Burr-Brown D/A Wandler.<br />

Zweitens – Der Verstärker: MA 800 Stereo Verstärker.<br />

Dieser vereint das Beste aus Röhren- und<br />

Transistortechnik und verfügt über separate MM & MC<br />

Phono Eingänge.<br />

Drittens – Der Schallwandler: Quantum 1009. Das neue<br />

Magnat Flaggschiff mit innovativen Aluminium Chassis.<br />

Audiophile Spitzentechnologie verpackt in edelste Hölzer<br />

und Lacke.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter www.magnat.de.<br />

Ausgabe 11/08<br />

MA 800<br />

Quantum 1009<br />

Ausgabe 01/09<br />

Anzahl der Blu-ray Discs


Stomp Live 2008<br />

Möchte man die Stomp-Gruppe mit einem<br />

Satz treffend beschreiben, so könnte man sie<br />

als die wohl rhythmischste Putzkolonne der<br />

Welt bezeichnen. Angesichts der phänomenalen<br />

Show, die sie abliefern, wäre das aber<br />

weit untertrieben. Denn wenn ein unauffällig<br />

gekleideter Jason Mills die Bühne kehrt, dann<br />

macht er das weniger um der Sauberkeit Willen<br />

als vielmehr, um das Publikum mit heißen<br />

Rhythmen anzuheizen. Zu ihm gesellen sich<br />

sieben weitere Künstler,<br />

denen man auf den ersten<br />

Blick gar nicht ansieht,<br />

dass sie allesamt<br />

begnadete Musiker und<br />

Schauspieler sind. Mit<br />

diversen Alltagsgegenständen<br />

erzeugen sie<br />

einen unvergleichlichen<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih WVG<br />

Genre Kreative Bühnenschau<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild VC-1, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1<br />

Release-Datum erhältlich<br />

Beat, der das Publikum von den Sitzen reißt.<br />

Ohne Frage ist das vorgeführte Programm absolut<br />

unterhaltsam, dennoch ist die erste Hälfte<br />

zunächst ruhiger als erwartet. Um z. B. den<br />

Einsatz der Schläuche oder Streichholzschachteln<br />

richtig genießen zu können, sollten Sie Ihr<br />

5.1-System geringfügig lauter drehen. Ab der<br />

zweiten Hälfte zieht das Programm dann straff<br />

an und den Höhepunkt bildet das grandiose Finale,<br />

bei dem die Stomp-Protagonisten zu musikalischen<br />

Gladiatoren mutieren und mit einer<br />

aufwendigen Kampfchoreografie jeden Percussion-Freund<br />

zu Freudentränen rühren.<br />

Hierbei werden die hinteren Boxen für die Geräusche<br />

aus den Zuschauerrängen und den<br />

Hall der Percussions eingesetzt. An der Front<br />

verteilen sich die Percussions je nach Standort<br />

auf die beiden Seiten und den Center, sodass<br />

die unterschiedlichen Quellen stets herauszuhören<br />

sind.<br />

Das thematisch gestaltete Menü trumpft mit einer<br />

Szenenwahl auf, die direkt nach Instrumenten<br />

gegliedert ist. Zur Auswahl an Extras gehören<br />

der komplette Bühnenaufbau im Zeitraffer,<br />

ein hochinteressantes Interview mit den beiden<br />

Schöpfern von Stomp inklusive zusätzlicher Originalaufnahmen<br />

aus den 1990er Jahren sowie<br />

diverse Filmchen zu weiteren Projekten der<br />

Stomp-Macher.<br />

Quincy Jones – The 75th Birthday Celebration<br />

Keine Kunstform drückt Freude und Liebe<br />

so direkt und unverfälscht aus wie Musik<br />

– und dafür ist Quincy Jones maßgeblich<br />

mitverantwortlich. Das musikalische<br />

Multitalent arbeitete bereits mit Frank Sinatra<br />

und Ella Fitzgerald zusammen, für<br />

Michael Jackson produzierte er das erfolgreichste<br />

Album der Welt: „Thriller“.<br />

Im Laufe seiner Karriere schrieb er auch<br />

Soundtracks für Film und Fernsehen und behauptete<br />

sich als Arrangeur für Orchester.<br />

Im Livemitschnitt des Konzerts zu seinem 75.<br />

Geburtstag merkt man<br />

den Künstlern in jeder<br />

Sekunde den Spaß und<br />

die Freude an der Musik<br />

an und der Abend<br />

ist eine Hommage an<br />

das musikalische Genie.<br />

Künstler wie Herbie<br />

Hancock führen<br />

Bildqualität<br />

Tonqualität<br />

Film-Verleih Eagle Rock<br />

Genre Jazz/Funk<br />

Format Blu-ray, BD 50<br />

Bild MPEG-4, 1 .78 : 1<br />

Ton DTS-HD MA 5.1, PCM 2.0<br />

Release-Datum erhältlich<br />

dabei von „QJ“ komponierte Songs auf und<br />

versehen sie mit einer eigenen Note. Ganz<br />

großes Kino ist der Song „Wall Of Sound“,<br />

der von der Gruppe Naturally 7 in einer A-<br />

cappella-Beatbox-Version präsentiert wird.<br />

Das Bild hat einen extremen Videolook, ist<br />

dafür aber stets scharf, knackig und überzeugt<br />

mit tollen Farben sowie sattem Kontrast<br />

– der Abend und die vorherrschende Atmosphäre<br />

wurden stilgerecht auf die Blu-ray<br />

gebannt. Die Instrumente sind sauber aufgelöst,<br />

nur die Trompeten muten etwas zu laut<br />

und manchmal fast schon leicht verzerrt an.<br />

Einige Sänger älteren Semesters gehen im<br />

präsenten Sound der Band leider etwas unter<br />

und bei dem einen oder anderen Song hätten<br />

wir uns in den tiefen Lagen etwas mehr<br />

Druck gewünscht. Trotzdem liefert die Band<br />

eine saubere Show ab. Die Dolby-Digital-S<strong>pur</strong><br />

verfügt über wesentlich weniger Dynamik,<br />

die Stereos<strong>pur</strong> klingt hingegen schön satt.<br />

Als Extras gibt es eine halbstündige Dokumentation<br />

über die Entstehung des Festivals;<br />

hier wurde die Stimmung gut eingefangen.<br />

Der Mitschnitt von Quincy Jones’ Geburtstagskonzert<br />

zeigt nicht nur hervorragende<br />

Musiker – vor allem wird deutlich, wie viel<br />

Spaß diese an der Musik und dem Auftritt<br />

haben. Dank der Blu-ray können Sie diesen<br />

besonderen Abend zu Hause authentisch<br />

miterleben.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Eagle Rock, WVG<br />

32 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


EIGENWILLIG<br />

Klangbewusst<br />

Als Direktversender erntet der Lautsprecherhersteller<br />

Nubert in der Branche nicht ausschließlich Beifall,<br />

die Qualität der Lautsprecher lässt die Kritiker<br />

aber verstummen. Wir sprachen mit Günther Nubert<br />

über das Einmaleins des Boxenbaus.<br />

VON JENS VOIGT<br />

TECHNISCH<br />

ORIGINELL<br />

DER TD 309<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Nubert<br />

Anzeige<br />

www.sintron-audio.de<br />

Distributor: Sintron Vertriebs GmbH<br />

Südring 14 · D-76473 Iffezheim<br />

Tel.: 0 72 29 - 18 29 50<br />

Schweiz: Sinus Technologies<br />

Weingarten 8 · CH-3257 Ammerzwil<br />

email: info@sinus-technologies.ch<br />

Neues 33


Günther Nubert, Firmengründer der Nubert Electronic<br />

GmbH, verrät im Interview interessante Details zum Lautsprecherbau<br />

Um stehende Wellen wirkungsvoll zu vermeiden, stattet<br />

Günther Nubert seine Lautsprechergehäuse mit ausreichend<br />

Dämmmaterial aus<br />

Die Frequenzweiche der nuVero 14: Um keine klanglichen<br />

Kompromisse eingehen zu müssen, werden dafür mehr als<br />

nur fünf Bauteile verwendet – genauer gesagt 79<br />

Um die Schallbrechung an harten Gehäusekanten zu<br />

vermeiden, wurde die nuVero-Serie mit einer konvex<br />

gewölbten Schallwand ausgestattet<br />

Herr Nubert, welche Maßnahmen<br />

ergreifen Sie gegen Gehäuseresonanzen?<br />

Stehende Wellen werden gedämpft und<br />

durch Querschotte in Frequenzbereiche<br />

verlagert, deren Resonanzen sich noch<br />

effektiver unterdrücken lassen. Mithilfe<br />

asymmetrisch angeordneter Versteifungen<br />

und Schwingungsdämpfung<br />

der Gehäusewände wird erreicht, dass<br />

bei jeder Frequenz nur vernachlässigbar<br />

kleine Flächen mitschwingen können.<br />

Welche Rolle spielen Phase-<br />

Plugs?<br />

Wir halten die häufig eingesetzten<br />

Phase-Plugs bei Tiefmitteltönern für<br />

überwiegend optische Gimmicks und<br />

verwenden sie deshalb in dieser Form<br />

nicht. Wenn alle anderen Quellen für<br />

Nichtlinearitäten von Membraneinspannungen<br />

und Magnetfeld weitestgehend<br />

optimiert sind, kann ein kleiner,<br />

genauer gesagt kurzer Phase-Plug den<br />

Effekt eines im Magnetsystem eingebauten<br />

Kurzschlussringes unterstützen.<br />

Welchen konstruktiven Aufwand<br />

verfolgen Sie beim Frequenzweichendesign?<br />

Das Frequenzweichendesign hat bei<br />

uns einen ähnlich hohen Stellenwert<br />

wie die Optimierung der Lautsprecherchassis.<br />

Es gibt ganz ordentlich klingende<br />

Lautsprecher mit recht einfachen<br />

Weichen, die zum Beispiel aus lediglich<br />

drei bis fünf Bauteilen bestehen. Durch<br />

gezieltes „Ausräumen“ erkennbarer<br />

Unsauberkeiten, also durch sinnvolles<br />

Erweitern der Weiche, sind immer Verbesserungen<br />

im Klang und in den Messergebnissen<br />

zu erreichen.<br />

Welche Rolle spielt die Auswahl<br />

des Materials für Lautsprechermembranen?<br />

Bei Tieftonlautsprechern, die nur im<br />

Frequenzbereich ohne Partialschwingungen<br />

arbeiten, spielt das Membranmaterial<br />

nur für den Wirkungsgrad eine<br />

Rolle. Bei Tiefmitteltönern kann man<br />

Partialschwingungen durch Sandwich-<br />

Membranen gut unter Kontrolle halten.<br />

Inzwischen gibt es sogar Metallmembranen,<br />

die so gut bedämpft sind, dass<br />

sie fast an die besten Papier- oder Sandwich-Membranen<br />

herankommen.<br />

Wie groß ist der Einfluss des<br />

Hochtöners auf die gesamte<br />

Impulswiedergabe?<br />

Wenn man von „impulsiver Wiedergabe“<br />

redet, meint man oft die Knackigkeit<br />

von Schlaginstrumenten, die<br />

tatsächlich stark vom Hochtöner abhängt.<br />

Die Präzision der Ein- und Ausschwingvorgänge<br />

wird – in der Nähe<br />

der Übergangsfrequenz – sehr deutlich<br />

vom Frequenzweichenkonzept<br />

beeinflusst. Im Gegensatz zum weit<br />

verbreiteten „Volksglauben“ hat das<br />

Membrangewicht überhaupt nichts mit<br />

der Impulsschnelligkeit zu tun, sondern<br />

ausschließlich mit dem Wirkungsgrad.<br />

Wie legen Sie in einem Mehr-<br />

Wege-System den Abstand der<br />

Chassis zueinander fest?<br />

Hochtöner brauchen einen genügend<br />

großen Abstand von Schallwandkanten<br />

und Tief- oder Mitteltönern, um ungestört<br />

und sauber zu arbeiten. Andererseits<br />

muss der Abstand zum Mitteltöner<br />

klein genug sein, um einen vertikalen<br />

Winkelbereich von mindestens 15 Grad<br />

zu erlauben. Mehrere Tieftöner, die in<br />

einer Zeile angeordnet sind, füllen den<br />

Raum im Frequenzbereich von etwa<br />

100 bis 500 Hertz gleichmäßiger als ein<br />

einzelnes Tieftonchassis.<br />

Beeinflussen harte Kanten am<br />

Gehäuse die Klangwiedergabe?<br />

Wenn ein Hochtonlautsprecher mittig in<br />

eine Box mit harten Kanten eingebaut ist,<br />

gibt es Frequenzgangwelligkeiten durch<br />

Interferenzen mit dem an den Kanten gebrochenen<br />

Schall und eine Reduzierung<br />

der Ortbarkeit einzelner Instrumente. In<br />

der nuBox-Serie werden diese Welligkeiten<br />

für einen horizontalen Abstrahlwinkelbereich<br />

von 15 Grad kompensiert. In der<br />

nuVero-Serie gibt es eine konvex gewölbte<br />

Schallwand und Kantenverrundungen,<br />

die das Problem weitgehend<br />

lösen.<br />

Welche Aufstellung empfehlen<br />

Sie Ihren Kunden?<br />

Nach wie vor gilt für optimale Stereowiedergabe,<br />

dass der Hörer mit den beiden<br />

Lautsprechern ein gleichseitiges Dreieck<br />

bilden sollte. Je kleiner dieses Dreieck<br />

im Verhältnis zur Wohnraumgröße<br />

ist, desto direkter und präziser wird<br />

die Aufnahme dargestellt. Oft wird –<br />

meist aus innenarchitektonischen<br />

Gründen – aber ein Dreieck gewählt,<br />

das gerade noch in den Wohnraum hineinpasst.<br />

Ein guter Kompromiss ist ein<br />

Dreieck, bei dem die Lautsprecher mindestens<br />

60 Zentimeter und der Hörer<br />

mindestens einen Meter Abstand von<br />

den Wänden des Raumes einhalten.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

34 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Die neue 800 Serie Diamond<br />

Orientiert sich nicht an Maßstäben – definiert sie!<br />

Seit fünf Generationen definiert die Serie 800 von Bowers & Wilkins<br />

mit ihrer unschlagbaren Kombination aus modernster Audio-Technologie,<br />

legendärem Produktdesign und einzigartiger Klangqualität die<br />

geltenden Maßstäbe für eine originalgetreue Musikreproduktion. In<br />

der neuen 800 Serie Diamond sind ab sofort alle Lautsprecher ohne<br />

Aufpreis in einer hochwertig schwarzen Klavierlackausführung erhältlich.<br />

Und neben einer Vielzahl weiterer innovativer Verbesserungen<br />

kommt jetzt in allen Modellen der Serie ein nochmals perfektionierter<br />

Diamanthochtöner zum Einsatz. Damit verfügen erstmals auch die<br />

attraktiven Einstiegsmodelle 804 und 805 Diamond neben einer<br />

exklusiven Optik über den einzigartig brillanten und natürlichen<br />

Klang des B&W-Diamanthochtöners. Nie war der Einstieg in die<br />

audiophile Klangwelt von Bowers & Wilkins günstiger. Erleben Sie<br />

mit der neuen 800 Serie Diamond – die Evolution einer Legende.<br />

Mehr zur Technologie der 800 Serie Diamond auf:<br />

www.gute-anlage.de und<br />

www.bowers-wilkins.de


Von allen Seiten<br />

Wir schreiben das Jahr 1999: George Lucas legt mit „Star Wars: Episode I – Die dunkle<br />

Bedrohung“ den Grundstein zur runderneuerten Science-Fiction-Trilogie und setzt<br />

erstmals auf das Tonformat Dolby Digital Surround EX. Nur wenige Monate später<br />

bringt Denon den neuen 360-Grad-Rundumsound ins Wohnzimmer.<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Denons AVC-A10SE beherrschte als Erster die Decodierung von bis zu<br />

sieben Kanälen. Die fünf integrierten Endstufen konnten flexibel zugewiesen<br />

werden<br />

Anstelle von nur fünf Kanälen mit seitlichen Surround-Lautsprechern<br />

(links) unterstützte Denons AVC-A10SE erstmals Dolby Digital EX. Hierbei<br />

wurde das Signal der Surround-Boxen auf weitere hintere Kanäle verteilt<br />

Bilder: 20th Century Fox, Dolby, Denon<br />

36 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Wer kennt es nicht: Das<br />

„Star Wars“-Logo samt<br />

markanter Intro-Melodie<br />

ist überstanden und der Sternenzerstörer<br />

wandert erdbebengleich über<br />

die Köpfe der Zuschauer hinweg. Mit<br />

ihren ausgefeilten Effekten ist George<br />

Lucas’ „Star Wars“-Saga ideal für einen<br />

brachialen Heimkinoabend, doch bis<br />

zur Veröffentlichung von „Episode I“<br />

anno 1999 war die Tonwiedergabe auf<br />

fünf Kanäle beschränkt. Neben einem<br />

Center-Lautsprecher für die Stimmwiedergabe<br />

sorgten jeweils zwei vordere<br />

und hintere Boxen für den Raumeindruck.<br />

Sobald Objekte durch den Raum<br />

wanderten, klaffte allerdings eine Lücke,<br />

denn Bewegungen von hinten<br />

quer durch den Raum waren nur durch<br />

einen psychoakustischen Trick möglich.<br />

Sollte ein Objekt scheinbar mittig von<br />

hinten nach vorne wandern, mussten<br />

die seitlichen hinteren Lautsprecher<br />

gleichmäßig angesprochen werden und<br />

der Zuschauer exakt zwischen den Surround-Boxen<br />

sitzen.<br />

Stimmen aus dem Off<br />

Mit dem Tonformat Dolby Digital EX<br />

erweiterte „Episode I“ das räumliche<br />

Spektrum, indem einzelne Signale aus<br />

hinteren Surround-Lautsprechern erschallten<br />

und nahtlos auf die anderen<br />

Boxen übergingen. Der Clou: Statt den<br />

zusätzlichen hinteren Kanal als eigenständiges<br />

Signal zu speichern, wurde<br />

dieser nachträglich aus den zwei bereits<br />

bestehenden Surround-Kanälen generiert,<br />

indem sämtliche Informationen,<br />

die auf beiden Boxen identisch erschallten,<br />

dem hinteren Kanal zugewiesen<br />

wurden. Somit blieb die Abwärtskompatibilität<br />

zu bestehenden 5.1-Installationen<br />

gewahrt, denn diese mischten<br />

den hinteren Kanal einfach den seitlichen<br />

Surround-Lautsprechern bei.<br />

Nach einem ähnlichen Prinzip arbeitete<br />

bereits die analoge Variante Dolby Pro<br />

Logic, die den vorderen Center-Kanal<br />

aus den übereinstimmenden Klanginformationen<br />

der beiden Frontlautsprecher<br />

generierte.<br />

Fünf plus zwei<br />

Die Audiospezialisten von Denon veröffentlichten<br />

nur wenige Monate nach der<br />

Kinopremiere den passenden AV-Receiver<br />

AVC-A10SE, der als erster ganze sieben<br />

Kanäle decodieren und ebenso viele<br />

Lautsprecher ansteuern konnte. Ganz<br />

ohne Hilfe gelang der nahtlose 360-<br />

Grad-Rundumklang dann aber doch<br />

nicht, denn mit lediglich fünf Endstufen<br />

bestückt, musste ein externer Verstärker<br />

dem AVC-A10SE unter die Arme greifen.<br />

Der gesamte Aufbau durfte flexibel<br />

konfiguriert werden: Die internen Endstufen<br />

speisten wahlweise die Frontoder<br />

Surround-Kanäle und den Center,<br />

während eine externe 2-Kanal-Endstufe<br />

das restliche Stereopaar antrieb. Da das<br />

Angebot an entsprechenden Filmen mit<br />

Dolby-Digital-EX-Tons<strong>pur</strong> zur Einführung<br />

rar gesät war, konnte der Nutzer<br />

im Einstellungsmenü die 6-Kanal-Wiedergabe<br />

erzwingen, sodass der Receiver<br />

automatisch die passenden Signale<br />

den hinteren Boxen zuwies. Gerade für<br />

größere Räume oder Heimkinos, bei<br />

denen der Zuschauer sehr nahe an den<br />

seitlichen Surround-Lautsprechern sitzt,<br />

boten die zusätzlichen Back-Kanäle erstmalig<br />

die Möglichkeit, ein lückenloses<br />

Klangbild in den eigenen vier Wänden<br />

zu realisieren.<br />

Faszination Surround<br />

„Star Wars: Episode I“ gehört sicherlich<br />

nicht zu den inhaltlich stärksten Titeln<br />

der Serie, allein die akustische Darbietung<br />

lässt Heimkinofans aber nach wie<br />

vor zu dieser Disc greifen. Wenn die Podracer<br />

mit der Vehemenz einer Dampflok<br />

durch das Wohnzimmer brettern, Laser-<br />

Schwerter gefühlsecht am eigenen Körper<br />

vorbeirauschen und die anrollende<br />

Droidenarmee von allen Seiten den<br />

Hörraum infiltriert, wird der Zuschauer<br />

unweigerlich in das Geschehen hineingezogen.<br />

Die Dolby-Digital-EX-Tons<strong>pur</strong><br />

blühte mit dem Denon AVC-A10SE förmlich<br />

auf: Mit zusätzlicher Endstufe und<br />

Lautsprechern gerüstet, konnten direktionale<br />

Effekte präzise wahrgenommen<br />

werden und die akustische Lücke wurde<br />

eindrucksvoll gestopft. Der große Durchbruch<br />

für die neue Dimension des Surround-Klangs<br />

blieb dessen ungeachtet<br />

aus, denn nur wenige Heimkinonutzer<br />

waren bereit, zusätzliche Lautsprecher<br />

zu installieren, und mangels diskreter<br />

Speicherung des Zusatzkanals ergaben<br />

sich keine Vorteile bei der Detaildarstellung.<br />

Zudem gestaltet sich die Ortung<br />

von rückwärtigen Signalen generell eingeschränkter<br />

als die Ortung akustischer<br />

Signale von vorne, sodass die erweiterte<br />

Räumlichkeit nur dann zum Zuge kam,<br />

wenn keine angemessene 5.1-Aufstellung<br />

oder Sitzposition gefunden wurde.<br />

Doch trotz aller Einschränkungen stellten<br />

Dolby Digital EX und Denons AVC-A10SE<br />

die Weichen für den Surround-Klang,<br />

wie wir ihn heute erleben: Mit sieben<br />

unabhängigen Kanälen für ein echtes<br />

Mittendringefühl.<br />

Im Gegensatz zu heutigen 7-Kanal-Tons<strong>pur</strong>en generierte<br />

Dolby Digital EX die hinteren Surround-Kanäle aus den<br />

bereits vorhandenen normalen Surrounds<br />

„Star Wars: Episode I“ etablierte Dolby Digital EX. Die<br />

Laser-Schwert-Duelle und das markerschütternde Pod-Rennen<br />

gingen in die Heimkinogeschichte ein<br />

In goldener und schwarzer Ausführung machte Denons<br />

AVC-A10SE auch optisch eine gute Figur und kann sich<br />

selbst elf Jahre nach der Einführung noch hören lassen<br />

Trotz ausreichender Lautsprecheranschlüsse konnten nur<br />

fünf Boxen direkt betrieben werden. Eine 7.1-Konfiguration<br />

wurde über eine externe 2-Kanal-Endstufe realisiert<br />

Inhalte 37


Filmsound mit Zertifikat<br />

Damit der Sound im Kino bzw. Heimkino genau so klingt, wie vom Tontechniker<br />

beabsichtigt, gibt es das THX-Zertifikat. In deutschen Kinos findet man die Auszeichnung<br />

aber immer seltener und zu Hause wird man von Logos schier erschlagen.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Im Scoring Room auf der Skywalker Ranch werden Filmsoundtracks<br />

aufgenommen – im einzigen nicht THX-zertifizierten Raum stehen verschiedene<br />

Lautsprechersets zur Wahl (im Bild: Bowers & Wilkins)<br />

Bereits 1994 bringt Onkyo mit dem TX-SV919THX (links) den weltweit<br />

ersten THX-zertifizierten AV-Receiver auf den Markt. Aktuell prangt auf<br />

dem TX-NR5007 das THX-Ultra-2-Zertifikat<br />

Bilder: Bowers & Wilkins, JVC, Onkyo, Teufel, THX<br />

38 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


THX ist kein Tonformat wie<br />

etwa Dolby Digital 5.1, sondern<br />

ein Qualitätssiegel von „Star<br />

Wars“-Schöpfer George Lucas und seinem<br />

Toningenieur Tomlinson Holman.<br />

Es soll ein möglichst authentisches<br />

Hör- und Seherlebnis garantieren, indem<br />

Bild und Ton genau wie vom Produzenten<br />

beabsichtigt abgespielt werden.<br />

Das Qualitätssiegel wird nur Kinos<br />

verliehen, die ihre Technik und Räumlichkeiten<br />

den THX-Vorgaben rigoros<br />

anpassen, was dann jährlich von einem<br />

Techniker kontrolliert wird. Im Kino<br />

beurteilt dieser etwa die Lautstärke<br />

der Klimaanlage, das akustische Übersprechen<br />

aus den Nachbarsälen sowie<br />

die Geräuschemission der Projektoren.<br />

Selbst die Sitze werden ausgemessen –<br />

entsprechen sie nicht den vorgegebenen<br />

Maßen, wird das THX-Siegel<br />

nicht verliehen. Die entsprechende<br />

Lizenz für das optimale Klangerlebnis<br />

kostet natürlich Geld, anscheinend<br />

so viel, dass die Cinemaxx-Kette bereits<br />

2002 aus dem THX-Programm<br />

ausstieg.<br />

THX im Heimkino<br />

Zu Hause kann man dem Filmliebhaber<br />

natürlich nicht vorschreiben, wie<br />

er sein Wohnzimmer zu gestalten hat,<br />

und auch der Besuch eines Technikers<br />

ist wenig praktikabel. So bekommen im<br />

Heimbereich ausschließlich Geräte, wie<br />

etwa Lautsprecher und AV-Receiver,<br />

das Siegel verliehen – die Räumlichkeiten<br />

bleiben außen vor, obwohl diese<br />

den Klang maßgeblich prägen und verfälschen<br />

können. Dennoch ist THX in<br />

den eigenen vier Wänden nicht sinnlos,<br />

denn die entsprechend zertifizierten<br />

Geräte müssen gewisse Normen erfüllen,<br />

wie etwa eine hohe Klangtreue und<br />

geringes Eigenrauschen bei Lautsprechern<br />

oder eine natürliche Farbwiedergabe<br />

bei Displays und Beamern. Onkyo<br />

ist ein wahrer THX-Pionier im Heimkinomarkt;<br />

bereits 1993 entwickelten sie<br />

den ersten THX-zertifizierten AV-Receiver,<br />

der den Raumklang noch über das<br />

analoge Dolby-Pro-Logic-Verfahren erzeugte.<br />

1997 folgte der erste THX-AV-<br />

Receiver mit Dolby Digital 5.1.<br />

Nutzen zu Hause<br />

Voreinstellungen in THX-zertifizierten<br />

AV-Receivern sollen die räumlichen<br />

Nachteile ausgleichen und den heimischen<br />

Klang dem im Kinosaal<br />

ebenbürtig machen. Anders als eine<br />

automatische Einmessung erfolgt dies<br />

allerdings nur über eine genormte<br />

Grundeinstellung, die den unterschiedlichen<br />

Raumbedingungen keinesfalls<br />

Rechnung trägt. Da sich jeder Raum<br />

akustisch unterschiedlich verhält, ist<br />

der Nutzen der THX-Funktionen von<br />

Raum zu Raum verschieden. Wie jeder<br />

Algorithmus greifen die THX-Voreinstellungen<br />

teils massiv in das Audiosignal<br />

ein und ob das Ergebnis dadurch<br />

authentischer klingt, sei dahingestellt,<br />

denn die Abmischung liegt bereits auf<br />

Blu-ray in professioneller Mastering-<br />

Qualität vor. George Lucas’ einstige<br />

Vision vom perfekten Heimkinoerlebnis<br />

gelingt somit nicht durch einfache<br />

Kombination von THX-Komponenten.<br />

Was bleibt ist die Anziehungskraft der<br />

drei silbern schimmernden Buchstaben,<br />

die den Mythos weiterleben lassen.<br />

Die THX-Logos gibt es in zig Variationen, jedes Logo umschreibt<br />

dabei den Funktionsumfang eines Gerätes und bis<br />

zu welcher Raumgröße die Leistungsreserven ausreichen<br />

Teufels System 5 THX Select 2 konnte uns im Test voll<br />

überzeugen, es eignet sich aber mehr für imposante Filmabende<br />

als für musikalische Höhenflüge<br />

THX soll nicht nur feinste Audioqualität wie im Kino garantieren,<br />

auch die Bildwiedergabe muss sich strengsten Tests<br />

unterziehen. So ist stets ein neutrales Bild gegeben<br />

Anzeige<br />

INHALTE 39


WISSEN<br />

Raumklang mit System<br />

Professionelle Einmessverfahren garantieren eine<br />

optimale Abstimmung auf den Hörraum<br />

Hörspaß in Gefahr<br />

Immer mehr Anbieter drücken zum Ärger vieler<br />

Musikliebhaber auf die Dynamikbremse<br />

Schall im Raum<br />

Integration von Wand- und<br />

Deckenlautsprechern in Wohnräumen<br />

Lautsprecher intern<br />

Wir blicken hinter die Fassade und erläutern<br />

den Aufbau moderner Lautsprecher<br />

Jens Voigt<br />

Redakteur<br />

Hören ist eine sinnliche Erfahrung, von<br />

der angenommen wird, dass sie 20 Prozent<br />

unserer Aufmerksamkeit verlangt.<br />

Die visuelle Wahrnehmung dagegen<br />

nimmt 70 Prozent ein und zehn Prozent<br />

entfallen auf die anderen Sinne. Um unseren<br />

Hörsinn wieder zu schärfen und<br />

zu fördern, sollten wir uns mit den Dingen<br />

beschäftigen, die uns bei der Erfahrung<br />

des Sinneseindrucks unterstützen.<br />

Deshalb widmen wir uns diesmal intensiver<br />

der Optimierung und Kultivierung<br />

des Klangeindrucks. Es soll nicht unerwähnt<br />

bleiben, dass „gutes Stereo“<br />

besser ist als „halbherziges Surround“,<br />

weshalb wir dies in der aktuellen Ausgabe<br />

mit einer großen Anzahl von Stereovollverstärkern<br />

und Lautsprechern<br />

in unserem Testfeld forcieren. Es steckt<br />

ein hoher Entwicklungsaufwand in dem<br />

wichtigsten Teil einer Audiosignalkette,<br />

dem Lautsprecher, dem eine große Bedeutung<br />

bei der dynamischen Erlebbarkeit<br />

von Musik zukommt. Deshalb sollte<br />

es jedem audiophilen Enthusiasten ein<br />

Bedürfnis sein, an einer vernünftig erlebbaren<br />

Dynamik der Wiedergabe teilzuhaben.<br />

Tipp des Monats: Till Brönner – Midnight<br />

Das Album ist nicht brandneu,<br />

dafür aber klangtechnisch<br />

aufpoliert. Diese<br />

Veröffentlichung ist funkig,<br />

soulig, jazzig – im musikalischen<br />

Sinne einfach<br />

stimmig. Und dadurch ist<br />

sie weit entfernt vom Fahrstuhlmusik-Image!<br />

Bilder: Auerbach Verlag, PMF, Quadral, Verve (Universal)<br />

40 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Unsichtbarer Klang<br />

Bilder: B&W, Bose, Canton, Dali, Elac, Focal, KEF, Monitor Audio, Panasonic, Pioneer, Samsung<br />

Für den ambitionierten Musikliebhaber sind Lautsprecher in XXL-Größe das Maß der<br />

Dinge, doch nicht immer lassen sich Klangqualität und Wohnambiente stilvoll kombinieren.<br />

Einbaulösungen eröffnen die notwendigen Gestaltungsspielräume.<br />

Die Bautiefe bei Flachbildfernsehern sinkt ebenso stetig wie die Tonqualität<br />

der integrierten Boxen. Einbaulautsprecher verbessern den Klanggenuss,<br />

ohne die Optik negativ zu beeinträchtigen<br />

VON CHRISTIAN TROZINSKI<br />

Abgestimmte Wandelemente, wie bei B&Ws Signature 8NT (links), vermindern<br />

das akustische Zufallsrisiko. Dali liefert seine Phantom-Lautsprecher<br />

(rechts) standardmäßig als Komplettbox<br />

Wissen 41


Einfach aber effektiv: Die Schnellbefestigung verankert<br />

den Lautsprecher mit der Gipskartonplatte, die roten<br />

Fixierelemente klappen beim Festziehen nach außen<br />

Boses Deckenlautsprecher wirken noch unscheinbarer als<br />

die traditionellen Mini-Satelliten und bringen zwei Hochsowie<br />

einen Tiefmitteltöner im Chassis unter<br />

KEFs Einbaulautsprecher Ci9000 ist mit schwarzer oder<br />

weißer Abdeckung erhältlich – Letztere kann nachträglich<br />

eingefärbt werden<br />

Kaum von Gipskartonplatten zu unterscheiden: das<br />

AmbienTone-System von In-Akustik. Für einen ansprechenden<br />

Grundton sind aber Basslautsprecher Pflicht<br />

Einbaulautsprecher erleben derzeit<br />

eine Renaissance, denn<br />

Flachbildfernseher mit Bautiefen<br />

von nur noch wenigen Zentimetern<br />

oder sogar Millimetern vernachlässigen<br />

die klangliche Komponente sträflich.<br />

Den schwarzen Peter sollte man der<br />

TV-Branche allerdings nicht vorschnell<br />

zuschieben, denn physikalisch ist es<br />

nahezu unmöglich, aus einem geringen<br />

Volumen das nötige akustische<br />

Fundament herauszupressen. Abhilfe<br />

schaffen vollwertige Regallautsprecher,<br />

Soundbars oder Standlautsprecher,<br />

doch der Vorteil einer unsichtbaren Installation<br />

ist dann hinfällig, außerdem<br />

wirkt die Kombination aus zehn Zentimeter<br />

tiefen Lautsprechern und drei<br />

Zentimeter flachem Fernseher optisch<br />

wenig konsistent. Nahezu alle großen<br />

Anbieter von Lautsprechern haben das<br />

Problem frühzeitig erkannt und bieten<br />

einzelne Serien als In-Wall-Lösung an –<br />

die Box wird komplett in der Wand<br />

verankert und schließt fast bündig mit<br />

dieser ab.<br />

Akustisches Roulette<br />

Bei näherer Betrachtung eines „herkömmlichen“<br />

Lautsprechers wird<br />

schnell ersichtlich, dass sämtliche Bauteile<br />

Einfluss auf die akustische Qualität<br />

nehmen, d. h. nicht nur die Membranen<br />

sorgen für den charakteristischen<br />

Klang, sondern ebenfalls das Gehäuse<br />

und die Dämmung. Da jeder Lautsprecherhersteller<br />

sämtliche Komponenten<br />

optimal aufeinander abstimmt, sind separate<br />

Lautsprecher einer Einbaulösung<br />

klanglich meist überlegen. Bei Letzterer<br />

spielt nämlich der Faktor Zufall eine<br />

weitaus größere Rolle. Je nach Wandbeschaffenheit<br />

werden tiefe Frequenzen<br />

verstärkt oder bedämpft, das Material<br />

wird zum Mitschwingen angeregt und<br />

es treten ungewollte Reflexionen auf.<br />

Mancher Anbieter greift deshalb tief in<br />

die Trickkiste, um kleine akustische Optimierungen<br />

zu ermöglichen. So erlauben<br />

es einige Anbieter, den Hochtöner<br />

zum Hörplatz zu schwenken und die<br />

Intensität über einen Drehregler zu justieren.<br />

Allerdings sollten Sie die grundlegenden<br />

Regeln bei der Installation<br />

keinesfalls außer Acht lassen, denn nur<br />

im bekannten Stereodreieck-Muster<br />

und auf Ohrhöhe installiert, sind Räumlichkeit<br />

und Abbildungsschärfe auf dem<br />

Niveau guter Mittelklasselautsprecher.<br />

Bassreproduktion und Grundtongenauigkeit<br />

sind dagegen auch bei optimaler<br />

Installation schwer zu kontrollieren, da<br />

der akustische Fingerabdruck des Mauerwerkes<br />

meist unbekannt ist – hier<br />

hilft nur Probehören und Nachjustieren,<br />

beispielsweise durch Dämmmaterial<br />

oder einen abgekapselten Korpus,<br />

den einige Hersteller gleich mitliefern.<br />

Aufgrund der meist aufwendigen Installation<br />

und akustischen Abstimmung<br />

ist es in jedem Fall ratsam, bei einem<br />

Kauf die exakte Raumplanung zu besprechen<br />

und sich Tipps vom Fachmann<br />

zu holen. Das größte Hindernis auf dem<br />

Weg zum unsichtbaren Klang stellt der<br />

enorme Installationsaufwand dar, denn<br />

nicht nur der Einbaulautsprecher will<br />

vollständig in der Wand versenkt werden,<br />

auch das Lautsprecherkabel muss<br />

seinen Weg bis zum Verstärker finden.<br />

Heimwerkerzeit<br />

Viele Hersteller legen ihren Einbaulautsprechern<br />

Schablonen bei, um<br />

den exakten Ausschnitt vorzubereiten.<br />

Gipskartonplatten bearbeiten Sie am<br />

besten mit einem Teppichmesser, dies<br />

erfordert zwar etwas Muskelkraft, im<br />

Vergleich zu einem Sägeblatt garantiert<br />

es aber ein sauberes Ergebnis und<br />

verheddert sich beispielsweise nicht<br />

in Dämmwolle. Maßarbeit ist ebenso<br />

beim Verlegen des Kabels vonnöten:<br />

Bei einer nachträglichen Installation<br />

sollten Sie das Kabel hinter der Gipskartonplatte<br />

entlangführen. Ein stabiler<br />

Draht hilft, das Kabelende der frisch gebohrten<br />

Öffnung auf Höhe der Fußleiste<br />

punktgenau zuzuführen – Umwege<br />

über eine abgehängte Decke sind somit<br />

nicht nötig. Erfolgt die Installation der<br />

Einbaulautsprecher in den Raumecken,<br />

gelten die gleichen Nachteile wie bei<br />

herkömmlichen Boxen: Der Bass dröhnt<br />

undifferenziert und am Hörplatz erreichen<br />

Sie vorrangig diffuse Hallanteile,<br />

die maßgeblich von der Wandoberfläche<br />

geprägt werden. Die notwendige<br />

Sorgfalt bei der Planung schafft somit<br />

das klangliche Fundament für die spätere<br />

Beschallung.<br />

Aus dem Blick und ins Gehör<br />

Damit der Einbaulautsprecher chamäleongleich<br />

mit der Umgebung<br />

verschmilzt, sollten Sie die passende<br />

Wandfarbe parat halten. Je nach Frontgitter<br />

ist es von Vorteil, die Oberfläche<br />

mit feinem Sandpapier zu behandeln,<br />

die Farbe zu verdünnen und diese mit<br />

Bedacht aufzutragen, damit das Ergebnis<br />

langfristig überzeugt. Richtig installiert<br />

klingen In-Wall-Lautsprecher kaum<br />

schlechter als Regallautsprecher und<br />

passen sich optisch nahezu unsichtbar<br />

der Wohnumgebung an.<br />

42 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Wandlautsprecher<br />

Hersteller B&W B&W B&W B&W Bose Canton Canton Canton Dali Dali<br />

Modell Signature 8NT CWM LCR8 Signature 7NT CWM LCR7 Virtually<br />

Invisible 191<br />

InWall 800 InWall 500 InWall 500 LCR Euphonia<br />

Phantom<br />

Helicon<br />

Phantom<br />

Frequenzbereich (–6 dB) 20 Hz – 50 kHz 35 Hz – 50 kHz 35 Hz – 50 kHz 54 Hz – 30 kHz k. A. 42 Hz – 30 kHz 50 Hz – 30 kHz 42Hz – 30 kHz 42 Hz – 30 kHz 64 Hz – 28 kHz<br />

Empf. Verstärkerleistung 200 W 150 W 150 W 150 W 100 W 140 W 100 W 130 W 130 W 200 W<br />

(max.)<br />

Empfindlichkeit 90 dB 91 dB 88 dB 85 dB k. A. 88 dB 86 dB 89 dB 89 dB 89 dB<br />

Impedanz (normal) 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 8 Ohm<br />

Rahmenhöhe 830 mm 708 mm 371 mm 625 mm 349 mm 373 mm 294 mm 340 mm 480 mm 480 mm<br />

Rahmenbreite 258 mm 219 mm 255 mm 175 mm 199 mm 268 mm 204 mm 270 mm 285 mm 285 mm<br />

Höhe der Einbauöffnung 796 mm 668 mm 337 mm 600 mm 205 mm 339 mm 260 mm 306 mm 436 mm 436 mm<br />

Breite der Einbauöffnung 226 mm 180 mm 220 mm 150 mm 140 mm 234 mm 170 mm 236 mm 242 mm 242 mm<br />

Einbautiefe 99 mm 89 mm 98 mm 97 mm 98 mm 95 mm 70 mm 70 mm 96 mm 96 mm<br />

Gewicht 10 kg 8 kg 3 kg 4,2 kg 2 kg 2 kg 1,3 kg 2,3 kg 7,3 kg 7 kg<br />

Preis (pro Stück) 2099 Euro 1049 Euro 529 Euro 469 Euro 275 Euro 169 Euro 119 Euro 169 Euro 1550 Euro 1150 Euro<br />

Wandlautsprecher<br />

Hersteller Dali Elac Elac Focal Focal Focal KEF Monitor Audio Monitor Audio Monitor Audio<br />

Modell<br />

Phantom IW 1030 IW 1230 Electra Electra Chorus Ci9000 CPW GS CPW RS CPW BR<br />

Vokal<br />

IW 1003 Be IW 1002 Be IW 706 V<br />

Frequenzbereich (–6 dB) 72 Hz – 33 kHz 60 Hz – 23 kHz 60 Hz – 50 kHz 49 Hz – 40 kHz 60 Hz – 40 kHz 65 Hz – 25 kHz 60 Hz – 27 kHz 55 Hz – 30 kHz 60 Hz – 30 kHz 62 Hz – 22 kHz<br />

Empf. Verstärkerleistung 150 W 120 W 150 W 240 W 150 W 120 W 150 W 120 W 100 W 80 W<br />

(max.)<br />

Empfindlichkeit 89 dB 89 dB 86 dB 90 dB 90 dB 88 dB 89 dB 88 dB 89 dB 88 dB<br />

Impedanz (normal) 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 8 Ohm<br />

Rahmenhöhe 274 mm 308 mm 308 mm 710 mm 425 mm 321 mm 680 mm 423 mm 423 mm 423 mm<br />

Rahmenbreite 436 mm 220 mm 220 mm 308 mm 308 mm 235 mm 230 mm 270 mm 270 mm 270 mm<br />

Höhe der Einbauöffnung 237 mm 275 mm 275 mm 664 mm 379 mm 288 mm 660 mm 387 mm 387 mm 387 mm<br />

Breite der Einbauöffnung 400 mm 190 mm 190 mm 262 mm 262 mm 203 mm 209 mm 234 mm 234 mm 234 mm<br />

Einbautiefe 96 mm 105 mm 105 mm 99 mm 99 mm 92 mm 95 mm 95 mm 95 mm 95 mm<br />

Gewicht 6,1 kg 2,5 kg 3 kg 10 kg 6,4 kg 2 kg 12 kg 4,3 kg 3,2 kg 3,1 kg<br />

Preis (pro Stück) 550 Euro 130 Euro 435 Euro 1999 Euro 999 Euro 235 Euro 999 Euro 555 Euro 280 Euro 240 Euro<br />

Anzeige<br />

Wissen 43


Dynamic Range<br />

Der „Lautheitskrieg“ nahm seinen Anfang im privaten Rundfunk, als erkannt wurde,<br />

dass die Hörer bei den Radiostationen auf Empfang blieben, die am lautesten, klarsten<br />

und potentesten wirkten. Ganz andere Töne schlägt die Pleasurize Music Foundation<br />

an, die dem Lautheitswahn nun den Kampf ansagt.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Lautsprecherdynamik<br />

Friedemann Tischmeyer: Tonmeister, Masteringspezialist und Begründer<br />

der Initiative Pleasurize Music Foundation (PMF) engagiert sich stark für<br />

eine gehörschonende Wiedergabe von Musik<br />

Ein geringer technisch-musikalischer Dynamikumfang befriedigt nur auf<br />

Kleinstlautsprechern. Mit ausgewachsenen Standboxen stellt sich hierbei<br />

keine Hörfreude ein, auf Dauer schädigen Sie sogar Ihr Gehör<br />

Bilder: KEF, Nubert, PMF<br />

44 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Die Thematik ist aktueller<br />

denn je. Ein hoher durchschnittlicher<br />

Lautheitseindruck<br />

steigert nachweislich die<br />

Ausschüttung vieler Botenstoffe im<br />

Gehirn. Bei dem einen erzeugt dies<br />

Glücksgefühle, bei dem anderen einfach<br />

nur psychoakustischen Stress; ferner<br />

können Gehörschäden auftreten.<br />

Diese Kausalkette erkannten auch Produzenten<br />

und Musikverlage, die ihren<br />

Inhalten die höchsten Absatzchancen<br />

sichern wollten. Heute, nach ungefähr<br />

15 Jahren, ist endlich bei einem<br />

Teil der Hörerschaft das Bewusstsein<br />

dafür erwacht, sodass die Bestrebungen<br />

zum Schutz des musikalischen<br />

Inhalts und dessen unverfälschter Aussage<br />

wieder an Wert gewinnen: Laut<br />

ist out. Der Reiz der Musik besteht in<br />

der Dynamik, und nur was einmal leise<br />

war, kann auch wieder an Lautstärke<br />

gewinnen. So bauen sich Emotionen<br />

beim Musikgenuss auf, die im Radiozeitalter<br />

bewusst oder unbewusst unterdrückt<br />

werden. Nicht ohne Grund<br />

enthalten Partituren dynamische Spielanweisungen,<br />

denn das Spiel mit der<br />

Steigerung ist ein Schlüssel zur emotionalen<br />

Erlebbarkeit von Inhalten und<br />

Klangfarben.<br />

Zum Schutz der Musik<br />

Die Pleasurize Music Foundation (PMF)<br />

ist ein freier Zusammenschluss von<br />

Ton- und Musikschaffenden, die es<br />

sich zum Ziel gesetzt haben, der Musik<br />

wieder das zu geben, was dank der<br />

Lautheitsoptimierung vorrangig den<br />

Küchenradios, MP3-Playern und Notebooks<br />

zugutekam: Hörgenuss – eine<br />

dynamisch sinnvolle Erlebbarkeit von<br />

Musik, eine „Dynamic Range“, die es<br />

jedem Besitzer einer vernünftigen Audiosignalkette<br />

ermöglicht, räumliche<br />

Tiefe in der Wiedergabe des Mediums<br />

zu entdecken. Leider hat das Lautheitsrennen<br />

auch nicht vor Medien<br />

haltgemacht, die aufgrund ihres Speicherplatzes<br />

genügend Systemdynamik<br />

bieten: Die CD, DVD und SACD wurden<br />

systematisch ausgebremst. Sollte<br />

die Blu-ray ebenfalls durch hastig veröffentlichte<br />

Remakes an Qualität einbüßen,<br />

indem der Ton nur kopiert statt<br />

angepasst wird, kann einzig von einem<br />

eingeschränkten Qualitätsbewusstsein<br />

der Verantwortlichen gesprochen werden.<br />

Die Initiative der PMF mit Präsident<br />

und Initiator Friedemann Tischmeyer<br />

erstellte zur Evaluierung des<br />

Dynamikgehaltes als Qualitätsparameter<br />

eine Messmethode. Zusammen mit<br />

namhaften Entwicklern wurde eine<br />

Software zur Verfügung gestellt, die<br />

es allen am Musikbusiness Beteiligten<br />

ermöglicht, Produktionen in jeder Arbeitsphase<br />

auf ihren Dynamikgehalt<br />

hin zu prüfen. Um diesen Qualitätsstandard<br />

ausweisen zu können, entstand<br />

ein Logo mit der Angabe der<br />

Dynamic Range in Dezibel. Mit diesem<br />

Logo ist es seit Mitte 2009 möglich,<br />

auf stereofonen musikalischen Veröffentlichungen<br />

eine Auskunft über den<br />

als Durchschnitt zu erwartenden Dynamikgehalt<br />

zu geben. Je größer die angegebene<br />

Dezibelzahl ist, desto höher<br />

ist die erlebbare Dynamik der Musik.<br />

Für Besitzer einer dynamikfähigen Audiokette<br />

wird es ein Genuss sein, diese<br />

Unterschiede zu erleben.<br />

Label mit Mehrwert<br />

In der kommenden Ausgabe werden<br />

wir uns dem Vorhaben der PMF anschließen<br />

und in unseren Musikrezensionen<br />

die Auswertung der Dynamic<br />

Range für Sie vornehmen und benennen.<br />

Zurzeit ist dies nur für stereofone<br />

Aufnahmen möglich, für den wachsenden<br />

Markt an Mehrkanalveröffentlichungen<br />

ist die notwendige Software<br />

noch in der Entwicklung. Wir werden<br />

Sie darüber auf dem Laufenden halten<br />

und unsere Bewertungen an die<br />

Entwicklungen anpassen. Als Querschlag<br />

gegen die Bemühung zur Rettung<br />

der Musikqualität darf hingegen<br />

die Absicht der Europäischen Union<br />

gewertet werden, eine Schalldruckpegelbegrenzung<br />

für tragbare Musikplayer<br />

einzuführen. Dies bereitet der<br />

Überkompression fruchtbaren Boden,<br />

weil dynamische Musik benachteiligt<br />

wird – die technischen Anpassungen<br />

werden anhand der lautesten Musiktitel<br />

erstellt.<br />

Musikalisches Fiasko<br />

Der Wettbewerb wird sich den aktuellen<br />

Entwicklungen angleichen: Es<br />

kommt zu einer noch höheren Lautheitsverdichtung,<br />

die weniger musikalische<br />

Impulse bereithält, was der Hörer<br />

dann versucht, über einen höheren<br />

Abhörpegel auszugleichen. Die Folge<br />

ist eine Erhöhung des Stressfaktors,<br />

da sich die Erholungszeiten für das<br />

Gehör verringern. Die Tage des unbeschwerten<br />

Musikgenusses scheinen<br />

somit gezählt und es verwundert nicht,<br />

dass längst vergessene, „unberührte“<br />

Tondatenträger, wie beispielsweise die<br />

Schallplatte, gerade in diesen Zeiten<br />

ihr Comeback feiern.<br />

Die Abstände zwischen den Spitzen und den dichten Bereichen<br />

in der Grafik zeigen eine hohe musikalische Dynamik,<br />

so wie sie in den 1980er Jahren noch üblich war<br />

Ab 1998 nahm die Verdichtung der Lautheit, wie hier<br />

ersichtlich, zu. Im Vergleich zu 1983 sehen Sie, dass die<br />

dichten Bereiche sich den Spitzen annähern<br />

Ab 2003 steigerte sich die Verdichtung der Lautheit<br />

abermals. Zu sehen ist dies in der noch stärker ausgefüllten<br />

Grafik, es gibt kaum noch einzelne verwertbare Impulse<br />

Der traurige Rekord dieses gehörschädigenden Lautheitsrennens<br />

ist erreicht. Das Fenster der Grafik ist nahezu ausgefüllt:<br />

Keine Erholungszeit mehr für die Ohren<br />

Wissen 45


Verbindungen<br />

Ob Bi-, Tri- oder Quadro-Amping: Die Entwicklung<br />

nimmt unermüdlich ihren Lauf und übergeht<br />

dabei so manchen Nutzer. Wir erklären die<br />

Grundlagen der Anschlusstechnik.<br />

VON TOrsTEN PLEss<br />

Ein typisches Anschlussterminal an einem Hi-Fi-Lautsprecher<br />

bietet zwei Anschlüsse für das Bi-Amping und<br />

Bi-Wiring-Verfahren ...<br />

... die Erweiterung um eine zusätzliche Schraubklemme<br />

wird Tri-Amping/Tri-Wiring genannt. Manche Hersteller<br />

bieten sogar schon einen Quadro-Anschluss (vierfach) an<br />

Im Normalbetrieb werden die Anschlüsse an Bi-Wiring-fähigen<br />

Lautspechern mit Brücken verbunden. Somit können<br />

die oberen oder unteren Klemmen verwendet werden<br />

Im Bi-Amping-Betrieb kommen zwei Endstufen zum Einsatz,<br />

von denen eine den Hoch-/Mitteltonbereich und die<br />

zweite den Tieftonbereich separat bedient<br />

Über ein handelsübliches<br />

Lautsprecherkabel werden<br />

alle Frequenzen zeitgleich<br />

übertragen. Tiefe Frequenzen benötigen<br />

dabei mehr Leistung als hohe. Bei<br />

der Übertragung über nur einen Leiter<br />

kann die unterschiedliche Leistungsmenge<br />

den jeweils anderen Frequenzbereich<br />

beeinflussen und zu ungewollten<br />

Klangeinbußen führen. Wird bei<br />

der Einkabelvariante auch noch ein sehr<br />

dünner Querschnitt gewählt, gleicht<br />

dies einer Einladung für äußere Störeinflüsse.<br />

Um dem effektiv entgegenzuwirken,<br />

wurde die Bi-Amping- sowie<br />

die Bi-Wiring-Methode entwickelt. Für<br />

den normalen Betrieb eines Bi-Wiringfähigen<br />

Lautsprechers werden Brücken<br />

benötigt, um die Klemmen elektrisch<br />

miteinander zu verbinden.<br />

Bi-Wiring<br />

Entfernt man die mitgelieferten Brücken,<br />

sind pro Lautsprecher jeweils<br />

zwei Kabel oder ein spezielles Bi-Wiring-Kabel<br />

nötig. An der Endstufe<br />

werden die beiden Leitungen parallel<br />

an je einen Ausgang angeschlossen.<br />

Für den Tieftöner ist es ratsam, dickere<br />

Kabel mit einem höheren Querschnitt<br />

zu verwenden, wohingegen für den<br />

Hochtonbereich auch dünnere Kabel<br />

zum Einsatz kommen können. Durch<br />

die Summierung der Kabel ergibt sich<br />

gegenüber der Einkabelvariante ein<br />

größerer Querschnitt. Klanglich gesehen<br />

hat diese Methode nur minimale<br />

Vorzüge, da die einzelnen Lautsprecher<br />

immer noch von der gleichen Endstufe<br />

gespeist werden. Deutlichere Unterschiede<br />

bringen hingegen die Mehrfach-Amping-Methoden.<br />

Bi-Amping<br />

Für das Bi-Amping-Verfahren werden<br />

die einzelnen Frequenzbereiche – meist<br />

durch aktive Weichen – bereits nach<br />

der Vorstufe aufgetrennt. So muss das<br />

Signal immer erst die Weiche passieren,<br />

um zur Endstufe zu gelangen. Die Anzahl<br />

der Anschlüsse am Lautsprecher<br />

legt fest, wie viele Endstufen maximal<br />

verwendet werden können. Für das Bi-<br />

Amping-Verfahren wird demnach eine<br />

zusätzliche zweite Endstufe benötigt.<br />

Für den korrekten Betrieb ist es absolut<br />

notwendig, auf gleiche Endstufen zu<br />

setzen, da unterschiedliche Geräte unterschiedliche<br />

Phasenlagen aufweisen.<br />

Jede der einzelnen Endstufen ist für einen<br />

Wiedergabebereich zuständig.<br />

Bei korrektem Anschluss ist der linke<br />

Ausgang der Endstufe mit der oberen<br />

Klemme des linken Lautsprechers verbunden.<br />

Der rechte Endstufenausgang<br />

wird an der oberen Klemme des rechten<br />

Lautsprechers angeschlossen. Der<br />

zweite Verstärker wird an die nächstfolgenden<br />

Klemmen angeschlossen usw.<br />

Steckverbinder<br />

Doch nicht nur die Lautsprecher wollen<br />

mit der Endstufe kommunizieren. Sollen<br />

Vor- und Endstufe analog miteinander<br />

verbunden werden, bieten sich<br />

zwei Anschlussmöglichkeiten: symmetrische<br />

und unsymmetrische Steckverbinder.<br />

Als unsymmetrische Variante<br />

hat sich seit vielen Jahren der Cinch/<br />

RCA-Stecker bewährt. Dieser ist meist<br />

sehr günstig zu erwerben, weist jedoch<br />

oft eine geringere Qualität auf. Beim<br />

Cinch-Stecker führt der Mittelpunkt<br />

das eigentliche Signal und der Außenring<br />

die Masse. Da beim Anschluss<br />

der Mittelpunkt immer vor dem Außenring<br />

verbunden wird, entsteht bei<br />

laufendem Gerät ein unangenehmes<br />

Brummen. Neben der typischen Verkabelung<br />

von Hi-Fi-Komponenten findet<br />

der Cinch-Stecker auch bei der S/PDIF-<br />

Digitalschnittstelle Verwendung. Im<br />

professionellen Bereich kommen hingegen<br />

symmetrische XLR-Stecker mit<br />

drei Anschlüssen zum Einsatz. Die XLR-<br />

Buchsen und -Kupplungen haben einen<br />

fortlaufenden Massekontakt, wodurch<br />

es bei Verbindungen nicht zum unschönen<br />

Brummen kommen kann. Neben<br />

professionellen Line-Verbindungen<br />

werden sie auch für Mikrofone und die<br />

AES3-Digitalschnittstelle genutzt.<br />

Bilder: Auerbach Verlag<br />

46 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Sie wollten schon immer wissen, wo Sie<br />

wirklich ALLE Informationen zu HDTV finden?<br />

HIER IST DIE ANTWORT:<br />

Jetzt am Kiosk<br />

und immer aktuell unter www.hdplustv.de<br />

Ihr Ratgeber für Audio, Video und Heimkino


Einmessung vom Profi<br />

Alle modernen AV-Receiver verfügen über die Möglichkeit einer automatischen Lautsprechereinmessung.<br />

Doch nicht jedes dieser Systeme erreicht die Genauigkeit einer<br />

manuellen Prozedur. Statt integrierter Lösungen verglichen wir zwei High-End-Einmesssysteme<br />

mit der Unterstützung von Einmessspezialisten.<br />

VON JENS VOiGt UND tORStEN PLESS<br />

Herr Bayer richtet das Messmikrofon des Audyssey EQs am Hörplatz aus.<br />

Dabei beginnt er am Sweet Spot bevor er weitere mögliche Hörorte im<br />

Raum misst<br />

Herr Schippers von Audiodata bei der Auswertung der Messergebnisse<br />

vom AudioVolver II. Im Anschluss daran werden die klanglichen Verbesserungswünsche<br />

erstellt<br />

Bilder: Audiodata, Audyssey, Auerbach Verlag<br />

48 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Warum ist eine korrekte<br />

Einmessung Ihrer Lautsprecher<br />

wichtig? Ein<br />

justiertes System ist in seiner Wiedergabequalität<br />

einem nicht eingemessenen<br />

überlegen. Das gilt auch für reine Stereosysteme,<br />

wenn die akustischen Rahmenbedingungen<br />

ungünstig ausfallen.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, wie gut oder<br />

schlecht die Lautsprecher sind. Die Einmessung<br />

von Lautsprechern hat schon<br />

eine lange Tradition, meist war dieser<br />

Luxus aber nur Musikproduktionsstudios<br />

oder dem wissenschaftlichen Bereich<br />

vorbehalten. Hier ging es immer<br />

darum, die Abhörmöglichkeiten in ihrer<br />

Linearität den vorherrschenden akustischen<br />

Bedingungen anzupassen.<br />

Klangtuning<br />

Es war nicht immer so, dass die Übertragungseigenschaften<br />

von Lautsprechern<br />

ein so hohes Niveau erreichten,<br />

wie es heutzutage möglich ist. Mit<br />

komplizierten elektronischen Schaltungen<br />

wurde am jeweiligen Aufstellungsort<br />

der Standlautsprecher versucht,<br />

alle Mängel zu beseitigen. Dies<br />

löste oft das Problem der Übertragungsabweichungen.<br />

Wenn der erhoffte<br />

Erfolg jedoch nicht erzielt werden<br />

konnte, blieb nur noch die Möglichkeit,<br />

dem Problem mit akustischen Baumaßnahmen<br />

entgegenzuwirken. Für eine<br />

anwenderfreundliche Verbraucherlösung<br />

wurden die Optimierungen immer<br />

stärker wissenschaftlich untersucht und<br />

fachübergreifend ausgewertet. Das<br />

Impulsverhalten von Mehrweglautsprechern<br />

überzeugte nicht immer, weil die<br />

elektronischen Filter Einfluss auf die<br />

zeitlich korrekte Wiedergabe nahmen –<br />

klangliche Verfärbungen waren die<br />

Folge. Heute, wo teilweise schon mehr<br />

als fünf Lautsprecher die heimischen<br />

Wohnzimmer und Hörräume zieren, ist<br />

es noch bedeutender geworden, sich<br />

den daraus ergebenden Problemen zu<br />

stellen.<br />

Nachgebessert<br />

Als Erstes geht es darum, so nah wie<br />

möglich an die entsprechende klangliche<br />

Situation anzuschließen, die bei der<br />

Erstellung des Film- oder Musiktitels mit<br />

Raumklang vorherrschte. Die Studios, in<br />

denen dies geschieht, sind nach internationalen<br />

Regeln optimiert, um einen<br />

reproduzierbaren Austausch untereinander<br />

zu ermöglichen. Warum sollten<br />

Sie sich von diesen Zielen entfernen?<br />

Eine manuelle Einmessung sieht drei<br />

wichtige Schritte vor. Im ersten Schritt<br />

wird versucht, eine Aufstellung für Ihre<br />

Lautsprecher zu finden, die sich für Surround<br />

an den sogenannten ITU-Kreis<br />

annähert. Ist dies aus Platzgründen<br />

nicht realisierbar, werden die Abstände<br />

der Lautsprecher zum Hörplatz bestimmt<br />

und durch eine elektronische<br />

Verzögerung ausgeglichen. Der zweite<br />

Schritt besteht in der Anpassung sämtlicher<br />

Lautsprecherpegel. Im dritten und<br />

letzten Schritt analysieren AV-Receiver<br />

Ihre Wohnumgebung und nehmen eine<br />

Korrektur des Frequenzgangs für jeden<br />

Lautsprecher am entsprechenden Aufstellungsort<br />

vor. Die Ergebnisse schwanken<br />

dabei zwischen einem sehr guten<br />

bis unbefriedigenden Ergebnis und dies<br />

verlangt letztendlich eine manuelle Korrektur,<br />

falls sich die Hörfreude partout<br />

nicht einstellen will.<br />

Stereo oder Surround<br />

Weitaus besser als integrierte Systeme<br />

arbeiten externe Lösungen, die sich<br />

allerdings in ihrem Einsatzgebiet unterscheiden.<br />

Das erste Testsystem widmet<br />

sich in den meisten Fällen seines<br />

Einsatzes der Surround-Problematik:<br />

Das Audyssey-Einmesssystem ist ein<br />

gängiger Standard bei renommierten<br />

AV-Receivern. Hierbei werden an unterschiedlichen<br />

Einmesspunkten Klanginformationen<br />

des Raumes und der<br />

Lautsprecher gesammelt und in einem<br />

mathematisch durchdachten Prozess<br />

ausgewertet. Ein anderes System nennt<br />

sich AudioVolver. Es widmet sich der<br />

klanglichen Optimierung von Stereolautsprecheranordnungen<br />

und ist nicht<br />

in Seriengeräten der handelsüblichen<br />

Unterhaltungselektronik eingebaut.<br />

AudioVolver ist ein DSP-basierter Prozessor,<br />

der zwischen Vorverstärker und<br />

Endverstärker geschaltet wird. Im Gegensatz<br />

zu Einbaulösungen kommt bei<br />

unseren High-End-Lösungen der Messtechniker<br />

sogar zu Ihnen nach Hause<br />

und führt die erstmalige Einmessung<br />

manuell durch. Denn so gut die aktuellen<br />

Technologien auch sein mögen,<br />

ein geschultes Ohr ersetzen sie noch<br />

lange nicht.<br />

Die Einmessung beginnt<br />

Herr Schippers, der Geschäftsführer<br />

der Firma Audiodata, besuchte uns mit<br />

dem AudioVolver II, einem System, das<br />

die klangliche Optimierung von Stereolautsprechern<br />

in akustisch schwierigen<br />

Umgebungen und Aufstellungen vornimmt.<br />

Der Frequenzgang und das Impulsverhalten<br />

der Wiedergabe können<br />

damit stark verbessert werden. Möglich<br />

Audyssey EQ: Die Einmessung beginnt mit der Vorauswahl<br />

der richtigen Lautsprecherparameter. An dieser Stelle wird<br />

dem System die Größe der Lautsprecher mitgeteilt<br />

Audyssey EQ: Nach erfolgter Aufnahme der verschiedenen<br />

Messpunkte kommt es zu einer rechnergestützten Auswertung<br />

der Daten<br />

AudioVolver II: Die rote Kurve zeigt den Frequenzgang wie<br />

er in unserem Hörraum erfasst wurde, die grüne Kurve die<br />

Optimierung, die der AudioVolver II übernimmt<br />

AudioVolver II: die Rote Kurve zeigt die Sprungantwort vor<br />

der Einmessung mit den einzelnen Antworten der Lautsprecher.<br />

Grüne Kurve: Optimierung nach der Einmessung<br />

Wissen 49


Der AudioVolver II ist auch mit einer Fernbedienung vollständig<br />

steuerbar. Jede ausgelöste Funktion wird am Gerät<br />

angezeigt<br />

Der Audyssey EQ ist in seiner frontseitigen Gestaltung<br />

sehr spartanisch, dafür bietet seine Rückseite eine große<br />

Anzahl von Mehrkanal-Ein- und Ausgängen<br />

AudioVolver II: Herr Schippers von Audiodata richtet das<br />

Messmikrofon am Hörplatz ein. Dabei achtet er auf die<br />

Sitzhöhe des Hörers<br />

Die Audiosignalkette wird auf die Einmessung vorbereitet,<br />

dazu gehört die korrekte Einstellung des Messsignalpegels<br />

am Verstärker<br />

macht dies eine leistungsstarke 64-Bit-<br />

Fließkomma-Architektur. Zwei getrennt<br />

aufgebaute, audiophile Netzteile versorgen<br />

dabei den Prozessor und die Audioschaltungen.<br />

Das Gerät verfügt über<br />

drei digitale Eingänge, einen digitalen<br />

Ausgang und natürlich sind stereofone<br />

analoge Cinch-Eingänge und -Ausgänge<br />

vorhanden; die analogen Ausgänge<br />

können zudem parallel im XLR-Format<br />

verwendet werden. Die gesamte<br />

AD/DA-Wandlung geschieht am Eingang<br />

wie am Ausgang mit einer Auflösung<br />

von 24 Bit bei 96 Kilohertz (kHz).<br />

Ein schaltbarer Videomodus verringert<br />

die interne Verarbeitungslatenz, um die<br />

Synchronität zwischen Bild und Ton zu<br />

erhalten. Interessant ist der Ethernet-<br />

Anschluss, der via Firmware-Update<br />

den AudioVolver II mit einer neuen<br />

Netzwerkplayer-Funktionalität ausstattet,<br />

welche zum Zeitpunkt unseres Tests<br />

allerdings noch in der Vorbereitung war.<br />

Optimieren wie die Profis<br />

Der USB-Anschluss und der Mikrofoneingang<br />

dienen der Einmessung,<br />

die Herr Schippers immer persönlich<br />

vornimmt und mit seinem Know-how<br />

kombiniert. Jeder Kunde erhält einen<br />

eigenen Zugang zur Database im<br />

Internet, wo er seine Einmessdaten jederzeit<br />

einsehen und Veränderungen<br />

an der Einmessung äußern kann. Herr<br />

Schippers nimmt sich dann via Internet<br />

den neuen Änderungswünschen an<br />

und stellt sie zum Download zur Verfügung.<br />

Der Kunde lädt sich die Änderungen<br />

auf einen USB-Stick und sendet<br />

die Daten an den AudioVolver II. Doch<br />

was geschieht nun genau, wenn Herr<br />

Schippers zu einem Termin bei Ihnen<br />

zu Hause erscheint? Als Erstes nutzt er<br />

seine langjährige Erfahrung im Umgang<br />

mit Lautsprechern und Heimaudiotechnik.<br />

Er wird sich Ihre Signalkette ansehen<br />

und – was noch viel wichtiger ist –<br />

anhören. Dabei werden Ihnen eventuell<br />

schon die ersten Verbesserungsvorschläge<br />

von ihm präsentiert. Wenn sich<br />

geklärt hat, ob an der derzeitigen räumlichen<br />

Aufstellung Ihrer Lautsprecher<br />

noch etwas zu verändern ist, kommt<br />

der AudioVolver II ins Spiel. Dieser wird<br />

mit Ihrer Signalkette verbunden und das<br />

Messmikrofon wird dort platziert, wo Sie<br />

dem Musikgenuss hauptsächlich frönen.<br />

Analyse vom Fachmann<br />

Nach dem Messvorgang werden die<br />

Daten in den Rechner übertragen und<br />

von Herrn Schippers ausgewertet. An<br />

dieser Stelle erkennt der Fachmann,<br />

womit er es zu tun hat und wird Ihnen<br />

gleich die ersten Lösungen vorlegen.<br />

Dies kann die Optimierung von Raumreflexionen<br />

sein, die Herr Schippers sehr<br />

einfach, aber effizient ermittelt. Er kann<br />

aber auch die Veränderung der Sprungantwort<br />

Ihrer Lautsprecher vornehmen.<br />

Mit seiner Methode ist es nämlich möglich,<br />

zu überprüfen, ob Hoch-, Mittelund<br />

Tieftöner ein zugeführtes impulshaftes<br />

Signal zeitgleich wiedergeben.<br />

Zeitliche Abweichungen können sich in<br />

der Konstruktion der Frequenzweiche<br />

ergeben, wenn die gewählte Ordnung –<br />

erreichbare Flankensteilheit der Filter<br />

durch einen höheren Schaltungsaufwand<br />

mit mehreren Bauteilen – zu<br />

gering ist. Zur Überprüfung des Zusammenspiels<br />

aller Komponenten einer<br />

Lautsprecherbox wird ein Rechtecksignal<br />

zugeführt und die Sprungantwort<br />

via Mikrofon aufgezeichnet. Aus den<br />

Diagrammen lassen sich dann Rückschlüsse<br />

auf das zeitliche Einschwingverhalten<br />

treffen. Im Idealfall liegen alle<br />

Sprungantworten übereinander.<br />

Präzisionsklang<br />

Die Frequenzgangkorrekturen des<br />

AudioVolver II geschehen in Echtzeit<br />

mit einer modernen Computer-CPU, die<br />

den Amplitudenfrequenzgang für beide<br />

Kanäle (links und rechts) mit einer Genauigkeit<br />

von 0,6 Hertz berechnet. Die<br />

Instrumente erreichen effektive Korrekturen,<br />

um konstruktive Defizite der<br />

Lautsprecher und die Auswirkungen<br />

asymmetrischer Aufstellungen oder<br />

die Einflüsse der Raumakustik auszugleichen.<br />

Nach der Einmessung unserer<br />

Referenzlautsprecher, die schon in optimaler<br />

Akustik sehr gut aufspielten,<br />

konnten wir zu unserem Erstaunen eine<br />

weitaus bessere Tiefenstaffelung und<br />

Klarheit im Klangbild ausmachen; die<br />

Wiedergabe wurde so noch lebendiger.<br />

Wir waren von diesen Effekten ungemein<br />

überzeugt und können Ihnen den<br />

AudioVolver II w ärmstens e mpfehlen.<br />

Audyssey<br />

Wie beim System von Audiodata wird<br />

die Installation und Anpassung vom<br />

Fachmann durchgeführt, in diesem Fall<br />

von Herrn Bayer der Genesis Sound<br />

GmbH. Der MultEQ-DX-Sound-Equalizer<br />

ist ein computerbasierter, vollautomatischer<br />

Prozessor, der Audiodaten<br />

mit 24 Bit und 96 kHz verarbeitet und<br />

intern nach dem 32-Bit-Floating-Point-<br />

Verfahren berechnet. Probleme im<br />

Frequenzgang und auf zeitlicher Ebene<br />

sollen damit endgültig behoben<br />

Bilder: Audiodata, Audyssey, Auerbach Verlag<br />

50 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


werden. Die Front des Geräts ziert ein<br />

großer roter Knopf mit dem passenden<br />

Namen „EQ“, der das System in den Bypass<br />

schaltet. Auf der Rückseite finden<br />

sich je acht analoge Ein- und Ausgänge.<br />

Weiterhin vorhanden sind ein Mikrofoneingang,<br />

ein USB-Port zur Verbindung<br />

mit dem Computer und ein RS232-Anschluss.<br />

Der Equalizer ist sowohl in der<br />

symmetrischen als auch in der unsymmetrischen<br />

Variante erhältlich.<br />

Mehrfeldmessung<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Mit den<br />

integrierten, automatischen Verfahren<br />

in AV-Receivern hat das vollwertige<br />

Audyssey-System nicht viel gemein. So<br />

führte Herr Bayer in unserem akustisch<br />

optimierten Hörraum die Einmessung<br />

über ein hochwertiges Messmikrofon<br />

durch, das die beigelegten Varianten<br />

wie Spielzeug erscheinen lässt. Zuerst<br />

erfolgte ein Phasentest zwischen<br />

Hoch- und Mitteltöner, woraufhin die<br />

eigentliche Messung startete. Maximal<br />

sind 32 Messpunkte möglich, laut Herr<br />

Bayer sollten aber normalerweise acht<br />

bis neun genügen. Die erste Messung<br />

erfolgte am zentralen Hörplatz unseres<br />

Stereodreiecks, während sich die weiteren<br />

um diesen Ausgangspunkt herum<br />

verteilten. Es geschah keine Mittlung<br />

zwischen den einzelnen Messpunkten:<br />

Alle wurden einzeln ausgewertet und<br />

abgespeichert, um Gemeinsamkeiten<br />

bei den Ergebnissen zu untersuchen.<br />

Raumanpassung<br />

Für die Kalkulation der vorzunehmenden<br />

Eingriffe schloss Herr Bayer<br />

seinen Laptop mit der Bearbeitungssoftware<br />

an. Die eigentliche Berechnung<br />

wird demnach nicht vom internen<br />

Texas-Instruments-DSP (Digitaler<br />

Signalprozessor) vorgenommen. Ein<br />

Blick auf das Einmessergebnis offenbarte<br />

den nächsten großen Unterschied<br />

zu Komplettlösungen: Die Equalizer-<br />

Korrekturen bewegten sich im Bereich<br />

von maximal drei Dezibel – integrierte<br />

Audyssey-Varianten in AV-Receivern<br />

verzerren den Frequenzgang deutlich<br />

stärker. Um die einzelnen Lautsprecher<br />

auf den gleichen akustischen Abstand<br />

zu bringen, erfolgt die Korrektur der<br />

Zeitebene auf Basis der ersten Wellenfront.<br />

Anschließend kommen Notch-Filter<br />

gegen Phasenunreinheiten zwischen<br />

Hoch- und Mitteltöner zum Einsatz.<br />

Feintuning<br />

Nach der Einmessung folgte die Kür,<br />

denn laut Herr Bayer ist noch ein gewisses<br />

„Nachwürzen“ möglich. Er<br />

passt den Frequenzgang nach den<br />

persönlichen Geschmacksansprüchen<br />

des Kunden an; dabei profitieren Sie<br />

von seiner langjährigen Erfahrung. Ist<br />

dies geschehen, werden die ermittelten<br />

Daten per „Transfer to EQ“ an den<br />

Audyssey-Equalizer übertragen. Trotz<br />

unserer akustischen Optimierungen<br />

im Hörraum konnte das System den<br />

Klangeindruck etwas verbessern, ließ<br />

jedoch auch eine gewisse Färbung mit<br />

einfließen, die auf Kosten der Neutralität<br />

ging. Die Breite und Tiefe der akustischen<br />

Bühne schien, im Gegensatz zum<br />

Audiodata-Einmesssystem, nicht wirklich<br />

verbessert. Der Unterschied liegt<br />

in der Sprungantwortverbesserung der<br />

Lautsprecher. Der Klang entsprach eher<br />

den integrierten Einmessverfahren in<br />

AV-Receivern, was dem Hörspaß allerdings<br />

keinen Abbruch tut.<br />

AudioVolver II: Der Frequenzgang am Hörort (oben).<br />

Die Nachhallzeit am Hörort in unserem Hörraum (unten)<br />

entspricht nahezu den Anforderungen der European<br />

Broadcast Union (EBU)<br />

Anzeige


Tongeschichte<br />

Vor wenigen Jahrzehnten kam nicht nur Musik aus den Lautsprechern, auch das Knistern<br />

einer Schallplatte gehörte zum guten Ton und prägte mehrere Generationen.<br />

Reisen Sie mit uns von den ersten Versuchen der Tonaufzeichnung bis zur digitalen<br />

Soundära im Wohnzimmer.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Ständiger Wegbegleiter: 1979 erfand Sony den Walkman und prägte den<br />

mobilen Musikgenuss maßgeblich. Den MP3-Trend hat das Unternehmen<br />

hingegen anfangs verschlafen<br />

Der iPod ist für viele der MP3-Player schlechthin. Apple setzt wie gewohnt<br />

Designmaßstäbe und in Verbindung mit dem iTunes-Store stampften<br />

sie ein vorbildliches digitales Vermarktungsmodell aus dem Boden<br />

Bilder: Apple, Columbia, EMI, Philips, Sony<br />

52 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Am Anfang ging es darum,<br />

Sprache zu konservieren und<br />

bei Bedarf abrufen zu können.<br />

Viele Mythen und Geschichten setzten<br />

sich bereits mit der Tonaufzeichnung<br />

auseinander. Diesen zufolge erfand<br />

etwa der Dichter Gottfried August Bürger<br />

um 1777 das eingefrorene Posthorn<br />

für seinen Freiherrn von Münchhausen.<br />

Wörter wurden darin eingefroren und<br />

wenn es warm wurde, tauten sie wieder<br />

auf und wurden wiedergegeben.<br />

Alles natürlich nur Fiktion, aber der<br />

Gedanke zählt.<br />

1857 wurden die ersten Schallschwingungen<br />

sichtbar gemacht – eine Wiedergabe<br />

war aber noch nicht möglich. Am<br />

18. Juli 1877 gelang es dann Thomas<br />

Alva Edison, die menschliche Stimme<br />

aufzuzeichnen und wiederzugeben:<br />

„Hello“ ertönte es knarzend aus seiner<br />

Paraffin-Papierstreifen-Membran-<br />

Nadel-Konstruktion. Edison entwickelte<br />

die Idee weiter und wenig später<br />

entstand sein Phonograph. Das Funktionsprinzip<br />

entsprach schon damals<br />

in etwa dem der Schallplatte: Die<br />

Schallwellen werden in einen Träger<br />

geritzt und beim Abspielen reproduziert<br />

eine Nadel das Signal. Edison<br />

sprach das alte Kinderlied „Mary Had A<br />

Little Lamb“ ein und siehe da, es funktionierte.<br />

Der US-amerikanische Physiker<br />

Charles Sumner Tainter entwickelte<br />

1886 des umständliche Konzept weiter<br />

und arbeitete mit Wachsplatten, die<br />

als erste Schallplatten der Welt gelten.<br />

Seinen Prototyp nannte er „Graphophone“,<br />

was ihm eine Klage von Edison<br />

einbrachte. Kurz darauf gab Tainter auf.<br />

Knisterndes Vinyl<br />

Als Vater der klassischen Schallplatte<br />

bezeichnet man den Hannoveraner Emil<br />

Berliner, der 1870 in die USA auswanderte.<br />

Auch er orientierte sich an den<br />

Ergebnissen von Edison, ging aber durch<br />

eine neue Aufnahmemethode (Seitenschrift)<br />

Patentproblemen aus dem Weg.<br />

Sein Ansatz ging so weit, dass es ihm<br />

möglich war, ein Negativ (Master) herzustellen,<br />

von dem er beliebig viele Positive<br />

(Kopien) ziehen konnte. Ende 1887 meldete<br />

er seine Erfindung dann als „Grammophon“<br />

an. Als Medium dienten ihm<br />

Zinkplatten mit einem Durchmesser von<br />

28 Zentimetern. Ab 1890 trat das Grammophon<br />

seinen Siegeszug in die privaten<br />

Haushalte an, hergestellt von einer<br />

Spielzeugfirma, die auch sprechende<br />

Puppen mit Mini-Schallplatte im Bauch<br />

verkaufte. Die Tonqualität war aber so<br />

schlecht, dass der Text der Lieder auf<br />

die Hüllen gedruckt werden musste,<br />

damit man überhaupt etwas verstand.<br />

Von 1889 bis 1890 wurden etwa 25 000<br />

Platten gepresst. 1896 wurde dann die<br />

harzige Substanz Schellack für die Produktion<br />

entdeckt und die sogenannte<br />

Schellackplatte war geboren. Sie war<br />

der unmittelbare Vorgänger der bekannten<br />

Vinylplatte. Nach einer erfolgreichen<br />

Werbekampagne explodierten<br />

1898 die Plattenverkäufe und es wurden<br />

über 700 000 Stück verkauft. Um<br />

1900 schwappte der Audiowahn auch<br />

nach Europa und 1930 erschien dann<br />

die erste Vinylplatte.<br />

Der erste Formatkrieg<br />

Um 1948 etablierten sich Vinylplatten<br />

mit einem Durchmesser von zwölf<br />

Zoll und einer Abspielgeschwindigkeit<br />

von 33 1/3 Umdrehungen pro Minute<br />

(UpM). Die andere Variante war sieben<br />

Zoll groß und lief mit 45 UpM. Die<br />

beiden Formate waren aufgrund der<br />

Abspielgeschwindigkeit und Mittellochgrößen<br />

nur auf unterschiedlichen Geräten<br />

abspielbar und der erste Formatkrieg<br />

der Unterhaltungsindustrie war<br />

in vollem Gange. Die Bezeichnung „Album“<br />

stammt aus dieser Zeit, da mehrere<br />

7-Zoll-Platten in einem Schuber ein<br />

Gesamtwerk eines Künstlers bildeten.<br />

In dieser Zeit waren Plattenwechsler<br />

angedacht, um einen unterbrechungsfreien<br />

Musikgenuss zu garantieren. In<br />

den 1950er Jahren kamen dann für die<br />

verschiedenen Mittellochgrößen Adapter<br />

auf den Markt und die Plattenspieler<br />

verstanden sich auf die üblichen Abspielgeschwindigkeiten.<br />

Aus dem Formatkrieg<br />

wurde mit der Zeit ein friedliches<br />

Nebeneinander, die 12-Zoll-Platte<br />

wurde für Langspielplatten (LP) und die<br />

7-Zoll-Variante für Singles genutzt.<br />

Auch heute erfreut sich die Schallplatte<br />

noch großer Beliebtheit, vor allem im<br />

Hip-Hop-, Elektro- und Reggae-Bereich.<br />

DJs schwören auf das Medium, denn die<br />

Handhabung beim Mischen von Musik<br />

ist ungeschlagen und das Scratchen ist<br />

nur mit einer Platte möglich. Dennoch<br />

setzen sich seit einigen Jahren digitale<br />

DJ-Systeme durch, etwa von Serato, mit<br />

denen man sämtliches Audiomaterial<br />

auf einem Computer mit der Haptik einer<br />

Platte manipulieren kann.<br />

Aufnahme läuft<br />

Die Schallplatte prägte den Hi-Fi-Begriff<br />

maßgeblich und brachte Stereomusik<br />

in hochwertiger Qualität in die Wohnstuben<br />

der Welt. Das Aufnahmeverfahren<br />

war aber komplex und konnte nur<br />

Schwarzes Gold: Äußerlich kommt die Schellackplatte der<br />

Vinylversion sehr nahe. Vinyl erwies sich aber als haltbarer,<br />

außerdem waren längere Aufnahmen möglich<br />

1963 präsentierte Philips auf der IFA in Berlin den ersten<br />

Kassettenrekorder der Welt. Der EL 3300 war portabel und<br />

ließ sich ausschließlich mit Batterien betreiben<br />

Eine ganze Generation verfiel dem Wahn des Mitschneidens<br />

und „Home Taping Is Killing Music“ war die erste<br />

Kampagne gegen Raubkopien<br />

Der Dirigent Herbert von Karajan ist eng mit der Audio-CD<br />

verbunden. 1978 wurde ein Konzert von ihm heimlich mitgeschnitten.<br />

Nach dem Anhören gab er seinen Segen<br />

Wissen 53


1982 war es dann in Japan so weit und Sony veröffentlichte<br />

mit dem CDP-101 den ersten CD-Player der Welt – der<br />

Grundstein für die Digitalisierung war gelegt<br />

Im gleichen Jahr kam mit Billy Joels „52nd Street“ die erste<br />

CD in Japan in die Läden, wobei die erste CD-Produktion<br />

in Hannover stattfand<br />

Die Dire Straits verkauften als erste Band eine Million CDs.<br />

Philips nutzte die Gunst der Stunde und verwob sie in ein<br />

Marketing-Geflecht rund um die CD und ihre Abspieler<br />

Bilder: ...<br />

Pink Floyds „The Dark Side Of The Moon“ wurde den<br />

SACD-Spezifikationen gebührend aufgearbeitet. Viele<br />

SACDs bieten hingegen nur aufgeblasene CD-Master<br />

von Profis in einer Fabrik durchgeführt<br />

werden. Eigene Aufnahmen, etwa aus<br />

dem Radio, waren nicht realisierbar.<br />

Seit den 1930er Jahren entwickelte<br />

sich das Tonbandgerät; es war aufnahmefähig<br />

und dadurch, dass es wieder<br />

gelöscht werden konnte, für private<br />

Aufnahmen perfekt geeignet. Die Geräte<br />

waren allerdings sehr klobig, die<br />

Aufnahmequalität für die damalige<br />

Zeit war hingegen phänomenal. 1963<br />

kam Philips‘ Compact Cassette auf den<br />

Markt: eine Art Mini-Tonband. Die Bezeichnung<br />

„Taschen Recorder 3300“<br />

klingt futuristisch, das Gerät firmiert<br />

als erster Kassettenrekorder der Welt.<br />

Er ließ sich sogar mobil betreiben und<br />

kostete damals 330 Deutsche Mark. Die<br />

Aufnahmemöglichkeit in den eigenen<br />

vier Wänden revolutionierte die Popkultur<br />

maßgeblich. Jugendliche saßen von<br />

nun an im Schneidersitz vor Röhrenradios<br />

oder Fernsehern und nahmen alles<br />

auf, was ihnen vor das Mikrofon kam.<br />

So entstanden Mixtapes, die auf Schulhöfen<br />

verteilt wurden und besonders<br />

beim weiblichen Schwarm ankamen.<br />

Ab 1967 ertönte Musik auch in Stereo,<br />

das Abspielgerät benötigte dafür vier<br />

Tonköpfe, bei Rekordern kam noch ein<br />

Löschkopf hinzu. 1968 erschien dann<br />

das erste Abspielgerät für den Gebrauch<br />

im Auto und 1979 schlug Sonys<br />

Walkman ein wie eine Bombe.<br />

Der Formatkrieg im Bereich der kompakten<br />

Tonbänder tobte seit 1965.<br />

Grundig brachte ein Konkurrenzformat<br />

auf den Markt und Sony versuchte, mit<br />

8-S<strong>pur</strong>-Kassetten Fuß zu fassen. Die<br />

Mitbewerber hatten aber keine Chance<br />

und Philips blieb mit der Compact Cassette<br />

auf dem Thron.<br />

1980 startete die britische Phonographic<br />

Industry die Kampagne „Home<br />

Taping Is Killing Music“. Aufkleber mit<br />

dem Slogan prangten unter anderem<br />

auf Schallplatten. Bis heute dauert der<br />

Kampf gegen Raubkopien an, wobei<br />

dieser sich im 21. Jahrhundert durch die<br />

Digitalisierung immens verschärft hat.<br />

011001: Musik nach Zahlen<br />

1982 entstand die erste Compact Disc<br />

Digital Audio (CD-DA), kurz CD, in<br />

einem Philips-Werk in Hannover Langenhagen.<br />

Im gleichen Jahr kam dann<br />

mit Billy Joels „52nd Street“ in Japan die<br />

erste Audio-CD nebst Sonys CD-Player<br />

CDP-101 in den Handel und das Zeitalter<br />

der Digitalisierung wurde eingeläutet.<br />

Die CD entstand aus einer Zusammenarbeit<br />

von Sony und Philips. Da die Musik<br />

digital vorliegt, ist eine Kopie immer<br />

ein Eins-zu-eins-Abbild und es gibt,<br />

im Gegensatz zur Compact Cassette,<br />

keinen Qualitätsverlust. Die digitalen<br />

Informationen werden von einem Laser<br />

ausgelesen. Dabei wird sein Licht<br />

in der „Informationsebene“ reflektiert<br />

und durch eine Fotodetektoreinheit<br />

in elektronische Informationen umgewandelt.<br />

Sogenannte Pits und Bumps<br />

bilden Kuhlen und Erhöhungen, die das<br />

Licht in einem jeweils anderen Winkel<br />

zurückwerfen. In binärer Schreibweise<br />

werden Musikstücke in Nullen und Einsen<br />

abgelegt.<br />

Digitalisierung und Zukunft<br />

Die CD kommt der Reproduktion eines<br />

Studiomasters schon sehr nahe. Aber<br />

gerade filigrane Jazzmusik oder lebhafte<br />

Barockstücke profitieren in hohem<br />

Maße von einem erweiterten Dynamikumfang<br />

und einer höheren Abtastrate.<br />

Die Super Audio Compact Disc (SACD)<br />

und die DVD-Audio setzen genau da<br />

an. So bietet etwa Letztere einen Dynamikumfang<br />

von 145 Dezibel (dB) (CD-<br />

DA 96 dB) und eine Abtastfrequenz von<br />

192 Kilohertz (kHz) (CD-DA 44,1 kHz).<br />

Die Ohrenschmeichler halten ihre Versprechen<br />

aber nur bedingt ein, denn oft<br />

befinden sich auf den Discs nur aufgeblasene<br />

CD-Versionen der Musikstücke.<br />

Handelt es sich hingegen um ein speziell<br />

abgemischtes Master, wird die Qualität<br />

der herkömmlichen CD weit überboten.<br />

Trotzdem spielen die Formate im Markt<br />

kaum eine Rolle. Komprimierte Musik<br />

in Form von MP3-Dateien ist das Maß<br />

der Dinge, auch wenn dies vielen Audiophilen<br />

die Tränen in die Ohren, pardon,<br />

Augen treibt. Um die Ohren nicht<br />

zu beleidigen, sollte mindestens eine<br />

Datenrate von 192 Kilobit je Sekunde<br />

gewählt werden. Dass MP3s wirklich<br />

praktisch sind, ist keine Frage, sie sind<br />

aber auch für die bisher größte Krise im<br />

Musikmarkt verantwortlich. Da im MP3-<br />

Format gespeicherte Musik nur geringe<br />

Datengrößen aufweist, ist es ein Leichtes,<br />

sich innerhalb weniger Sekunden<br />

ganze Alben aus dem Internet herunterzuladen.<br />

Das ist jedoch in einem Großteil<br />

der Fälle illegal. Künstler und Label<br />

leiden gleichermaßen darunter, wobei<br />

Letztere eindeutig den Trend verschlafen<br />

haben: Es müssen schleunigst zeitgemäße<br />

digitale Vertriebswege erdacht<br />

werden, die vor allem günstig und leicht<br />

bedienbar sein sollten. Als erfolgreicher<br />

Ansatz seien hier iTunes oder das Musikportal<br />

Last.fm genannt. Es bleibt<br />

spannend, wo uns die Digitalisierung<br />

noch hinführt.<br />

54 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Wir machen die<br />

scharfen Preise<br />

Unsere große Blu-ray-Auswahl<br />

zu reduzierten Preisen<br />

Ein Angebot der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH. Dieses Angebot ist unverbindlich, die Cover können abweichen.<br />

diese und mehr als 750 weitere Blu-rays zu Top-Preisen bei<br />

Bestellhotline: 03 41/1 49 55-22


Echte Dickhäuter<br />

Das digitale Zeitalter hat auch vor der Kabelindustrie keinen Halt gemacht und so ist<br />

es nicht verwunderlich, dass die meisten Hi-Fi-Geräte untereinander digital kommunizieren.<br />

Ein Element der Wiedergabekette will aber meist noch analog gespeist werden:<br />

der Lautsprecher.<br />

VON TOrsTEN PLEss<br />

Durch den Querstift im Bananenstecker des G&BL HHSP43 kann ein<br />

versehentliches Herausziehen am Anschluss des Verstärkers bzw. der<br />

Lautsprecher wirkungsvoll verhindert werden<br />

HMS Elektronik bietet mit dem Concertato ein flexibles Lautsprecherkabel<br />

an, das an seinen vergoldeten Winkelbananensteckern einen<br />

zusätzlichen Safety Pin trägt<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Real Cable<br />

56 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Die Qualität der Kabelverbindung<br />

zwischen Endstufe<br />

und Lautsprecher hat einen<br />

entscheidenden Einfluss auf die anschließende<br />

Wiedergabequalität. Gute<br />

Lautsprecherkabel weisen daher Parameterwerte<br />

auf, mit denen Null-achtfünfzehn-Vertreter<br />

aus dem Baumarkt<br />

nicht mehr mithalten können. Allen<br />

Kabeln ist jedoch gemein, dass ihre<br />

Länge und ihr Querschnitt Einfluss auf<br />

den Leitungswiderstand nehmen. Allgemein<br />

gilt, je kürzer das Kabel und<br />

größer der Querschnitt, desto geringer<br />

fällt der Leitungswiderstand und damit<br />

der Leitungsverlust aus. Bei hohen Maximalstromwerten<br />

werden Kabel mit<br />

geringem Querschnitt mit einer deutlich<br />

höheren Wattzahl als ihre großen<br />

Brüder erwärmt, was schlimmstenfalls<br />

zum Durchbrennen führen kann. Um<br />

solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden,<br />

bieten viele Hersteller hochwertige<br />

Lautsprecherkabel an; sie sollen<br />

eine saubere Signalübertragung garantieren.<br />

Die verschiedenen Kabel unterscheiden<br />

sich zwar im Detail, haben<br />

jedoch auch Gemeinsamkeiten, wie<br />

etwa eine außerordentliche Verarbeitungsqualität,<br />

einen hohen Querschnitt<br />

der innenliegenden Litzen und hochwertige<br />

Steckverbindungen.<br />

Anschlussvielfalt<br />

Gerade bei den Steckern trennt sich<br />

die Spreu vom Weizen. Viele einfache<br />

Kabel setzen dabei auf Silber, was zwar<br />

ein hervorragender Leiter ist, jedoch<br />

einen entscheidenden Nachteil hat: Es<br />

oxidiert nach einer gewissen Zeit. Dies<br />

führt zunächst zu einer verfälschten<br />

Hochtonwiedergabe und endet schließlich<br />

in unzureichender Leitfähigkeit.<br />

High-End-Lautsprecherkabel verwenden<br />

hingegen fast ausschließlich mit<br />

24 Karat vergoldete Steckverbinder,<br />

die dieses Problem nicht kennen und<br />

gleichzeitig als äußerst neutrale Leiter<br />

gelten. Da man beim Erwerb eines<br />

Lautsprecherkabels neben dem eigentlichen<br />

Produkt einen guten Service erhält,<br />

bieten die Hersteller eine große<br />

Auswahl an Steckverbindern an und<br />

legen diese zum Teil gleich dem Lieferumfang<br />

bei. Dieses Konzept ist auch<br />

Oehlbach nicht fremd, die mit ihrem<br />

XXL Air Blue 5 gleich vorbildlich loslegen.<br />

Das Lautsprecherkabel ist mit 24-<br />

karätig vergoldeten XXL-Kabelschuhen<br />

sowie mit Bananensteckern erhältlich.<br />

Auch die Firma Goldkabel setzt bei<br />

ihrer Highline-Serie auf Steckervielfalt.<br />

Bereits im Lieferumfang enthalten sind<br />

vergoldete Kabelschuhe, BFA- und<br />

Massiv-Bananenstecker, die sich je<br />

nach Anwendungsgebiet einfach an<br />

die Kabeladapter anschrauben lassen.<br />

Das Excelsior-Kabel von Sommer Cable<br />

wird hingegen mit berylliumbeschichteten<br />

Steckern in mehreren Varianten<br />

angeboten. Da diese fest verbaut ausgeliefert<br />

werden, sollte man sich jedoch<br />

bereits von vornherein genau überlegen,<br />

welche Steckerart benötigt wird.<br />

Zur Auswahl stehen Kabelschuhe und<br />

Bananenstecker von WBT, entweder<br />

vergoldet oder in reinem Silber.<br />

Höchste Frequenzen<br />

Aber auch im Kabelinneren verwenden<br />

die Hersteller neue Leitungssysteme. So<br />

setzt die Pariser Kabelschmiede Real<br />

Cable auf das TDC-Prinzip (Time Difference<br />

Control), welches die Litzen auf<br />

unterschiedliche Leitungen verschiedenster<br />

Stärken und Materialien verteilt.<br />

Dadurch verlaufen tiefe Bassfrequenzen<br />

auf einem anderen Kanal als<br />

hohe Präsenzen, was eine besonders lineare<br />

Wiedergabe höchster Frequenzen<br />

garantieren soll. Gerade bei der Wiedergabe<br />

von DVD-Audios und SACDs,<br />

bei denen Sample-Raten von bis zu 192<br />

Kilohertz möglich sind, bedeutet das<br />

TDC-Prinzip einen echten Mehrwert.<br />

Auch die Firma G&BL verweist darauf,<br />

mit dem HHSP43 ein Kabel speziell<br />

für die SACD-Wiedergabe entwickelt<br />

zu haben. Aufgebaut ist das Lautsprecherkabel<br />

nach dem selbst betitelten<br />

„tubular flow“-Prinzip, das die Verteilung<br />

des Audiosignals optimiert und<br />

so einen weitreichenden Tiefgang und<br />

Präsenzbereich verspricht.<br />

Safety First<br />

Auch auf die Sicherheit wird bei hochwertigen<br />

Kabeln geachtet. Um ein<br />

versehentliches Herausreißen der Kabelverbindungen<br />

an Endstufe und<br />

Lautsprechern zu vermeiden, hat sich<br />

der Hersteller HMS Elektronik etwas<br />

ganz Besonderes einfallen lassen: Das<br />

Lautsprecherkabel Concertato bietet<br />

am 24-karätig vergoldeten Winkelbananenstecker<br />

einen Sicherheitsstift<br />

(Safety Pin), der für ausreichende Stabilität<br />

an den angeschlossenen Geräten<br />

sorgt. Für Modelle ohne den obligatorischen<br />

Safety-Pin-Schacht bietet HMS<br />

Elektronik die passenden WBT-Kabelschuhe<br />

an. Ebenso auf Schutz bedacht<br />

ist der schwedische Hersteller Supra,<br />

der bei all seinen Kabeln, wie dem Ply<br />

3.4/S, auf europäische Sicherheitsnormen<br />

achtet.<br />

Das Highline-Speaker-Single-Wire-Kabel der Firma<br />

Goldkabel kommt mit PC-OCC-Kupfer sowie mit einem<br />

Full-Conductive-PVC-Mantel daher<br />

Die in Blau gefassten XXL-Air-Blue-5-Lautsprecherkabel<br />

von Oehlbach haben einen Querschnitt von 1,2 Quadratmillimetern<br />

und bestechen durch ihre gute Leitfähigkeit<br />

Die Master-Serie TDC 600 von Real Cable kommt durch ihre<br />

dicke Isolierung auf beachtliche sechs Quadratmillimeter<br />

Querschnitt<br />

Das Excelsior Classique SPK 2 von Sommer Cable hat einen<br />

Außendurchmesser von 1,3 Zentimeter und ist mit geflochtenem<br />

PVC-Isoliermaterial ummantelt<br />

Das zwei-adrige Kabel Ply 3.4/S Combicon von Supra Cables<br />

hat jeweils einen Querschnitt von 3,4 Quadratmillimeter<br />

und wurde mit alterungsbeständigem PVC ummantelt<br />

Wissen 57


Lautsprecherbau<br />

Ein einfaches Lautsprechergehäuse selbst zu bauen, ist kein Problem – ein gutes<br />

hingegen schon. Denn neben den Chassis entscheiden vor allem Gehäuseart, Dämmung,<br />

Frequenzweichen und das Impulsverhalten über die eigentliche Qualität der<br />

Wiedergabe.<br />

VON TORSTEN PLESS<br />

Pegel (dB)<br />

Trennfrequenz<br />

Passiv<br />

Hochtöner<br />

Tiefpass<br />

Hochpass<br />

Tieftöner<br />

Frequenz (Hz)<br />

Aktiv<br />

Hochtöner<br />

Tieftöner<br />

Hochtöner<br />

Die Weiche teilt das Verstärkersignal in seine einzelnen Frequenzbereiche<br />

auf und leitet sie je nach Anzahl der Chassis an Tief-, Mittel- und<br />

Hochtöner weiter<br />

Tieftöner<br />

Während der Passivlautsprecher an eine separate Endstufe angeschlossen<br />

werden muss, die Frequenztrennung aber in dessen Inneren geschieht, ist<br />

in der aktiven Variante pro Chassis eine Weiche mit Endstufe vorhanden<br />

Bilder: Auerbach Verlag, B&W<br />

58 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Grundsätzlich strahlt die<br />

Membran eines Lautsprechers<br />

den Schall in zwei<br />

Richtungen ab. Einmal nach vorn und<br />

mit phasengedrehter Schwingung nach<br />

hinten. Wird der Lautsprecher ohne Gehäuse<br />

betrieben, kann der nach vorn<br />

abgestrahlte Schall auf die Rückseite der<br />

Membran gelangen, was im schlimmsten<br />

Fall zu einer Auslöschung führt. Dies<br />

wird als „akustischer Kurzschluss“ bezeichnet,<br />

ein für den Lautsprecher sehr<br />

gefährlicher Zustand, da er zu seiner<br />

mechanischen Zerstörung führen kann.<br />

Um dies auszuschließen, stehen zwei<br />

Möglichkeiten zur Verfügung: Erstens,<br />

der Einbau des Lautsprechers in eine<br />

„unendliche Schallwand“, welche sich<br />

jedoch aufgrund ihrer Abmessung in<br />

einem geschlossenen Raum kaum realisieren<br />

lässt oder zweitens, der Einbau<br />

des Lautsprechers in eine Box.<br />

Gehäusearten<br />

Die einfachste Bauform ist das geschlossene<br />

Gehäuse. Dabei sind beide<br />

Lautsprechermembranseiten akustisch<br />

vollständig voneinander getrennt. Der<br />

rückwärtig abgestrahlte Schall bleibt<br />

somit im Gehäuseinnern und wird absorbiert.<br />

Dadurch wird ein „akustischer<br />

Kurzschluss“ wirkungsvoll vermieden.<br />

Da das eingeschlossene Luftvolumen<br />

nun allerdings auf die Membran wie<br />

eine Feder wirkt, beeinflusst dies den<br />

Bassbereich und damit auch den Frequenzgang.<br />

Das geschlossene Gehäuse<br />

besticht durch eine gute Impulswiedergabe,<br />

wohingegen eine tief<br />

reichende Basswiedergabe nur schwer<br />

möglich ist.<br />

Die Bassreflexbauform hat im Gegensatz<br />

dazu eine zusätzliche Gehäuseöffnung.<br />

Dadurch wirkt das Gehäuse<br />

als Helmholtz-Resonator. Dieser ist<br />

berechenbar und erweitert den erreichbaren<br />

Tieftonbereich. Dabei wird der<br />

rückwärtige Schall der Membran im<br />

Inneren des Gehäuses umgekehrt und<br />

über die eingebaute Resonanzöffnung<br />

nach außen geführt. Außerhalb des<br />

Gehäuses addieren sich die Schallwellen<br />

des Lautsprechers sowie der Reflexöffnung<br />

und es entsteht eine Schalldruckverstärkung.<br />

Klanglich macht sich<br />

dies in einem kräftigeren Bassbereich<br />

bemerkbar.<br />

Ähnlich ist das Prinzip der Transmission<br />

Line, die ebenfalls den rückwärtigen<br />

Schall der Lautsprechermembran<br />

nutzt. Hierbei wird in das Gehäuse ein<br />

Laufzeitglied in Form eines Kanals verbaut,<br />

der in einer Öffnung am Gehäuse<br />

mündet. Dieser Kanal besteht aus nicht<br />

parallelen Wänden, die mit schallabsorbierendem<br />

Material verkleidet sind. Der<br />

rückwärtige Schall der Membran wird<br />

dadurch um seine halbe Wellenlänge<br />

verzögert. So tritt dieser wiederum<br />

zeitrichtig mit dem vorderseitigen Schall<br />

aus, was sich positiv in einem resonanzfreien<br />

Tiefbass äußert.<br />

Dämmmaterial<br />

Egal welche Gehäusebauart vorliegt,<br />

es empfiehlt sich immer, diese im Inneren<br />

zu bedämpfen. Andernfalls können<br />

sich zwischen den parallelen Wänden<br />

stehende Wellen bilden, die zu Resonanzen<br />

im Gehäuse führen. So können<br />

deutlich hörbare Frequenzgangfehler<br />

durch Kammfiltereffekte auftreten. Im<br />

geschlossenen Gehäuse kann Dämmstoff<br />

wie z. B. Schafwolle lose hineingestopft<br />

werden. Bei einer Bassreflexbox<br />

würde hingegen der Dämmstoff<br />

durch die starke Luftbewegung aus<br />

dem Bassreflexrohr herausgeblasen<br />

werden. Deshalb muss er bei diesem<br />

System an den Wänden angebracht<br />

werden. Bewährt haben sich – neben<br />

der Verwendung von Polyesterwatte –<br />

Dämmstoffplatten, die man im Inneren<br />

verklebt.<br />

Frequenzweichen<br />

Kein Lautsprecher kann den menschlichen<br />

Hörbereich von 20 Hertz bis 20<br />

Kilohertz mit gleicher akustischer Leistung<br />

bedienen. Dafür müssen die einzelnen<br />

Frequenzbereiche mittels passiver<br />

oder aktiver Frequenzweichen auf mehrere<br />

speziell geeignete Lautsprecher aufgeteilt<br />

werden. Bei der passiven Variante<br />

eines 2-Wege-Systems erfolgt die Trennung<br />

durch Parallelschaltung von Hochtöner<br />

(HT) und Tieftöner (TT) über Tiefpass-<br />

und Hochpassfilter. Bei der aktiven<br />

Weiche hingegen erfolgt die Aufteilung<br />

vor dem jeweiligen Leistungsverstärker<br />

für HT und TT. Frequenzweichen werden<br />

mit unterschiedlichen „Ordnungen“<br />

(Flankensteilheiten) konstruiert, um Zeitfehler<br />

zwischen den Chassis auszugleichen.<br />

Häufig werden dabei Dämpfungsglieder<br />

für den Pegelabgleich und die<br />

Klangabstimmung zwischen den Lautsprechern<br />

eingesetzt.<br />

Sie sehen, es ist gar nicht so einfach, eine<br />

gut klingende Lautsprecherbox selbst zu<br />

bauen, denn dazu benötigt man einiges<br />

an Fachwissen und Erfahrung. Das nötige<br />

Know-how dazu bringen dagegen<br />

die renommierten Hersteller mit, was<br />

unsere Testberichte in dieser Ausgabe<br />

eindrucksvoll bestätigen.<br />

Box gefüllt mit<br />

Dämmstoff<br />

Die geschlossene Bauform wird mit ausreichend Dämmmaterial<br />

gefüllt, um Kammfiltereffekte durch stehende<br />

Wellen im Gehäuseinneren zu bedämpfen<br />

Bassreflextunnel<br />

Eine zusätzliche Bassreflexöffnung am Gehäuse führt zu<br />

einem kräftigeren Bassbereich. Bei falscher Größenberechnung<br />

können allerdings Strömungsgeräusche entstehen<br />

Die Transmission Line ist theoretisch ein ideales Gehäuse,<br />

fällt jedoch aufgrund der verbauten Laufzeitglieder relativ<br />

groß aus und ist aufwendig zu konstruieren<br />

Wissen 59


1<br />

1<br />

Bei diesem Bauteil handelt es sich um eine sogenannte<br />

Sicke. Sie bildet eine dauerelastische Verbindung<br />

zwischen dem Lautsprecherkorb (6) und der<br />

Lautsprechermembran (3).<br />

2<br />

2<br />

Die Konusabdeckung dient im Allgemeinen als<br />

Staubschutzkappe für die darunterliegenden Baugruppen.<br />

Es gibt auch andere Bauformen, die zusätzliche<br />

Aufgaben erfüllen.<br />

3<br />

4<br />

3<br />

Die Lautsprechermembran versetzt durch ihre Bewegung<br />

die Luft vor und hinter sich in Schwingung.<br />

Damit wird Schall erzeugt. Das verwendete Material<br />

hat Einfluss auf die Neutralität der Wiedergabe.<br />

5<br />

4<br />

Dieses Bauteil wird als Zentriermembran bezeichnet.<br />

Es dient hauptsächlich dazu, das System aus<br />

Lautsprechermembran (3) und Schwingspule (5) so<br />

zu zentrieren, dass die Schwingspule optimal im<br />

Magnetfeld arbeitet.<br />

6<br />

5<br />

Die Schwingspule: Wenn durch ihre Windungen ein<br />

Strom fließt, beginnt sie, sich im Magnetfeld des<br />

Magneten (8) zu bewegen. Damit bildet sie einen<br />

wichtigen Teil des Lautsprecherantriebes.<br />

7<br />

6<br />

Der Lautsprecherkorb: Er bildet für alle Bauteile und<br />

Baugruppen einen festen Halt. Bei den enormen<br />

Kräften, die je nach Lautsprechergröße vom Antrieb<br />

erzeugt werden, muss er sehr stabil sein.<br />

8<br />

a<br />

7<br />

Die beiden Polplatten dienen hauptsächlich der Befestigung<br />

und Zentrierung des Magneten. Die obere<br />

Polplatte hat immer eine Öffnung. Die untere Platte<br />

trägt oft eine solche zur Wärmeabführung.<br />

7<br />

8<br />

Der Magnet gehört zum Antrieb der Lautsprechermembran<br />

(3), zusammen mit der Schwingspule (5).<br />

In seiner Polkernbohrung (a) taucht die Schwingspule<br />

im Magnetfeld ein und aus.<br />

Bilder: B&W, Lars Mette, Quadral<br />

60 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Das umgangssprachlich als Box bezeichnete Lautsprechergehäuse<br />

bietet den Resonanzraum für die Lautsprecher.<br />

Gute Modelle verfügen über eine akustische Bedämpfung<br />

Im Inneren von Lautsprechergehäusen ist zur akustischen<br />

Bedämpfung von stehenden Wellen Dämmmaterial aus<br />

verschiedenen Stoffen eingefügt<br />

Ein wesentliches Bauteil ist die Frequenzweiche, die den<br />

Lautsprechern ihre Arbeitsbereiche zuteilt. Sie besteht aus<br />

Spulen, Kondensatoren und Widerständen<br />

Ein Bassreflexgehäuse ist ein Helmholtz-Resonator, dessen<br />

Reflexöffnung häufig über eine rohrförmige Öffnung<br />

verfügt. Diese kann abgerundet sein<br />

Anzeige<br />

Wissen 61


KAUFBERATUNG<br />

Das Stereo-Ultimatum<br />

Mit den Ultima 800 betritt Teufel unbekanntes<br />

Terrain. Wie musikalisch ist die Neuausrichtung?<br />

Audio Test 1.2009<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

AV-Receiver<br />

Arcam AVR600<br />

Sehr gut<br />

89<br />

92<br />

Harman Kardon<br />

AVR 760<br />

Onkyo<br />

TX-NR5007<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz UD9004<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Lautsprecher<br />

B&W 684<br />

Heco Aleva 500<br />

Jamo C605<br />

Sehr gut<br />

89<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

Gut<br />

84<br />

Gut<br />

81<br />

Gut<br />

81<br />

90<br />

88<br />

86<br />

84<br />

68<br />

64<br />

65<br />

Produkt Bewertung Seite<br />

KEF<br />

Reference 203/2<br />

Nubert<br />

nuLine 102<br />

Quadral<br />

Platinum M4<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Gut<br />

84<br />

Ausgezeichnet<br />

Teufel Ultima 800<br />

90<br />

Stereovollverstärker<br />

Ausgezeichnet<br />

Arcam A38<br />

94<br />

T&A<br />

Power-Plant MKII<br />

Yamaha A-S1000<br />

Denon<br />

PMA-2010AE<br />

Vincent SV-234<br />

Sehr gut<br />

88<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

72<br />

66<br />

67<br />

70<br />

74<br />

76<br />

78<br />

80<br />

82<br />

Guter Klang muss nicht teuer sein,<br />

dies beweist unser Test renommierter<br />

Lautsprechermarken eindrucksvoll. Ob<br />

klanglich neutral oder schönzeichnerisch<br />

gefärbt, der Hörer kann sich aus<br />

einer Fülle an Klangphilosophien bedienen.<br />

Weitaus gediegener ging es<br />

dagegen bei unserem High-End-Vergleich<br />

zu: Obwohl Teufels Ultima 800<br />

auf den ersten Blick furchteinflößend<br />

erscheinen, steckt hinter dem progressiven<br />

Design ein Stück Musikgeschichte.<br />

KEFs Reference-Lautsprecher<br />

haben den Legendenstatus bereits<br />

inne und setzen nicht nur klanglich<br />

Standards. Als perfekter Spielpartner<br />

eignen sich natürlich Stereovollverstärker.<br />

Neben den Schwergewichten von<br />

Denon, Vincent und Yamaha konnte<br />

uns vor allem Arcams A38 begeistern,<br />

der zwar schmächtig erscheint,<br />

dank durchdachter Innenarchitektur<br />

klanglich aber ganz vorne mitspielt.<br />

Natürlich können auch unsere Tests<br />

keine uneingeschränkte Kaufempfehlung<br />

geben – also schnell zum Fachhändler<br />

und Probe hören!<br />

Revox Re:system M100<br />

2008 stellte Revox ein revolutionäres<br />

AV-Konzept<br />

vor: Eine Medienzentrale,<br />

die mit ihren Aufgaben<br />

wächst und modular<br />

erweiterbar ist. Nach<br />

mehrmaliger Verschiebung<br />

ist die Einführung<br />

zur High End geplant.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Revox<br />

62 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Aufstellung erwünscht!<br />

Der Lautsprechermarkt ist sehr gut gefüllt mit den unterschiedlichsten Varianten<br />

an Standlautsprechern. Wir haben einige vielversprechende Modelle für Sie<br />

ausgesucht und getestet. Was dabei herauskam, können Sie auf den folgenden<br />

Seiten lesen.<br />

VON JeNS VOigt<br />

Kaufberatung 63


Heco Aleva 500<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

gut<br />

gut<br />

gut<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

86 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Klangtreue<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Ein warmer Klang ist durch die leichte Anhebung unterhalb<br />

von 1 kHz zu erkennen<br />

Ein erhabener Auftritt für die Aleva 500 in Schwarz.<br />

Warmer Grundklang mit angenehmer Zurückhaltung<br />

Das Anschlussfeld zeigt neben Bi-Amping auch die Möglichkeit,<br />

den Hochtonbereich anzuheben<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

9 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

62 von 80<br />

Wertung 81 von 100<br />

Vom deutschen Traditionshersteller<br />

Heco haben wir die<br />

bekannte Aleva 500 in den<br />

Test aufgenommen. Sie ist ein Standlautsprecher,<br />

der nach dem 2-Wege-<br />

Bassreflexprinzip mit zusätzlichem<br />

Tieftonchassis arbeitet. Die beiden<br />

Reflexöffnungen befinden sich auf der<br />

Rückseite und sind auf beiden Seiten<br />

ihrer Öffnung trichterförmig gestaltet,<br />

womit sie schon im Ansatz Luftströmungsgeräusche<br />

unterbinden. Die<br />

Verarbeitung der Lautsprecher und<br />

des Gehäuses zeugt von einem hohen<br />

Qualitätsstandard. Dies spiegelt sich<br />

auch in der Glanzlackierung wider, die<br />

zusammen mit der effektiven Frontabdeckung<br />

und der abgesetzten Bodenplatte<br />

für ein stimmiges Gesamtbild<br />

sorgt. Weniger passend sind die Kunststoffzierringe,<br />

die um die Lautsprecher<br />

herum angebracht sind. Die Rückseite<br />

weist dafür ein erfreulich interessantes<br />

Anschlussfeld auf: Die Bi-Amping-Anschlüsse<br />

bieten die Möglichkeit einer<br />

Hochtonanhebung. So kann die Hochtonwiedergabe<br />

um zwei Dezibel (dB)<br />

erhöht werden, wodurch in einem zu<br />

stark bedämpften Hörraum etwas mehr<br />

Lebendigkeit in der Wiedergabe erreicht<br />

wird.<br />

Im Inneren<br />

Die Gehäusekonstruktion ist trotz Verstrebungen<br />

im Inneren nicht ganz frei<br />

von den Resonanzen der Seitenwände;<br />

das kostet etwas klangliche Stabilität<br />

im Tiefmittenbereich. Dagegen ist die<br />

Auskleidung mit Dämmmaterial konsequent<br />

ausgeführt worden. Lobenswerterweise<br />

sind alle Kabel im Inneren mit<br />

Schaumstoff verkleidet, damit sie nicht<br />

zu Vibrationen bei anderen Teilen führen<br />

können. Die beiden Chassis haben<br />

jeweils einen Durchmesser von 170 Millimetern<br />

(mm) und ihre Dicke weist auf<br />

die Möglichkeit hin, einen hohen Hub<br />

auszuführen. Beide Chassis verfügen<br />

über robuste Aludruckgusskörbe gegen<br />

Verwindungskräfte. Die hoch belastbaren,<br />

belüfteten 25-mm-Schwingspulen<br />

arbeiten in linearisierten Systemen mit<br />

starken Magneten zusammen, was<br />

hohe Rückstellkräfte garantiert. Mittels<br />

schnell zu beschleunigender Papier-<br />

Woll-Membranen weisen die Lautsprecher<br />

eine gute innere Klirrdämpfung<br />

auf. Daraus sollen eine hohe Impulstreue<br />

und verzerrungsarme Klangreproduktion<br />

resultieren. Eine 25-mm-Gewebekalotte<br />

mit kurzen Hornansatz und<br />

Doppelmagnetsystem unterstützt die<br />

kraftvolle Wiedergabe der Heco. Der<br />

klangliche Eindruck ist angenehm zurückhaltend,<br />

seidig in den Höhen und<br />

voluminös im Bass.<br />

Kehrseite<br />

Die Heco liefert gute Bassimpulse, trägt<br />

aber leider etwas stark im Tieftonbereich<br />

auf. In Verbindung mit den zurückhaltenden<br />

Höhen, die auch mit der<br />

2-dB-Anhebung am Anschlussterminal<br />

nicht durchsetzungsfähiger erscheinen,<br />

ist die Abbildung in der wahrnehmbaren<br />

Detailfreude gebremst. Bedauerlicherweise<br />

leidet auch die Ortbarkeit<br />

von Phantomschallquellen darunter, was<br />

sich in einer weniger strukturierten Breite<br />

der akustischen Bühne zeigte. Dieser<br />

Effekt bewirkte bei unserer Sopranistin<br />

mit Orgelbegleitung, dass ihr Gesang<br />

nur wenig losgelöst vom Orgelton erschien.<br />

Dafür gab es nie Anzeichen einer<br />

Überbetonung von S-Lauten und Konsonanten.<br />

Am Beispiel der Ouvertüre<br />

zu Wagners „Der fliegende Holländer“<br />

erkannten wir, dass die Tiefenstaffelung<br />

des Orchesters nicht so weitreichend<br />

war, wie sie sein sollte. Das Trommeln<br />

der Pauken war vordergründiger als gewohnt,<br />

die Bläser und Streicher wirkten<br />

in ihren Klangfarben etwas bedeckt,<br />

es fehlte am bekannten Glanz und an<br />

der Offenheit, die wir so schätzen. Nun<br />

sind dies aber keine Mängel – es ist<br />

eine eigene Klangästhetik, die nur im<br />

Vergleich zu anderen Lautsprechern so<br />

stark zutage tritt. Eine tonale Ausgeglichenheit<br />

und damit der Anspruch auf<br />

eine neutrale Wiedergabe wird nicht erfüllt,<br />

weil der Bereich der sensiblen Mittenwiedergabe<br />

ebenfalls warm gefärbt<br />

und damit frei von klanglichen Härten<br />

und Schärfen ist. In der Fähigkeit, dynamisch<br />

zu reproduzieren, kann die<br />

Heco gut mithalten, der Dynamikumfang<br />

unseres Steinway-Flügel-Klangbeispiels<br />

wurde korrekt wiedergegeben.<br />

Für Heimkinoanwendungen legte die<br />

Aleva 500 eine große Freude bei der<br />

Reproduktion gewaltiger Ereignisse<br />

an den Tag. Das Donnern und Grollen<br />

eines sommerlichen Gewitterregens<br />

hinterließ einen bleibenden Eindruck.<br />

Dagegen war das Plätschern und Zerplatzen<br />

der einzelnen Regentropfen<br />

weniger präsent und unterstrich nochmals<br />

den dezenten Charakter der Heco<br />

Aleva 500.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Jamo, Klipsch<br />

64 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Jamo C605<br />

Der gute Ruf eilt der kompaktesten<br />

Standbox C605 bereits<br />

voraus, schließlich weist<br />

Jamo als dänischer Traditionshersteller<br />

ein langjähriges, fundiertes Wissen im<br />

Lautsprecherbau auf. In ihrem 87 Zentimeter<br />

(cm) großen Korpus haben die<br />

Dänen einiges an Know-how versteckt.<br />

Das elegante Erscheinungsbild, das von<br />

einer Furnierfolie in den Farbvarianten<br />

Apfel-Dunkel oder Esche-Schwarz dominiert<br />

wird, zeugt von einer sauberen<br />

Verarbeitung. Die C605 ist nach dem<br />

Zweieinhalb-Wege-Prinzip bestückt und<br />

besteht aus einem Ein-Zoll-Hochtöner,<br />

einem Tiefmitteltöner und einem Tieftöner<br />

von jeweils 15 cm Durchmesser.<br />

Das Jamo Prinzip<br />

Der Hochtöner ist eine lackierte Gewebekalotte,<br />

die mit ihrem gesamten<br />

Aufbau in einem von der Front entkoppelten<br />

Gehäuse untergebracht ist. Jamo<br />

nennt dieses Prinzip DTT (Decoupled<br />

Tweeter Technology), es erhält das Detailauflösungsvermögen<br />

aufrecht und<br />

verhindert mechanische Schwingungen,<br />

die durch die großen Chassis ausgelöst<br />

werden. Mit integriert ist eine fast 11 cm<br />

weite Schallführung, die zu einer Fokussierung<br />

der Abstrahlung führt, darüber<br />

hinaus soll so der Übergang zum Tiefmitteltöner<br />

verbessert werden. Die Fokussierung<br />

bietet große Vorteile in akustisch<br />

ungünstigen, wenig bedämpften<br />

Räumen, da eine breite Abstrahlung<br />

Reflexionen auslöst, die zur Verschlechterung<br />

der Gesamtabbildung führen.<br />

Bei den eingebauten Langhub-Chassis<br />

sind verwindungssteife Membranen<br />

eingesetzt worden, deren Kunststoffgewebemembranen<br />

eine Wabenstruktur<br />

aufweisen. Die fest stehenden<br />

Phasennasen der Chassis unterstützen<br />

die Wärmeabfuhr der hochbelastbaren<br />

Schwingspulensysteme und ein Filzring<br />

sorgt für die Verringerung von Verzerrungen<br />

und Kompressionseffekten.<br />

Das Gehäuseinnere ist gegen stehende<br />

Wellen, zumindest im Bereich der Lautsprecher,<br />

stark bedämpft. In den angebrachten<br />

Plastikfüßen sind Gewinde<br />

vorhanden, die Spikes für die akustische<br />

Entkopplung aufnehmen. Die Rückseite<br />

beherbergt eine große strömungsoptimierte<br />

Bassreflexöffnung und das Anschlussterminal.<br />

An diesem ist neben<br />

Bi-Amping der problemlose Anschluss<br />

der gängigen Verbindungen möglich.<br />

Der klangliche Gesamteindruck zeichnet<br />

sich aus durch ein plastisches und<br />

kerniges Bild, mit frischem Sound im<br />

Hochton und einer erwachsenen Basskultur.<br />

Der durchweg als „trocken“ zu<br />

bezeichnende Klangeindruck wird nur<br />

durch leichte Unschärfen getrübt.<br />

Jamos C605 gibt einen erfreulichen Detailreichtum<br />

wieder und vermag dazu,<br />

starke Bassschübe auszuführen.<br />

Orchesterklang<br />

Mit Wagners „Der fliegende Holländer“<br />

erreichte die Abbildung der<br />

akustischen Bühne eine glaubhafte Tiefe<br />

mit ausgeprägter Staffelung, die mit<br />

einer entsprechenden Basisbreite harmonierte.<br />

Das Trommeln der Pauken<br />

und die nicht zu scharf klingenden Bläser<br />

sowie Streicher hatten eine sinnvolle<br />

tonale Balance, auch wenn hier und da<br />

ein wenig mehr Biss den Reiz gesteigert<br />

hätte. Im Orchestertutti neigt die<br />

C605 leicht zum Komprimieren und<br />

eine allzu ruppige Grobdynamik ist<br />

auch nicht ihre Lieblingsspielweise. Sie<br />

hat Spaß an Impulsen, mitunter kann<br />

die Bündelung des Hochtonbereiches<br />

je nach Position des Hörers dezent<br />

ausgeprägte S-Laute in stark dynamikbegrenztem<br />

Gesang und Stimmen hervorrufen.<br />

Unsere Sopranistin hatte viel<br />

Platz, um in der gebotenen räumlichen<br />

Tiefe frei zu schweben. Der sie stützende<br />

Orgelton war nicht überzeichnet.<br />

Für Freunde der härteren Gangart<br />

sind verzerrte Gitarren recht kernig im<br />

Klang, aber niemals nervig. Jamo präsentiert<br />

hier einen Standlautsprecher,<br />

der in vielen musikalischen Sparten ein<br />

überzeugendes Erlebnis bietet. Selbst<br />

heimkinorelevante Geräusche werden<br />

überaus beachtlich abgebildet, unsere<br />

Testdemo eines Gewitters samt Donnergrollen<br />

wurde angesichts der Größe<br />

der Lautsprecherbox eindrucksvoll<br />

reproduziert. Die Regentropfen, die<br />

beim Aufschlagen zerplatzen, könnten<br />

dagegen noch einen Hauch spritziger<br />

klingen. Dagegen hält Jamo mit der lebendig<br />

anschwellenden Dynamik eines<br />

Steinway-Flügels problemlos Schritt, bei<br />

dieser Gelegenheit ist das Verlangen<br />

der C605 nach Neutralität spürbar. Das<br />

Ergebnis ist ein angenehm gewärmter<br />

Mitteltonbereich ohne Übertreibungen,<br />

der viele Liebhaber finden wird. Vor<br />

allem bei denen, die aus Platzmangel<br />

oder aus ästhetischen Gründen nicht<br />

auf größere Lautsprecher zurückgreifen<br />

wollen.<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

gut<br />

sehr gut<br />

gut<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 6 Ohm (2,45 V)<br />

88,5 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Klangtreue<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Die hohe Linearität ist nur durch den leichten Einbruch um<br />

250 Hz getrübt<br />

Etwas klein von der Bauhöhe her, aber sehr klanggewaltig<br />

in der Abstimmung und mit festem Stand auf den Spikes<br />

Gut sichtbar: die Wabenstruktur der Gewebemembran und<br />

die Phasennase für die Wärmeableitung des Tieftöners<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

8 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

63 von 80<br />

Wertung 81 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 65


Nubert nuLine 102<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

sehr gut<br />

sehr gut<br />

gut<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

86 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Klangtreue<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Ein ausgeglichener Frequenzverlauf im Toleranzbereich<br />

mit einer leichten Hochtonbetonung<br />

Schlicht im Design, aber kraftvoll im Klang und seriös in<br />

der konstruktiven Umsetzung<br />

Aufwendig konstruierte Frequenzweichen und der umschaltbare<br />

Klangcharakter sind markant für die nuLine 102<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

10 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

66 von 80<br />

Wertung 86 von 100<br />

Unser Testexemplar in weißem<br />

Schleiflack wirkte optisch<br />

besonders edel, alternativ<br />

ist die nuLine 102 auch in Silber und<br />

Echtholzfurnieren erhältlich. Die Frontgitter<br />

sind abnehmbar und aus dezent<br />

gewölbtem und gelochtem Metall.<br />

Das massiv konstruierte Gehäuse lässt<br />

Nubert von einem deutschen Tonmöbelhersteller<br />

fertigen und die Qualität<br />

spricht für sich: Die nuLine 102 weist<br />

eine hohe Stabilität und Resonanzfreiheit<br />

auf. Auffällig ist die mustergültige<br />

Dämmung des Gehäuses von innen mit<br />

allseitig fest angebrachtem Dämmmaterial<br />

inklusive der aufwendigen Verstrebungen<br />

und Stabilisierungen der<br />

Gehäuseseiten. Auch das mehrschichtige<br />

MDF-Material von 19 bis 38 mm<br />

hat seinen Effekt. Das Gehäuse wirkt so<br />

stabil wie ein Baumstamm und es gibt<br />

keinen hohlen Klang noch Vibrationen.<br />

Mit über einem Meter Größe ruht die<br />

nuLine 102 auf höhenverstellbaren<br />

Metallfüßen, die mit Filz unterlegt werden<br />

können. Da es sich hier um ein M-<br />

8-Gewinde handelt, sind auch Spikes<br />

und anderes Zubehör mit den Boxen<br />

nutzbar.<br />

Fels in der Brandung<br />

Die nuLine 102 ist ein 2-Wege-Standlautsprecher<br />

in Bassreflexbauweise<br />

mit einem Hochtöner, Mitteltöner und<br />

zwei Tieftonchassis. Damit erhöht sich<br />

die wirksame Membranoberfläche der<br />

Lautsprecher, ohne an Masseträgheit<br />

zu leiden. Das heißt, es gibt eine saubere<br />

Reproduktion von Bassimpulsen.<br />

Der Hochtöner hat eine asymmetrische<br />

Anordnung, diese soll eine bessere Ortbarkeit<br />

von Instrumenten bewirken.<br />

Eine große, abgerundete Bassreflexöffnung,<br />

die Luftströmungsgeräusche minimiert,<br />

befindet sich auf der Rückseite.<br />

Direkt darüber angeordnet sind die sehr<br />

massiven Anschlüsse. Eine Kontaktbrücke<br />

verbindet die Bi-Amping-fähigen<br />

Anschlüsse, die allen Kontaktarten<br />

gerecht werden. Bei Nubert hat man<br />

Geschmacksverstärker in Form zweier<br />

Schalter integriert. Der obere lässt eine<br />

Veränderung im Hochtonbereich zu,<br />

um zwischen brillant, linear und sanft<br />

zu wechseln. Der untere Schalter greift<br />

hingegen im Tieftonbereich und bewirkt<br />

eine Anhebung oder eine lineare<br />

Übertragung.<br />

Nuberts nuLine 102 ist Teil einer Produktlinie<br />

und kann zum Surround-Set<br />

ausgebaut werden. Doch auch im<br />

Alleingang weiß die Box ein Feuerwerk<br />

zu entfachen, allein die hohe<br />

Belastbarkeit von mehr als 350 Watt<br />

spricht Bände. Damit kann sie die starken<br />

Bassimpulse ohne Unterstützung<br />

durch einen Subwoofer vollwertig<br />

übertragen. Die Tieftöner bestehen<br />

aus strömungsoptimierten Druckgusskörben<br />

mit Schwingspulenbelüftung<br />

und sehr leichten, aber dennoch steifen<br />

Membranen.<br />

Konzertbesuch<br />

Wir hatten den Eindruck einer klanglich<br />

sehr lebendigen Wiedergabe mit dem<br />

Anspruch auf eine hohe Neutralität, die<br />

sich für viele musikalische Sparten gut<br />

eignet. Der Bassbereich war sehr gut,<br />

straff und von einer angenehmen Aufgeräumtheit<br />

ohne Verwaschungen und<br />

dank der hohen Impulstreue spielte<br />

die nuLine 102 immer auf den Punkt.<br />

Mit aufdringlichen S-Lauten in Gesang<br />

und Sprache hatte die Standbox nicht<br />

zu kämpfen und der Umgang mit Konsonanten<br />

war tadellos. Die nuLine 102<br />

ließ unserer Sopranistin das richtige<br />

Maß an Raum, um schwerelos über<br />

dem gut reproduzierten Orgelton zu<br />

schweben.<br />

Das Orchester zu der Wagner-Ouvertüre<br />

„Der fliegende Holländer“ lebte zwischen<br />

den Standlautsprechern in schönen<br />

Klangfarben und einer sehr guten<br />

Tiefenstaffelung auf, sodass Bläser und<br />

Streicher in nahezu perfekter tonaler<br />

Balance mit den entfernt trommelnd<br />

erklingenden Pauken sehr schöne dynamische<br />

Wellen zeichneten. Die Breite<br />

der akustischen Bühne war in ihrer Abbildung<br />

sehr gut und gab den Klangkörper<br />

wieder. Selbst die Feindynamik<br />

und Detailauflösung stehen in einem<br />

sehr guten Verhältnis zu dem überwältigenden<br />

Impulsverhalten, das stetig<br />

den Aufmerksamkeitsreiz eines echten<br />

Konzerts bot. Auch das dynamische<br />

Spiel eines Steinway-Flügels war emotional<br />

erfahrbar. Selbst ein startendes<br />

Propellerflugzeug war ohne Dröhnen<br />

zu hören, was für eine gut kontrollierte<br />

Basswiedergabe als Folge der inneren<br />

Bedämpfung des stabilen Gehäuses<br />

spricht. Regentropfen zerplatzen und<br />

plätscherten beim Aufschlag, sodass<br />

man gewillt sein könnte, im Heimkino<br />

die Regenschirme aufzuspannen. So<br />

nah an der Wirklichkeit spielte im Vergleichstest<br />

kein Konkurrent.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Nubert, Quadral<br />

66 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Quadral Platinum M4<br />

Die Platinum M4 ist eine 3-<br />

Wege-Druckkammer-Bassreflex-Box<br />

mit einem ganz<br />

eigenen Prinzip. Sie ist im Design befreit<br />

von harten Ecken und Kanten<br />

und fügt sich mit der Erscheinung in<br />

Klavierlack-Weiß oder -Schwarz auf<br />

elegante Art ins moderne Interieur<br />

ein. Zu ihrer Entkopplung verfügt sie<br />

über Spikes und ein Anschlussfeld, das<br />

selbstverständlich Bi-Amping, Bananas<br />

und Kabelschuhe unterstützt. Ein nach<br />

außen abgerundeter Bassreflextunnel,<br />

der Strömungsgeräusche unterbindet,<br />

befindet sich auf der Rückseite der M4.<br />

Das Bild, das wir uns von der Gehäusekonstruktion<br />

machen konnten, bescheinigt<br />

einen resonanzarmen, sehr<br />

stabilen Aufbau, der mit der Wertigkeit<br />

der äußeren Erscheinung eine lobenswerte<br />

Einheit bildet.<br />

Ausgefeilte Technik<br />

Der Hochtöner ist eine eigene Weiterentwicklung<br />

des Herstellers, die vom<br />

Ansatz her einem Ringstrahler gleichkommt,<br />

der das Schalldruck emittierende<br />

Element eines Hornsystems darstellt.<br />

Auf ein klassisches Horn wurde verzichtet,<br />

stattdessen besteht das Antriebselement<br />

aus einer kleineren leichten<br />

Titanmembran, die aufwendig zentriert<br />

ist. Dies resultiert in einer Biegeschwingermembran,<br />

die weniger Luftmassen<br />

bewegen muss und eine hohe Impulstreue<br />

aufweist. Aus dieser ergibt sich<br />

über einen breiten Abstrahlbereich<br />

klangliche Transparenz und Neutralität,<br />

woraus wiederum ein sanfterer Übergang<br />

zum Mitteltöner resultiert. Die<br />

hocheffektiven Neodymringmagneten<br />

sorgen für den richtigen Antrieb der<br />

Mittel- und Tieftöner, welche Quadrals<br />

eigene Altima-Membranen besitzen.<br />

Quadral setzt auf Leichtmetalle wie<br />

Aluminium für den 135-mm-Mitteltöner<br />

und die 170-mm-Tieftöner sowie<br />

auf eine angepasste Frequenzweichenkonstruktion.<br />

Die Tieftöner arbeiten in<br />

einem Druckkammerbassreflexprinzip<br />

für eine stärkere Fokussierung des Tieftonbereiches<br />

– deshalb sind sie auch<br />

so tief in das Gehäuse eingelassen und<br />

werden von vertikalen Metallstreben<br />

geschützt. Dank der hochwertigen<br />

magnetischen Abdeckung können Sie<br />

alle Membranen vor unachtsamen Eingriffen<br />

schützen. Quadrals Platinum-<br />

Lautsprecher verfügen über einen sehr<br />

harmonischen Grundklang. Bei der<br />

Platinum M4 ist es nicht dringend notwendig,<br />

das „Stereodreieck“ zu forcieren,<br />

der hörbar weite, seitliche Bereich<br />

der Hochtonübertragung lässt hier mehr<br />

Spielraum zu. Nach unserer Anpassung<br />

konnten die klanglichen Ergebnisse auf<br />

hohem Niveau überzeugen.<br />

Losgelöst<br />

Der nahezu verfärbungsfreie Hochtonbereich<br />

bildet feinste Impulse ab und<br />

stellt mit dem Mitteltöner eine klanglich<br />

sehr angenehme Einheit dar. Egal<br />

welche Musikstile wir hörten: Ob ausgedehnte<br />

Bläsersätze, rockige Gitarren<br />

oder vielschichtige Schlagzeugsoli,<br />

immer war der Höreindruck angenehm<br />

aufgelöst und ohne Schärfen oder<br />

klangliche Härten. Selbst Streicher waren<br />

weder unter- noch überpräsent und<br />

sämtliche Musikrichtungen profitierten<br />

von der klanglichen Wärme der M4, die<br />

zwar nicht als Neutralität zu werten,<br />

aber durchaus gewollt ist. Das Auflösungsvermögen<br />

für die Ouvertüre zu<br />

Wagners „Der fliegende Holländer“<br />

projizierte die Quadral M4 mit einer<br />

schönen Tiefenstaffelung samt weit<br />

aufgespannter Bühne. Das seltene Gefühl,<br />

dass das klangliche Geschehen<br />

losgelöst von den Lautsprechern stattfindet,<br />

war bei diesen Klangstrahlern<br />

zu erleben. Das An- und Abschwellen<br />

der Streicher, der Ruf der Hörner und<br />

das Grollen der Pauken in der Ferne<br />

wurden zum echten Erlebnis. Getragen<br />

wird das akustische Fundament von<br />

einer warmen Grundfärbung der Tiefmitten,<br />

die sich bis in den Bassbereich<br />

ausweiten. In Gesang und Sprache bietet<br />

die M4 eine schöne Konsonantenfärbung<br />

mit einer greifbaren Plastizität<br />

der Abbildung, die selbst bei sehr impulsfreudigen<br />

Instrumenten aufrechterhalten<br />

wird. Unser beliebter Sopran<br />

mit Orgelbegleitung schwebte mit<br />

Leichtigkeit sauber artikuliert auf dem<br />

Orgelton, ohne dass die höchsten Töne<br />

in unverständliches Quietschen abglitten.<br />

Lediglich das unterste Orgelregister<br />

wirkte minimal überzogen. Die M4<br />

hat ein sehr gutes Auflösungsverhältnis<br />

für Details und Feindynamik: So kann<br />

sie bei einer Gewitteraufnahme dezent<br />

zerplatzende Regentropfen etwas besser<br />

reproduzieren als das druckvolle<br />

Donnergrollen – hier hat sie im Mittenbereich<br />

nicht genug aggressiven Biss.<br />

Den nötigen Schalldrucksprung schafft<br />

sie jedoch mit Leichtigkeit.<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

gut<br />

sehr gut<br />

gut<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

87 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Klangtreue<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Der warme Grundklang ist unabhängig von dem kleinen<br />

Einbruch bei 250 Hz. Keine Anfälligkeit für scharfe Laute<br />

Ein eindrucksvoller Anblick: Die Streben vor den Tieftönern.<br />

Sie arbeiten im Druckkammerprinzip<br />

Ein Blick auf den Ricom-Ringstrahler mit einer Biegeschwingermembran<br />

aus dem Hause Quadral<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

10 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

64 von 80<br />

Wertung 84 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 67


B&W 684<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

sehr gut<br />

sehr gut<br />

gut<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 8 Ohm (2,83 V)<br />

88 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Klangtreue<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Der Anstieg zu den hohen Frequenzen ist genauso hörbar<br />

wie die leichte Absenkung unterhalb von 300 Hz<br />

Das Gehäuse des Standlautsprechers ist auf der Vorderseite<br />

und der Rückseite mit einer Bassreflexöffnung versehen<br />

Die Kevlarmembran, eines der markantesten Merkmale<br />

der B&W-Speaker, hier zusammen mit einem Phase-Plug<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

9 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

65 von 80<br />

Wertung 84 von 100<br />

Die 684 ist die zweitgrößte<br />

Standbox aus der Serie 600<br />

von Bowers & Wilkins und als<br />

Zweieinhalb-Wege-Box konzipiert. Das<br />

Modell setzt sich zusammen aus einem<br />

Aluminiummembran-Hochtöner (Nautilus-Röhrentechnologie)<br />

und einem<br />

Tiefmitteltöner, der im Bass von einem<br />

Tieftöner ergänzt wird – beide Membranen<br />

sind aus Kevlargewebe gefertigt.<br />

Kevlar war lange Zeit das Monopol<br />

der britischen Firma; die hohe Resistenz<br />

gegenüber Partialschwingungen und<br />

die geringe zu bewegende Masse erhöhen<br />

die Impulstreue und Neutralität der<br />

Klangwiedergabe. Der Hochtöner basiert<br />

auf einer eigenen Technologie, die<br />

darauf aufbaut, dass die Schwingungsenergie<br />

der Membran in der Hauptrichtung<br />

nach vorne abgestrahlt und nach<br />

hinten in einem konisch verjüngten<br />

Rohr bedämpft wird, mit dem Ziel, eine<br />

interferenzfreie und damit plastischere<br />

Abbildung zu erzeugen.<br />

Tragender Korpus<br />

Die Gehäusekonstruktion vermittelt<br />

einen akustisch stabilen Eindruck ohne<br />

Anzeichen ausgeprägter Resonanzen.<br />

Auf den Gehäuselängsseiten waren<br />

keine nennenswerten Durchschwingeffekte<br />

festzustellen, sodass von einer<br />

ausgewachsen Konstruktion gesprochen<br />

werden kann. Der Korpus der 684<br />

ist aus MDF gefertigt und mit einer Furnierfolie<br />

beklebt, die in verschiedenen<br />

ansprechenden Variationen erhältlich<br />

ist. An der hohen Fertigungsqualität<br />

gibt es keinen Zweifel, lediglich auf der<br />

Unterseite sind kleine Leimreste an den<br />

Klebekanten sichtbar. Mit den Spikes<br />

oder den gummierten Füßen ist eine<br />

Entkoppelung vom Fußboden vorhanden,<br />

ebenso gibt es ein Bi-Amping-fähiges,<br />

hochwertiges Anschlussfeld mit<br />

massiven vergoldeten Anschlussbrücken.<br />

Die von B&W bekannten griffigen<br />

Schraubterminals nehmen große<br />

Kabelquerschnitte auf und bieten sicheren<br />

Halt für Kabelschuhe und Bananenstecker.<br />

Eine echte Besonderheit<br />

des Gehäuses betrifft die zwei Bassreflexöffnungen.<br />

Eine befindet sich auf<br />

der Vorder- und eine auf der Rückseite.<br />

Das tieffrequente Abstrahlverhalten der<br />

684 lässt sich mit den mitgelieferten<br />

Schaumstoffeinsätzen für die Reflexöffnungen<br />

verändern.<br />

Abseits der ortsabhängigen Anpassungen<br />

ist der Gesamtsound der B&W<br />

684 ohne klangliche Aufdringlichkeiten:<br />

Die Box spielt schlank und kompakt,<br />

aber mit einem kernigen Bass. Sie<br />

vermag eine schöne, nicht überzogene<br />

Stereoperspektive zu bieten, die sich<br />

eher bedeckt in der räumlichen Tiefe<br />

ausbreitet. Der Hochtonbereich zeigt<br />

dagegen eine weite Offenheit. Ein interessanter<br />

Aspekt ist, dass die B&W<br />

684 S-Laute in Sprache und Gesang<br />

nie übersteigert reproduziert, dafür<br />

aber den Eindruck hinterlässt, genau<br />

diese geräuschhaften Anteile in einen<br />

weitaus höheren Frequenzbereich zu<br />

portieren. Damit erzeugt sie eine besondere<br />

Transparenz, die sich in jeder<br />

klanglichen Darbietung bemerkbar<br />

macht. Bei der Wiedergabe der Ouvertüre<br />

zu Wagners „Der fliegende Holländer“<br />

erlebten wir eine angenehme, von<br />

den Lautsprechern losgelöste, breite<br />

akustische Bühne. Die Tiefenstaffelung<br />

der Aufnahme war weniger stark ausgeprägt,<br />

sodass sich die Bläser samt<br />

grollenden Pauken nie in den Vordergrund<br />

spielten. Den Streichern verhalf<br />

die B&W zur exakter Auflösung. Für<br />

den Heimkinobereich ist dieser Lautsprecher<br />

nur bedingt die erste Wahl, da<br />

er mit einem ganz eigenen klanglichen<br />

Charakter eine Färbung der realitätsbezogenen<br />

Geräusche vornimmt. Unsere<br />

gern gespielten Gewitteraufnahmen<br />

legten dies für uns offen. Im Gegensatz<br />

zum rundum überzeugenden musikalischen<br />

Verhalten wollte uns die Spritzigkeit<br />

der zerplatzenden Regentropfen<br />

und das Donnergrollen nicht in vollem<br />

Maße überzeugen.<br />

Neutraler Begleiter<br />

In weiteren musikalischen Hörtests bestätigte<br />

sich, dass alle Saiteninstrumente<br />

angenehm von der Impulsfreudigkeit<br />

wie der gesteigerten Mitteltonpräsenz<br />

profitierten und sich die Box der Neutralität<br />

verpflichtet fühlt. Die Dynamik<br />

eines Steinway-Flügels wurde ebenfalls<br />

sehr gut und mit großer Sauberkeit im<br />

Grundton abgebildet, dem es aber ein<br />

wenig an Emotionalität mangelte. Es<br />

gilt festzuhalten: Die B&W 684 kann<br />

großen dynamischen Attacken genauso<br />

folgen wie den Details einer feindynamischen<br />

Wiedergabe, womit sie ein<br />

hohes Maß an Sensibilität zeigt. Sie<br />

hat das Vermögen, jede musikalische<br />

Sparte adäquat aufzulösen und auch<br />

Schwächen aufzuzeigen – ein hoher<br />

analytischer Ansatz.<br />

Bilder: Auerbach Verlag, B&W<br />

68 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Ausstattung<br />

Allgemein<br />

Hersteller Nubert Quadral Bowers & Wilkins Heco Jamo<br />

Modell nuLine 102 Platinum M4 684 Aleva 500 C605<br />

Preis pro Paar 1500 Euro 1400 Euro 1000 Euro 900 Euro 700 Euro<br />

Informationen www.nubert.de www.quadral.com www.bowers-wilkins.de www.heco-audio.de www.jamo.com<br />

Lautsprechermaße (B/H/T),<br />

Gewicht<br />

Anzahl eingebauter<br />

Lautsprecher<br />

Erhältliche Farben<br />

Technische Daten<br />

Lautsprecher<br />

Arbeitsweise<br />

Bauform<br />

21 × 106 × 33 cm<br />

27 kg<br />

Weiß, Schwarz, Silber,<br />

Kirsche, Buche<br />

2-Wege + 2 Subbass-Chassis,<br />

passiv<br />

Bassreflex mit Öffnung auf<br />

Rückseite<br />

21 × 100 × 31,8 cm<br />

22,4 kg<br />

19,8 × 91 × 30 cm<br />

18,2 kg<br />

19,5 × 102 × 32,8 cm<br />

19 kg<br />

17,5 × 86,2 × 34,1 cm<br />

15,3 kg<br />

4 4 2 3 3<br />

Weiß, Schwarz<br />

Esche, Eiche, Rotkirsche,<br />

Wenge<br />

Kirsche, Silber, Schwarz<br />

Apfel-Dunkel, Esche<br />

3-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv 2,5-Wege, passiv<br />

Bassreflex mit Öffnung<br />

auf Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung auf<br />

Vorderseite und Rückseite<br />

Bassreflex mit zwei Öffnungen<br />

auf der Rückseite<br />

Bassreflex mit Öffnung<br />

auf Rückseite<br />

Impedanz 4 Ohm 4 Ohm 8 Ohm 4 Ohm 6 Ohm<br />

Frequenzgang nach<br />

52 – 24000 Hz +/– 3 dB 28 – 50000 Hz 44 – 22000 Hz +/– 3 dB 28 – 42000 Hz 51 – 38000 Hz +/– 3 dB<br />

Herstellerangaben<br />

Empfohlene Verstärkerleistung<br />

des Herstellers<br />

30 – 350 W 30 – 200 W 25 – 150 W 30 – 170 W 30 – 200 W<br />

Kennschalldruck nach<br />

Angabe/gemessen<br />

Vorteile/Nachteile<br />

Vorteile<br />

86,5 dB/85 dB @ 2 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

90 dB/87 dB @ 2 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

90 dB/88 dB @ 2,83 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· massive Anschlüsse<br />

· umschaltbarer Klang<br />

· lebendige Spielweise<br />

· sehr gute Mittenauflösung<br />

· Verarbeitung<br />

· warme und weiche Mittenwiedergabe<br />

· breites räumliches Abstrahlverhalten<br />

im Hoch-Mittentonbereich<br />

· Verarbeitung<br />

· Hochtonauflösung<br />

· massive Anschlüsse<br />

· Mittenwiedergabe<br />

· Verschlussstopfen für<br />

Bassreflexöffnungen<br />

Nachteile · Spikes optional · etwas opulenter<br />

· etwas kühl im Klang<br />

Bassbereich<br />

· geringer Tiefbass<br />

Bewertung<br />

91 dB/86 dB @ 2 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· warmer Grundklang<br />

· Ausstattung<br />

· zusätzliche Hochtonanhebung<br />

· Bassstärke bremst Detailauflösung<br />

89 dB/88,5 dB @ 2,45 Vrms<br />

(1 W/1 m)<br />

· klanglich stimmiges<br />

Konzept<br />

· Feindynamik<br />

· große Pegelsprünge<br />

werden leicht komprimiert<br />

Bässe 9/12 9/12 8,5/12 8,5/12 9/12<br />

Mitten 10/12 9,5/12 9/12 9,5/12 9/12<br />

Höhen 10/12 10/12 10/12 9/12 9/12<br />

Räumlichkeit 9,5/12 9,5/12 10/12 9/12 9,5/12<br />

Neutralität 9,5/12 8,5/12 9/12 9/12 9/12<br />

Lebendigkeit/Impulstreue 9/10 8,5/10 9,5/10 8/10 8,5/10<br />

Dynamikverhalten 9/10 9/10 9/10 9/10 9/10<br />

Wiedergabequalität 66/80 64/80 65/80 62/80 63/80<br />

Ausstattung/Verarbeitung 10/10 10/10 9/10 9/10 8/10<br />

Benutzerfreundlichkeit 10/10 10/10 10/10 10/10 10/10<br />

Prädikat sehr gut gut gut gut gut<br />

Ergebnis 86 von 100 84 von 100 84 von 100 81 von 100 81 von 100<br />

Anzeige<br />

Alles in einem<br />

• CD-Spieler<br />

• DAB/UKW-Tuner<br />

• Webradio<br />

• iPod-Dock<br />

• Streamingplayer (UPnP TM )<br />

• D/A-Wandler<br />

• Vollverstärker<br />

• WLAN<br />

• 5 Analogeingänge<br />

• 5 Digitaleingänge<br />

• USB-Eingang<br />

„Der NaimUniti spielt kraftvoll, dynamisch,<br />

lebendig und rhythmisch akzentuiert.“ <strong>AUDIO</strong>PHIL #03<br />

„Ich kenne kein Gerät mit vergleichbaren Möglichkeiten, das sich<br />

derart unkompliziert handhaben lässt.“ IMAGE HIFI 1/2010<br />

„Klanglich sowie in Verarbeitung und Bedienung vorbildlich“ <strong>AUDIO</strong> 8/2009<br />

„Eine Allround-Komponente, die derzeit ihresgleichen sucht“ STEREO 9/2009<br />

Jetzt erhältlich bei UNI HIFI!<br />

www.uni-hifi.de<br />

Telefon: 0341 9605050


Teufel Ultima 800<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Teufel Ultima 800<br />

Um dem hohen Anspruch einer vollwertigen Stereowiedergabe gerecht zu werden,<br />

entwickelte Teufel dieses imposante Lautsprecherpaar, das mit einer interessanten<br />

Lösung den Schall in Ihr Wohnzimmer transportiert: Die Ultima 800 verzichten vollständig<br />

auf eine Bassreflexöffnung.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Ultima 800<br />

Links: Auf der Rückseite sind drei der vier passiven Basstreiber untergebracht. Die Boxen stehen<br />

auf einer stabilen Stahlkonstruktion, an der die Spikes befestigt werden. Rechts: Das Anschlussfeld<br />

kommt ohne Bi-Amping aus, darüber die Möglichkeit für die Ortsanpassung im Bass<br />

Hersteller<br />

Teufel<br />

Preis<br />

3000 Euro pro Paar<br />

Info<br />

www.teufel.de<br />

Maße (B/H/T) 22 × 98 × 37,4 cm<br />

Gewicht<br />

31,2 kg<br />

Farben<br />

Schwarz oder<br />

Nussbaum-Glanzlack<br />

Lautsprechertyp geschlossen,<br />

variable<br />

Passivmembran<br />

Impedanz<br />

4 Ohm<br />

Übergangsfrequenz 350/2500 Hz<br />

Empf. Verstärkerleistg. >100 Watt<br />

Besonderheiten Spikes,<br />

vierstufige<br />

Ortsanpassung im<br />

Bassbereich<br />

Bilder: Teufel<br />

70 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Teufel, bislang bekannt für seine<br />

Heimkinosysteme, bietet mit der<br />

Ultima 800 einen interessanten<br />

Standlautsprecher an. Die 3-Wege-<br />

Konstruktion kommt ohne eine Bassreflexöffnung<br />

aus und nutzt stattdessen<br />

vier passive Tieftöner. Dadurch ergeben<br />

sich eine höhere Pegelfestigkeit und ein<br />

besseres Raum-Resonanzverhalten. Integriert<br />

sind die Chassis in ein extrem<br />

massives und akustisch resonanzarmes<br />

Gehäuse, das in Hochglanzschwarz<br />

oder Nussbaum angeboten wird und<br />

einen sicheren Stand auf Spikes garantiert.<br />

Die Besonderheit der angeschrägten<br />

Schallwand ist der akustische<br />

Laufzeitausgleich für die Wiedergabe<br />

des Hoch- und Mitteltonbereichs. Es<br />

sei auch erwähnt, dass diese Konstruktion<br />

eine vierstufige Anpassung an das<br />

akustische Verhalten in Räumen besitzt.<br />

Diese greift im Bassbereich und lässt<br />

Experimente mit dem Verstärkerdämpfungsfaktor<br />

zu.<br />

Materialaufwand<br />

Auf den Punkt gebracht: In dem Gehäuse<br />

arbeiten sechs 170-Millimeter-Tieftöner,<br />

von denen zwei aktiv angesteuert<br />

werden. Der zweischichtige Materialmix<br />

der Rohacell-Carbon-Sandwich-Membran<br />

und die Optimierung der Wärmeabführung<br />

am Schwingspulensystem<br />

nach Klippel sorgen für eine lineare und<br />

verzerrungsarme Klangreproduktion.<br />

Eine ermüdungsfreie Wiedergabe bietet<br />

die Ultima 800 mit einem 33 Millimeter<br />

(mm) großen, gekühlten Gewebekalottenhochtöner.<br />

Sein Antrieb verfügt über<br />

einen langen Hub für eine dynamische<br />

und kompressionsfreie Wiedergabe. Erreicht<br />

wird dies über einen kleinen, aber<br />

hoch effektiven Neodymmagneten, wie<br />

er auch für den Mitteltöner zum Einsatz<br />

kommt. Dieser verfügt über eine 100-<br />

mm-Vollmembran aus reinem Titan.<br />

Klangreiz<br />

Die konkave Membranform sorgt für<br />

ein breites Abstrahlverhalten in seinem<br />

Frequenzbereich, außerdem besitzt die<br />

Membran eine hohe Formstabilität,<br />

woraus sich eine besondere Resistenz<br />

gegenüber eigenen Verzerrungen einstellt.<br />

Gewährleistet wird diese hohe<br />

Übertragungsqualität von einer Frequenzweiche,<br />

die in ihrer Bestückung<br />

auf bewährte, verlustarme Folienkondensatoren<br />

sowie verzerrungsfreie<br />

Luftspulen zurückgreift und im Aufbau<br />

gegen mechanische Schwingungen geschützt<br />

ist. Der Grundklang der Teufel<br />

hat eine tendenziell warme Färbung,<br />

die sich bis in den unteren Mittenbereich<br />

entfaltet. Der obere Mittenbereich<br />

ist etwas ausgeprägter und dominiert<br />

gegenüber dem angenehm ausgewogenen<br />

Hochtonbereich. E-Gitarren bekommen<br />

so einen kernigen Klang und<br />

eine Snare-Drum klingt spritzig und<br />

hell. Dieser Klangeindruck ist charakteristisch<br />

für den Standlautsprecher, der<br />

trotz seines ordentlichen Bassfundaments<br />

auch eine trockene Bass-Drum<br />

reproduzieren kann. In sehr dichten<br />

orchestralen Arrangements schien<br />

aber die Bassimpulsfähigkeit etwas gebremst,<br />

denn die Pauken hatten nicht<br />

die gewohnte Durchsetzungskraft.<br />

Übermotiviert<br />

Im Allgemeinen führt ein überbetonter<br />

Bassbereich zu einer Verdeckung von<br />

sehr leisen Details; dieser Eindruck<br />

stellte sich zeitweise ein und erforderte<br />

gesteigerte Aufmerksamkeit. Auch<br />

mit der Bassoptimierung wollte sich der<br />

Eindruck nicht nachhaltig verbessern –<br />

unser Kontrabass blieb im Grundton<br />

überbetont. Dafür ist die räumliche<br />

Abbildung komplexer Klangstrukturen<br />

eine wahre Freude. Das Orchester in<br />

Wagners Ouvertüre zu „Der fliegende<br />

Holländer“ erstreckte sich in voller Breite<br />

und Tiefe, losgelöst von den Lautsprechern<br />

– ein wirklich fulminantes<br />

Spektakel mit kleinen Makeln, die sich<br />

in einer leicht begrenzten tonalen Auflösung<br />

zwischen Streichern und Bläsern<br />

zeigten.<br />

Livecharakter<br />

In unserem anschließenden Hörbeispiel<br />

schwebte unsere Sopranistin klanglich<br />

frisch und frei über dem Orgelton, der<br />

ihr ein straffes und wohlkonturiertes<br />

Fundament für eine nahezu ausgezeichnete<br />

Artikulation bot. Die Auflösung<br />

der S-Laute und die Formung der<br />

Konsonanten erreichte ein so hohes<br />

Niveau, dass uns die Plastizität der Wiedergabe<br />

begeisterte. Auch in anderen<br />

Tests zeigte die Ultima 800 einen sehr<br />

gutmütigen Umgang mit impulsfreudigen<br />

Klängen und bildete diese niemals<br />

übertrieben ab. Eine Grille ertönte<br />

schon fast greifbar nah und der Donnerschlag<br />

eines Gewitters ließ erahnen,<br />

welches Potenzial in der Teufel steckt.<br />

Der leicht kühlen Reproduktion von<br />

Cembalo- und Flügelaufnahmen fehlte<br />

es hingegen ein wenig an Emotionalität.<br />

Die Teufel Ultima 800 zeigt dennoch einen<br />

hohen klanglichen Anspruch, der<br />

nicht nur von Kennern geschlossener<br />

Gehäusebauweisen Beifall verdient.<br />

Testergebnisse<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

sehr gut<br />

gut<br />

sehr gut<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

85 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Die Frequenzweichen der Ultima 800 tragen hochwertige<br />

Bauteile, darunter sehr viele Luftspulen<br />

Die Tief- und Mitteltöner werden durch kompakte aber<br />

hocheffektive Neodymmagnete angetrieben<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Der Frequenzgang ist nahezu linear. Eine geringfügige<br />

Abweichung ist nur zwischen 100 Hz und 200 Hz messbar<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

10 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

9 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

71 von 80<br />

Wertung 90 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 71


KEF Reference 203/2<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Punktschallquelle<br />

Die englische Lautsprecheredelschmiede liefert mit ihrer Reference-Serie und einer<br />

neuen Version des Uni-Q-Coax-Chassis eine beachtliche Qualität in räumlicher Auflösung<br />

und Klang. Der konstruktive Aufwand und der materielle Einsatz setzen<br />

ebenso Maßstäbe, auch in der optischen Erscheinung.<br />

VON JENS VOIGT<br />

Reference 203/2<br />

Die Reference 203/2 verfügen über getrennt abnehmbare Lautsprecherblenden, die vollständig<br />

in das Design integriert sind. Im Bild rechts ist die justierbare Klangabstimmung zu sehen, zudem<br />

besteht die Möglichkeit, mit Tri-Amping oder Tri-Wiring den gewünschten Anschluss herzustellen<br />

Hersteller<br />

KEF<br />

Preis<br />

7000 Euro (pro Paar)<br />

Info<br />

www.kef.com<br />

Maße (B/H/T) 24,8 × 102 × 40,5 cm<br />

Gewicht<br />

26,5 kg<br />

Farben<br />

Hochglanz-Schwarz,<br />

Cherry, Walnuss<br />

Lautsprechertyp 3-Wege-Bassreflex,<br />

Koaxial-Chassis<br />

Impedanz<br />

8 Ohm<br />

Übergangsfrequenz 300/2,3 kHz<br />

Empf. Verstärkerleistg. 50 – 200 Watt<br />

Besonderheiten Tri-Amping/ Wiring,<br />

akustische Ortsanpassung<br />

Bilder: Auerbach Verlag, KEF<br />

72 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Testergebnisse<br />

Die KEF Reference 203/2 sind<br />

Standlautsprecher, die im<br />

3-Wege-Bassreflex-Design<br />

aufgebaut sind. Sie tragen ihre beiden<br />

optimierten Reflexöffnungen auf der<br />

Vorderseite. Zu den vielen Ausstattungsmerkmalen<br />

gehören die magnetische<br />

Abschirmung sowie Tri-Amping<br />

oder -Wiring an den gegen Kurzschluss<br />

gesicherten Terminals, die jede Anschlussart<br />

unterstützen. Zu erwähnen<br />

sind die Möglichkeiten zur Beeinflussung<br />

des Bass- und Hochtonbereichs,<br />

durch die sich eine feinfühlige akustische<br />

Ortsanpassung vornehmen lässt.<br />

Das Handbuch beschreibt anschaulich<br />

die Möglichkeiten der Anschlüsse.<br />

Erscheinungsbild<br />

Die Verarbeitung der uns zur Verfügung<br />

stehenden Ausführung der KEF<br />

in schwarzer Hochglanzlackierung ist<br />

tadellos, ebenso wie die Qualität der<br />

Chassis und des Zubehörs. KEF hält<br />

auch wunderschöne Ausführungen in<br />

seidenmatten Holzgehäusen mit Maserung<br />

bereit. Das formschöne Gehäuse<br />

ist absolut resistent gegen akustische<br />

Resonanzen; diese Eigenschaft ist auf<br />

den hohen Konstruktionsaufwand<br />

durch Verstrebungen im Inneren zurückzuführen.<br />

Aus den Materialien<br />

Schicht- und Birkensperrholz entstand<br />

das resonanzarme, akustisch hochgradig<br />

gedämpfte und damit klangneutrale<br />

Gehäuse, das jedem Chassis ein eigenes<br />

Volumen zur Verfügung stellt. So werkeln<br />

hier zwei 165-Millimeter-Tieftöner<br />

und ein 165-Millimeter-Uni-Q-Mitteltöner,<br />

der eine 25-Millimeter-Titan-Hochtonkalotte<br />

in seiner Mitte anstelle des<br />

Konus trägt. Aus diesem Aufbau ergibt<br />

sich das Prinzip der Punktschallquelle,<br />

das sich durch hervorragende Abbildungseigenschaften<br />

einen erweiterten<br />

Abstrahlwinkel sowie eine gleichförmige<br />

Klangreproduktion auszeichnet.<br />

Gewissenhaft optimiert<br />

Die leistungsstarken Tieftöner sind mit<br />

sogenannten Faradayschen Ringen<br />

gegen harmonische Verzerrungen versehen<br />

worden. Diese entstehen, wenn<br />

durch große Auslenkungen der Membranen<br />

in den Schwingspulen ein eigenes<br />

Magnetfeld induziert wird, welches<br />

seinem Ursprung entgegenwirkt. Selbst<br />

die Frequenzweiche ist im Amplitudenund<br />

Phasenverhalten optimiert worden,<br />

um die Übergänge zu den Arbeitsbereichen<br />

jedes Lautsprechers geradlinig zu<br />

halten. Damit nicht genug: Auch eine<br />

akustische Entkoppelung für die Leiterplatten<br />

sowie eine räumliche Trennung<br />

der einzelnen Bereiche wurde vorgenommen,<br />

damit die Beeinflussung im<br />

Klang so gering wie möglich bleibt. Für<br />

den Bassbereich wurden Spulen mit<br />

einem Kern aus hochgesättigtem Eisenpulver<br />

eingesetzt, in den höheren Frequenzbereichen<br />

werden Spulen ohne<br />

Kern verwendet.<br />

The British Sound<br />

In der Wiedergabe bemerkten wir etwas,<br />

was wir den „britischen Sound“<br />

nennen. Dieser besteht aus einem<br />

warmen Grundklang, der nicht den Anspruch<br />

auf bedingungslose Neutralität<br />

erhebt. So erklingen E-Gitarren schön<br />

kernig und nicht störend, eine Snare-<br />

Drum hat eine nicht zu helle tonale<br />

Balance. Das Ganze ist gewürzt mit<br />

wuchtigen, warmen Bassimpulsen mit<br />

viel Tiefgang. In diesen Grundklang<br />

fügen sich sehr gut leicht lokalisierbare<br />

Instrumente ein. Wir stellten immer<br />

wieder eine hervorragende und fest<br />

umzeichnete Ortung von Instrumenten<br />

auf der Lautsprecherbasis fest. In<br />

der Wagner-Ouvertüre „Der fliegende<br />

Holländer“ erzeugte dies eine sehr gute<br />

räumliche Breite der Orchesterbühne<br />

mit einem von den Lautsprechern losgelösten<br />

Klang, der leider in der räumlichen<br />

Tiefe etwas unklar wurde. Das<br />

Grummeln der Pauken war häufig vom<br />

seidigen Klang der Bläser verdeckt, die<br />

Streicher zeichneten dagegen schöne<br />

dynamische Wellen im Klangfeld.<br />

Rohdiamant<br />

In der Detailauflösung gab es einige Abweichungen,<br />

die uns schon an anderer<br />

Stelle aufgrund einer geringeren Impulstreue<br />

in der Wiedergabe auffielen. So<br />

erklangen die zerplatzenden Regentropfen<br />

eines Gewitterregens wie durch<br />

einen dünnen Stoffvorhang klanglich<br />

gefärbt und der Donner hatte nicht den<br />

gewohnten Druck. An anderer Stelle<br />

begeisterte die lebendig anschwellende<br />

Dynamik eines Steinway-Flügels genauso<br />

wie der warme Klang des Cembalos,<br />

bei dem nicht jeder einzelne Federkiel<br />

die Aufmerksamkeit erweckte. Unsere<br />

Sopranistin mit Orgelbegleitung hatte<br />

dank der KEF ihren festen Platz zwischen<br />

den Lautsprechern, den ihr auch der<br />

Orgelton nicht streitig machen konnte.<br />

Damit blieb ihr genügend Raum für eine<br />

gute Artikulation, bei der teilweise die<br />

Konsonanten und S-Laute etwas stark<br />

betont wurden. Das wirkt sich allerdings<br />

nicht auf das Gesamtkonzept aus, denn<br />

dieses ist wirklich exzellent.<br />

Rock und Pop<br />

Instrumental und Gesang<br />

Heimkino<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 8 Ohm (2,83 V)<br />

Das exorbitante Frequenzweichendesign besteht aus drei<br />

verschiedenen Platinen und hochwertigen Bauteilen<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

sehr gut<br />

sehr gut<br />

gut<br />

89 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

Ein luxuriöses Zubehörkästchen – es enthält die Standfüße,<br />

die Spikes und die Kabelbrücken für die Amping-Anschlüsse<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Nahezu linealglattes Übertragungsverhalten. Leichte<br />

Betonung um 300 Hz<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

10 von 10<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

10 von 10<br />

Wiedergabequalität<br />

73 von 80<br />

Wertung 93 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 73


Arcam A38<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Echte Handwerkskunst<br />

Bereits seit Anfang der 1970er Jahre forschen die Techniker von Arcam am perfekten<br />

Klang. Lange trieben sie sich in Hi-Fi-Gefilden umher und statteten auch dem Heimkinosektor<br />

einen Besuch ab. Mit dem Arcam A38 kehren sie zu den Wurzeln zurück<br />

und zeigen, wie überragend Stereomusik im 21. Jahrhundert klingen kann.<br />

VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

A38<br />

Fernbedienbar in seinen Funktionen, ist der A38 ein rundum ausgestatteter Vollverstärker, dessen<br />

durchdachtes Anschlussfeld keine Wünsche offen lässt. Die Phonoplatine ist bei Bedarf nachrüstbar.<br />

Interessant sind die Line-In/Out-Anschlüsse zum Einschleifen in ein Surround-Set-up<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Besonderheiten<br />

Arcam<br />

1800 Euro<br />

www.arcam.de<br />

43 × 11 × 37 cm<br />

12,2 kg<br />

Grau, Schwarz<br />

111 W<br />

(Stereo 8 Ohm)<br />

Vor- und Endstufe<br />

trennbar, kann in<br />

Surround-Kette<br />

integriert werden<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Arcam<br />

74 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Hinter Arcams Kürzel FMJ verbirgt<br />

sich der Slogan „Faithful<br />

Musical Joy“ und der A38<br />

lebt diese Prämisse. Bereits das Äußere<br />

des Stereovollverstärkers beeindruckt<br />

mit einem starkwandigen Aluminiumgehäuse,<br />

das mit seiner hervorragenden<br />

Verarbeitungsqualität von Anfang an<br />

überzeugt. Die Rückseite ist mit ihren<br />

vergoldeten Anschlüssen und den für<br />

Arcam typischen Lautsprecherterminals,<br />

die sich flexibel bestücken lassen,<br />

hochwertig ausgerüstet. Auffällig ist<br />

die Trennbarkeit von Vor- und Endstufe;<br />

auch die Möglichkeit, den sogenannten<br />

Processor Mode zu aktivieren, ist erwähnenswert.<br />

Dieser Modus erlaubt es,<br />

den A38 mit einem festen Pegel innerhalb<br />

einer Mehrkanalkette einzubinden.<br />

Aufgeschraubt<br />

Auf der Platine im Inneren schlummern<br />

vermehrt SMD-Bauteile, denen in der<br />

Vergangenheit oft Klangeinbußen<br />

zugeschrieben wurden. Mittlerweile<br />

sind die klangbestimmenden Elemente<br />

aber qualitativ sehr hochwertig und<br />

der Vorteil, die Schaltungen platzsparend<br />

unterzubringen, geht nicht mehr<br />

mit einem minderwertigen Ton einher.<br />

Auch die Eingangssektion wurde mit<br />

jeder Menge Know-how und hochwertigen<br />

Komponenten bestückt.<br />

Folienkondensatoren von WIMA und<br />

Operationsverstärker von Burr-Brown<br />

bilden zusammen mit einem Cirrus-Logic-Schaltkeis<br />

für die Lautstärkensteuerung<br />

die erlesene Ausstattung. Des<br />

Weiteren befinden sich verschleißfreie<br />

Relais, deren Oberflächen zur Bedämpfung<br />

mit „Pads“ beklebt wurden. Des<br />

Weiteren gibt es „Damping-Rings“ für<br />

die Kondensatoren und an vielen Stellen<br />

sind Polymer-Pads angebracht. All diese<br />

Maßnahmen dienen dazu, mechanische<br />

Schwingungsenergien, die den Klang<br />

verschlechtern können, zu absorbieren.<br />

Stabiler Stromfluss<br />

Ein mehr als ausreichend dimensionierter<br />

Ringkerntrafo speist das Netzteil<br />

des Arcam A38, das mit 2 × 10 000<br />

Mikrofarad Kondensatorkapazität stets<br />

für genügend Siebung und Stromspeicherfähigkeit<br />

sorgt. Ein weiterer Vorteil<br />

dieser Werte liegt in den verhältnismäßig<br />

schnellen Lade- und Entladezeiten<br />

der Kondensatoren, was sich in einer<br />

hohen Impulsfreude äußert. Die Kondensatoren<br />

und die Gleichrichterbrücke<br />

sind besonders nah an den Leistungstransistoren<br />

positioniert, damit die<br />

Wege für einen optimalen Stromfluss<br />

so kurz wie möglich sind. In Verbindung<br />

mit dem Class-AB-Design der Endstufe,<br />

die aus nur zwei Leistungstransistoren<br />

pro Kanal besteht, kommt so selbst bei<br />

hohen Lautsprecherlasten eine gute<br />

Stromlieferfähigkeit zustande. Somit<br />

ermittelten wir bei vier Ohm an jedem<br />

Kanal 140 Watt. Eine weitere Besonderheit<br />

der Transistoren sind die Temperaturfühler,<br />

die eine schnelle und exakte<br />

Nachregelung des Ruhestroms und so<br />

letztendlich ein ausgeglichenes Verzerrungsverhalten<br />

ermöglichen. In unseren<br />

Tests maßen wir bei 20 Dezibel (dB) vor<br />

der Vollaussteuerung ein Verzerrungsverhältnis<br />

von lediglich 0,008 Prozent,<br />

der Signal-Rauschabstand erreichte sehr<br />

gute 82 dB. Das Übersprechen liegt mit<br />

72 dB ebenfalls auf hohem Niveau. Ein<br />

Lob an die Entwickler.<br />

Hochwertiges Innenleben<br />

Der Arcam A38 klingt sehr erwachsen,<br />

er ist ein Allrounder mit seriösem britischen<br />

Understatement. Der Grundklang<br />

ist nicht zu hell und dennoch<br />

sehr agil. Durch die Impulstreue wird<br />

seine Spielfreude förmlich spürbar und<br />

mit seinem kraftvoll zupackenden Bass<br />

werden Instrumente in ihren Grundtönen<br />

stets stabil abgebildet. Dank des<br />

straffen Bassfundaments ist er spielend<br />

in der Lage, eine akustische Bühne mit<br />

glaubhafter räumlicher Tiefe darzustellen.<br />

Das Stereopanorama könnte für<br />

unseren Geschmack zwar noch etwas<br />

weiter ausfallen, das Gebotene gehört<br />

aber trotzdem mit zum Besten in dieser<br />

Preisklasse. Dabei präsentiert sich der<br />

Arcam als stets neutraler Spielpartner,<br />

der ohne auffällige Färbungen agiert –<br />

dies wirkt aber zu keiner Zeit steril. Die<br />

saubere Mittenabbildung und die Intimität,<br />

die der Arcam einem Kontrabass verleiht,<br />

ist sehr angenehm. Neben der ausgezeichneten<br />

Fundamentbildung trumpft<br />

er auch in der Feindynamik auf, die er<br />

mit Detailtreue und wahrer Spielfreude<br />

auslebt. So versieht er etwa Violinen mit<br />

einer wunderschönen Zeichnung, der<br />

Klang wirkt jedoch nie überbetont oder<br />

gar stechend im Hochton.<br />

Der Arcam A38 präsentiert britische<br />

Ingenieurskunst auf höchstem Niveau<br />

und überlässt aggressive Dynamikattacken<br />

mit exzessiven Tiefbässen der Konkurrenz.<br />

Vielmehr ist er ein Feingeist<br />

und wahrer Meister in der Abbildung<br />

komplexer Orchesterstrukturen. Er richtet<br />

sich somit an echte Musikliebhaber,<br />

die ihre Lieblingsstücke ohne Effekthascherei,<br />

aber trotzdem nie langweilig<br />

genießen möchten.<br />

Testergebnisse<br />

SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />

Dynamik nach AES 17<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

Verstärkerleistung<br />

(1kHz Sinus 1 % THD)<br />

Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />

82 dB<br />

80,8 dB<br />

72 dB<br />

140 W an 4 Ω<br />

111 W an 8 Ω<br />

+/– 0,162 dB<br />

THD+N gemessen bei –20 dB 0,008 %<br />

THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />

DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />

(IEC60118/ IEC60268)<br />

Zusätzliches Schaltungstuning mit aufgeklebten Pads<br />

Kurze Signalwege durch SMD-Technik<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

–100 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,99701 kHz<br />

1,99kHz<br />

2,99 kHz<br />

3,98 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

–72 dB<br />

–80 dB<br />

Ein geringer Anteil unharmonischer Verzerrungen prägt<br />

den Klang des Arcams<br />

4,98kHz<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

20 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

54 von 60<br />

Wertung 94 von 100<br />

5,98 kHz<br />

6,97 kHz<br />

7,97 kHz<br />

8,97 kHz<br />

9,97 kHz<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 75


T+A Power Plant MKII<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Dynamikrestaurator<br />

Moderne Popmusik weist oft einen Dynamikumfang von weniger als zehn Dezibel<br />

auf – das klingt zwar sehr präsent, aber häufig wenig lebendig. T+As Power Plant<br />

MKII setzt genau da an und haucht dynamikarmer Popmusik wieder Leben ein.<br />

VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

Power Plant MKII<br />

Die Fernbedienung steuert alle Funktionen des Power Plant sowie andere T+A-Geräte. Die Rückseite<br />

bietet massive Lautsprecherterminals und eine Link-Schnittstelle für weitere Modelle des Herstellers<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Besonderheiten<br />

T+A<br />

1600 Euro<br />

www.taelektroakustik.de<br />

44 × 12 × 39 cm<br />

13 kg<br />

Silber, Schwarz<br />

138 Watt (Stereo,<br />

8 Ohm)<br />

Optionales MM/MC-<br />

Phonomodul<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, T+A<br />

76 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Mit dem Power Plant MKII<br />

präsentieren die Elektroakustikspezialisten<br />

von<br />

T+A wahrlich ein Kraftwerk, das selbst<br />

anspruchsvollen Schallwandlern stets<br />

gewachsen ist. Dem Grundkonzept<br />

liegt eine Class-D-Schaltendstufe zugrunde,<br />

die auch Digitalendstufe genannt<br />

wird. Der Begriff des Digitalen<br />

hat aber nichts mit klassischen Analog-<br />

Digital-Wandlern oder einer digitalen<br />

Verbindung zu tun, T+A setzt vielmehr<br />

auf die Technik der Pulsweitenmodulation<br />

(PWM), welche mithilfe von Schaltkreisen<br />

aufbereitet wird und schließlich<br />

mit sehr schnell reagierenden MOSFET-<br />

Transistoren die Lautsprecher mit Leistung<br />

versorgen. Dadurch sind extrem<br />

hohe Schaltgeschwindigkeiten möglich,<br />

im Idealfall folgen diese einer analogen<br />

Schwingung. Lange sorgte diese<br />

Art der Schaltung mit ihren hochfrequenten<br />

Verzerrungen für Unmut,<br />

da diese nur durch eine aufwendige<br />

Filterung zu bändigen waren, was allerdings<br />

die Impulswiedergabe negativ<br />

beeinflusste. Das ist beim Power Plant<br />

MKII jedoch nicht der Fall, denn die<br />

T+A-Techniker setzen bei der Filterung<br />

auf sättigungsarme Ringkernspulen<br />

und dank der langjährigen Erfahrung<br />

haben sie dieses Schaltungsdesign<br />

bestens im Griff.<br />

Die leistungserzeugende Technologie<br />

ist kurz vor dem Ausgang zu den Lautsprechern<br />

positioniert, denn an dieser<br />

Stelle ist der Stromfluss am größten.<br />

Deshalb sind die vier Sieb- und Ladekondensatoren<br />

des Netzteils in direkter<br />

Nähe zu den Leistungstransistoren angeordnet.<br />

Durchgemessen<br />

Das ALPS-Vierfach-Potentiometer regelt<br />

im gleichen Maße den Pegel der<br />

Vorstufen- und Endstufenschaltung,<br />

dadurch soll ein größerer Signal-<br />

Rauschabstand erreicht werden.<br />

Im Labor überzeugte der Vollverstärker<br />

mit meist sehr guten Werten. Bei<br />

20 Dezibel (dB) vor Vollaussteuerung<br />

maßen wir sehr geringe Verzerrungen<br />

von lediglich 0,004 Prozent, dies führt<br />

zu einem guten Signal-Rauschabstand<br />

von 81 dB – die gleichzeitige Lautstärkeregelung<br />

der Vorstufen- und Endstufenschaltung<br />

trägt ihren Teil dazu<br />

bei. An acht Ohm maßen wir 138 Watt<br />

(W) und an vier Ohm 221 W. Selbst unter<br />

Höchstlast spielte der Power Plant<br />

MKII gelassen und behielt stets einen<br />

kühlen Kopf. Beim Übersprechen kamen<br />

wir auf 51 dB. Das ist lediglich ein<br />

guter Wert, wobei dieser bei tieferen<br />

Frequenzen auf ein sehr gutes Niveau<br />

übergeht. Gründe dafür sind in der kapazitiven<br />

Kopplung und den Bauteilen<br />

zu suchen, die den linken und rechten<br />

Kanal räumlich nah zusammenführen.<br />

Achtung, Hörtest<br />

Der T+A-Verstärker überzeugte im Hörraum<br />

von der ersten Sekunde an mit<br />

einem lebendigen Klang. Das liegt vor<br />

allem daran, dass der Frequenzgang ab<br />

zehn Kilohertz (kHz) um 0,25 dB angehoben<br />

wird, um dann weiter anzusteigen<br />

und bei 20 kHz bei einem Dezibel<br />

zu enden. Der gesamte Klangeindruck<br />

ist von einer kraftvollen und dynamikfreudigen<br />

Wärme geprägt und der<br />

Power Plant MKII überzeugt mit einem<br />

ganz eigenen Charakter. In den Mitten<br />

bleibt er stets neutral, im Hochtonbereich<br />

gibt er sich hingegen offen und<br />

luftig und die Bässe werden angenehm<br />

druckvoll umgesetzt – einen Paukenschlag<br />

werden Sie nicht nur hören,<br />

sondern auch wirklich spüren. Im Verlauf<br />

des Hörtests offenbarte sich dann<br />

die Ausrichtung des Verstärkers: Er harmoniert<br />

am besten mit moderner Popmusik,<br />

denn diese dynamikarme Musik<br />

belebt der Power Plant MKII regelrecht.<br />

Aber auch Freunde groovender Jazzensembles<br />

dürften Gefallen am Auflösungsverhalten<br />

finden, ein akzentuiertes<br />

Schlagzeug wird beispielsweise<br />

klar ausgearbeitet. Im Gegensatz dazu<br />

gelingt dem T+A-Verstärker die feindynamische<br />

Auflösung komplexer Klangstrukturen,<br />

seien es sinfonische Werke<br />

oder üppige italienische Barockstücke,<br />

weniger optimal, denn er stellt die von<br />

der Musik geforderte Impulsfreudigkeit<br />

nicht so effizient zur Verfügung wie<br />

seine Leistungsfähigkeit. Der Eindruck<br />

korrespondiert mit dem Abbildungsvermögen<br />

der akustischen Bühne, die<br />

sich in ihrer klanglichen Ausdehnung<br />

nicht allzu weit über die Lautsprecher<br />

hinaus ausbreitet, auch die räumliche<br />

Tiefe kann nicht vollends überzeugen.<br />

Popstar<br />

Die technischen Daten bzw. unsere<br />

Testwerte ließen es bereits vermuten:<br />

Der Power Plant MKII ist etwas<br />

für moderne, dynamikarme Musik.<br />

Hier spielt er seine Stärken voll aus<br />

und wertet die Musikart wirklich auf.<br />

Feingeistige Klangstrukturen werden<br />

hingegen nicht so nuanciert ausgearbeitet,<br />

klingen mit Blick auf die Preisklasse<br />

aber immer noch angemessen<br />

hochwertig.<br />

Testergebnisse<br />

SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />

Dynamik nach AES 17<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

81 dB<br />

80 dB<br />

51 dB<br />

Verstärkerleistung<br />

221 W an 4 Ω<br />

(1 kHz Sinus 1 % THD) 138 W an 8 Ω<br />

Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />

+/– 0,481 dB<br />

THD+N gemessen bei –20 dB 0,004 %<br />

THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />

DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />

(IEC60118/IEC60268)<br />

Detailansicht<br />

Die Lade- und Siebkondensatoren direkt am Ausgang<br />

Ein massiger Ringkerntrafo versorgt den Power Plant<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

–100 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,9970 1 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

–89 dB<br />

–97 dB<br />

Ein ausgeglichenes Verzerrungsverhältnis, dessen Signalanteile<br />

für eine Class-D-Endstufe gering sind<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

Wiedergabequalität<br />

1,99 kHz<br />

2,99 kHz<br />

3,98 kHz<br />

4,98 kHz<br />

5,98 kHz<br />

6,97 kHz<br />

7,97 kHz<br />

8,97 kHz<br />

9,97 kHz<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

50 von 60<br />

Wertung 88 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 77


Yamaha A-S1000<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Zeitloser Spielgefährte<br />

Der A-S1000 ist ein vergleichsweise günstiger Stereovollverstärker, trotzdem wurde<br />

nicht an hochwertigen Bauteilen gespart. Yamahas Techniker haben wahrlich ganze<br />

Arbeit geleistet, denn der Verstärker hat uns nicht nur im Testlabor überzeugt.<br />

VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

A-S1000<br />

Hersteller<br />

Yamaha<br />

Preis<br />

1 000 Euro<br />

Info<br />

www.yamaha-<br />

online.de<br />

Maße (B/H/T)<br />

43,5 × 13,7 × 46,5 cm<br />

Gewicht<br />

22 kg<br />

Eine spartanische Fernbedienung im Aluminiumkleid erfüllt die wichtigsten Ansprüche.<br />

Augenfällig sind die massiven Lautsprecheranschlüsse der symmetrischen Endstufen, die zum<br />

Schutz vor Kurzschluss mit einer Kunststoffisolierung aufwarten<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Besonderheiten<br />

Silber, Schwarz<br />

94 W (Stereo 8 Ohm)<br />

vollsymmetrischer<br />

Aufbau, MM und MC,<br />

Phonoeingangsstufe,<br />

Record-Ausgang,<br />

Line-Out, Direct-In<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Yamaha<br />

78 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Der Yamaha A-S1000 ist der<br />

kleine Bruder des A-S2000,<br />

kostet rund 1 000 Euro und<br />

ist vom Schaltungsdesign her ebenso<br />

vollsymmetrisch aufgebaut. Lediglich<br />

auf die symmetrischen Eingänge müssen<br />

Sie verzichten, trotzdem werden<br />

äußere Störeinflüsse wirkungsvoll minimiert.<br />

Um das zu erreichen, wird zum<br />

vorhandenen Signal ein elektrisch invertiertes<br />

gebildet: Störungen induzieren<br />

sich auf diesen Signalen gleichphasig<br />

und löschen sich dann später aus. So<br />

entsteht eine von der Gehäusemasse<br />

unabhängige Signalführung und ein<br />

Großteil des Brummens wird effizient<br />

unterdrückt.<br />

Außen- und Innenleben<br />

Im Inneren wurde vor allem das Netzteil<br />

überarbeitet und auch äußerlich braucht<br />

sich der Yamaha mit seiner gebürsteten<br />

Aluminiumfront und den Seitenblenden<br />

aus Echtholzfurnier nicht zu verstecken.<br />

Das Design lädt zum Anfassen ein<br />

und besonders die griffigen Bedienelemente,<br />

allen voran der Lautstärkeregler<br />

mit seinem wohl austarierten Drehmoment,<br />

wissen zu gefallen. Das stattliche<br />

Gewicht von 22 Kilogramm verdankt<br />

Yamahas Verstärker der starkwandigen<br />

Stahlblechkonstruktion, dem mächtigen,<br />

mittig platzierten Trafo-Netzteilblock<br />

und den Kühlkörpern an den Endstufen.<br />

Auf der Rückseite erwarten Sie sechs<br />

vergoldete Stereoeingänge, von denen<br />

einer den Klang direkt und unbearbeitet<br />

an die Endstufe durchschleift. Der<br />

Phonoeingang lässt sich wahlweise auf<br />

Moving Magnet (MM) und Moving Coil<br />

(MC) einstellen. Ein wahrer Blickfang<br />

sind die Lautsprecherterminals, die massiv<br />

und robust daherkommen. Sie sind<br />

für große Kabelquerschnitte optimiert<br />

und, um Kurzschlüssen vorzubeugen,<br />

mit einer großen Kunststoffplatte unterlegt.<br />

Das ist auch nötig, denn aufgrund<br />

des symmetrischen Schaltungsdesigns<br />

sind beide Lautsprecheranschlüsse, im<br />

Gegensatz zum Gehäuse, potenzialführend.<br />

Die Eingangsstufen sind mit<br />

einer Mischung aus SMD- und konventionellen<br />

Bauteilen bestückt. Besonders<br />

erfreulich sind die klangschonenden,<br />

gekapselten Relais und die vielen Folienkondensatoren<br />

im Signalweg. Einen<br />

Bypass-Schalter gibt es beim A-S1000<br />

nicht. Befinden sich die Regler für Höhen<br />

und Bässe in Mittelstellung, kommt<br />

das aber einem Bypass gleich. Vorbildlich:<br />

Die beiden EQ- und der Lautstärkeregler<br />

arbeiten nach dem parallelen<br />

Prinzip, die Impulswiedergabe wird so<br />

gegenüber seriellen Schaltungen optimiert.<br />

Der Lautstärkeregler arbeitet<br />

zudem elektrisch gesteuert, feinste Abstufungen<br />

sind so möglich, ohne den<br />

Klang zu beeinflussen. Der Kopfhörerausgang<br />

besitzt seine eigene, diskrete<br />

Verstärkerschaltung und ist optimal an<br />

die Impedanzverhältnisse angepasst.<br />

Als Kraftzentrale dient ein potenter<br />

Trafo, bei dem jeder Leistungskanal mit<br />

einem eigenen Netzteil (18 000 Mikrofarad<br />

Sieb- und Stromspeicherkapazität)<br />

versorgt wird. Auch die restlichen<br />

Baugruppen werden autark versorgt<br />

und sechs Brückengleichtrichter sorgen<br />

für geringere induktive sowie kapazitive<br />

Einwirkungen.<br />

Der technische Aufwand trägt Früchte:<br />

Beim Übersprechen der Kanäle maßen<br />

wir bei zehn Kilohertz 81 Dezibel (dB),<br />

bei einem Kiloherz überraschte uns<br />

der Yamaha mit sagenhaften 105 dB.<br />

Bei 20 dB vor Vollaussteuerung kamen<br />

wir auf Verzerrungen von lediglich<br />

0,008 Prozent, der Signal-Rauschabstand<br />

beträgt in diesem Aussteuerungsbereich<br />

88 dB. Das sind wahrlich<br />

bemerkenswerte Ergebnisse. Die drei<br />

symmetrischen Class-A/B-Paare pro Kanal<br />

stellen an vier Ohm bei einem Ein-<br />

Kilohertz-Sinuston und einem Prozent<br />

Verzerrung 155 Watt (W) bereit. Bei<br />

acht Ohm sind es noch 94 W pro Kanal.<br />

Klangkontrolle<br />

Auf der klanglichen Seite ist der Yamaha<br />

alles andere als frostig, der Grundcharakter<br />

ist von Wärme geprägt, die sich<br />

aber kaum negativ auf die Neutralität<br />

auswirkt. Der A-S1000 ist sehr impulsfreudig<br />

und arbeitet Feindetails ungemein<br />

exakt heraus. In dynamischen<br />

Situationen hält er sich hingegen etwas<br />

zurück. Die Plastizität, die Yamahas<br />

Verstärker etwa Stimmen verleiht,<br />

klingt von Grund auf ehrlich und ist<br />

nicht auf Effekthascherei getrimmt. Der<br />

Bassbereich untertreibt dezent, erzeugt<br />

so aber ein sanftes und entspannt-ruhiges<br />

Spielgefühl. Manchmal scheint<br />

unterschwellig eine gewisse Sterilität<br />

durch, die der A-S1000 an anderer Stelle<br />

mit seiner angenehmen Klangfarbe<br />

in den Mitten ausgleicht. Eine weitere<br />

Trumpfkarte spielt er bei der Abbildung<br />

komplexer Klangstrukturen auf der akustischen<br />

Bühne aus, die von Sauberkeit<br />

und einer vorbildlichen Ausbreitung in<br />

Tiefe und Breite geprägt ist. Der Hochtonbereich<br />

klingt schön offen, hier lebt<br />

der Geist des analogen Klangdesigns<br />

wahrlich auf: Das ist Transistorklang im<br />

21. Jahrhundert.<br />

Testergebnisse<br />

SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />

Dynamik nach AES 17<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

Verstärkerleistung<br />

(1kHz Sinus 1 % THD)<br />

Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />

88 dB<br />

87 dB<br />

81 dB<br />

155 W an 4 Ω<br />

94 W an 8 Ω<br />

+/- 0,055 dB<br />

THD+N gemessen bei –20 dB 0,008 %<br />

THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />

DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />

(IEC60118/ IEC60268)<br />

–73 dB<br />

–83 dB<br />

Duales vollsymmetrisches Netzteil mit hoher Kapazität<br />

Die prall gefüllten Eingangsstufen mit der Symmetrierung<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

–100 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,99701 kHz<br />

1,99kHz<br />

2,99 kHz<br />

3,98 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

Das leicht erhöhte Verhältnis der unharmonischen Verzerrungen<br />

gibt dem Yamaha seinen charakteristischen Klang<br />

4,98kHz<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

54 von 60<br />

Wertung 92 von 100<br />

5,98 kHz<br />

6,97 kHz<br />

7,97 kHz<br />

8,97 kHz<br />

9,97 kHz<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 79


Denon PMA-2010AE<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Klangevolution<br />

Denons PMA-Vollverstärker-Serie genießt unter Audiophilen einen erstklassigen Ruf.<br />

Das jüngste Modell PMA-2010AE musste sich in unserem Testlabor als würdiger Nachfolger<br />

erweisen, dabei lernten wir einen echten Allrounder kennen.<br />

VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

PMA-2010AE<br />

Hersteller<br />

Denon<br />

Preis<br />

1 999 Euro<br />

Info<br />

www.denon.de<br />

Maße (B/H/T)<br />

43,4 × 18,1 × 43,5 cm<br />

Gewicht<br />

24 kg<br />

Farben<br />

Silber<br />

Der PMA-2010AE bietet eine umschaltbare Phonoplatine, Direkteingang für die Endstufen und drei<br />

Line-Pegel-Ausgänge. Die Lautsprecherterminals sind gut erreichbar und sehr massiv, dabei wird<br />

Bi-Wiring unterstützt. Auf eine A/B-Umschaltung hat Denon verzichtet<br />

Verstärkerleistung<br />

Besonderheiten<br />

120 W (Stereo 8 Ohm)<br />

kann in Surround-<br />

Kette integriert<br />

werden, Bi-Wiring,<br />

Record-Ausgänge,<br />

diskret aufgebaute<br />

Phonoeingangsstufe<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Denon<br />

80 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Beim Denon PMA-2010AE handelt<br />

es sich um den Nachfolger<br />

des beliebten PMA-2000, den<br />

viele Audiofreunde aufgrund seines<br />

Klangs und seiner kompromisslosen<br />

Ausstattung ins Herz geschlossen haben.<br />

Am neuen Modell fällt sofort<br />

der verbesserte Gehäuseaufbau auf,<br />

der mechanische Vibrationen und Störungen<br />

des Audiosignals unterdrücken<br />

soll. Denons Ingenieure haben dafür<br />

die Netzteiltransformatoren und die<br />

Kühlrippen mit einem Bitumen-ähnlichen<br />

Material bedämpft, welches sich<br />

auch an anderen Stellen des Gehäuses<br />

wiederfindet. Die massiven schwingungsdämpfenden<br />

Maßnahmen und<br />

der elektromagnetische Schirmungsaufwand<br />

durch Eisenmetallblech sind<br />

maßgeblich für das Gewicht von 24<br />

Kilogramm verantwortlich. Die imposante<br />

Erscheinung wirkt im gleichen<br />

Atemzug edel, was durch das gebürstete<br />

Aluminiumdesign und den 52<br />

Millimeter messenden Lautstärkeregler<br />

nebst angenehmem Drehmoment unterstützt<br />

wird. Dabei weisen alle Bedienelemente,<br />

einschließlich der Fernbedienung,<br />

eine hohe optische und<br />

mechanische Qualität auf.<br />

Wer es unverfälscht mag, drückt einfach<br />

den Source-Direct-Knopf, der<br />

das Signal ohne Bearbeitung an die<br />

Lautsprecher durchschleift. Über die<br />

Klangregelung kann der Klang effizient<br />

angepasst werden, etwa im Bassbereich<br />

können Sie bei 100 Hertz mit<br />

minus acht Dezibel (dB) den Sound<br />

ausdünnen oder mit bis zu acht Dezibel<br />

aufpumpen. Im Hochtonbereich sind in<br />

der Verstärkung maximal sechs Dezibel<br />

drin und selbst bei Maximalaussteuerung<br />

wird keine aufdringliche, klangliche<br />

Härte forciert – eine Absenkung<br />

ist auch hier bis zu acht Dezibel möglich.<br />

Über einen schaltbaren Direkteingang<br />

können Sie externe Endstufen<br />

anschließen und den Denon in ein<br />

Mehrkanalsystem einbinden.<br />

Bauteilanalyse<br />

Im Inneren befindet sich ein wohlgeordnetes<br />

Kammersystem mit einem<br />

symmetrischen Aufbau, bei dem das<br />

Netzteil mit den beiden Trafos die Trennung<br />

zwischen der linken und rechten<br />

Seite des Gehäuses vollzieht. Dazu gehören<br />

zwei mächtige Siebkondensatoren<br />

mit jeweils 12 000 Mikrofarad Ladekapazität,<br />

bei 71 Volt Ladespannung.<br />

Dadurch ist ein schneller und konstanter<br />

Stromfluss selbst bei einer hohen<br />

Betriebsspannung gewährleistet. Und<br />

genau die ist nötig, um die sogenannte<br />

Ultra-High-Current-Single-Push-Pull-<br />

Schaltung zu versorgen. Ihr Aufbau<br />

zeichnet sich durch eine mehrstufige<br />

Verstärkungsschaltung aus, die für eine<br />

präzisere Impuls- und Detailauflösung<br />

auf einem hohen Spannungsniveau<br />

arbeitet und somit einen positiven Effekt<br />

auf den Signal-Rauschabstand hat.<br />

Der Denon reagiert deshalb besonders<br />

schnell auf Dynamikschwankungen<br />

bei anspruchsvoller Musik. Am Ende<br />

dieser Schaltung befinden sich zwei<br />

Hochleistungsfeldeffekttransistoren in<br />

A-B-Schaltung, was effizienter als die<br />

parallele Schaltung ausfällt. Um den<br />

elektrischen Dämpfungsfaktor der Endstufen<br />

auf hohem Niveau zu halten,<br />

sind die Verbindungen zu den Lautsprecheranschlüssen<br />

mit kurzen und sehr<br />

massiven Kabeln versehen. Der Denon<br />

besitzt keine umschaltbaren Lautsprecheranschlüsse,<br />

dafür existieren aber<br />

ein Main-A- und ein Bi-Wiring-B-Anschluss,<br />

die parallel arbeiten. Damit<br />

untermauert Denon seine Audiophilosophie,<br />

so wenig klangbeeinflussende<br />

Bauteile wie möglich in den Signalweg<br />

zu integrieren. Dem folgend existiert<br />

auch nur ein Relais auf der Endstufenplatine,<br />

das die Schaltung schützt und<br />

etwa bei der Eingangswahl kurzzeitig<br />

stumm schaltet.<br />

Tonale Balance<br />

Im Inneren wurde viel optimiert und der<br />

Klang ist von einer strahlenden Wärme<br />

umgeben, was sich vor allem im Glanz<br />

der sonst so kritischen Mitten äußert.<br />

Der angenehm seidige Sound trumpft<br />

auch mit einer hohen Impulsfreude<br />

auf und arbeitet die Höhen angenehm<br />

luftig heraus. Dabei verschluckt der<br />

Denon keinerlei Details und ist gleichermaßen<br />

feinzeichnerisch und energisch.<br />

Gerade Klassikaufnahmen werden so<br />

zum Erlebnis: Neben dem Rascheln der<br />

Notenblätter und einem verhaltenen<br />

Hüsteln im Auditorium überrascht der<br />

Denon mit hohen Lautstärkesprüngen,<br />

etwa zum Partiturhöhepunkt. Aber wo<br />

Licht ist, ist auch Schatten: Die Nuancen<br />

oberhalb von 16 Kilohertz wirken etwas<br />

verhalten und die Abbildung der akustischen<br />

Bühne konnte zwar in der Tiefe<br />

überzeugen, aber das Stereopanorama<br />

wirkte etwas eingeengt. Die Messwerte<br />

sind auf hohem Niveau. Bloß die Übersprechungsdämpfung<br />

von 55 dB bei 10<br />

Kilohertz ist er nur durchschnittlich. Wir<br />

können den Denon als grundsoliden<br />

Allrounder für alle Musikrichtungen<br />

empfehlen.<br />

Testergebnisse<br />

SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />

Dynamik nach AES 17<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

Verstärkerleistung<br />

(1kHz Sinus 1 % THD)<br />

Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />

81 dB<br />

80 dB<br />

55 dB<br />

175,5 W an 4 Ω<br />

120 W an 8 Ω<br />

+/- 0,052 dB<br />

THD+N gemessen bei –20 dB 0,009 %<br />

THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />

DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />

(IEC60118/ IEC60268)<br />

Strikte Kanaltrennung und ein massives Netzteil<br />

Hochwertige Denon-Kondensatoren im Inneren<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

–100 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,99701 kHz<br />

1,99kHz<br />

2,99 kHz<br />

3,98 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

–72 dB<br />

–99 dB<br />

Ausgeglichene Verzerrungen sorgen für einen linearen<br />

Klang ohne klangliche Eigenheiten<br />

4,98kHz<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

54 von 60<br />

Wertung 91 von 100<br />

5,98 kHz<br />

6,97 kHz<br />

7,97 kHz<br />

8,97 kHz<br />

9,97 kHz<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 81


Vincent SV-234<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Äußerlich betont<br />

Der Vincent SV-234 sieht nicht nur markant aus, er beeindruckt neben seinem kernigen<br />

Grundklang auch mit einem plastischen Stereobild, bei dem einzelne Instrumente<br />

fast greifbar abgebildet werden.<br />

VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

SV-234<br />

Die Fernbedienung vermittelt den gleichen massiven Eindruck wie der vollsymmetrisch aufgebaute<br />

Verstärker, der über XLR- und mehrere Cinch-Eingänge verfügt. Die kurzschlusssicheren Lautsprecherterminals<br />

sind für einen A/B-Betrieb umschaltbar und es gibt Fernsteuereingänge<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Besonderheiten<br />

Vincent<br />

1900 Euro<br />

www.vincent-tac.de<br />

43 × 14,2 × 45 cm<br />

20 kg<br />

Silber, Schwarz<br />

203 W (Stereo,<br />

8 Ohm)<br />

kann in Surround-<br />

Kette integriert<br />

werden<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Stock.xchng, Vincent<br />

82 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Testergebnisse<br />

Der Stereovollverstärker der<br />

Firma Vincent gleicht einem<br />

massiven Metallblock, der<br />

mit seiner Oberfläche aus gebürstetem,<br />

dunkel eloxiertem Aluminium und den<br />

beeindruckenden Kühlrippen an den<br />

Seitenflanken einen ganz besonderen<br />

Charme versprüht. Abgerundet wird<br />

dieses Design mit spiegelsymmetrisch<br />

verteilten Vollmetalldruckknöpfen. Über<br />

diese regeln Sie auch die Lautstärke,<br />

wohlgemerkt elektrisch und in Dezibel-Schritten,<br />

was der Übersprechungsdämpfung<br />

zwischen den Kanälen<br />

zugutekommt.<br />

Gut geschirmt<br />

Ihre Geräte finden an sechs vergoldeten<br />

Stereoeingängen Anschluss und über<br />

die ebenfalls vergoldeten Lautsprecheranschlüsse<br />

können Sie in einer A/B-Konfiguration<br />

bis zu vier Boxen betreiben.<br />

Die Buchsen sind sehr massiv und halten<br />

selbst großen Kabelquerschnitten,<br />

Kabelschuhen oder Bananensteckern<br />

stand. Ein Eingang umgeht die Vorstufe<br />

nebst Lautstärkeregelung und schleift<br />

das Signal neutral zur Endstufe durch.<br />

Der Vincent versteht sich nicht nur mit<br />

symmetrischen XLR-Kabeln, auch das<br />

interne Schaltungsdesign ist vollständig<br />

symmetrisch aufgebaut, was ihn besonders<br />

unanfällig gegenüber äußeren<br />

Störeinflüssen macht. Achtung: Da die<br />

Lautsprecheranschlüsse jeweils ein positives<br />

und ein negatives Potenzial gegenüber<br />

dem Gehäuse führen, sollten<br />

diese unter keinen Umständen kurzgeschlossen<br />

werden. Der Verstärker hat<br />

allerdings eine Schutzschaltung eingebaut,<br />

die mit einem „Protect“ im Display<br />

auf die Gefahr hinweist. Eine schaltbare<br />

8-Dezibel-Gain-Dämpfung für die Vorstufe<br />

und den Aufnahmeausgang passt<br />

das Pegelniveau an. Die Fernbedienung<br />

ist mit ihrem gebürsteten Aluminium<br />

ein echter Handschmeichler.<br />

Erlesene Bauteile<br />

Im Inneren des Vincent befindet sich<br />

ein Schaltkreis, der alle Parameter der<br />

Schaltungen kontrolliert und auf Abweichungen<br />

reagiert. Die Bauteile sind<br />

in Kammersystemen angeordnet, den<br />

Mittelpunkt bildet dabei ein leistungsfähiger<br />

Ringkerntransformator nebst<br />

Netzteil und Logikkontrolle. Hinter<br />

massiven Stahlblechabschirmungen befinden<br />

sich jeweils zur Außenseite die<br />

Endstufenplatinen mit ihren eigenen,<br />

symmetrischen Netzteilschaltungen und<br />

Siebkondensatoren. Die Stromspeicherfähigkeit<br />

der verwendeten Kondensatoren<br />

würde bei anderen Herstellern<br />

einem Hauptnetzteil gleichkommen.<br />

Das Herz des Schaltungsdesigns bildet<br />

ein Class-A-B-Design, bei dem ein hohes<br />

Ruhestromniveau dafür sorgt, dass<br />

selbst bei maximaler Leistungsausbeute<br />

geringe Verzerrungen entstehen. Im<br />

Testlabor maßen wir an vier Ohm bei<br />

einer erreichten Verzerrung von einem<br />

Prozent eine Leistung von 284 Watt (W)<br />

bei einem 1-Kilohertz-Sinuston. An acht<br />

Ohm kamen wir immer noch auf 203 W<br />

pro Kanal. Der Vincent glänzt aber<br />

nicht nur mit Masse, sondern beweist<br />

mit seinem sauberen Platinenlayout<br />

und den trefflich ausgewählten Bauteilen<br />

auch Klasse. So wurden neben<br />

klangschonenden Folienkondensatoren<br />

des deutschen Herstellers WIMA auch<br />

Takamisawa-Relais und Burr-Brown-<br />

OPA2604AP-Operationsverstärker in der<br />

Eingangssektion und Vorstufe verbaut.<br />

Um eine optimale Verträglichkeit zu<br />

erreichen, sind alle Baugruppen elektromagnetisch<br />

voneinander abgeschirmt.<br />

Dieser Aufwand macht sich bezahlt: Wir<br />

maßen eine Übersprechungsdämpfung<br />

von 92 Dezibel (dB) bei zehn Kilohertz.<br />

Die Verzerrungen betrugen bei 20 dB<br />

vor der Vollaussteuerung lediglich 0,008<br />

Prozent und der Signal-Rauschabstand<br />

pendelte sich bei sehr guten 81 dB ein.<br />

Klangkünstler<br />

Der Vincent SV-234 ist ein Meister der<br />

Dynamik und verehrt große, anspruchsvolle<br />

Lautsprecher. Dabei überzeugt er<br />

stets mit einem sehr ruhigen und ausgeglichenen<br />

Klangbild, das keinen Augenblick<br />

gehetzt wirkt – es scheint, als<br />

könnten ihm nie die Leistungsreserven<br />

ausgehen. Mit den tiefgründigen und<br />

wohl konturierten Bässen wird ein kerniger<br />

Grundklang produziert, der das<br />

Geschehen nahezu greifbar abbildet.<br />

Die Mitten wirken vornehm zurückhaltend,<br />

aber nie langweilig. Der Vincent<br />

trifft genau das richtige Maß und baut<br />

seine Klangästhetik ganz ohne Effekthascherei<br />

auf. Auch in den höchsten<br />

Tonlagen klang er nicht übertont und<br />

konnte uns überzeugen. Sein Impulsverhalten<br />

gab schwingenden Saiten einen<br />

warmen Grundton ohne aufdringliche,<br />

klangliche Härte. Das Gerät fächerte die<br />

akustische Bühne weit auf – sowohl in<br />

die Tiefe als auch in die Breite. Mitunter<br />

fiel uns auf, dass dem Modell in besonders<br />

feindynamischen Passagen ein wenig<br />

Feingefühl fehlte. Dennoch darf sich<br />

Vincent rühmen, mit dem SV-234 ein<br />

echtes Universaltalent im Produktportfolio<br />

zu besitzen.<br />

SNR 20 dB vor Vollaussteuerung<br />

Dynamik nach AES 17<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

81 dB<br />

82 dB<br />

92 dB<br />

Verstärkerleistung<br />

284 W an 4 Ω<br />

(1 kHz Sinus 1 % THD) 203 W an 8 Ω<br />

Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />

+/- 0,481 dB<br />

THD+N gemessen bei –20 dB 0,008 %<br />

THD+N, Pegel gemessen bei –20 dB<br />

DFD Intermodulations-Verzerrungen (IMD)<br />

(IEC60118/IEC60268)<br />

Detailansicht<br />

–72 dB<br />

–90 dB<br />

Ein riesiger gekapselter Ringkerntrafo für das Netzteil<br />

Feinste Bauteile bereiten die Eingangssignale auf<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

–100 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,9970 1 kHz<br />

1,99 kHz<br />

2,99 kHz<br />

Screenshot 2<br />

3,98 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

Schönes ausgeglichenes Verzerrungsverhältnis mit etwas<br />

erhöhtem harmonischen Anteil<br />

4,98 kHz<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

19 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

18 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

54 von 60<br />

Wertung 91 von 100<br />

5,98 kHz<br />

6,97 kHz<br />

7,97 kHz<br />

8,97 kHz<br />

9,97 kHz<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 83


Denon DCD-2010AE<br />

Klangveredler<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Digital gespeicherte Musik muss sich immer einer Digital-Analog-Wandlung unterziehen,<br />

bevor sie unsere Ohren erreicht. Denon hat dieses Verfahren im aktuellen<br />

SACD-Player perfektioniert und dank digitaler Eingänge profitiert Ihre gesamte<br />

Musiksammlung davon.<br />

VON JENS VOIGT UND DENNIS SCHIRRMACHER<br />

DCD-2010AE<br />

Digitale Ein- und Ausgänge in beiden Formaten: Damit können beliebige Quellen mit dem internen<br />

AL32 Processing aufgewertet und dank der sehr guten D/A-Wandlung erstklassig wiedergegeben<br />

werden. Die Fernbedienung ist der Wertigkeit des Geräts angepasst<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Besonderheiten<br />

Denon<br />

2000 Euro<br />

www.denon.de<br />

43,4 × 13,7 × 33,6 cm<br />

13,5 kg<br />

Silber<br />

digitale Eingänge,<br />

USB, MP3, WMA,<br />

iPod-Anschluss<br />

Bilder: Denon<br />

84 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Der Denon-SACD-Player ist<br />

wahrscheinlich einer der<br />

Letzten seiner Gattung. Er<br />

spielt neben SACDs auch Hybrid-Discs<br />

(CD/SACD) ab und Mehrkanaltonformate<br />

gibt er als Stereo-Downmix aus.<br />

Innerhalb der Schaltkreise werkelt das<br />

aktuelle Advanced-AL32-Processing-<br />

Verfahren, der Nachfolger des AL24-<br />

Ansatzes. Die neue, sogenannte Alpha-Prozessor-Generation<br />

reproduziert<br />

digitale Signale noch genauer. Dabei<br />

wird das Auflösungsvermögen auf 32-<br />

Bit-Niveau angehoben und ein Upsampling<br />

erhöht die Abtastrate auf 192<br />

Kilohertz (kHz). Für die Digital-Analog-<br />

Wandlung ist die Wandlergeneration<br />

AK4399EQ von AKM verantwortlich.<br />

Exzellenter Wandler<br />

Der DCD-2010AE ist nicht nur ein erstklassiger<br />

SACD-Player, er schickt auch<br />

Musikzuspielungen, etwa MP3-Dateien,<br />

über den USB-Anschluss durch<br />

seine hochwertigen Schaltkreise und<br />

veredelt die Signale hörbar. Vor allem<br />

die jitterarme Arbeitsweise des Oszillators<br />

trägt einen Großteil dazu bei. Hi-Fi-<br />

Fans rümpfen bezüglich komprimierter<br />

Audioformate zu Recht die Nase, der<br />

Denon ist aber anpassungsfähig und<br />

verfügt über digitale Eingänge. So sind<br />

Sie bei der Zuspielung flexibel und veredeln<br />

Ihre gesamte Musiksammlung.<br />

Die hochwertigen digitalen und analogen<br />

Schaltungsteile werden von zwei<br />

getrennten Netztransformatoren gespeist.<br />

Durch das Laufwerk sind diese<br />

räumlich voneinander getrennt und beeinflussen<br />

sich kaum. Die Wandler und<br />

Ausgangstreiberstufen befinden sich in<br />

unmittelbarer Nähe zu den Spannungsstabilisierungen,<br />

umgeben von unzähligen<br />

hochqualitativen Kondensatoren.<br />

Darüber befindet sich die Platine für<br />

die digitalen Ein- und Ausgänge von<br />

Analog Devices (ADSP-21367) und<br />

ein 32-Bit-Fließkomma-DSP, der ausschließlich<br />

für das AL32 Processing verantwortlich<br />

ist.<br />

Neben dem hochwertigen Platinenlayout<br />

überzeugt die Gehäusekonstruktion,<br />

die sich am Stereovollverstärker<br />

PMA-2010AE, der der gleichen Produktlinie<br />

entstammt, orientiert. Die Seiten-<br />

und Rückwände sind mit Auflagen<br />

aus Bitumen-ähnlichem Material bedämpft,<br />

so wird jede Art von Vibration<br />

effektiv minimiert. Das Laufwerk mutet<br />

wie ein hermetisch versiegelter Block<br />

an, sitzt bombenfest im Gehäuse und<br />

profitiert selbstverständlich ebenfalls<br />

vom vibrationsarmen Aufbau. Der massige<br />

SACD-Player wird zudem mit Metallelementen<br />

vor elektromagnetischer<br />

Strahlung geschützt.<br />

Hochkarätiger Audiogenuss<br />

Der Denon protzt mit erlesenen Komponenten<br />

und ausufernden technischen<br />

Spezifikationen – im Labor musste er<br />

beweisen, was dahintersteckt. Im Testaufbau<br />

überzeugte er von der ersten<br />

Sekunde und die Testredakteure waren<br />

sich einig: Die Wiedergabequalität des<br />

Denon bewegt sich konstant auf hervorragendem<br />

Niveau. Das Klangbild ist<br />

ungemein ruhig, klar und differenziert<br />

durchzeichnet. Dabei klang er niemals<br />

zu hell oder kalt und blieb über<br />

das gesamte Frequenzspektrum stets<br />

neutral, egal welchen Musikstil wir ihm<br />

vorsetzten. Er reproduzierte feindynamische<br />

Klangsituationen im gleichen<br />

Maße elegant wie extreme Dynamiksprünge.<br />

Die Impulse wurden stets frisch und<br />

niemals müde umgesetzt und selbst<br />

dynamikarme Musik wurde mit spürbar<br />

mehr akustischem Raum versehen. Wir<br />

waren wirklich überrascht, wie viele<br />

Details die Schaltkreise des Denon aus<br />

unseren Teststücken herausarbeiteten.<br />

Dabei kam es nie zu Unsauberkeiten<br />

und nichts wirkte verwässert. Einzig<br />

Musik, die sehr stark in ihrer Dynamik<br />

eingeengt ist, wie etwa aktuelle Produktionen<br />

aus den Bereichen Pop oder<br />

Rock, klang etwas zu hell und spitz.<br />

MP3s profitieren mit zunehmendem<br />

Komprimierungsgrad weniger von<br />

der Signalaufbereitung, aufgrund fehlender<br />

Audioinformationen kann auch<br />

das Advanced AL32 Processing keine<br />

Wunder vollbringen. Die Aktivierung<br />

der Restore-Funktion peppt bei stark<br />

komprimiertem Material zumindest<br />

den laschen Höhen- und Bassbereich<br />

etwas auf.<br />

Mustergültige Messwerte<br />

Im Testlabor maßen wir bei 20 Dezibel<br />

vor Vollaussteuerung mit einer Sampling-Rate<br />

von 96 kHz Verzerrungen von<br />

sehr guten 0,0017 Prozent. Der sich daraus<br />

ergebende Verzerrungspegel liegt<br />

bei sagenhaften –109 Dezibel Volt. Am<br />

digitalen Ausgang liegt das Signal zwar<br />

mit der gleichen Sampling-Rate wie das<br />

Eingangssignal an, es ist aber wesentlich<br />

jitterärmer und somit exakter. Der<br />

Player definierte unsere Auffassung von<br />

anspruchsvollem Hörgenuss neu und<br />

durch den flexiblen Einsatz als Signalveredler<br />

sollte der DCD-2010AE in keiner<br />

ambitionierten Hi-Fi-Kette fehlen.<br />

Testergebnisse<br />

Messwerte ermittelt an den analogen Ausgängen<br />

SNR bei 20 dBFs<br />

Dynamik nach AES 17<br />

Übersprechen bei 10 kHz<br />

Frequenzgangabweichung 20 Hz–20 kHz<br />

95,5 dB<br />

94 dB<br />

102 dB<br />

+/– 0,158 dB<br />

THD+N gemessen bei –20 dBFs 0,0017 %<br />

THD+N, Pegel gemessen bei –20 dBFs<br />

–109 dB<br />

max. Ausgangspegel bei –20 dBFs<br />

–13,3 dBV<br />

bei 0 dBFs 6,6 dBV<br />

Der innere Aufbau überzeugt mit technischem Aufwand<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

–100 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,9970 1 kHz<br />

1,99 kHz<br />

2,99 kHz<br />

3,98 kHz<br />

4,98 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

Ein ausgeglichenes Verhältnis sorgt für saubersten Klang<br />

1 dB<br />

0 dB<br />

–1 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 3 kHz 5kHz 10kHz 20kHz 40kHz 100kHz<br />

Bei 192 kHz arbeiten die Wandler weitreichend und linear<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

20 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

56 von 60<br />

Wertung 96 von 100<br />

5,98 kHz<br />

6,97 kHz<br />

7,97 kHz<br />

8,97 kHz<br />

9,97 kHz<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 85


Klangkünstler<br />

Marantz UD9004<br />

Marantz’ Blu-ray-Player UD9004 richtet sich mit einem<br />

Kaufpreis von 5 500 Euro an besonders qualitätsbewusste<br />

Käufer. Dabei begeistert nicht nur die Videosektion,<br />

auch im Audiobereich greift der Hersteller<br />

nach neuen Dimensionen.<br />

VON FLORIAN KRIEGEL<br />

AUSGABE 1.2010<br />

UD9004<br />

Marantz’ Universalplayer trumpft durch seine massive Erscheinung mit Kupferveredelung auf. Auch<br />

die Fernbedienung glänzt durch eine Metalloberfläche, hat aber etwas zu schmale Tasten<br />

Hersteller<br />

Marantz<br />

Preis<br />

5500 Euro<br />

Info<br />

www.marantz.de<br />

Maße (B/H/T) 44 × 16,4 × 40,9 cm<br />

Gewicht<br />

19,2 kg<br />

Farben<br />

Schwarz<br />

Profile-Version 2.0<br />

Disc-Formate Blu-ray/BD-ROM/-R/<br />

-RE<br />

CD-Audio/CD-R/CD-<br />

RW, SACD, DVD-<br />

Video/-Audio/<br />

DVD-R/-RW/+R/+RW<br />

Datenformate JPEG, AVCHD, DivX,<br />

MP3, WMA, AAC<br />

Besonderheiten 2 × HDMI, XLR<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Marantz<br />

86 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Der Auftritt des UD9004 ist beeindruckend.<br />

Satte 19,2 Kilogramm<br />

bringt das verkupferte<br />

Gehäuse samt Innenleben auf die Waage.<br />

Der Begriff Universalplayer resultiert aus<br />

der Möglichkeit, auch DVD-Audios und<br />

SACDs wiedergeben zu können.<br />

Komplettiert<br />

Mit 5 500 Euro erreicht der UD9004<br />

eine Preisdimension, die viele für ein<br />

komplettes Heimkino zu investieren<br />

gedenken. Aus technischer Sicht wird<br />

jedoch ein Niveau geboten, das kaum<br />

mehr getoppt werden kann, und auch<br />

die Verarbeitung erreicht eine Güte, die<br />

keine Verbindung mehr zu klassischen<br />

Vertretern des Genres zulässt. Die Materialqualität<br />

weiß vor allem durch das<br />

Gehäuse und die elegante, aus Aluminiumguss<br />

gefertigte Laufwerkslade zu<br />

überzeugen, einzig die Frontseitenteile<br />

aus Kunststoff fallen im Blick auf das<br />

Ganze etwas ab. Zur prall gefüllten Ausstattungsliste<br />

gehört ein zweiter HDMI-<br />

Ausgang, der sich separat konfigurieren<br />

lässt und somit eine parallele Zuspielung<br />

zum TV und Projektor ermöglicht.<br />

Die analoge und digitale Videosektion<br />

sind voneinander getrennt und<br />

werden durch unterschiedliche Chips<br />

von HQV (Realta) und Anchor Bay (AB)<br />

versorgt. Nicht nur visuell vermag der<br />

Player höchste Ansprüche zu bedienen,<br />

vor allem akustisch hat Marantz optimiert.<br />

Hierbei liegt die Gewichtung auf<br />

der klassischen Analogsektion, deren<br />

Auswahl von XLR-Anschlüssen gekrönt<br />

wird. Um die vielseitigen Möglichkeiten<br />

des Players ausschöpfen und einstellen<br />

zu können, bringt das übersichtlich gestaltete<br />

Menü zahlreiche Optionen mit<br />

sich. Von den HDMI-Ausgängen bis hin<br />

zur Trennfrequenz aller Lautsprecher –<br />

in den detaillierten Audiosetups lassen<br />

sich hier nahezu alle Einstellungen vornehmen.<br />

Gut Ding will Weile haben<br />

Bis das Gerät betriebsbereit ist, vergehen<br />

35 Sekunden, einen stromhungrigen<br />

Schnellstartmodus bietet der Marantz<br />

nicht. Deutlich mehr Geduld muss<br />

der Anwender beim Laden einer Blu-ray<br />

aufbringen. Nach dem Einlegen einer<br />

Disc in die sehr stabile und hochwertig<br />

anmutende Laufwerkslade vergingen<br />

satte 100 Sekunden, bis unsere BD-<br />

Java-Testdisc geladen war. Die Wartezeit<br />

wird jedoch mit einer zuverlässigen<br />

Arbeitsweise des Laufwerks belohnt.<br />

DVDs werden deutlich rascher eingelesen,<br />

allerdings ist der Layer-Wechsel gut<br />

sichtbar. Im Fehlerkorrekturtest scheitert<br />

der Player recht früh, was in diesem Fall<br />

aber auf ein exaktes Datenauslesen zurückzuführen<br />

ist. Während der Zugriffe<br />

ist das Metalllaufwerk hörbar, ansonsten<br />

kann der Player aufgrund eines<br />

großen 80-Millimeter-Lüfters mit einer<br />

leisen Arbeitsweise auftrumpfen. Während<br />

des Ladens erreicht der UD9004<br />

den höchsten Energieverbrauch, die BD-<br />

Wiedergabe reduziert den Stromhunger<br />

auf immer noch üppige 66 Watt.<br />

Qualitätsfanatisch<br />

Die erste Sichtung von HD-Material<br />

besteht der 9004 bereits mit Bravour,<br />

doch das Ergebnis wäre nicht so außergewöhnlich,<br />

würde man während der<br />

Wiedergabe nicht den Videoequalizier<br />

aktivieren. Dieser ist extrem umfangreich<br />

und bietet, je nach zugespieltem<br />

Material, 14 Optionen zum Feinjustieren.<br />

Dazu gehören beispielsweise Parameter<br />

wie Schärfe und Kontrast, aber<br />

auch Weiß- und Schwarzpegel können<br />

geändert werden.<br />

Marantz entwickelte eigenständig den<br />

analogen Audiobereich, der einwirkende<br />

Störungen effizient unterbindet. Für<br />

die Audiosektion zeichnet ein separat<br />

gekapselter Ringkerntrafo verantwortlich,<br />

der ausreichend Leistungsreserven<br />

aufweist. Zusätzliche Schaltungen beeinflussen<br />

zwar die messtechnischen<br />

Werte, sorgen aber für eine wärmere<br />

Klangcharakteristik. Das Verhältnis<br />

zwischen harmonischer und unharmonischer<br />

Verzerrung zeigte sich unglaublich<br />

ausbalanciert. Im Gegensatz zum<br />

Denon-Pendant fehlt eine vergleichbare<br />

Denon-Link-Option, sodass z. B. SACDs<br />

auf digitaler Ebene nicht verlustfrei wiedergegeben<br />

werden können. Auf analoger<br />

Stufe kann der Player dagegen sein<br />

Können ausspielen, sodass er qualitativ<br />

mehr zu leisten vermag als alle bislang<br />

getesteten Multiformatplayer.<br />

Für 5 500 Euro erhält der Käufer einen<br />

der wohl besten Blu-ray-Player auf dem<br />

Markt, der technisch mehr zu bieten<br />

hat als manch gleich teure Kombination<br />

aus AV-Receiver und Spieler. Während<br />

Details wie ein fehlender Speicher oder<br />

moderne Streaming-Funktionen unangenehm<br />

aufstoßen, kann vor allem die<br />

einzigartige Wiedergabequalität in Bild<br />

und Ton überzeugen. Die schmeichelhafte<br />

musikalische Darbietung über die<br />

analogen Tonausgänge mag in Zeiten<br />

der digitalen Weiterleitung antiquiert<br />

erscheinen, doch wer den Marantz einmal<br />

gehört hat, wird von HDMI und Co.<br />

nur noch wenig wissen wollen.<br />

Testergebnisse<br />

Lautstärke<br />

Layer-Wechsel DVD<br />

Stromverbrauch<br />

Betrieb<br />

leise, bei Datenzugriff hörbar<br />

sichtbar<br />

66 W<br />

< 10 W 50 W > 100 W<br />

Stand-by<br />

0,1 W<br />

0 W 1 W > 2 W<br />

Ladezeit<br />

Startvorgang<br />

< 10 s 15 s > 20 s<br />

Blu-ray Disc<br />

< 10 s 50 s > 90 s<br />

Wärmebild<br />

Optisch gehört das Menü zu den gefälligsten am Markt<br />

Das Bild lässt sich während der Wiedergabe justieren<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

13 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

58 von 60<br />

Wertung 91 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 87


TX-NR5007<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Pegelfester Videoprofi<br />

Onkyos aktuelles Topmodell glänzt mit neuester Technologie, besten Bauteilen und<br />

umfangreichen Einstellmöglichkeiten. Im Test protzte er mit Pegelfestigkeit und<br />

einem erstklassigen Videochip.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER UND JENS VOIGT<br />

TX-NR5007<br />

Gleich zwei HDMI-Ausgänge speisen Fernseher und Projektor gleichermaßen. Die Lautsprecherterminals<br />

sind großzügig verteilt, was den Anschluss ohne Bananenstecker erleichtert<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Audioformate<br />

Multiroom<br />

Besonderheiten<br />

Onkyo<br />

2500 Euro<br />

www.onkyo.de<br />

43,5 × 19,9 × 46,3 cm<br />

19,1 kg<br />

Silber<br />

200 W (8 Ohm)<br />

DTS-HD MA, Dolby<br />

True HD, MP3,<br />

WMA, FLAC u. a.<br />

3 Zonen<br />

Dolby Pro Logic IIz,<br />

Audyssey DSX,<br />

Internetradio<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Onkyo<br />

88 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Der TX-NR5007 bietet alles,<br />

was man von einem modernen<br />

Netzwerk-AV-Receiver<br />

in der 2000-Euro-Preisklasse erwartet.<br />

Das 9.2-System kann bis zu drei Zonen<br />

beschallen, zwei Subwoofer werden<br />

unabhängig voneinander eingemessen.<br />

Voll ausgestattet erweitern im<br />

Hauptraum zwei Höhenlautsprecher<br />

über die Dolby-Pro-Logic-IIz- oder Audyssey-DSX-Technologie<br />

den Klang<br />

in vertikaler Richtung. Umgebungsgeräusche<br />

bekommen so mehr Fülle.<br />

Auch die Dolby-Volume-Funktion,<br />

die Laustärkeschwankungen etwa bei<br />

Werbung effizient unterdrückt, ist im<br />

Verstärker integriert. Veredelt wird das<br />

Ganze noch durch das THX-Ultra2-<br />

Zertifikat.<br />

Anschluss gesucht<br />

Mit acht HDMI-Eingängen, einem davon<br />

an der Front, findet der Gerätepark<br />

Anschluss. Über den zweiten HDMI-<br />

Ausgang wird ein weiteres Display mit<br />

Bildinhalten versorgt, auch parallel zum<br />

Hauptbildschirm. Neben mehr als genügend<br />

Digitalschnittstellen sind natürlich<br />

auch ältere, analoge Geräte anschließbar.<br />

Die zwei USB-Buchsen verstehen<br />

sich ausschließlich mit Musikdateien<br />

auf externen Speichern, es werden alle<br />

gängigen Formate unterstützt. Die Einbindung<br />

in das heimische Netzwerk und<br />

der Zugriff auf die Dateien funktionieren<br />

problemlos. Als Zugabe spielt der<br />

TX-NR5007 auch Internetradio ab und<br />

bietet zudem Zugang zu Online-Musikdiensten.<br />

Firmware-Updates führen Sie<br />

entweder über den USB-Anschluss oder<br />

online über die Netzwerkschnittstelle<br />

aus. Die automatische Einmessung<br />

erfolgt mithilfe der Audyssey-Technologie<br />

und des mitgelieferten Raummikrofons.<br />

Diese funktioniert erstaunlich<br />

gut, beim Abstand der Hörposition zu<br />

den Lautsprechern verschätzte sich<br />

das System nur um etwa zehn Zentimeter.<br />

Der Abstand vom Hörer zum<br />

Subwoofer wird von der Audyssey-<br />

Technologie bewusst großzügiger eingeschätzt,<br />

da der Low-Pass-Filter im<br />

Subwoofer das Signal wenige Millisekunden<br />

verzögert ausgibt, das Mehr an<br />

Entfernung gleicht das wieder aus.<br />

Laut und sauber<br />

Der massive Ringkerntransformator und<br />

die drei separaten Netztransformatoren<br />

für Verstärker-, Audio- und Videosektion<br />

sorgen für eine absolut stabile Stromversorgung.<br />

Die im Testlabor gemessenen<br />

200 Watt schreien förmlich nach einem<br />

großen Wohnzimmer, um dieses dann<br />

selbst bei höchsten Lautstärken in Actionfilmen<br />

oder auf Partys absolut pegelfest<br />

zu beschallen. Das Surround-Bild<br />

ist sehr sauber, die Audyssey-MultEQ-<br />

XT-Technologie erweitert die Räumlichkeit<br />

nochmals. Den Dynamic EQ sollte<br />

man aber nur bei geringen Lautstärken<br />

aktivieren, der Bass steht sonst sehr im<br />

Vordergrund und durch den extremen<br />

Eingriff in den Frequenzgang klingen vor<br />

allem männliche Stimmen verfremdet,<br />

zudem werden auch feine Details etwas<br />

verschluckt. Im THX-Modus klingt der<br />

Sound angenehm neutral und ist nicht<br />

auf Effekthascherei getrimmt. Anhand<br />

unserer Messungen konnten wir nachvollziehen,<br />

dass die strengen Richtlinien<br />

des THX-Ultra2-Zertifikats eingehalten<br />

wurden. Beim Musik-Hörtest offenbarte<br />

sich eine kleine Schwäche des TX-<br />

NR5007: Er könnte durchaus impulsfreudiger<br />

reagieren. Das fällt aber nicht<br />

nur negativ ins Gewicht, denn der<br />

Onkyo klingt dadurch auch eine S<strong>pur</strong><br />

wärmer. Und da das Klangempfinden<br />

absolut subjektiv ist, mag das für den einen<br />

oder anderen sogar positiv zu werten<br />

sein. Der Signal-Rauschabstand beträgt<br />

80 Dezibel (dB) – ein guter Wert.<br />

Nicht ganz so gut steht es hingegen um<br />

die Kanaltrennung, hier maßen wir lediglich<br />

67 dB und hätten aufgrund der<br />

hochwertigen Bauteile mehr erwartet.<br />

Bildverbesserer<br />

Die Menüführung ist übersichtlich,<br />

leider findet bei jedem Aufruf eine<br />

Neusynchronisation des Videosignals<br />

statt, da das Menü lediglich in einer<br />

Auflösung von 576p vorliegt. Der<br />

HQV-Reon-VX-Chip leistet beim Skalieren<br />

und De-Interlacing ganze Arbeit,<br />

selbst anspruchsvolle Testsequenzen<br />

bringen ihn kaum aus dem Tritt. Auch<br />

die Rauschunterdrückung kann überzeugen,<br />

trotzdem wirkt das Bild bei<br />

intensivem Einsatz etwas verwaschen.<br />

Die sogenannte Edge-Enhance-Funktion<br />

schärft Bilder spürbar nach, feine<br />

Linien neigen bei massivem Einsatz aber<br />

zu Doppelkonturen. Selbst Farben können<br />

Sie umfangreich anpassen, so kann<br />

für jeden Farbton etwa die Helligkeit geregelt<br />

werden. Der Onkyo TX-NR5007<br />

schlägt sich in allen Bereichen sehr gut.<br />

Die Videonachbearbeitung ist sogar<br />

noch einen Tick besser als die Audiosektion<br />

und wertet alte Aufnahmen und<br />

schlechte Signalquellen spürbar auf.<br />

Klanglich spielt der Receiver auf einem<br />

hohen Niveau, bei der Impulstreue und<br />

Brillanz ist aber noch Luft nach oben.<br />

Testergebnisse<br />

Videoverarbeitung<br />

Autoeinmessung<br />

Stromverbrauch<br />

Stand-by<br />

0,2 W<br />

Bildverarbeitung<br />

sehr gut<br />

sehr gut<br />

0 W 1 W > 2 W<br />

Analog->HDMI<br />

Signalwandlung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

HDMI->HDMI<br />

Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

Wärmebild<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

Screenshot 1<br />

30 Hz<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Nach der Einmessung (grün) klang unser Boxenset wesentlich<br />

ausgeglichener, vor allem im Bassbereich<br />

Leider liegt das Menü nur in SD-Auflösung vor und bei<br />

jedem Aufruf synchronisiert sich das Bild neu<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

16 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

52 von 60<br />

Wertung 88 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 89


Harman Kardon AVR 760<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Ohrenschmeichler<br />

Harman Kardon steht für Design und feinsten Klang. Dass der Hersteller beides exzellent<br />

beherrscht, beweist er nun mit dem AVR 760 erneut. Dieser sieht nicht nur edel<br />

aus, er verwöhnt auch die Ohren auf hohem Niveau.<br />

VON DENNIS SCHIRRMACHER UND JENS VOIGT<br />

AVR 760<br />

Aus dem Gitter in der Mitte bläst der temperaturgesteuerte Lüfter. Unter Volllast ist er deutlich<br />

hörbar, im Gegenzug bleibt die Oberfläche vergleichsweise kühl<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Audioformate<br />

Multiroom<br />

Besonderheiten<br />

Harman Kardon<br />

2500 Euro<br />

www.harmankardon.com<br />

44,4 × 16,5 × 42 cm<br />

23,6 kg<br />

Schwarz<br />

111 W (Mehrkanal<br />

8 Ohm)<br />

DTS-HD Master<br />

Audio, Dolby True<br />

HD, MP3, WMA<br />

3 Zonen<br />

Internetradio<br />

Bilder: Auerbach Verlag, Harman Kardon, Stock.xchng<br />

90 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Testergebnisse<br />

Harman Kardon war einer der<br />

Ersten auf dem Receiver-<br />

Markt und genießt in Hi-Fiund<br />

Heimkinogefilden einen guten Ruf.<br />

Mit dem AVR 760 gibt sich Harman<br />

Kardon im Design des AV-Receivers <strong>pur</strong>istisch.<br />

Das Erscheinungsbild mit den<br />

abgerundeten Kanten und der matt<br />

gebürsteten Aluminiumfront sieht edel<br />

aus. Auf das Nötigste reduziert ist auch<br />

der Funktionsumfang, so wird etwa<br />

auf die Surround-Erweiterungstechnologien<br />

Dolby Pro Logic IIz und Audyssey<br />

DSX verzichtet. Das Wichtigste ist aber<br />

natürlich der Klang, und der ist über jeden<br />

Zweifel erhaben.<br />

Eingriff vonnöten<br />

Der AVR 760 setzt auf die Einmesstechnik<br />

EzSet/EQ II, um den Klang an die<br />

Gegebenheiten Ihres Raumes anzupassen.<br />

Einschüchternd: Die Testtöne waren<br />

so laut und tief, dass sie den ganzen<br />

Testraum zum Vibrieren brachten.<br />

Bei der Entfernungsmessung zu den<br />

Lautsprechern verschätzte sich das<br />

System im Schnitt um 20 Zentimeter<br />

und der Lautstärkepegel des Center-<br />

Lautsprechers war zu hoch angesetzt,<br />

was sich nachträglich im Menü jedoch<br />

schnell beheben lässt. Nach der Justierung<br />

entfaltet der AVR 760 dann sein<br />

volles Potenzial und klingt sehr detailreich,<br />

definiert und impulsfreudig. Es<br />

empfiehlt sich, den durch die Einmessung<br />

angepassten EQ aktiviert zu lassen,<br />

sonst klingt er weniger pompös.<br />

Der AVR 760 kann maximal ein 7.2-Set<br />

einmessen, so bleibt auch bei zwei<br />

Subwoofern das Bassfundament stets<br />

präzise.<br />

Klassenbester<br />

Im Surround-Test brillierte der AVR 760<br />

mit einem differenzierten, sauberen<br />

Bass und einer sehr dynamischen und<br />

detailreichen Wiedergabe. Auch die<br />

Räumlichkeit ist vorbildlich und durch<br />

die seidigen Höhen klingen Surround-<br />

Effekte nicht zu harsch.<br />

Bei der Stereowiedergabe verfestigte<br />

sich der positive Eindruck: Mit Barockmusik<br />

hörten wir viele Details, wie etwa<br />

das Umblättern der Noten und schöne<br />

Klangfarben. Die Impulsfreudigkeit und<br />

tonale Ausgeglichenheit fällt erstklassig<br />

aus. Das Orchester war im Stereobild<br />

sehr gut ortbar und wurde absolut<br />

stabil abgebildet. Dafür sprechen auch<br />

der hervorragende Messwert von 83<br />

Dezibel (dB) beim Übersprechen und<br />

der Signal-Rauschabstand von 89 dB<br />

sowie der saubere Frequenzgang. Im<br />

Testlabor haben wir eine Leistung von<br />

111 Watt bei acht Ohm gemessen – das<br />

ist höher als die Angabe im Datenblatt<br />

und absolut partytauglich. Über<br />

Harman Kardons Eigenentwicklung<br />

Logic 7 bereitet der AVR 760 Stereomaterial<br />

in Mehrkanalton auf. Auch<br />

das funktioniert richtig gut, so erklingen<br />

Musikstücke breiter, aber nicht zu<br />

künstlich und es bleibt ein weitestgehend<br />

homogener Klangeindruck erhalten.<br />

Audiovision<br />

Als erster AV-Receiver von Harman<br />

Kardon nimmt der AVR 760 über eine<br />

Netzwerkschnittstelle Kontakt mit dem<br />

Internet auf und Sie können Radiostreams<br />

hören. Im Test funktionierte<br />

dies problemlos, genau wie das Streamen<br />

von Medien im Netzwerk. Neu<br />

ist ebenfalls der USB-Anschluss an der<br />

Frontseite, über den Sie MP3- und<br />

WMA-Musikdateien abspielen und<br />

Bilder anschauen können. Die Dolby-<br />

Volume-Funktion verhindert effektiv<br />

Lautstärkeschwankungen, sodass Sie<br />

auch abends einen Film anschauen können<br />

und das plötzliche Einsetzen von<br />

Werbung Sie nicht mehr erschreckt. Der<br />

AVR 760 verfügt über vier rückseitige<br />

HDMI-Anschlüsse und einen HDMI-<br />

Ausgang. Bauen Sie im Hauptraum<br />

nicht das volle 7.2-Set auf, können Sie<br />

zwei weitere Zonen beschallen, welche<br />

mit der zweiten Fernbedienung gesteuert<br />

werden können.<br />

Faroudjas DCDi-Cinema-Videoprozessor<br />

leistet beim Skalieren und De-Interlacing<br />

ganze Arbeit. Die Rauschunterdrückung<br />

schluckt allerdings viele<br />

Details. Besonders gefiel uns die feine<br />

Nachjustierung von Bildwerten. Die<br />

Schärfefunktion lässt hierbei etwa Linien<br />

klarer erscheinen und suggeriert<br />

eine höhere Auflösung. Das schicke<br />

und simple Menü wird über dem laufenden<br />

Bildinhalt als Overlay mit maximal<br />

1 920 × 1 080 Bildpunkten eingeblendet.<br />

Die Systemfernbedienung<br />

ist etwas unhandlich, dagegen ist die<br />

Tastenanordnung nachvollziehbar. Die<br />

zweite Fernbedienung für die Nebenräume<br />

ist handlicher und auf das Wesentliche<br />

reduziert.<br />

Der AVR 760 ist kein Ausstattungswunder,<br />

Technologien wie etwa Dolby<br />

Pro Logic IIz sucht man vergebens und<br />

das Gerät bietet vergleichsweise wenig<br />

HDMI-Anschlüsse. Dafür überzeugt es<br />

aber mit einem erstklassigen Klang und<br />

der steht bei einem Heimkinoverstärker<br />

natürlich an erster Stelle.<br />

Videoverarbeitung<br />

Autoeinmessung<br />

Stromverbrauch<br />

Stand-by<br />

sehr gut<br />

gut (sehr laute Testtöne)<br />

2,2 W<br />

0 W 1 W > 2 W<br />

Bildverarbeitung<br />

Analog->HDMI<br />

Signalwandlung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

HDMI->HDMI<br />

Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

Wärmebild<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

Nach der Einmessung (grün) klang der Harman Kardon<br />

ausgewogener, vor allem im Bassbereich<br />

Das Menü ist hübsch und liegt über dem laufenden Bildinhalt.<br />

Über die Optionen können Sie es anpassen<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

Wiedergabequalität<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

19 von 20<br />

16 von 20<br />

54 von 60<br />

Wertung 89 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 91


Arcam AVR600<br />

AUSGABE 1.2010<br />

Surround von der Insel<br />

Aktuelle AV-Receiver, wie der Arcam AVR600, gehören zu den Schaltzentralen im modernen<br />

Wohnzimmer. Sie sind das Bindeglied für Ihre Zuspieler und bieten ein Höchstmaß<br />

an Hörgenuss in Verbindung mit hochauflösender Bildqualität.<br />

VON JENS VOIGT<br />

AVR600<br />

Der digitale Radioempfänger (DAB-T) ist nicht standardmäßig integriert und kostet 200 Euro Aufpreis.<br />

Die beiden HDMI-Ausgänge füttern zeitgleich zwei Bildquellen mit dem gleichen Eingangssignal.<br />

Leicht erkennbar: das strukturierte Platinenlayout des Arcam AVR600<br />

Hersteller<br />

Preis<br />

Info<br />

Maße (B/H/T)<br />

Gewicht<br />

Farben<br />

Verstärkerleistung<br />

Audioformate<br />

Multiroom<br />

Besonderheiten<br />

Arcam<br />

4399 Euro<br />

www.arcam.de<br />

43,5 × 18,5 × 43,5 cm<br />

25 kg<br />

Schwarz, Silber<br />

85 W (Mehrkanal 8 Ohm)<br />

DTS-HD MA, Dolby<br />

True HD, MP3, WMA,<br />

WAV, FLAC, Ogg<br />

Vorbis, AAC, LPCM<br />

3 Zonen<br />

Dolby Volume,<br />

Netzwerkstreaming<br />

Bilder: Arcam, Auerbach Verlag<br />

92 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Die Entwickler bei Arcam<br />

haben dem AVR600 eine<br />

Vielzahl von Anschlüssen<br />

spendiert. Eine Besonderheit ist die Phonoeingangsstufe<br />

für Moving-Magnet-<br />

Abtastsysteme sowie die große Anzahl<br />

von digitalen und analogen Audio- und<br />

Videoanschlüssen, die übersichtlich<br />

strukturiert sind. Bis zu fünf HDMI-Geräte<br />

lassen sich anschließen und auf<br />

zwei HDMI-Ausgängen ausgeben. Auch<br />

an die Möglichkeit, Bild und Ton auf bis<br />

zu drei Zonen zu verteilen, wurde gedacht.<br />

Dazu gesellen sich der analoge<br />

7.1-Audioeingang und ein 7.3-Preamp-<br />

Ausgang für bis zu drei aktive Subs. Mit<br />

einem Netzwerk-USB-Anschluss sowie<br />

dem optionalen rDock für den iPod haben<br />

Sie die Freiheit, Ihre Musik über das<br />

Internet, von der Festplatte oder vom<br />

Massenspeicher zu genießen. Auf der<br />

schlichten Front befinden sich ein Kopfhörer-<br />

und ein Multifunktionsanschluss,<br />

der auch das Messmikrofon bedient.<br />

Ein Ton-Schwergewicht<br />

Arcam steht für höchste Ansprüche im<br />

Bereich klangneutraler Wiedergabe. So<br />

finden sich hier aktuelle Prozessoren<br />

von Analog Devices sowie besonders<br />

rausch- und verzerrungsarme Digital-<br />

Analog-Wandler von Cirrus Logic. Selbst<br />

die Lautstärkesteuerung wird ebenfalls<br />

von einem Cirrus-Logic-Chip erledigt,<br />

der ohne Artefakte arbeitet. Regelrecht<br />

spürbar sind dagegen die Leistungsreserven,<br />

die im Arcam stecken. Neben<br />

dem massiven Netzteil für die sieben<br />

Endstufen schlummert noch ein zweites<br />

im Inneren. Jedes dieser Netzteile ist mit<br />

Ringkerntransformatoren und hohen<br />

Kondensatorkapazitäten ausgerüstet.<br />

Dies bürgt für eine hohe Stromlieferfähigkeit,<br />

die wir auch messen konnten:<br />

An acht Ohm ermittelten wir bei gleichzeitiger<br />

Belastung aller sieben Endstufen<br />

eine Sinusleistung von 85 Watt und dies<br />

bei sehr guten Audiomesswerten. So<br />

beträgt der Signal-Rauschabstand bei<br />

einem Eingangssignal von –20 Dezibel<br />

(dB) sehr gute 79 dB, inklusive eines<br />

geringen Verzerrungsverhältnisses von<br />

0,01 Prozent. Lediglich das Übersprechen<br />

der Kanäle ineinander erreicht bei<br />

zehn Kilohertz (kHz) nur einen guten<br />

Abstand von 55 dB.<br />

Eingemessen<br />

Von Haus aus ist der Arcam mit einer eigenen<br />

Einmessautomatik versehen. Die<br />

selbst entwickelte Software misst und<br />

korrigiert die Lautstärke, den Frequenzumfang<br />

der Lautsprecher und deren Abstand<br />

zum mitgelieferten Messmikrofon.<br />

Dabei linearisiert sie den Frequenzgang<br />

für die Wiedergabe auf ein Optimum.<br />

Obwohl die Größe der Boxen vorgegeben<br />

werden kann, ignorierte der Arcam<br />

unsere Eingabe und trennte die angeschlossenen<br />

KEF-Standlautsprecher bei<br />

40 Hertz. Die Einmessdaten sind jederzeit<br />

von Hand korrigierbar.<br />

Klanglich angenehm<br />

Das Einmesssystem verleiht der Klangreproduktion<br />

eine exzellente Transparenz.<br />

Stimmen besitzen dadurch einen<br />

echten Charakter und weisen keine<br />

überzogenen S-Laute auf. Der Arcam<br />

produziert einen straffen, impulsfreudigen<br />

Klang ohne Aufgeweichtheiten<br />

im Bass. Auch in Stereo, mit aktiviertem<br />

„Audio Direct“-Modus, spielt der Arcam<br />

ausgewogen und detailreich auf.<br />

Die Abbildung von räumlicher Tiefe ist<br />

dabei etwas besser als die Breite des<br />

Stereopanoramas. Dies deckt sich mit<br />

den Hörtests im Mehrkanalmodus,<br />

denn spätestens hier fiel auf, dass das<br />

Surround-Geschehen sich etwas zu<br />

sehr um den Hörort konzentrierte, anstatt<br />

sich weiter im Raum zu verteilen.<br />

Das kann eine Folge des Übersprechens<br />

der Kanäle sein. Ein echtes Plus ist die<br />

Dolby-Volume-Funktion des Arcam. Sie<br />

hält die Lautheitssprünge, die sich bei<br />

der Umschaltung des Programminhaltes<br />

ergeben können, immer auf konstantem<br />

Pegel. Dass der Arcam über keine<br />

zusätzlichen Raumsimulationen verfügt,<br />

lässt sich leicht verschmerzen, seine Domäne<br />

sind hochwertige Klangwandler,<br />

anhand derer er ohne Schönfärbereien<br />

den Audioinhalt wiedergibt.<br />

Das Menü ist ein hochauflösendes Overlay,<br />

das den Signalfluss nicht unterbricht.<br />

Die Navigation ist nach kurzer Eingewöhnung<br />

sehr intuitiv und alle Ein- und Ausgänge<br />

sind verwalt- und zuweisbar. Mit<br />

der Komponentenverbindung zeigte der<br />

Arcam eine souveräne Bildschärfe und<br />

skalierte die Informationen bis 1 080p.<br />

Über HDMI zugespielte SD-Interlace-Signale<br />

wurden dagegen nicht bearbeitet.<br />

Die Rauschunterdrückung greift wenig<br />

effizient ein, sodass schwächeres Bildmaterial<br />

nur unzureichend aufbereitet<br />

wird. Bei dem Versuch, Konturen nachzuschärfen,<br />

entstanden störende Artefakte.<br />

Der Filmmodus arbeitete ebenfalls<br />

fehlerhaft und produzierte flimmernde<br />

Konturen, weshalb Sie diesen deaktivieren<br />

sollten. Aus unserer Sicht ist<br />

der AVR600 aber ein ideales Gerät für<br />

Klang<strong>pur</strong>isten, die hochwertige Blu-ray-<br />

Player zur Filmdarstellung nutzen.<br />

Testergebnisse<br />

Videoverarbeitung<br />

Autoeinmessung<br />

Stromverbrauch<br />

Stand-by<br />

4,4 W<br />

0 W 1 W > 2 W<br />

Bildverarbeitung<br />

Analog->HDMI<br />

Signalwandlung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

HDMI->HDMI<br />

Weiterleitung Vollbildkonvertierung Skalierung<br />

Wärmebild<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

30 Hz<br />

befriedigend<br />

sehr gut<br />

Screenshot 1<br />

100 Hz 250 Hz 500 Hz 1 kHz 4kHz<br />

10kHz 20kHz<br />

Nach der Einmessung (grün) ist der Frequenzgang deutlich<br />

linearer als vor der Einmessung (blau)<br />

In dieser Ansicht des Bildschirmmenüs ist das übersichtliche<br />

Ergebnis der Einmessung zu sehen<br />

Ausstattung/<br />

Verarbeitung<br />

20 von 20<br />

Benutzerfreundlichkeit<br />

16 von 20<br />

Wiedergabequalität<br />

53 von 60<br />

Wertung 89 von 100<br />

Bewertungsschlüssel: 100–95: Referenzklasse, 94–90: ausgezeichnet, 89–85: sehr gut, 84–70: gut, 69–55: befriedigend, 54–40: ausreichend, 39–0: mangelhaft Kaufberatung 93


Audiomesswerte<br />

In unseren Tests steht die objektive Beurteilung der Audioqualitäten im Vordergrund.<br />

Dazu gehören neben ausgiebigen Hörtests Messwerte, die eine objektive Bewertung<br />

und Vergleichbarkeit zulassen.<br />

Audiofrequenzgang<br />

Der Audiofrequenzgang wird entweder an den<br />

analogen Line-Ausgängen oder an den Lautsprecherausgängen<br />

eines Verstärkers über einen angeschlossenen<br />

Lastwiderstand erfasst. Somit sind<br />

Abweichungen in der Linearität erkennbar.<br />

1 dB<br />

0 dB<br />

–1 dB<br />

Der Kennschalldruck<br />

Der Kennschalldruck gibt an, welchen Schalldruckpegel<br />

ein Lautsprecher in einem Meter<br />

Entfernung erzeugen kann. Gemessen wird<br />

unter den Bedingungen, die der angegebenen<br />

Lautsprecherimpedanz entsprechen. Dem Lautsprecher<br />

wird ein bandbegrenztes rosa Rauschen<br />

zugeführt, bis an den Anschlüssen eines z. B. Vier-<br />

Ohm-Lautsprechers zwei Volt (effektiv) erreicht<br />

sind. Daraufhin wird der Schalldruck ermittelt.<br />

Verzerrungsproduktverhältnis<br />

Zu dem eingespeisten Testsignal erzeugt eine<br />

Audioschaltung weitere Verzerrungen. Diese können<br />

geradzahlig (harmonisch) oder ungeradzahlig<br />

(unharmonisch) sein. Sie prägen den Klang.<br />

0 dB<br />

–20 dB<br />

–40 dB<br />

–60 dB<br />

–80 dB<br />

Kennschalldruck in dB spl/1 Meter an 4 Ohm (2 V)<br />

–100 dB<br />

1,99401 kHz<br />

2,99113 kHz<br />

3,98818 kHz<br />

4,98522 kHz<br />

5,98204 kHz<br />

6,97931 kHz<br />

7,97636 kHz<br />

8,97340 kHz<br />

9,97044 kHz<br />

20 Hz<br />

200 Hz 500 Hz<br />

5kHz<br />

100 Hz 1 kHz 40kHz<br />

50 Hz 2 kHz 3 kHz 10kHz 20kHz 100kHz<br />

85 dB<br />

< 75 dB 82 dB > 90 dB<br />

–120 dB<br />

–140 dB<br />

0,9970 1 kHz<br />

7f 8f 9f<br />

f 2f 3f 4f 5f 6f 10f<br />

Lautsprecherfrequenzgang<br />

Er wird in einer Entfernung von einem Meter zu<br />

dem Lautsprecher gemessen. Dabei ist erkennbar,<br />

ob es Abweichungen im Übertragungsverhalten<br />

gibt. Diese sind in den meisten Fällen hörbar.<br />

Verzerrungen vs. Frequenz<br />

Mit dieser Messung wird bestimmt, in welchem<br />

Frequenzbereich das Verhältnis der harmonischen<br />

Verzerrungen zunimmt. Diese Messung ist an jedem<br />

Audioausgang oder Lautsprecher möglich.<br />

Übersprechen (Crosstalk)<br />

Die Messung gibt an, mit welchem elektrischen<br />

Pegel ein Audiokanal in den benachbarten Kanal<br />

überspricht. Je höher die Trennung zwischen den<br />

Kanälen ist, desto besser die Audioperformance.<br />

6 dB<br />

0 dB<br />

–6 dB<br />

10 %<br />

5 %<br />

2 %<br />

0,5 %<br />

0,2 %<br />

0,05 %<br />

0,02 %<br />

-10dB<br />

-20dB<br />

-30dB<br />

-40dB<br />

-50dB<br />

-60dB<br />

-70dB<br />

-80dB<br />

-90dB<br />

30 Hz<br />

250 Hz 500 Hz<br />

4kHz<br />

100 Hz 1 kHz 10kHz 20kHz<br />

0,005 %<br />

0,002 %<br />

20Hz<br />

100Hz 300Hz 1k 2k 5k<br />

20k<br />

-100dB<br />

-110dB<br />

2kHz 3kHz 4kHz 5kHz 6kHz 10kHz<br />

Das Testlabor des Auerbach Verlages<br />

Die Testsysteme des Auerbach Verlages erfüllen die Qualitätskriterien<br />

nach DIN EN ISO 9 001 bzw. 14 001 und die Anforderungen<br />

nach AQAP 110 und 150. Neben ausführlichen<br />

Vergleichstests wird jedes Gerät mit umfangreichen Messungen<br />

auf Herz und Nieren geprüft. Für Satelliten- und Fernsehsignale<br />

kommt der SFU von Rohde & Schwarz zum Einsatz.<br />

Der Signalgenerator für DVB-T, DVB-S, DVB-C sowie DVB-H<br />

ist HDTV-tauglich, sowohl für MPEG-2 als auch MPEG-4<br />

und DVB-S2. Ebenso sorgfältig arbeitet der UPV. Mit ihm<br />

messen die Redakteure den Frequenzgang, die Klirrfaktoren,<br />

Leistungen und weitere Werte für alle Audiokomponenten wie<br />

AV-Receiver und DVD-Player. Komplettiert wird das Trio vom<br />

Videomessgerät VSA. Die Video-Analyseeinheit ist Vektorskop,<br />

Oszilloskop und Steuereinheit in einem. HDMI-Analysen führen<br />

wir mit Messgeräten der Firmen Astro und Audio Precision<br />

durch. Bild- wie auch Tondaten können so verlustfrei analysiert<br />

werden. Für Bildschirme und Projektoren setzt das Testlabor<br />

auf das zertifi zierte Lichtmessgerät CS-200 von Konica<br />

Minolta. Der hochpräzise Messkopf ermittelt die Leuchtdichte<br />

und Farbgenauigkeit von Plasmabildschirmen, LCDs und<br />

Projektoren. Sämtliche Geräte werden nach der D65-Norm<br />

kalibriert und erst nach erfolgter Gamma- und Farbkorrektur<br />

gemessen. Somit stellen die Tester sicher, dass jeder<br />

Fernseher oder Projektor vor den Messungen die gleichen<br />

Voraussetzungen erfüllt und den Videonormen entspricht.<br />

Camcorder testen wir mittels Imatest-Software und zertifi -<br />

zierter Testcharts unter genormten Lichtbedingungen. Die<br />

verständliche Aufbereitung der Messergebnisse hat bei uns<br />

oberste Priorität, damit Sie eines nicht verlieren: den Durchblick<br />

für das Wesentliche.<br />

Der Heimkinoraum des Auerbach Verlages<br />

Hochsensibles Messsystem mit „SatLive“-Software<br />

Lichtmessgerät CS-200 von Konica Minolta<br />

94 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Audio-Fachhändler<br />

Ihr Fachhändler erklärt Ihnen alle Vorzüge und berät Sie gern beim Kauf.<br />

PLZ 0<br />

Leipzig<br />

Heimkino Klohs<br />

Engertstr. 8 HH, PLZ 04177<br />

Telefon: (03 41) 9 40 50 77,<br />

Fax: (03 41) 9 40 50 17<br />

Leipzig<br />

UNI-HIFI Vertriebs GmbH<br />

Goldschmidtstr. 14, PLZ 04103<br />

Telefon: (03 41) 9 60 50 50,<br />

Fax: (03 41) 9 60 50 60<br />

uni-hifi.leipzig@t-online.de<br />

PLZ 1<br />

Berlin<br />

Megascreen HDTV<br />

Ritterfelddamm 169, PLZ 14089<br />

Telefon: (030) 36 43 30 30,<br />

Fax: (030) 36 43 30 50<br />

megascreenhome@aol.com<br />

PLZ 2<br />

Delingsdorf<br />

Happy Cinema<br />

Wiesengrund 1, PLZ 22941<br />

Telefon: (0 4532) 2679293<br />

Oldenburg<br />

Telepoint<br />

Posthalterweg 2c, PLZ 26129<br />

Telefon: (04 41) 970990,<br />

Fax: (04 41) 97 099101<br />

telepoint.oldenburg@telepoint.de<br />

Leer<br />

Telepoint<br />

Nüttermoorer Str. 2, PLZ 26789<br />

Telefon: (0491) 925660, Fax: (0491) 9256668<br />

telepoint.leer@telepoint.de<br />

PLZ 3<br />

Hannover<br />

Art & Voice Medien GmbH<br />

Heimkinosysteme<br />

Davenstedter Str./Bauweg 5, PLZ 30453<br />

Telefon: (05 11) 44 10 46, Fax: (05 11) 44 10 18<br />

PLZ 4 und 5<br />

Dormagen<br />

die nadel – HiFi-Zubehöhr OHG<br />

Kielerstr. 18, PLZ 41540<br />

Telefon: (02133) 210433,<br />

Fax: (02133) 210435<br />

www.dienadel.de, info@dienadel.de<br />

Emsdetten<br />

Beamershop24.net<br />

Gutenbergstr. 2, PLZ 48282<br />

Telefon: (02572) 9239120,<br />

Fax: (02572) 9239112<br />

www.beamershop24.net,<br />

info@beamershop24.net<br />

Gelsenkirchen<br />

Hitseller.de GmbH<br />

Hochkampstr. 68 D, PLZ 45881<br />

Telefon: (02 09) 15 78 09 29,<br />

Fax: (02 09) 15 78 09 39<br />

www.hitseller.de, info@hitseller.de<br />

Herne<br />

Heimkino Aktuell<br />

Hülsstr. 9, PLZ 44625<br />

Telefon: (02325) 940049,<br />

Fax: (02325) 940053<br />

www.HDTVision.de, info@heimkinoaktuell.de<br />

Köln<br />

Euphonia GmbH<br />

An Groß St. Martin 5, PLZ 50667<br />

Telefon: (0221) 9257020<br />

PLZ 6<br />

Offenbach<br />

Hifi im Hinterhof GmbH<br />

Geleitstr. 50, PLZ 63067<br />

Telefon: (069) 88 86 09<br />

PLZ 7<br />

Gemmrigheim<br />

Scottys – Beamer<br />

Hauptstr. 49, PLZ 74376<br />

Telefon: (0 71 43) 84 14 01,<br />

Fax: (0 71 43) 84 14 00<br />

info@scottys-beamer.de<br />

PLZ 8<br />

München<br />

HiFi Concept<br />

Wörthstr. 45+38, PLZ 81667<br />

Telefon: (0 89) 4 47 07 74, Fax: (0 89) 4 48 77 18<br />

www.hificoncept.de, info@hifi-concept.com<br />

BESTELLFORMULAR<br />

Ja, ich möchte das Magazin HD+TV in meinem Geschäft verkaufen. Meine Adresse wird ab der nächstmöglichen<br />

Ausgabe im Fachhandelsverzeichnis geführt. Bitte liefern Sie mir ab der nächstmöglichen Ausgabe<br />

_______ Exemplare der HD+TV (Verkaufspreis 4,99 Euro).<br />

Mindestbestellmenge 5 Exemplare. Bei Ausgaben mit CD/DVD bitte den eventuell erhöhten Heftpreis beachten.<br />

Bitte beachten Sie, dass wir aufgrund der hohen Rabatte kein Remissionsrecht bieten können.<br />

Es gelten folgende Sonderkonditionen:<br />

Kein Risiko: Sie können die Belieferung jederzeit kündigen.*<br />

Menge/Preis (inkl. Porto/Versand) 5 Hefte 17,40 Euro (25% Rabatt)<br />

10 Hefte 32,48 Euro (30% Rabatt)<br />

15 Hefte 45,35 Euro (35% Rabatt)<br />

Alle angegebenen Preise sind Nettopreise.<br />

Formular ausschneiden,<br />

ausfüllen und einsenden an:<br />

Auerbach Verlag<br />

und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20<br />

04229 Leipzig<br />

oder schnell per Fax<br />

(03 41) 1 49 55-11<br />

Ihre Rechnungsanschrift:<br />

Bezahlung:<br />

Firma<br />

per Lastschrift<br />

halbjährlich (2,5 % Rabatt)<br />

per Rechnung<br />

jährlich (5 % Rabatt)<br />

Name/Abteilung<br />

BLZ/Geldinstitut<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort/Land<br />

Kontonummer<br />

Kontoinhaber<br />

Telefon/Fax/E-Mail-Adresse<br />

Datum/Ihre Unterschrift<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

* Der Eintrag verlängert sich automatisch, wenn nicht per Post oder Fax bei der Auerbach Verlag und Infodienste GmbH gekündigt wurde.


Testübersicht<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Stereovollverstärker<br />

Arcam<br />

A38<br />

Denon<br />

PMA-2010AE<br />

T+A<br />

Power Plant<br />

MKII<br />

Vincent<br />

SV-234<br />

Stereovollverstärker<br />

mit hervorragender<br />

Verarbeitungsqualität<br />

und Haptik. Wahrer<br />

Meister der Abbildung<br />

komplexer Strukturen.<br />

1 800 Euro 1/2010 www.arcam.de<br />

Allrounder. Source-<br />

Direct-Button. Effiziente<br />

Klangregelung.<br />

Feinzeichnerisch und<br />

energisch. Eingeengtes<br />

Stereopanorama.<br />

1 999 Euro 1/2010 www.denon.de<br />

Vollverstärker mit<br />

Class-D-Digitalendstufe.<br />

Loudness-Funktion.<br />

Lebendiger Klang.<br />

Besonders für moderne<br />

Musik geeignet.<br />

1 600 Euro 1/2010 www.taelektroakustik.de<br />

Stereovollverstärker<br />

mit sechs vergoldeten<br />

Stereoeingängen.<br />

Vollsymmetrisches<br />

Schaltungsdesign.<br />

Meister der Dynamik.<br />

1 900 Euro 1/2010 www.vincent-tac.de<br />

20/20/54<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

19/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

19/19/50<br />

Sehr gut<br />

88<br />

19/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Stereolautsprecher<br />

Bowers &<br />

Wilkins<br />

684<br />

KEF<br />

Reference<br />

203/2<br />

Nubert<br />

nuVero 11<br />

Nubert<br />

nuLine 102<br />

2,5-Wege-Bassrefl ex-<br />

Konstruktion mit guter<br />

Hochtonaufl ösung und<br />

Mittenwiedergabe. Geringer<br />

Tiefbass. Massive<br />

Anschlüsse.<br />

1 000 Euro 1/2010 www.bowers-wilkins.de<br />

3-Wege-Bassrefl ex-<br />

System. Magnetisch abgeschirmt.<br />

Tri-Amping/<br />

-Wiring. Akustische<br />

Ortsanpassung des<br />

Hochton-Bassbereiches.<br />

7 000 Euro 1/2010 www.kef-audio.de<br />

Glasfaserbestückte<br />

Membran. 3-Wege-<br />

Konstruktion.<br />

Raumanpassung. Ausbalancierte<br />

Tonalität bis<br />

jenseits der 35 Hz.<br />

2 690 Euro 1/2009 www.nubert.de<br />

2-Wege-Bassrefl ex-System<br />

mit zwei Subbass-<br />

Chassis. Lebendige<br />

Spielweise mit sehr<br />

guter Mittenaufl ösung.<br />

Optimale Verarbeitung.<br />

1 500 Euro 1/2010 www.nubert.de<br />

9/10/65<br />

Gut<br />

84<br />

10/10/73<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

10/10/69<br />

Sehr gut<br />

80<br />

10/10/66<br />

Sehr gut<br />

86<br />

Yamaha<br />

A-S1000<br />

AV-Receiver<br />

Arcam<br />

AVR600<br />

Harman<br />

Kardon<br />

AVR 760<br />

Onkyo<br />

TX-NR5007<br />

Yamaha<br />

DSP-Z11<br />

Stereovollverstärker<br />

mit Transistorklang.<br />

Vollsymmetrisches<br />

Schaltungsdesign. Gute<br />

Übersprechungswerte.<br />

1 000 Euro 1/2010 www.yamaha-online.de<br />

7-Kanal-AV-Receiver,<br />

bis zu drei Subwoofer<br />

anschließbar. Gefällig<br />

neutrales Klangbild in<br />

Stereo wie Mehrkanal.<br />

Dolby Volume.<br />

4 399 Euro 1/2010 www.arcam.de<br />

7-Kanal-AV-Receiver.<br />

Leistungsstarke<br />

Endstufen. Dolby<br />

Volume, keine<br />

Höhenkanäle. Hoher<br />

Stromverbrauch und<br />

vorlauter Lüfter.<br />

2 499 Euro 1/2010 www.harmankardon.de<br />

9.2-Netzwerk-<br />

AV-Receiver. Acht<br />

HDMI-Eingänge, zwei<br />

Ausgänge. Sehr saubere<br />

Surround-Abbildung.<br />

Sehr guter Videochip.<br />

2 000 Euro 1/2010 www.onkyo.de<br />

Tadellose Video- und<br />

Audioverarbeitung,<br />

DSP-Sektion der Profi -<br />

klasse. Elf Endstufen für<br />

11.2- oder 4-Zonen-Betrieb.<br />

Frei konfi gurierbares<br />

Einmesssystem.<br />

5 500 Euro 1/2009 www.yamaha-online.de<br />

20/18/54<br />

Ausgezeichnet<br />

92<br />

20/16/53<br />

Sehr gut<br />

89<br />

19/16/54<br />

Sehr gut<br />

89<br />

20/16/52<br />

Sehr gut<br />

88<br />

20/18/56<br />

Ausgezeichnet<br />

94<br />

Teufel<br />

Ultima 800<br />

Quadral<br />

Platinum M4<br />

3-Wege-Lautsprecher<br />

ohne Bassrefl exöffnung.<br />

Vierstufi ge<br />

Bassanpassung. Heller<br />

Klang mit ordentlichem<br />

Bassfundament.<br />

3 000 Euro 1/2010 www.teufel.de<br />

Passiver Bassrefl ex-<br />

Standlautsprecher in<br />

3-Wege-Konstruktion.<br />

Warme Mittenwiedergabe.<br />

Etwas opulenter<br />

Bassbereich.<br />

1 400 Euro 1/2010 www.quadral.com<br />

Surround-Sets<br />

Elac<br />

Linie 240<br />

KEF<br />

XQ-Serie<br />

Mission<br />

Serie 79<br />

Neutrales Lautsprecherset.<br />

Weiterentwicklung<br />

von Air-Motion-Transformern.<br />

Sehr weiter<br />

Übertragungsbereich,<br />

hoher Wirkungsgrad.<br />

7 300 Euro 1/2009 www.elac.de<br />

5.1-Ensemble aus zwei<br />

Standlautsprechern,<br />

zwei Regallautsprechern,<br />

Center und<br />

Sub. Hervorragende<br />

Zusammenarbeit der<br />

Einzelkomponenten.<br />

7 400 Euro 1/2009 www.kef-audio.de<br />

5.1-Satelliten-System.<br />

Center mit Viotex-<br />

Textilhochtöner.<br />

Tiefmitteltöner<br />

aus Parawave-<br />

Membranmaterial.<br />

2 697 Euro 1/2009 www.iad-audio.de<br />

10/9/71<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

10/10/64<br />

Gut<br />

84<br />

10/10/70<br />

Ausgezeichnet<br />

90<br />

10/7/69<br />

Sehr gut<br />

86<br />

9/10/58<br />

Gut<br />

77<br />

96 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Monitor<br />

Audio<br />

Platinum-<br />

5.1-Set<br />

Revox<br />

Re:sound-<br />

S-5.1-Set<br />

5.1-System. Identische<br />

Chassis-Bestückung.<br />

Ähnliche Gehäusevolumina<br />

für mehr Homogenität.<br />

Raumanpassung<br />

möglich.<br />

19 000 Euro 1/2009 www.monitoraudioplatinum.de<br />

Sehr transparentes<br />

5.1-Set. Exzellente<br />

Mitteltonwiedergabe.<br />

Zu scharfer Hochtonbereich.<br />

Beeindruckender<br />

Wirkungsgrad.<br />

2 430 Euro 1/2009 www.revox.de<br />

Vor-/Endstufe<br />

Denon<br />

AVP-A1HDA<br />

(Vorstufe)/<br />

POA-A1HD<br />

(Endstufe)<br />

Vor-/Endstufenkombination<br />

aus<br />

Surround-Vorstufe und<br />

10-Kanal-Verstärker.<br />

Vollsymmetrischer Aufbau.<br />

Videokünstler.<br />

je 7 999 Euro 1/2009 www.denon.de<br />

10/10/73<br />

Ausgezeichnet<br />

93<br />

8/10/67<br />

Sehr gut<br />

85<br />

20/18/59<br />

Referenzklasse<br />

97<br />

Modell Ansicht/Preis/Ausgabe Testurteil Wertung<br />

Blu-ray-Player<br />

Marantz<br />

UD9004<br />

Sony<br />

BDP-S5000ES<br />

SACD-Player<br />

Denon<br />

DCD-2010AE<br />

Blu-ray-Player mit<br />

fantastischer Bild- und<br />

Klangqualität. Profile<br />

2.0. Unterstützt<br />

DVD-Audio und SACD.<br />

Analoge Ausgänge mit<br />

guter Klangbalance.<br />

5 499 Euro 1/2010 www.marantz.de<br />

Blu-ray-Player mit<br />

Profile 2.0. Gute<br />

Bedienbarkeit. Alle HD-<br />

Audio-Decoder an Bord.<br />

Audiosektion samt<br />

analogen Schnittstellen<br />

erstklassig. 1 080p24.<br />

1 699 Euro 1/2009 www.sharp.de<br />

Hochwertiger Schaltkreis.<br />

Digitale Ein- und<br />

Ausgänge. Wiedergabequalität<br />

bewegt sich<br />

konstant auf hervorragendem<br />

Niveau. Sehr<br />

gute Messwerte.<br />

2 000 Euro 1/2010 www.denon.de<br />

20/13/58<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

19/16/56<br />

Ausgezeichnet<br />

91<br />

20/20/56<br />

Referenzklasse<br />

96<br />

8 Wir stellen ein: Testredakteur(in) Audio/Video<br />

Der Auerbach Verlag hat sich auf Special-Interest-Titel im Bereich digitale Unterhaltungselektronik<br />

und Medien spezialisiert. Mit unseren Publikationen und Internetauftritten erreichen wir<br />

ca. 2,5 Millionen Leser. Wir verlegen u.a.:<br />

DIGITAL FERNSEHEN, DIGITAL <strong>TEST</strong>ED, DIGITAL INSIDER, HD+TV,<br />

BLU-RAY MAGAZIN, <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong>, FILMEN UND FOTOGRAFIEREN<br />

In unserem hochmodernen Testlabor testen wir mit Equipment von Rohde & Schwarz, Astro<br />

Design, Audio Precision und Konica Minolta die neuesten Produkte der Unterhaltungselektronik.<br />

Wir suchen zum Berufseinstieg 1. Juni 2010<br />

eine(n) Testredakteur(in)<br />

Sie lieben Technik und haben sich auf Audio- und/oder Videoprodukte spezialisiert. Sie testen<br />

gern und präzise, gehen sicher mit der deutschen Sprache um und können unsere Leser mit Ihren<br />

Berichten begeistern. Sie sehen das Thema Unterhaltungselektronik nicht als berufliche Pflicht,<br />

sondern als Berufung. Idealerweise haben Sie auch schon das „Schreiben“ gelernt, Praktika in<br />

diversen Verlagen geleistet und erste Berufserfahrungen gesammelt. Je nach Stand Ihrer<br />

Kenntnisse bieten wir Ihnen auch eine fundierte Ausbildung zum Redakteur in unserem Hause<br />

an.<br />

Wir suchen engagierte Mitarbeiter, die mit uns gemeinsam in einem unabhängigen Verlag<br />

wachsen wollen. Dabei gehen Sie, wenn es sein muss, auch an die Grenzen Ihrer Belastbarkeit.<br />

Persönlicher Einsatz an Wochenenden und Feiertagen sowie auf Messen und Fachveranstaltungen<br />

ist Ihnen nicht fremd.<br />

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Ihren Gehaltsvorstellungen an:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Personalabteilung, z.H. Frau Hummel, Lauchstädter<br />

Straße 20, 04229 Leipzig oder job@auerbach-verlag.de<br />

Schriftliche Bewerbungen werden nur zurückgeschickt, wenn ein ausreichend frankierter Rückumschlag<br />

beigefügt ist.<br />

Kaufberatung 97


Das Auge hört mit<br />

Dass Lautsprecher weder farblos noch langweilig aussehen<br />

müssen, zeigt unsere Auswahl skurriler Soundlösungen.<br />

Augen auf und die Ohren gespitzt!<br />

Impressum<br />

Verleger:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0 • Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

Herausgeber:<br />

Stefan Goedecke, Torsten Herres,<br />

Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch (ViSdP)<br />

Chefredaktion:<br />

Christian Trozinski (CT)<br />

Grafikdesign:<br />

Nico Hildebrand, Steffi Köhler,<br />

Stefan Kretzschmar, Stefan Mitschke,<br />

Katharina Schreckenbach (Leitung),<br />

Kim Trank, Annemarie Votrubec<br />

Redaktion:<br />

Florian Kriegel, Torsten Pless (TP),<br />

Dennis Schirrmacher (DS), Jens Voigt VDT (JV)<br />

Lektorat:<br />

Christian Kraft, Thilo Neubacher,<br />

Katharina Neumann<br />

Produktbetreuung:<br />

Simon Eidmann, Hirra Hafeez, Verena<br />

Rottmann<br />

Ist es ein Lautsprecher oder doch ein Ofenrohr?<br />

Die S-90 von Reckhorn sind ganz klar Ersteres<br />

und sollen dank Koaxial-Chassis mit einer besonders<br />

exakten Bühnenstaffelung aufwarten<br />

Diese knuffigen Boxen von Scandyna haben es<br />

faustdick hinter den Ohren: Die stabilen Membranen<br />

machen die Lautsprecher zum idealen<br />

Spielpartner für das Kinderzimmer<br />

Anschrift:<br />

Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />

Redaktion <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong><br />

Lauchstädter Str. 20, 04229 Leipzig<br />

leserbriefe@hdplustv.de<br />

www.hdplustv.de<br />

Anzeigen:<br />

Carsten Philipp (Leitung), Claudia Fritzsch,<br />

Nicole Haack,Simone Läßig, Benjamin Mächler<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-0<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

anzeigen@hdplustv.de<br />

Abonnenten:<br />

Nadine Helbig, Katrin Schwede<br />

Tel. (03 41) 1 49 55-13<br />

Fax (03 41) 1 49 55-11<br />

abo@hdplustv.de<br />

Vertrieb:<br />

MZV Moderner Zeitschriften<br />

Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Breslauer Straße 5, D-85386 Eching<br />

Tel. (0 89) 3 19 06-0, Fax: (0 89) 3 19 06-113<br />

info@mzv.de, www.mzv.de<br />

ISSN: 1868-484X<br />

Druck:<br />

RR Donnelley Europe sp. z o.o.,<br />

Krakow<br />

Mit den JBL Encounter wird Ihr Schreibtisch<br />

zur außerirdischen Kommandozentrale. Die<br />

Lautsprecher scheinen aus einer Folge „Akte X“<br />

entflohen zu sein<br />

Harman Kardons GLA-55 sind für den Schreibtisch<br />

fast zu schade. Neben dem Chromfuß<br />

besticht das außergewöhnliche Gehäuse aus<br />

Acrylglas: ein echtes Kunstwerk<br />

Ungewöhnliche Lautsprecher<br />

verlangen nach einem ungewöhnlichen<br />

Verstärker. Der<br />

an einen Grill erinnernde Verstärker<br />

von Scandyna verfügt<br />

über zweimal 50 Watt und<br />

bietet vier Stereoeingänge<br />

Bilder: Bowers & Wilkins, Harman, Scandyna, Reckhorn<br />

© 2010 von Auerbach Verlag und Infodienste<br />

GmbH, Leipzig. Vervielfältigung und Verbreitung<br />

von Artikeln, Grafiken, Fotos durch jedes Medium<br />

ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet.<br />

Die Interviews geben die Meinungen der<br />

Interviewpartner wieder. Diese muss nicht der<br />

Meinung des Verlages entsprechen. Für die<br />

Aussagen des Interviewpartners wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung kann keine Gewähr für<br />

die Richtigkeit der Angaben übernommen<br />

werden. Schutzrechte auf Produktnamen oder<br />

Produkte sind in den einzelnen Artikeln nicht<br />

zwingend erwähnt. Namentliche oder mit<br />

Initialen gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für<br />

unverlangt eingesandte Manuskripte, Datenträger<br />

und Fotos übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

Die Zustimmung zum Abdruck wird vorausgesetzt.<br />

Der Autor erklärt mit der Einsendung von<br />

Material, dass dieses frei von Rechten Dritter ist.<br />

Mit der Honorierung von Manuskripten, Fotos<br />

und anderem Material erwirbt der Verlag die<br />

Rechte daran. Gerichtsstand ist Leipzig.<br />

98 <strong>AUDIO</strong> <strong>TEST</strong> | 1.2010 | www.hdplustv.de


Ein echter<br />

Allesüberallkönner.<br />

Loewe Individual Mediacenter.<br />

Spielt alles, kann alles. Egal, ob CD/DVD, Radio, digitale Musik aus dem Heimnetzwerk,<br />

von Ihrem USB-Stick oder von Apple iPod / iPhone. Mit dem neuen Individual<br />

Mediacenter haben Sie alle Medien komfortabel im Griff. Mehr Informationen und<br />

Ihren Loewe Fachhändler finden Sie unter www.loewe.de.<br />

Loewe Systeme wurden von Phoenix Design/Loewe Design gestaltet.


BOSE ® CineMate ® Digital Home Cinema Speaker Systems<br />

Wer Kino will, muss HÖREN.<br />

Die TrueSpace ® -Technologie<br />

steuert im Millisekunden-<br />

Bereich die Lautstärke und<br />

Laufzeit des Schalls zum<br />

Hörer.<br />

Großes Kino ist vor allem auch großer Klang –<br />

das gilt besonders auch für das Kinoerlebnis zu Hause im Wohnzimmer.<br />

Die CineMate ® Digital Home Cinema Speaker Systems sind die ideale Audio-Ergänzung<br />

zu Ihrem Flatscreen TV. Sie bieten raumfüllenden Home Cinema Sound und Musik mit nur<br />

zwei kleinen sichtbaren Lautsprechern und einem versteckt platzierbaren ACOUSTIMASS ®<br />

Modul.<br />

Mit der integrierten Fernbedienung steuern Sie einfach und logisch die Komponenten Ihres<br />

Systems. Die CineMate ® Digital Home Cinema Speaker Systems sind „im Handumdrehen”<br />

installiert. Wandhalter und Bodenstative aus unserem Zubehörprogramm erlauben Ihnen<br />

die maßgeschneiderte Platzierung der Lautsprecher im Wohnzimmer. CineMate ® Systems<br />

gibt es in zwei Ausstattungs- und Preisvarianten, ganz nach Ihren Wünschen.<br />

So entsteht mit nur<br />

zwei kleinen sichtbaren<br />

Lautsprechern ein besonders<br />

lebendiges und räumliches<br />

Home Cinema-Klangbild.<br />

<strong>TEST</strong>ERGEBNISSE<br />

Video-HomeVision 2/2010<br />

HEIMKINO 1-2/2010<br />

SATVISION 11/2009<br />

hifitest.de<br />

Preis/Leistung: SEHR GUT<br />

Testurteil: 1,0 SEHR GUT, Preis/Leistung: SEHR GUT, Spitzenklasse<br />

Testurteil: SEHR GUT<br />

Preis/Leistung: SEHR GUT<br />

Abbildung:<br />

CineMate ® GS<br />

Digital Home Cinema<br />

Speaker System<br />

Der Bose Partner 2000 Fachhändler in Ihrer Nähe freut sich auf eine Vorführung.<br />

Händlernachweis und Produktinfo:<br />

✆ (08 00) 2 67 31 11 gebührenfrei Kennziffer 10AYAUT015<br />

www.bose-news.de oder www.bose-news.at<br />

Patentrechte in den USA und anderen Ländern verliehen und/oder beantragt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!