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NO-MEDIA-EDITION<br />
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BACKUP<br />
Sysconfp: Jeden Drucker zentral verwalten S. 52<br />
SSL-Auth: Am Server anmelden <strong>per</strong> Zertifikat S. 42<br />
PX-256M2S: Schnelle SSD zum fairen Preis S. 76<br />
TRK: Rescue-Toolkit für Windows <strong>und</strong> Linux S. 48<br />
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Spanien EUR 7,45<br />
Italien EUR 7,45<br />
08.2011<br />
08.2011<br />
UPSTArT• TLP • SySCONFP • KINDLE 3G • CODECS • HyBrID-GrAFIK • BACKUP<br />
Das Magazin für die Praxis<br />
KOMFOrTABEL SICHErN PEr <strong>GUI</strong> UND <strong>SHELL</strong><br />
BACKUP<br />
Snapshots mit Bordmitteln S. 26<br />
Unersetzliche Daten automatisiert lokal oder auf<br />
einen Server im Internet kopieren mit Rsnapshot<br />
Sichern auf Knopfdruck S. 30, 34<br />
Wichtige Dokumente <strong>und</strong> Ordner zeitgesteuert oder<br />
manuell vor dem Daten-GAU retten mit Déjà Dup <strong>und</strong> Back in Time<br />
Stressfrei zur optimalen Backup-Strategie S. 20<br />
Exakten Bedarf richtig ermitteln, Medien <strong>und</strong> Dienstleister optimal<br />
wählen <strong>und</strong> nahtlos in das eigene Sicherungskonzept integrieren<br />
Codecs S. 78<br />
Lizenzfrei <strong>und</strong><br />
zukunftssicher<br />
Upstart S. 70<br />
Systemstart in<br />
Sek<strong>und</strong>en<br />
4 195111 005504 08<br />
Android-Netbook für unterwegs S. 74<br />
Leichtgewichtiges Mobil-Schnäppchen für unter 100 Euro:<br />
Pearl Meteorit NB-7 mit 1-GHz-ARM <strong>und</strong> Android 2.2<br />
Hybrid-Grafik<br />
voll ausreizen S. 66<br />
So versucht die Community,<br />
Nvidias Optimus zu knacken<br />
Stromfresser finden<br />
<strong>und</strong> abschalten S. 60<br />
Mit TLP die Akkulaufzeit von<br />
Thinkpads erheblich strecken<br />
Pascal-Programme <strong>per</strong> Mausklick S. 38<br />
So erstellen Sie mit der Object-Pascal-IDE Lazarus binnen<br />
Minuten grafische Anwendungen für jedes Betriebssystem<br />
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Linux<br />
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editorial<br />
Gr<strong>und</strong> zur Klage<br />
Sehr geehrte Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />
man sieht ja heute schon kaum<br />
mehr hin, wenn in den Medien<br />
mal wieder eine Schlagzeile des<br />
Inhalts „X verklagt Y“ auftaucht.<br />
Der Weg durch die juristischen Instanzen<br />
etabliert sich immer<br />
mehr als Prothese nicht nur für<br />
demokratische Entscheidungsprozesse,<br />
sondern auch für die immanenten<br />
Selbstregulierungsprozesses<br />
der Marktwirtschaft.<br />
Vorgemacht hat es die Politik, wo<br />
jedesmal dann, wenn eine Partei<br />
für ihre Vorstellungen im Parlament<br />
keine Mehrheit findet, unweigerlich<br />
der Gang zum Verfassungsgericht<br />
folgt. Auch die Wirtschaft<br />
folgt zunehmend diesem<br />
Vorbild: Wohlausgestattet mit vermeintlich<br />
oder tatsächlich greifenden<br />
Patenten instrumentalisieren<br />
besonders IT-Unternehmen zunehmend<br />
den Instanzenweg als<br />
Ersatz für marktwirtschaftlichen<br />
Wettbewerb. Kauft der Verbraucher<br />
lieber die Produkte des Konkurrenten<br />
als die eigenen, bessert<br />
man nicht etwa seine Ladenhüter<br />
nach, sondern verklagt einfach<br />
den Wettbewerber. Besonders beliebt<br />
ist diese Methode im aktuellen<br />
Hype-Markt r<strong>und</strong> um Mobilgeräte,<br />
wo er seltsame Blüten treibt.<br />
So versuchen im Moment etwa<br />
Apple <strong>und</strong> Samsung, gestützt auf<br />
gegenseitige Patentklagen, die<br />
Produkte des jeweils anderen in<br />
den USA über ein Importverbot<br />
aus dem Handel zur drängen.<br />
Microsoft wiederum, dessen Windows<br />
Phone außer dem maroden<br />
Nokia wohl keiner so recht haben<br />
will, verklagt ersatzweise jeden<br />
Anbieter von Android-Mobilgeräten<br />
auf Lizenzzahlungen, so etwa<br />
Foxconn, Motorola <strong>und</strong> Barnes &<br />
Noble. Kleinere Hersteller entrichten<br />
den entsprechenden Obolus<br />
lieber gleich freiwillig, um sich<br />
nicht in einen teueren Rechtsstreit<br />
mit einem Großkonzern<br />
einlassen zu müssen – das kostet<br />
dann zwischen 5 <strong>und</strong> 15 US-Dollar<br />
pro Gerät [1]. Zwar kann man<br />
sich darüber ärgern, dass ausgerechnet<br />
Microsoft kräftig an einem<br />
Linux-Derivat mitverdient,<br />
aber das ist bei der weiten Verbreitung<br />
des freien Betriebssystems<br />
wohl unvermeidlich.<br />
Dass aber inzwischen Firmen<br />
auch dagegen klagen, die GPL einhalten<br />
zu müssen, ist etwas qualitativ<br />
Neues. Als unrühmlicher<br />
Vorreiter auf diesem Gebiet betätigt<br />
sich derzeit AVM – ja, genau<br />
jenes Berliner Unternehmen, das<br />
mit seinen Linux-basierten DSL-<br />
Routern der Fritzbox-Serie ein so<br />
gutes Geschäft macht. AVM will<br />
einem Drittanbieter gerichtlich<br />
untersagen lassen, die Firmware<br />
der Fritzbox zum Einrichten eines<br />
Web-Content-Filters zu modifizieren<br />
– auch den Kernel <strong>und</strong> Komponenten<br />
wie Iptables (siehe<br />
News auf Seite 18 <strong>und</strong> [2]).<br />
Das widerspricht so offensichtlich<br />
der zugr<strong>und</strong>eliegenden GNU<br />
Public License, dass sogar das Gericht<br />
am allerersten Verhandlungstag<br />
schon erhebliche Zweifel<br />
an den Ansprüchen von AVM äußerte.<br />
Die offensichtlich äußerst<br />
sachkompetente Kammer des<br />
Landgerichts Berlin warf sogar<br />
die naheliegende Frage auf, ob<br />
nicht möglicherweise die gesamte<br />
Firmware als abgeleitetes Werk<br />
zu betrachten sei <strong>und</strong> deshalb als<br />
Ganzes unter die GPL gestellt<br />
werden müsse.<br />
Erscheint das Vorgehen von<br />
AVM schon fragwürdig, geht es<br />
dennoch problemlos noch dreister.<br />
Vor dem Obersten Gerichtshof<br />
von Mauritius ist gerade ein<br />
unglaublicher Fall anhängig: Ein<br />
Unternehmen behauptet, da<br />
Open-Source-Software (hier insbesondere<br />
Linux <strong>und</strong> Asterisk)<br />
keinerlei Copyright-Beschränkungen<br />
unterliege <strong>und</strong> frei verbreitet<br />
werden dürfe, seien alle abgeleiteten<br />
Werke alleiniges geistiges Eigentum<br />
des jeweiligen Entwicklers<br />
[3]. Man kann nur hoffen,<br />
dass die Richter in Port Louis<br />
ebensoviel Sachverstand beweisen<br />
wie ihre Kollegen in Berlin.<br />
Herzliche Grüße,<br />
info<br />
[1] Microsoft will 15 Dollar je Gerät:<br />
http:// tinyurl. com/ lu1108-samsung<br />
[2] „AVM verletzt die Lizenz des Kernels“:<br />
http:// fsfe. org/ news/ 2011/<br />
news-20110620-01. de. html<br />
[3] Prozess in Mauritius: http:// laforge.<br />
gnumonks. org/ weblog/ 2011/ 06/ 27/<br />
Jörg Luther<br />
Chefredakteur<br />
www.linux-user.de 08 | 11<br />
3
08 | 11<br />
60<br />
Dank TLP schalten Sie in<br />
einem Thinkpad-Laptop<br />
alle unnötigen Geräte aus<br />
<strong>und</strong> strecken so die Akkulaufzeit.<br />
78<br />
Sobald Sie eigene Videos oder<br />
Audio-Dateien ins Netz stellen, gilt<br />
es, nicht nur penibel die Lizenz, sondern<br />
auch das Format zu prüfen. Je nach Einsatz<br />
lauern hier nämlich bei proprietären Varianten<br />
erhebliche Fallstricke. Im Zweifelsfall sind Sie<br />
mit freien Codecs auf der sicheren Seite.<br />
unscheinbare Interface<br />
täuscht über die umfangreichen<br />
52Das<br />
Funktionen hinweg. Mit dem kleinen<br />
Programm Sysconfp verwalten Sie nicht<br />
nur lokale Drucker, sondern organisieren bei<br />
Bedarf alle entsprechenden Geräte im Netz.<br />
Heft-DVD<br />
scHwerpunkt<br />
prAxIs<br />
74<br />
Das 7-Zoll-Netbook<br />
NB-7 von<br />
Pearl mit 1-GHz-<br />
ARM-CPU <strong>und</strong> Android 2.2<br />
bietet sich als Reisebegleiter<br />
an – wenn Sie einige kleine<br />
Hürden erfolgreich meistern.<br />
Wir zeigen, wie Sie das schaffen.<br />
Mageia 1 ................ 6<br />
Heft-DVD-Inhalt ........ 10<br />
Aktuelles<br />
Buchtipps .............. 12<br />
„The Gimp Bible“, „LPIC-2“<br />
Angetestet ............. 14<br />
Afick 2.17, Dupeguru_Pe 2.2.1,<br />
Piggydb 4.20, Tomb 1.1<br />
Aktuelles .............. 16<br />
Rechtsstreit: AVM versucht, die<br />
GPL zu unterlaufen, Neues r<strong>und</strong><br />
um LibreOffice, Honeycomb-<br />
Tablets von Archos im September,<br />
Nachlese: Linuxtag 2011,<br />
Virtualbox 4.0.10, Profi-Backup<br />
zum Nulltarif, SysResc CD 2.2.0<br />
Backup-Basics ......... 20<br />
Mit defekten Festplatten verschwinden<br />
jährlich Millionen<br />
Dokumente, Bilder <strong>und</strong> Filme im<br />
Nirvana. Konsequente Backups<br />
schieben hier einen Riegel vor.<br />
rsnapshot ............. 26<br />
Mit Rsnapshot legen Sie auf<br />
einfache Art lokale Backups <strong>und</strong><br />
Sicherungen auf entfernten Maschinen<br />
an. Dank Rotationsprinzip<br />
haben Sie schnellen Zugriff<br />
auf ältere Dateiversionen.<br />
Back in time ........... 30<br />
Backup bequem: Mit wenigen<br />
Klicks <strong>sichern</strong> Sie Dateien <strong>und</strong><br />
Ordner <strong>und</strong> schützen sich so vor<br />
dem Verlust wertvoller Daten.<br />
Déjà Dup ............... 34<br />
Statt mit Cronjobs <strong>und</strong> Komman<br />
do zei len-Tools zu hantieren,<br />
<strong>sichern</strong> Sie dank Déjà Dup Ihre<br />
Daten mit nur einem Knopfdruck<br />
oder bei Bedarf vollautomatisch.<br />
lazarus ............... 38<br />
Lazarus ist eine integrierte Entwicklungsumgebung<br />
(IDE) für<br />
Free Pascal, die besonders schnell<br />
plattformübergreifende, grafische<br />
Benutzeroberflächen erstellt.<br />
ssl-Authentifizierung ... 42<br />
Dank Apache schützen Sie<br />
Webseiten schnell <strong>und</strong> einfach<br />
mit einem Passwort. Für mehr<br />
Sicherheit unterstützt der<br />
beliebte Webserver auch die<br />
Anmeldung <strong>per</strong> Zertifikat.<br />
trinity rescue kit ....... 48<br />
Das Trinity Rescue Kit orientiert<br />
sich an den praktischen Bedürfnissen<br />
des Admin-Alltags <strong>und</strong> integriert<br />
alle wichtigen Werkzeuge<br />
zur Wartung <strong>und</strong> Rettung von<br />
Linux- <strong>und</strong> Windows-PCs.<br />
Druckdienst ............ 52<br />
Trotz seines unscheinbaren Äußeren<br />
hat das kleine Tool Systemconfig-printer<br />
alle Drucker auf<br />
dem lokalen Rechner <strong>und</strong> im<br />
Netzwerk fest im Griff.<br />
4 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Heft-DVDs<br />
Auf den Heft-DVDs dieser Ausgabe befindet<br />
sich ausschließlich Anwendungssoftware.<br />
Die Datenträger enthalten keine jugendgefährdenden<br />
Inhalte.<br />
Sie unersetzliche<br />
Daten mit<br />
20Schützen<br />
einem konsequenten Backup. Wir zeigen, worauf Sie beim Planen<br />
Ihrer Strategie achten sollten, wie Sie quasi mit Bordmitteln lokal <strong>und</strong><br />
auf entfernte Server <strong>sichern</strong> <strong>und</strong> erläutern, wie Sie Anwendern die Möglichkeit<br />
zum individuellen Backup ihrer Dateien an die Hand geben.<br />
Auf der Heft-DVD:<br />
Ob beim Einrichten<br />
oder Nachjustieren –<br />
mit Parted Magic 6.2<br />
haben Sie alle Tools<br />
fürs Partitionieren<br />
stets griffbereit.<br />
IM test<br />
Amazon kindle G3 ....... 58<br />
Lesestoff für den Urlaub – der<br />
Linux-basierte E-Book-Reader<br />
Kindle mit G3 oder WLAN bietet<br />
Zugriff auf ein umfangreiches<br />
Sortiment. Alle Literatur bleibt<br />
aber an die Hardware geb<strong>und</strong>en.<br />
netz&systeM<br />
tlp ................... 60<br />
Ein praktisches Tool stellt gezielt<br />
Stromfresser im Thinkpad ab <strong>und</strong><br />
verlängert so die Lebensdauer<br />
<strong>und</strong> Laufzeit des Akkus.<br />
Hybrid-Grafik .......... 66<br />
Nvidias Optimus-Technik verspricht<br />
Grafik-Leistung nach<br />
Bedarf. Die Community arbeitet<br />
schon kräftig an Wegen, um die<br />
neue Chip-Generation mit freier<br />
Software optimal zu nutzen.<br />
upstart ................ 70<br />
Der SysV-Init-Ersatz Upstart<br />
wacht über die komplexen Vorgänge<br />
beim Systemstart. Mit dem<br />
richtigen Know-how fügen Sie<br />
bei Bedarf in das neue System ein<br />
eigenes Startskript ein.<br />
HArDwAre<br />
pearl Meteorit nB-7 ..... 74<br />
Mit einem Kampfpreis von 99,90<br />
Euro lockt das 7-Zoll-Android-<br />
Netbook von Pearl. Doch taugt der<br />
Zwerg auch für den Alltag?<br />
plextor px-256M2s ..... 76<br />
Beim erträglichen Preis von r<strong>und</strong><br />
400 Euro weist die Plextor-SSD an<br />
der SATA-III-Schnittstelle beeindruckende<br />
Leistungsdaten auf.<br />
know-How<br />
freie codecs ........... 78<br />
Ob Video oder Audio – wer seine<br />
Werke ins Web stellt, tut gut daran,<br />
den richtigen Codec für das<br />
Material zu verwenden.<br />
opencl-workshop ...... 82<br />
OpenCL macht die Grafikkarte<br />
zum Turbo für anspruchsvolle<br />
Recheno<strong>per</strong>ationen. Unser Workshop<br />
liefert ein Kochrezept dazu.<br />
serVIce<br />
editorial ................ 3<br />
It-profimarkt .......... 90<br />
Impressum ............. 97<br />
<strong>Vorschau</strong> 09/2011 ....... 98<br />
So mancher greift zum Derivat,<br />
wir nehmen lieber<br />
gleich das Original: Das aktuelle<br />
Debian 6.0.2.1 eignet<br />
sich ideal als Gr<strong>und</strong>lage für<br />
ein Produktivsystem, sei es<br />
Desktop oder Server.<br />
Ring frei zur ersten<br />
R<strong>und</strong>e: Mageia 1 ist<br />
der erste Schritt des<br />
Community-Forks<br />
von Mandriva in ein<br />
eigenes Projekt.<br />
Unser Überblick ab<br />
Seite 6 zeigt, was<br />
Sie bei dem neuen<br />
System erwartet.<br />
Heterogene Netze gehören<br />
zum Alltag vieler Admins.<br />
Diese unterschiedlichen<br />
Welten verlangen unterschiedliche<br />
Tools. Mit dem<br />
Trinity Rescue Kit 3.4 haben<br />
Sie alle jederzeit zur<br />
Hand. Mehr ab Seite 48.<br />
linuxuser DVD-edition<br />
Hinweis: Haben Sie die DVD-Edition dieser Ausgabe erworben,<br />
finden Sie auf seite 10 wei tere Informationen zu<br />
den Programmen auf den beiden Datenträgern. Haben Sie<br />
dagegen die güns tigere No-Media-Ausgabe erstanden,<br />
enthält dieses Heft keine Datenträger.<br />
www.linux-user.de<br />
12 | 10 5
Heft-DVD<br />
Mageia 1 im Überblick<br />
Das erste Release des Community-Mandriva-Forks<br />
Beauté magique<br />
Sei dem 1. Juni liegt das mit Spannung erwartete Mageia 1 weltweit auf den Servern.<br />
Der von der Community vorangetriebene Mandriva-Fork präsentiert sich als stabiles<br />
System mit ansprechendem, schnörkellosem Design. Wolfgang Bornath<br />
Mageia 1 i586 KDE<br />
Live-CD auf<br />
Heft-DVD 1, Seite A<br />
Mageia 1 x86_64<br />
Install-DVD auf<br />
Heft-DVD 1, Seite B<br />
Mageia 1 i586<br />
Install-DVD auf<br />
Heft-DVD 2<br />
ReADMe<br />
Am 1. Juni 2011 lag<br />
das erste Release des<br />
Mandriva-Community-<br />
Forks Mageia auf den<br />
Servern, das den Benutzern<br />
einen transparenten<br />
Übergang von<br />
Mandriva Linux 2010<br />
Spring ermöglicht. Ein<br />
R<strong>und</strong>gang zeigt Neues<br />
<strong>und</strong> Bekanntes.<br />
Im Herbst des vergangenen Jahres<br />
versprach die Präsidentin von<br />
Mageia.org, Anne Nicolas, in einem<br />
Interview mit <strong>LinuxUser</strong>:<br />
„Es ist geplant, so bald wie möglich<br />
eine erste Version herauszugeben.“<br />
[1] Zum 1. Juni löste der<br />
Community-Fork von Mandriva<br />
das Versprechen ein. Mageia 1<br />
orientiert sich erwartungsgemäß<br />
sehr an der Ursprungsdistribution.<br />
Der Umfang der Softwarepakete<br />
<strong>und</strong> die zum Release herausgegebene<br />
Auswahl der ISO-<br />
Abbilder entsprechen dem, was<br />
Mandriva Linux aktuell macht.<br />
Das Mageia-System basiert auf<br />
Kernel 2.6.38.7 <strong>und</strong> bietet neben<br />
KDE 4.6.3 <strong>und</strong> Gnome 2.32 auch<br />
die aktuellen Versionen von Libre -<br />
Office, Firefox <strong>und</strong> Chromium-<br />
Browser. Eine detaillierte Aufstellung<br />
der wichtigsten Eigenschaften<br />
<strong>und</strong> Paketversionen finden<br />
Sie in den Release-Hinweisen auf<br />
der Mageia-Website [2].<br />
Editionen <strong>und</strong> Repositories<br />
Auch Mageia 1 gibt es in den von<br />
Mandriva Linux gewohnten kostenlosen<br />
Editionen. Auf der<br />
Download-Seite [3] finden Sie<br />
zwei Installations-DVDs (je eine<br />
für 32- <strong>und</strong> 64-Bit-PCs, auch auf<br />
den Heft-DVDs) mit einem umfassenden<br />
Softwareangebot, eine<br />
Dual-Arch-CD zur Installation eines<br />
minimalen Systems sowie<br />
mehrere Live-CDs für KDE <strong>und</strong><br />
Gnome. Letztere unterscheiden<br />
sich in den darin enthaltenen<br />
Sprachgruppen <strong>und</strong> eignen sich<br />
nicht für ein System-Upgrade von<br />
Mandriva Linux auf Mageia 1.<br />
Für die deutschsprachige Benutzergemeinde<br />
ist bei diesem Ansatz<br />
vor allem die CD mit der Bezeichnung<br />
Europa 1 relevant.<br />
CD oDeR DVD?<br />
Eine Installation von der Live-CD fällt<br />
erheblich zügiger aus, da hier die Auswahl<br />
der Desktop-Umgebung <strong>und</strong> einzelner<br />
Pakete entfällt. Die Installation<br />
startet aus dem laufenden Live-System,<br />
bereits getroffene Einstellungen<br />
überträgt der Installer. Nach der Partitionierung<br />
<strong>und</strong> dem Kopieren der CD-<br />
Inhalte entfernt er zudem nicht benötigte<br />
Treiber <strong>und</strong> Sprachpakete.<br />
Im Allgemeinen ergibt ein Setup von<br />
DVD eine (zumindest subjektiv) sauberere<br />
Installation. Das Fehlen der<br />
proprietären Treiber auf der DVD fällt<br />
kaum ins Gewicht:<br />
Während die Installations-DVDs<br />
<strong>und</strong> die Dual-Arch-CD ausschließlich<br />
freie Software enthalten, bieten<br />
die Live-CDs für KDE (auf<br />
Heft-DVD) <strong>und</strong> Gnome auch unfreie<br />
Grafiktreiber <strong>und</strong> Plugins<br />
an. Benutzer der Installations-<br />
DVD ziehen die Treiber <strong>und</strong> Plugins<br />
bei Bedarf über den Zweig<br />
non-free der Online-Repositories<br />
nach. Für die Tests kamen die<br />
Installations-DVD (64 Bit) sowie<br />
die KDE-Live-CD zum Einsatz.<br />
Bei den Softwarequellen gibt es<br />
den Zweig core, der alle freien<br />
Softwarepakete enthält – also<br />
Diese werden bei Bedarf nach dem<br />
Einbinden der Softwarequellen bei erneutem<br />
Aufruf der entsprechenden<br />
Konfigurationswerkzeuge ohnehin automatisch<br />
nachinstalliert.<br />
Im Fall von proprietären WLAN-Treibern<br />
kann das allerdings zu Problemen<br />
führen: Diese finden sich nicht<br />
auf der DVD <strong>und</strong> lassen sich demgemäß<br />
nur über einen bestehenden Internetzugang<br />
einrichten. In diesem<br />
Fall müssen Sie doch wieder zur Live-<br />
CD greifen oder vorübergehend –<br />
wenn vorhanden – einen kabelgeb<strong>und</strong>enen<br />
Internetzugang nutzen.<br />
6 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Mageia 1 im Überblick<br />
Heft-DVD<br />
das, was bei Mandriva Linux in<br />
main <strong>und</strong> contrib liegt. Im Zweig<br />
non-free findet unfreie Software<br />
wie etwa Grafiktreiber ihren<br />
Platz. Der Umgang mit lizenzbewehrter<br />
oder in manchen Ländern<br />
nicht zur Benutzung freigegebener<br />
Software löst Mageia über den<br />
Zweig tainted: Er umfasst jene Pakete,<br />
die man bei Mandriva Linux<br />
von einer externen Quelle beziehen<br />
musste, wie etwa die Libdvdcss<br />
oder manche unfreie Codecs.<br />
Auf diese Weise können sowohl<br />
Betreiber von Spiegelservern als<br />
auch Benutzer in Ländern mit entsprechenden<br />
Nutzungseinschränkungen<br />
selbst entscheiden, ob sie<br />
diesen Zweig anbieten beziehungsweise<br />
nutzen wollen.<br />
Die Installation<br />
Nach dem Booten der DVD begrüßt<br />
ein ansprechend gestaltetes<br />
Menü den Benutzer. Es bietet neben<br />
der Installation <strong>und</strong> einem<br />
Rescue-Modus auch einen Speichertest<br />
sowie ein umfassendes<br />
Informationsprogramm an, mit<br />
dem alle notwendigen Daten der<br />
vorhandenen Hardware angezeigt<br />
werden können (Abbildung A).<br />
Gegenüber Mandriva Linux hat<br />
sich am Verlauf der Installation<br />
außer einem veränderten Design<br />
nichts geändert. Der grafische<br />
Installer führt Einsteiger Schritt<br />
für Schritt durch alle Phasen der<br />
Systemeinrichtung, während dem<br />
erfahrenen Benutzer fast bei jedem<br />
Schritt ein erweiterter Modus<br />
mit umfassenden Optionen<br />
zur Verfügung steht.<br />
Das schon von Mandriva Linux<br />
bekannte Partitionierungstool<br />
Diskdrake liefert in optisch ansprechendem<br />
Gewand eine sehr<br />
gute Übersicht über die aktuelle<br />
Aufteilung der Festplatte <strong>und</strong><br />
schlägt Möglichkeiten zur Partitionierung<br />
vor (Abbildung B). Daneben<br />
stehen dem erfahrenen Benutzer<br />
alle Option zur individuellen<br />
Partitionierung zur Verfügung.<br />
Standardmäßig nutzt Mageia<br />
1 das Dateisystem Ext4, es<br />
stehen jedoch auch alle anderen<br />
üblichen Formate zur Auswahl.<br />
Wer die neue Mageia-Partition<br />
verschlüsseln möchte, muss diesen<br />
Wunsch nur mit einem Mausklick<br />
bei der Einrichtung der Partition<br />
markieren.<br />
Als Nächstes folgt die für einen<br />
Einsteiger wohl wichtigste Entscheidung,<br />
die Auswahl der Desktop-Umgebung.<br />
Hier bietet Mageia<br />
sowohl KDE <strong>und</strong> Gnome als<br />
auch die Option Benutzerdefiniert<br />
zur Auswahl. Markieren Sie hier<br />
KDE oder Gnome, hebt der Installer<br />
ein Standardsystem der<br />
entsprechenden Desktopumgebung<br />
auf die Platte. Erfahrene Benutzer<br />
steigen über die Option<br />
Benutzerdefiniert in eine nach<br />
Gruppen <strong>und</strong> auf Wunsch sogar<br />
nach einzelnen Paketen sortierte<br />
Auswahl ein. Über das Softwareangebot<br />
der DVD hinaus können<br />
Sie Quellen wie FTP-Server, lokale<br />
Server oder optische Medien<br />
einbinden, deren Inhalte dann bereits<br />
in der individuellen Paketauswahl<br />
bereitstehen.<br />
Das Einrichten der Pakete verläuft<br />
recht flüssig. Bei der anschließenden<br />
Konfiguration bestätigt<br />
der Einsteiger nahezu<br />
überall die vorgegebenen Standardeinstellungen,<br />
dem erfahrenen<br />
Benutzer stehen auch tiefer<br />
gehende Einstellungen zur Verfügung.<br />
Sowohl auf dem Test-PC als<br />
auch auf einem Samsung-Notebook<br />
wurden alle Hardwarekomponenten<br />
automatisch erkannt<br />
<strong>und</strong> eingerichtet. Den WLAN-<br />
Chip des Notebooks identifizierte<br />
Mageia zwar richtig, der Zugang<br />
zum Netz ließ sich aber erst nach<br />
dem ersten Systemstart einrichten.<br />
Auch ein Multifunktionsdrucker<br />
von HP samt dem integrierten<br />
Scanner ließ sich erst nach<br />
der Installation einbinden.<br />
Eine Zusammenfassung aller<br />
eingerichteten Geräte <strong>und</strong> Optionen<br />
(Abbildung C, folgende Seite)<br />
schließt die Installation ab. Sollte<br />
eines der Geräte nicht erkannt<br />
oder nicht eingerichtet worden<br />
sein, so erscheint ein entspre-<br />
A Das Bootmenü der<br />
Mageia-Install-DVD.<br />
B Der schon von Mandriva<br />
bekannte<br />
Diskdrake übernimmt<br />
das Partitionieren der<br />
Festplatte während<br />
der Installation.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 7
Heft-DVD<br />
Mageia 1 im Überblick<br />
C Am Ende der Systemeinrichtung<br />
fasst<br />
der Mageia-Installer<br />
die Konfiguration noch<br />
einmal zusammen.<br />
GlossAR<br />
RPM5: Bei RPM5 handelt<br />
es sich nicht um<br />
eine Weiterentwicklung<br />
des Standard-RPM-Systems<br />
(derzeit in Version<br />
4.9), sondern um einen<br />
eigenständigen Fork<br />
des Entwicklers Jeff<br />
Johnson. Zahlreiche<br />
Veränderungen in RPM5<br />
verhindern eine vollständige<br />
Kompatibilität<br />
zu RPM4 <strong>und</strong> erzwingen<br />
meist eine vollständige<br />
Umgestaltung der Paketverwaltungswerkzeuge.<br />
Bislang ex<strong>per</strong>imentieren<br />
nur einige<br />
wenige Distributionen<br />
mit RPM5, darunter Ark<br />
Linux, Caos Linux <strong>und</strong><br />
Unity Linux.<br />
Cauldron: Die Entwicklerversion<br />
von Mageia<br />
trägt den Codenamen<br />
„Cauldron“. Der kochende<br />
Hexenkessel<br />
mit seinen blubbernden<br />
Blasen dient auch als<br />
Logo der Distribution<br />
<strong>und</strong> spielt auf den Distributionsnamen<br />
an:<br />
Mageia ist das griechische<br />
Wort für Magie.<br />
Interessanterweise hat<br />
man den englischen Begriff<br />
für Kessel gewählt,<br />
nicht das französische<br />
„chaudron“.<br />
chender Vermerk in roter Schrift.<br />
In diesem Fall – oder zur Änderung<br />
der automatisch eingestellten<br />
Konfiguration – lässt sich jeder<br />
einzelne Punkt erneut bearbeiten.<br />
Dabei bietet Mageia dieselben<br />
grafischen Dialoge an, die<br />
später auch im Mageia-Kontrollzentrum<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Paketquellen einrichten<br />
Nach der Installation erfolgt als<br />
Erstes das Einrichten der Paketquellen.<br />
Im automatischen Modus<br />
prüft Mageia dabei für jedes<br />
Update <strong>und</strong> jede Paketinstallation<br />
einen Spiegelserver in geografischer<br />
Nähe auf Erreichbarkeit<br />
<strong>und</strong> nutzt dann den nächstgelegenen.<br />
Ziehen Sie einen bestimmten<br />
Spiegelserver vor, wählen Sie<br />
diesen aus einer Liste im Konfigurationstool.<br />
Das Paketmanagement<br />
aktiviert die Zweige core<br />
<strong>und</strong> non-free automatisch. Zum<br />
Zugriff auf die teilweise lizenzbewehrten<br />
<strong>und</strong> sensiblen Pakete des<br />
Bereichs tainted müssen Sie das<br />
entsprechende Repository erst<br />
durch einen Mausklick aktivieren.<br />
Im Anschluss besteht bei aktivem<br />
Internetzugang die Möglichkeit,<br />
nach dem Erscheinen der<br />
Distribution herausgegebene Aktualisierungen<br />
zu installieren. Dabei<br />
erstellt Mageia automatisch<br />
die Konfiguration der Paketquellen.<br />
Auf dem Testrechner mit kabelgeb<strong>und</strong>enem<br />
Netzzugang gab<br />
es zum Testzeitpunkt Ende Juni<br />
allerdings nur für vier Pakete eine<br />
aktuellere Version.<br />
Während die Live-CDs nur jeweils<br />
eine Desktopumgebung (KDE<br />
oder Gnome) bieten, stellen die<br />
DVDs mehrere Desktopumgebungen<br />
bereit. Dazu zählen neben<br />
Gnome 2.32, KDE 4.6.3, XFCE<br />
<strong>und</strong> LXDE noch einige reine Windowmanager<br />
wie Windowmaker<br />
oder Icewm. Als Standard-Desktop<br />
dient traditionell bei Mandriva<br />
<strong>und</strong> damit auch bei Mageia<br />
KDE, das in der zum Release-<br />
Datum neuesten Version mit an<br />
Bord ist. Den ohnehin aufgeräumten<br />
Eindruck des Desktops<br />
verstärkt noch das neue, klare<br />
Mageia-Design.<br />
Im Test standen nach der Einrichtung<br />
der proprietären Treiber<br />
für die Nvidia-Grafikkarte des<br />
Systems die vielfältigen Desktopeffekte<br />
von KDE zur Verfügung:<br />
taumelnde Würfel, rotierende<br />
Zylinder, aktive Bildschirmecken<br />
<strong>und</strong> vieles andere mehr. Bei Bedarf<br />
lassen sich zusätzlich auch<br />
die Effekte von Compiz aktivieren,<br />
doch eigentlich liefert KDE<br />
schon alles, was das Auge des<br />
Nutzers begehrt.<br />
Unter der Haube<br />
Wie eingangs schon angedeutet,<br />
hat sich auch unterhalb der Oberfläche<br />
einiges getan. Neben dem<br />
Kernel 2.6.38 bringt Mageia 1 die<br />
Initscripts 9.21, Alsa 1.0.24 sowie<br />
die aktuellen proprietären Grafiktreiber<br />
für ATI <strong>und</strong> Nvidia mit.<br />
Als Virtualisierungstool dient<br />
Virtualbox 4.0.6, auf dem sich im<br />
Test problemlos Windows XP mit<br />
USB-Unterstützung <strong>und</strong> Netzzugang<br />
installieren ließ. Der Webserver<br />
Apache trägt die Versionsnummer<br />
2.2.14, PHP liegt in Version<br />
5.3.1RC4 vor, Python als Release<br />
2.7.1. Beim Bootloader entschied<br />
sich Mageia für den traditionellen<br />
Grub 0.97. Beim Paketmanager<br />
bleibt Mageia RPM treu,<br />
während Mandriva in der (kurzfristig<br />
von Mitte Juni auf vermutlich<br />
September verschobenen)<br />
nächsten Version bekanntlich zur<br />
nicht abwärtskompatiblen Version<br />
RPM5 wechselt.<br />
Software für alle Fälle<br />
Insbesondere in Sachen Multimedia<br />
kann der Mageia-Erstling voll<br />
punkten. Als KDE-Standards<br />
wandern Amarok <strong>und</strong> Dragonplayer<br />
auf die Platte, daneben stehen<br />
aber auch Alternativen wie<br />
MPlayer oder VLC parat. Im Test<br />
konnten sowohl Amarok als auch<br />
Rhythmbox auf Mausklick eine<br />
Musiksammlung erfassen <strong>und</strong><br />
spielten MP3- <strong>und</strong> OGG-Dateien<br />
ordnungsgemäß ab. Der funktionelle<br />
CD-Spieler von KDE erfüllt<br />
seine Aufgabe tadellos.<br />
Im Bereich Video sieht es mit<br />
den Standard-Playern nicht ganz<br />
so fre<strong>und</strong>lich aus: Weder Dragonplayer<br />
noch Totem können ohne<br />
zusätzliche Pakete aus dem nonfree-Bereich<br />
Videos abspielen.<br />
Nach einer entsprechenden Nachrüstung<br />
verursachen dann aber<br />
weder AVI noch MPEG ein Problem.<br />
Die Programme MPlayer <strong>und</strong><br />
VLC aus dem tainted-Zweig wiederum<br />
präsentieren auf Anhieb<br />
echten Videogenuss im Vollbild.<br />
Für die Videobearbeitung empfehlen<br />
sich Avidemux <strong>und</strong> Kino.<br />
Den Grafikbereich deckt neben<br />
dem Klassiker Gimp eine Fülle<br />
von Bearbeitungs-, Katalog- <strong>und</strong><br />
Darstellungssoftware ab. Der Import<br />
von Bildern aus zwei verschiedenen<br />
Kameras gelang im<br />
Test völlig automatisch, wobei<br />
mehrere Programme zur Auswahl<br />
standen. Den Standard stellt hier<br />
Digikam dar, aber auch Gnome-<br />
Fre<strong>und</strong>e finden für diese Aufgabe<br />
8 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Mageia 1 im Überblick<br />
Heft-DVD<br />
die entsprechenden Anwendungen.<br />
Für Vektorgrafiken zeichnet<br />
die aktuelle Version 0.48.1 von<br />
Inkscape verantwortlich, die sich<br />
für anspruchsvollste Aufgaben<br />
eignet. Auf der Schnittstelle zwischen<br />
Grafik <strong>und</strong> Text steht die<br />
Layoutsoftware Scribus bereit.<br />
Im Bereich Büroanwendungen<br />
hat sich Mageia für LibreOffice<br />
entschieden. Dieses liegt mit allen<br />
Sprachpaketen <strong>und</strong> Hilfedateien<br />
in Version 3.3.2 vor <strong>und</strong><br />
überzeugt auch mit der Integration<br />
älterer OpenOffice-Dateien.<br />
Wer es lieber schlank mag, greift<br />
alternativ zu Einzelprogrammen<br />
wie Abiword <strong>und</strong> Gnumeric, oder<br />
er wendet sich KOffice zu. Die<br />
PDF-Betrachter Evince <strong>und</strong> Okular<br />
genügen zwar für eine „normale“<br />
Darstellung von PDF-Dokumenten,<br />
können bei der Darstellung<br />
von eingeb<strong>und</strong>enen Bildern<br />
allerdings nicht mit dem<br />
Adobe Acrobat Reader mithalten.<br />
Diesen gilt es im Fall des Falles<br />
von der Adobe-Website herunterzuladen<br />
<strong>und</strong> zu installieren.<br />
Kommunikation<br />
Die Kommunikation via Internet<br />
ermöglicht Mageia auf fast allen<br />
Ebenen, allerdings mit einigen<br />
Abstrichen hinsichtlich von Skype:<br />
Hier müssen Sie sich mit dem Paket<br />
von Fedora behelfen, das sich<br />
aber immerhin problemlos installieren<br />
lässt. Die Mageia-Entwicklerversion<br />
„Cauldron“ umfasst bereits<br />
ein Installationsskript im<br />
RPM-Format für Skype 2.2, sodass<br />
die Kommunikationssoftware<br />
aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach in das nächste Mageia-Release<br />
einfließt. Als Skype-Alternative<br />
eignet sich Ekiga: Dessen<br />
Audio- <strong>und</strong> Video-Funktionen arbeiten<br />
unter Mageia einwandfrei,<br />
die integrierte Webcam des Notebooks<br />
wurde im Test automatisch<br />
erkannt. Die Auswahl der textbasierten<br />
Kommunikationsmittel<br />
reicht von Kopete, Quassel <strong>und</strong><br />
Konversation bis hin zu Lirc <strong>und</strong><br />
Xchat. Alle Programme liefen im<br />
Test zufriedenstellend.<br />
Für alle Verwaltungsaufgaben<br />
steht das von Mandriva entwickelte<br />
Kontrollzentrum mit seinen<br />
vielfältigen Werkzeugen zur<br />
Verfügung. Alle diese Tools übernahm<br />
Mageia fast unverändert<br />
von Mandriva Linux. Einen zentralen<br />
Punkt stellt die Software-<br />
Verwaltung dar (Abbildung D):<br />
Hier durchsuchen Sie nach dem<br />
Einrichten der Quellen das gesamte<br />
Paketangebot der Distribution<br />
<strong>und</strong> installieren das Gewünschte.<br />
Zum Einrichten proprietärer<br />
Treiber für die Grafikkarte<br />
gibt es im Bereich Hardware ein<br />
grafisches Werkzeug, mit dem<br />
sich dieser Schritt in wenigen<br />
Mausklicks erledigen lässt. Ebenso<br />
einfach gelingt das Einbinden<br />
von (Multifunktions-)Druckern<br />
über das entsprechende Werkzeug<br />
im Kontrollzentrum. Aber<br />
auch anspruchsvollere Aufgaben<br />
wie die Konfiguration von Samba,<br />
NFS-Verbindungen oder einer<br />
USV bewältigen Sie über das Kontrollzentrum<br />
im Handumdrehen.<br />
Informationsangebot<br />
Die Portalseite [4], der Blog [5]<br />
<strong>und</strong> die vielen Informationsseiten<br />
bieten eine aktuelle Übersicht<br />
<strong>und</strong> (im Blog) eine kontinuierliche<br />
Kommunikation der aktuellen<br />
Entwicklung von <strong>und</strong> bei Mageia.<br />
Ein <strong>per</strong>manentes Wiki existierte<br />
zum Testzeitpunkt noch<br />
nicht, sollte aber zum Zeitpunkt<br />
des Erscheinens dieses Artikels<br />
eingerichtet sein. Auch eine offizielle<br />
Dokumentation fehlt noch:<br />
Die bestehende Dokumentation<br />
von Mandriva Linux konnte aus<br />
rechtlichen Gründen nicht übernommen<br />
werden. Deutschsprachige<br />
Benutzer finden im passenden<br />
Forum [6] eine aktive <strong>und</strong><br />
hilfsbereite Community vor, in<br />
der viele ehemalige Mandriva-Anwender<br />
ihre Hilfe anbieten. Darüber<br />
hinaus gibt es bei vielen Veranstaltungen<br />
im Linux-Umfeld einen<br />
Informationsstand.<br />
Fazit<br />
Das Mageia-Projekt liefert mit<br />
dem ersten Release genau das,<br />
was es letzten Herbst versprach:<br />
ein stabiles System mit ansprechendem<br />
<strong>und</strong> schnörkellosem Design,<br />
bereinigt von allen Mandriva-eigenen<br />
Bestandteilen. Noch<br />
gibt es allerdings einige Baustellen,<br />
insbesondere hinsichtlich der<br />
Dokumentation. Man kann aber<br />
bereits erkennen, dass der Schritt<br />
in den Fork der Qualität nicht geschadet<br />
hat. Zurzeit findet ein<br />
„Brainstorming“ statt. (jlu) n<br />
infos<br />
[1] Report – Mandriva vs. Mageia:<br />
Wolfgang Bornath, „Magische Momente“,<br />
<strong>LinuxUser</strong> 11/ 2010, S. 31,<br />
http:// www. linux-community. de/ 22182<br />
[2] Release Notes:<br />
http:// mageia. org/ de/ 1/ notes/<br />
[3] Download:<br />
http:// mageia. org/ de/ downloads/<br />
[4] Website: http:// mageia. org/ de/<br />
[5] Blog: http:// blog. mageia. org/ de/<br />
[6] Anwenderforum:<br />
https:// forums. mageia. org/ de/<br />
D Schaltzentrale: die<br />
Software-Verwaltung<br />
im Mageia-Kontrollzentrum.<br />
DeR AutoR<br />
Wolfgang wobo<br />
Bornath beschäftigt<br />
sich mit der Kommunikation<br />
in der<br />
deutschen <strong>und</strong> internationalen<br />
Mandriva-Benutzergemeinde<br />
<strong>und</strong> ist als<br />
Mitglied des Boards<br />
bei Mageia aktiv.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 9
Heft-DVD<br />
DVD-Inhalt<br />
Neues auf<br />
den Heft-DVDs<br />
Der erste Schritt zum Neuanfang<br />
ist gemacht: Mit Mageia 1<br />
materialisieren sich die Anstren-<br />
gungen des Teams r<strong>und</strong> um den<br />
Fork aus dem Mandriva-Projekt.<br />
Es<br />
enthält zwar noch viele Tools aus der<br />
Mandriva-Ära, etwa das Paketmanagement,<br />
langfristig streben die Entwickler<br />
aber durchweg eigene Lösungen an.<br />
Mageia 1 bringt neben KDE SC<br />
4.6.3 ein Gnome-Release aus der<br />
Serie 2.32 mit. Das gesamte System<br />
basiert auf Kernel 2.6.38.7, der dank<br />
einiger Patches Prozesse gruppiert,<br />
AMD-Fusion-CPUs <strong>und</strong> die Sandy-<br />
Bridge-Chipsätze von Intel unter-<br />
stützt. Die DVD 1, Seite A, bietet die<br />
Möglichkeit, das neue System live zu<br />
testen sowie zu installieren.<br />
Zusätzlich info zu Den Heft-DVDs<br />
gibt es eine installierbare<br />
Version für<br />
64-Bit-Systeme.<br />
Alleskönner<br />
Schon lange verteidigt<br />
Debian seinen Ruf als<br />
stabile Gr<strong>und</strong>lage für<br />
alle möglichen Spezial-Distributionen.<br />
Aber auch das Original erfreut<br />
sich nach wie vor großer Beliebtheit<br />
bei vielen Benutzern. Die Maintainer<br />
zeigen sich von Kritik an langsamen<br />
Releasezyklen unbeeindruckt: Für sie<br />
zählen Stabilität <strong>und</strong> Ausgereiftheit<br />
mehr als Aktualität. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
liefert Debian 6.0.2.1 ein ausgezeichnetes<br />
System, welches Sicherheit <strong>und</strong><br />
Produktivität verbindet.<br />
Ein riesiges Repository erlaubt es,<br />
das Gr<strong>und</strong>system in jede denkbare<br />
Richtung auszubauen. Die Heft-DVD<br />
liefert neben einem Standard-System<br />
ein ISO-Image, mit dem Sie ein Desk-<br />
top-System mit LXDE oder XFCE aufsetzen.<br />
Auf Seite B finden Sie die installierbare<br />
64-Bit-Version des Systems.<br />
Das Label der Heft-DVD 2<br />
trägt fälschlich die Angabe,<br />
der Datenträger enthalte Mageia<br />
1 in der 32- <strong>und</strong> 64-Bit-<br />
Version. Tatsächlich finden<br />
Sie die 64-Bit-Version jedoch<br />
auf Seite B von Heft-DVD 1.<br />
Von Profis für Profis – unter diesem Motto entwickelt<br />
eine kleine Gruppe Programmierer schon seit<br />
einigen Jahren an einem System, bei dem vor allem<br />
Administratoren <strong>und</strong> Konsolen-Fans das Herz<br />
höherschlägt. Mit Grml 2011.5 steht nun eine Neuauflage<br />
des beliebten Systems bereit. Diese bietet neben<br />
vielen Aktualisierungen einige neue Features.<br />
So haben die Entwickler auf vielfachen Wunsch der<br />
Anwender hin den Window Manager Ratpoison wieder<br />
integriert. Das Tool zum Erstellen von ISO-Images<br />
erzeugt nun auf Wunsch extrem kleine Abbilder<br />
mit weniger als 20 MByte, die als Gr<strong>und</strong>lage für ein<br />
aus Online-Quellen ausgebautes System dienen.<br />
Die Standard-Distribution, die Sie auf der Heft-<br />
DVD 1, Seite A, finden, liefert neben diesen ganzen<br />
Neuerungen wieder viele praktische Shell-Tools für<br />
Administration <strong>und</strong> Kommunikation, die Sie direkt<br />
über die Bash-Alternative Z-Shell erreichen.<br />
Die Heft-DVD bietet sich sowohl<br />
als Live-Medium zum Testen, Analysieren<br />
<strong>und</strong> Einrichten von Systemen<br />
als auch zum Installieren der Distribution<br />
auf einem Rechner an. Direkt<br />
über das Bootmenü erreichen Sie die<br />
32-Bit-Version, im Dateisystem auf<br />
dem Datenträger liegt zusätzlich ein<br />
Abbild der CD für 64-Bit-Systeme.<br />
Datenretter <strong>und</strong> Konfigurationshilfe<br />
In eine ähnlichche Kerbe wie Grml schlägt auch das<br />
Trinity Rescue Kit 3.4 (TRK). Es vereint vor allem<br />
Werkzeuge, die Ihnen bei Pannen mit Windows-<br />
Rechnern weiterhelfen – beispielsweise, um das System<br />
von Malware aller Art zu befreien. Sie erhalten<br />
TRK als r<strong>und</strong> 135 MByte großes ISO-Image, daneben<br />
bootet es von Seite A der ersten DVD. Ein Artikel im<br />
Praxis-Teil dieser Ausgabe stellt die Distribution vor.<br />
Als gute Ergänzung eignet sich Parted Magic 6.2.<br />
Die kleine Distribution mit dem Fokus auf das gleichnamige<br />
Partitionierungswerkzeug findet sich bereits<br />
in den Toolboxen unzähliger Netzwerker <strong>und</strong> Admin.<br />
Es verbindet in einer übersichtlichen Oberfläche das<br />
zentrale Werkzeug zum Anlegen, Bearbeiten <strong>und</strong><br />
Löschen von Partitionen <strong>und</strong> weitere nützliche<br />
Programme zum Aufsetzen eines Rechners. Bei<br />
Bedarf booten Sie das Minimalsystem direkt mit den<br />
richtigen Optionen von Heft-DVD 1. (agr) n<br />
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Buchtipp<br />
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Jason van Gumster,<br />
Robert Shimonski<br />
The Gimp Bible<br />
Wiley Publishing<br />
ISBN 978-0-470-52397-1<br />
768 Seiten, 40 Euro<br />
http:// www. gimpbible. com<br />
Die Gimp-Bibel – das Evangelium für den freien Grafiker<br />
Das englischsprachige Buch „The<br />
GIMP Bible“ kommt als gewichtiges<br />
Buch mit über 700 Seiten<br />
daher – allerdings ohne Hardcover,<br />
in SchwarzWeiß <strong>und</strong> auf<br />
dünnem Papier gedruckt. Den<br />
Anspruch, den der Titel impliziert,<br />
erscheint hoch. In fünf Teilen,<br />
aufgeteilt in 22 Kapitel plus<br />
fünf Anhängen, beschreiben die<br />
Autoren fast alle Aspekte des Grafikprogramms.<br />
Das Buch ist<br />
kenntnis <strong>und</strong> wortreich geschrieben.<br />
Van Gumster hat sich eher<br />
durch seine BlenderAktivitäten<br />
einen Namen gemacht,<br />
Shimonski<br />
als Autor von<br />
Büchern über<br />
Windows Server.<br />
Natürlich ist es<br />
unmöglich, alle<br />
Details von Gimp<br />
in einem Buch zu<br />
beschreiben; dafür<br />
eignet sich<br />
eine OnlineHilfe besser. In der<br />
finden sich daher fast alle Informationen,<br />
die den Hauptteil des<br />
Buches ausmachen. Weitgehend<br />
fehlen dem Buch praktische Beispiele,<br />
die erklären, wann Sie<br />
welches Tool wie einsetzen. Für<br />
wenig erfahrene Anwender sind<br />
dies aber wichtige Informationen.<br />
Großen Raum nehmen die Filterfunktionen<br />
ein. Für die meisten<br />
gibt es mindestens ein Beispiel,<br />
allerdings erläutern die Autoren<br />
dann die dem gezeigten<br />
Beispiel zugr<strong>und</strong>e<br />
liegenden Einstellungen<br />
nicht.<br />
Der Index fällt<br />
umfangreich aus,<br />
hat aber wenig<br />
Nutzwert: Zum<br />
Stichwort USM<br />
(Unsharp Mask)<br />
gibt es genau einen<br />
Eintrag, obwohl<br />
dieser wichtige<br />
Filter wesentlich<br />
häufiger zum Einsatz kommt.<br />
Einträge zu „local contrast“ finden<br />
sich überhaupt nicht, ebenso<br />
wenig wie „contrast“. Verweise in<br />
der Form „covered in chapter…“<br />
bieten allenfalls eine grobe Orientierung.<br />
Obwohl das Buch GIMP<br />
2.6 beschreibt, haben die Autoren<br />
schon auf die kommende Version<br />
2.8 vorausgeschaut <strong>und</strong> die bis<br />
zum Druck bekannten Details<br />
(aus 2.7.1) ergänzt.<br />
Es erscheint allerdings unklar,<br />
an welche Zielgruppe sich das<br />
Buch richtet: Anfängern fehlen<br />
die Tutorials, Fortgeschrittene<br />
vermissen tiefer gehende Informationen.<br />
Für deutsche Leser<br />
kommt erschwerend hinzu, dass<br />
ihnen vermutlich viele Ausdrücke<br />
der englischen Programmversion<br />
nicht geläufig sind. Unverständlich<br />
<strong>und</strong> nicht nachzuvollziehen<br />
bei einem Buch zur Bildbearbeitung<br />
erscheint die Entscheidung,<br />
auf Farbdarstellungen zu verzichten.<br />
(Karsten Günther/ agr)<br />
JJJJJ<br />
Anke Börnig,<br />
Thomas Korber <strong>und</strong><br />
Mario van der Linde<br />
LPIC-2<br />
3. Auflage<br />
Open Source Press<br />
ISBN 978-3-937514-88-8<br />
528 Seiten, 44,90 Euro<br />
www. opensourcepress. de<br />
Büffeln am heimischen Schreibtisch – gezielte Vorbereitung auf LPIC-2<br />
Um einheitliche Maßstäbe für das tiert es, dass Sie die Prüfungen <strong>und</strong> weisen dabei auf die Abweichungen<br />
zwischen den einzelnen<br />
Wissen um Linux zu schaffen, hat bestehen. Die Autoren benennen<br />
das Linux Professional Institute jedoch die einzelnen Themen der Distributionen hin. Das umfasst<br />
(LPI) Prüfungen erstellt, die sich Prüfungen <strong>und</strong> erläutern, was darunter<br />
beispielsweise Pfadangaben, die<br />
weltweit gleichen <strong>und</strong> somit eine<br />
zu verstehen ist.<br />
sich unterscheiden.<br />
objektive Bewertung ermöglichen.<br />
Die Kapitel beginnen jeweils mit Prof<strong>und</strong>es Wissen über Linux<br />
Anke Börnig, Thomas Kor<br />
einem Überblick über das zu be<br />
gehört zu den Voraussetzungen,<br />
ber <strong>und</strong> Mario van der Linde haben<br />
arbeitende Thema. Anschließend um aus diesem Buch Nutzen zu<br />
ein Buch geschrieben, um bei führen sie in die relevanten Wis<br />
ziehen. Der Stil des Autorengearbeitende<br />
der Vorbereitung auf die Prüfung sensgebiete <strong>und</strong> die passenden spanns ist fre<strong>und</strong>lich, sachlich,<br />
zum zweiten Level<br />
Dateien ein. Das <strong>und</strong> das Buch liest sich flüssig.<br />
zu helfen.<br />
macht es einfach, Am Ende jeden Kapitels finden<br />
Das Buch teilt<br />
sich zu orientieren<br />
sich Fragen, die das behandelte<br />
sich in zwei Abschnitte,<br />
<strong>und</strong> be<br />
Wissen vertiefen. Somit haben<br />
die sich<br />
stimmte Bereiche,<br />
Sie die Möglichkeit, Ihre Kennt<br />
jeweils mit den<br />
die Sie nisse selbst zu taxieren.<br />
für LPIC2 erforderlichen<br />
nacharbeiten Das Buch ist eine wertvolle<br />
Prü<br />
möchten, wieder<br />
Hilfe, um sich auf die LPIC2 vor<br />
fungen 201 <strong>und</strong><br />
zufinden. Die zubereiten, jedoch reicht es nicht<br />
202 befassen. Es<br />
Autoren erläutern<br />
aus, um als einzige Vorbereitung<br />
enthält aber weder<br />
die vorge<br />
zu dienen. Wer über keine prak<br />
originale<br />
stellten Themen tischen Kenntnisse verfügt, dem<br />
Prüfungsaufgaben,<br />
sehr detailliert hilft auch die Lektüre nicht wei<br />
noch garan<br />
mit Beispielen, ter. (Michael G. Schmidt/agr)<br />
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Oberfläche Afick-tk sowie<br />
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ein Shellskript Afick_cron, das<br />
zur Interaktion zwischen Cron<br />
<strong>und</strong> Afick dient. Welche Dateien<br />
Afick mit welchen Prüfungen<br />
überwacht, legen Sie in der Konfigurationsdatei<br />
fest. Das Quellarchiv<br />
beinhaltet ein gut kommentiertes<br />
Beispiel. Im darin enthaltenen<br />
Directives-Bereich legen Sie<br />
die globalen Einstellungen von<br />
Afick fest. Hierzu zählt neben<br />
den Pfaden für Datenbank-, History-<br />
<strong>und</strong> Archivdateien auch,<br />
welche Dateiformate Afick von<br />
der Überwachung ausnehmen<br />
soll. Der Bereich Macros hingegen<br />
enthält Konfigurationsparameter<br />
wie den Nice-Level oder die Mailadresse,<br />
an die Afick seine Ergebnisse<br />
sendet. Der Alias-Bereich<br />
erlaubt, verschiedene Prüfungen<br />
unter einem Namen zusammenzufassen<br />
<strong>und</strong> zu kombinieren.<br />
Auf diese Weise müssen Sie im<br />
Files-Abschnitt nur den Alias-Namen<br />
angeben. Je nach Konfiguration<br />
kontrolliert Afick die Zugriffsrechte,<br />
die Zeitstempel, die<br />
Größe oder die Eigentumsrechte<br />
einer Datei. Die Generierung von<br />
MD5- oder SHA1-Prüfsummen<br />
ergänzt die Prüfmöglichkeiten.<br />
Damit Afick Änderungen überhaupt<br />
bemerkt, müssen Sie vor<br />
dem <strong>per</strong>manenten Einsatz das<br />
Tool einmal mit dem Parameter<br />
-init aufrufen. Idealerweise erledigen<br />
Sie das direkt nach der Installation<br />
des fraglichen Systems.<br />
Afick legt die Ergebnisse in seiner<br />
Datenbank ab <strong>und</strong> vergleicht bei<br />
allen folgenden Kontrollen die Ergebnisse<br />
mit dieser Datenbank.<br />
Nach jedem System-Update sollten<br />
Sie deshalb Afick mit dem Parameter<br />
‐update ausführen. Sämtliche<br />
Prüfungen können Sie bequem<br />
mit der Tk-basierten Oberfläche<br />
Afick-tk vornehmen, die<br />
sich für Einsteiger <strong>und</strong> gelegentliche<br />
Prüfungen gut eignet.<br />
afick 2.17<br />
Lizenz: GPLv2<br />
Quelle: http:// afick. sourceforge. net<br />
JJJJI<br />
Dupeguru_PE entschlackt<br />
Bildsammlungen.<br />
Sein Fuzzy-Algorithmus<br />
erkennt gleiche<br />
Motive selbst bei variierenden<br />
Bildformaten.<br />
Dupeguru_PE räumt im Bilderwald auf<br />
Bei großen Bildersammlungen<br />
verliert man leicht den Überblick<br />
darüber, welche Bilder eventuell<br />
doppelt oder sogar mehrfach vorhanden<br />
sind. Dupeguru_PE bietet<br />
die Möglichkeit, gezielt nach solchen<br />
Bilddoubletten zu fahnden.<br />
Das Tool orientiert sich dabei<br />
nicht an der Prüfsumme einer<br />
Bilddatei, sondern vergleicht laut<br />
Entwickler den Inhalt selbst. Auf<br />
diese Weise erkennt das Programm<br />
identische Bilder mit unterschiedlicher<br />
Auflösung oder in<br />
verschiedenen Dateiformaten.<br />
Standardmäßig unterstützt<br />
Dupeguru_PE die Formate JPG,<br />
PNG, TIFF, GIF <strong>und</strong> BMP. Die<br />
Mac-Version beherrscht darüber<br />
hinaus noch die Formate PSD<br />
<strong>und</strong> RAW. Wie genau Dupeguru_<br />
PE beim Vergleich einer Datei<br />
hinschaut, legen Sie über die Filter<br />
Hardness in den Einstellungen<br />
fest. Standardmäßig betrachtet<br />
das Tool zwei Bilder als identisch,<br />
wenn es eine 95-prozentige Übereinstimmung<br />
feststellt. Dieser<br />
Wert lässt sich stufenlos variieren.<br />
Neben der Inhaltsprüfung<br />
unterstützt das Tool auch den Abgleich<br />
von Bildern anhand ihrer<br />
EXIF-Zeitstempel. Um Dupeguru_PE<br />
auf Doublettenjagd zu<br />
schicken, müssen Sie in die Ordnerübersicht<br />
alle zu durchsuchenden<br />
Ordner eintragen. Deren Unterverzeichnisse<br />
durchforstet das<br />
Programm dann ebenfalls mit,<br />
falls Sie sie nicht explizit von der<br />
Durchsuchung ausschließen.<br />
Wird Dupeguru_PE in den angegebenen<br />
Verzeichnissen fündig,<br />
stellt es das Ergebnis als übersichtliche<br />
Liste dar. Standardmäßig<br />
enthält die Liste den Namen<br />
der Bilddatei, das entsprechende<br />
Verzeichnis, die Dateigröße sowie<br />
die Bildauflösung <strong>und</strong> die Übereinstimmung<br />
mit dem Original in<br />
Prozent. Auf Wunsch blendet Dupeguru_PE<br />
die Originaldateien<br />
aus. Sie haben nun die Möglichkeit,<br />
Dateien zu verschieben, zu<br />
kopieren oder schlicht zu löschen.<br />
Ein Doppelklick öffnet das betreffende<br />
Bild im Standardbildbetrachter.<br />
Dupeguru_pe 2.2.1<br />
Lizenz: BSD revised<br />
Quelle: http:// www. hardcoded. net/<br />
dupeguru_pe/<br />
14 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Angetestet<br />
aktuelles<br />
Notizen <strong>und</strong> Informationen lokal verwalten mit Piggydb<br />
Das Java-Programm Piggydb hilft<br />
Ihnen, Informationen jeder Art<br />
über eine Weboberfläche zu verwalten.<br />
Nach dem Start wartet es<br />
am Port 8080 auf Anfragen. Bei<br />
der ersten Verbindungsaufnahme<br />
melden Sie sich als Standardbenutzer<br />
owner mit dem gleichlautenden<br />
Passwort an. Letzteres ändern<br />
Sie anschließend aus Sicherheitsgründen<br />
sofort, der Benutzername<br />
jedoch lässt sich nicht<br />
anpassen. Das macht deutlich,<br />
dass Piggydb nicht für den Multi-<br />
User-Betrieb gedacht ist. Da es<br />
keine verschlüsselte Kommunikation<br />
unterstützt, eignet es sich<br />
piggyDb 4.20<br />
Lizenz: Apache License<br />
Quelle:http:// piggydb. net<br />
nur für den lokalen Einsatz. Nach<br />
dem Anmelden legen Sie neue<br />
Einträge als New Fragment an:<br />
Nach einem Mausklick auf den<br />
entsprechenden Link öffnet das<br />
Programm einen rudimentären<br />
Editor, in dem Sie Ihre Notizen<br />
eintragen. Jeder Eintrag erhält<br />
außerdem einen Titel <strong>und</strong> lässt<br />
sich über ein Tag einer Kategorie<br />
zuordnen. Statt einer Notiz dürfen<br />
Sie eine Datei hinterlegen,<br />
ebenfalls mit eigenem Titel <strong>und</strong><br />
Tag. Im Tag-Menü definieren Sie<br />
eigene Kategorien <strong>und</strong> prägen so<br />
Piggydb eine individuelle Struktur<br />
auf. Die Hauptseite erlaubt es<br />
aber nicht nur, neue Einträge vorzunehmen:<br />
Eine Tag-Palette listet<br />
alle verfügbaren Kategorien auf.<br />
Durch Anklicken eines Tags reduzieren<br />
Sie die angezeigten Notizen<br />
auf die Einträge dieser Kategorie.<br />
Darüber hinaus verfügt die<br />
Hauptseite auch über einen Lesezeichenbereich.<br />
Zu guter Letzt fällt der Kalender<br />
auf der rechten Seite des Hauptfensters<br />
ins Auge: Tage, für die<br />
Einträge existieren, hebt Piggydb<br />
farblich hervor. Ein Klick auf den<br />
betreffenden Tag holt die entsprechenden<br />
Einträge hervor.<br />
JJIII<br />
Piggydb bietet eine interessante<br />
Alternative, um<br />
Informationen strukturiert<br />
abzulegen. Es eignet<br />
sich aber nur für den<br />
Single-User-Einsatz.<br />
Dateien sicher vergraben mit Cryptsetup <strong>und</strong> Tomb<br />
Mit Tomb steht ein Konsolen- gängiger Standardinstallationen.<br />
Wrap<strong>per</strong> für Cryptsetup zur Verfügung,<br />
der das Anlegen <strong>und</strong> Einlegen,<br />
rufen Sie Tomb mit dem<br />
Um einen neuen Container anzubinden<br />
verschlüsselter Container Befehl create gefolgt von einem<br />
auf einige einfache Befehle reduziert.<br />
Tomb selbst bringt keine ei-<br />
‐s, die vor dem create stehen<br />
Containernamen auf. Die Option<br />
genen Verschlüsselungsalgorithmen<br />
mit, zum Erzeugen einer ners in MByte fest. Neben der<br />
muss, legt die Größe des Contai-<br />
Containerdatei <strong>und</strong> dem Anlegen Containerdatei erzeugt Tomb<br />
eines Dateisystems greifen die auch eine gleichnamige Schlüsseldatei,<br />
die einen mit GPG co-<br />
Entwickler auf Dd <strong>und</strong> Mkfs zurück.<br />
Für die Passwort-Abfragen dierten Schlüssel für Cryptsetup<br />
kommt Pinetry zum Einsatz. Die enthält. Tomb erlaubt es, die<br />
Entwickler implementierten die Schlüsseldatei an einem anderen<br />
Software als Shellskript für die Z- Ort abzulegen. Den Pfad zum<br />
Shell. Erfreulicherweise sind fast Schlüssel müssen Sie beim Aufruf<br />
alle benötigten Tools Bestandteil mit dem Parameter ‐k angeben.<br />
Die Schlüsseldatei <strong>sichern</strong> Sie<br />
tomb 1.1<br />
durch Eingabe eines Passworts,<br />
Lizenz: GPLv3<br />
auf dem basierend Tomb die<br />
000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd Quelle: http:// tomb. dyne. orgl 18.09.2006 Schlüsseldatei 19:00 Uhr mit Seite GPG 1 verschlüsselt.<br />
Möchten Sie wissen, welche<br />
Containerdateien gerade geöffnet<br />
sind, rufen Sie Tomb mit dem Befehl<br />
list auf. Mit dem Befehl slam<br />
schließen Sie einen Container<br />
ohne Rücksicht auf Verluste. In<br />
diesem Fall beendet Tomb alle<br />
Prozesse, die auf den Container<br />
zugreifen, mit einem SIGKILL.<br />
JJJII<br />
Tomb sorgt für mehr<br />
Komfort beim Einsatz<br />
von Cryptsetup zum Erzeugen<br />
verschlüsselter<br />
Containerdateien auf der<br />
Kommandozeile.<br />
X23
Aktuelles<br />
Neues r<strong>und</strong> um Linux<br />
Die „Honeycomb“-Tablets von<br />
Archos – hier das 101 G9 – kommen<br />
mit ARM-Dualcore-CPU.<br />
Honeycomb-Tablets von Archos kommen im September<br />
Der französische Hersteller<br />
Archos hat mit<br />
dem 80 G9 (8-Zoll-<br />
Display, 1024x768)<br />
<strong>und</strong> 101 G9 (10,1 Zoll,<br />
1280x800) zwei neue<br />
Tablets angekündigt<br />
(http:// tinyurl. com/<br />
lu1108-archos-g9).<br />
Beide basieren auf<br />
mit 1,5 GHz getakteten<br />
ARM-Dualcore-Prozessoren<br />
<strong>und</strong> bringen neben dem<br />
Flash-Speicher <strong>und</strong> einem<br />
Micro-SD-Slot optional eine<br />
Festplatte mit. Als Betriebssystem<br />
dient Android 3.1 „Honeycomb“.<br />
Die Basisversion des<br />
80 G9 misst 22,6 x 15,5 x<br />
1,2 cm <strong>und</strong> wiegt 465 Gramm.<br />
Das 101 G9 bringt bei 27,6 x<br />
16,7 x 1,2 cm r<strong>und</strong> 650 Gramm<br />
auf die Waage. Eine zusätzliche<br />
Festplatte (250 GByte) trägt<br />
bei den Geräten lediglich in der<br />
Tiefe mit r<strong>und</strong> 3 Millimetern<br />
auf. Die beiden Tablets bringen<br />
neben GPS <strong>und</strong> einer Webcam<br />
auch Mikrofon <strong>und</strong> Lautsprecher<br />
sowie eine umfängliche<br />
Codec-Ausstattung mit. Mittels<br />
Mini-HDMI bedienen sie<br />
auch entsprechend ausgestattete<br />
TV-Geräte mit Audio <strong>und</strong><br />
Video. Für das 80 G9 empfiehlt<br />
Archos einen Verkaufspreis<br />
von 250 Euro, für das 101 G9<br />
sollen 300 Euro über den Ladentisch<br />
wandern. Die Tablets<br />
sollen rechtzeitig zur IFA in<br />
Berlin (2. bis 7. September) in<br />
den Handel kommen. (uba)<br />
kurz notiert<br />
Am 20. <strong>und</strong> 21. August findet an<br />
der Hochschule Bonn-Rhein-<br />
Sieg in Sankt Augustin bei Bonn<br />
die FrOSCon 2011 statt. Das Vortragsprogramm<br />
der zweitägigen<br />
Konferenz r<strong>und</strong> um die Themen<br />
Freie Software <strong>und</strong> Open Source<br />
steht ab sofort unter http://<br />
programm. froscon. org/ 2011/<br />
online.<br />
Mit Swiffy offeriert Google jetzt<br />
ein Online-Tool, mit dem sich<br />
Flash-Animationen automatisch<br />
nach HTML5 konvertieren lassen<br />
(http:// swiffy. googlelabs. com).<br />
Zum Umwandeln lädt man einfach<br />
die entsprechende SWF-<br />
Datei hoch.<br />
Wem das Android auf seinem<br />
Galaxy Tab 10.1 nicht ausreicht,<br />
der installiert sich jetzt einfach<br />
Ubuntu dazu: Tabuntu <strong>und</strong> die<br />
Anleitung unter http:// tinyurl.<br />
com/ lu1108-tabuntu machen es<br />
möglich.<br />
Michael Larabel von Phoronix<br />
hat nach wochenlangen Tests die<br />
Ursache des erhöhten Stromverbrauchs<br />
von Ubuntu 11.04 entdeckt:<br />
Verantwortlich ist ein Kernel-Patch,<br />
der die Stromsparfunktion<br />
von PCI-Express-Karten<br />
deaktiviert. Das Problem betrifft<br />
vor allem mobile Rechner <strong>und</strong><br />
auch andere Distributionen, wie<br />
Fedora. Larabel liefert auch<br />
gleich einen Workaro<strong>und</strong> für das<br />
Problem mit (http:// tinyurl. com/<br />
lu1108-phoronix).<br />
Virtualbox 4.0.10 erschienen<br />
Neues r<strong>und</strong> um LibreOffice<br />
In den letzten Wochen gab die<br />
Document Fo<strong>und</strong>ation (TDF)<br />
mit LibreOffice 3.3.3 sowie<br />
LibreOffice 3.4.1 gleich zwei<br />
Bugfix-Releases ihres Büropakets<br />
frei. Dabei gilt die 3.3.x-<br />
Serie als diejenige Version des<br />
Paketes, die auch für den Einsatz<br />
in Großunternehmen<br />
tauglich sein soll. Für sie gibt<br />
Einer für alle: Das neue Logo<br />
des Freies Office Deutschland<br />
e.V. soll das Engagement des<br />
Vereins für alle freien Bürosuiten<br />
unterstreichen.<br />
Als Wartungsrelease bezeichnet<br />
Oracle die Version 4.0.10<br />
seiner Virtualisierungslösung<br />
Virtualbox. Unter den behobenen<br />
Fehlern befindet sich einer,<br />
der beim Einbinden von<br />
ISO-Images unter KDE-Hosts<br />
auftrat. Dort meldete der Einstellungsdialog<br />
nach dem Einbinden<br />
einen fehlenden Eintrag<br />
<strong>und</strong> ließ sich nicht mit<br />
OK beenden (Bug 6809). Zudem<br />
korrigierten die Entwickler<br />
Probleme bei der USB-<br />
Geräte erkennung mit den<br />
Gastsystemen Red Hat Enterprise<br />
Linux <strong>und</strong> CentOS. Die<br />
Übersicht der Reparaturen<br />
es noch bis Ende des Jahres<br />
Updates, im Februar 2012 soll<br />
die nächste Hauptversion LibO<br />
3.5 erscheinen. Die 3.4er-Linie<br />
sehen die Entwickler derzeit als<br />
stabile Ausgabe für private<br />
Nutzer <strong>und</strong> kleinere Firmen.<br />
Mit LibreOffice 3.4.2, das für<br />
Ende Juli avisiert ist, soll dann<br />
auch die 3.4 für große Installationen<br />
tauglich werden (http://<br />
tinyurl. com/ lu1108-libo341).<br />
Fast zeitgleich zu den Releases<br />
machte die TDF erste<br />
Mitglieder ihres Beirats bekannt:<br />
die Free Software<br />
Fo<strong>und</strong>ation, der Freies Office<br />
Deutschland e.V. (FrODeV),<br />
Google, Red Hat, Software in<br />
the Public Interest <strong>und</strong> Suse<br />
unterstützen die Fo<strong>und</strong>ation<br />
finanziell <strong>und</strong> entsenden im<br />
listet Oracle im Virtualbox-<br />
Changelog http:// www.<br />
virtualbox. org/ wiki/<br />
Changelog. Auf der Heft-DVD<br />
zu dieser Ausgabe finden Sie<br />
Pakete der neuen Version für<br />
Ubuntu 11.04 <strong>und</strong> OpenSuse<br />
11.4 sowie den generischen<br />
Installer. (uba)<br />
Gegenzug je ein Mitglied für<br />
ein Jahr ins Advisory Board<br />
(http:// tinyurl. com/<br />
lu1108-libo-advisory).<br />
Derweil unterstreicht der<br />
FrODeV (ex: OOoDeV, http://<br />
www. frodev. org) sein allen<br />
freien Büropaketen geltendes<br />
Engagement nach dem Namenswechsel<br />
im April nun mit<br />
einem neuen Logo. Als grafisches<br />
Element dienen dabei<br />
vier schlichte senkrechte Linien,<br />
die mit ihrer Länge die<br />
vier Worte im Namen des Vereins<br />
symbolisieren. Auf alle<br />
Komponenten mit Bezug zu<br />
einzelnen Produkten – geschwungene<br />
Linien oder Möwen<br />
oder Dreiecke beziehungsweise<br />
das TDF-Symbol – hat<br />
man bewusst verzichtet. (jlu)<br />
16<br />
08 | 11<br />
Das Neueste r<strong>und</strong> um Linux, aktuelle Kurztests <strong>und</strong> Artikel aus<br />
<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de
(Bild: Canonical) (Bild: Linuxtag)<br />
Videos <strong>und</strong> Slides vom Linuxtag 2011<br />
Die Mitarbeiter des Linuxtag<br />
e.V. haben sechs Wochen<br />
nach der diesjährigen Veranstaltung<br />
verschiedene Vortragsfolien<br />
<strong>und</strong> Videos online<br />
gestellt <strong>und</strong> bitten dazu die<br />
Besucher der Webseite um<br />
Feedback. Die Video-Beiträge,<br />
die unter anderem<br />
Vorträge von Ralf Spenneberg,<br />
Michael Meeks, Bradley<br />
Kuhn <strong>und</strong> Dan Walsh zeigen,<br />
Spannung: das Team We want<br />
Pwnies beim Hacking Contest auf<br />
dem Linuxtag 2011.<br />
Ubuntu One für Android erschienen<br />
Über „Ubuntu One Files for Android“<br />
synchronisieren Sie Ihr Ubuntu-One-<br />
Konto jetzt mit Android-Geräten.<br />
sind auf den Seiten des<br />
„Linux tag TV“ im Web-Player<br />
zu sehen (http:// tinyurl. com/<br />
lu1108-linuxtag-tv). Neben<br />
den Vorträgen finden sich an<br />
der gleichen Stelle Streams<br />
vom traditionellen Hacking<br />
Contest. Auf der Website des<br />
Linuxtags finden sich daneben<br />
die Vortragsfolien, zumeist<br />
als PDF- oder ODF-Dokumente<br />
(http:// tinyurl. com/<br />
lu1108-vortraege).<br />
Der nächste Linuxtag ist<br />
für den 23. bis 26. Mai<br />
2012 in Berlin angekündigt.<br />
Wie es den r<strong>und</strong><br />
12 000 Besuchern im Jahr<br />
2011 gefallen hat, wollen<br />
die Veranstalter in einer se<strong>per</strong>aten<br />
Online-Besucherumfrage<br />
erfahren. Sie finden<br />
diese unter der Adresse<br />
https:// ssl. linuxtag. org/<br />
survey/. (mhu)<br />
Ende Juni haben die Canonical-Entwickler<br />
einen Ubuntu-<br />
One-Client für Android-Mobilgeräte<br />
in den Market gestellt<br />
(http:// tinyurl. com/<br />
lu1108-u1android). Mit dem<br />
Tool „Ubuntu One Files for<br />
Android“ nutzen Sie die kostenlosen<br />
2 GByte Speicherplatz<br />
nun parallel von PC <strong>und</strong><br />
Mobiltelefon oder Tablet aus.<br />
Besonders praktisch dürfte<br />
die Möglichkeit sein, Bilder<br />
vom Handy aus via Ubuntu<br />
One direkt auf den heimischen<br />
Rechner zu synchronisieren.<br />
Daneben haben<br />
Sie die Möglichkeit, über<br />
die App Dateien in Social<br />
Networks einzubinden<br />
oder einzelne Ordner<br />
mit Fre<strong>und</strong>en zu teilen.<br />
Im Bedarfsfall besteht<br />
daneben die Möglichkeit<br />
zum Upgrade auf das<br />
kostenpflichtige Paket<br />
„Ubuntu One Mobile“.<br />
Das erlaubt zum monatlichen<br />
Preis von 3,99 US-<br />
Dollar zusätzlich das<br />
Streaming von Musikstücken<br />
(http:// one.<br />
ubuntu. com/<br />
mobile/). (jlu)<br />
Virtuelle Server<br />
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Aktuelles<br />
Neues r<strong>und</strong> um Linux<br />
kurz notiert<br />
Gute Nachricht für Debian-Benutzer:<br />
LibreOffice findet sich<br />
jetzt auch in den Squeeze-Backports<br />
<strong>und</strong> muss nicht mehr aus<br />
Testing oder Unstable nachgezogen<br />
werden. Ein schlichtes<br />
apt‐get ‐t squeeze‐backports<br />
install libreoffice genügt.<br />
Mit dem Release von Sabayon 6<br />
macht die auf Gentoo basierende<br />
Distribution einen großen Entwicklungssprung<br />
(http:// www.<br />
sabayon. org). Die neue Version<br />
kommt mit Kernel 2.6.39.1, X.org<br />
1.10 <strong>und</strong> LibreOffice 3.3.3, als<br />
Oberflächen stehen Gnome<br />
2.32.2 <strong>und</strong> KDE 4.6.4 zur Wahl.<br />
Gnome 3 bleibt auf expliziten<br />
Wunsch der Benutzer vorerst<br />
außen vor.<br />
Das Mageia-Projekt hat eine<br />
ers te <strong>Vorschau</strong>version eines<br />
ARM-Ports vorgelegt (http://<br />
tinyurl. com/ lu1108-mageia-arm).<br />
Er unterstützt die Prozessoren<br />
der „Kirkwood“-Serie von Marvell,<br />
wie sie in Steckdosen-Computern<br />
à la Sheevaplug <strong>und</strong> Guruplug<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Das in Perl geschriebene Ekgping<br />
1.3 ergänzt das Ping-Kommando<br />
um Ton <strong>und</strong> eine einfache<br />
Visualisierung. Das Kommandozeilenprogramm<br />
ahmt beim Ausführen<br />
von Pings ein Elektrokardiogramm<br />
(EKG) nach (http://<br />
finalrewind. org/ projects/<br />
ekgping/).<br />
Das GNU-Projekt legt mit GCC<br />
4.6.1 eine fehlerbereinigte Version<br />
seines Compilers vor<br />
(http:// gcc. gnu. org/ gcc-4. 6/). Mit<br />
an Bord ist jetzt auch die Bibliothek<br />
Libquadmath, die über den<br />
Datentyp __float128 mathematische<br />
Funktionen mit vierfacher<br />
Präzision unterstützt.<br />
Die neueste Version der GNU-<br />
Verschlüsselungsbibliothek,<br />
Libgcrypt 1.5.0 (ftp:// ftp. gnupg.<br />
org/ gcrypt/ libgcrypt/), kann bei<br />
der AES-Verschlüsselung die in<br />
Intel-CPUs integrierte Hardwarebeschleunigung<br />
(AES-NI)<br />
nutzen, was zu einem deutlichen<br />
Geschwindigkeitsvorteil führt.<br />
Rechtsstreit: AVM versucht, die GPL zu unterlaufen<br />
AVM nutzt den Linux-Kernel<br />
für die Firmware seiner Fritzbox,<br />
hat jetzt aber den Drittanbieter<br />
Cybits verklagt, weil dieser<br />
für seine Filtersoftware die<br />
Fritzbox-Software modifiziert.<br />
Kernel-Entwickler Harald Welte<br />
(http:// tinyurl. com/ lu1108-<br />
hwelte) <strong>und</strong> die FSFE sehen darin<br />
ihrerseits eine GPL-Verletzung<br />
durch AVM <strong>und</strong> unterstützen<br />
deshalb Cybits im Verfahren<br />
vor dem LG Berlin<br />
(http:// tinyurl. com/ lu1108-<br />
fsfe-avm).<br />
Cybits vertreibt für die Geräte<br />
die Kinderschutz-Software<br />
Surf-Sitter DSL. Diese lädt die<br />
Firmware der Fritzbox auf den<br />
PC des Nutzers, verändert sie<br />
dort <strong>und</strong> reinstalliert sie auf<br />
dem Router. Dagegen erwirkte<br />
AVM zunächst eine Einstweilige<br />
Verfügung wegen einer angeblichen<br />
Verletzung des Urheber<strong>und</strong><br />
Wettbewerbsrechts. Das<br />
Gericht gab dem zunächst statt,<br />
Profi-Backup zum Nulltarif<br />
Über eine komfortable browserbasierte Oberfläche verwalten Sie bei<br />
Presstore Backup von Archiware die Sicherungen Ihrer Daten.<br />
Cybits ging danach in Berufung.<br />
Das Kammergericht Berlin hob<br />
im Berufungsverfahren das generelle<br />
Verbot zur Veränderung<br />
der Firmware in den Fritzboxen<br />
auf <strong>und</strong> bestätigte es nur insoweit,<br />
als die veränderte Software<br />
fehlerhafte Angaben<br />
macht, etwa den Status des Gerätes<br />
falsch anzeigt. Beim laufenden<br />
Hauptsacheverfahren,<br />
bei dem Ha rald Welte Cybits als<br />
Streithelfer unterstützt, versucht<br />
AVM eine juristische Tivoisierung<br />
(http:// de. wikipedia.<br />
org/ wiki/ Tivoisierung) der<br />
Fritzbox durchzusetzen: Ein<br />
Router sei anders als ein PC<br />
nicht zur Installation von Software<br />
gedacht, die Firmware<br />
dürfe nicht verändert werden –<br />
auch nicht der Linux-Kernel.<br />
Dies sehen nicht nur Harald<br />
Welte <strong>und</strong> die FSFE ganz anders,<br />
sondern offenbar auch die<br />
Richter: Das Gericht ließ in der<br />
ersten mündlichen Verhandlung<br />
am 21. Juni durchblicken,<br />
dass es einer Einschränkung<br />
der Rechte zur Änderung des<br />
Kernels auf urheberrechtlicher<br />
Basis skeptisch gegenübersteht.<br />
Insbesondere betonte es, dass,<br />
wenn die Firmware als Einheit<br />
anzusehen sei – wie das AVM<br />
gerade betont – die gesamte<br />
Firmware wohl unter die GNU<br />
GPL gestellt werden müsse.<br />
Dem Fall kommt erhebliche<br />
Bedeutung zu, da eine Entscheidung<br />
zugunsten von AVM eine<br />
drastische Einschränkung der<br />
Freiheit Nr. 3 im Sinne der<br />
freien Software darstellen<br />
würde, also der Freiheit, Programme<br />
zu ändern <strong>und</strong> diese<br />
Änderungen zu verbreiten. Mit<br />
einer schnellen Entscheidung<br />
rechnet die FSFE nicht. Auf<br />
eine Anfrage von <strong>LinuxUser</strong><br />
teilte sie mit, eine Verfahrensdauer<br />
von einigen Wochen,<br />
möglicherweise aber einigen<br />
Monaten sei möglich. (jlu)<br />
Presstore Backup des deutschen<br />
Herstellers Archiware<br />
(http:// www. archiware. com)<br />
sichert vollautomatisch vorgegebene<br />
Daten. Über individuelle<br />
Filter legen Sie dabei fest,<br />
welche Daten die Software wohin<br />
<strong>sichern</strong> soll, beispielsweise<br />
nach Änderungsdatum, Typ<br />
oder Pfad. Das browserbasierte<br />
Interface ermöglicht in wenigen<br />
Minuten eine Konfiguration.<br />
Backups lassen sich auch<br />
klonen, um einen zweiten Datensatz<br />
örtlich getrennt zu lagern.<br />
Presstore Backup gibt es<br />
in Versionen für Linux, Solaris,<br />
Mac OS X <strong>und</strong> Windows. Exklusiv<br />
für <strong>LinuxUser</strong>-Leser<br />
stellt Archiware die normalerweise<br />
kostenpflichtige professionelle<br />
Software kostenfrei<br />
zur Verfügung. Als einzige<br />
Einschränkung gilt das maximale<br />
Backupvolumen von einem<br />
Terabyte, was den meisten<br />
Heimanwendern allerdings<br />
genügen dürfte.<br />
Die Software selbst finden Sie<br />
auf der Heft-DVD dieser Ausgabe.<br />
Um sie in der genannten<br />
Konstellation zu nutzen, registrieren<br />
Sie sich vorab auf<br />
der Seite www. archiware. de/<br />
linux-user/, um zusätzlich den<br />
erforderlichen Lizenzschlüssel<br />
zu erhalten. (jlu)<br />
18<br />
08 | 11<br />
Das Neueste r<strong>und</strong> um Linux, aktuelle Kurztests <strong>und</strong> Artikel aus<br />
<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de
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schwerpunkt<br />
Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />
© Rotorhead, sxc.hu<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der Datensicherung<br />
Auf Nummer sicher<br />
Mit defekten Festplatten verschwinden jährlich Millionen Dokumente, Bilder <strong>und</strong> Filme unwiederbringlich im digitalen<br />
Nirwana. Dabei ist Datensicherung keine Zauberei <strong>und</strong> auch durchaus kein langweiliges Thema. Thomas Leichtenstern<br />
reADMe<br />
Jeden geht es an, aber<br />
nur die wenigsten kümmern<br />
sich ernsthaft darum:<br />
die Datensicherung.<br />
Wir stellen Ihnen<br />
die gängigsten Backup-<br />
Methoden <strong>und</strong> deren<br />
spezifische Vorzüge <strong>und</strong><br />
Nachteile vor.<br />
Die Festplatte ist die fehleranfälligste<br />
Komponente eines Rechners.<br />
Das liegt zum einen daran,<br />
dass sie bewegte Bauteile enthält,<br />
die auf die Dauer verschleißen.<br />
Zum anderen reagieren Festplatten<br />
mehr oder weniger empfindlich<br />
auf thermische oder mechanische<br />
Belastungen. Unter ungünstigen<br />
Umständen reicht es<br />
aus, gegen den Rechner zu stoßen,<br />
um der Platte das Lebenslicht<br />
auszublasen. Demgegenüber<br />
steht, dass die Festplatte in der<br />
Regel auch das wichtigste Bauteil<br />
des Rechners ist, weil sie alle Daten<br />
speichert, die Sie mit dem<br />
Rechner produzieren oder verarbeiten.<br />
Diesen Aspekten gilt es<br />
als Anwender Rechnung zu tragen<br />
<strong>und</strong> die Daten in regelmäßigen<br />
Abständen zu <strong>sichern</strong>. Allerdings<br />
ist die Empfindlichkeit von<br />
Festplatten bei Weitem nicht das<br />
einzige Argument für eine solche<br />
Datensicherung: Tatsächlich tritt<br />
Datenverlust durch versehentliches<br />
Löschen, Schädlingsbefall<br />
oder DateisystemInkonsistenzen<br />
häufiger auf als durch defekte<br />
Bauteile. Umso notwendiger ist<br />
es, wichtige Daten in regelmäßigen<br />
Abständen zu <strong>sichern</strong>, um<br />
einem Datenverlust vorzubeugen.<br />
Auch wenn eine durchdachte<br />
Datensicherungsstrategie zunächst<br />
unnötig <strong>und</strong> kompliziert<br />
erscheinen mag, entpuppt sie sich<br />
bei genauerer Betrachtung nicht<br />
nur als simples, sondern auch als<br />
ein äußerst effektives Mittel gegen<br />
Datenverlust.<br />
Speichermedien<br />
Generell eignet sich jeder Datenträger<br />
als BackupMedium, der<br />
das nötige Fassungsvermögen<br />
mitbringt. Der wohl unkomplizierteste<br />
Weg ist, dem Rechner<br />
eine zweite Festplatte zu spendieren<br />
<strong>und</strong> die relevanten Daten in<br />
regelmäßigen Abständen von der<br />
einen auf die andere Platte zu kopieren.<br />
Geht eine von beiden kaputt,<br />
stehen die Daten immer<br />
noch auf der anderen bereit.<br />
Um das lästige manuelle Kopieren<br />
der Dateien zu umgehen,<br />
kann man die Platten zu einem<br />
RAID1Verb<strong>und</strong> zusammenfassen<br />
[1]. Das System schreibt dann<br />
die Daten jeweils auf beide Platten<br />
gleichzeitig. Fällt eine aus,<br />
müssen Sie diese lediglich durch<br />
20<br />
08 | 11
Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />
schwerpunkt<br />
eine neue ersetzen <strong>und</strong> diese in<br />
den RAIDVerb<strong>und</strong> aufnehmen.<br />
Diese Methode hat jedoch auch<br />
Nachteile: Ereignisse, die den<br />
Rechner beschädigen oder zerstören,<br />
etwa Überspannung durch<br />
Blitzeinschläge, ziehen unter Umständen<br />
beide Platten in Mitleidenschaft.<br />
Des Weiteren hilft<br />
RAID1 lediglich gegen Festplattenausfälle.<br />
Fehler im Dateisystem<br />
oder das versehentliche Löschen<br />
von Dateien fängt diese<br />
Methode der red<strong>und</strong>anten Datenspeicherung<br />
nicht ab. Zudem<br />
bringt speziell SoftRAID einen<br />
weiteren, nicht zu unterschätzenden<br />
Nachteil mit sich: Die Performance<br />
sinkt gegenüber einer Einzelplatte<br />
unter Umständen um 30<br />
oder mehr Prozent.<br />
Solche Nachteile umgehen Sie<br />
mit dem Einsatz einer externen<br />
Festplatte, die Sie ausschließlich<br />
zum Zweck der Datensicherung<br />
an den Rechner anstecken <strong>und</strong><br />
nach dem Backup wieder in den<br />
Schrank legen. Als alternatives<br />
Speichermedium bieten sich inzwischen<br />
USBSticks an: Bei einem<br />
Fassungsvermögen von 16<br />
oder mehr GByte sind sie schon<br />
für 10 bis 15 Euro zu haben. Zwar<br />
robuster als Festplatten, fassen<br />
USBSticks aber weniger Daten,<br />
zudem ist die Anzahl der Schreibzyklen<br />
begrenzt. Verwenden Sie<br />
den Stick jedoch ausschließlich<br />
zur Datensicherung, spielt das<br />
kaum eine Rolle – wohl aber, dass<br />
die Transferrate auch der besten<br />
Sticks weit unter denen einer<br />
Festplatte liegt.<br />
Als weitere BackupMedien wurden<br />
in der Vergangenheit oft CDs<br />
<strong>und</strong> DVDs eingesetzt. Das war jedoch<br />
zu einer Zeit, als noch keine<br />
brauchbaren Ergebnisse über die<br />
Haltbarkeit solcher optischen<br />
Medien vorlagen. Inzwischen<br />
weiß man aber, dass es bereits<br />
nach drei bis fünf Jahren zu Datenverlusten<br />
auf gebrannten Rohlingen<br />
kommen kann. Bei wiederbeschreibbaren<br />
optischen Medien<br />
treten unter Umständen noch<br />
deutlich schneller gravierende<br />
Defekte auf. Deswegen eignet<br />
sich diese Art der Datensicherung<br />
nur für einen relativ kurzen Zeitraum.<br />
Sie sollten darüber hinaus<br />
die Medien mit dem Erstellungsdatum<br />
versehen <strong>und</strong> nach Ablauf<br />
der Haltbarkeit umkopieren.<br />
Langzeitarchivierung<br />
Ein Thema, das seit Jahren eng<br />
mit dem der Datensicherung verwoben<br />
ist, <strong>und</strong> das bei den Anwendern<br />
immer wieder für Verunsicherung<br />
sorgt, stellt die Haltbarkeit<br />
von Speichermedien dar.<br />
Wie erwähnt, eignen sich optische<br />
Datenträger wie CDs <strong>und</strong> DVDs<br />
nur für einen relativ begrenzten<br />
Zeitraum zum Sichern von Daten.<br />
Geht es darum, diese zehn Jahre<br />
oder länger zu verwahren, wird<br />
die Luft schon dünn. Mangels<br />
Langzeiterfahrung kann man derzeit<br />
über die Haltbarkeit von USB<br />
Sticks nur spekulieren. Erste Prognosen<br />
deuten jedoch darauf hin,<br />
dass sie sich sehr gut zum längerfristigen<br />
Speichern von Daten eignen.<br />
Eine immer größere Rolle<br />
spielt in diesem Kontext auch das<br />
Solid State Drive – entsprechende<br />
Medien bekommt man inzwischen<br />
schon zu einem GBytePreis<br />
von 1,50 Euro.<br />
Als relativ haltbares Speichermedium<br />
gilt die Festplatte, die als<br />
reines BackupMedium deutlich<br />
länger als zehn Jahre hält. Allerdings<br />
kommen bei längeren Lagerzeiten<br />
einige Unwägbarkeiten<br />
ins Spiel, nämlich der rasante<br />
Wandel der IT <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en<br />
der Wechsel von Standards.<br />
Anfangswoche<br />
Woche 1<br />
Woche 2<br />
Woche 3<br />
Woche 4<br />
Mo<br />
Mo<br />
Mo<br />
Mo<br />
Söhne<br />
(inkrementelles Backup)<br />
Di<br />
Di<br />
Di<br />
Di<br />
Mi<br />
Mi<br />
Mi<br />
Mi<br />
Unterstützt der Computer der<br />
Zukunft die derzeit verwendeten<br />
Schnittstellen wie USB, SATA<br />
oder IDE überhaupt noch? Wer<br />
das für abwegig hält, möge heute<br />
einmal versuchen, ein 5.25 oder<br />
8ZollLaufwerk für alte Floppys<br />
aufzutreiben. Ähnlich sieht es bei<br />
Dateiformaten aus: So tauschen<br />
Kamerahersteller nicht selten bei<br />
jedem Modellwechsel auch das<br />
verwendete RAWFormat aus,<br />
was dazu führen kann, dass es in<br />
zehn Jahren keine Software mehr<br />
gibt, welche die alten Daten anzeigt.<br />
Abhilfe schafft hier das<br />
Konvertieren der Bilder in Adobes<br />
StandardFormat DNG.<br />
Eine interessante Alternative<br />
bietet das OnlineBackup. Dank<br />
der zwischenzeitlich beinahe flächendeckend<br />
verfügbaren BreitbandInternetanschlüsse<br />
stellt es<br />
heute für viele Anwender kein<br />
Problem mehr dar, auch mehrere<br />
GByte große Daten zu transferieren.<br />
Anbieter, die OnlineStorage<br />
für wenig Geld anbieten, gibt es<br />
inzwischen genügend. Allerdings<br />
geben Sie hier zum einen Ihre Daten<br />
aus der Hand, zum anderen<br />
gibt es keine Gewähr dafür, dass<br />
der Speicheranbieter in zehn Jahren<br />
noch existiert. Sie sollten OnlineBackups<br />
immer verschlüsseln,<br />
um die Daten vor Fremdzugriffen<br />
zu schützen.<br />
Eine immer häufiger diskutierte<br />
Version der Langzeitdatensicherung<br />
stellt das Auslagern der Dateninformationen<br />
auf analoge<br />
Medien dar. So hält beispielsweise<br />
Papier problemlos 30 Jahre<br />
Do<br />
Do<br />
Do<br />
Do<br />
Väter<br />
(Voll-Backup)<br />
Woche 1<br />
Woche 2<br />
Woche 3<br />
Woche 1<br />
Großväter<br />
(Voll-Backup)<br />
Monat 1<br />
GlossAr<br />
Solid State Drive: Das<br />
Solid State Drive, kurz<br />
SSD, ist ein nichtflüchtiges<br />
Speichermedium,<br />
ähnlich wie ein USB-<br />
Stick. Aufgr<strong>und</strong> seines<br />
auf Speicherbauteilen<br />
basierenden Konzepts<br />
enthält es keinerlei mechanische<br />
Bauteile <strong>und</strong><br />
ist damit wesentlich unempfindlicher<br />
gegenüber<br />
mechanischen Belastungen<br />
als herkömmliche<br />
Festplatten.<br />
DNG: Digital Negative.<br />
Von Adobe propagiertes,<br />
offengelegtes<br />
Rohdatenformat für Bilder.<br />
Die Speicherung<br />
erfolgt unkomprimiert,<br />
sodass DNG-Dateien im<br />
Vergleich zu anderen<br />
RAW-Formaten etwa ein<br />
Viertel größer ausfallen.<br />
A Das Generationenprinzip<br />
„Großvater, Vater,<br />
Sohn“ gewährleistet,<br />
dass sich Daten<br />
von jedem beliebigen<br />
Sicherungszeitpunkt<br />
lückenlos wiederherstellen<br />
lassen.<br />
08 | 11 21
schwerpunkt<br />
Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />
GlossAr<br />
Aufbewahrungsfrist: Das<br />
Handelsgesetzbuch<br />
(HGB §257 Abs. 4)<br />
schreibt vor, wie lange<br />
Firmen unternehmensrelevante<br />
Dokumente vorhalten<br />
müssen. Für Bücher,<br />
Buchungsbelege,<br />
Bilanzen oder Inventare<br />
sieht es eine Dauer von<br />
zehn Jahren vor.<br />
<strong>und</strong> länger. Diverse Dienste bieten<br />
auch schon das Ausbelichten<br />
digitaler Bilder auf Dias zum Archivieren<br />
wichtiger Aufnahmen<br />
an, da diese bei richtiger Lagerung<br />
mehrere Jahrzehnte ohne<br />
einen Qualitätsverlust überstehen.<br />
Allerdings sind die Kosten<br />
für eine solche Aktion erheblich:<br />
Auch bei Mengen über h<strong>und</strong>ert<br />
Stück verlangen die meisten Anbieter<br />
noch bis zu zwei Euro pro<br />
Dia. Der Königsweg bei der digitalen<br />
Datensicherung bleibt gerade<br />
für die Langzeitarchivierung<br />
die Datensicherung auf Bänder,<br />
die nach wie vor in den meisten<br />
Firmen zum Einsatz kommt.<br />
Professionelles Backup<br />
Das regelmäßige Sichern aller Datenbestände<br />
gehört in Unternehmen<br />
nicht zur Kür, sondern zum<br />
vorgeschriebenen Pflichtprogramm<br />
– nicht zuletzt wegen der gesetzlich<br />
geregelten Aufbewahrungsfrist für<br />
alle geschäftlichen Dokumente von<br />
bis zu zehn Jahren.<br />
Als BackupMedien kommen dabei,<br />
wie bereits erwähnt, beinahe<br />
ausnahmslos Bänder zum Einsatz.<br />
Sie bieten zum einen nach<br />
wie vor den günstigsten Preis <strong>per</strong><br />
GByte, zum anderen haben sie<br />
sich gerade beim langfristigen<br />
Aufbewahren von Daten bewährt,<br />
da die Bänder bei richtiger Aufbewahrung<br />
extrem langsam altern.<br />
Um zu gewährleisten, dass die<br />
Daten von jedem beliebigen Zeitpunkt<br />
rekonstruiert werden können,<br />
verwenden viele Admins als<br />
BackupStrategie das GenerationenRotationsprinzip,<br />
auch unter<br />
dem Namen „Großvater, Vater,<br />
Sohn“ bekannt (Abbildung A).<br />
Die „Sohn“Medien enthalten<br />
die Tagessicherung, die „Vater“<br />
Medien das Wochenbackup <strong>und</strong><br />
die „Großvater“Bänder das MonatsBackup.<br />
Das folgende Beispiel<br />
eines üblichen Szenarios veranschaulicht<br />
die Technik: An den<br />
ersten vier Tagen der Woche erfolgt<br />
jeweils eine inkrementelle<br />
oder differenzielle Datensicherung<br />
(siehe Kasten Sicherungsmethoden<br />
nächste Seite) auf die<br />
„Sohn“Medien 1 bis 4, am Freitag<br />
steht eine Vollsicherung auf das<br />
„Vater“Band 1 an. In der nächsten<br />
Woche erfolgt die inkrementelle<br />
Datensicherung wieder auf<br />
die „Sohn“Tapes der Vorwoche,<br />
am Freitag ein Vollbackup auf „Vater“<br />
Nummer 2. So setzt sich das<br />
über alle Wochen des Monats fort.<br />
Am Monatsende kommt der<br />
Großvater 1 an die Reihe, der eine<br />
vollständige Datensicherung aufnimmt.<br />
Damit werden die „Vater“<br />
Medien 1 bis 4 für die wöchentlichen<br />
Komplettsicherungen des<br />
Folgemonats frei. Der „Großvater“<br />
wandert zur Archivierung in den<br />
Datenschutzschrank oder noch<br />
besser in ein externes Archiv wie<br />
einen Banksafe (Abbildung B).<br />
Diese Art der Datensicherung ist<br />
zwar überaus effizient, für den<br />
Privatanwender aber zu umständlich,<br />
zu kostenintensiv <strong>und</strong> in der<br />
Regel auch gar nicht notwendig.<br />
Selbst der Einsatz von Streamern<br />
lohnt sich nur in Ausnahmefällen,<br />
da sowohl die Geräte als auch die<br />
Speichermedien verhältnismäßig<br />
teuer sind. Darüber hinaus erschwert<br />
die sequenzielle Speichertechnik<br />
von Bändern das Wiederherstellen<br />
einzelner Daten erheblich,<br />
da Sie unter Umständen eine<br />
Minute darauf warten, bis das<br />
Laufwerk das Tape zur richtigen<br />
Stelle gespult hat.<br />
Private Datensicherung<br />
Der Anspruch bei der privaten Datensicherung<br />
unterscheidet sich<br />
in vielen Punkten essenziell von<br />
jenem in Unternehmen. Hier<br />
steht eine möglichst einfache<br />
Handhabung im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Das betrifft sowohl das Erstellen<br />
der Backups als auch das Wiederherstellen<br />
verloren gegangener<br />
Daten. Zunächst gilt es jedoch<br />
festzulegen, welche Daten in welchem<br />
Turnus gesichert werden<br />
sollen. So lohnt es beispielsweise<br />
nicht, von der mehr oder weniger<br />
statischen Musiksammlung alle<br />
drei Tage ein Backup zu erstellen,<br />
während bei den Dokumenten<br />
oder dem EMailPostfach unter<br />
Umständen sogar eine mehrfache<br />
tägliche Sicherung angebracht ist.<br />
Generell sollten Sie externe<br />
BackupMedien nicht unmittelbar<br />
beim Rechner aufbewahren. Viele<br />
Firmen verwahren einen Teil ihrer<br />
Datensicherung sogar in einem<br />
Banktresor, um beispielsweise im<br />
Falle eines Brandes nicht alle Daten<br />
zu verlieren. Das ist für den<br />
infos<br />
[1] Desktop-RAID: Marcus Nasarek,<br />
„Easy RAIDer“, <strong>LinuxUser</strong> 04/ 2006, S. 42,<br />
http:// www. linux-community. de/ 10536<br />
[2] Online-Storage im Vergleich:<br />
http:// www.online-speicher.info/vergleich<br />
[3] Truecrypt-Gr<strong>und</strong>lagen:<br />
Thomas Leichten stern, „Innere Werte“,<br />
<strong>LinuxUser</strong> 12/ 2006, S. 65,<br />
http:// www. linux-community. de/11337<br />
[4] Truecrypt 4.3a: Tim Schürmann „Verriegelt<br />
<strong>und</strong> verrammelt“, <strong>LinuxUser</strong> 08/ 2007,<br />
S. 50, http:// www. linux-community. de/<br />
B Das Auslagern der<br />
Backup-Medien verhindert,<br />
dass die vermeint<br />
lich sicheren Daten<br />
von katastrophalen<br />
Einflüssen wie Bränden<br />
zerstört werden.<br />
(Bild: Kroll Ontrack)<br />
artikel/ 12971/<br />
[5] Clonezilla: Tim Schürmann, „Jurassic Park“,<br />
<strong>LinuxUser</strong> 08/ 2009, S. 48, http:// www.<br />
linux-community. de/ artikel/ 18988/<br />
22<br />
08 | 11
Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />
schwerpunkt<br />
Privatanwender sicherlich nicht<br />
praktikabel, jedoch sollten Sie zumindest<br />
die Jahressicherung im<br />
Keller oder zumindest einem anderen<br />
Raum aufbewahren.<br />
Es macht wenig Sinn, den Rechner<br />
vor dem Zugriff Fremder abzu<strong>sichern</strong>,<br />
während das Backup<br />
Medium jedermann Einsicht in<br />
die <strong>per</strong>sönlichen Daten gewährt.<br />
Deswegen sollten Sie die Daten<br />
entsprechend schützen. Das gilt<br />
insbesondere dann, wenn Sie planen,<br />
die Daten bei einem Online<br />
StorageDienstleister [2] zu speichern.<br />
Den sichersten Schutz vor<br />
dem Zugriff Fremder bietet zweifellos<br />
der Einsatz von Truecrypt<br />
Containern, die sich im eingehängten<br />
Zustand wie ein normales<br />
Laufwerk verhalten ([3], [4]).<br />
Alternativ packen Sie die gesicherten<br />
Dateien <strong>und</strong> versehen<br />
das Archiv mit einem Passwort.<br />
Einen Sonderfall der Datensicherung,<br />
der sich nicht nur an private<br />
Anwender richtet, ist das Erstellen<br />
von Festplatten oder Partitionsimages.<br />
In der Open<br />
SourceWelt hat sich dafür das<br />
Programm Clonezilla [5] etabliert.<br />
Diese Methode eignet sich aber<br />
nur bedingt zur Datensicherung,<br />
sondern dient in erster Linie zur<br />
Systemwiederherstellung. Haben<br />
Sie Ihr Heimatverzeichnis aber<br />
auf einer eigenen Partition untergebracht,<br />
stellt Clonezilla eine<br />
durchaus brauchbare Alternative<br />
dar. Allerdings erlaubt es weder<br />
eine inkrementelle noch eine differenzielle<br />
Sicherung. Dafür ermöglicht<br />
es das Programm, das<br />
Image nicht nur auf einer lokalen<br />
Platte, sondern auch in einem<br />
NFS oder SSHVerzeichnis im<br />
Netz zu speichern.<br />
Backup mit Bordmitteln<br />
Das Sichern der <strong>per</strong>sönlichen Daten<br />
erfordert nicht zwangsläufig<br />
den Einsatz externer Programme:<br />
Linux bringt nämlich alle dafür<br />
notwendigen Tools frei Haus mit.<br />
Am einfachsten erledigen Sie das<br />
Backup mit dem Tool Zip. Im Gegensatz<br />
zu Tar, Gzip <strong>und</strong> Bzip<br />
enthält es eine Option,<br />
das erstellte Archiv<br />
mit einem Passwort<br />
zu versehen.<br />
Weiterhin ermöglicht<br />
es, nur neue<br />
oder veränderte Daten<br />
zu <strong>sichern</strong>, die<br />
das Archiv noch<br />
nicht enthält. Mit<br />
der Eingabe von<br />
$ zip ‐9 ‐P Passwort ‐u backup1.U<br />
zip ‐r Datei1 Ordner1 Ordner2<br />
erstellen Sie rekursiv von den angegebenen<br />
Dateien <strong>und</strong> Ordnern<br />
ein mit einem Passwort versehenes<br />
ZIPArchiv. Der Schalter ‐u<br />
bewirkt, dass das Programm lediglich<br />
neue oder geänderte Daten<br />
berücksichtigt. Um die Sicherung<br />
zu automatisieren, müssen<br />
Sie die Befehlskette lediglich in<br />
ein Skript kopieren, das Sie im<br />
Verzeichnis /etc/cron.daily speichern.<br />
Wenn Sie das erzeugte Archiv<br />
nun regelmäßig auf einen externen<br />
Datenträger kopieren, haben<br />
Sie schon eine relativ effiziente<br />
Methode der Datensicherung.<br />
Geben Sie zu den Dateien<br />
<strong>und</strong> Verzeichnissen, die Sie packen<br />
möchten, absolute Pfade an,<br />
speichert Zip sie damit, was ein<br />
Wiederherstellen unter Umständen<br />
deutlich erleichtert.<br />
Die klassische Datensicherung unterscheidet<br />
zwischen drei verschiedenen<br />
Verfahren (Abbildung C), von denen<br />
jedes für sich Vor- <strong>und</strong> Nachteile mitbringt.<br />
In der Regel kommen sie in<br />
Kombination zum Einsatz.<br />
• Full Dump (Volldatensicherung):<br />
Diese Methode speichert alle auf<br />
einem Medium lagernden Daten. So<br />
lassen sich alle Dateien einfach rekonstruieren.<br />
Allerdings fallen hohe<br />
Datenvolumina an, die selbst große<br />
Speichermedien schnell an ihre Grenzen<br />
bringen <strong>und</strong> lange Backup-Zeiten<br />
erzwingen.<br />
• Differenziell: Es werden nur jene Daten<br />
gesichert, die sich seit der letzten<br />
Vollsicherung geändert haben oder<br />
neu hinzugekommen sind. Die Daten<br />
Mo . Di. Mi. Do. Fr.<br />
= inkrementell = differenziell<br />
Um mittels Zip gepackte Dateien<br />
zu verwalten, verwenden Sie das<br />
Programm Unzip. Es ermöglicht<br />
Ihnen, anhand diverser Schalter<br />
genau festzulegen, welche Dateien<br />
es in welchem Umfang wiederherstellen<br />
soll. Ausgehend vom<br />
oben genannten Beispiel bewirkt<br />
etwa der Aufruf<br />
$ unzip ‐P Passwort ‐n backup1.zU<br />
ip ‐d /<br />
dass das Programm nur auf der<br />
Platte nicht vorhandene Dateien<br />
entpackt. Mit dem Schalter ‐d<br />
geben Sie den Pfad an, in den Sie<br />
das Verzeichnis extrahieren<br />
möchten. Haben Sie die Sicherung<br />
mit absoluten Pfaden erstellt, entpackt<br />
das Programm die Dateien<br />
im Ursprungsverzeichnis. Eine<br />
vollständige Übersicht aller Parameter<br />
finden Sie in der ManPage<br />
(man unzip). (tle/ jlu) n<br />
sicherunGsMethoDen<br />
lassen sich mittels des letzten Vollbackups<br />
<strong>und</strong> des letzten differenziellen<br />
Backups sehr einfach wiederherstellen.<br />
Durch die Red<strong>und</strong>anzen<br />
der differenziellen Backups fällt aber<br />
auch hier ein relativ hohes Datenvolumen<br />
an.<br />
• Inkrementell: Diese Backup-Strategie<br />
sichert lediglich die Daten, die sich<br />
seit dem letzten inkrementellen<br />
Backup verändert haben oder neu<br />
hinzukamen. Somit enthält ein inkrementelles<br />
Backup anders als ein differenzielles<br />
keine doppelten Daten.<br />
Ein Wiederherstellen erfordert aber<br />
immer alle Backup-Sätze seit der letzten<br />
Vollsicherung. Dafür benötigt<br />
diese Methode mit Abstand am wenigsten<br />
Speicherplatz.<br />
C Während die differenzielle<br />
Datensicherung<br />
stets alle Dateien<br />
seit der letzten Vollsicherung<br />
berücksichtigt,<br />
speichert die inkrementelle<br />
nur die<br />
jeweils geänderten<br />
Daten seit der letzten<br />
inkrementellen Sicherung.<br />
08 | 11 23
schwerpunkt<br />
Rsnapshot<br />
Backups mit Rsnapshot<br />
Schnappschuss<br />
Mit Rsnapshot legen Sie auf einfache Art sowohl lokale<br />
Backups als auch Sicherungen auf entfernten Maschinen<br />
an. Das Rotationsprinzip des Tools gewährt Ihnen dabei<br />
schnellen Zugriff auf ältere Dateiversionen. Florian Effenberger<br />
© Vivek Chugh, sxc.hu<br />
reADMe<br />
Zu einer guten Backupstrategie<br />
gehört es zum<br />
einen, Dateien regelmäßig<br />
automatisch zu <strong>sichern</strong>,<br />
<strong>und</strong> zum anderen,<br />
mehrere Versionen<br />
vorzuhalten. Das ausgereifte<br />
Tool Rsnapshot<br />
macht eine zentrale Datensicherung<br />
aller Server<br />
<strong>und</strong> Clients möglich.<br />
Das „R“ in Rsnapshot [1] lässt<br />
dessen Herkunft bereits erahnen<br />
– die Backup-Software baut auf<br />
Rsync auf, also auf ein bewährtes<br />
Werkzeug zur Datensynchronisation.<br />
Statt blind sämtliche Ordner<br />
zu archivieren, beherrscht Rsync<br />
verschiedene Mechanismen, anhand<br />
derer es neue oder geänderte<br />
Dateien erkennt <strong>und</strong> platzsparend<br />
nur Änderungen überträgt.<br />
Viele Administratoren binden<br />
nicht zuletzt deswegen schon lange<br />
Rsync in die eigene Backupstrategie<br />
ein. Doch die Vielzahl<br />
der von Rsync angebotenen Optionen<br />
überfordert gerade Einsteiger<br />
schnell. Wohl aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> spendierten die Entwickler<br />
von Rsnapshot der Rsync-Kommandozeile<br />
eine einfache Konfigurationsmöglichkeit.<br />
Rsnapshot sichert sowohl lokale<br />
als auch entfernte Dateien <strong>und</strong><br />
beherrscht zudem das Einbinden<br />
externer Tools, beispielsweise für<br />
MySQL-Dumps. Es kennt verschiedene<br />
Intervalle <strong>und</strong> legt die<br />
Sicherungen gruppiert <strong>und</strong> nach<br />
Alter sortiert ab. Durch dieses Rotationsprinzip<br />
haben Sie stets Zugriff<br />
auf mehrere vergangene Dateiversionen,<br />
wobei Sie die Anzahl<br />
der vorgehaltenen Intervalle frei<br />
wählen können – beispielsweise<br />
drei stündliche, sieben tägliche,<br />
vier wöchentliche <strong>und</strong> zwei monatliche<br />
Backups.<br />
Der eigentliche Clou: Rsnapshot<br />
überträgt lediglich die seit dem<br />
letzten Durchlauf veränderten<br />
Dateien. Das schont nicht nur<br />
Plattenplatz, sondern auch die<br />
Netzwerkbandbreite.<br />
Installation, Konfiguration<br />
Auf unserem Testsystem, einem<br />
Server unter Ubuntu 10.04 LTS,<br />
ging die Installation dank fertiger<br />
Pakete schnell von der Hand. Ein<br />
simples apt‐get install rsnapshot<br />
befördert das Programm auf das<br />
System. Anschließend legen Sie<br />
mittels touch /etc/rsnapshot.exclude<br />
eine leere Exclude-Datei an (dazu<br />
später mehr) <strong>und</strong> s<strong>per</strong>ren sie mittels<br />
chmod 711 /etc/rsnapshot.<br />
exclude vor allzu neugierigen<br />
Blicken. Damit ist die Installation<br />
bereits abgeschlossen.<br />
Die Konfiguration selbst nehmen<br />
Sie in /etc/rsnapshot.conf vor.<br />
Beim Bearbeiten im Editor Ihrer<br />
Wahl gilt es unbedingt zu beachten,<br />
dass Rsnapshot als Trennzeichen<br />
zwischen den einzelnen Op-<br />
Fehler in ubuntu 10.04<br />
In der aktuellen LTS-Version von<br />
Ubuntu hat sich ein kleiner Fehler<br />
eingeschlichen – Logrotate rotiert<br />
nur /var/log/rsnapshot.log, während<br />
Rsnapshot gemäß seiner Standardkonfiguration<br />
diese Datei ohne<br />
die Endung .log anlegt. Das führt<br />
dazu, dass die Protokolldatei nach<br />
einiger Zeit sehr groß wird <strong>und</strong><br />
schließlich die Festplatte überläuft.<br />
Die einfachste Lösung des Problems:<br />
Benennen Sie die Datei in der<br />
Rsnapshot-Konfiguration mittels<br />
logfile[Tab]/var/log/rsnapshot.<br />
log wie von Ubuntu erwartet.<br />
26 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Rsnapshot<br />
schwerpunkt<br />
tionen zwingend einen Tabulator<br />
erwartet – greifen Sie indes aus<br />
Gewohnheit auf das Leerzeichen<br />
zurück, verweigert das Backupwerkzeug<br />
seinen Dienst. Wichtig<br />
ist auch, dass Sie Verzeichnisnamen<br />
entgegen der üblichen Konvention<br />
stets mit einem Slash abschließen.<br />
Die einzelnen Optionen<br />
sind gut dokumentiert.<br />
Zunächst wählen Sie ein Wurzelverzeichnis<br />
für das Backup<br />
(snapshot_root) – auf unserem<br />
Testsystem liegt es auf einem<br />
RAID-System, wir benutzen dazu<br />
das Verzeichnis /backup/snapshots/<br />
(beachten Sie den abschließenden<br />
Slash). Für externe Geräte wie<br />
USB-Festplatten ist zusätzlich die<br />
Option no_create_root von Interesse.<br />
Rsnapshot greift bei Bedarf<br />
auch auf eine ganze Reihe von externen<br />
Hilfsmitteln zurück, die<br />
Sie in der Konfiguration zusätzlich<br />
aktivieren. Auf unserem Testsystem<br />
betraf das die Optionen<br />
cmd_cp <strong>und</strong> cmd_du (die Pfade zu<br />
den Tools cp <strong>und</strong> du) mit den entsprechenden<br />
Vorgabewerten sowie<br />
cmd_ssh mit dem Wert /usr/<br />
bin/ssh <strong>und</strong> cmd_rsnapshot_diff mit<br />
/usr/bin/rsnapshot‐diff.<br />
Der Übersichtlichkeit halber aktivieren<br />
Sie auch rsync_short_args,<br />
rsync_long_args sowie du_args. Die<br />
Option exclude_file sollte auf das<br />
angelegte Exclude-File in / etc/rsnapshot.exclude<br />
zeigen, <strong>und</strong> zum<br />
Schluss setzen Sie link_dest auf 1.<br />
Am Rotieren dran<br />
Nach dem Abschluss der Gr<strong>und</strong>konfiguration<br />
ist es nun an der<br />
Zeit, zunächst die einzelnen Rotationszyklen<br />
mittels interval zu<br />
konfigurieren. Für den privaten<br />
Einsatz hat es sich bewährt, Backups<br />
in stündlichen <strong>und</strong> täglichen<br />
Zyklen anzulegen, was Sie mit folgender<br />
Konfiguration tun:<br />
interval hourly 2<br />
interval daily 7<br />
Damit hält Rsnapshot jeweils<br />
zwei Revisionen des stündlichen<br />
Backups vor sowie sieben Ausgaben<br />
der Tagessicherung, also eine<br />
volle Woche. Analog konfigurieren<br />
Sie bei Bedarf auch die anderen<br />
Intervalle.<br />
Nun teilen Sie Rsnapshot noch<br />
mit, was es eigentlich <strong>sichern</strong> soll<br />
– der dazugehörige Parameter<br />
heißt naheliegenderweise backup.<br />
Falls bloßes Kopieren nicht<br />
reicht, binden Sie Skripte mittels<br />
backup_script ein. Auch hier müssen<br />
Sie alle Parameter <strong>per</strong> Tabulator<br />
trennen <strong>und</strong> alle Pfadnamen<br />
mit einem Slash abschließen. Ein<br />
Beispiel zeigt Listing 1. Dessen<br />
Zeilen weisen Rsnapshot an, die<br />
wichtigsten System- <strong>und</strong> Datenverzeichnisse<br />
der lokalen Ubuntu-Installation<br />
zu <strong>sichern</strong>. Der<br />
erste Parameter gibt dabei das zu<br />
<strong>sichern</strong>de Verzeichnis an, der<br />
zweite Parameter das Unterverzeichnis<br />
innerhalb des Backupverzeichnisses<br />
(snapshot_root).<br />
Hilfsskripte<br />
Ganz ähnlich verhält es sich mit<br />
backup_script (Listing 2): Die ersten<br />
beiden Zeilen <strong>sichern</strong> die aktuelle<br />
Quota-Tabelle in die Datei<br />
webserver.local/dumps/repquota.user<br />
beziehungsweise repquota.group,<br />
der Befehl in der dritten Zeile tut<br />
dies für die Liste der installierten<br />
Pakete. Auch Dumps von MySQLoder<br />
PostgreSQL-Datenbanken<br />
sind möglich, wie Zeile 4 beweist.<br />
Achten Sie aber in jedem Fall darauf,<br />
gegebenenfalls die Berechtigung<br />
der rsnapshot.conf anzupassen<br />
<strong>und</strong> separate Backup-Benutzer<br />
für My SQL zu verwenden, damit<br />
ein Angreifer keinen Root-<br />
Zugriff auf die Datenbank erhält.<br />
Haben Sie die Rotationszyklen<br />
<strong>und</strong> die zu <strong>sichern</strong>den Daten in<br />
der rsnapshot.conf konfiguriert,<br />
starten Sie einen ersten Testlauf.<br />
Führen Sie dazu als Root rsnapshot<br />
‐v hourly aus. Nach einer Weile<br />
meldet Rsnapshot den erfolgreichen<br />
Backup-Lauf.<br />
Ein Blick ins Backup-Wurzelverzeichnis<br />
fördert bei Erfolg das<br />
Unterverzeichnis hourly.0 zutage.<br />
Unterhalb dieses Verzeichnisses<br />
legt Rsnapshot die Kopien ab –<br />
/ lib/ufw beispielsweise in hourly.<br />
0/lib/ufw, die Ergebnisse der<br />
Backup-Skripte entsprechend im<br />
dumps-Verzeichnis. Die angehängte<br />
Null zeigt an, dass es sich dabei<br />
um das erste stündliche Backup<br />
in der Rotation handelt.<br />
Niemals löschen<br />
Rufen Sie jetzt rsnapshot ‐v hourly<br />
erneut auf, gesellt sich ein zweites<br />
Verzeichnis dazu – Rsnapshot<br />
verschiebt das bisherige hourly.0<br />
nach hourly.1 <strong>und</strong> befüllt das<br />
.0-Verzeichnis neu. Dieser Prozess<br />
setzt sich solange fort, bis<br />
die Maximalzahl an Rotationszyklen<br />
erreicht ist. Danach entfernt<br />
Rsnapshot beim Durchlauf<br />
das jeweils älteste Verzeichnis.<br />
Genauso verhält es sich mit anderen<br />
Intervallen, wie etwa den<br />
täglichen oder wöchentlichen<br />
Backups: Ein Blick in die Verzeichnisse<br />
mit .0 öffnet den Zugriff<br />
auf die jeweils jüngste Sicherung;<br />
je höher die Zahl ausfällt,<br />
desto älter ist die Kopie.<br />
Löschen dürfen Sie bestimmte<br />
Verzeichnisse indes nicht, denn<br />
Rsnapshot verbindet diese mit<br />
Hardlinks untereinander. Beim<br />
Backup-Lauf sichert Rsnapshot<br />
jeweils nur die neuen Dateien, für<br />
bereits bestehende verweist es<br />
01 backup /opt/ webserver.local/<br />
02 backup /root/ webserver.local/<br />
03 backup /srv/ webserver.local/<br />
04 backup /var/ webserver.local/<br />
05 backup /home/ webserver.local/<br />
06 backup /etc/ webserver.local/<br />
07 backup /usr/local/ webserver.local/<br />
08 backup /lib/ufw/ webserver.local/<br />
listing 1<br />
listing 2<br />
01 backup_script /usr/sbin/repquota ‐avcsu > repquota.<br />
user<br />
webserver.local/dumps/repquota.user<br />
02 backup_script /usr/sbin/repquota ‐avcsg > repquota.<br />
group webserver.local/dumps/repquota.group<br />
03 backup_script /usr/bin/dpkg ‐‐get‐selections ><br />
packages.lst webserver.local/dumps/packages.lst<br />
04 backup_script /usr/bin/mysqldump ‐‐all‐databases<br />
‐‐complete‐insert ‐‐user=backup ‐‐password=12345 ><br />
mysql.dump webserver.local/dumps/mysql<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 27
schwerpunkt<br />
Rsnapshot<br />
Der Autor<br />
Florian Effenberger<br />
engagiert sich seit<br />
vielen Jahren ehrenamtlich<br />
für freie<br />
Software. Er ist<br />
Gründungsmitglied<br />
<strong>und</strong> Mitglied des<br />
Steering Committee<br />
der Document<br />
Fo<strong>und</strong>ation. Zuvor<br />
war er fast sieben<br />
Jahre im Projekt<br />
OpenOffice.org aktiv,<br />
zuletzt als Marketing<br />
Project Lead.<br />
Zudem schreibt er<br />
regelmäßig für zahlreiche<br />
deutsch- <strong>und</strong><br />
englischsprachige<br />
Fachpublikationen.<br />
aufs Nachbarverzeichnis. So liegen<br />
alle Mails seit dem letzten<br />
Durchlauf in hourly.0, ältere Mails<br />
finden Sie nur in hourly.1.<br />
Bislang starten die Backups nur<br />
durch manuellen Aufruf auf der<br />
Kommandozeile – ruft niemand<br />
Rsnapshot auf, kann es auch<br />
nichts <strong>sichern</strong>. Deswegen sollte<br />
der manuelle Lauf die Ausnahme<br />
bleiben <strong>und</strong> die Sicherung <strong>per</strong><br />
Cronjob erfolgen. Ubuntu bringt<br />
dazu in /etc/cron.d/rsnapshot eine<br />
entsprechende Vorlage mit, die<br />
Sie nur noch anpassen müssen.<br />
Die Namenskonvention „Intervall“<br />
ist insofern in der Konfiguration<br />
irreführend, da sie keine<br />
Aussage darüber liefert, ob <strong>und</strong> in<br />
welchen Zeiträumen der Backup-<br />
Lauf auch tatsächlich startet –<br />
das regelt ausschließlich der<br />
Cronjob. Achten Sie immer darauf,<br />
dass sich die Cron-Zeiten<br />
nicht überlagern, dass also nicht<br />
gleichzeitig ein stündliches <strong>und</strong><br />
ein tägliches Backup laufen.<br />
Rotationszyklen<br />
Das Beispiel in Listing 4 verdeutlicht<br />
ein mögliches Vorgehen. Damit<br />
setzen Sie fest, dass der<br />
stündliche Backup-Durchgang<br />
nur alle drei St<strong>und</strong>en startet (er<br />
könnte ja theoretisch auch länger<br />
als 60 Minuten benötigen) <strong>und</strong><br />
das tägliche Backup frühmorgens<br />
um fünf Uhr erfolgt. Zusammen<br />
mit der Anzahl der konfigurierten<br />
Rotationszyklen legen Sie damit<br />
gleichzeitig fest, welchen Zeitraum<br />
das Backup abdeckt: Das<br />
daily-Backup läuft einmal am Tag<br />
listing 3<br />
/home/mirrorbrain/<br />
LOCK‐mirrorprobe<br />
.mhonarc.lck<br />
*.vdi<br />
*.cache<br />
listing 4<br />
0 */3 * * * root /usr/bin/<br />
rsnapshot hourly<br />
0 5 * * * root /usr/bin/<br />
rsnapshot daily<br />
<strong>und</strong> wird sieben Mal vorgehalten,<br />
ergo lassen sich sieben Tagesstände<br />
rekonstruieren. Das hourly-<br />
Backup läuft alle drei St<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> wird im Beispiel zwei Mal<br />
vorgehalten, womit sich theoretisch<br />
die letzten sechs St<strong>und</strong>en<br />
wiederherstellen lassen.<br />
Backupserver einrichten<br />
Bis jetzt sichert Rsnapshot nur<br />
die lokalen Dateien automatisch.<br />
Möchten Sie eine Datensicherung<br />
für mehrere Maschinen aufsetzen,<br />
könnten Sie theoretisch pro<br />
Gerät eine eigene Rsnapshot-Instanz<br />
installieren. Das verursacht<br />
jedoch großen Aufwand <strong>und</strong> birgt<br />
das Risiko, am Schluss die Daten<br />
dezentral zu <strong>sichern</strong>. Wesentlich<br />
sinnvoller ist es, eine einzelne<br />
Rsnapshot-Instanz am Server für<br />
die Sicherung aller Clients sorgen<br />
zu lassen. Rsnapshot in Verbindung<br />
mittels Secure Shell macht<br />
genau das möglich.<br />
Am Client müssen Sie dazu<br />
nicht viele Voraussetzungen erfüllen<br />
– ein SSH-Zugang <strong>per</strong> Key<br />
sowie ein lokal installiertes Rsync<br />
genügen. Rsnapshot startet dann<br />
über eine verschlüsselte Verbindung<br />
<strong>und</strong> gleicht die Daten <strong>per</strong><br />
Netzwerk ab. Den notwendigen<br />
Key erstellen Sie – ohne Passwort,<br />
denn das können Sie beim<br />
automatischen Backup-Lauf ja<br />
nicht eingeben – einfach mittels<br />
des folgenden Kommandos<br />
# ssh‐keygen ‐t rsa ‐C root@locaU<br />
lnet ‐f /root/.ssh/backup<br />
AusnAhMe-erlAubnis<br />
Nicht immer ist es sinnvoll, alle Daten<br />
zu speichern. Von manchen Dateien<br />
benötigen Sie schlichtweg<br />
kein Backup (etwa von Cache-Dateien),<br />
manche anderen lassen sich<br />
aus dem laufenden Betrieb nicht <strong>sichern</strong>,<br />
beispielsweise Disk Images<br />
von virtuellen Maschinen. Derartige<br />
Ausnahmen konfigurieren Sie in der<br />
Datei /etc/rsnapshot.exclude. Tragen<br />
Sie dort pro Zeile eine Datei<br />
oder ein Verzeichnis ein, das<br />
Rsnapshot nicht erfassen soll. Ein<br />
Beispiel dazu gibt Listing 3.<br />
Dabei entstehen zwei Dateien:<br />
einmal der geheime Schlüssel<br />
selbst (backup) <strong>und</strong> einmal der<br />
sogenannte Public Key mit der<br />
Endung .pub. Ersteren kopieren<br />
Sie auf den Backup-Server in<br />
ein geschütztes Verzeichnis,<br />
listing 5<br />
#!/bin/sh<br />
case "$SSH_ORIGINAL_COMMAND" in<br />
*\&*)<br />
echo "Rejected"<br />
;;<br />
*\(*)<br />
echo "Rejected"<br />
;;<br />
*\{*)<br />
echo "Rejected"<br />
;;<br />
*\;*)<br />
echo "Rejected"<br />
;;<br />
*\
Letzteren fügen Sie dem zu <strong>sichern</strong>den<br />
Client der Datei .ssh/authorized_keys im<br />
Home-Verzeichnis des entsprechenden<br />
Benutzers hinzu. Ein solcher Eintrag sieht<br />
etwa so aus:<br />
from="backupserver.localnet",command="/uU<br />
sr/local/bin/rsnapshot‐ssh" ssh‐rsa Key U<br />
root@localnet<br />
Die Zeile besagt, dass der Host backupserver.localnet<br />
sich mit dem entsprechenden<br />
Key verbindet, jedoch nur den Befehl<br />
/ usr/local/bin/rsnapshot‐ssh benutzen darf<br />
– im Fall einer Kompromittierung des<br />
Schlüssels kommt ein Angreifer dann<br />
dennoch nicht so leicht aufs System.<br />
Rsync im netz beschleunigen<br />
Standardmäßig nutzt Rsync einen sogenannten<br />
Delta-Transfer, überträgt also bei großen<br />
Dateien nur jene Blöcke, die sich geändert<br />
haben. Im Test führte dies übers Vertrauen Netzwerk Sie zu auf<br />
langen Wartezeiten, da die Analyse einen<br />
Jahre<br />
hohen<br />
Rechenaufwand erfordert. Steht ausreichend<br />
Bandbreite zur Verfügung, ergänzen<br />
Erfahrung<br />
Sie daher die rsync_short_args um den Parameter<br />
W: Er sorgt dafür, dass immer die gesamte<br />
Datei übertragen wird – im Test<br />
brachte dies eine Geschwindigkeitssteigerung<br />
um den Faktor zehn.<br />
UNSERE PRODUKTE<br />
Sicherheitsmaßnahmen<br />
Den hier genannten SSH-Wrap<strong>per</strong> bringt<br />
Rsnapshot allerdings nicht selbst mit,<br />
eine Gr<strong>und</strong>lage dazu finden Sie aber beispielsweise<br />
unter [2]. Für einen ersten<br />
Test geht es freilich auch erst einmal ohne<br />
– lassen Sie in dem Fall die command-Anweisung<br />
einfach weg. Erweitern Sie den<br />
Wrap<strong>per</strong> um die benötigten Befehle <strong>und</strong><br />
machen Sie ihn anschließend mittels<br />
chmod 755 ausführbar. Das Listing 5 bietet<br />
einen Anhaltspunkt.<br />
Vor allen Dingen die Tatsache, dass je<br />
nach zu <strong>sichern</strong>den Daten der Zugriff als<br />
Root erfolgen muss, macht diese Sicherheitsmaßnahme<br />
erforderlich. Damit der<br />
Root-Zugriff auch tatsächlich funktioniert,<br />
müssen Sie zusätzlich noch die<br />
SSH-Option PermitRootLogin yes in der Datei<br />
/ etc/ssh/sshd_config aktivieren.<br />
Anderenfalls schlägt die Anmeldung<br />
als Su<strong>per</strong>user sonst später unweigerlich<br />
fehl. Erscheint Ihnen ein ungesichertes<br />
Keyfile mit Root-Rechten zu<br />
riskant, erstellen Sie stattdessen eine<br />
mit Passwort geschützte Schlüsseldatei<br />
<strong>und</strong> greifen auf die Dienste von<br />
Keychain [3] zurück.<br />
Die Konfiguration des Clients ist<br />
damit abgeschlossen. Nun gilt es, in<br />
der rsnapshot.conf auf dem Server die<br />
richtigen Einstellungen vorzunehmen.<br />
Die Syntax lautet dabei fast<br />
identisch wie bei der lokalen Sicherung,<br />
wie Listing 6 zeigt.<br />
Damit verbindet sich Rsnapshot mit<br />
dem Host mailserver.localnet <strong>und</strong> präsentiert<br />
bei der Anmeldung den SSH-<br />
Schlüssel in /root/.ssh/backup. Erst<br />
führt es einen MySQL-Dump aus,<br />
dessen Inhalte übers Netz transportiert<br />
werden, <strong>und</strong> sichert danach das<br />
Home-Verzeichnis. Diese Daten liegen<br />
dann wie schon beim vorherigen<br />
Durchlauf im Backupverzeichnis unterhalb<br />
von mailserver.localnet, wobei<br />
Rsnapshot sie ebenfalls in Intervalle<br />
untergliedert.<br />
SSL-Zertifikate<br />
Einkaufen ist Vertrauenssache -<br />
online <strong>und</strong> offline!<br />
Fazit<br />
Rsnapshot vereint die Flexibilität von<br />
Rsync mit dem Komfort einer übersichtlichen<br />
Konfiguration <strong>und</strong> nimmt<br />
dem Administrator die Bürde, lokale<br />
Clients zu <strong>sichern</strong>. In Verbindung mit<br />
dem SSH-Feature eignet es sich hervorragend<br />
als zentrale Sicherungsinstanz<br />
im Netzwerk. Sinnvoll ist dabei<br />
übrigens, auf eine zentrale Benutzerverwaltung<br />
zu setzen, um die Dateiberechtigungen<br />
serverweit konstant abzubilden.<br />
(jlu/agr) n<br />
infos<br />
[1] Rsnapshot: http:// www. rsnapshot. org<br />
[2] SSH-Wrap<strong>per</strong>: http:// www. barryodonovan. com/<br />
misc/ publications/ lg/ 104/<br />
[3] Keychain:<br />
http:// packages. ubuntu. com/ lucid/ keychain<br />
backup_script /usr/bin/ssh root@mailserver.localnet ‐i /root/.ssh/backup<br />
"mysqldump ‐‐all‐databases ‐‐complete‐insert ‐‐user=backup ‐‐password=12345" ><br />
mysql.dump mailserver.localnet/dumps/mysql<br />
backup root@mailserver.localnet:/home/ mailserver.localnet/<br />
/root/.ssh/backup<br />
+ssh_args=‐i<br />
listing 6<br />
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schwerpunkt<br />
Back in Time<br />
Daten <strong>sichern</strong> <strong>und</strong> wiederherstellen<br />
Zurückgedreht<br />
© Lotdfl, sxc.hu<br />
Dank Backups<br />
erhalten Sie nach<br />
einem Crash rasch<br />
wieder Zugriff auf<br />
wichtige Daten.<br />
Back in Time hilft,<br />
Daten zu <strong>sichern</strong>.<br />
Martin Loschwitz<br />
reADMe<br />
Back in Time ermöglicht<br />
es Anwendern, Backups<br />
wichtiger Dateien <strong>und</strong><br />
Ordner anzulegen. Die<br />
Oberfläche gewährt einen<br />
schnellen Zugriff<br />
auf die Datensicherungen,<br />
ermöglicht ein<br />
Verwalten der Kopien<br />
<strong>und</strong> das Vergleichen der<br />
gesicherten Files.<br />
In einer Festplatte drehen sich<br />
mehrere Metallplatten, sogenannte<br />
Platter, mit einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 10 000 Umdrehungen<br />
pro Minute um die eigene<br />
Achse. Hält das Material diesem<br />
Härtetest nicht mehr stand, verabschiedet<br />
sich der Speicher des<br />
Computers gerne mit einem hässlichen<br />
Kreischen: Headcrash<br />
nennt das der Profi.<br />
Für Datenverlust ist aber nicht<br />
immer der Ausfall der Hardware<br />
verantwortlich. Versehentliches<br />
Löschen sorgt mindestens ebenso<br />
oft für verzweifelte Blicke auf den<br />
Monitor. Hinzu gesellt sich der<br />
Verlust des Laptops als Quelle für<br />
den Verlust wichtiger Dateien.<br />
Oft übersteigt in solchen Fällen<br />
der Wert der Daten den der Hardware,<br />
auf dem sie liegen.<br />
Als Rettungsanker in einer solchen<br />
Situation bietet sich das<br />
Wiedereinspielen eines Backups<br />
an. Daher staunen Profis immer<br />
wieder darüber, wie selten Heimanwender<br />
ihre Daten tatsächlich<br />
<strong>sichern</strong>. Woher kommt die Unlust<br />
gegenüber dem eigentlich unverzichtbaren<br />
Duplizieren der<br />
Dateien?<br />
Backups anzulegen, erscheint<br />
noch immer ziemlich mühsam.<br />
Wem der Platz fehlt, um Komplettsicherungen<br />
anzulegen, dem<br />
bleibt nichts anderes übrig, als<br />
von Hand Wichtiges von weniger<br />
Wichtigem zu trennen. Dabei<br />
geht viel Zeit verloren. Das Ergebnis<br />
des Sortierens fällt oft noch<br />
unbefriedigend aus – ein USB<br />
Stick, auf dem unsortiert viele<br />
Versionen derselben Datei liegen,<br />
hilft im Schadensfall wenig.<br />
Apple als Vorbild<br />
Die AppleEntwickler nahmen<br />
sich dieses Themas schon vor<br />
Jahren an <strong>und</strong> dachten darüber<br />
nach, wie sich das Erstellen von<br />
Backups für den Benutzer möglichst<br />
angenehm gestalten ließe.<br />
Als Ausweg präsentierte man<br />
schließlich die Time Capsule <strong>und</strong><br />
das passende Programm Time<br />
Machine [1]. Einmal eingerichtet,<br />
erstellt die Anwendung in festgelegten<br />
Intervallen Sicherungen<br />
sämtlicher Daten des Anwenders.<br />
Dabei setzt Time Machine auf<br />
inkrementelle Datensicherung.<br />
Das heißt, dass das Programm<br />
beim ersten Backup tatsächlich<br />
den kompletten Inhalt der gewählten<br />
Verzeichnisse sichert, bei<br />
folgenden Durchläufen aber nur<br />
noch die Dateien, die sich seit<br />
dem letztem Sichern verändert<br />
haben [2]. Identische Dateien ignoriert<br />
die Software. Das schont<br />
den Speicherplatz auf dem BackupMedium<br />
<strong>und</strong> sorgt für einen<br />
flotten Sicherungslauf. Findige<br />
Entwickler r<strong>und</strong> um Dan Oprea<br />
portierten die Idee auf Linux <strong>und</strong><br />
versahen die Kreation mit dem<br />
Namen Back in Time [3].<br />
Rückwärts<br />
Back in Time arbeitet auf Basis<br />
von Ordnern. Sie legen in der<br />
Konfiguration fest, welche Verzeichnisse<br />
das Backup umfasst.<br />
Das darf durchaus das gesamte<br />
<strong>per</strong>sönliche Verzeichnis sein, aber<br />
auch einzelne Ordner darin. Das<br />
Tool erstellt entweder <strong>per</strong> manuellem<br />
oder zeitgesteuertem Start<br />
Kopien auf einem von Ihnen festgelegten<br />
Medium. In den meisten<br />
Fällen kommt dabei eine externe<br />
Festplatte zum Einsatz.<br />
Sollten Sie zu einem späteren<br />
Zeitpunkt Daten aus dem Backup<br />
wiederherstellen wollen, so hilft<br />
Back in Time Ihnen dabei ebenfalls.<br />
Im Hauptfenster des Programms<br />
navigieren Sie zwischen<br />
dem aktuellen Zustand einer Datei<br />
<strong>und</strong> verschiedenen Versionen<br />
aus der Vergangenheit. Weiterhin<br />
sichert Back in Time die Berechtigungen<br />
von Dateien <strong>und</strong> Ordnern.<br />
Erstellen Sie zum Beispiel<br />
auf System A ein Backup, versucht<br />
das Programm beim Wiederherstellungsprozess<br />
auf einem<br />
anderen System, die Rechte der<br />
Dateien soweit wie möglich wiederherzustellen.<br />
30 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Back in Time<br />
schwerpunkt<br />
Bevor Sie sich daranmachen, mit<br />
Back in Time Ihre Dateien zu <strong>sichern</strong>,<br />
sollten Sie dem Backup<br />
Medium ein paar Gedanken widmen.<br />
Es muss mindestens so groß<br />
sein, dass nach der ersten Vollsicherung<br />
noch genügend Platz für<br />
die zukünftigen inkrementellen<br />
Backups übrigbleibt. Des Weiteren<br />
setzt das Programm voraus,<br />
dass das BackupMedium mit einem<br />
ein Linuxkompatiblen<br />
Dateisystem formatiert ist.<br />
Das trifft beispielsweise auf<br />
FAT32 zu, das die meisten Festplattenhersteller<br />
als Standard<br />
Dateisystem verwenden. Bei vielen<br />
Distributionen genügt es, eine<br />
Festplatte an einen freien USB<br />
Anschluss anzustecken, um sie<br />
ins System zu integrieren. Notieren<br />
Sie sich aber, wo im System<br />
Linux das Medium einhängt – Sie<br />
müssen den Pfad in Back in Time<br />
als Ziel für Backups festlegen.<br />
Erste Schritte<br />
Das Hauptfenster (Abbildung A)<br />
von Back in Time unterteilt sich<br />
in drei Bereiche. Links finden Sie<br />
eine Liste der Zeitpunkte, von denen<br />
Snapshots existieren, sowie<br />
den Eintrag Jetzt, der den augenblicklichen<br />
Zustand auf Ihrer<br />
Platte beschreibt.<br />
In der Mitte bietet eine Spalte<br />
schnellen Zugriff auf häufig benutzte<br />
oder gesicherte Ordner.<br />
Sie fungiert als eine Sammlung<br />
von Lesezeichen. Die Spalte<br />
rechts entspricht in etwa einem<br />
Dateibrowser: Dort zeigt Back in<br />
Time den Inhalt des in der linken<br />
SnapshotLeiste ausgewählten<br />
instAllieren<br />
Ubuntu, Fedora <strong>und</strong> Mandriva halten<br />
Pakete zur Installation in ihren Repositories<br />
bereit, sodass sich Back<br />
in Time dort schnell <strong>und</strong> komfortabel<br />
über den jeweiligen Paketmanager<br />
einrichten lässt.<br />
Verwenden Sie eine andere Distribution,<br />
müssen Sie Back in Time<br />
selbst aus den Quellen übersetzen,<br />
die Sie auf der Downloadseite des<br />
Projekts sowie auf der Heft-DVD dieser<br />
Ausgabe finden.<br />
Backups an. Über den drei Spalten<br />
residiert eine IconLeiste, die<br />
Zugriff auf die wichtigsten Funktionen<br />
ermöglicht.<br />
Vor der Anzeige des Hauptfensters<br />
zeigt Ihnen Back in Time<br />
beim ersten Start des Programms<br />
den Konfigurationsdialog (Abbildung<br />
B). Diesen öffnen Sie bei<br />
Bedarf über einen Klick auf das<br />
SchraubenschlüsselSymbol in<br />
der IconLeiste.<br />
Im Reiter Konfiguration bestimmen<br />
Sie, wo das Programm die<br />
Backups speichert. Wählen Sie<br />
hier den Pfad zum Ordner, in<br />
dem Sie das BackupMedium eingehängt<br />
haben. Im Abschnitt Einbeziehen<br />
stellen Sie ein, welche<br />
Ordner das Programm beim Sichern<br />
berücksichtigt. Klicken Sie<br />
auf Datei hinzufügen oder Ordner<br />
hinzufügen <strong>und</strong> wählen Sie im Dateibrowser<br />
dann die Einträge aus.<br />
Verfügt das BackupMedium<br />
über genügend Kapazität, schließen<br />
Sie einfach das <strong>per</strong>sönliche<br />
Verzeichnis ein. Sie finden es, indem<br />
Sie links auf Basisordner klicken,<br />
dann auf home, <strong>und</strong> dort<br />
den Ordner auswählen.<br />
In der Rubrik Ausschließen geben<br />
Sie Verzeichnisse an, die Sie<br />
von der Sicherung ausnehmen<br />
möchten. Die schon vorhandenen<br />
Einträge sorgen unter anderem<br />
dafür, dass temporäre Backup<br />
Dateien, wie sie manche Unix<br />
Programme anlegen, nicht mit in<br />
die Sicherung gelangen. Als Ausschlusskandidaten<br />
bieten sich<br />
beispielsweise Ordner mit Downloads<br />
an oder <strong>per</strong>sönliche Dateien,<br />
von denen Sie ausdrücklich<br />
wünschen, dass keine Kopien davon<br />
existieren.<br />
Für alle anderen Eigenschaften<br />
verwendet Back in Time sinnvolle<br />
Standardwerte, sodass die Konfiguration<br />
an dieser Stelle fürs Erste<br />
schnell von der Hand geht. Klicken<br />
Sie auf OK, um sie zu beenden<br />
<strong>und</strong> zu speichern.<br />
Erstes Backup<br />
Es liegt in der Natur der Sache,<br />
dass der erste Sicherungslauf ein<br />
Full Backup anlegt, also eine<br />
komplette Kopie aller Dateien<br />
<strong>und</strong> Ordner, die Sie in der Konfiguration<br />
vermerkt haben. Das<br />
dauert entsprechend lange. Ein<br />
Klick auf das Icon mit dem DiskettenSymbol<br />
ganz links oben in<br />
der Leiste startet die Aktion.<br />
A Das Hauptfenster<br />
von Back in Time gibt<br />
zugleich einen Überblick<br />
über die Sicherungen<br />
sowie die darin<br />
enthaltenen Dateien.<br />
Back in Time 1.0.8<br />
LU/backintime/<br />
B Der Konfigurationsdialog<br />
erscheint beim<br />
ersten Start des Programms.<br />
Darin legen<br />
Sie unter anderem<br />
fest, wo Back in Time<br />
die Backups speichert.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 31
schwerpunkt<br />
Back in Time<br />
C Im Abschnitt Automatisches<br />
Entfernen<br />
der Konfiguration geben<br />
Sie an, bei welchen<br />
Rahmenbedingungen<br />
Back in Time<br />
alte Snapshots automatisch<br />
löscht.<br />
D Mit der Funktion<br />
Unterschiede vergleichen<br />
Sie Snapshots<br />
miteinander <strong>und</strong> ermitteln<br />
so Dateien, die<br />
sich unterscheiden.<br />
Je nach Menge der Daten nimmt<br />
der Durchlauf einige Zeit in Anspruch.<br />
Zügeln Sie Ihre Ungeduld<br />
trotzdem so lange, bis das Programm<br />
meldet, dass die Sicherung<br />
erfolgreich war, <strong>und</strong> brechen<br />
Sie den Prozess auf keinen Fall<br />
ab. Nach dem Abschluss des Sicherungslaufs<br />
erscheint links in<br />
der SnapshotLeiste ein neuer<br />
Eintrag, dessen Name sich aus<br />
dem aktuelle Datum <strong>und</strong> der Uhrzeit<br />
zusammensetzt. Ändern Sie<br />
jetzt versuchsweise eine Datei aus<br />
dem BackupVerzeichnis <strong>und</strong> vergleichen<br />
Sie diese mit der aus der<br />
Datensicherung Jetzt in der Liste.<br />
Sie sehen einen Unterschied.<br />
Platz sparen<br />
Back in Time ist darauf ausgelegt,<br />
mit den Ressourcen des Mediums<br />
möglichst sparsam umzugehen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> löscht es die<br />
jeweils ältesten Snapshots – entweder<br />
bei Erreichen eines bestimmten<br />
Alters, oder wenn der<br />
Platz auf dem BackupMedium<br />
ausgeht. Die Konfiguration dafür<br />
finden Sie im entsprechenden<br />
Dialog unter Automatisches Entfernen<br />
(Abbildung C).<br />
In der Gr<strong>und</strong>einstellung löscht<br />
das Programm Snapshots allerdings<br />
erst nach zehn Jahren. Um<br />
die Einstellungen an Ihre Bedürfnisse<br />
anzupassen, klicken Sie auf<br />
das SchraubenschlüsselIcon im<br />
Hauptfenster <strong>und</strong> wählen im Dialog<br />
Automatisch Entfernen aus.<br />
Geben Sie in der ersten Zeile bei<br />
Älter als: einen sinnvollen Wert<br />
an, beispielsweise 6 Monate. In<br />
der zweiten Reihe legen Sie fest,<br />
dass Back in Time alte Snapshots<br />
löscht, wenn nur noch wenig freier<br />
Speicher bereitsteht. Als Standardwert<br />
gibt das Programm 1<br />
GByte vor. Passen Sie diese Angabe<br />
nach Ihren Wünschen an <strong>und</strong><br />
übernehmen Sie die Änderungen<br />
mit einem Klick auf OK.<br />
Um das automatische Löschen<br />
von Snapshots abzuschalten, genügt<br />
es, in der Konfiguration die<br />
Checkboxen am Anfang der ersten<br />
drei Zeilen zu deaktivieren.<br />
Namen vergeben<br />
Im Konfigurationsdialog zum automatischen<br />
Löschen sehen Sie in<br />
der letzten Zeile den Eintrag Entferne<br />
benannte Snapshots nicht.<br />
Tatsächlich ermöglicht Ihnen das<br />
Programm, den erstellten<br />
Snapshots Namen zu geben. Das<br />
hilft, den Überblick zu bewahren.<br />
Wählen Sie den gewünschten<br />
Snapshot in der Leiste links aus<br />
<strong>und</strong> klicken Sie in der<br />
IconLeiste auf das VisitenkartenSymbol.<br />
Geben<br />
Sie einen Namen ein <strong>und</strong><br />
klicken Sie danach auf<br />
OK. Der neue Name erscheint<br />
in der Snapshot<br />
Liste neben dem Erstellungsdatum.<br />
In der Standardkonfiguration<br />
löscht<br />
Back in Time diesen<br />
Snapshot nicht mehr automatisch.<br />
Viele Anwender bevorzugen<br />
es, wenn sich die<br />
BackupSoftware selbstständig<br />
um das Sichern kümmert.<br />
Back in Time unterstützt deshalb<br />
das automatische Backup zu bestimmten<br />
Zeiten – Sie müssen die<br />
Funktion nur aktivieren.<br />
Allerdings gilt es, dabei einiges<br />
zu beachten: Damit das automatische<br />
Anlegen von Backups klappt,<br />
muss das entsprechende Medium<br />
am Rechner angeschlossen sein,<br />
wenn die Software mit der Arbeit<br />
beginnt. Viele Benutzer neigen<br />
dazu, beispielsweise die externe<br />
Festplatte dann <strong>per</strong>manent aktiviert<br />
<strong>und</strong> angeschlossen zu belassen.<br />
Das steigert jedoch deren<br />
Laufzeit <strong>und</strong> damit das Ausfallrisiko.<br />
Weiterhin besteht die Gefahr,<br />
dass die Platte beispielsweise<br />
bei Überspannung Schaden<br />
nimmt. In solchen Fällen nutzt<br />
auch ein automatisches Backup<br />
nichts mehr. Sichern Sie lieber<br />
von Hand <strong>und</strong> verwahren Sie die<br />
Platte danach sorgfältig.<br />
Wünschen Sie dennoch eine automatische<br />
Datensicherung, klicken<br />
Sie auf das SchraubenschlüsselSymbol,<br />
um die Konfiguration<br />
zu öffnen, <strong>und</strong> wechseln Sie dann<br />
in den Reiter Konfiguration. Hier<br />
sehen Sie den Eintrag Zeitplan.<br />
Wählen Sie im DropdownMenü<br />
das Intervall aus, in dem die Software<br />
<strong>sichern</strong> soll, <strong>und</strong> bestätigen<br />
Sie abschließend mit OK. Back in<br />
Time legt nun einen passenden<br />
CrontabEintrag an.<br />
Snapshots<br />
Back in Time erlaubt Ihnen den<br />
direkten Vergleich der Dateien eines<br />
Snapshots mit einem anderen<br />
oder mit dem aktuellen Zustand.<br />
Zu diesem Zweck gibt es das<br />
SnapshotFenster. Sie erreichen<br />
es, indem Sie im Bereich Shortcuts<br />
des Programmfensters einen<br />
BackupOrdner auswählen <strong>und</strong><br />
auf das Symbol am rechten Rand<br />
neben der Adressleiste klicken.<br />
Wählen Sie aus der Liste einen<br />
Snapshot aus oder klicken Sie auf<br />
Jetzt, um einen Vergleich mit<br />
dem aktuellen Zustand zu erreichen.<br />
Unter der Liste sehen Sie<br />
ein DropdownMenü, das alle ver<br />
32 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Back in Time<br />
schwerpunkt<br />
fügbaren Snapshots enthält.<br />
Wählen Sie daraus denjenigen<br />
aus, mit dem Sie den zuerst gewählten<br />
vergleichen möchten<br />
(Abbildung D). Klicken Sie danach<br />
auf Vergleiche mit. Back in<br />
Time startet den Vergleich <strong>und</strong><br />
zeigt Ihnen am Ende die Resultate<br />
an. Allerdings scheitert dieser<br />
Vergleich bei Binärdateien.<br />
Wiederherstellen<br />
Um eine Datensicherung wiederherzustellen,<br />
bietet das Programm<br />
prinzipiell mehrere Möglichkeiten:<br />
Zum einen das Restaurieren<br />
einzelner Dateien <strong>und</strong> zum<br />
anderen das Wiederherstellen des<br />
kompletten Sicherungssatzes.<br />
Letzteres erscheint insbesondere<br />
nach dem Crash der Festplatte<br />
oder einer Neuinstallation des<br />
Systems sinnvoll.<br />
Um eine einzelne Datei wiederherzustellen,<br />
klicken Sie in Back<br />
in Time links in der Snapshots<br />
Liste auf diejenige Sicherung, aus<br />
der Sie eine Datei restaurieren<br />
möchten. Wählen Sie im ShortcutBereich<br />
den passenden Ordner<br />
aus <strong>und</strong> navigieren Sie im Dateibrowser<br />
rechts zur gewünschten<br />
Datei. Das Kontextmenü für<br />
die Datei bietet einen Eintrag<br />
Wiederherstellen.<br />
Für eine komplette Wiederherstellung<br />
schließen Sie nach dem<br />
Austausch der Systemfestplatte<br />
<strong>und</strong> einer Neuinstallation des Betriebssystems<br />
das BackupMedium<br />
an den USBPort des Rechners<br />
an <strong>und</strong> merken sich, wo das<br />
System die Platte einhängt. Richten<br />
Sie dann Back in Time so ein,<br />
dass es diesen Ordner wieder als<br />
Arbeitsverzeichnis verwendet.<br />
Wählen Sie anschließend aus<br />
der linken Spalte der verfügbaren<br />
Snapshots denjenigen aus, den<br />
Sie wiederherstellen möchten. In<br />
der Mitte sehen Sie jetzt die in<br />
diesem Snapshot enthaltenen<br />
Ordner. Den gewünschten wählen<br />
Sie <strong>per</strong> Mausklick an. Klicken Sie<br />
danach oben rechts auf das Symbol<br />
mit dem gelben Pfeil. Back in<br />
Time stellt daraufhin den gesamten<br />
Ordner wieder her.<br />
Fazit<br />
Back in Time erweist sich als<br />
nützliches <strong>und</strong> vor allem anwenderfre<strong>und</strong>liches<br />
Werkzeug. Besonders<br />
das Wiederherstellen von<br />
Dateien <strong>und</strong> Ordnern funktioniert<br />
völlig intuitiv. Allerdings<br />
verwirrt, dass die mittlere Spalte<br />
des Hauptfensters zu <strong>sichern</strong>de<br />
Ordner mit einfachen Lesezeichen<br />
mischt. (agr/ jlu) n<br />
infos<br />
[1] Time Machine:<br />
http:// www. apple. com/ de/ macosx/ apps/<br />
[2] Backup-Basics: Thomas Leichtenstern,<br />
„Auf Nummer Sicher“, LU 08/ 2011, S. 20,<br />
http:// www. linux-community. de/ 23964<br />
[3] Back in Time: http:// backintime. le-web. org<br />
1. Lernen Sie!<br />
Ja, ã training-on-the-jobÒ , oft praktiziert, aber nicht<br />
Ÿ berzeugend. Denn die Kollegen haben nie Zeit<br />
fŸ r echte ErklŠ rungen, au§ erdem werden ã NeueÒ<br />
sofort von dem vereinnahmt, was im Unternehmen<br />
schon seit Ewigkeiten tradiert wird. Warum gibt's<br />
seit 2000 Jahren Schulen <strong>und</strong> UniversitŠ ten?<br />
ã LERNENÒ ist eine vollwertige TŠ tigkeit, auf die<br />
man sich konzentrieren mu§ , die man nicht 'mal<br />
eben so nebenbei tun kann, <strong>und</strong> die immer auch<br />
eine Prise ã ErneuerungÒ beinhalten sollte!<br />
2. Ineffiziente Arbeit nicht akzeptieren!<br />
Je spezialisierter Sie arbeiten, desto weniger<br />
echte, fachliche Kollegen haben Sie in Ihrem eigenen<br />
Unternehmen. Wir stellen deshalb Gruppen<br />
zusammen, in denen Sie neben hilfsbereiten<br />
Kollegen mit Š hnlichen Kenntnissen an IHREM<br />
Projekt arbeiten. Und stŠ ndig ist ein fachlicher Berater<br />
anwesend.<br />
ã Guided CoworkingÒ nennen wir das, <strong>und</strong> es<br />
kš nnte DIE Lš sung fŸ r so manches Projekt sein,<br />
das in Ihrer Firma ã haktÒ .<br />
3. Hintergr<strong>und</strong><br />
Wer den riesigen OpenSource-Baukasten schnell<br />
beherrschen mu§ , geht zu einer unserer Ÿ ber 100<br />
Schulungen. Wer das bereits kann, aber schneller<br />
mit seinen Projekten vorankommen will, der<br />
kommt mit seiner Arbeit zum Guided Coworking.<br />
Wir sind eine der erfolgreichsten Schulungseinrichtungen<br />
im gesamten Bereich ã OpenSourceÒ<br />
- sowohl fŸ r Admins, als auch fŸ r Entwickler.<br />
Siehe www.linuxhotel.de<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 33
schwerpunkt<br />
Déjà Dup<br />
© Nuckolls, sxc.hu<br />
Dateien <strong>und</strong> Ordner mit Déjà Dup automatisch <strong>sichern</strong> <strong>und</strong> wiederherstellen<br />
Stark vereinfacht<br />
Statt mit Cronjobs <strong>und</strong> Kommandozeilen-Tools zu hantieren, <strong>sichern</strong> Sie dank Déjà Dup wichtige<br />
Daten mit nur einem Knopfdruck – oder bei Bedarf sogar vollautomatisch. Christoph Langner<br />
reaDme<br />
Déjà Dup übernimmt<br />
das Sichern sensibler<br />
Daten. Das einfache Interface<br />
<strong>und</strong> die Integration<br />
in den Dateimanager<br />
Nautilus erleichtern<br />
es, wichtige Dateien vor<br />
dem Verlust zu schützen<br />
<strong>und</strong> bei Bedarf wiederherzustellen.<br />
Der Verlust wichtiger oder unwiederbringlicher<br />
Daten gehört zu<br />
den schmerzlichsten Erfahrungen<br />
eines jeden Computer-Besitzers.<br />
Egal, ob einfach nur die Hardware<br />
versagt, ein Blitz einschlägt oder<br />
Sie Ihren Laptop verlieren – ohne<br />
aktuelles Backup, verbuchen Sie<br />
den schwerwiegenden Verlust am<br />
ehesten als Lehrgeld.<br />
Bislang bringt Ubuntu kein<br />
Werkzeug für einfache Sicherungen<br />
mit. Zwar warten in den Paketquellen<br />
zahlreiche Backup-<br />
Programme auf ihren Auftritt,<br />
doch bei der Entscheidung über<br />
das Richtige lässt Sie Ubuntu bis<br />
dato sträflich allein. Die Version<br />
11.10 der Distribution nimmt<br />
Inkrementelle Backups<br />
Immer nur die letzte Version eines<br />
Backups zu bewahren, erweist sich<br />
als riskanter Schachzug. Zwar stellen<br />
Sie bei einem Datenverlust Ihre Daten<br />
wieder her (zumindest den Stand zum<br />
Zeitpunkt des Sicherns) – doch was<br />
tun, wenn Sie bemerken, dass eine<br />
gelöschte Datei nicht mehr im letzten<br />
Backup steckte? Bewahren Sie daher<br />
immer mehrere Sicherungen auf.<br />
nun dieses Feld in Angriff <strong>und</strong> liefert<br />
in der Standardinstallation<br />
ein Backup-Programm mit.<br />
Déjà Dup [1] erhält in Zukunft<br />
die Aufgabe, regelmäßig <strong>und</strong> automatisiert<br />
Daten zu <strong>sichern</strong>,<br />
ohne dass Sie es zwingend starten<br />
müssen. Die Software ist keine<br />
Unbekannte: Fedora installiert<br />
sie seit Version 13, dort bewährt<br />
sie sich bereits im Alltagstest.<br />
Die Entwickler verstehen Déjà<br />
Dup nicht als Schweizer Taschenmesser<br />
aller Backup-Lösungen<br />
<strong>und</strong> streben kein Allro<strong>und</strong>-Werkzeug<br />
an, das alle Fälle abdeckt.<br />
Ein inkrementelles Backup sichert dabei<br />
zunächst alle Daten <strong>und</strong> von da<br />
an nur noch die Änderungen am Datenbestand.<br />
Das beschleunigt den Ablauf<br />
nicht nur enorm, sondern spart<br />
zusätzlich viel Platz für die Sicherungen<br />
auf dem Datenträger. Sicherheitshalber<br />
erstellt Déjà Dup darüber<br />
hinaus in regelmäßigen Abständen<br />
komplette Sicherungen.<br />
34 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Déjà Dup<br />
schwerpunkt<br />
city um eine einfach zu bedienende<br />
Oberfläche <strong>und</strong> einen Hintergr<strong>und</strong>dienst,<br />
<strong>und</strong> hilft damit auch<br />
Laien, zuverlässig <strong>und</strong> sicher ihre<br />
Backups zu erstellen.<br />
A Mehr als zwei Buttons braucht<br />
eine gute Backup-Oberfläche nicht.<br />
Selten waren das Sichern <strong>und</strong> Wiederherstellen<br />
der Daten so einfach<br />
wie mit Déjà Dup.<br />
Primäre Zielgruppen sind vielmehr<br />
der Desktop-Anwender daheim<br />
sowie die kleine Bürogemeinschaft.<br />
Dieser Benutzergruppe<br />
wollen die Entwickler ein Programm<br />
zur Seite stellen mit einem<br />
einfachen Bedienkonzept,<br />
das den aktuellen Stand der Technik<br />
widerspiegelt. Das Ziel der<br />
Software liegt im sicheren <strong>und</strong> vor<br />
allem automatisierten Backup.<br />
Déjà Dup besitzt eine einfach<br />
gehaltene Oberfläche (Abbildung<br />
A) <strong>und</strong> ist hauptsächlich in<br />
der Programmiersprache Vala [2]<br />
verfasst. Als Gr<strong>und</strong>gerüst für das<br />
eigentliche Backup kommt Duplicity<br />
[3] zum Einsatz, das auf Basis<br />
von Rsync <strong>und</strong> GnuPG in der<br />
Lage ist, aufeinander aufbauende<br />
(siehe Kasten Inkrementelle<br />
Backups) <strong>und</strong> verschlüsselte Datensicherungen<br />
zu erstellen. Déjà<br />
Dup erweitert die Software Dupli-<br />
sIcherer Datenhafen?<br />
Wenn Sie Ihre Daten regelmäßig mit<br />
Déjà Dup <strong>sichern</strong>, schützt Sie das<br />
trotzdem nicht vor einem Ausfall.<br />
Die stets angeschlossene externe<br />
USB-Platte erweist sich beim Sichern<br />
der Daten als recht bequem,<br />
aber ein Blitzschlag in die Elektrik<br />
des Hauses macht ihr womöglich<br />
ebenfalls den Garaus.<br />
Daher empfiehlt es sich, die<br />
Backup-Platte daher nach dem Sichern<br />
vom Rechner <strong>und</strong> vom Stromnetz<br />
abzuklemmen <strong>und</strong> in einem Regal<br />
zu verstauen. Noch besser wäre<br />
es, wenn Sie vor dem Sichern mit<br />
Déjà Dup in größeren Abständen<br />
eine Kopie erstellen <strong>und</strong> diese außerhalb<br />
des Hauses lagern – so gehen<br />
Ihre Daten selbst bei einem<br />
Hausbrand nicht verloren.<br />
Daten <strong>sichern</strong><br />
Während Ubuntu 11.10 Déjà Dup<br />
automatisch vorinstalliert, spielen<br />
Sie die Software in Ubuntu<br />
11.04 über den Paketmanager<br />
ein. Für Ubuntu 10.04 <strong>und</strong> 10.10<br />
gibt es nur relativ alte Versionen<br />
der Software <strong>und</strong> kein PPA. Das<br />
liegt daran, dass Déjà Dup eine<br />
wichtige Bibliothek benötigt, welche<br />
den alten Versionen fehlt. Daher<br />
empfiehlt es sich, das Programm<br />
erst ab Ubuntu 11.04 einzusetzen.<br />
Starten Sie das komplette<br />
System nach der Installation<br />
einmal neu, weil sich Déjà Dup<br />
in das Kontextmenü des Dateimanagers<br />
integriert <strong>und</strong> einen<br />
Hintergr<strong>und</strong>dienst abfeuert.<br />
Rufen Sie die Software zum ersten<br />
Mal auf (unter Unity über<br />
[Su<strong>per</strong>] <strong>und</strong> die Eingabe von deja),<br />
hilft ein Assistent (Abbildung B)<br />
beim Einrichten eines Backup-<br />
Profils. Als Speicherort akzeptiert<br />
sie interne <strong>und</strong> externe Datenträger<br />
(siehe Kasten Sicherer Datenhafen?).<br />
Neben Backups via FTP,<br />
SSH oder Webdav dürfen Sie sogar<br />
Cloud-Dienste wie Amazon S3<br />
<strong>und</strong> Rackspace zum Sichern der<br />
Daten einbeziehen. In Ubuntu<br />
11.10 dient dann der hauseigene<br />
Cloud-Dienst Ubuntu One als zusätzliches<br />
Backup-Ziel.<br />
Im zweiten Schritt wählen Sie<br />
mit Bedacht die zu <strong>sichern</strong>den beziehungsweise<br />
zu übergehenden<br />
Ordner aus. Gewöhnlich sichert<br />
Déjà Dup das komplette Home-<br />
Verzeichnis inklusive der versteckten<br />
Dateien mit Ausnahme<br />
von Mülleimer <strong>und</strong> dem Ordner<br />
Downloads (Abbildung C).<br />
Zwei Dinge müssen Sie beachten:<br />
Einerseits dürfen wichtige<br />
Daten nicht fehlen, andererseits<br />
sprengen Ordner mit großen Dateien<br />
(zum Beispiel Filme oder<br />
ISO-Dateien) schnell den Platz<br />
auf Ihrer Backup-Platte. Freigaben<br />
aus dem Netzwerk, die Sie<br />
routinemäßig ins Home-Verzeichnis<br />
einhängen, blasen die Backups<br />
gern überproportional auf.<br />
Da sich Déjà Dup an normale Benutzer<br />
<strong>und</strong> nicht an Administratoren<br />
richtet, bietet es sich nicht<br />
an, den kompletten Ordner /home<br />
oder gar Systemverzeichnisse wie<br />
/var <strong>und</strong> /etc zu <strong>sichern</strong>.<br />
Kurz vor dem Abschluss der<br />
Konfiguration bietet der Assistent<br />
eine Zusammenfassung der<br />
Aktionen an. Zudem erlaubt er es<br />
– so Sie denn eingangs die Verschlüsselungsoption<br />
aktiviert haben<br />
– ein Passwort einzugeben.<br />
Beachten Sie, dass das Verschlüsseln<br />
über GnuPG erfolgt. Das<br />
Wiederherstellen des Backups<br />
ohne Passwort ist praktisch unmöglich.<br />
Wählen Sie also eine<br />
Kombination, die man sich gut<br />
merken kann.<br />
Anschließend starten Sie die<br />
erste Sicherung. Je nach Größe<br />
des Home-Verzeichnisses <strong>und</strong> Da-<br />
B Wählen Sie nach<br />
dem ersten Start den<br />
Speicherort zum Sichern.<br />
Vermag Déjà<br />
Dup dort keine Datei<br />
anzulegen, weil es die<br />
Festplatte nicht findet<br />
oder den Server nicht<br />
erreicht, bricht die<br />
Software mit einem<br />
Fehler ab.<br />
C Ordner mit sehr<br />
großen Dateien bergen<br />
die Gefahr, das Backup<br />
unnötig aufzublasen<br />
<strong>und</strong> den Platz auf dem<br />
Speichermedium zu<br />
sprengen.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 35
schwerpunkt<br />
Déjà Dup<br />
D Da Déjà Dup mit<br />
Nautilus koo<strong>per</strong>iert,<br />
stellen Sie Dateien <strong>und</strong><br />
Ordner schnell <strong>und</strong><br />
einfach wieder her.<br />
Aus dem Kontextmenü<br />
wählen Sie dazu die<br />
Option Auf frühere Version<br />
zurücksetzen.<br />
E Das Durchstöbern<br />
eines Backups ist nicht<br />
möglich, wenn Sie die<br />
Daten verschlüsseln.<br />
Unverschlüsselte<br />
Sicherungen erreichen<br />
Sie, indem Sie das<br />
Archiv entpacken.<br />
tendurchsatz des Netzwerkes sowie<br />
der Datenträger zieht sich<br />
dies eine Weile hin. Auf dem Testsystem<br />
mit einer SSD als Systemplatte<br />
<strong>und</strong> einer externen USB-<br />
2.0-Festplatte dauerte das Übertragen<br />
von mehr als 20 GByte an<br />
Daten jedoch nur 10 Minuten.<br />
Auf der externen Platte nahm das<br />
Backup r<strong>und</strong> 10 GByte Platz in<br />
Anspruch – 50 Prozent weniger.<br />
Immer aktuell<br />
Das beste Backup nützt ebenfalls<br />
nichts, wenn Sie es nur alle paar<br />
Monate neu anlegen. Murphys<br />
Gesetz garantiert, dass im Ernstfall<br />
die wichtigen Daten nicht im<br />
Backup stecken. Daher installiert<br />
Déjà Dup einen Hintergr<strong>und</strong>dienst,<br />
der automatisch startet,<br />
wenn Sie sich auf dem System anmelden<br />
(siehe Kasten Warum<br />
nicht Cron?).<br />
Diesen Dienst richten Sie über<br />
die Einstellungen von Déjà Dup<br />
ein. Sie bestimmen über das Intervall<br />
des Backups (Täglich, Wöchentlich,<br />
Alle zwei Wochen oder<br />
nur Monatlich) <strong>und</strong> die Anzahl der<br />
Sicherungen. Voreingestellt ist<br />
Für immer: Geht beim Backup der<br />
Platz auf dem Speichermedium<br />
aus, entfernt Déjà Dup einfach<br />
automatisch ältere Datenbestände.<br />
So läuft das Backup stets erfolgreich<br />
ab. Bislang erlaubt es die<br />
Software aber nicht, den Zeitpunkt<br />
der Sicherung genauer zu<br />
bestimmen. Zeitangaben wie immer<br />
montags ab 22 Uhr funktionieren<br />
also nicht.<br />
Der Dienst sorgt also automatisch<br />
dafür, dass Sie keine Backups<br />
mehr verpassen. Nach dem<br />
ersten Sichern brauchen weitere<br />
Aktualisierungen nicht mehr viel<br />
Zeit. Da Déjà Dup nur die Änderungen<br />
an Ihren Daten speichert,<br />
dauern weitere Backups nur wenige<br />
Minuten. Auf aktuellen<br />
Rechnern mit mehreren CPU-<br />
Kernen merken Sie nicht einmal,<br />
dass Déjà Dup gerade arbeitet.<br />
Backups wiederherstellen<br />
Über Déjà Dup stellen Sie mit nur<br />
drei Klicks ein komplettes Abbild<br />
Ihrer Daten wieder her. Dazu<br />
starten Sie das Programm, wählen<br />
Wiederherstellen <strong>und</strong> dann das<br />
Datum des Backups, das Sie restaurieren<br />
wollen. Ein paar Minuten<br />
später finden Sie all Ihre Daten<br />
wieder auf der Festplatte.<br />
Déjà Dup vermag jedoch mehr,<br />
als ein vollständiges Backup zurückzuspielen.<br />
Das Backup-Programm<br />
integriert sich in das Kontextmenü<br />
des Dateimanagers<br />
Nautilus. So stellen Sie gezielt<br />
einzelne Dateien <strong>und</strong> Ordner aus<br />
dem Backup wieder her. Klicken<br />
Sie dazu mit der rechten Maustaste<br />
auf eine Datei, <strong>und</strong> wählen<br />
Sie den Eintrag Auf frühere Version<br />
zurücksetzen (Abbildung D).<br />
Wenden Sie diese Aktion auf einen<br />
Ordner an, restauriert Déjà<br />
Dup den kompletten Inhalt.<br />
Löschen Sie aus Versehen eine<br />
Datei oder einen Ordner, merken<br />
Sie sich den Pfad <strong>und</strong> den Namen<br />
der Datei oder des Ordners. Erzeugen<br />
Sie einen leeren Ordner<br />
mit demselben Namen, restaurieren<br />
Sie über das Kontextmenü<br />
von Nautilus sämtliche Inhalte.<br />
Um einzelne Dateien zurückzu-<br />
36 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Déjà Dup<br />
schwerpunkt<br />
warum nIcht cron?<br />
Déjà Dup verwendet seinen eigenen<br />
Hintergr<strong>und</strong>dienst <strong>und</strong> nicht – wie<br />
bei automatisierten Aufgaben üblich<br />
– den Cron-Daemon. Die Entwickler<br />
begründen dies unter anderem damit,<br />
dass sie die Benutzer dank des<br />
eigenen Dienstes über die Statusanzeige<br />
im Panel über den Fortschritt<br />
eines Backups informieren<br />
könnten. Zudem müsse der Anwender<br />
bei verschlüsselten Backups ein<br />
Passwort eingeben, was mit Cron<br />
nicht so einfach möglich sei.<br />
holen, legen Sie diese ebenfalls<br />
wieder an <strong>und</strong> stellen sie über das<br />
Kontextmenü wieder her.<br />
Suchen Sie gezielt nach einer Datei,<br />
deren Namen <strong>und</strong> Pfad Sie<br />
nicht mehr wissen, stöbern Sie im<br />
Backup selbst. Dieses entpacken<br />
<strong>und</strong> durchsuchen Sie mit einem Archivmanager.<br />
So stellen Sie gezielt<br />
Daten wieder her – wenn auch umständlich.<br />
Schauen Sie hingegen in<br />
einen Ordner mit einem verschlüsselten<br />
Déjà-Dup-Backup, sehen Sie<br />
außer einer Menge an Dateien keinen<br />
Anhaltspunkt für deren Inhalt<br />
(Abbildung E). Das ist so gewollt.<br />
Mit Déjà Dup stellen Sie die Daten<br />
jedoch wieder her. Wenn einmal<br />
alle Stricke reißen <strong>und</strong> die Software<br />
eine Fehlermeldung ausspuckt,<br />
finden Sie im Web [4] einen<br />
Notfallplan zum Restaurieren<br />
der Dateien.<br />
Fazit<br />
Für den schlimmsten anzunehmenden<br />
Fall – den Komplettverlust<br />
der Daten – genügt das komplette<br />
Backup. Gibt Ihre Festplatte<br />
von heute auf morgen den<br />
Geist auf, bauen Sie einfach eine<br />
neue Platte ein, installieren erneut<br />
Ubuntu <strong>und</strong> spielen dann<br />
einfach die Daten aus den gesicherten<br />
Beständen zurück.<br />
Wer bereits länger mit Linux<br />
unterwegs ist, besitzt vermutlich<br />
eigene Backup-Skripte, erstellt<br />
Snapshots seiner LVM-Partitionen<br />
oder erzeugt regelmäßig Platten-Dumps<br />
mit Dd. So elegant<br />
<strong>und</strong> leistungsfähig diese Lösungen<br />
auch sind, sie erfordern recht<br />
viel Erfahrung <strong>und</strong> Fachwissen.<br />
Die brauchen Sie bei Déjà Dup<br />
nicht. Ein paar Minuten Zeit <strong>und</strong><br />
eine Backup-Platte mit ausreichend<br />
Speicherplatz genügen, um<br />
sich vor größeren Datenverlusten<br />
zu schützen. Einmal eingerichtet,<br />
schubst der Hintergr<strong>und</strong>dienst<br />
Backups automatisch an <strong>und</strong> entfernt<br />
alte Sicherungen. In der<br />
Zwischenzeit widmen Sie sich anderen<br />
Zielen. (kki/ agr) n<br />
Infos<br />
[1] Déjà Dup Backup Tool:<br />
https:// launchpad. net/ deja-dup<br />
[2] Die Programmiersprache Vala:<br />
http:// live. gnome. org/ Vala<br />
[3] Duplicity: http:// www. nongnu. org/ duplicity<br />
[4] Notfallplan für Déjà Dup: http:// live. gnome.<br />
org/ DejaDup/ Help/ Restore/ WorstCase<br />
Der autor<br />
Christoph Langner<br />
arbeitet für die PTV<br />
AG Karlsruhe in<br />
Karlsruhe im Bereich<br />
des Testmanagements<br />
<strong>und</strong> ist<br />
seit Jahren im Bereich<br />
der Open-<br />
Source-Software aktiv.<br />
Sie finden sein<br />
Blog r<strong>und</strong> um GNU/<br />
Linux auf http://<br />
linux<strong>und</strong>ich. de.<br />
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praxis<br />
Lazarus<br />
Delphi-kompatible Entwicklungsumgebung für Free Pascal<br />
Oberflächliches<br />
In Lazarus klicken<br />
Sie rasch eine<br />
<strong>GUI</strong> zusammen,<br />
fügen etwas<br />
Programm logik<br />
hinzu – fertig ist<br />
die Anwendung.<br />
Zudem verspricht<br />
die Free-Pascal-<br />
IDE allen Object-<br />
Pascal-Programmierern<br />
eine weitgehende<br />
Kompatibilität<br />
zu Delphi.<br />
Tim Schürmann<br />
rEaDME<br />
Lazarus ist eine integrierte<br />
Entwicklungsumgebung<br />
(IDE) für Free Pascal,<br />
die besonders<br />
schnell plattformübergreifende,<br />
grafische Benutzeroberflächen<br />
erstellt.<br />
Den eigenen Object-Pascal-Programmen<br />
eine schicke Benutzeroberfläche<br />
zu verpassen, ist eine<br />
langweilige Routineaufgabe, die<br />
zudem noch viel Zeit schluckt.<br />
Um das fortwährende stupide Ableiten<br />
von zahlreichen Klassen zu<br />
vereinfachen, entwickelte die Firma<br />
Borland bereits Mitte der<br />
90er-Jahre Delphi. In dieser Entwicklungsumgebung<br />
klickt der<br />
Autor seine Benutzeroberfläche<br />
schnell <strong>und</strong> komfortabel mit der<br />
Maus zusammen. Delphi kostet<br />
jedoch einen Haufen Geld <strong>und</strong> beschränkt<br />
sich zudem auf Windows.<br />
Eine mehr als ebenbürtige<br />
Alternative bietet die komplett<br />
freie Entwicklungsumgebung Lazarus:<br />
Sie setzt auf dem beliebten<br />
Pascal-Compiler Free Pascal auf,<br />
besitzt einen großen Funktionsumfang,<br />
liegt den meisten großen<br />
Distributionen bei <strong>und</strong> ist sogar<br />
in vielen Bereichen kompatibel<br />
zum guten alten Delphi. Obendrein<br />
läuft sie auch noch unter<br />
Windows <strong>und</strong> Mac OS X.<br />
Zeichenbrettchen<br />
Nach dem ersten Start überschüttet<br />
Lazarus den Programmierer<br />
mit zahlreichen Fenstern, in denen<br />
sich Delphi-Programmierer schnell<br />
heimisch fühlen dürften<br />
(Abbildung A). Aus<br />
einer Palette<br />
am<br />
oberen Bildschirmrand wählen<br />
Sie zunächst ein passendes <strong>GUI</strong>-<br />
Element <strong>und</strong> platzieren es dann<br />
auf einem Formular – so nennt<br />
Lazarus alle (Dialog-)Fenster des<br />
entstehenden Programms. Haben<br />
Sie diese einmal abgelegt, zupfen<br />
Sie die Elemente über Anfasser<br />
wie in einem Malprogramm auf<br />
die passende Größe <strong>und</strong> schieben<br />
sie an ihre korrekte Stelle. Feineinstellungen<br />
<strong>und</strong> Eigenschaften,<br />
wie etwa die Beschriftung einer<br />
Schaltfläche, modifizieren Sie bequem<br />
im Fenster des sogenannten<br />
Objektinspektors.<br />
Im Hintergr<strong>und</strong> generiert Lazarus<br />
automatisch den passenden<br />
Quellcode, den Sie in einem eigenen<br />
Editor-Fenster nur noch um<br />
die eigentliche Programmlogik ergänzen<br />
müssen. Und selbst dabei<br />
hilft in einigen Fällen der Objektinspektor:<br />
Er listet nicht nur alle<br />
möglichen Ereignisse auf, die das<br />
gerade markierte <strong>GUI</strong>-Element<br />
versteht, sondern verknüpft diese<br />
mit wenigen Mausklicks mit bestehenden<br />
Methoden beziehungsweise<br />
legt eine passende, leere an.<br />
Pflicht <strong>und</strong> Kür<br />
Darüber hinaus bietet Lazarus<br />
sämtliche Funktionen einer herkömmlichen<br />
Entwicklungsumgebung.<br />
So jongliert die Projektverwaltung<br />
auch komplexe Projekte.<br />
Den Überblick über alle beteiligten<br />
Dateien <strong>und</strong> Packages gewährt<br />
ein eigenes Projektinspektor-<br />
Fenster. Um eine Anwendung<br />
zu<br />
übersetzen, genügt es in der Regel<br />
schon, die grüne Wiedergabeschaltfläche<br />
zu drücken. Falls notwendig<br />
dürfen Sie jedem Projekt<br />
individuelle Compiler-Einstellungen<br />
mitgeben. Fehler listet ein eigenes<br />
Fenster auf, ein Mausklick<br />
auf ein Problem springt direkt<br />
zur fraglichen Codestelle (Abbildung<br />
B). Der eingebaute Debugger<br />
kümmert sich um Abstürze<br />
<strong>und</strong> unterbricht das Programm<br />
an zuvor im Editorfenster <strong>per</strong><br />
Mausklick festgelegten Haltepunkten.<br />
Zusätzlich dürfen Sie<br />
das eigene Programm schrittweise<br />
ausführen <strong>und</strong> die Inhalte von<br />
Variablen einsehen.<br />
Der Editor bietet den von professionellen<br />
Entwicklungsumgebungen<br />
gewohnten Leistungsumfang.<br />
So färbt er den Quellcode<br />
ein („Syntax Highlighting“) <strong>und</strong><br />
klappt Codeblöcke beispielsweise<br />
in Form von Methoden vorübergehend<br />
aus beziehungsweise wieder<br />
ein („Code Folding“). Bei der<br />
Programmierung schlägt die Autovervollständigung<br />
(„Code Completion“)<br />
mögliche Methoden<strong>und</strong><br />
Klassennamen vor, hilft beim<br />
Ausfüllen von Parametern <strong>und</strong> ergänzt<br />
beispielsweise automatisch<br />
das end nach einem begin (Abbildung<br />
C, nächste Doppelseite).<br />
Per Tastenkombination kommentieren<br />
Sie schnell alle gerade<br />
markierten Zeilen oder rücken<br />
sie eine Ebene tiefer ein. Häufige<br />
oder wiederkehrende Code-Blöcke<br />
können Sie als eine Art Textbaustein<br />
in Form einer Code--<br />
38 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Lazarus<br />
praxis<br />
Schablone speichern.<br />
Es genügt dann die<br />
Eingabe eines Kürzels<br />
gefolgt von<br />
[Strg]+[J], damit Lazarus<br />
sie gegen die<br />
komplette Vorlage<br />
ersetzt. Die Entwicklungsumgebung<br />
bringt bereits Code-<br />
Schablonen für häufige<br />
Konstrukte mit,<br />
wie etwa for-Schleifen<br />
oder begin/end-<br />
Blöcke.<br />
In einer Klassendeklaration<br />
genügt es,<br />
die Methoden <strong>und</strong><br />
Eigenschaften vorzugeben.<br />
Eine Tastenkombination<br />
erzeugt dann automatisch<br />
leere Methodenrümpfe<br />
sowie passende Getter- <strong>und</strong> Setter-Methoden.<br />
Etwaige Tippfehler<br />
spürt die Schnelle Syntaxprüfung<br />
bereits vor der Übersetzung<br />
auf, weitere Assistenten erraten<br />
offene Quelltextblöcke beziehungsweise<br />
IFDEF/ENDIFs.<br />
El Kapitano<br />
Für die Navigation im Quellcode<br />
hält Lazarus eine ganze Reihe<br />
nützlicher kleiner Hilfen bereit.<br />
Zunächst können Sie den Code<br />
flexibel mit regulären Ausdrücken<br />
durchsuchen <strong>und</strong> ersetzen. Neben<br />
dieser Volltextsuche existiert<br />
noch ein Code-Browser, der explizit<br />
nur die Namen von Packages,<br />
Units <strong>und</strong> Bezeichnern nach einem<br />
Begriff abklap<strong>per</strong>t.<br />
Längere Programme behalten<br />
Sie mit dem CodeExplorer-Fenster<br />
im Blick. Es führt alle verwendeten<br />
Typen, Variablen, Interfaces,<br />
Implementierungen <strong>und</strong> Units<br />
übersichtlich in einer Gliederung<br />
auf <strong>und</strong> springt <strong>per</strong> Mausklick zur<br />
entsprechenden Code-Stelle. Der<br />
im CodeExplorer enthaltene Code<br />
Observer mahnt auf<br />
Wunsch schlechten Programmierstil<br />
an, wie etwa falsche Einrückungen<br />
oder zu lange <strong>und</strong> leere<br />
Prozeduren. Weitere Fenster zeigen<br />
unter anderem die Abhängigkeiten<br />
zwischen den Units sowie<br />
die bislang angelegten Formulare.<br />
Ein eigener FPDoc-Editor hilft bei<br />
der Dokumentation des Quellcodes<br />
nach FPDoc-Standard.<br />
Lazarus hilft beim Refactoring,<br />
indem es Bezeichner im Projekt<br />
umbenennt, markierten Quellcode<br />
in eine neue Prozedur extrahiert<br />
oder Zuweisungen umdreht<br />
(aus A := B; würde B := A;). Darüber<br />
hinaus kann der Editor automatisch<br />
noch nicht implementierte,<br />
abstrakte Methoden aufspüren<br />
<strong>und</strong> eine passende, leere Methode<br />
erzeugen. Lediglich eine Anbindung<br />
an ein Versionierungssystem<br />
sucht man vergebens.<br />
Moderne Klassik<br />
Ziehen Sie innerhalb von Lazarus<br />
eine Schaltfläche auf ein Formular,<br />
erstellt die Entwicklungsumgebung<br />
im Hintergr<strong>und</strong> automatisch<br />
ein neues Objekt vom Typ<br />
TButton. Die zugehörige Klasse<br />
stammt aus der hauseigenen Lazarus<br />
Component Library, kurz<br />
LCL. Dahinter verbirgt sich eine<br />
ganz normale, auch ohne Lazarus<br />
nutzbare Klassenbibliothek, de-<br />
A Lazarus begrüßt<br />
den Entwickler mit<br />
zahlreichen Fenstern.<br />
Das leere Formular in<br />
der Mitte stellt das<br />
Hauptfenster der späteren<br />
Anwendung.<br />
B Dank integriertem<br />
Debugger spürten Sie<br />
fehlerhafte Code-Stellen<br />
rasch auf.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 39<br />
© Roland Warmbier, 123RF
praxis<br />
Lazarus<br />
C Schon während der<br />
Eingabe macht der<br />
Editor Vorschläge.<br />
D Die LCL dient als<br />
Schnittstelle zwischen<br />
Object-Pascal-Programm<br />
<strong>und</strong> der entsprechenden<br />
<strong>GUI</strong>-Bibliothek<br />
der unterstützten<br />
Betriebssysteme.<br />
ren Units <strong>und</strong> Klassen die Benutzeroberfläche<br />
eines Object-Pascal-Programms<br />
erzeugen.<br />
Die LCL zeichnet die einzelnen<br />
<strong>GUI</strong>-Elemente jedoch nicht selbst<br />
auf den Bildschirm, sondern<br />
greift dazu auf eine klassische<br />
Systembibliothek zurück. Auf<br />
welche genau, dürfen Sie als Programmierer<br />
zur Übersetzungszeit<br />
selbst bestimmen. Linux-Nutzer<br />
haben die Wahl zwischen Qt,<br />
GTK+ oder GTK2, eine Unterstützung<br />
für das plattformunabhängige<br />
Free-Pascal-<strong>GUI</strong>-Toolkit [2]<br />
fp<strong>GUI</strong> ist derzeit in Arbeit.<br />
Darüber hinaus gibt es die LCL<br />
auch für andere Betriebssysteme.<br />
Auf Windows <strong>und</strong> Windows CE<br />
nutzt sie direkt die entsprechenden<br />
Systemfunktionen, unter Mac<br />
OS X dürfen Sie sich derzeit noch<br />
zwischen Cocoa <strong>und</strong> Carbon entscheiden.<br />
Abbildung D veranschaulicht<br />
noch einmal den Aufbau<br />
der LCL <strong>und</strong> das Zusammenspiel<br />
der einzelnen Komponenten.<br />
Überträger<br />
Mithilfe der LCL lassen sich folglich<br />
sehr einfach plattformübergreifende<br />
Anwendungen programmieren:<br />
Den einmal erstellten<br />
Quellcode müssen Sie lediglich<br />
auf dem Zielbetriebssystem<br />
neu kompilieren („Write once,<br />
compile everywhere“).<br />
Wie gut das in der Praxis funktioniert,<br />
beweist nicht zuletzt Lazarus<br />
selbst: Die Entwicklungsumgebung<br />
wurde vollständig mithilfe<br />
der LCL programmiert. Über<br />
einen eigenen Menüpunkt lässt<br />
sie sich sogar „mal eben“ im Betrieb<br />
für eine andere <strong>GUI</strong>-Bibliothek<br />
übersetzen.<br />
KostEnlosEr KoMMErz<br />
Lazarus linkt die LCL in der passenden<br />
Geschmacksrichtung statisch<br />
an die Object-Pascal-Anwendung.<br />
Um dennoch die Entwicklung<br />
von kommerziellen Programmen zu<br />
ermöglichen, steht die Klassenbibliothek<br />
unter einer modifizierten<br />
LGPL-Lizenz. Das gilt jedoch dummerweise<br />
nicht für alle enthaltenen<br />
Units. Bevor Sie eine Komponente<br />
in einer kommerziellen Anwendung<br />
nutzen, sollten Sie daher einen<br />
Blick in die Lizenz werfen, die sich<br />
wiederum im Quellcode der jeweiligen<br />
Komponente versteckt. Die<br />
Entwicklungsumgebung selbst steht<br />
übrigens unter der GPL.<br />
Allerdings gibt es noch zwei kleine<br />
Stol<strong>per</strong>fallen: Zum einen befinden<br />
sich einige Schnittstellen,<br />
wie etwa die zu Qt, offiziell noch<br />
in der Beta-Phase. Sie laufen jedoch<br />
schon recht stabil <strong>und</strong> werden<br />
in der Praxis von Programmierern<br />
fleißig genutzt. Zum anderen<br />
versucht die LCL, den <strong>GUI</strong>-<br />
Richtlinien des jeweiligen Betriebssystems<br />
zu folgen. Das<br />
führt wiederum dazu, dass sich<br />
einige Komponenten auf jeder<br />
Plattform etwas anders verhalten.<br />
Beispielsweise lassen sich<br />
unter Windows bestimmte Dialogfenster<br />
nicht mit der Maus<br />
vergrößern, unter X11 hingegen<br />
schon. Auch Tastenkürzel fangen<br />
die Betriebssysteme unterschiedlich<br />
ab. Das Lazarus-Wiki [3] hält<br />
deshalb gleich mehrere Seiten mit<br />
Tipps zur plattformübergreifenden<br />
Programmierung bereit.<br />
Die LCL kann übrigens noch<br />
mehr, als lediglich bunte Fenster<br />
auf den Bildschirm zu bringen. So<br />
bietet sie unter anderem Klassen<br />
für den einfachen <strong>und</strong> schnellen<br />
Zugriff auf Datenbanken, darunter<br />
PostgreSQL, dBase <strong>und</strong> My-<br />
SQL. Innerhalb von Lazarus können<br />
Sie die Komponenten für die<br />
Datenbankanbindung wie andere<br />
<strong>GUI</strong>-Elemente auf dem Formular<br />
ablegen. Dort erscheinen sie als<br />
Symbole, in der fertigen Anwendung<br />
verrichten sie ihre Arbeit<br />
unsichtbar im Hintergr<strong>und</strong> (Abbildung<br />
E).<br />
Das doppelte Orakel<br />
Als Vorbild für die LCL dient die<br />
Visual Component Library (VCL)<br />
aus Delphi. Der weiter oben erwähnte<br />
TButton dürfte deshalb alten<br />
Delphi-Hasen absichtlich bekannt<br />
vorkommen. Dennoch arbeitet<br />
die LCL nicht vollständig<br />
zur VCL kompatibel. Einige Unterschiede<br />
sind der Plattformunabhängigkeit<br />
geschuldet <strong>und</strong> somit<br />
40 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Lazarus<br />
praxis<br />
gewollt, während andere<br />
Komponenten noch durch<br />
Abwesenheit glänzen.<br />
Das betrifft insbesondere<br />
Klassen für Multimedia-Anwendungen<br />
(wie<br />
TAnimate), auf Windows<br />
zugeschnittene Komponenten<br />
(wie TMediaPlayer)<br />
sowie den Netzwerkzugriff<br />
(Stichwort ADO).<br />
Delphi- <strong>und</strong> Kylix-Programme<br />
lassen sich folglich<br />
nicht eins zu eins in<br />
Lazarus übernehmen,<br />
sondern verlangen eine<br />
Anpassung. Lazarus hilft<br />
zwar mit eigenen Assistenten<br />
bei der Konvertierung,<br />
um eine Nachbearbeitung<br />
kommen Sie jedoch meist nicht<br />
herum. Im Lazarus-Wiki finden<br />
Umsteiger neben einer Liste mit<br />
den Unterschieden auch mehrere<br />
Seiten mit Tipps <strong>und</strong> Anleitungen.<br />
Fazit<br />
Haben Sie sich erst einmal mit<br />
der etwas überladen wirkenden<br />
Oberfläche angefre<strong>und</strong>et, erstellen<br />
Sie mit Lazarus einen plattformübergreifenden<br />
Taschenrechner<br />
in wenigen Minuten. In<br />
dieser Zeit leiten Nutzer einer<br />
herkömmlichen Entwicklungsumgebung<br />
gerade mal die Klassen<br />
für die Schaltflächen ab. Beim<br />
Einstieg hilft das gut bestückte<br />
<strong>und</strong> teilweise eingedeutschte<br />
Wiki [3]. Anfänger sollten dort<br />
vor allem einen Blick in die Tutorials<br />
werfen.<br />
Der Umstieg von Delphi gelingt<br />
relativ einfach, wenngleich Sie<br />
um eine manuelle Nachbearbeitung<br />
nicht herumkommen. Als<br />
Lohn winkt jedoch eine Object-<br />
[1] Lazarus:<br />
http:// www. lazarus. freepascal. org/<br />
[2] fp<strong>GUI</strong>: http:// fpgui. sourceforge. net/<br />
[3] Lazarus-Wiki:<br />
http:// wiki. lazarus. freepascal. org/<br />
infos<br />
Pascal-Anwendung, die sich für<br />
alle großen Betriebssysteme übersetzen<br />
lässt.<br />
Auch nach über zehn Jahren<br />
läuft die Entwicklung an Lazarus<br />
<strong>und</strong> der LCL auf vollen Touren.<br />
Während andere Programme in<br />
dieser Zeit schon mehrere Versionsnummern<br />
verschlissen hätten,<br />
muss die Entwicklungsumgebung<br />
Ausgehend von Algol 60 entwickelte<br />
Niklaus Wirth Anfang der 70er-Jahre<br />
die strukturierte <strong>und</strong> vorwiegend für<br />
Ausbildungszwecke gedachte Programmiersprache<br />
Pascal. Vor allem in<br />
den 80er-Jahren fand sie – nicht zuletzt<br />
durch die günstige Entwicklungsumgebung<br />
Turbo Pascal von Borland –<br />
eine weite Verbreitung. Durch den Erfolg<br />
angestachelt, erweiterte Borland<br />
sowohl den Funktionsumfang des Paketes<br />
als auch die Sprache selbst. So<br />
stülpte man ihr Ende der 80er-Jahre<br />
objektorientierte Konzepte über <strong>und</strong><br />
nannte das Ergebnis Object Pascal.<br />
Mitte der 90er-Jahre führte Borland<br />
eine von Gr<strong>und</strong> auf neu geschriebene<br />
Entwicklungsumgebung namens Delphi<br />
ein. Mit ihr konnte man die Benutzeroberflächen<br />
von Object-Pascal-Programmen<br />
komfortabel <strong>und</strong> schnell wie<br />
auf einem Zeichenbrett entwerfen.<br />
Als gr<strong>und</strong>legende <strong>GUI</strong>-Bibliothek<br />
diente dabei die Visual Component<br />
Library, kurz VCL. Sie war genau wie<br />
Delphi vollständig auf Windows zugeschnitten.<br />
Den wachsenden Linux-<br />
immer noch mit einer vorausgehenden<br />
Null auskommen – zum<br />
Redaktionsschluss aktuell war die<br />
Version 0.9.30. Davon sollten Sie<br />
sich aber nicht abschrecken lassen:<br />
Lazarus läuft schon jetzt stabil<br />
<strong>und</strong> stellt zusammen mit Free<br />
Pascal einen ernstzunehmenden<br />
Konkurrenten für das altehrwürdige<br />
Delphi. (jlu) n<br />
zEitrEisE<br />
Markt wollte Borland 2001 mit Kylix<br />
erobern. Dahinter verbarg sich eine<br />
<strong>per</strong> Wine emulierte Delphi-Oberfläche,<br />
die zusammen mit der stark an VCL<br />
angelehnten <strong>GUI</strong>-Bibliothek CLX (für<br />
„Component Library for Cross Platform<br />
Development“) native grafische<br />
Linux-Programme produzieren konnte.<br />
Heute wird Delphi von Embarcadero<br />
Technologies weiterentwickelt <strong>und</strong><br />
vertrieben, Kylix entfiel mangels Erfolg<br />
wieder aus dem Programm.<br />
Unzufrieden mit dem Vorgehen von<br />
Borland begann der Student Paul<br />
Klämpfl bereits Anfang der 90er-Jahre<br />
die Arbeit an einem freien Compiler.<br />
Vor allem die Kompatibilität zu Turbo<br />
Pascal <strong>und</strong> Delphi sowie die einfache<br />
Portierbarkeit machten Free Pascal<br />
schnell zu einem der beliebtesten,<br />
freien Pascal-Compiler. Allein eine<br />
Delphi-ähnliche, visuelle Entwicklungsumgebung<br />
fehlte. Abhilfe wollte zunächst<br />
das Projekt Megido schaffen,<br />
das jedoch 1999 unterging. Aus den<br />
Trümmern entstand das Projekt Lazarus<br />
– daher auch der biblische Name.<br />
E Lazarus bringt<br />
zahlreiche Beispielprogramme<br />
mit, wie<br />
diese Adressverwaltung.<br />
Sie zeigt den<br />
Umgang mit der Datenbankprogrammierung.<br />
Bei den Symbolen<br />
in der weißen Fläche<br />
des Hauptfensters<br />
handelt es sich um die<br />
Objekte für die Datenbankanbindung.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 41
Praxis<br />
SSL-Authentifizierung mit Apache<br />
SSL-Authentifizierung<br />
Geschlossene<br />
Gesellschaft<br />
Die Anmeldung auf Webseiten mithilfe von Benutzernamen <strong>und</strong> Passwort<br />
birgt gewisse Gefahren. Für deutlich mehr Sicherheit sorgt der Webserver<br />
Apache durch eine zertifikatsbasierte Anmeldung. Florian Effenberger<br />
© Adrian van Leen, sxc.hu<br />
rEaDME<br />
Webseiten mit Benutzername<br />
<strong>und</strong> Passwort zu<br />
schützen, ist einfach –<br />
manchmal zu einfach.<br />
Wer ohnehin eine eigene<br />
Zertifizierungsstelle<br />
betreibt, baut<br />
diese mit geringem Aufwand<br />
für die Authentifizierung<br />
am Webserver<br />
aus. Das ist nicht nur<br />
sicherer, sondern erlaubt<br />
auch das zentrale<br />
Steuern der Zugriffsberechtigungen.<br />
Was ist sNi?<br />
SNI steht für Server Name Indication <strong>und</strong> löst ein seit Jahren bestehendes<br />
SSL-Problem. Bislang war Apache lediglich in der<br />
Lage, pro IP-Adresse genau eine Domain verschlüsselt zu betreiben.<br />
Bei SNI sendet der Browser vorher die gewünschte Adresse<br />
unverschlüsselt, was den Einsatz mehrerer SSL-Domains pro IP-<br />
Adresse ermöglicht. Gerade in Zeiten der IPv4-Adressknappheit<br />
ist das äußerst hilfreich. Sowohl die neueren Versionen von<br />
Apache (ab Ubuntu 10.04) als auch Firefox 4.0 unterstützen SNI.<br />
Die häufig anzutreffende Kombination Windows XP / Internet Explorer,<br />
gleich welcher Version, beherrscht SNI hingegen nicht.<br />
Foren, Blogs oder Content-Mana gement-Systeme<br />
besitzen meist eigene<br />
Authentifizierungssysteme.<br />
Doch auch der Webserver selbst<br />
erlaubt eine Zugangskontrolle –<br />
fast jeder Anwender sah die sogenannte<br />
.htaccess-Abfrage (Abbildung<br />
A) schon einmal. In jüngerer<br />
Zeit hält zudem das Open ID-<br />
Verfahren Einzug, bei dem eine<br />
einzige Kennung als eine Art<br />
Single-Sign-On den Zugriff auf<br />
verschiedene Seiten öffnet. All<br />
diese Möglichkeiten verbindet,<br />
dass sie lediglich zwei Daten zur<br />
Authentifizierung abfragen: Benutzernamen<br />
<strong>und</strong> Passwort. Gelangen<br />
diese beiden Informationen<br />
in falsche Hände, stehen Dritten<br />
alle Türen offen.<br />
Als wesentlich sicherer erweist<br />
sich die Authentifizierung mittels<br />
Zertifikat: Sie überträgt beim Anmelden<br />
kein Passwort, sondern<br />
einen Schlüssel, der als Datei auf<br />
der Festplatte des Benutzers liegt.<br />
Diese Datei wiederum schützt ein<br />
Kennwort, sodass ein potenzieller<br />
Angreifer nicht nur den Schlüssel,<br />
sondern auch das geheime Passwort<br />
benötigt. Dieses ändern Sie<br />
bei Bedarf jederzeit problemlos.<br />
Erscheint auch das noch zu riskant,<br />
speichern Sie das Zertifikat<br />
auf einem sogenannten USB-Token<br />
oder einer Smartcard.<br />
ListiNg 1<br />
<br />
ServerName vhost.dmn.tld<br />
DocumentRoot /var/www/sites/<br />
vhost.dmn.tld<br />
SSLEngine On<br />
SSLCertificateFile /etc/ssl/<br />
certs/vhost.dmn.tld.crt<br />
SSLCertificateKeyFile /etc/ssl/<br />
private/vhost.dmn.tld.key<br />
<br />
Viele Anwender kennen dieses<br />
Prinzip der zertifikatsbasierten<br />
Authentifizierung schon von der<br />
E-Mail-Verschlüsselung, denn sowohl<br />
PGP als auch S/ MIME funktionieren<br />
mit passwortgeschützten<br />
Schlüsseln. Wer viele Server<br />
administriert, verwendet in den<br />
meisten Fällen zur Anmeldung via<br />
SSH ebenfalls die zertifikatsbasierte<br />
Anmeldung, die einen sicheren<br />
Key anstelle eines volatilen<br />
Passwortes überträgt.<br />
Schlüssel, Zertifikate, Zertifizierungsstelle<br />
– das klingt zunächst<br />
kompliziert, bietet aber handfeste<br />
Vorteile. Zum einen stellt die Notwendigkeit<br />
des Zertifikats oder<br />
der Zugriff auf die Smartcard ein<br />
weitaus größeres Hindernis für<br />
Angreifer dar als eine Passwortabfrage.<br />
Zum anderen stellen viele<br />
Unternehmen ohnehin Zertifikate<br />
für Ihre Mitarbeiter aus. Des<br />
Weiteren lassen diese sich viel<br />
komfortabler zentral verwalten<br />
als simple Passwörter, da sie von<br />
Haus aus Gültigkeitsdauern <strong>und</strong><br />
S<strong>per</strong>rlisten unterstützen.<br />
42 08 | 11<br />
www.linux-user.de
SSL-Authentifizierung<br />
Praxis<br />
Allerdings bringt diese Art der<br />
Authentifizierung auch Nachteile<br />
mit sich: Mal eben vom Rechner<br />
des Kollegen aus am Server einloggen,<br />
funktioniert auf diesem<br />
Weg genauso wenig wie der Zugriff<br />
auf wichtige Daten, wenn der<br />
Schlüssel durch einen Absturz<br />
verloren ging. Auch eignet sich ein<br />
solcher Schutz nur dann, wenn jeder<br />
Mitarbeiter einen entsprechenden<br />
Schlüssel erhält. Aber gerade<br />
weil diese Methode das Login<br />
nicht „mal eben“ von jedem Gerät<br />
aus ermöglicht, trägt sie maßgeblich<br />
zur Sicherheit bei.<br />
Gr<strong>und</strong>verschlüsselung<br />
Das Testsystem besteht sowohl<br />
auf dem Client als auch dem Server<br />
aus Ubuntu 10.10. Als Webserver<br />
kommt Apache aus den<br />
Ubuntu-Paketquellen zum Einsatz,<br />
als Browser Firefox 4.0 direkt<br />
von Mozilla [1]. Apache installieren<br />
Sie mittels<br />
# apt‐get install apache2‐suexec U<br />
apache2‐mpm‐prefork<br />
Nach der Installation aktivieren<br />
Sie das SSL-Modul mithilfe des<br />
Kommandozeilenbefehls sudo<br />
a2enmod ssl. Zum Aktivieren von<br />
SNI (siehe Kasten Was ist SNI?)<br />
fügen Sie in die Datei /etc/<br />
apache2/ports.conf den Eintrag<br />
NameVirtualHost *:443 unter der bereits<br />
vorhandenen Zeile ein <strong>und</strong><br />
starten Apache abschließend mit<br />
der Eingabe von sudo /etc/init.d/<br />
apache2 reload neu.<br />
Der Webserver muss bereits in<br />
der Lage sein, verschlüsselte Seiten<br />
auszuliefern, bevor er auch<br />
Zertifikate zur Anmeldung akzeptiert.<br />
Richten Sie deswegen zunächst<br />
eine gewöhnliche SSL-verschlüsselte<br />
Seite ein <strong>und</strong> stellen<br />
Sie sicher,<br />
dass diese<br />
funktioniert.<br />
Erst<br />
danach fügen<br />
Sie die<br />
Authentifizierung<br />
hinzu. Fehlt die virtuelle<br />
Seite, holen Sie das mit den folgenden<br />
Schritten nach:<br />
• Legen Sie im Ordner /etc/<br />
apache2 /sites‐available/vhost.<br />
dmn.tld eine Datei mit dem Inhalt<br />
von Listing 1 ab. Diese beschreibt<br />
den virtuellen Host<br />
<strong>und</strong> kommt auch später zur<br />
Konfiguration der Authentifizierung<br />
zum Einsatz. Statt<br />
vhost.dmn.tld benutzen Sie den<br />
Namen der Seite. Setzen Sie ein<br />
sogenanntes Chained SSL<br />
Certificate ein, ergänzen Sie<br />
das noch um die Zeile<br />
SSLCertificate ChainFile /etc/ssl/<br />
certs/vhost.dmn.tld.chain<br />
• Erstellen Sie mittels mkdir ‐p<br />
/ var/www/sites/vhost.dmn.tld ein<br />
Verzeichnis, in dem Sie den Inhalt<br />
der Webseite ablegen.<br />
• Aktivieren Sie die neue Seite<br />
durch das Kommando a2ensite<br />
vhost.dmn.tld <strong>und</strong> starten anschließend<br />
Apache neu.<br />
• Setzen Sie eine Firewall ein <strong>und</strong><br />
öffnen Sie abschließend den<br />
TCP-Port 443, beispielsweise<br />
über sudo ufw allow 443/tcp.<br />
Das SSL-Zertifikat zum Betrieb<br />
der Seite sowie den dazugehörigen<br />
Schlüssel erzeugen Sie mit<br />
denselben Werkzeugen, die Sie<br />
auch zur Zertifikatsverwaltung<br />
einsetzen, beispielsweise XCA [2]<br />
oder TinyCA [3]. Für einen ersten<br />
Test genügt auch ein manuell gefertigtes<br />
Zertifikat. Wie Sie es erstellen,<br />
zeigt Listing 2. Alternativ<br />
– aber aufgr<strong>und</strong> der Kosten nur<br />
für große Firmen praktikabel –<br />
nutzen Sie ein eigenes Intermediate<br />
Certificate Ihres Anbieters.<br />
Rufen Sie nun die Webseite im<br />
Browser auf, erhalten Sie – sofern<br />
das Zertifikat nicht von einer<br />
bekannten CA (Certificate<br />
Authority) stammt – eine Fehlermeldung<br />
(Abbildung B). Nach<br />
dem Bestätigen der Warnung<br />
zeigt die Adress zeile des Browsers<br />
durch ein blau hinterlegtes<br />
Symbol (Abbildung C) die aktive<br />
Verschlüsselung an.<br />
Nur mit Eintrittskarte<br />
Danach gilt es noch, dem Webserver<br />
mitzuteilen, dass er nicht nur<br />
Verbindungen verschlüsseln soll,<br />
sondern auch Clients <strong>per</strong> SSL-Zertifikat<br />
authentifiziert. Die gültigen<br />
Schlüssel legen Sie dabei nicht<br />
etwa individuell fest, sondern<br />
speichern alle erlaubten Zertifizierungsstellen<br />
in einer Datei. Ist<br />
das vom Client angebotene Zertifikat<br />
von einer der dort genannten<br />
CAs signiert, gewährt Apache<br />
den Zugriff.<br />
A Der klassischen Anmeldung<br />
<strong>per</strong> .htaccess<br />
haftet ein Makel an:<br />
Geraten die Login-Daten<br />
in falsche Hände,<br />
stehen jedem Tür <strong>und</strong><br />
Tor offen.<br />
XCA 0.9.0<br />
LU/xca/<br />
TinyCA 0.7.5<br />
LU/tinyca/<br />
B Die Firefox-Meldung<br />
warnt vor Ihrem noch<br />
unbekannten Zertifikat.<br />
ListiNg 2<br />
$ openssl req ‐new > vhost.dmn.tld.csr ‐newkey rsa:2048 ‐keyout<br />
vhost.dmn.tld.pem<br />
$ openssl rsa ‐in vhost.dmn.tld.pem ‐out /etc/ssl/private/vhost.dmn.<br />
tld.key<br />
$ openssl x509 ‐in vhost.dmn.tld.csr ‐out /etc/ssl/certs/vhost.dmn.<br />
tld.crt ‐req ‐signkey /etc/ssl/private/vhost.dmn.tld.key ‐days 3650<br />
C Der blaue Balken neben der Adresszeile weist auf die verschlüsselte<br />
Verbindung hin.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 43
Praxis<br />
SSL-Authentifizierung<br />
E Vollendet: Nach<br />
dem Einrichten erscheint<br />
anstelle der<br />
Passwortabfrage<br />
die nach dem passenden<br />
Zertifikat.<br />
D Vor allem beim Einrichten<br />
des Webservers<br />
hilft es, dass<br />
Firefox jedes Mal nach<br />
dem zu benutzenden<br />
Zertifikat fragt.<br />
F Umständliche Kommandozeilenbefehle<br />
gehören dank XCA der<br />
Vergangenheit an. Mithilfe<br />
der Software erstellen<br />
Sie im Handumdrehen<br />
die notwendigen<br />
Zertifikate.<br />
Verfügen Sie schon über eine Zertifizierungsstelle<br />
<strong>und</strong> wurden die<br />
Browser der Anwender richtig<br />
konfiguriert, dann genügt es,<br />
wenn Sie den virtuellen Host in<br />
/ etc/apache2/sites‐available/vhost.<br />
dmn.tld noch um die Zeilen aus<br />
Listing 3 ergänzen <strong>und</strong> Apache<br />
neu starten.<br />
Zeile 1 besagt, dass sich alle<br />
Zertifikate, die von den in /etc/<br />
ssl/certs/intranet‐ca.crt genannten<br />
Zertifizierungsstellen unterschrieben<br />
sind, anmelden dürfen.<br />
Die Direktive in Zeile 2 erzwingt<br />
durch (require) die Anmeldung<br />
<strong>per</strong> Zertifikat. Beachten Sie:<br />
Ohne diese Anweisung findet keine<br />
Authentifizierung statt. Zeile<br />
3 erlaubt fünf Zwischenzertifikate,<br />
was insbesondere für große<br />
Zertifizierungsstellen wichtig ist.<br />
Stammen alle Zertifikate direkt<br />
von der CA ohne Zwischen-Instanzen<br />
ab, tragen Sie hier 1 ein.<br />
Je nach verwendetem Browser<br />
erfolgt die Au then ti fi zie rung automatisch<br />
nach der Eingabe des<br />
Master-Passworts oder der Auswahl<br />
des ent spre chen den Zertifikats.<br />
Im Fall von Firefox stellen<br />
Sie sicher, dass unter Bearbeiten |<br />
Einstellungen | Erweitert | Verschlüsselung,<br />
die Option Jedes Mal<br />
fragen aktiv ist (Abbildung D).<br />
Das hilft zumindest während der<br />
Installation am Server dabei, Fehler<br />
zu entdecken. Nach dem Konfigurieren<br />
des Servers <strong>und</strong> dem<br />
Ausstatten des Browsers mit dem<br />
Zertifikat fragt der Browser Sie<br />
beim nächsten Besuch der Seite<br />
danach (Abbildung E).<br />
Diese Technik erlaubt beim<br />
Passwortschutz <strong>per</strong> .htaccess das<br />
Ab<strong>sichern</strong> einzelner Verzeichnisse<br />
oder Adressen. Um beispielsweise<br />
nur das Wiki zu schützen,<br />
konfigurieren Sie den virtuellen<br />
Host wie in Listing 4 gezeigt.<br />
Dort sehen Sie gleichzeitig auch,<br />
wie Sie mittels mod_rewrite [4] automatisch<br />
alle unverschlüsselten<br />
Aufrufe umleiten. Achtung: Hier<br />
gibt es ein Sicherheitsrisiko, das<br />
der Kasten Sicherheitsrisiko bei<br />
mehreren virtuellen Hosts beschreibt.<br />
Mod_rewrite müssen<br />
Sie nur vorher <strong>per</strong> a2enmod rewrite<br />
aktivieren. Die Nutzung von<br />
ListiNg 3<br />
sichErhEitsrisiko bEi MEhrErEN virtuELLEN hosts<br />
01 SSLCACertificateFile /etc/<br />
ssl/certs/intranet‐ca.crt<br />
02 SSLVerifyClient require<br />
03 SSLVerifyDepth 5<br />
Definieren Sie für dieselbe Adresse auch einen unverschlüsselten<br />
Virtual Host, wie in Listing 4, dann<br />
stellen Sie unbedingt sicher, dass dieser entweder<br />
alle Anfragen sofort umleitet, oder aber wie im Beispiel<br />
zusätzlich auf einen leeren Pfad verweist. Andernfalls<br />
stehen Ihre eigentlich geschützten Inhalte<br />
über das normale HTTP-Protokoll frei im Netz, da<br />
die Direktive SSLVerifyClient hier nicht greift.<br />
Mod_rewrite ist<br />
übrigens keineswegs<br />
zwingend,<br />
sondern erspart<br />
Anwendern lediglich<br />
das händische Eintippen des<br />
HTTPS-Protokolls.<br />
Der Notar im eigenen Haus<br />
Am Beispiel der freien Software<br />
XCA zeigen wir Ihnen den Aufbau<br />
einer kleinen Zertifizierungsstelle<br />
zu Testzwecken. Sie erhalten das<br />
Programm als fertiges Ubuntu-<br />
Paket mittels apt‐get install xca<br />
<strong>und</strong> starten es im GNOME-Menü<br />
unter Anwendungen | Zubehör |<br />
XCA. Der Aufbau einer kleinen<br />
Testinstanz läuft dabei in drei<br />
Schritten ab: Erzeugen der XCAeigenen<br />
Datenbank, Erstellen der<br />
Zertifizierungsstelle <strong>und</strong> zuletzt<br />
Ausstellen von Zertifikaten mit<br />
der neuen CA. Nach dem Start<br />
ListiNg 4<br />
<br />
ServerName vhost.dmn.tld<br />
DocumentRoot /var/www/sites/<br />
vhost.dmn.tld‐80<br />
RewriteEngine on<br />
RewriteRule ^(.*)<br />
https://%{SERVER_NAME}$1 [NE,L]<br />
<br />
<br />
ServerName vhost.dmn.tld<br />
DocumentRoot /var/www/sites/<br />
vhost.dmn.tld<br />
SSLEngine On<br />
SSLCertificateFile /etc/ssl/<br />
certs/vhost.dmn.tld.crt<br />
SSLCertificateKeyFile /etc/ssl/<br />
private/vhost.dmn.tld.key<br />
<br />
SSLCACertificateFile /etc/ssl/<br />
certs/intranet‐ca.crt<br />
SSLVerifyClient require<br />
SSLVerifyDepth 5<br />
<br />
<br />
44 08 | 11<br />
www.linux-user.de
SSL-Authentifizierung<br />
Praxis<br />
G Die Test-CA<br />
unterschreibt<br />
das Zertifikat<br />
vom Admin.<br />
von XCA klicken<br />
Sie auf<br />
Datei | New<br />
DataBase<br />
<strong>und</strong> wählen den Speicherort für<br />
die Datenbank. Darin legt das<br />
Programm sämtliche Schlüssel<br />
<strong>und</strong> Zertifikate ab – verwahren<br />
Sie diese daher gut, <strong>und</strong> wählen<br />
Sie ein sicheres Passwort.<br />
Erstellen Sie unter dem ersten<br />
Reiter mindestens zwei private<br />
Schlüssel – einen für die Zertifizierungsstelle<br />
selbst <strong>und</strong> einen für<br />
den ersten Client beziehungsweise<br />
Benutzer. Als Schlüsseltyp wählen<br />
Sie RSA mit einer Länge von<br />
2048 Bit. Vergeben Sie möglichst<br />
eindeutige Namen, wenn sie auch<br />
nur intern zum Einsatz kommen.<br />
Planen Sie mehrere Benutzer, legen<br />
Sie für jeden einen eigenen<br />
Schlüssel an. Hier zeigt sich auch,<br />
warum es sich derzeit nur um eine<br />
Testinstanz handelt – im Normalfall<br />
erstellt sich jeder Anwender<br />
aus Sicherheitsgründen den<br />
Schlüssel selbst.<br />
Auf der nächsten Registerkarte<br />
erstellen Sie zu jedem Schlüssel<br />
eine Unterschriftsanfrage. Beachten<br />
Sie, unter Vorlage den richtigen<br />
Typ auswählen, den Sie anschließend<br />
übernehmen: CA für die<br />
Zertifizierungsstelle, also genau<br />
einmal, <strong>und</strong> für jeden Benutzer<br />
HTTPS_client. Als Algorithmus<br />
empfiehlt sich generell SHA-512.<br />
Unter Besitzer wählen Sie den korrespondierenden<br />
Schlüssel aus,<br />
<strong>und</strong> füllen unter Distinguished<br />
Name die Angaben zum Zertifikats<br />
inhaber aus (Abbildung F).<br />
Im nächsten Schritt erstellen Sie<br />
das Zertifikat in der entsprechenden<br />
Registerkarte. Auch hier übernehmen<br />
Sie wieder die korrekte<br />
Vorlage <strong>und</strong> setzen den Algorithmus.<br />
Anschließend wählen Sie die<br />
zu signierende Anfrage. Hier gibt<br />
es einen kleinen, aber wichtigen<br />
Unterschied: Beim Erstellen der<br />
CA müssen Sie ein selbst signiertes<br />
Zertifikat erzeugen, die Benutzer<br />
hingegen mit der soeben erzeugten<br />
CA unterschreiben (Abbildung<br />
G). In jedem Fall deaktivieren<br />
Sie Copy extensions from the<br />
request, da es sonst zu Fehlermeldungen<br />
kommt. Danach zeigt XCA<br />
die Benutzer-Zertifikate unterhalb<br />
der Zertifizierungsinstanz an (Abbildung<br />
H).<br />
Das R<strong>und</strong>e ins Eckige<br />
Nun gilt es, das Zertifikat samt<br />
Schlüssel auf die Browser der Anwender<br />
zu verteilen <strong>und</strong> auch dem<br />
Webserver die CA bekannt zu machen.<br />
XCA hält dafür eine praktische<br />
Exportfunktion bereit. In unserem<br />
Beispiel speichern Sie das<br />
Zertifikat der CA im sogenannten<br />
PEM-Format unter /etc/ssl/certs/<br />
intranet‐ca.crt ab. Die Zertifikate<br />
der Benutzer speichern Sie dagegen<br />
als PKCS #12, denn sie enthalten<br />
auch den privaten Schlüssel.<br />
iNfos<br />
[1] Firefox-4.0-Download:<br />
http:// www. getfirefox. com<br />
[2] XCA: http:// sourceforge. net/ projects/ xca/<br />
[3] TinyCA: http:// tinyca. sm-zone. net<br />
[4] Workshop Mod_rewrite: F. Effenberger,<br />
„Umgeschrieben“, LU 07/ 2011, S. 76,<br />
http:// www. linux-community. de/ 22935<br />
[5] Apache-Dokumentation zu Mod_ssl:<br />
http:// httpd. apache. org/ docs/ current/<br />
mod/ mod_ssl. html<br />
[6] Apache SSL-Howto: http:// httpd. apache.<br />
org/ docs/ current/ ssl/ ssl_howto. html<br />
Um Firefox das Zertifikat bekannt<br />
zu machen, gehen Sie auf<br />
Bearbeiten | Einstellungen | Erweitert<br />
| Verschlüsselung | Zertifikate<br />
anzeigen | Ihre Zertifikate <strong>und</strong> klicken<br />
auf Importieren…. Nach Eingabe<br />
des korrekten Kennworts,<br />
mit dem Sie die Datei beim Export<br />
aus XCA verschlüsselt haben,<br />
stehen die Zertifikate zur<br />
Verfügung (Abbildung I). Einige<br />
Browser – im Test unter anderem<br />
O<strong>per</strong>a – verlangten zudem die<br />
Installation des öffentlichen CA-<br />
Zertifikats (PEM-Datei).<br />
Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />
Die Konfiguration der Authentifizierung<br />
<strong>per</strong> Zertifikat gestaltet<br />
sich zwar aufwändig, bringt aber<br />
einen erheblichen Sicherheitsvorteil<br />
gegenüber passwortbasierten<br />
Anmeldeverfahren. Allerdings gilt<br />
es, den Aufbau der eigenen Zertifizierungsinstanz<br />
vorab gut zu<br />
planen. Im Produktivbetrieb sollten<br />
Sie zudem eine S<strong>per</strong>rliste<br />
(CRL) implementieren <strong>und</strong> daneben<br />
zum Schutz vor Kompromittierung<br />
auch über den Einsatz von<br />
Zwischen-CAs nachdenken. Einen<br />
guten Überblick über die Serverseite<br />
liefert die Apache-eigene Dokumentation<br />
([5],[6]), den Rest<br />
erklärt das Handbuch der eingesetzten<br />
PKI-Lösung. (tle) n<br />
H Hierarchische Darstellung:<br />
Die Test-CA<br />
signiert drei Benutzerzertifikate.<br />
DEr autor<br />
Florian Effenberger<br />
engagiert sich seit<br />
vielen Jahren ehrenamtlich<br />
für freie Software.<br />
Er ist Gründungsmitglied<br />
<strong>und</strong><br />
Mitglied des Steering<br />
Committee der Document<br />
Fo<strong>und</strong>ation. Zuvor<br />
war er fast sieben<br />
Jahre im Projekt<br />
OpenOffice.org aktiv,<br />
zuletzt als Marketing<br />
Project Lead. Zudem<br />
schreibt er regelmäßig<br />
für zahlreiche<br />
deutsch- <strong>und</strong> englischsprachige<br />
Fachpublikationen.<br />
I In der Zertifikatsverwaltung<br />
von Firefox erscheint<br />
jetzt auch Ihres.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 45
praxis<br />
Trinity Rescue Kit<br />
Das Trinity Rescue<br />
Kit orientiert sich<br />
an den Bedürfnissen<br />
des Admin-<br />
Alltags <strong>und</strong> integriert<br />
wichtige<br />
Tools zum Warten<br />
<strong>und</strong> Retten von<br />
Linux- <strong>und</strong> Windows-PCs.<br />
Erik Bärwaldt<br />
© A Syed, sxc.hu<br />
Datenrettung für Linux <strong>und</strong> Windows<br />
Rettungszentrale<br />
rEaDME<br />
Beim Verwalten eines<br />
Netzwerks mit mehreren<br />
Betriebssystemen<br />
verursachen unterschiedliche<br />
Werkzeuge<br />
einen erhöhten Aufwand.<br />
Mit dem plattformübergreifend<br />
nutzbaren<br />
Trinity Rescue Kit<br />
sparen Sie beim Beheben<br />
von Problemen viel<br />
Zeit <strong>und</strong> Arbeit.<br />
In gemischten Linux- <strong>und</strong> Windows-Netzen<br />
brauchen Sie bei<br />
Störfällen eine stattliche Anzahl<br />
Programme, um Fehlerursachen<br />
zu lokalisieren <strong>und</strong> verlorene oder<br />
beschädigte Daten zu rekonstruieren.<br />
Das liegt nicht nur an den<br />
unterschiedlichen Plattformen,<br />
sondern auch an der Vielzahl von<br />
Anwendungen, die sich im Lauf<br />
der Jahre in einem Heimnetzwerk<br />
oder auch einer Büroumgebung<br />
ansammeln. Die schnellen<br />
Innovationszyklen bei der Hardware<br />
tragen das Ihre dazu bei, um<br />
die ganze Situation noch unübersichtlicher<br />
zu gestalten.<br />
Für Entspannung bei der Wartung<br />
sorgt da die Live-Distribution<br />
Trinity Rescue Kit (TRK): Sie<br />
versteht sich nicht nur mit Linux<br />
bestens, sondern hilft auch bei<br />
Problemen mit anderen Betriebssystemen.<br />
Sie erhalten TRK als<br />
r<strong>und</strong> 135 MByte großes ISO-<br />
Image [1] für eine Live-CD. Alternativ<br />
lässt sich auch ein USB-<br />
Stick als Live-Medium nutzen. Allerdings<br />
weisen viele ältere Personal<br />
Computer zwar USB-Anschlüsse<br />
auf, können von diesen<br />
jedoch nicht booten. Insofern bietet<br />
die Live-CD universellere Einsatzmöglichkeiten.<br />
Das hauptsächlich auf Mandriva<br />
basierende Trinity Rescue Kit<br />
lenkt nicht mit grafischen Gimmicks<br />
vom eigentlichen Einsatzzweck<br />
ab, sondern kommt mit<br />
einem auf den ersten Blick anachronistisch<br />
wirkenden Textbildschirm<br />
daher. Unter der Haube<br />
versieht jedoch bei der neuen<br />
TRK-Version 3.4 ein aktueller<br />
Kernel 2.6.35 seinen Dienst, der<br />
auch mit neuerer Hardware<br />
bestens harmoniert. Auf der<br />
Homepage der Distribution findet<br />
sich zusätzlich eine ausführliche<br />
Dokumentation aller Features<br />
des kompakten Systems [2].<br />
48 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Trinity Rescue Kit<br />
praxis<br />
Schon der Bootvorgang des Trinity<br />
Rescue Kit fällt völlig aus dem<br />
Rahmen: Mit nicht weniger als 22<br />
verschiedenen Startoptionen, die<br />
Grub auflistet, finden sich spezialisierte<br />
Konfigurationen für die<br />
unterschiedlichsten Anwendungsszenarien.<br />
Von diesen Bootoptionen sind<br />
einige dafür gedacht, das System<br />
auch auf Rechnern mit eher ungewöhnlicher<br />
Hardware problemlos<br />
einsetzen zu können: Falls Sie<br />
beispielsweise in einem Computer<br />
SCSI-Hostadapter mit den<br />
entsprechenden Festplatten betreiben<br />
<strong>und</strong> beim Start Kompatibilitätsprobleme<br />
auftreten, helfen<br />
Sie durch Auswahl der Bootoption<br />
Try more SCSI drivers (when<br />
disks not detected) diesem Übel ab.<br />
Auch bei einer versehentlichen<br />
Fehlkonfiguration der PCI-Geräte<br />
oder beim Einsatz exotischer<br />
Netzwerkkarten <strong>und</strong> USB-WLAN-<br />
Sticks lässt Sie das System nicht<br />
im Regen stehen.<br />
Umfangreiche Optionen<br />
Für alte Computer mit langsamen<br />
optischen Laufwerken besteht zudem<br />
die Option, das komplette<br />
System aus dem Arbeitsspeicher<br />
ablaufen zu lassen. Sofern Sie weniger<br />
ausgereifte Betriebssysteme<br />
als Linux nutzen, empfiehlt sich<br />
bei Unregelmäßigkeiten womöglich<br />
zunächst ein Virenscan, den<br />
TRK ebenfalls anbietet. Bei Auswahl<br />
des Vorgabemodus startet<br />
TRK sehr flott in einem sehr<br />
schlichten Textbildschirm, der lediglich<br />
über ein umfangreiches<br />
Optionsmenü verfügt (Abbildung<br />
A). Beim Durchsehen der<br />
Menüpunkte fällt sofort auf, dass<br />
sich TRK bestens dazu eignet, die<br />
alltäglichen Nöte <strong>und</strong> Probleme<br />
von Windows-Nutzern zu entschärfen:<br />
Hat Windows wieder einmal<br />
zu viel Ballast angesammelt<br />
<strong>und</strong> bremst daher den kompletten<br />
Rechner merklich aus, verbannen<br />
Sie beispielsweise den unnützen<br />
Datenmüll durch Auswahl der Option<br />
Windows junkfile cleaning von<br />
der Festplatte. Hat sich ein Anwender<br />
selbst ausges<strong>per</strong>rt, wählen<br />
Sie dagegen den Eintrag Windows<br />
password resetting.<br />
Ungeziefer beseitigen<br />
Besteht der Verdacht, dass Viren,<br />
Trojaner oder Würmer ihr übles<br />
Spiel mit einem Computer treiben,<br />
dann gehen Sie durch Auswahl<br />
des Menüpunktes Virus<br />
scanning der Angelegenheit auf<br />
den Gr<strong>und</strong>. Das Trinity Rescue<br />
Kit prüft dabei die betroffenen<br />
Datenträger mit fünf unterschiedlichen<br />
Virenscannern.<br />
Damit die Suche nach Schadsoftware<br />
im System möglichst zuverlässig<br />
verläuft, lädt TRK dabei<br />
für jeden der genutzten Virenscanner<br />
zunächst über das Netz<br />
die aktuellen Updates <strong>und</strong> Virensignaturen.<br />
Ein schneller Internetzugang<br />
stellt also die Voraussetzung<br />
für die umfassende Funktionalität<br />
von TRK dar. Einziges<br />
Manko dieser ansonsten cleveren<br />
Prozedur: Die Nutzung des Avast-<br />
Virenscanners erfordert einen<br />
gültigen (jedoch gegen Registrierung<br />
kostenlos erhältlichen)<br />
Lizenzschlüssel (Abbildung B).<br />
Doch auch dann, wenn Linux-<br />
Clients im Verdacht stehen, von<br />
Rootkits kompromittiert zu sein,<br />
hilft TRK weiter. Mit Rkhunter<br />
<strong>und</strong> Chkrootkit gibt es für das<br />
freie Betriebssystem zwei Scanner,<br />
die diese Schädlinge zuverlässig<br />
ausfindig machen.<br />
Das Trinity Rescue Kit stellt für<br />
die relativ selten auftretende Bedrohung<br />
keinen eigenen Menü-<br />
A Technisch hui – optisch<br />
pfui: das spartanische<br />
Hauptmenü des<br />
Trinity Rescue Kit.<br />
TRK 3.4 (bootfähig) auf<br />
Heft-DVD Seite A,<br />
TRK 3.4 (ISO-Image):<br />
LU/trk/<br />
B Das TRK beseitigt<br />
bei Bedarf Schadsoftware<br />
für andere Betriebssysteme.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 49
praxis<br />
Trinity Rescue Kit<br />
C Der vielseitige Midnight<br />
Commander ist<br />
bei TRK mit an Bord.<br />
Möchten Sie in einem heterogenen<br />
Netz temporär die Laufwerke<br />
eines Rechners freigeben, etwa<br />
um einzelne Dateien oder Verzeichnisse<br />
für andere Arbeitsstationen<br />
bereitzustellen, so nutzen<br />
Sie dazu den Menüpunkt Run a<br />
windows fileserver oder Run an ssh<br />
server. Nach Eingabe eines neuen<br />
Passwortes können Sie die Dateitransfers<br />
starten, die beim Verwenden<br />
eines SSH-Servers über<br />
eine sichere Verbindung laufen.<br />
Daneben lassen sich mit dieser<br />
Methode auch Linux-Clients erreichen,<br />
sodass den O<strong>per</strong>ationen<br />
kaum Grenzen gesetzt sind.<br />
punkt bereit, sondern erlaubt das<br />
Scannen der Datenträger von der<br />
Konsole aus. Da die Distribution<br />
neben dem Menübildschirm weitere<br />
fünf Konsolen zur Verfügung<br />
stellt, die Sie über die Tastenkombinationen<br />
[Alt]+[F2] bis<br />
[Alt]+[F6] erreichen, können Sie<br />
mehrere Befehle simultan ausführen.<br />
Die Rootkit-Scanner starten<br />
Sie dabei mit Eingabe der Befehle<br />
chkrootkit beziehungsweise rkhunter<br />
‐c ‐sk. Beide überprüfen die<br />
eingehängten Laufwerke ohne<br />
weitere Interaktion auf bekannte<br />
Schädlinge hin.<br />
Backups<br />
Im Intranet bietet das Rettungssystem<br />
zusätzlich unterschiedliche<br />
Möglichkeiten für Backup<strong>und</strong><br />
Restore-Aufgaben. Mit dem<br />
Programm Pi <strong>sichern</strong> Sie komplette<br />
Festplattenabbilder oder<br />
alternativ Images einzelner Partitionen.<br />
Das kleine Tool zeigt zudem<br />
<strong>per</strong> Tastendruck auch Partitionsinformationen<br />
an, sodass<br />
Sie auf einen Blick feststellen<br />
können, ob der gescannte Massenspeicher<br />
eine konsistente Partitionstabelle<br />
aufweist.<br />
Möchten Sie komfortabel einzelne<br />
Dateien oder Verzeichnisse<br />
kopieren oder <strong>sichern</strong>, so bietet<br />
Ihnen das Programm zusätzlich<br />
beim Start die Option, durch Auswahl<br />
des Menüeintrages Midnight<br />
Commander den bewährten Dateimanager<br />
zu starten. Sofern Sie<br />
zuvor in der Konsole mit dem Befehl<br />
mountallfs alle im System befindlichen<br />
Laufwerke eingeb<strong>und</strong>en<br />
haben, können Sie nun nach<br />
Belieben im Midnight Commander<br />
die gewünschten O<strong>per</strong>ationen<br />
ausführen (Abbildung C).<br />
Multilinguales Klonen<br />
TRK unterstützt auch automatisierte<br />
Rechnerinstallationen mithilfe<br />
des Programms mclone über<br />
das Netzwerk. Dazu benötigt es<br />
als Unterstützung einen Rechner<br />
im Netzwerk, der die entsprechenden<br />
Festplattenimages bereithält.<br />
Dort starten Sie das Trinity<br />
Rescue Kit von USB-Stick<br />
oder CD-ROM. Es verteilt danach<br />
das Image über das Netzwerk an<br />
andere mit der entsprechenden<br />
Software gestartete Systeme.<br />
Es spielt dabei keine Rolle, welches<br />
Betriebssystem Sie vervielfältigen,<br />
da TRK unabhängig von<br />
plattformspezifischen Einschränkungen<br />
arbeitet. Die Geschwindigkeit<br />
des Klonens richtet sich<br />
nach der Bandbreite im Netz.<br />
In einem typischen Fast-Ethernet-LAN<br />
mit 100 Mbit/ s maximaler<br />
Bandbreite lässt sich beispielsweise<br />
ein Linux-Klon mit etwa<br />
vier GByte Umfang auf einem aktuellen<br />
Rechner mit Core-2-Duo-<br />
CPU innerhalb von weniger als<br />
zehn Minuten mithilfe dieser<br />
Konfiguration fertigstellen.<br />
Fazit<br />
Das Trinity Rescue Kit erweist<br />
sich als echtes „Schweizer Taschenmesser“<br />
für jeden, der gemischte<br />
Linux-/ Windows-Umgebungen<br />
verwalten muss. Dabei<br />
orientiert sich die Distribution an<br />
den praktischen Bedürfnissen des<br />
Admin-Alltags <strong>und</strong> integriert alle<br />
wichtigen Tools zur Wartung <strong>und</strong><br />
Rettung von Linux- <strong>und</strong> Windows-PCs.<br />
Daneben gibt es auch<br />
eine Backup-Funktion, die das Sichern<br />
wichtiger Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse<br />
erlaubt. Durch die Integration<br />
einer Klon-Routine zum<br />
Vervielfältigen <strong>und</strong> Verteilen eines<br />
Festplattenimages lassen sich<br />
bei identischer Hardware innerhalb<br />
kurzer Zeit komplette Netzwerke<br />
betriebsbereit aufsetzen.<br />
Das Trinity Rescue Kit beweist<br />
eindrucksvoll, dass freie Software<br />
auf Basis von Linux in heterogenen<br />
Umgebungen die meisten<br />
Problemfälle zudem ohne den<br />
Kauf teurer proprietärer Zusatzprogramme<br />
schnell <strong>und</strong> zuverlässig<br />
lösen kann. (jlu) n<br />
infos<br />
[1] Download:<br />
http:// trinityhome. org/ Home/ index. php?<br />
content=TRINITY_RESCUE_KIT_DOWN-<br />
LOAD& front_id=12& lang=en& locale=en<br />
[2] Dokumentation:<br />
http:// trinityhome. org/ Home/ index. php?<br />
content=GETTING_STARTED_WITH_TRK&<br />
front_id=12& lang=en& locale=en<br />
50 08 | 11<br />
www.linux-user.de
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PRAXIS<br />
System-config-printer<br />
Drucker einrichten mit System-config-printer<br />
Außergewöhnlicher<br />
Druck<br />
© Werner Moser, sxc.hu<br />
Wenig spektakulär<br />
im ersten<br />
Auftritt erweist<br />
sich das Tool<br />
System-configprinter<br />
als wahrer<br />
Alleskönner im<br />
Umgang mit<br />
Druckern<br />
unter Linux.<br />
Tim Schürmann<br />
README<br />
Hinter System-configprinter<br />
verbirgt sich eine<br />
schlanke Benutzeroberfläche<br />
für Cups, über<br />
die Sie Drucker einrichten<br />
<strong>und</strong> verwalten – lokal<br />
auf dem Rechner<br />
oder im Netzwerk.<br />
Für gewöhnlich reicht es heute<br />
unter Linux aus, den Drucker an<br />
den PC anzustöpseln, einzuschalten<br />
<strong>und</strong> eventuell noch ein paar<br />
bestätigende Mausklicks zu tätigen.<br />
Viele große Distributionen<br />
erkennen die Hardware automatisch<br />
<strong>und</strong> richten sie selbstständig<br />
ein. Mitunter schlägt das Erkennen<br />
jedoch fehl. Insbesondere<br />
erst seit Kurzem auf dem Markt<br />
befindliche Modelle übersieht<br />
Linux gern, Ähnliches gilt für<br />
Netzwerkdrucker.<br />
Ein falsch gewählter Treiber<br />
oder krude Standardeinstellungen<br />
sorgen schließlich noch für<br />
merkwürdige Druckergebnisse. In<br />
solchen Fällen hilft ein kleines<br />
A Das Hauptfenster von Systemconfig-printer<br />
unter Ubuntu gibt sich<br />
nach dem ersten Start spartanisch.<br />
Programm mit dem zungenbrecherischen<br />
Namen System-config-printer<br />
(Abbildung A). Vermutlich<br />
kennen Sie es sogar<br />
schon: Unter den Pseudonymen<br />
Drucken oder Druckereinrichtung<br />
wartet es in den Systemeinstellungen<br />
vieler Gnome-basierter<br />
Distributionen auf seinen Einsatz.<br />
Unter Ubuntu steckt es beispielsweise<br />
hinter System | Systemverwaltung<br />
| Drucken.<br />
System-config-printer entstand<br />
2006 aus der Programmierarbeit<br />
von Tim Waugh, der damit in<br />
Fedora Core 6 das Einrichten von<br />
Druckern vereinfachen wollte.<br />
Bald übernahmen andere Distributionen<br />
das Tool <strong>und</strong> heute liegt<br />
es in fast jedem Repository.<br />
Obwohl System-config-printer<br />
nicht an eine Desktop-Oberfläche<br />
geb<strong>und</strong>en ist, gibt es inzwischen<br />
eine für KDE angepasste Variante<br />
(Abbildung B). In den Repositories<br />
firmiert sie oft unter dem<br />
Namen system-config-printer-kde.<br />
Kubuntu installiert sie standardmäßig;<br />
sie steckt in den Einstellungen<br />
hinter Druckereinrichtung.<br />
Trotz der großen Beliebtheit<br />
schwören einige Distributionen<br />
auf ihr eigenes Einrichtungsprogramm.<br />
OpenSuse nutzt beispielsweise<br />
YaST. Da jedoch alle<br />
diese Werkzeuge genau wie System-config-printer<br />
lediglich eine<br />
Oberfläche für das im Hintergr<strong>und</strong><br />
arbeitende Cups-Drucksystem<br />
bereitstellen, steht bei diesen<br />
Systemen einem Wechsel auf System-config-printer<br />
nichts entgegen.<br />
Drucker tauchen zusammen<br />
mit ihren Einstellungen in beiden<br />
Programmen auf.<br />
Den kenn ich<br />
Zeigt das Hauptfenster von System-config-printer<br />
gähnende Leere<br />
wie in Abbildung A, hat Ihr<br />
System keinen Drucker gef<strong>und</strong>en.<br />
Stellen Sie sicher, dass das Gerät<br />
eingeschaltet ist, <strong>und</strong> klicken Sie<br />
dann auf die große Schaltfläche<br />
Hinzufügen (alternativ rufen Sie<br />
Server | Neu | Drucker auf). Es erscheint<br />
ein Assistent, der Ihnen<br />
in mehreren Schritten hilft, einen<br />
neuen Drucker anzulegen <strong>und</strong><br />
einzurichten (Abbildung C).<br />
52 08 | 11<br />
www.linux-user.de
System-config-printer<br />
PRAXIS<br />
In einigen Distributionen (wie<br />
etwa Ubuntu) startet der Assistent<br />
automatisch nach dem Einstöpseln<br />
des Druckers. In der Liste<br />
auf der linken Seite finden Sie<br />
alle entdeckten Geräte. Markieren<br />
Sie dort den einzurichtenden<br />
Drucker <strong>und</strong> klicken auf Vor. System-config-printer<br />
sucht nach<br />
Treibern <strong>und</strong> stellt Ihnen anschließend<br />
drei Vorgehensweisen<br />
zur Wahl (Abbildung D).<br />
Zunächst sollten Sie prüfen, ob<br />
Ihr System bereits einen passenden<br />
Druckertreiber mitbringt.<br />
Dazu stellen Sie sicher, dass Drucker<br />
aus Datenbank auswählen aktiv<br />
ist. Wählen Sie im unteren Bereich<br />
den Hersteller, klicken Sie<br />
auf Vor, suchen Sie aus der Liste<br />
links das Modell <strong>und</strong> wählen Sie<br />
rechts den Treiber aus (Abbildung<br />
E, folgende Seite). Meist<br />
macht System-config-printer auf<br />
diesem Weg Vorschläge, die Sie<br />
nur zu übernehmen brauchen.<br />
Die Treiber unterscheiden sich<br />
mitunter in Funktionsumfang<br />
<strong>und</strong> Qualität (siehe Kasten Hinter<br />
den Kulissen, folgende Seite).<br />
Greifen Sie im Zweifel auf den<br />
mit (empfohlen) markierten zurück.<br />
Nach einem Klick auf Vor<br />
geben Sie dem Drucker noch einen<br />
eindeutigen Namen, ergänzen<br />
eine Beschreibung <strong>und</strong> tippen<br />
optional seinen Standort ein, wie<br />
etwa Keller oder Arbeitszimmer.<br />
Betreiben Sie mehrere Drucker<br />
in Haushalt oder Büro, helfen diese<br />
Angaben später, in den Dialogen<br />
das richtige Modell zu identifizieren.<br />
Gewöhnlich reicht es,<br />
alle Vorgaben zu übernehmen.<br />
Via Anwenden machen Sie den<br />
Drucker im System bekannt. Es<br />
empfiehlt sich, abschließend eine<br />
Testseite zu drucken. So sehen<br />
Sie direkt, ob der gewählte Treiber<br />
funktioniert.<br />
die Suche zu<br />
schicken.<br />
Dazu aktivieren<br />
Sie im<br />
Schritt Wähle<br />
Treiber die Suche<br />
nach herunterladbaren<br />
Drucker-Treibern<br />
(Abbildung<br />
F, folgende Seite). In das<br />
auftauchende Eingabefeld tippen<br />
Sie nun Marke <strong>und</strong> Modellbezeichnung<br />
<strong>und</strong> stoßen anschließend<br />
die Suche an.<br />
Alle Modelle, zu denen Systemconfig-printer<br />
einen Treiber findet,<br />
sammelt die Auswahlliste<br />
Druckermodell. Finden Sie den<br />
Drucker darin, klicken Sie auf Vor<br />
<strong>und</strong> wählen dann im nächsten<br />
Fenster auf der linken Seite einen<br />
Treiber. Gemeinerweise lügt System-config-printer<br />
hin <strong>und</strong> wieder:<br />
Es behauptet dann zwar, im<br />
Internet einen Druckertreiber gef<strong>und</strong>en<br />
zu haben, die Liste bleibt<br />
im nächsten Schritt aber leer.<br />
Sollte dies der Fall sein, können<br />
Sie noch einmal manuell einen<br />
Drucker aus der Datenbank auswählen<br />
<strong>und</strong> dabei einen Drucker<br />
angeben, der dem Ihren ähnlich<br />
ist oder aus der gleichen Modellreihe<br />
stammt. Hilft das nicht,<br />
bleibt noch ein Blick in die mitgelieferte<br />
Treiber-CD für Windows.<br />
Auf ihr finden Sie manchmal eine<br />
Postscript Printer Description.<br />
Eine solche PPD-Datei trägt die<br />
Endung .ppd (in der komprimierten<br />
Fassung auch .ppd.gz) <strong>und</strong><br />
B Die an KDE angepasste<br />
Version von<br />
System-config-printer<br />
bietet im ersten Anlauf<br />
zusätzliche Optionen,<br />
die das Einrichten von<br />
Druckern erlauben.<br />
C Hier hat Systemconfig-printer<br />
das Modell<br />
Canon iP4300 gef<strong>und</strong>en.<br />
Fremdes Gesicht<br />
Fehlt das von Ihnen eingesetzte<br />
Druckermodell in den Listen, haben<br />
Sie die Möglichkeit, Systemconfig-printer<br />
im Internet nach<br />
(proprietären) Linux-Treibern auf<br />
D Als Erstes sollten<br />
Sie versuchen, den<br />
Drucker in der hauseigenen<br />
Druckerdatenbank<br />
aufzustöbern.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 53
PRAXIS<br />
System-config-printer<br />
F Auf Wunsch sucht<br />
System-config-printer<br />
im Internet nach proprietären<br />
Treibern.<br />
E Für den Canon<br />
iP4300 kennt Systemprinter-config<br />
gleich<br />
zwei Treiber.<br />
G Der grüne Haken<br />
kennzeichnet den<br />
Standarddrucker.<br />
enthält eine Beschreibung der Eigenschaften.<br />
Unter Umständen<br />
müssen Sie den Treiber zunächst<br />
auf einem Windows-System installieren.<br />
Eine weitere Anlaufstelle<br />
für PPDs ist die Datenbank auf<br />
Openprinting.org [2].<br />
Haben Sie eine entsprechende<br />
Datei gef<strong>und</strong>en, kreuzen Sie im<br />
Schritt Wähle Treiber den Punkt<br />
PPD-Datei bereitstellen an <strong>und</strong><br />
wählen dann über die Auswahlliste<br />
das File. Nach einem Klick auf<br />
Vor gilt es, ein paar druckerabhängige<br />
Einstellungen zu setzen,<br />
beziehungsweise zu bestätigen.<br />
Im Hauptfenster erscheint für<br />
jeden eingerichteten Drucker ein<br />
Symbol mit seinem Namen. Eines<br />
der Symbole trägt einen grünen<br />
Haken (Abbildung G). Dies ist der<br />
Standarddrucker, den alle Anwendungen<br />
als Erstes für einen Ausdruck<br />
vorschlagen. Um einen anderen<br />
Drucker zum Standarddrucker<br />
zu küren, wählen Sie dessen<br />
Symbol <strong>und</strong> dann Drucker | Als<br />
Standard setzen. Jetzt müssen Sie<br />
sich noch entscheiden, ob er der<br />
Standarddrucker für alle Benutzer<br />
des Systems (Als systemweiten<br />
Standard-Drucker setzen) oder nur<br />
für Sie selbst (Als <strong>per</strong>sönlichen<br />
Standarddrucker setzen) sein soll.<br />
Ins Netz gegangen<br />
Um einen an den lokalen Computer<br />
angestöpselten Drucker im<br />
Netzwerk für andere Nutzer freizugeben,<br />
aktivieren<br />
Sie in den Einstellungen<br />
(Server | Einstellungen…)<br />
den etwas<br />
missverständlich formulierten<br />
Punkt Alle gemeinsamen Drucker<br />
freigeben, die mit diesem System<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Damit sind zunächst<br />
alle an Ihrem Computer<br />
eingerichteten Drucker über das<br />
Netzwerk zu erreichen. Möchten<br />
Sie ein Modell ausschließen, markieren<br />
Sie dessen Symbol <strong>und</strong> deaktivieren<br />
im Menü den Punkt<br />
Drucker | Freigegeben. Möchten<br />
Sie von einem Computer mit<br />
Windows XP, Vista oder Windows<br />
7 einen der freigegebenen<br />
Drucker nutzen, legen Sie dort einen<br />
neuen Netzwerkdrucker an –<br />
unter Windows 7 beispielsweise<br />
via Geräte <strong>und</strong> Drucker | Drucker<br />
hinzufügen | Einen Netzwerk-,<br />
Drahtlos- oder Bluetooth drucker<br />
hinzufügen | Der gesuchte Drucker<br />
ist nicht aufgeführt. Als URL beziehungsweise<br />
unter Freigegebenen<br />
Drucker über den Namen auswählen,<br />
geben Sie die Zeile ein:<br />
http://192.168.2.113:631/printerU<br />
s/Canon‐iP4300<br />
HIntER DEn KulISSEn<br />
tIPP<br />
Bei sehr vielen verfügbaren<br />
Druckern reduzieren<br />
Sie die Ansicht<br />
über das Feld Filter mit<br />
einem bestimmten Namen<br />
oder Namensbestandteil<br />
des Modells.<br />
Möchte eine Anwendung ein Dokument<br />
drucken, übergibt sie die Daten<br />
an das ständig im Hintergr<strong>und</strong> laufende<br />
Common Unix Printing System,<br />
kurz Cups. Falls notwendig, verschickt<br />
dieses das Dokument an den zuständigen<br />
Server – vorzugsweise mithilfe<br />
des Internet Printing Protocol, kurz<br />
IPP. Haben Sie den Drucker direkt ans<br />
System angeschlossen, stellt Cups<br />
den Auftrag zunächst in eine Warteschlange.<br />
System-config-printer zaubert<br />
diesen über Drucker | Zeige Warteschlange<br />
hervor.<br />
Sobald der Auftrag an der Reihe ist,<br />
schiebt ihn Cups in einen sogenannten<br />
Filter, der das Dokument in die<br />
Sprache des Druckers wandelt. Die<br />
Filter stammen aus unterschiedlichen<br />
Quellen: Mal liefert sie der Hersteller,<br />
mal entwickeln Freiwillige sie in ihrer<br />
Freizeit, wie etwa im Rahmen des Gutenprint-Projekts<br />
[1]. Daher stehen<br />
mitunter verschiedene Treiber (genauer:<br />
Filter) mit verschiedenen Funktionen<br />
<strong>und</strong> Druckergebnissen unter<br />
System-config-printer zur Auswahl.<br />
Eine Ausnahme bilden Dokumente im<br />
Postscript-Format, die an einen Postscript-fähigen<br />
Drucker gehen: Diese<br />
stellt Cups direkt zu. Folglich verursacht<br />
die Inbetriebnahme solcher Drucker<br />
unter Linux in der Regel keinerlei<br />
Probleme. Cups bringt übrigens eine<br />
eigene, nicht ganz so komfortable Benutzeroberfläche<br />
mit. Sie erreichen<br />
sie in einem Browser unter der<br />
Adresse http://Server:631.<br />
Ersetzen Sie dabei 192.168.2.113<br />
durch die IP-Adresse des Linux-<br />
Systems mit der Druckfreigabe<br />
<strong>und</strong> Canon‐iP4300 durch den Kurznamen<br />
des Druckers, wie ihn<br />
auch System-config-printer im<br />
Hauptfenster unter den Symbolen<br />
anzeigt. Achten Sie penibel<br />
auf die korrekte Schreibweise.<br />
Anschließend benötigen Sie<br />
noch einen passenden Treiber für<br />
Windows (Abbildung H). Ihn<br />
wählen Sie entweder aus dem erscheinenden<br />
Fenster oder fischen<br />
ihn sich von der Webseite des<br />
Herstellers. Unter Windows Vista<br />
installieren Sie unter Umständen<br />
54 08 | 11<br />
www.linux-user.de
System-config-printer<br />
PRAXIS<br />
noch hinter Systemsteuerung |<br />
Programme | Programme <strong>und</strong><br />
Funktionen | Windows-Funktionen<br />
ein <strong>und</strong> ausschalten | Druckdienste<br />
| Internetdruckdienst die IPP-<br />
Komponente nach.<br />
Eigennutz<br />
Haben Sie unter Server | Einstellungen…<br />
den Punkt Freigegebene<br />
Drucker anderer Systeme anzeigen<br />
(Abbildung I) abgehakt, spürt<br />
System-config-printer automatisch<br />
alle im Netzwerk erreichbaren<br />
Drucker auf <strong>und</strong> stellt sie neben<br />
den lokalen zur Auswahl. Posaunt<br />
ein Netzwerkdrucker beziehungsweise<br />
Server seine Existenz<br />
nicht heraus, klopfen Sie bei ihm<br />
via Server | Verbinden… an. In das<br />
Eingabefeld CUPS-Server tippen<br />
Sie die IP-Adresse, aktivieren gegebenenfalls<br />
noch die Verschlüsselung<br />
<strong>und</strong> Verbinden sich dann<br />
mit dem Netzwerkgerät.<br />
Funktioniert dies nicht, klicken<br />
Sie wieder auf Hinzufügen <strong>und</strong><br />
klappen im Assistenten in der Geräte-Liste<br />
die Rubrik Netzwerkdrucker<br />
auf. Markieren Sie jetzt Netzwerkdrucker<br />
finden, tippen Sie die<br />
IP-Adresse in das Eingabefeld<br />
Host ein <strong>und</strong> erlauben Sie dem Assistenten,<br />
nach einem Drucker zu<br />
suchen. Findet er etwas, erscheint<br />
in der Liste am linken Rand ein<br />
neuer Eintrag. Hängt ein Netzwerkdrucker<br />
an einem Windows-<br />
System (Abbildung J, folgende<br />
Seite), müssen Sie sich unter Umständen<br />
mit Passwort <strong>und</strong> Benutzernamen<br />
authentifizieren. Achten<br />
Sie auf die korrekt geschriebene<br />
Arbeitsgruppe (Workgroup).<br />
Sobald Sie das gewünschte Gerät<br />
in der Liste zur Linken angeklickt<br />
haben, testen Sie auf der<br />
rechten Seite kurz über Verifizieren…,<br />
ob Ihr System tatsächlich<br />
auf die Ressource zugreifen darf.<br />
Anschließend geht es <strong>per</strong> Vor wieder<br />
zur Auswahl eines Treibers.<br />
Fensterln<br />
Verwendet der Drucker ein exotisches<br />
beziehungsweise veraltetes<br />
Protokoll, werfen Sie im ersten<br />
Schritt des Assistenten (Wähle<br />
Gerät) einen Blick auf die weiteren<br />
Einträge unterhalb von Netzwerkdrucker<br />
finden. Für einen<br />
Drucker, den Sie unter Windows<br />
freigegeben haben, ist Windows-<br />
Drucker via SAMBA die richtige<br />
Wahl. Auf der rechten Seite klicken<br />
Sie auf Auswählen <strong>und</strong> suchen<br />
sich im neu erscheinenden<br />
Fenster einen der Drucker aus.<br />
Alternativ können Sie die Adresse<br />
des Druckers direkt im Feld<br />
smb eingeben. Dort hinterlassen<br />
Sie zunächst den Namen der Arbeitsgruppe<br />
(Workgroup), gefolgt<br />
von einem Schrägstrich, dann die<br />
IP-Adresse oder den Namen des<br />
Computers, an den der Drucker<br />
angeschlossen ist, wieder gefolgt<br />
von einem Schrägstrich <strong>und</strong><br />
schließlich noch dem Namen des<br />
freigegebenen Druckers. Leerzeichen<br />
ersetzen Sie durch die Zeichenfolge<br />
%20. Ein Beispiel wäre:<br />
WORKGROUP/192.168.2.126/canonip4U<br />
300<br />
Der Zugriff auf einen Windows-<br />
Drucker setzt allerdings auf dem<br />
Linux-System die Software Samba<br />
voraus. Unter vielen Distributionen<br />
finden Sie diese in den Repositories.<br />
Findet System-config-printer<br />
für einen unter Windows freigegebenen<br />
Drucker keinen passenden<br />
Treiber, proben Sie folgende<br />
List: Schließen Sie zunächst den<br />
Drucker direkt an das Linux-System<br />
an. Nach dem Einrichten der<br />
Hardware setzen Sie in den Einstellungen<br />
(Drucker | Einstellungen)<br />
die Geräte-URI auf smb://<br />
Workgroup/Host/Gerätename.<br />
Verstopfung lösen<br />
Haben Sie zwar den korrekten<br />
Druckertreiber gewählt, kommt<br />
aber nichts auf dem Papier an,<br />
markieren Sie zunächst das entsprechende<br />
Symbol im Hauptfenster<br />
<strong>und</strong> rufen im Menü Drucker<br />
| Zeige Drucker-Warteschlange<br />
auf. Der folgende Dialog (Abbildung<br />
K, folgende Seite) zeigt alle<br />
ausstehenden Druckaufträge. Sofern<br />
noch ein anderes, altes Dokument<br />
die Warteschlange verstopft,<br />
markieren Sie es <strong>und</strong> halten<br />
dann seinen Auftrag mit dem<br />
entsprechenden Symbol (mit den<br />
zwei Balken) an, um es aus der<br />
Queue zu löschen.<br />
H Um über Windows 7<br />
auf einen freigegebenen<br />
Drucker zuzugreifen,<br />
reicht es aus, einen<br />
Netzwerkdrucker<br />
mit der speziellen URL<br />
des Druckers anzulegen<br />
<strong>und</strong> einen Treiber<br />
zu installieren.<br />
GloSSAR<br />
PPD: Postscript Printer<br />
Description. Textdatei,<br />
die die speziellen Eigenschaften<br />
eines Druckers<br />
beschreibt, wie<br />
Auflösungen, Rastermethoden,<br />
Papiergrößen,<br />
Papierfächer oder eingebaute<br />
Schriften.<br />
I Mit diesen Gr<strong>und</strong>einstellungen<br />
geben<br />
Sie alle lokal angeschlossenen<br />
Drucker<br />
im Netzwerk frei. Außerdem<br />
zeigt Systemconfig-printer<br />
alle im<br />
Netzwerk verfügbaren<br />
Drucker an.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 55
PRAXIS<br />
System-config-printer<br />
J Ein unter Windows<br />
freigegebener Drucker<br />
eignet sich ebenfalls<br />
als Netzwerkdrucker.<br />
K Hier warten<br />
zwei Dokumente auf<br />
ihren Ausdruck auf<br />
dem Canon iP4300.<br />
L Die Einstellungen<br />
des Canon iP4300.<br />
tIPP<br />
Mitunter verhindern<br />
Firewalls den Druck<br />
über das Netzwerk.<br />
Achten Sie darauf,<br />
dass der Port 631<br />
(TCP/ UDP) für den IPP-<br />
Dienst freigegeben ist.<br />
AuSGESPERRt<br />
In der Rubrik Zugriffskontrolle verbieten Sie gezielt bestimmten<br />
Personen das Drucken. Dazu aktivieren Sie zunächst am oberen<br />
Rand den Punkt Allen Benutzern das Drucken erlauben, außer:,<br />
tippen anschließend in das Eingabefeld den Benutzernamen einer<br />
Person, die nicht über Ihren Computer drucken darf, <strong>und</strong> klicken<br />
auf Hinzufügen. Wiederholen Sie das Prozedere für alle anderen<br />
ausgeschlossenen Nutzer.<br />
Diese Funktion stellt allerdings eine potenzielle Fehlerquelle dar:<br />
Gelingt der Ausdruck einer Datei nicht, liegt das möglicherweise<br />
an falsch gesetzten Rechten. Setzen Sie daher erst dann Personen<br />
auf die schwarze Liste, wenn Sie wissen, dass das eigentliche<br />
Drucken einwandfrei funktioniert.<br />
Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die korrekte Auswahl<br />
aus der Liste am oberen Rand: Haben Sie dort Allen Benutzer<br />
das Drucken verbieten, außer: aktiviert, darf niemand mehr drucken,<br />
außer den genannten Personen.<br />
Hilft das noch nicht, brechen Sie<br />
den Auftrag über das dritte Symbol<br />
von links (der rote Kreis mit<br />
dem weißen X) komplett ab oder<br />
löschen ihn über das vierte Symbol<br />
von links komplett aus der<br />
Warteschlange. Nach einem kurzen<br />
Augenblick aktualisieren Sie<br />
über den blauen Pfeil die Liste.<br />
Springt der Drucker jetzt immer<br />
noch nicht an, lohnt sich ein Blick<br />
in die Gr<strong>und</strong>einstellungen des jeweiligen<br />
Druckers.<br />
Einrichtungshaus<br />
Dazu markieren Sie den Drucker<br />
im Hauptfenster <strong>und</strong> wählen aus<br />
dem Menü Drucker | Eigenschaften.<br />
Im passenden Dialog (Abbildung<br />
L) finden Sie in der Rubrik<br />
Einstellungen noch einmal die Beschreibung<br />
<strong>und</strong> den Standort.<br />
Beide Angaben ändern Sie hier<br />
bei Bedarf. Der Kurzname bleibt<br />
hingegen tabu, möchten Sie ihn<br />
ändern, müssen Sie den Drucker<br />
löschen (Drucker | Löschen) <strong>und</strong><br />
komplett neu anlegen.<br />
Mit den Funktionen unter Tests<br />
<strong>und</strong> Wartung haben Sie die Möglichkeit,<br />
eine Testseite zu drucken<br />
<strong>und</strong> so zu prüfen, ob der Drucker<br />
überhaupt Aufträge verarbeitet.<br />
Ergänzend bringt Selbsttestseite<br />
drucken einige technische Daten<br />
über den Drucker zu Papier.<br />
Abhängig vom Drucker stehen<br />
hier nicht immer alle Funktionen<br />
bereit. Gelingt es noch nicht einmal,<br />
die Testseite zu drucken, ist<br />
der Drucker wahrscheinlich deaktiviert.<br />
Setzen Sie in diesem Fall<br />
in der Rubrik Richtlinien einen<br />
Haken vor Aktiviert <strong>und</strong> klicken<br />
auf Anwenden.<br />
Was der Drucker gerade macht,<br />
verrät in der Rubrik Einstellungen<br />
der Druckerstatus. Ihn ermittelt<br />
System-config-printer allerdings<br />
immer nur beim Öffnen des Fensters.<br />
Es wäre daher möglich, dass<br />
das Gerät mittlerweile wieder anderen<br />
Unsinn treibt. Nichtsdestotrotz<br />
weisen Begriffe wie Wartend<br />
oder Angehalten - Paused auf Probleme<br />
in der Warteschlange oder<br />
mit dem (USB-)Anschluss hin.<br />
Weiter geht es zu den Richtlinien.<br />
Unter Zustand sollte der Drucker<br />
zum einen Aktiviert sein (Abbildung<br />
M). Ein (vorübergehend)<br />
deaktiviertes Modell trägt übrigens<br />
im Hauptfenster zwei Balken<br />
in seinem Symbol. Des Weiteren<br />
sollte der Drucker natürlich<br />
Druckaufträge akzeptieren.<br />
Um ihn über das Netzwerk zu<br />
erreichen, muss er zudem Freigegeben<br />
sein. Unter Richtlinien legen<br />
Sie schließlich noch fest, was bei<br />
einem Fehler passiert. Standardmäßig<br />
wiederholt der Drucker<br />
einfach den Auftrag, was bei fehlerhaften<br />
Dokumenten unter Umständen<br />
kontraproduktiv ist.<br />
Dann empfiehlt es sich, auf Auftrag<br />
abbrechen zu wechseln.<br />
Die Änderungen übernehmen<br />
Sie mit Anwenden <strong>und</strong> drucken<br />
dann am besten noch einmal eine<br />
Testseite. Hilft alles nichts, können<br />
Sie noch den Druckertreiber<br />
wechseln. Dazu klicken Sie auf<br />
Ändern… rechts neben Marke <strong>und</strong><br />
Modell. Es erscheint dann wieder<br />
der bereits bekannte Assistent.<br />
Sieht hier alles plausibel aus, handelt<br />
es sich möglicherweise um<br />
56 08 | 11<br />
www.linux-user.de
System-config-printer<br />
PRAXIS<br />
ein Problem mit den Rechten (siehe<br />
Kasten Ausges<strong>per</strong>rt). Bringt<br />
der Drucker den Auftrag zwar zu<br />
Papier, erscheint der Ausdruck jedoch<br />
streifig oder fleckig, dann<br />
sollten Sie zunächst den Tinten-/<br />
Tonerfüllstand in der gleichnamigen<br />
Rubrik kontrollieren. Dummerweise<br />
melden nicht alle Drucker<br />
den Füllstand der Tanks an<br />
Linux. In solchen Fällen bleibt<br />
nur noch die Kontrolle am Gerät.<br />
Bei Tintenstrahldruckern verstopfen<br />
zudem gelegentlich die<br />
Düsen. Um dies auszuschließen,<br />
haben Sie in der Rubrik Einstellungen<br />
noch die Möglichkeit, die<br />
Druckköpfe zu reinigen.<br />
Erscheint die Ausgabe verzerrt,<br />
zu niedrig aufgelöst oder anderweitig<br />
merkwürdig, werfen Sie einen<br />
Blick in die Drucker-Optionen<br />
<strong>und</strong> Auftrags-Optionen. Dort sind<br />
unter anderem das standardmäßig<br />
zu verwendende Seitenformat<br />
oder die Papierart (Media Type)<br />
hinterlegt. Die Auftrags-Optionen<br />
regeln unter anderem die Ausrichtung<br />
(Hoch- <strong>und</strong> Querformat)<br />
<strong>und</strong> wie viele Seiten der Drucker<br />
(verkleinert) auf ein reales Blatt<br />
Papier packt.<br />
Viele interessante Einstellungen<br />
verstecken sich zudem hinter<br />
dem unscheinbaren Punkt Mehr.<br />
Welche Optionen hier im Einzelnen<br />
bereitstehen, hängt<br />
vom Druckermodell <strong>und</strong><br />
dem gewählten Treiber<br />
ab. Darüber hinaus haben<br />
Anwendungen die<br />
Möglichkeit, diese Vorgaben<br />
zu überschreiben.<br />
Bei einer korrekt gedruckten<br />
Testseite sollten<br />
Sie folglich einen<br />
Blick in den Druckdialog<br />
des entsprechenden<br />
Programms werfen.<br />
Wirft der Drucker immer eine<br />
leere oder mit Geheim oder anderen<br />
merkwürdigen Wörtern versehene<br />
Seite vor oder nach dem<br />
Druck aus, ist unter Richtlinien<br />
womöglich ein Vorspann <strong>und</strong> ein<br />
Nachspann eingestellt. Setzen Sie<br />
die Auswahllisten dann jeweils<br />
auf den Punkt Keine.<br />
Das Leben danach<br />
Sind die Möglichkeiten über System-config-printer<br />
erschöpft <strong>und</strong><br />
bestehen weiterhin Probleme, liefert<br />
die Internetseite Openprinting.org<br />
einen guten Startpunkt<br />
für weitere Recherchen [2]. Die<br />
englischsprachige Seite enthält<br />
InfoS<br />
[1] Gutenprint-Projekt:<br />
http:// gutenprint. sourceforge. net<br />
[2] Openprinting.org: http:// openprinting. org/<br />
viele Informationen r<strong>und</strong> um das<br />
Drucken unter Linux. Darüber hinaus<br />
lohnt es sich, den Modellnamen<br />
des Druckers zusammen mit<br />
dem Stichwort „Linux“ in eine<br />
Suchmaschine der Wahl einzugeben.<br />
Diese spuckt meist nützliche<br />
Anwenderberichte aus, die bei der<br />
Inbetriebnahme <strong>und</strong> dem Einrichten<br />
helfen. (agr) n<br />
M Ein Drucker nimmt<br />
nur dann Aufträge entgegen,<br />
wenn die ersten<br />
beiden Einstellungen<br />
unter Zustand abgehakt<br />
sind.<br />
DoPPEltES lottcHEn<br />
Sie können einen Drucker auch mehrfach mit verschiedenen Einstellungen<br />
<strong>und</strong> Treibern anmelden. In der Anwendung, aus der<br />
Sie dann später drucken möchten, müssen Sie nur noch den entsprechenden<br />
Treiber auswählen <strong>und</strong> sparen sich somit das ständige<br />
Ändern der Einstellungen. Achten Sie aber darauf, dass Sie<br />
in diesem Fall jedem angelegten Drucker einen anderen, aussagekräftigen<br />
Namen geben.<br />
Geht es nur um verschiedene (Gr<strong>und</strong>-)Einstellungen, müssen Sie<br />
nicht erst den Assistenten hinter Hinzufügen durchlaufen. Markieren<br />
Sie stattdessen das Symbol, wählen Drucker | Duplizieren,<br />
wählen das Symbol der Kopie, rufen Drucker | Eigenschaften<br />
auf <strong>und</strong> ändern dort die Einstellungen.<br />
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Im TesT<br />
Amazon Kindle G3<br />
Amazons E-Book-Reader im Kurztest<br />
© Amazon<br />
Dauerläufer<br />
Dank des Strom sparenden E-Ink-Displays erreicht Amazons<br />
E-Book-Reader Kindle beim reinen Lesen phänomenale Standzeiten<br />
von bis zu 30 St<strong>und</strong>en – jedenfall so lange Sie seine Zusatzfunktionen<br />
nicht nutzen. Thomas Leichtenstern, Dr. Barbara Karmann<br />
reAdme<br />
Der auf Linux basierende<br />
E-Book-Reader<br />
Kindle ermöglicht via<br />
G3 oder WLAN den<br />
Download von E-Books<br />
aus dem Amazon-Store.<br />
Darüber hinaus zeigt er<br />
auch Dokumente anderer<br />
Formate an, beispielsweise<br />
DOC <strong>und</strong><br />
PDF. Ebenfalls mit an<br />
Bord ist ein rudimentärer<br />
Webbrowser sowie<br />
ein Player zum Abspielen<br />
von MP3-Dateien.<br />
Lange vor den ersten Tablet-PCs<br />
machte Amazon mit dem E-Book-<br />
Reader Kindle [1] von sich reden.<br />
Dieser ermöglicht es dem Leser,<br />
Bücher in digitaler Form direkt<br />
aus dem Amazon-Webstore zu<br />
kaufen <strong>und</strong> herunterzuladen. Daneben<br />
zeigt der E-Book-Reader<br />
auch Texte anderer Formate an,<br />
wie etwa PDF oder HTML. Was<br />
der Kindle bietet <strong>und</strong> welche Vor<strong>und</strong><br />
Nachteile Amazons Konzept<br />
birgt, zeigt dieser Artikel. Wie ein<br />
technisch nicht versierter Vielleser<br />
das Gerät beurteilt, fasst der<br />
Kasten Kindle: Die Meinung einer<br />
Vielleserin zusammen.<br />
Harte Ware<br />
Derzeit kostet die G3-Version mit<br />
integriertem HSDPA-Modem<br />
189 Euro. Sie enthält eine fest<br />
verbaute SIM-Karte, die nach<br />
Herstellerangaben den kostenfreien<br />
Download weiterer E-<br />
Books aus dem Amazon-Store in<br />
über 100 Ländern erlaubt. Die<br />
Version ohne G3 bietet Amazon<br />
für 139 Euro an. Als Unterbau<br />
dient dem Kindle ein angepasstes<br />
Linux mit Kernel 2.6.26, dessen<br />
Quellcode Amazon frei zum<br />
Download [2] bereitstellt.<br />
Das Konzept des Kindle unterscheidet<br />
sich gr<strong>und</strong>legend von<br />
„normalen“ Tablet-PCs. Am augenfälligsten<br />
ist das Schwarz-<br />
Weiß-Display, das dank des verwendeten<br />
E-Ink-Verfahrens nicht<br />
nur eine längere Akku-Laufzeit<br />
verspricht, sondern auch eine<br />
bessere Lesbarkeit der Texte als<br />
normale LCD-Monitore gewährleistet.<br />
Das liegt nicht zuletzt daran,<br />
dass E-Ink lediglich zum<br />
Seitenwechsel Energie benötigt,<br />
nicht jedoch zur Anzeige. Allerdings<br />
verzichtet diese Displaytechnologie<br />
auf eine Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />
<strong>und</strong> erfordert<br />
entsprechend zum Lesen ein ähnlich<br />
gutes Licht wie normales Papier.<br />
Dank der statischen Anzeige<br />
KIndle: dIe meInung eIner VIelleserIn<br />
erscheinen Inhalte komplett flimmerfrei.<br />
Als Akku-Laufzeit gibt<br />
Amazon sagenhafte 30 St<strong>und</strong>en<br />
bei Dauernutzung an. Die Ladezeit<br />
betrug im Test etwa zwei<br />
St<strong>und</strong>en. Ein Austausch des fest<br />
integrierten Akkus ist nicht ohne<br />
Weiteres möglich <strong>und</strong> bedeutet<br />
den Garantieverlust, da Sie dafür<br />
das Gerät aufschrauben müssten.<br />
Weitere technische Details entnehmen<br />
Sie der Tabelle Datenblatt:<br />
Amazon Kindle.<br />
Bedienung<br />
Zum Anschalten des Gerätes besitzt<br />
es einen kleinen Schieber am<br />
unteren Rand. Die Bedienung des<br />
Kindle erfolgt ausschließlich über<br />
die Tastatur <strong>und</strong> die Pfeiltasten.<br />
Praktisch ist der Kindle im Format<br />
eines schmalen, kleinen Buches vor<br />
allem auf Reisen: Er belastet das Gepäck<br />
weniger als gedruckte Bücher<br />
<strong>und</strong> findet bequem in jeder Handtasche<br />
Platz. Das E-Ink-Display erlaubt<br />
st<strong>und</strong>enlanges, ermüdungsfreies Lesen.<br />
Wegen der fehlenden Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />
eignet sich der<br />
Kindle jedoch nur zum Lesen in heller<br />
Umgebung. Bei Dämmerlicht nimmt<br />
die Lesbarkeit rapide ab. Dank der anpassbaren<br />
Schriftgröße eignet sich<br />
der Reader aber auch für Leser mit<br />
Sehschwächen.<br />
Vor allem beim Querlesen fällt es häufig<br />
schwer, vorherige Lesestellen erneut<br />
zu finden – hier punktet ganz klar<br />
das gedruckte Buch. Des Weiteren<br />
fällt die Auswahl an E-Books im Amazon-Store<br />
noch vergleichsweise eingeschränkt<br />
aus. Den für mich gravierendsten<br />
Nachteil gegenüber Büchern<br />
stellt jedoch dar, dass ich die E-Books<br />
nicht an Fre<strong>und</strong>e verleihen oder sie<br />
nach dem Lesen weiterverkaufen<br />
oder verschenken kann – obwohl ich<br />
dafür das Gleiche bezahle wie für die<br />
gedruckte Ausgabe.<br />
Attraktiver wäre für mich ein Kindle<br />
mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung sowie einer<br />
digitalen „Leihbibliothek“. Gegenwärtig<br />
ist mir das Gerät zu teuer, da<br />
nicht nur relativ hohe Anschaffungskosten<br />
anfallen, sondern auch ein<br />
satter Preis für jedes einzelne Buch.<br />
Sobald Amazon die E-Books preiswerter<br />
anbietet als die gedruckten<br />
Ausgaben oder die Möglichkeit des<br />
Ver- <strong>und</strong> Entleihens besteht, wird der<br />
Kindle für mich als Vielleser zum echten<br />
Muss. (Dr. Barbara Karmann/ jlu)<br />
58 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Amazon Kindle G3<br />
Im TesT<br />
Auf Zahlentasten verzichtet das<br />
Gerät ebenso wie auf Sonderzeichen.<br />
Diese blenden Sie mit Sym<br />
ein <strong>und</strong> wählen <strong>per</strong> Cursor die gewünschte<br />
aus (Abbildung A).<br />
Warum Amazon die kleinen Tasten<br />
mit grauer Schrift auf dunkelgrauem<br />
Hintergr<strong>und</strong> bedruckt,<br />
bleibt offen. Bereits bei Dämmerlicht<br />
sind die Zeichen nur noch<br />
schwer zu entziffern.<br />
Die Taste Menu entspricht technisch<br />
etwa einem Kontext-Menü<br />
<strong>und</strong> blendet zu jeder Funktion die<br />
möglichen Optionen ein. Per<br />
Home gelangen Sie aus jeder Position<br />
zurück auf die Startseite.<br />
Diese besteht aus einer Übersicht<br />
Ihrer Dateien <strong>und</strong> E-Books. Die<br />
Suchfunktion erreichen Sie über<br />
Menu | Search, Shop in Kindle<br />
Store öffnet den Amazon Market<br />
Place für Bücher. Eine Auswahl<br />
bestätigen Sie jeweils mit einem<br />
Druck auf den viereckigen Knopf<br />
zwischen den Pfeiltasten.<br />
Gekaufte E-Books speichert<br />
Amazon zusätzlich im sogenannten<br />
Kindle-worry-free-Archiv.<br />
Sollte das Gerät verloren gehen<br />
oder zerstört werden, stehen die<br />
Bücher darin zum kostenfreien<br />
nachträglichen Download bereit.<br />
Eine Weitergabe der E-Books an<br />
Dritte verhindert jedoch ein restriktives<br />
DRM. Zwar führte Amazon<br />
Ende letzten Jahres eine Verleihfunktion<br />
ein, die das einmalige<br />
Ausleihen eines E-Books für 14<br />
Tage an Fre<strong>und</strong>e oder Bekannte<br />
erlaubt. Bisher steht der Dienst<br />
aber nur in den USA zur Verfügung.<br />
Weiterhin legen die Verlage<br />
selbst fest, ob sie diese Funktion<br />
in ihren elektronischen Büchern<br />
anbieten möchten oder nicht.<br />
Unter Settings aus dem Menu<br />
stellen Sie technische Vorgaben,<br />
etwa WLAN-Anschlusskennung<br />
[1] Amazon Kindle:<br />
http:// www. amazon. de/ kindle/<br />
[2] Kindle-Quellcode:<br />
http:// www. amazon. com/ gp/ help/<br />
customer/ display. html?<br />
nodeId=200203720<br />
Infos<br />
oder Device-Name ein.<br />
Zum Blättern verwenden<br />
Sie die Pfeiltasten am linken<br />
<strong>und</strong> rechten Rand des<br />
Geräts. Jenseits des Lesens<br />
bietet der Kindle<br />
noch einige Zusatzfeatures,<br />
die Sie unter Menu |<br />
Ex<strong>per</strong>imental erreichen.<br />
Zusatzfunktionen<br />
Zu den weiteren Funktionen<br />
zählt ein rudimentärer<br />
Audioplayer, der das<br />
Abspielen von MP3-Dateien<br />
ermöglicht. Diese müssen<br />
sich allerdings im Ordner<br />
music befinden, Dateien<br />
in Unterverzeichnissen findet<br />
der Player nicht. Immerhin überraschte<br />
die So<strong>und</strong>qualität der integrierten<br />
Lautsprecher ebenso<br />
positiv wie die Tatsache, dass die<br />
Musik auch im Hintergr<strong>und</strong> weiterläuft<br />
– beispielsweise als Untermalung<br />
beim Lesen.<br />
Das ist jedoch nicht der einzige<br />
Einsatzzweck der Lautsprecher<br />
<strong>und</strong> der Audiobuchse. Das Gerät<br />
verfügt zudem über eine Sprachausgabe<br />
des geöffneten Textes.<br />
Sie erreichen die Funktion via Aa<br />
<strong>und</strong> der Anwahl von Text-to-<br />
Speech turn on. Bislang klappt das<br />
jedoch nur bei englischer Literatur.<br />
Die Ausgabe hört sich allerdings<br />
an wie gewollt <strong>und</strong> nicht gekonnt<br />
<strong>und</strong> ist kaum zu verstehen.<br />
Ebenfalls unter Ex<strong>per</strong>imental<br />
finden Sie einen Webbrowser, der<br />
im G3-Modus jedoch nur sehr wenige<br />
Seiten anzeigt. In der Regel<br />
erfolgt nur die Fehlermeldung<br />
Due to local restrictions, web browsing<br />
is not available for all countries.<br />
Im WLAN-Modus öffnet der<br />
Browser jedoch alle Seiten problemlos.<br />
Die Eingabe der URL, von<br />
Bookmarks <strong>und</strong> dergleichen erreichen<br />
Sie über Menu.<br />
Eine weitere, allerdings <strong>und</strong>okumentierte<br />
Zusatzfunktion ist der<br />
integrierte Bildbetrachter. Um ihn<br />
zu nutzen, laden Sie die fraglichen<br />
Bilder in ein Unterverzeichnis von<br />
pictures. Nach einem Refresh des<br />
Bildschirms <strong>per</strong> [Alt]+[Z] zeigt der<br />
Kindle sie auf dem Home-Screen<br />
an. Um den Bildbetrachter zu starten,<br />
genügt es, das gewünschte<br />
Verzeichnis zu aktivieren. Speziell<br />
beim Wechsel zwischen den Bildern<br />
hatte das Gerät Schwierigkeiten.<br />
Zum einen dauerte der Aufbau<br />
verhältnismäßig lang, zum<br />
anderen kam es des Öfteren zu<br />
Überlagerungen zwischen den Bildern.<br />
Angesichts der 16 Graustufen<br />
des Displays eignet sich dieses<br />
Feature ohnehin höchstens zu Dokumentationszwecken.<br />
Nutzen Sie<br />
häufiger solche Zusatzfunktionen,<br />
so schrumpft die propagierte<br />
Akkulaufzeit drastisch. Im Test<br />
war bereits nach wenigen St<strong>und</strong>en<br />
der Akku halb leer.<br />
Der Kindle unterstützt ferner<br />
diverse Tastenkürzel: So erzeugt<br />
etwa [Alt]+[Shift]+[G] einen<br />
Screenshot der aktuellen Ansicht,<br />
den das Gerät im Verzeichnis<br />
documents speichert. (tle) n<br />
CPU<br />
Display<br />
Speicher<br />
Anschlüsse<br />
Dokumententypen<br />
Größe<br />
Gewicht<br />
Akku<br />
Akkulaufzeit<br />
Preis<br />
A Die auf der Tastatur<br />
fehlenden Sonderzeichen<br />
<strong>und</strong> Ziffern verlegt<br />
der Kindle in eine<br />
Display-Auswahl.<br />
dATenblATT: AmAzon KIndle<br />
ARM 11, 532 MHz<br />
6 Zoll E-Ink, 600x800 Pixel, 16 Graustufen<br />
4 GByte, davon 3,3 nutzbar<br />
Micro-USB 2.0, 3,5 mm Audioklinke<br />
HTML, DOC, PDF, TXT, MOBI<br />
190 x 123 x 8,5 mm<br />
250 Gramm<br />
3,7 V, 1750 mAh<br />
bis zu 30 St<strong>und</strong>en (ohne WLAN)<br />
139 Euro, mit G3 189 Euro<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 59
netz&system<br />
TLP<br />
Notebooks effizienter nutzen<br />
Sparsam<br />
arbeiten<br />
Statt sinnlos Strom zu verpulvern, schalten Sie mit TLP gezielt<br />
nicht benötigte Komponenten im Laptop ab <strong>und</strong> verlängern so<br />
Laufzeit <strong>und</strong> Lebensdauer des Akkus. Erik Bärwaldt<br />
© Asifthebes, sxc.hu<br />
TLP 0.3.0<br />
LU/tlp/<br />
ReADme<br />
Mit immer leistungsfähigeren<br />
Komponenten<br />
steigt der Energieverbrauch<br />
von Notebooks.<br />
Häufige Ladezyklen belasten<br />
aber den Akku.<br />
Mit dem kleinen Tool<br />
TLP müssen Road Warrior<br />
unter Linux seltener<br />
Zwangspausen an der<br />
Steckdose einlegen.<br />
Den Schwachpunkt aller mobilen<br />
Computer stellt die Energieversorgung<br />
unterwegs dar. Je leistungsfähiger<br />
Stromfresser wie<br />
Bildschirm, Prozessor <strong>und</strong> Grafikkarte<br />
im Notebook ausfallen, desto<br />
schneller muss das Gerät wieder<br />
an die Steckdose. Herkömmliche<br />
Festplatten verkürzen ebenfalls<br />
die Laufzeit des Akkus. Ein<br />
neues Projekt namens TLP, das<br />
aus dem deutschen ThinkpadForum<br />
[1] stammt, sagt den Energieverschwendern<br />
den Kampf an.<br />
TLP steht derzeit als fertiges Paket<br />
für Ubuntu <strong>und</strong> Debian [2]<br />
sowie OpenSuse [3] bereit. Im<br />
Debian <strong>und</strong> UbuntuPPA finden<br />
Sie zusätzlich ein Archiv mit dem<br />
Quellcode, den Sie benötigen,<br />
wenn Sie eine bislang nicht mit<br />
Binärpaketen unterstützte Distribution<br />
nutzen. Aus diesem Archiv<br />
kompilieren Sie nach dem Entpacken<br />
im Terminal mit dem Befehl<br />
make install die Software.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des regen Einsatzes<br />
durch die Teilnehmer des ThinkpadForums<br />
erscheint es jedoch<br />
wahrscheinlich, dass in Kürze für<br />
weitere Distributionen entsprechende<br />
Pakete bereitstehen. Eine<br />
sehr detaillierte Anleitung zur<br />
Installation der Binaries finden<br />
Sie im Web [4]. Die Antwort auf<br />
viele Fragen r<strong>und</strong> um das Programm<br />
beantwortet eine FAQ [5],<br />
die sorgfältige Pflege erfährt.<br />
Einsparpotenzial<br />
TLP verfolgt einen ganzheitlichen<br />
Ansatz, beschränkt sich also nicht<br />
auf wenige Einstellungen wie die<br />
herkömmlichen Energiesparoptionen,<br />
die die Distributionen bereits<br />
integrieren. So erlaubt es die<br />
Software, den Energiebedarf der<br />
IntelWLANHardware, der Massenspeicher<br />
<strong>und</strong> der in vielen<br />
LenovoNotebooks vorhandenen<br />
Wechselschachtsysteme („Ultrabay“)<br />
zu regeln.<br />
TLP bietet USBStromsparmodi<br />
für alle IBM <strong>und</strong> LenovoNotebooks<br />
ebenso wie PowersaveOptionen<br />
für So<strong>und</strong>karten. Je nach<br />
vorhandener Hardware steuern<br />
Sie zusätzlich Bluetooth, PCIExpress<br />
sowie SATAGeräte mithilfe<br />
von TLP. Ein besonderes<br />
Schmankerl stellt das sogenannte<br />
Undervolting dar: Bestimmte<br />
CPUs erlauben den Betrieb bei einer<br />
geringeren Spannung als üblich<br />
ohne spürbaren Leistungsverlust,<br />
sofern ein entsprechend<br />
vorbereiteter Kernel seinen<br />
Dienst verrichtet. TLP reizt diese<br />
Möglichkeiten aus <strong>und</strong> erzielt<br />
durch die Kombination der einzelnen<br />
Potenziale einen deutlichen<br />
Effekt.<br />
Voraussetzungen<br />
Um den Funktionsumfang von<br />
TLP komplett zu nutzen, gilt es,<br />
einige Voraussetzungen zu erfüllen:<br />
So sollten unabhängig von<br />
der verwendeten Debian oder<br />
UbuntuVariante die Pakete<br />
smartmontools, tp-smapi-dkms <strong>und</strong><br />
ethtool auf dem System bereits<br />
vorhanden sein, um Daten zum<br />
Betriebszustand der Festplatte<br />
<strong>und</strong> des Akkus zu erhalten.<br />
Um die Verwirrung zu komplettieren,<br />
heißen diese Pakete je<br />
nach Distribution teilweise unterschiedlich:<br />
So hört zum Beispiel<br />
unter OpenSuse das in Debian<br />
<strong>und</strong> Ubuntu als tp-smapi-dkms bezeichnete<br />
Paket auf den Namen<br />
tp_smapi-kmp-default. Die Smartmontools<br />
liegen dagegen bei allen<br />
drei Systemen in einem identisch<br />
bezeichneten Archiv. Auch das<br />
60 08 | 11<br />
www.linux-user.de
TLP<br />
netz&system<br />
zum Abschalten des Wakeon<br />
LANDienstes benötigte Paket<br />
ethtool bieten alle drei Systeme<br />
unter dem gleichen Namen an.<br />
Unabhängig von TLP empfiehlt<br />
es sich generell, auch das Paket<br />
powertop zu installieren. Diese<br />
ebenfalls von der Kommandozeile<br />
aus gesteuerte Applikation listet<br />
wichtige Informationen zum aktuellen<br />
Stromverbrauch auf <strong>und</strong><br />
gestattet es, die durch TLP erzielten<br />
Einsparungen nachzuvollziehen.<br />
Powertop liegt in den Repositories<br />
aller gängigen Distributionen,<br />
Sie installieren es komfortabel<br />
<strong>per</strong> Mausklick.<br />
Da das von Intel entwickelte<br />
Programm – sofern IntelHardware<br />
verbaut ist – in gewissem<br />
Rahmen Modifikationen an den<br />
Komponenten gestattet, treten<br />
hier bisweilen konkurrierende<br />
Optionen auf. Dann empfiehlt es<br />
sich jedoch, die Vorschläge von<br />
Powertop zu ignorieren <strong>und</strong> TLP<br />
entsprechend anzupassen.<br />
Erster Kontakt<br />
TLP startet in der Regel automatisch<br />
beim Systemstart mit den<br />
Standardeinstellungen. Da es völlig<br />
unabhängig von DesktopUmgebungen<br />
arbeitet <strong>und</strong> kein grafisches<br />
Frontend besitzt, müssen<br />
Sie TLP komplett über ein Terminal<br />
steuern. Um sich einen ersten<br />
Überblick über die Funktionen<br />
des Programms in Ihrem System<br />
zu verschaffen, rufen Sie als User<br />
root auf der Kommandozeile den<br />
Befehl tlp‐stat auf, der eine mehr<br />
oder weniger lange Liste mit den<br />
derzeit im System befindlichen<br />
Komponenten <strong>und</strong> Details dazu<br />
hervorzaubert (Abbildung A).<br />
TLP beschränkt sich jedoch<br />
nicht darauf, eine Liste der vorhandenen<br />
Hardware <strong>und</strong> deren<br />
Status anzuzeigen, sondern steigt<br />
sofort tiefer ins System ein: So<br />
sehen Sie beispielsweise im Abschnitt<br />
/proc/acpi/ibm/thermal =<br />
tem<strong>per</strong>atures: eine lange Zeile mit<br />
Tem<strong>per</strong>aturangaben. Diese beziehen<br />
sich auf die in jedem halbwegs<br />
aktuellen Notebook verbauten<br />
Tem<strong>per</strong>atursensoren. Der hier<br />
oft anzutreffende Wert -128 zeigt<br />
an, dass der entsprechende Sensor<br />
nicht vorhanden ist. Der folgende<br />
Abschnitt zu den Massenspeichern<br />
liefert neben einigen<br />
Angaben zu der im Rechner verbauten<br />
Festplatte essenzielle<br />
SMARTWerte. Diese betreffen<br />
vor allem die bei der vorhandenen<br />
Festplatte eingestellten Energiesparoptionen.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
ist der Betriebszustand der im<br />
Rechner eingebauten Kommunikationskomponenten:<br />
Wer kein<br />
WWAN (GSM/ UMTS) oder<br />
WLAN nutzt, benötigt keine entsprechende<br />
Hardware im Standby.<br />
Im Abschnitt /sys/module/pcie_<br />
aspm/parameters/policy erk<strong>und</strong>en<br />
Sie, ob diese Komponenten in Ihrem<br />
System aktiviert sind <strong>und</strong><br />
demzufolge Energie verbrauchen.<br />
Am Ende der Liste erhalten Sie<br />
detaillierte Informationen zu den<br />
im Rechner vorhandenen Akkus,<br />
dem Zustand der USBAnschlüsse<br />
sowie speziellen Komponenten<br />
wie Webcams oder biometrischen<br />
Sensoren. Insbesondere die Daten<br />
zu den Akkus liefern oft erste Hinweise<br />
auf Probleme bei der Energieversorgung:<br />
Da die Ausgabe<br />
Angaben in mWh macht, erkennen<br />
Sie auf einen Blick, ob sich ein<br />
Kalibrieren des Akkus lohnt oder<br />
gar ein Austausch ansteht.<br />
TLP speichert<br />
seine Konfigurationsparameter<br />
in<br />
der Datei /etc/<br />
default/tlp ab. Diese<br />
Datei, die das<br />
Programm bei der<br />
Installation anlegt,<br />
enthält ab Werk<br />
Einstellungen, die<br />
sich für die meisten<br />
ThinkpadSysteme<br />
als Gr<strong>und</strong>gerüst<br />
eignen. Dabei<br />
nutzt die Software<br />
jedoch oft nicht<br />
alle Einsparmöglichkeiten<br />
konsequent<br />
aus.<br />
Es empfiehlt sich daher, diese<br />
Datei zu prüfen <strong>und</strong> entsprechend<br />
der verbauten Hardware<br />
anzupassen. Sie öffnen die Konfigurationsdatei<br />
als root mit einem<br />
beliebigen Editor <strong>und</strong> finden darin<br />
die einzelnen Optionen in<br />
Gruppen aufgeteilt. Mit einem<br />
Doppelkreuz auskommentierte<br />
Optionen, die Sie einstellen wollen,<br />
aktivieren Sie durch Entfernen<br />
des Kommentarzeichens.<br />
Konfiguration<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich trennt TLP die Einstellungen<br />
nach Netz <strong>und</strong> Akkubetrieb<br />
des Systems. Sie erkennen<br />
die für den Akkubetrieb relevanten<br />
Parameter am Zusatz _ON_BAT,<br />
die für den Einsatz am Stromnetz<br />
geltenden Optionen am Anhängsel<br />
_ON_AC (Abbildung B, folgende<br />
Seite). Während viele Optionen<br />
sinnvoll vorbelegt sind, wie beispielsweise<br />
die zu den Schreibintervallen<br />
der Dateisystempuffer<br />
des Kernels oder zum Abschalten<br />
einzelner Prozessorkerne beim<br />
Einsatz von MehrkernProzessoren,<br />
sollten Sie sich die Abschnitte<br />
zum Festplattenbetrieb, zu den<br />
Kommunikationskomponenten<br />
<strong>und</strong> zur Ultrabay besonders eingehend<br />
betrachten: Hier besteht<br />
oft Spielraum.<br />
Falls Sie in der Ultrabay eine<br />
zweite Festplatte oder ein optisches<br />
Laufwerk betreiben, bietet<br />
A Infos zum Zustand<br />
des Systems gibt es<br />
bei TLP reichlich.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 61
netz&system<br />
TLP<br />
B Bei Bedarf modifizieren<br />
Sie die passenden<br />
Parameter für TLP<br />
mit einem Editor in der<br />
Konfigurationsdatei.<br />
testumgebung<br />
TLP die Möglichkeit, diese Laufwerke<br />
unabhängig vom primären<br />
Speicher bei längerem Nichtgebrauch<br />
abzuschalten. WLAN,<br />
Bluetooth <strong>und</strong> USBEinstellungen<br />
modifizieren Sie ebenso einfach<br />
an dieser Stelle.<br />
Festplattenproblematik<br />
Neben Displays sowie Haupt <strong>und</strong><br />
Grafikprozessoren fallen herkömmliche<br />
Festplatten als die<br />
größten Verbraucher ins Gewicht.<br />
Daher versuchen die Hersteller,<br />
den Energiehunger der Produkte<br />
zu senken. Dazu fahren die Platten<br />
bei Inaktivität die Schreib/<br />
Leseköpfe in eine Ruheposition<br />
<strong>und</strong> schalten den Plattenmotor<br />
ab. Allerdings gilt es hier, den optimalen<br />
Kompromiss zwischen<br />
Stromsparen <strong>und</strong> Performance zu<br />
finden: Köpfe, die bereits nach<br />
wenigen Sek<strong>und</strong>en Inaktivität<br />
parken, benötigen unter Last<br />
beim Anfahren nicht nur sehr viel<br />
Energie, sondern sorgen für ständige<br />
Hänger. Zusätzlich belastet<br />
das Verhalten die Mechanik, was<br />
zu erhöhtem Verschleiß führt.<br />
Um die Möglichkeiten von TLP eingehend zu testen, setzten wir<br />
einen Tablet-PC des Typs Lenovo Thinkpad X200t mit OpenSuse<br />
11.3 als Betriebssystem ein. Dank moderner Hardware-Architektur<br />
(Intel Core 2 Duo („Penryn“) mit 1,4 GHz, Intel GM45-Chipsatz)<br />
unterstützt das Testgerät die derzeit üblichen Technologien<br />
zum Energiemanagement nahezu komplett.<br />
TLP bietet daher die Möglichkeit,<br />
diesen Zustand<br />
durch Modifikation der<br />
APMLevel der Festplatte<br />
zu ändern. Suchen Sie dazu<br />
in der Konfigurationsdatei<br />
zunächst den Abschnitt<br />
DISK_DEVICES <strong>und</strong> überprüfen<br />
Sie, ob die Software die<br />
im Thinkpad vorhandenen<br />
Festplatten korrekt erkennt.<br />
Falls ja, wechseln<br />
Sie zum Abschnitt DISK_<br />
APM_LEVEL, hinter dem jeweils<br />
in Anführungszeichen<br />
pro Festplatte ein<br />
dreistelliger, ganzzahliger<br />
Wert steht.<br />
In der Regel taucht beim<br />
Netzbetrieb des Notebooks der<br />
Wert 254 auf, während im Akkubetrieb<br />
in der darunter befindlichen<br />
Zeile die Zahl 128 steht. Diesen<br />
Wert sollten Sie modifizieren.<br />
Zulässig sind Ganzzahlen zwischen<br />
1 <strong>und</strong> 254, wobei Werte<br />
unter 128 in aller Regel zusätzlich<br />
zum häufigen Parken der Festplattenköpfe<br />
auch den Motor ausschalten.<br />
Werte über 128 dagegen<br />
sollten die Zahl der Stopzyklen<br />
verringern.<br />
Je nach Modell deaktiviert der<br />
Wert 254 meist die Parkmechanismen<br />
vollständig, sodass die<br />
Köpfe gar nicht mehr parken. Vor<br />
allem bei den Festplatten, die<br />
beim Hochfahren verhältnismäßig<br />
viel Energie benötigen, fällt<br />
der Spareffekt im Vergleich zum<br />
Dauerbetrieb entsprechend gering<br />
aus, sodass in diesem Fall<br />
der Wert 254 als die wohl beste<br />
Wahl erscheint.<br />
Taktvolle Grafikkarten<br />
Grafikkarten benötigen ebenfalls<br />
im laufenden Betrieb viel Energie<br />
<strong>und</strong> geben erhebliche Abwärme<br />
ab. Um sowohl den Verbrauch als<br />
auch die Tem<strong>per</strong>atur zu senken,<br />
bieten viele moderne Grafikprozessoren<br />
niedrigere Taktraten an.<br />
TLP nutzt hierbei die Optionen<br />
der weitverbreiteten ATIRadeon<br />
Grafikprozessoren mithilfe von<br />
fünf Schaltprofilen aus. Das funktioniert<br />
allerdings nur mit dem<br />
freien RadeonTreiber <strong>und</strong> einem<br />
Kernel in Version 2.6.35 oder höher.<br />
Suchen Sie in der TLPKonfigurationsdatei<br />
den Abschnitt<br />
RADEON_POWER‐PROFILE <strong>und</strong> wählen<br />
sodann wie üblich nach Netz <strong>und</strong><br />
Akkubetrieb getrennt eine der<br />
Optionen low, mid, high, auto oder<br />
default aus.<br />
Die Option default nutzt die von<br />
der Hardware vorgegebenen Werte,<br />
während die Einstellung auto<br />
den Takt im Akkubetrieb auf einen<br />
mittleren Wert justiert. Im<br />
Netzbetrieb schaltet der Grafikprozessor<br />
dagegen auf volle Taktfrequenz.<br />
Da je nach Anwendungsgebiet<br />
einige Parameter unsinnig<br />
erscheinen, empfiehlt es<br />
sich, hier mit den Optionen etwas<br />
zu ex<strong>per</strong>imentieren.<br />
Stromfresser WLAN<br />
Sofern Sie keinen Netzzugang <strong>per</strong><br />
WLAN benötigen, empfiehlt es<br />
sich, diese Komponente auszuschalten.<br />
TLP unterstützt hier allerdings<br />
nur eine eingeschränkte<br />
Anzahl von WLANChipsätzen:<br />
Bei vielen IntelChips funktioniert<br />
das Feature, AtherosChipsets<br />
dagegen bleiben außen vor.<br />
Besitzt das Thinkpad eine Intel<br />
WLANKarte, passen Sie den Betriebszustand<br />
im Abschnitt WIFI_<br />
PWR der Konfigurationsdatei automatisch<br />
an. Der Wert 1 schaltet<br />
das Powermanagement der Karte<br />
ein, der Wert 5 schaltet es aus.<br />
Diese Funktion setzt einen Linux<br />
Kernel ab Version 2.6.32 voraus.<br />
Bemerken Sie bei aktivem Energiesparmodus<br />
plötzlich instabile<br />
WLANVerbindungen, sollten Sie<br />
das Powermanagement deaktivieren.<br />
Durch die niedrigere Leistungsaufnahme<br />
verringert sich<br />
die Sende <strong>und</strong> Empfangsleistung<br />
des Adapters, <strong>und</strong> unter ungünstigen<br />
räumlichen Bedingungen<br />
oder bei Standortwechseln bricht<br />
die Verbindung zum Router ab.<br />
Das Wechselschachtsystem für<br />
Thinkpads, die sogenannte Ultrabay,<br />
erlaubt den komfortablen<br />
Wechsel von Komponenten ohne<br />
62 08 | 11<br />
www.linux-user.de
TLP<br />
netz&system<br />
Werkzeug. In der Ultrabay genutzte<br />
Festplatten versetzen Sie<br />
dank TLP über die Einstellungen<br />
im Abschnitt DISK_APM_LEVEL ganz<br />
in den Ruhezustand, wenn Sie sie<br />
längere Zeit nicht benötigen.<br />
Betreiben Sie in der Ultrabay ein<br />
optisches Laufwerk, so können<br />
Sie dieses im Akkubetrieb komplett<br />
ausschalten. Suchen Sie<br />
dazu in der TLPKonfiguration<br />
den Abschnitt BAY_POWEROFF <strong>und</strong><br />
ändern Sie den dort vorhandenen<br />
Standardwert von 0 auf 1. Anschließend<br />
geben Sie noch den<br />
DeviceNamen des betroffenen<br />
Laufwerkes an, meist passt jedoch<br />
der Standardwert sr0 bereits.<br />
Arbeiten Sie mit einem<br />
ThinkpadModell, das über zwei<br />
Wechselschächte verfügt, so steuern<br />
Sie diese unabhängig voneinander<br />
durch Angabe des Gerätenamens.<br />
Schweigen im Wald<br />
Wie alle gängigen Notebooks weisen<br />
die IBM/ LenovoGeräte eine<br />
Vielzahl von Schnittstellen zur<br />
Kommunikation mit anderen<br />
Komponenten auf. Da Sie diese<br />
unterwegs selten benötigen, verbirgt<br />
sich hier ebenfalls Einsparpotenzial.<br />
Um <strong>per</strong> USBAnschluss<br />
betriebene Geräte zu deaktivieren,<br />
suchen Sie in der Datei /etc/<br />
default/tlp den Eintrag USB_AUTO‐<br />
SUSPEND: Er sollte auf 1 stehen.<br />
Da bei manchen USBGeräten<br />
wie etwa HSPASticks die AutosuspendFunktion<br />
beim Netzzugang<br />
zu unerwünschten Unterbrechungen<br />
führt, besteht die<br />
Möglichkeit, diese Geräte über<br />
ihre IDNummer von den Funktionen<br />
auszunehmen. Dazu tragen<br />
Sie im Abschnitt USB_BLACKLIST die<br />
eindeutige ID des betroffenen Gerätes<br />
ein. Sie ermitteln diese als<br />
User root im Terminal mittels des<br />
Befehls lsusb (Abbildung C).<br />
In den darauf folgenden Abschnitten<br />
DEVICES_TO_DISABLE legen<br />
Sie bei Bedarf fest, welche weiteren<br />
Schnittstellen das System<br />
beim Start <strong>und</strong> beim Herunterfahren<br />
des Computers ausschaltet.<br />
Letzteres dient dazu, bestimmte<br />
Interfaces, die den Shutdown<br />
blockieren könnten,<br />
zwangsweise in den Ruhezustand<br />
zu schicken. Voreingestellt sind<br />
die WLAN, Bluetooth <strong>und</strong><br />
WWANSchnittstellen.<br />
Akkuwartung<br />
Da die in allen gängigen ThinkpadModellen<br />
verbauten Lithium<br />
IonenAkkus bei den herkömmlichen<br />
Einstellungen einem üblichen<br />
Verschleiß unterworfen<br />
sind, bietet TLP über START_ CHARGE_<br />
THRESH <strong>und</strong> STOP_CHARGE_THRESH die<br />
Möglichkeit, die Ladeschwellen<br />
möglichst schonend einzustellen.<br />
Das bewirkt, dass das System die<br />
Akkus nicht mehr voll auflädt,<br />
sondern nur bis zu einer Schwelle<br />
von 80 Prozent. So verschleißen<br />
die Zellen weniger.<br />
Stellen Sie fest, dass die Kapazität<br />
des Akkus deutlich nachlässt,<br />
so rekalibrieren Sie ihn mithilfe<br />
von TLP. Dabei entlädt das System<br />
die vorhandenen Akkus komplett<br />
<strong>und</strong> befüllt sie anschließend<br />
wieder zu 100 Prozent. Dazu geben<br />
Sie im Terminal als User root<br />
den Befehl tlp discharge ein. Nach<br />
der Komplettentladung füllen Sie<br />
den Akku mittels tlp fullcharge<br />
wieder ganz auf.<br />
Wiederholen Sie dieses Prozedere<br />
alle zwei bis drei Monate, um<br />
die Ladeelektronik stets mit dem<br />
aktuellen Zustand der Zellen konform<br />
zu halten.<br />
Kommandozeilenoptionen<br />
Starten Sie TLP manuell, so bietet<br />
die Software zusätzlich zu den<br />
konfigurierten Optionen einige<br />
Parameter auf der Kommandozeile<br />
für kurzfristige Anpassungen.<br />
Um die möglichen Optionen zu<br />
betrachten, geben Sie einfach tlp<br />
ohne weitere Parameter als User<br />
root im Terminal ein.<br />
Mit den Befehlen bluetooth, wifi<br />
<strong>und</strong> wwan, jeweils gefolgt vom Parameter<br />
off oder on, schalten Sie<br />
die entsprechenden Dienste im<br />
laufenden Betrieb aus oder ein.<br />
Über tlp discharge oder tlp<br />
fullcharge können Sie im Netzbetrieb<br />
das Kalibrieren des eingebauten<br />
Akkus erledigen.<br />
Zum Ermitteln der genauen<br />
DiskID von Festplatten dient der<br />
Befehl tlp diskid. Durch Angabe<br />
der DiskID in der Konfigurationsdatei<br />
von TLP anstelle der<br />
DeviceNamen schließen Sie bei<br />
mehreren Festplatten im Thinkpad<br />
Verwechslungen aus.<br />
Fazit<br />
In der Praxis überzeugte TLP auf<br />
der ganzen Linie. Auf dem Testsystem,<br />
einem Thinkpad X200t,<br />
reduzierte sich der Verbrauch im<br />
Schnitt um bis zu 20 Prozent, obwohl<br />
bestimmte Funktionen wie<br />
das Beeinflussen des GPUTakts<br />
mangels RadeonGrafikadapter<br />
nicht zum Einsatz kamen.<br />
Als großer Stromfresser erwies<br />
sich die IntelWLANKarte, die<br />
etwa 2,5 Watt Leistung benötigte.<br />
Durch Ausnutzen der TLPOptionen<br />
ließ sich der Verbrauch des<br />
Systems auf deutlich unter acht<br />
Watt drücken, sodass sich der Akkubetrieb<br />
um insgesamt 20 Minuten<br />
unter Last verlängerte.<br />
TLP ist ein gut durchdachtes<br />
<strong>und</strong> höchst funktionelles Tool,<br />
das auf keinem ThinkpadNotebook<br />
fehlen sollte. Dank einer<br />
vorbildlichen Dokumentation<br />
<strong>und</strong> FAQ finden sich Einsteiger<br />
ohne detaillierte Kenntnisse sofort<br />
zurecht. (agr) n<br />
infos<br />
[1] Projektseite:<br />
http:// thinkpad-forum. de/ threads/ 82441-Projektvorstellung-TLP-%E2%80%93-<br />
Stromspareinstellungen-f%C3%BCr-Ubuntu-neu-Version-0. 3. 0-Natty-Debian<br />
[2] Archive für Ubuntu <strong>und</strong> Debian:<br />
https:// launchpad. net/ ~linrunner/ +archive/ tlp/ +packages<br />
[3] Repository für OpenSuse: https:// build. opensuse. org/ package/ binaries?<br />
package=tlp& project=home%3Acdersch& repository=OpenSuse_11. 3<br />
[4] Howto: http:// thinkpad-wiki. org/ TLP_-_Stromspareinstellungen_fuer_Ubuntu<br />
[5] FAQ: http:// thinkpad-wiki. org/ TLP_FAQ# Kann_ich_TLP_mit_anderen_Linux-<br />
Distributionen_verwenden. 3F<br />
C Mittels lsusb erhalten<br />
Sie eine Liste der<br />
IDs von USB-Geräten.<br />
tipp<br />
Welche Kernel-Version<br />
Ihr System<br />
nutzt, erfahren Sie<br />
durch Eingabe des<br />
Befehls uname ‐r im<br />
Terminal.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 63
nEtz&systEM<br />
Hybrid-Grafik<br />
© Eric Isselée, 123RF<br />
Optimus-Grafikkarten unter Linux<br />
Ungleiches Paar<br />
Leistung nach Bedarf, das verspricht die Optimus-Technologie von Nvidia. Aber die Notebook-<br />
Hersteller boykottieren Linux – darum hilft sich die Community selbst. Daniel Stender<br />
README<br />
Optimus von Nvidia ermöglicht<br />
auf Laptops<br />
das automatische Umschalten<br />
zwischen internem<br />
<strong>und</strong> dediziertem<br />
Grafikprozessor nach<br />
Bedarf. Allerdings gibt<br />
es keine Linux-Treiber.<br />
Die Community entwickelt<br />
jedoch kräftig an<br />
eigenen Lösungen.<br />
GlossAR<br />
iGPU: Integrated Graphics<br />
Processing Unit.<br />
Auch als Onboard-Grafik<br />
bezeichneter, im Chipsatz<br />
integrierter Grafikprozessor.<br />
dGPU: Dedicated /<br />
Discrete Graphics Processing<br />
Unit. Meist<br />
auch bei Laptops als<br />
Grafikkarte bezeichneter,<br />
dedizierter Grafikprozessor.<br />
Im Februar 2010 stellte Nvidia<br />
die Technologie Optimus offiziell<br />
vor [1]. Die Idee besticht: Moderne<br />
Laptops verwenden häufig neben<br />
der eingebauten Grafikkarte<br />
(dGPU) potente Hardware im<br />
Chipsatz (iGPU). Durch geschicktes<br />
Verschalten <strong>und</strong> mit passenden<br />
Treibern wechselt das System<br />
je nach Bedarf für den Benutzer<br />
unbemerkt zwischen beiden hin<br />
<strong>und</strong> her. Die dGPU übergibt im<br />
Akkubetrieb an die iGPU, was die<br />
Laufzeit merklich verlängert [2].<br />
WARnhinWEis<br />
Die meisten der in diesem Artikel<br />
vorgestellten O<strong>per</strong>ationen setzen<br />
Root-Rechte voraus <strong>und</strong> greifen tief<br />
ins System ein. Es empfiehlt sich,<br />
ein Rettungssystem wie Grml auf<br />
CD oder auf USB-Stick bereitzulegen.<br />
Auf jeden Fall aber sollten Sie<br />
vor allen Ex<strong>per</strong>imenten ein Backup<br />
des Systems machen.<br />
Mittlerweile haben andere Hersteller<br />
die Idee von Optimus [3]<br />
übernommen <strong>und</strong> so populär gemacht:<br />
In den meisten neuen<br />
Notebooks mit einer der dGPU/<br />
iGPU-Kombinationen Intel/ Nvidia,<br />
Nvidia/ Nvidia, Intel/ ATI <strong>und</strong><br />
ATI/ ATI findet sich heute Optimus.<br />
Allerdings unterstützen die<br />
Notebook-Hersteller bisher Linux<br />
nicht, <strong>und</strong> der X-Server <strong>und</strong> der<br />
freie Treiber Nouveau arbeiten<br />
mit Optimus-verschalteter Hardware<br />
bisher nicht zusammen.<br />
Ex<strong>per</strong>imentelles<br />
Als ein typischer Laptop mit Optimus-Grafik<br />
dient im Test ein<br />
Schenker M4S XMG A700 mit Intel-Core-i5-Prozessor<br />
<strong>und</strong> Nvidia<br />
GT 425M (Abbildung A, folgende<br />
Doppelseite). Dieses Gerät erlaubt<br />
im Gegensatz zu anderen<br />
Modellen nicht mehr, das Optimus-Setting<br />
über eine BIOS-Einstellung<br />
zu beeinflussen – was darauf<br />
hinweist, dass die dGPU in<br />
diesem Fall nicht mehr physikalisch<br />
mit den Grafikausgängen<br />
zusammenhängt [4].<br />
Mit einer aktuellen Distribution<br />
– wir verwendeten Linux Mint<br />
Debian Edition, das nach einem<br />
Update mit aktueller Software<br />
wie Kernel 2.6.38-2 <strong>und</strong> X.org<br />
1.10.1 läuft – zeigt das Testmodell<br />
folgendes, Optimus-typisches<br />
Verhalten: Alles funktioniert<br />
ohne Probleme, aber ein Blick in<br />
die Logdatei des X-Servers (/var/<br />
log/Xorg.0.log) zeigt, was beim<br />
Hochfahren geschehen ist: Das<br />
System erkennt beide Grafikeinheiten<br />
<strong>und</strong> wählt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
den Intel-Treiber aus.<br />
Dass es die Nvidia-Karte nicht<br />
anspricht, zeigt sich zum Beispiel<br />
dadurch, dass die Software Nvidia-settings<br />
abbricht. Es läge die<br />
Idee nahe, den X-Server zum La-<br />
66 08 | 11<br />
www.linux-user.de
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den des freien Treibers (nouveau)<br />
oder auch des proprietären Treibers<br />
(nvidia) zu zwingen, indem<br />
Sie ein entsprechendes Setting<br />
mit der Bus-ID der anderen Grafikeinheit<br />
in /etc/X11/xorg.conf<br />
oder unter /usr/share/X11/xorg.<br />
conf.d/ anlegen. Jeder entsprechende<br />
Versuch scheitert aber, indem<br />
der X-Server beim Hochfahren<br />
abbricht (No screens fo<strong>und</strong>) –<br />
ganz so einfach funktioniert es<br />
also unglücklicherweise nicht.<br />
Unter Linux gibt es mittlerweile<br />
die Möglichkeit, die unbenutzte<br />
dGPU komplett abzuschalten,<br />
[1] „World, meet Optimus“:<br />
http:// blogs. nvidia. com/ 2010/ 02/ world-meet-optimus/<br />
[2] Intel HD-Graphics: http:// www. intel. com/ technology/ graphics/ intelhd. htm<br />
[3] Optimus-Whitepa<strong>per</strong>:<br />
http:// www. nvidia. com/ object/ LO_optimus_whitepa<strong>per</strong>s. html<br />
[4] Hardware-Multiplexing bei Optimus: http:// tinyurl. com/ 3paueem<br />
[5] Linux Hybrid Graphics Blog: http:// linux-hybrid-graphics. blogspot. com/<br />
[6] Mailingliste Hybrid Graphics Linux: https:// launchpad. net/ ~hybrid-graphics-linux<br />
[7] Optimus-Wiki: http:// hybrid-graphics-linux. tuxfamily. org/<br />
[8] Acpi_calls: http:// linux-hybrid-graphics. blogspot. com/ 2010/ 07/ using-acpicall-m<br />
odule-to-switch-onoff. html<br />
[9] Ubuntu 10.10 auf Asus U35JC, #3: http:// robbyx. net/ blog/ ? p=190<br />
[10] Bug #752542 auf Launchpad:<br />
https:// bugs. launchpad. net/ lpbugreporter/ +bug/ 752542<br />
[11] Switcheroo in Kernel 2.6.35: http:// tinyurl. com/ 2vkdnqw<br />
[12] Switcheroo <strong>und</strong> Ubuntu: https:// help. ubuntu. com/ community/ HybridGraphics<br />
[13] Switcheroo auf Asus M51TA: http:// tinyurl. com/ 3qdvkeb<br />
[14] Asus-switcheroo: https:// github. com/ awilliam/ asus-switcheroo<br />
[15] Bumblebee:<br />
http:// www. martin-juhl. dk/ 2011/ 05/ optimus-on-linux-problem-solved/<br />
[16] Bumblebee-Bug: https:// github. com/ MrMEEE/ bumblebee/ commit/ a047be<br />
[17]„Epic Fail“: http:// suckup. de/ 2011/ 06/ 20/ epic-fail-bumblebee/<br />
was einen maßgeblichen Zuwachs<br />
an Laufzeit im Akkubetrieb erbringt.<br />
Darüber hinaus klappt das<br />
manuelle Umschalten zwischen<br />
den GPUs. Optimus auch unter<br />
Linux automatisch im fließenden<br />
Übergang mit Abschaltung zu<br />
nutzen, so wie es eigentlich vorgesehen<br />
ist <strong>und</strong> auf aktuellen<br />
Windows-Systemen läuft, steckt<br />
jedoch noch in einer sehr frühen<br />
Phase der Entwicklung (siehe<br />
Kasten Virtuell).<br />
Wer sich mit Optimus auseinandersetzt,<br />
für den bieten vor allem<br />
die Website Linux-Hybrid-Graphics<br />
[5] <strong>und</strong> die Mailing-Liste<br />
Hybrid Graphics Linux auf Launchpad<br />
[6] Informationen <strong>und</strong> Kontakt<br />
zu Mitstreitern. Außerdem<br />
existiert seit Kurzem ein aufgeräumtes<br />
Wiki zu dem Thema [7].<br />
Via Kernel<br />
Es gibt mittlerweile ein spezielles<br />
Kernel-Modul, über das Sie mithilfe<br />
von ACPI-Methoden die<br />
dGPU komplett abschalten [8].<br />
Um es einzubinden, laden Sie zunächst<br />
das Programmverzeichnis<br />
acpi_call mittels des folgenden<br />
Aufrufs herunter:<br />
$ git clone http://github.com/mkU<br />
ottman/acpi_call.git<br />
Das setzt das Paket git voraus.<br />
Wechseln Sie in das Verzeichnis,<br />
kompilieren Sie das Modul mit<br />
make, laden Sie es mittels insmod<br />
acpi_call.ko, <strong>und</strong> sehen Sie dann<br />
mit ./test_off.sh nach, ob auf der<br />
Hardware eine der vorgesehenen<br />
Methoden funktioniert. Auf dem<br />
Testmodell war das nicht der Fall.<br />
Es ist hierbei auf jeden Fall eine<br />
gute Idee, vorher das Kernel-Modul<br />
des Nouveau-Treibers zu deaktivieren,<br />
indem Sie der Datei<br />
/ etc/modprobe.d/blacklist.conf die<br />
Zeile blacklist nouveau am Ende<br />
hinzufügen <strong>und</strong> anschließend<br />
neu starten. Funktioniert eine<br />
der Methoden, konfigurieren Sie<br />
das dauerhaft [9]. Die Entwickler<br />
nehmen Fehlerberichte für die<br />
Weiterentwicklung auf Launchpad<br />
entgegen [10].<br />
Switcheroo<br />
Die Software Switcheroo ermöglicht<br />
zumindest das harte („delayed“)<br />
Umschalten auf Kernel-<br />
Basis zwischen den installierten<br />
Grafikeinheiten. Bereits in Kernel<br />
2.6.35 findet sich dafür die<br />
Gr<strong>und</strong>lage [11]. Ob der laufende<br />
Kernel mit Switcheroo kompiliert<br />
wurde – was weitgehend der Fall<br />
sein dürfte – ermitteln Sie über<br />
folgenden Aufruf:<br />
$ sudo grep ‐i switcheroo /boot/U<br />
config‐2.6.*<br />
Switcheroo kommuniziert über<br />
das Debug-System des Kernels.<br />
Das setzt voraus, dass in der Datei<br />
/etc/fstab die Zeile none /sys/<br />
kernel/debug debugfs defaults 0 0<br />
steht. Falls diese fehlt, tragen Sie<br />
sie nach <strong>und</strong> starten erst einmal<br />
das System neu.<br />
Findet sich anschließend im<br />
Verzeichnis /sys/kernel/debug/<br />
noch kein Unterverzeichnis<br />
vgaswitcheroo, tragen Sie bei der<br />
Option GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT<br />
in /etc/default/grub den Parameter<br />
modset=1 ein. Danach setzen<br />
Sie die Befehle grub‐update <strong>und</strong><br />
grub‐install Bootdevice in einem<br />
Terminal ab <strong>und</strong> starten neu.<br />
Nun schalten Sie zum Beispiel für<br />
das nächste Hochfahren des X-<br />
Servers mit folgendem Befehl auf<br />
die dGPU um [12]:<br />
68 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Hybrid-Grafik<br />
nEtz&systEM<br />
$ sudo echo DDIS > /sys/kernel/<br />
debug/vga‐switcheroo/switch<br />
Es empfiehlt sich, den X-Server<br />
für das Umschalten herunterzufahren.<br />
Den aktuellen Switchstatus<br />
überprüfen Sie ebenfalls in<br />
der Datei switch. Möchten Sie Optionen<br />
dauerhaft setzen, empfiehlt<br />
es sich, sie in die Datei /etc/<br />
rc.d/rc.local einzutragen [13].<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich benötigt Switcheroo<br />
den Nouveau-Treiber, sodass<br />
Sie gegebenenfalls den proprietären<br />
Nvidia-Treiber deinstallieren<br />
müssen, der mit diesem<br />
kollidiert. Im Test mussten wir<br />
darüber hinaus das Kernel-Modul<br />
nouveau explizit nach Switcheroo<br />
laden, indem wir es in /etc/<br />
modprobe.d blacklisteten (siehe<br />
oben), dafür aber in /etc/modules<br />
eintrugen. Nicht nur für Asus-Besitzer<br />
lohnt es sich bei Switcheroo<br />
übrigens asus-switcheroo genauer<br />
unter die Lupe zu nehmen [14].<br />
Fazit<br />
Wer derzeit einen neuen Laptop<br />
kauft, dem steht meist eine Begegnung<br />
mit Optimus ins Haus.<br />
Gibt es keinen BIOS-Switch, um<br />
Optimus abzustellen („Compatibility<br />
mode“), helfen nur Lösungen<br />
wie die hier vorgestellten weiter,<br />
wenn Sie entweder die Hardware<br />
ausreizen oder zumindest<br />
Überflüssiges abstellen möchten.<br />
Unter dem Namen Bumblebee [15] findet sich ein<br />
relativ neues Optimus-Projekt, das auf VirtualGL aufsetzt.<br />
Die Namenswahl beweist Humor: Bumblebee<br />
ist die rechte Hand von Optimus Prime, einem Roboter<br />
aus dem fiktiven Transformers-Universum.<br />
Der Ansatz des Projektes eignet sich für Laptops,<br />
die keinen Hardware-Switch („Multiplexer“) besitzen<br />
<strong>und</strong> deshalb mit Switcheroo Schwierigkeiten haben.<br />
Bumblebee setzt den proprietären Nvidia-Treiber voraus<br />
(Paket nvidia-glx). Debian, Ubuntu <strong>und</strong> Mint bieten<br />
diesen direkt nach der Installation automatisch<br />
an. Um die Software zu installieren, klonen Sie mittels<br />
Git https://github.com/MrMEEE/bumblebee, <strong>und</strong><br />
führen darin dann ./install.sh aus.<br />
Dabei funktioniert aber in der Regel<br />
nur eine Auswahl der angebotenen<br />
Lösungen. Da die Sache<br />
viele Benutzer betrifft, wird aber<br />
kräftig weiterentwickelt. Spätestens,<br />
wenn sich der X-Server auf<br />
hybride Grafik versteht oder Nouveau<br />
nachzieht, hat sich das Problem<br />
wieder erledigt. Bis dahin<br />
dürften aber noch einige Monate<br />
ins Land gehen (agr) n<br />
ViRtuEll<br />
Obwohl der Einsatz von virtuellen Screens gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
ein „weiches“ Umschalten wie unter Windows<br />
ermöglicht, müssen Sie Programme, die auf<br />
Unterstützung durch die dGPU angewiesen sind, bisher<br />
noch speziell aufrufen. Außerdem laufen hier<br />
bisher immer noch beide GPUs dauerhaft. Es tut<br />
sich zurzeit aber gerade bei diesem vielversprechenden<br />
Projekt eine ganze Menge.<br />
Bei der vielen Arbeit hat sich aber in Version 1.4.31<br />
der Software ein fataler Bug ins Skript zum Deinstallieren<br />
der Software eingeschlichen [16], durch den<br />
Sie das Verzeichnis /usr komplett löschen [17]. Dieser<br />
Fehler findet sich, wurde aber mittlerweile in der<br />
Folgeversion 1.4.32 behoben.
netz&system<br />
Upstart<br />
Eigene Dienste mit Upstart zünden<br />
Durchstarten<br />
Unter Ubuntu wacht der SysV-Init-Ersatz Upstart über die komplexen Vorgänge beim Systemstart.<br />
Mit dem richtigen Know-how fügen Sie bei Bedarf hier ein eigenes Startskript ein. Tim Schürmann<br />
© Sergiy Serdyuk, 123RF<br />
ReADme<br />
Upstart arbeitet beim<br />
Systemstart Job-Dateien<br />
ab, die alle notwendigen<br />
Systemdienste<br />
starten. Für eigene<br />
Dienste benötigen<br />
Sie eine neue, maßgeschneiderte<br />
Job-Datei.<br />
Dieser Workshop zeigt,<br />
wie Sie diese anlegen.<br />
Nachdem der Kernel die Hardware<br />
initialisiert hat, reicht er unter<br />
Ubuntu die Kontrolle über das<br />
System direkt an das Programm<br />
Upstart weiter. Diesem wiederum<br />
fällt die Aufgabe zu, die Hardware<br />
einzurichten <strong>und</strong> alle für den Betrieb<br />
notwendigen Dienste zu<br />
starten. Auf einem modernen<br />
Linux-System sind das mittlerweile<br />
eine ganze Menge – angefangen<br />
beim Druckdienst Cups<br />
über das X-Window-System bis<br />
zum Gnome Display Manager<br />
GDM, um nur drei der bekannteren<br />
Gesellen zu nennen.<br />
Um das gesamte System möglichst<br />
schnell hochzufahren, böte<br />
VeRsteckspiel<br />
Auf der Festplatte Ihres Rechners suchen Sie ein Programm namens<br />
Upstart vergebens. Das Werkzeug nutzt aus gutem Gr<strong>und</strong><br />
ein Pseudonym: Sobald der Linux-Kernel gestartet ist <strong>und</strong> den<br />
Computer in Beschlag genommen hat, ruft er stur das Programm<br />
/sbin/init auf. Um direkt nach dem Systemstart als erster Prozess<br />
mit der Nummer (PID) 1 die Arbeit aufzunehmen, versteckt<br />
sich Upstart folglich genau hinter diesem Namen. Deshalb finden<br />
Sie Upstart auch in der Liste mit allen Prozessen (ps ‐A) stets<br />
unter dem Pseudonym init; seine Manpage rufen Sie dementsprechend<br />
über das Kommando man init auf.<br />
es sich an, alle Dienste gleichzeitig<br />
zu starten. Dummerweise hängen<br />
einige von anderen ab: So<br />
nimmt beispielsweise der Druckdienst<br />
Cups seine Arbeit erst auf,<br />
wenn das Netzwerk steht. Um solche<br />
Abhängigkeiten zu berücksichtigen,<br />
verwendet Upstart ein<br />
ereignisgesteuertes System: Sobald<br />
ein bestimmtes Ereignis eintritt,<br />
wie etwa „Netzwerk aktiviert“<br />
oder „TV-Stick angeschlossen“,<br />
arbeitet Upstart alle zu diesem<br />
Ereignis passenden Jobs ab.<br />
Hinter diesen Jobs verbergen<br />
sich Textdateien, die die Befehle<br />
zum Starten der eigentlichen<br />
Dienste oder zum Einrichten der<br />
Hardware enthalten. Tritt zum<br />
Beispiel das Ereignis „Netzwerk<br />
aktiviert“ auf, geht Upstart alle<br />
zugehörigen Dateien durch, von<br />
denen wiederum eine das Drucksystem<br />
hochfährt. Jobs voneinander<br />
unabhängiger Ereignisse bearbeitet<br />
Upstart parallel. So ist es<br />
etwa dem gerade eingestöpselten<br />
TV-Empfänger in der Regel egal,<br />
ob das Netzwerk bereits läuft.<br />
Arbeitgeber<br />
Um beim Systemstart einen eigenen<br />
Dienst automatisch hochzufahren,<br />
erstellen Sie eine passende<br />
Job-Datei, die den Namen des<br />
Jobs als Dateinamen sowie das<br />
Suffix .conf trägt. Der Inhalt setzt<br />
sich recht einfach zusammen: Listing<br />
1 zeigt ein Beispiel, das beim<br />
Systemstart eine Software zur<br />
Lärmmessung startet. Jede Zeile<br />
enthält eine Anweisung oder Information<br />
für Upstart; Kommentare<br />
beginnen ähnlich wie in<br />
Shell-Skripten mit einer Raute.<br />
Hinter den Schlüsselwörtern<br />
description <strong>und</strong> author steht in Anführungszeichen<br />
eine Beschreibung<br />
<strong>und</strong> der Name des Autors.<br />
Bei beiden handelt es sich um<br />
freiwillige Angaben. Über die Zeile<br />
start on legen Sie fest, bei welchen<br />
Ereignissen Upstart diesen<br />
Job auf die Reise schickt. Die<br />
Software benötigt mindestens ein<br />
Dateisystem (filesystem), um die<br />
gemessenen Daten abzulegen. In<br />
aktuellen Upstart-Versionen darf<br />
start on nur einmal auftauchen.<br />
70 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Upstart<br />
netz&system<br />
Kleine Zwischenfälle<br />
Es bleibt noch die Frage, welche<br />
Ereignisse es denn gibt, wie diese<br />
heißen <strong>und</strong> wo genau sie herkommen.<br />
Das allererste Ereignis – es<br />
trägt den sinnigen Namen startup<br />
– erzeugt Upstart direkt nach seinem<br />
Start selbst. Darüber hinaus<br />
gilt der Start <strong>und</strong> das Beenden eines<br />
Jobs ebenfalls als Ereignis.<br />
Mit der Anweisung<br />
A Ab Ubuntu 11.04 liefert<br />
die Manpage upstart‐events<br />
wichtige<br />
Ereignisse.<br />
start on starting cups<br />
setzt Upstart den eigenen Job<br />
zeitgleich mit Cups in Bewegung.<br />
Alternativ zu starting gibt es auch<br />
noch started. Damit läuft der eigene<br />
Job zu einem nicht genauer<br />
bestimmten Zeitpunkt nach dem<br />
Start von Cups an.<br />
Soll der eigene Job dagegen erst<br />
dann anlaufen, wenn der Druckdienst<br />
stoppt, führt folgende Anweisung<br />
zum Ziel:<br />
start on stopped cups<br />
B Diese Grafik verdeutlich die Ereignisse<br />
beim Ausführen einer Job-<br />
Datei in ihrer zeitlichen Reihenfolge.<br />
Einige Systemdienste produzieren<br />
eigene Ereignisse, wie etwa<br />
der Hardware-Manager Udev<br />
beim Einstöpseln eines Peripheriegerätes.<br />
Das Ereignis trägt dabei<br />
einen Namen nach dem Schema<br />
Subsystem‐device‐Aktion, wobei<br />
Subsystem für das Udev-Subsystem<br />
<strong>und</strong> Aktion für die entsprechende<br />
Aktion steht. Ein neu angeschlossener<br />
Datenträger löst also das<br />
Event block‐device‐added aus.<br />
Eine Liste mit typischen Ereignissen<br />
sowie weitere Hilfestellungen<br />
liefert ab Ubuntu 11.04 beziehungsweise<br />
Upstart 0.9.4 die<br />
Manpage man upstart‐events (Abbildung<br />
A).<br />
Setzt ein Job gleich mehrere Ereignisse<br />
voraus, verknüpfen Sie<br />
diese in den Anweisungen über<br />
das Schlüsselwort and:<br />
listing 1<br />
01 description "Beispiel für<br />
einen Job"<br />
02 author "Tim Schürmann"<br />
03<br />
04 start on filesystem<br />
05 exec /usr/bin/messdaemon<br />
‐‐log=/var/log/laerm/messung.<br />
log<br />
06<br />
07 pre‐start script<br />
08 # Erstelle notwendiges<br />
Verzeichnis:<br />
09 mkdir ‐p /var/log/laerm<br />
10 end script<br />
11<br />
12 post‐stop script<br />
13 # Aufräumen:<br />
14 rm ‐rf /var/log/laerm<br />
15 end script<br />
16<br />
17 respawn<br />
18 respawn limit 5 60<br />
19 stop on filesystem<br />
start on local‐filesystem and stU<br />
arted dbus<br />
In diesem Beispiel muss zum einen<br />
das Messaging-Framework<br />
Dbus gestartet sein <strong>und</strong> zum anderen<br />
die lokalen Dateisysteme<br />
eingehängt sein, damit Upstart<br />
den Job auch ausführt. Analog<br />
verlangt das Verknüpfen mit or,<br />
dass eines der Ereignisse bereits<br />
eingetreten ist.<br />
Im Zusammenspiel mit r<strong>und</strong>en<br />
Klammern erstellen Sie beliebig<br />
komplexe Bedingungen, wie sie<br />
beispielsweise der Job für den<br />
Druckdienst Cups verwendet (siehe<br />
Listing 2). Mehr zum Ereignis<br />
runlevel erfahren Sie im Kasten<br />
Altlasten auf der folgenden Seite.<br />
Dienstverhältnis<br />
Nachdem geklärt ist, wann der<br />
Job anläuft, fehlt nur noch das zu<br />
startende Programm, welches Sie<br />
über exec festlegen (Listing 1, Zeile<br />
5). Dabei geben Sie das vollständige<br />
Kommando einschließlich<br />
etwaiger Parameter an. Die<br />
beiden Zeilen start on <strong>und</strong> exec<br />
start on (filesystem and (started dbus or runlevel<br />
[2345]) and stopped udevtrigger)<br />
listing 2<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 71
netz&system<br />
Upstart<br />
C Der Befehl initctl<br />
list liefert eine Liste<br />
aller Jobs <strong>und</strong> des jeweiligen<br />
Status.<br />
ergeben bereits einen vollständigen,<br />
minimalen Job. Upstart startet<br />
den hinter exec angegebenen<br />
Prozess übrigens gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
im Vordergr<strong>und</strong>: Auf diese Weise<br />
fällt es der Software deutlich<br />
leichter, zu überprüfen, ob ein<br />
Prozess noch läuft.<br />
Anstelle von exec dürfen Sie ein<br />
komplettes Shell-Skript angeben,<br />
das Upstart dann mittels /bin/sh<br />
AltlAsten<br />
Nach wie vor setzen viele Distributionen auf den Ansatz SysV-Init,<br />
bei dem eine Reihe von Skripten nacheinander startet [2]. Zudem<br />
unterscheidet SysV-Init zwischen verschiedenen Gesamtkonfigurationen<br />
des Systems, den sogenannten Runleveln. Diese erhalten<br />
jeweils eine Nummer <strong>und</strong> umfassen unterschiedliche Dienste. Im<br />
Runlevel 2 steht beispielsweise noch kein Netzwerk bereit.<br />
Vielen Diensten von Drittanbietern liegen immer noch passende<br />
Skripte für SysV-Init bei. Um diese nicht auf einen Schlag nutzlos<br />
zu machen, bindet Upstart sie über einen kleinen Kniff ein: Nach<br />
allen Ereignissen führt es den Job rc aus, der wiederum das<br />
Skript /etc/init.d/rc anwirft. Dieses arbeitet alle verbliebenen<br />
SysV-Init-Skripte im Verzeichnis /etc/init.d wie gewohnt, also<br />
eines nach dem anderen ab.<br />
Möchten Sie erreichen, dass ein eigener Job erst danach beziehungsweise<br />
mit diesen alten SysV-Init-Skripten startet, verwenden<br />
Sie hinter start on das Ereignis runlevel:<br />
start on runlevel [2345]<br />
In diesem Fall würde der Job in den Runleveln 2, 3, 4 <strong>und</strong> 5 starten.<br />
Das Stoppen erfolgt analog:<br />
stop on runlevel [!2345]<br />
Das Ausrufezeichen verkehrt das Argument ins Gegenteil. Dieser<br />
Behelf war eigentlich nur als Übergangshilfe gedacht, bis die<br />
Maintainer alle alten SysV-Init-Skripte in Upstart-Jobs umgeschrieben<br />
haben. Doch selbst in Ubuntu 11.04 tummeln sich<br />
noch immer diverse SysV-Init-Skripte im Verzeichnis /etc/init.d.<br />
ausführt. Die Befehle<br />
des Skripts<br />
müssen dabei zwischen<br />
den Schlüsselwörtern<br />
script<br />
<strong>und</strong> end script stehen.<br />
Ergänzend<br />
dürfen Sie ein<br />
Skript angeben,<br />
das Upstart noch<br />
vor dem eigentlichen<br />
Programm<br />
(im Beispiel der<br />
messdaemon) ausführt.<br />
Das<br />
pre‐start-Skript<br />
eignet sich dazu,<br />
um eine Arbeitsumgebung<br />
für<br />
das eigentliche<br />
Programm einzurichten<br />
(Listing 1, Zeilen 7 bis<br />
10). Analog gibt es die Anweisung<br />
post‐stop, die immer dann zum<br />
Einsatz kommt, wenn sich der<br />
Hauptprozess beendet (Listing 1,<br />
Zeilen 12 bis 15).<br />
Falls nötig, geben Sie dem<br />
Dienst auch noch ein post‐start<br />
mit, das Upstart direkt nach dem<br />
Anlaufen des Dienstes ausführt.<br />
Doch Vorsicht: Da Upstart voraus<br />
setzt, dass der Dienst im Vordergr<strong>und</strong><br />
läuft, bestehen wenig<br />
Möglichkeiten, um festzustellen,<br />
wann genau der Start abgeschlossen<br />
ist. Daher startet es das<br />
Skript immer parallel mit dem<br />
eigentlichen Dienst.<br />
Die Skripte in post‐stop <strong>und</strong><br />
pre‐start bestehen jeweils nur aus<br />
einer einzelnen Anweisung, weshalb<br />
Sie sie in diesem Fall schlicht<br />
in eine Zeile schreiben dürfen.<br />
Wann Upstart die Befehle hinter<br />
welchen Schlüsselwörtern ausführt,<br />
verdeutlicht noch einmal<br />
Abbildung B (vorige Seite).<br />
listing 3<br />
initctl show‐config ‐e > ausgabe.txt<br />
initctl2dot ‐f ausgabe.txt ‐o ausgabe.dot<br />
dot ausgabe.dot ‐Tps > diagramm.ps<br />
Urlaubss<strong>per</strong>re<br />
Beendet sich das Messprogramm<br />
unerwartet, dann übernimmt Upstart<br />
bei Bedarf für Sie die Aufgabe,<br />
es umgehend neu zu starten.<br />
Dies erledigen Sie über das<br />
Schlüsselwort respawn. Liegt jedoch<br />
ein Programmfehler vor,<br />
führt ein endloser Neustart eventuell<br />
dazu, dass Sie damit das System<br />
überlasten. Mit respawn limit<br />
5 60 versucht Upstart, die Messsoftware<br />
höchstens fünf Mal in<br />
60 Sek<strong>und</strong>en neu zu starten (Listing<br />
1, Zeile 18). Diese Angabe<br />
setzt jedoch nur Zeitspanne <strong>und</strong><br />
Iteration. Das macht es notwendig,<br />
ein zusätzliches respawn hinterherzuschieben.<br />
Fährt das Netzwerk aus irgendeinem<br />
Gr<strong>und</strong> herunter, kann das<br />
Messprogramm keine Daten<br />
mehr versenden <strong>und</strong> sollte daher<br />
ebenfalls terminieren. Das Ereignis,<br />
bei dem Upstart den Job anhält,<br />
legt stop on fest (Listing 1,<br />
Zeile 19). Dabei sendet Upstart<br />
zunächst das Signal SIGTERM, das<br />
dem Prozess die Möglichkeit gibt,<br />
sich ordnungsgemäß zu beenden,<br />
<strong>und</strong> wartet ein paar Sek<strong>und</strong>en.<br />
Sollte der Prozess immer noch<br />
laufen, würgt Upstart ihn mit<br />
dem Kill-Signal (SIGKILL) ab (Abbildung<br />
B, vorige Seite).<br />
Personalversammlung<br />
Die fertige Job-Datei kopieren Sie<br />
nach /etc/init. Upstart berücksichtigt<br />
sie spätestens beim<br />
nächsten Boot-Vorgang. Im Ordner<br />
/etc/init liegen einige Standard-Jobs,<br />
die sich beispielsweise<br />
um das Einrichten des Netzwerks<br />
oder den Start des Drucksystems<br />
kümmern. Sie eignen sich in Kopie<br />
bestens als Ausgangspunkt<br />
für eigene Ex<strong>per</strong>imente.<br />
Möchten Sie nicht bis zum<br />
nächsten Systemstart warten,<br />
dann weisen Sie Upstart entweder<br />
an, die geänderten Job-Dateien<br />
neu zu laden:<br />
sudo initctl reload‐configuration<br />
72 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Upstart<br />
netz&system<br />
oder starten den Job <strong>per</strong> Hand.<br />
Unter der Voraussetzung, dass<br />
die Job-Datei messstation.conf<br />
heißt, geschieht dies mit<br />
D Über initctl<br />
show‐config erhalten<br />
Sie einen Überblick<br />
über die aktuellen<br />
Jobs.<br />
sudo start messstation<br />
Das Werkzeug start gehört zum<br />
Upstart-Paket <strong>und</strong> steht als Abkürzung<br />
für<br />
sudo initctl start messstation<br />
Analog existiert der Befehl stop,<br />
mit dem Sie den Job wieder anhalten.<br />
Eine Liste mit sämtlichen<br />
Jobs wirft bei Bedarf das Kommando<br />
initctl list aus (Abbildung<br />
C). Probleme protokolliert<br />
Upstart unter /var/log/boot.<br />
Ab Upstart 0.9.4, das erstmals<br />
in Ubuntu 11.04 zum Einsatz<br />
kommt, haben Sie die Möglichkeit,<br />
die Jobs <strong>per</strong> initctl<br />
check‐config auf Fehler zu überprüfen.<br />
Der Befehl spürt insbesondere<br />
problematische Abhängigkeiten<br />
auf – etwa wenn sich<br />
zwei Dienste gegenseitig voraussetzen.<br />
Geht bei der Prüfung alles<br />
glatt über die Bühne, beendet<br />
sich Upstart einfach ohne jede<br />
Rückmeldung. Mit dem Kommando<br />
initctl show‐config listen<br />
Sie alle Jobs <strong>und</strong> die zugehörigen<br />
Ereignisse auf (Abbildung<br />
D).<br />
Mit dem Parameter ‐e nimmt<br />
der Befehl zudem noch komplexe<br />
Bedingungen auseinander <strong>und</strong><br />
zeigt an, welche Teile davon Jobs<br />
<strong>und</strong> welche Ereignisse sind. Bei<br />
Bedarf leiten Sie diese Ausgabe in<br />
eine Datei um, <strong>und</strong> wandeln diese<br />
mit dem Hilfsprogramm Initctl-<br />
2dot in ein Eingabeformat für das<br />
Programm Graphviz. Mit Letzterem<br />
wiederum erstellen Sie daraus<br />
einen Abhängigkeitsgraph.<br />
Die passenden Kommandos finden<br />
Sie in Listing 3.<br />
Mit dem universellen Upstart-<br />
Werkzeug /sbin/initclt haben Sie<br />
die Möglichkeit, selbst Ereignisse<br />
zu erzeugen:<br />
sudo initctl emit meinereignis<br />
Dies würde das frei erf<strong>und</strong>ene Ereignis<br />
meinereignis auslösen, auf<br />
das dann ein selbstgeschriebener<br />
Job bei Bedarf reagiert.<br />
Umgekehrt hat ein Job mit<br />
initctl die Möglichkeit, selbst Ereignisse<br />
abzusetzen. Dazu gilt es,<br />
in einem seiner Skripte den passenden<br />
Befehl einzubauen. Für<br />
das genannte Beispiel sähen die<br />
Einträge wie folgt aus:<br />
emits messung‐start<br />
emits messung‐ende<br />
Um Upstart die Startreihenfolge<br />
der Jobs zu erleichtern, gibt das<br />
Schlüsselwort emits an dieser Stelle<br />
darüber Auskunft, welche Ereignisse<br />
ein Job absetzt.<br />
Ausblick<br />
Obwohl schon 2006 mit Ubuntu<br />
6.10 „Edgy Eft“ eingeführt, geht<br />
die Arbeit an Upstart munter weiter.<br />
So hat sich der Aufbau einer<br />
Job-Datei im Laufe der Zeit<br />
(wenn auch nur leicht) geändert<br />
<strong>und</strong> ist immer noch nicht endgültig<br />
zementiert. Zukünftig soll Upstart<br />
auf Änderungen an Dateien<br />
infos<br />
[1] Upstart-Homepage:<br />
http:// upstart. ubuntu. com<br />
[2] SysV-Init <strong>und</strong> Runlevel: Tim Schürmann,<br />
„Der nächste, bitte!“, LU 12/ 2010, S. 88<br />
http:// www. linux-community. de/ 22208<br />
<strong>und</strong> Verzeichnissen sowie auf<br />
zeitgesteuerte Ereignisse reagieren.<br />
Damit würden dann die entsprechenden<br />
Dienste wie Cron,<br />
Anacron <strong>und</strong> Atd überflüssig.<br />
Allerdings gelang es Canonical<br />
bislang nicht, die anderen großen<br />
Distributionen von Upstart zu<br />
überzeugen. Im Gegenteil – mittlerweile<br />
drohen jetzt die letzten<br />
Verbündeten zur Konkurrenz namens<br />
Systemd überzulaufen (siehe<br />
Kasten Alleine im Weltall). Da<br />
Canonical sein hauseigenes Upstart<br />
jedoch vermutlich nicht so<br />
schnell beerdigt, stehen Entwicklern<br />
<strong>und</strong> Administratoren zukünftig<br />
als Ergänzung zum guten<br />
alten SysV-Init mit Upstart <strong>und</strong><br />
Systemd zwei konkurrierende Ansätze<br />
ins Haus. (agr) n<br />
Alleine im WeltAll<br />
Ursprünglich sollte das von Scott James Remnant erf<strong>und</strong>ene <strong>und</strong><br />
von Canonical gesponserte Upstart auch in anderen Distributionen<br />
zum Einsatz kommen. Fedora übernahm es ab Version 9,<br />
einige Netbook-Distributionen, wie etwa Googles Chromium verwenden<br />
es ebenfalls. OpenSuse wollte Upstart bereits mit Version<br />
11.3 einführen, verschob die Integration aber immer wieder.<br />
Wer mag, darf das Werkzeug immerhin in den Versionen 11.3<br />
<strong>und</strong> 11.4 nachinstallieren – wenngleich der Betrieb damit nicht<br />
immer ganz gefahrlos klappt.<br />
Die Zurückhaltung hat einen Gr<strong>und</strong>: Derzeit warten die Entwickler<br />
der großen Distributionen gespannt auf den Upstart-Konkurrenten<br />
Systemd, der einen noch schnelleren Start des Systems<br />
verspricht. Fedora steigt bereits mit der nächsten Version auf ihn<br />
um, aber auch OpenSuse, Debian <strong>und</strong> Mandriva liebäugeln offen<br />
mit Systemd. Unter dem Strich hält somit nur noch Ubuntu als<br />
einzige große Distribution an Upstart fest.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 73
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7: Technische Daten. Der günstige<br />
Kostenpunkt lässt schon auf einen<br />
gewissen Minimalismus<br />
schließen, <strong>und</strong> tatsächlich fehlen<br />
dem Gerät über das Gr<strong>und</strong>pensum<br />
hinaus jegliche erweiterten<br />
Funktionen wie Webcam, GPS,<br />
Bluetooth oder Mobilfunk. Sogar<br />
auf einen Video-Ausgang verzichtet<br />
der winzige Rechner. Als wider<br />
Erwarten kristallklar, krisp in der<br />
Darstellung <strong>und</strong> gut ablesbar erweist<br />
sich der 7-Zoll-Bildschirm<br />
mit einer Auflösung von 800x480<br />
Pixeln. Das Display lässt sich auf<br />
volle 180 Grad aufklappen <strong>und</strong><br />
sein Inhalt über eine Sondertaste<br />
in 90-Grad-Schritten rotieren –<br />
praktisch zum Lesen von E-Books.<br />
Der NB-7 baut deutlich kleiner<br />
als etwa ein Asus EeePC der ersten<br />
Generation <strong>und</strong> ist auch spürbar<br />
leichter. Trotz der geringen<br />
Größe lässt sich auf der Tastatur<br />
auch mit nicht ganz so grazilen<br />
Fingern gut tippen. Die Tasten<br />
bieten zudem einen zwar weichen,<br />
aber deutlichen Anschlag.<br />
Den Platz der F-Tasten nehmen<br />
Tasten mit einer Sonderbelegung<br />
ein. Über diese lassen sich gezielt<br />
wichtige Apps aufrufen,<br />
wie Netzwerkeinstellungen,<br />
Dateimanager,<br />
Webbrowser, Mailclient, Mediaplayer<br />
oder Market. Bei Letzterem<br />
handelt es sich um eine Pearl-Version<br />
des AndroidPit, die jedoch<br />
bei der Suche nach dort nicht vorgehaltenen<br />
Apps auf den Android-<br />
Market durchlinkt.<br />
Seinen Betriebszustand signalisiert<br />
der NB-7 über sechs LEDs an<br />
der vorderen Gehäusekante: Links<br />
residieren jene für Power, Status<br />
<strong>und</strong> Akku, rechts finden sich Anzeigen<br />
für Num Lock, Caps Lock<br />
<strong>und</strong> – laut Handbuch – „Download“.<br />
Die Letztere brachten wir<br />
im Test allerdings unter keinen<br />
Pearl Meteorit NB-7: tecHNiscHe dateN<br />
Betriebssystem Android 2.2.1 (Kernel 2.6.32)<br />
CPU/ Chipsatz<br />
Speicher<br />
Display<br />
Bedienung<br />
Schnittstellen<br />
Audio<br />
Netzwerk<br />
ARM11 iMAPx210, 1 GHz<br />
256 MByte RAM (1) , 2 GByte Flash<br />
7 Zoll, 800x480 Pixel<br />
wie auch immer gearteten Betriebsbedingungen<br />
zum Leuchten.<br />
Apps <strong>und</strong> mehr<br />
Drei Home-Bildschirme lassen<br />
sich mit verschiedenen mehr oder<br />
weniger sinnigen Widgets belegen,<br />
wie Uhr, Kalender, Google-<br />
Suche, Newsreader- <strong>und</strong> Facebook-Ticker<br />
oder Wettervorhersage<br />
(Abbildung A). Am oberen<br />
Bildschirmrand residiert ein System-Tray,<br />
am unteren ein Dock<br />
für sechs frei belegbare Apps.<br />
Über das mittlere Symbol schaltet<br />
man zwischen Home- <strong>und</strong> Apps-<br />
Bildschirmen um. Auf Letzteren<br />
lassen sich die eingerichteten<br />
Apps nach Belieben verteilen.<br />
QWERTZ-Tastatur mit Umlauten, 14 Funktionstasten,<br />
Touchpad mit 2 Maustasten<br />
SD/ SDHC (bis 32 GByte), 3 x USB 2.0 (davon 1 Uplink)<br />
integrierter Stereo-Lautsprecher,<br />
2 x 3,5 mm Klinke (Kopfhörer, Mikrofon)<br />
100-Mbit/ s-Ethernet, WLAN 802.11b/ g<br />
Akku Li-Ion 3300 mAh (Standzeit 3h (2) )<br />
Maße / Gewicht 215 x 145 x 28 mm, 640 g<br />
Video-Formate<br />
Audio-Formate<br />
Lieferumfang<br />
Preis<br />
Bezugsquelle<br />
Webseite<br />
AVI, MOV, MP4, MPG, WMV<br />
AAC/ AAC+, MP3, WAV, WMA<br />
Handbuch (deutsch), System- <strong>und</strong> Treiber-CD,<br />
230V-Netzteil, USB-Kabel (3)<br />
99,90 Euro<br />
Pearl Agency, 79426 Buggingen (Best.-Nr.: PX-8690-913)<br />
http:// www. pearl. de/ a-PX8690-1520. shtml<br />
(1) nicht erweiterbar, (2) Herstellerangabe, (3) fehlte beim Testgerät, siehe Kasten rechts<br />
74 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Pearl Meteorit NB-7<br />
Hardware<br />
A Der Nutzen der Widgets auf den Homescreens hält sich in engen<br />
Grenzen: So handelt es sich beim Kalender lediglich um ein Anzeigeblatt.<br />
B Auf den Appscreens des NB-7 sammelt sich im täglichen Gebrauch<br />
schnell eine ganze Menge der kleinen Anwendungen an.<br />
Zum sinnvollen Gebrauch des<br />
NB-7 empfiehlt es sich, aus dem<br />
Market gleich einige Apps herunterzuladen<br />
(Abbildung B) – beispielsweise<br />
einen etwas komfortableren<br />
Webbrowser als den mitgelieferten.<br />
Hier macht beispielsweise<br />
O<strong>per</strong>a Mobile eine gute Figur.<br />
Zum anderen fehlt ein Texteditor,<br />
der auch mit Linux-typischen<br />
Codierungen zurechtkommt.<br />
Hier hilft freie Software<br />
weiter, in Form des komfortablen<br />
<strong>und</strong> vielseitigen Jota-Texteditors.<br />
Auch ein Terminalemulator erweist<br />
sich als praktisch, um mal<br />
kurz eben den Status der Netzwerkschnittstellen<br />
zu prüfen oder<br />
einen Rechner anzupingen. Als<br />
komfortable App zum Datentausch<br />
bewährte sich im Test Ftp-<br />
Cafe, <strong>und</strong> Social-Network-Enthusiasten<br />
werden sicherlich nicht<br />
ohne die Facebook-App leben<br />
wollen. Kurz vor Redaktionsschluss<br />
erschien außerdem auch<br />
eine App für das neue Google+.<br />
C Beidhändiger Taskwechsel: Mit<br />
links hält man die Home-Taste gedrückt,<br />
mit rechts wählt man über<br />
die Pfeiltasten im Taskswitcher das<br />
Gewünschte aus.<br />
Unartigkeiten<br />
Als extrem unkomfortabel erweist<br />
sich der Wechsel zwischen laufenden<br />
Tasks, der entweder eine wahre<br />
Tastatur- <strong>und</strong> Maus-Orgie mit<br />
Umweg über den Homescreen erfordert<br />
oder alternativ den Einsatz<br />
beider Hände <strong>und</strong> ein Herumhämmern<br />
auf den Pfeiltasten<br />
(Abbildung C). Das Einschalten<br />
des NB-7 gerät zum Geduldsspiel<br />
– der Kaltstart dauert erstaunlicherweise<br />
gut 45 Sek<strong>und</strong>en, bei<br />
eingelegter SD-Card sogar bis zu<br />
einer Minute.<br />
Das Ausschalten andererseits<br />
ähnelt einem Geschicklichkeitsspiel:<br />
Ein entsprechender Menüpunkt<br />
fehlt, stattdessen gilt es,<br />
die Power-Taste unterhalb des<br />
Bildschirms r<strong>und</strong> drei Sek<strong>und</strong>en<br />
lang zu drücken. Mit etwas Glück<br />
erscheint dann ein Dialog zum<br />
Shutdown. Drückt man jedoch zu<br />
da feHlt docH was?<br />
Dem Pearl Meteorit NB-7 liegt eine<br />
Mini-CD mit dem kompletten System<br />
<strong>und</strong> einem Brennprogramm bei. Damit<br />
lässt sich nach einem eventuellen<br />
„Bricken“ der Auslieferungszustand<br />
wiederherstellen. Dazu<br />
braucht man einen Windows-PC <strong>und</strong><br />
das eigentlich mitgelieferte USB-<br />
Uplink-Kabel – das beim Testgerät<br />
jedoch fehlte. Wie ein kurzer Blick in<br />
einschlägige Foren zeigt, ging das<br />
nicht nur der Redaktion so. Hier lag<br />
offenbar ein genereller Mangel der<br />
ersten Liefercharge vor, der künftig<br />
wohl nicht mehr vorkommt. Das fehlende<br />
Kabel liefert Pearl auf Anfrage<br />
ohne weitere Umstände nach.<br />
lange, schaltet sich der NB-7 ohne<br />
Nachfrage aus <strong>und</strong> verliert dabei<br />
alle Einstellungen aus der laufenden<br />
Sitzung. Drückt man zu kurz,<br />
schaltet sich lediglich der Bildschirm<br />
aus – die einzige Stromspar<br />
stufe, die der NB-7 kennt, einen<br />
Sleep-Modus beherrscht er<br />
unerfreulicherweise nicht.<br />
Die Bedienung des NB-7 erfordert<br />
aufgr<strong>und</strong> des Betriebssystems<br />
reichlich Umgewöhnung –<br />
eigentlich handelt es sich eher um<br />
ein zu groß geratenes Smartphone<br />
ohne Telefoniefunktion als um<br />
ein Netbook. An vielen Stellen<br />
nervt die Auslegung von Android<br />
als Smartphone-Betriebssystem:<br />
So muss man etwa zwischen Eingabefeldern<br />
mit der Maus oder<br />
den Pfeiltasten wechseln, [Tab]<br />
funktioniert nicht – der Touchscreen<br />
lässt grüßen.<br />
Fazit<br />
Hat man die Hürden von Android<br />
aber erst einmal gemeistert, erweist<br />
sich der Pearl Meteorit<br />
NB-7 als patenter <strong>und</strong> handlicher<br />
Begleiter insbesondere für unterwegs.<br />
Speziell bei beengten Platzverhältnissen,<br />
beispielsweise in<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />
spielt der Zwerg seine Stärken<br />
voll aus. Die GHz-CPU arbeitet<br />
auch an spruchs vollere Anwendungen<br />
wie aktuelle Spiele zügig<br />
ab, <strong>und</strong> selbst dem ruckelfreien<br />
Videogenuss steht nichts im Weg.<br />
Seine 99,90 Euro ist der Kleine da<br />
allemal wert. (jlu) n<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 75
hardware<br />
Plextor SSD<br />
Im Test: PX-256M2S SSD von Plextor<br />
Flotte<br />
Fl<strong>und</strong>er<br />
© plextor.be<br />
Unter der Marke „Plextor“ bietet die japanische Firma Shinano Kenshi bereits seit dem Frühjahr eigene Solid State<br />
Drives an. Im Test zeigt das aktuelle 256-GByte-Modell, was Sie von SSDs derzeit erwarten dürfen. Marcel Hilzinger<br />
readMe<br />
Lesen Sie in diesem Artikel,<br />
wie schnell die aktuelle<br />
256-GByte-SSD<br />
von Plextor in der Praxis<br />
unter Ext4 <strong>und</strong> Btrfs<br />
schreibt <strong>und</strong> liest.<br />
info<br />
[1] Spezifikationen:<br />
http:// www. plextor-digital.<br />
com/ index. php/ en/<br />
Solid-State-Disk-SSD/<br />
px-256m2s/<br />
Specifications. html<br />
Jenseits 256 GByte fallen für<br />
eine SSD weit über 1000 Euro an.<br />
Die Plextor-Platte gibt es bereits<br />
für 400 Euro. Die zur gleichen Familie<br />
gehörenden Plextor-SSDs<br />
mit 64 <strong>und</strong> 128 GByte gibt es via<br />
Internet für gut 100 respektive<br />
knapp 200 Euro. Beide bieten<br />
dank des integrierten 88SS9174-<br />
Chipsatzes von Marvell eine gute<br />
Performance, obwohl sie nicht an<br />
die Werte des 256-GByte-Modells<br />
herankommen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
6-GByte-SATA-Schnittstelle <strong>und</strong><br />
256 GByte MLC-Speicher gehört<br />
die PX-256M2S [1] zurzeit zum<br />
besseren Mittelfeld der Solid State<br />
Drives. Offiziell gibt Plextor die<br />
Spitzenwerte der Testplatte mit<br />
480 MByte/ s beim sequenziellen<br />
Lesen <strong>und</strong> 330 MByte/ s beim sequenziellen<br />
Schreiben an.<br />
Um einen annähernden Wert für<br />
die Performance zu erhalten <strong>und</strong><br />
die Einstellungen unseres Testrechners<br />
zu überprüfen, maßen<br />
wir die Geschwindigkeit zunächst<br />
mit Hdparm. Hier liefert die Plextor-Platte<br />
einen Lesedurchsatz<br />
von 363 MByte/ s. Beachten Sie,<br />
dass die Festplatte diesen Wert<br />
nur über die schnelle SATA-III-<br />
Schnittstelle erreicht (auf den<br />
meisten Mainboards mit 6 GByte<br />
gekennzeichnet) (Abb. A).<br />
Mit Dd <strong>und</strong> Bonnie++<br />
Wie erwartet blieb die tatsächliche<br />
Performance beim Schreiben<br />
weit hinter den offiziellen Angaben<br />
zurück. So schaffte es die PX-<br />
256M2S beim einfachen sequenziellen<br />
Schreiben über den Befehl<br />
dd if=/dev/zero of=/mnt/test bs=U<br />
2000000k count=4 oflag=direct<br />
unter Ext4 auf nur 182 MByte/ s.<br />
Ohne Dateisystem – beim direkten<br />
Schreiben auf die Gerätedatei<br />
waren nur knapp 190 MByte/ s<br />
drin. Am schlechtesten schnitt die<br />
SSD bei den Tests mit dem Dateisystem<br />
Btrfs ab: Hier erreichte sie<br />
sogar nur 160 MByte/ s. In allen<br />
drei Fällen kam als Betriebssystem<br />
Ubuntu 11.04 unter dem<br />
Standardkernel <strong>und</strong> mit den Standard-Programmen<br />
zum Einsatz.<br />
Die Testwerte ermittelten wir aus<br />
je fünf Durchgängen, die nur sehr<br />
gering abwichen (Abb. 2).<br />
Etwas andere Werte bezüglich<br />
der Performance liefert der synthetische<br />
Benchmark Bonnie++.<br />
Demnach kommt die Plextor-<br />
Platte unter Btrfs auf Höchstwerte<br />
von 460 MByte/ s beim Lesen<br />
<strong>und</strong> 225 MByte/ s beim Schreiben.<br />
Unter Ext4 erreichte sie mit<br />
nur 432 MByte/ s (Lesen) <strong>und</strong><br />
196 MByte/ s (Schreiben).<br />
Fazit<br />
Plextor bietet für die neuen SSDs<br />
36 Monate Herstellergarantie <strong>und</strong><br />
einen offiziellen MTBF-Wert<br />
von 1,5 Millionen St<strong>und</strong>en. Als<br />
günstige Alternativen bieten sich<br />
SATA-II-Modelle an (Preis pro<br />
GByte ca. 1,20 Euro). (mhi/jlu) n<br />
A Beim Schreiben liegen Ext4 <strong>und</strong> RAW fast gleich auf.<br />
B Laut Bonnie++ arbeitet die SSD unter Btrfs flotter als unter Ext4.<br />
76 08 | 11<br />
www.linux-user.de
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Linux New Media AG, Putzbrunner Straße 71, 81739 München; Aufsichtsrat: Rudolf Strobl<br />
(Vorsitz), Vorstand: Brian Osborn, Hermann Plank, Handelsregister: HRB 129161 München<br />
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PLZ<br />
Ort<br />
Bank
know-how<br />
Codecs<br />
Gängige Codecs für Audio <strong>und</strong> Video<br />
Wald der Formate<br />
MP3-Dateien kennt jeder. Doch wissen Sie auch, was es mit Ogg-Files<br />
oder dem neuen Webm-Format auf sich hat? Florian Effenberger<br />
© Petr Kovar, sxc.hu<br />
ReaDMe<br />
Blu-ray Discs, YouTube-<br />
Filme <strong>und</strong> MP3-Player –<br />
Medien sind heutzutage<br />
allgegenwärtig. Doch so<br />
komfortabel die multimediale<br />
Welt auch ist,<br />
umso schwieriger wird<br />
es, den Durchblick zu<br />
behalten. Manche Dateiformate<br />
erweisen<br />
sich als Eintagsfliegen<br />
<strong>und</strong> verschwinden<br />
schneller, als sie gekommen<br />
sind. Wir versuchen,<br />
das Dickicht<br />
ein wenig zu lüften, <strong>und</strong><br />
sagen Ihnen, worauf Sie<br />
achten sollten.<br />
Früher gab es Filme auf VHS-Casette,<br />
Musik kam von der Kassette<br />
oder Schallplatte. Zumindest<br />
als Heimanwender musste man<br />
sich also keine Gedanken um verschiedene<br />
Formate oder gar Kompatibilitätsprobleme<br />
machen. Mit<br />
der zunehmenden Verbreitung<br />
der Heimcomputer in den Neunzigern<br />
traten dann digitale Formate<br />
ihren Siegeszug an. Hier<br />
gibt es nicht mehr nur ein Format<br />
je Verwendungszweck, das sich<br />
überall lesen lässt, sondern eine<br />
Vielzahl an Dateitypen, für die<br />
man oft spezielle Player oder<br />
Browser-Plugins benötigt. Manche<br />
Quellen bieten zudem verschiedene<br />
Versionen ein <strong>und</strong> derselben<br />
Datei zur Auswahl an.<br />
Noch komplizierter erscheint<br />
die Auswahl eines Formats zum<br />
Archivieren eigener Aufnahmen<br />
oder falls Sie gar planen, in eigenen<br />
Programmen bestimmte Formate<br />
zu unterstützen: Audio- <strong>und</strong><br />
Videoformate gibt es fast wie<br />
Sand am Meer. Wenn Sie auf freie<br />
<strong>und</strong> offene Standards setzen wollen,<br />
müssen Sie aber auf der Hut<br />
sein. Gerade Medienunternehmen<br />
wollen die Anwender an sich<br />
binden <strong>und</strong> kochen daher gern<br />
ihr eigenes Süppchen. Beziehen<br />
Sie Betriebssystem, Abspielgerät<br />
<strong>und</strong> Medienverwaltung von ein<br />
<strong>und</strong> demselben Hersteller <strong>und</strong><br />
kaufen Sie die Musik über dessen<br />
Online-Shop, müssen Sie sich selten<br />
Gedanken machen. Mit Freiheit<br />
hat das jedoch nicht mehr<br />
viel zu tun – das merken Sie spätestens<br />
dann, wenn Sie die Lieder<br />
auf ein Drittgerät kopieren <strong>und</strong><br />
dort nichts funktioniert. Für<br />
Linux dürfen Sie ohnehin nur in<br />
seltenen Fällen Unterstützung<br />
der Hersteller erwarten. Im Folgenden<br />
möchten wir Sie nicht mit<br />
allzu technischen Details behelligen<br />
oder gar ein komplettes Kompendium<br />
heutiger Formate liefern<br />
– das würde den Rahmen des<br />
Artikels sprengen <strong>und</strong> schneller<br />
veraltet sein, als die Druckerschwärze<br />
trocknet. Wir räumen<br />
in den nächsten Absätzen jedoch<br />
nicht nur mit einigen falschen<br />
Vorstellungen auf, sondern geben<br />
Ihnen auch das nötige Werkzeug<br />
an die Hand, um sich im Codec-<br />
Dschungel zurechtzufinden.<br />
Äpfel <strong>und</strong> Birnen<br />
Bei der Diskussion um Formate<br />
werden häufig Äpfel mit Birnen<br />
verglichen: Die Vielzahl technischer<br />
Standards erweist sich hier<br />
in der Tat als recht verwirrend.<br />
Im Folgenden soll es daher nur<br />
um das gehen, was als abspielbare<br />
Datei vorliegt oder via Browser<br />
aus dem Netz kommt. Ob Sie Ihr<br />
Lieblingslied als MP3-Datei von<br />
Magische Zeichen<br />
Um herauszufinden, welcher Codec<br />
sich für eine bestimmte Datei eignet,<br />
greifen Sie auf die sogenannten<br />
Character Codes zurück. Der<br />
TwoCC gibt an, welcher Audio-Codec<br />
einer bestimmten Aufnahme zugr<strong>und</strong>e<br />
liegt, während der FourCC<br />
Auskunft über den benötigten Video-<br />
Codec gibt. Viele Medienplayer fragen<br />
diese Angaben automatisch ab,<br />
um den passenden Codec zu ermitteln,<br />
<strong>und</strong> zeigen den Wert an.<br />
78 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Codecs<br />
know-how<br />
CD anhören, es im selben Format<br />
übers LAN auf den Wohnzimmer-<br />
PC streamen, vom USB-Stick über<br />
den Blu-ray-Player wiedergeben<br />
oder es kabellos <strong>per</strong> DLNA aufs<br />
TV-Gerät bringen: Es bleibt eine<br />
MP3-Datei, bei der sich nur das<br />
Transportmedium ändert.<br />
Gern verwechselt werden Container<br />
<strong>und</strong> Codec: Der Container<br />
beschreibt, was in der Datei „verpackt“<br />
ist, beispielsweise ein Video<br />
mit zwei Tonspuren <strong>und</strong> fünf<br />
Untertiteln. Das allein genügt jedoch<br />
noch nicht, um die Datei<br />
auch abzuspielen. Das Endgerät<br />
benötigt daneben noch die Information,<br />
wie es die einzelnen Datenströme<br />
behandeln soll – <strong>und</strong><br />
genau das ist der Codec. Der Container<br />
sagt also aus, welche Elemente<br />
die Datei enthält, der<br />
Codec hingegen, wie die einzelnen<br />
Datenströme codiert sind.<br />
MP3<br />
Das MP3-Format kennt jeder.<br />
Auch gut zwanzig Jahre nach seiner<br />
Entwicklung gilt es immer<br />
noch als Standardformat für Musik.<br />
Praktisch jedes Medienprogramm<br />
kann es abspielen, <strong>und</strong><br />
mittlerweile hat es auch Einzug in<br />
mobile Player, Blu-ray-Geräte,<br />
Handys, Festnetztelefone, Anrufbeantworter,<br />
Spielekonsolen <strong>und</strong><br />
professionelle Aufnahmegeräte<br />
gehalten. Nach wie vor stellt es einen<br />
guten Kompromiss zwischen<br />
Qualität <strong>und</strong> Dateigröße dar. Das<br />
Problem: MP3 ist nicht frei, sondern<br />
durch Lizenzen <strong>und</strong> Patente<br />
geschützt [1]. Hersteller von Soft<strong>und</strong><br />
Hardware müssen für die<br />
Nutzung also einen Obolus entrichten,<br />
<strong>und</strong> in vielen Linux-Distributionen<br />
gilt es, die Wiedergabe<br />
manuell nachzurüsten. Um eigene<br />
Werke umzuwandeln, steht<br />
mit Lame [2] ein Encoder bereit,<br />
der sich auch in den beliebten Audio-Editor<br />
Audacity oder in den<br />
Konverter Sox integriert. Aufgr<strong>und</strong><br />
der Rechtslage sollten Sie<br />
jedoch zumindest für die kommerzielle<br />
Nutzung auf andere<br />
Formate ausweichen.<br />
Ogg Vorbis<br />
Aus genau diesem Gr<strong>und</strong> wurde<br />
das freie Format Ogg Vorbis [3]<br />
entwickelt. Ogg [4] dient dabei<br />
als Containerformat, der Audio-<br />
Codec heißt Vorbis. Mit Theora<br />
gibt es auch einen dazu passenden<br />
Video-Codec ([5],[6]), der jedoch<br />
bislang keine so weite Verbreitung<br />
wie sein Pendant gef<strong>und</strong>en<br />
hat. Vorbis bietet eine mit<br />
MP3 vergleichbare Qualität <strong>und</strong><br />
Kompression, steht dabei aber<br />
unter einer freien Lizenz, sodass<br />
Sie es auch kommerziell einsetzen<br />
dürfen. Zahlreiche Browser<br />
<strong>und</strong> Player unterstützen das Format<br />
bereits. Probleme gibt es jedoch<br />
bei Hardware wie Blu-ray-<br />
Playern oder portablen Audioplayern,<br />
denn diese beherrschen<br />
meist nur das MP3-Format. Zwar<br />
können Sie für diese Geräte die<br />
Vorbis-Dateien konvertieren,<br />
doch das kostet Zeit <strong>und</strong> die Qualität<br />
leidet darunter.<br />
Flac<br />
Sowohl Vorbis als auch MP3 genügen<br />
je nach gewählter Kompression<br />
durchaus auch höheren<br />
Ansprüchen. Für Musikliebhaber,<br />
die auf absolut präzisen Klang<br />
Wert legen, steht mit dem Free<br />
Lossless Audio Codec oder kurz<br />
Flac [7] eine interessante <strong>und</strong><br />
freie Alternative bereit, denn<br />
FLAC komprimiert ohne jeglichen<br />
Qualitätsverlust. Das macht<br />
sich zwar einerseits in deutlich<br />
größeren Dateien bemerkbar, erfüllt<br />
aber andererseits auch die<br />
höchsten Ansprüche. Wie Vorbis<br />
wird auch FLAC von zahlreichen<br />
Programmen unterstützt, im<br />
Hardware-Bereich sieht es jedoch<br />
ähnlich aus wie bei Vorbis.<br />
AAC <strong>und</strong> WMA<br />
Einigen Plattenfirmen ist das<br />
MP3-Format ein Dorn im Auge,<br />
lassen sich damit doch ganze Musikalben<br />
übers Internet tauschen:<br />
Mangels Kopierschutz (DRM)<br />
nutzt die Industrie MP3 oft nicht.<br />
Anders die Formate AAC (Advanced<br />
Audio Coding, oft im MP4-<br />
Container verfügbar) sowie WMA<br />
(Windows Media Audio), das oft im<br />
Container des ASF (Advanced<br />
Systems Format) anzutreffen ist:<br />
Von vielen Endgeräten ähnlich<br />
gut unterstützt wie MP3, bieten<br />
sie neben den – für den Anwender<br />
eher fragwürdigen – DRM-<br />
Funktionen auch optimierte Tonqualität.<br />
Daher greifen Online-<br />
Musikshops gern zu AAC [8],<br />
während vor allem von Microsoft<br />
das Format WMA über seinen<br />
hauseigenen Windows Media<br />
Player vorantreibt. Beide Formate<br />
sind jedoch nicht frei. Unter dem<br />
A WebM im Praxiseinsatz<br />
bei YouTube.<br />
glossaR<br />
DLNA: Digital Living Network<br />
Alliance. 2003 von<br />
Sony <strong>und</strong> Intel gegründetes<br />
Industriekonsortium<br />
mit dem Ziel, einen<br />
Standard für die Intero<strong>per</strong>abilität<br />
von Computern,<br />
Mobilgeräten<br />
<strong>und</strong> Unterhaltungselektronik<br />
für den Privatgebrauch<br />
zu schaffen. Von<br />
der DLNA zertifizierte<br />
Geräte darf der Hersteller<br />
mit dem DLNA-Logo<br />
versehen <strong>und</strong> entsprechend<br />
bewerben.<br />
DRM: Digital Rights Management.<br />
Sammelbegriff<br />
für Verfahren, mit<br />
denen Anbieter die Nutzung<br />
<strong>und</strong> Verbreitung<br />
digitaler Medien kontrollieren,<br />
insbesondere<br />
Kopierschutz. Wegen<br />
den damit einhergehenden<br />
Einschränkungen<br />
oft auch als Digital Restrictions<br />
Management<br />
apostrophiert.<br />
Von liZenZen unD Patenten<br />
Insbesondere im Videobereich sind die Risiken von Patentansprüchen<br />
<strong>und</strong> Lizenzverletzungen enorm. Zwar stellt sich die Situation<br />
in Europa etwas entspannter dar als in den USA, ein Restrisiko<br />
bleibt aber immer. Zwar sind viele Codecs offen <strong>und</strong> frei<br />
verfügbar, manche Entwickler warnen jedoch vor möglichen Patentansprüchen.<br />
Beim kommerziellen Einsatz sollten Sie sich daher<br />
hinsichtlich aller Codecs zunächst genau informieren.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 79
know-how<br />
Codecs<br />
B Bewährtes Werkzeug<br />
für die Wiedergabe<br />
von allerlei<br />
Mediaformaten: der<br />
VideoLAN Client VLC.<br />
DeR autoR<br />
Florian Effenberger<br />
engagiert sich seit<br />
vielen Jahren ehrenamtlich<br />
für freie Software.<br />
Er ist Gründungsmitglied<br />
<strong>und</strong><br />
Mitglied des Steering<br />
Committee der Document<br />
Fo<strong>und</strong>ation. Zuvor<br />
war er fast sieben<br />
Jahre im Projekt<br />
OpenOffice.org aktiv,<br />
zuletzt als Marketing<br />
Project Lead. Zudem<br />
schreibt er regelmäßig<br />
für zahlreiche<br />
deutsch- <strong>und</strong> englischsprachige<br />
Fachpublikationen.<br />
allesfResseR<br />
Namen Windows Media Video<br />
(WMV) gibt es auch ein Video-<br />
Pendant zum Microsoft-Codec.<br />
Wave<br />
Bei dem von Windows verwendeten<br />
Wave-„For mat“ [9], das die<br />
Endung .wav trägt, handelt es sich<br />
jedoch lediglich um einen Container:<br />
So kann eine Datei mit dieser<br />
Endung sowohl den MP3-Codec<br />
nutzen als auch unkomprimierte<br />
Audiodaten beinhalten. Insbesondere<br />
dann, wenn Sie eigene Stücke<br />
aufnehmen, kommen Sie<br />
schnell mit letzterer Variante in<br />
Berührung, da sie sich sehr gut<br />
zum Bearbeiten von Quellmaterial<br />
eignet. Aufgr<strong>und</strong> der fehlenden<br />
Kompression fallen WAV-Dateien<br />
allerdings meist zehn- bis fünfzehnmal<br />
größer aus als ihre MP3-<br />
Pendants, weswegen sie außerhalb<br />
dieses Anwendungsfeldes<br />
selten zum Einsatz kommen.<br />
Audio Video Interleave<br />
Was WAV für Tonaufnahmen ist,<br />
ist AVI für Videodateien. Von<br />
Microsoft Anfang der 90er-Jahre<br />
eingeführt, handelt es sich beim<br />
Audio Video Interleave um ein<br />
Bei der Vielzahl verfügbarer Container <strong>und</strong> Codecs fällt es<br />
schwer, den richtigen Player zu finden. Für einige Formate gibt es<br />
eigene Player ( Quicktime, DivX), bei anderen müssen Sie den<br />
Decoder erst im System bekannt machen. Als Allzweckwaffe gegen<br />
Decodierungsprobleme bewährt sich der VideoLAN Client<br />
(Abbildung B), auch als VLC [19] bekannt: Die freie Software<br />
kommt mit einer Vielzahl von Codecs, liest auch beschädigte Dateien<br />
<strong>und</strong> bietet zahlreiche Korrekturmöglichkeiten wie Seitenverhältnis,<br />
Deinterlacing <strong>und</strong> Lippensynchronisierung. Unter Ubuntu<br />
installieren Sie VLC mittels apt‐get install vlc.<br />
Containerformat,<br />
das eine Vielzahl<br />
von Codecs unterstützt<br />
[10]. So finden<br />
Sie in diesem Format<br />
sowohl qualitativ<br />
hochwertige Videos<br />
wie auch bewegte Bilder<br />
mit schlechter<br />
Qualität. Der große<br />
Vorteil von AVI liegt<br />
darin, dass die meisten<br />
Endgeräte diesen<br />
Container akzeptieren<br />
<strong>und</strong> man ihn im Videoschnitt<br />
auch heute noch sehr oft antrifft.<br />
Die Aussage jedoch, ein Video liege<br />
AVI-codiert vor, ist schlicht<br />
falsch, auch wenn sich dieser Irrtum<br />
hartnäckig hält.<br />
Quicktime<br />
Ähnlich bekannt wie AVI, weil<br />
ebenfalls schon lange am Markt,<br />
ist Apples sogenanntes<br />
Quicktime-Format [11]. Hierbei<br />
handelt es sich um einen recht<br />
flexiblen Container, der über die<br />
Jahre eine Vielzahl von Codecs<br />
aufgenommen hat <strong>und</strong> zahlreiche<br />
Funktionen unterstützt. Insbesondere<br />
Besitzer eines Macs,<br />
iPhones oder iPods sowie Anwender<br />
von iTunes kommen mit dem<br />
Format in regen Kontakt, aber<br />
auch einige Streaming-Seiten im<br />
Netz machen davon Gebrauch.<br />
Das Original-Quicktime selbst<br />
gibt es nur für Windows <strong>und</strong> Mac<br />
OS X, dafür liefert es eine Vielzahl<br />
von Codecs bereits mit. Unter<br />
Linux können Sie den Container<br />
ebenfalls öffnen – vorausgesetzt<br />
natürlich, die entsprechenden<br />
Codecs sind installiert. Wirklich<br />
frei ist Quicktime nicht.<br />
DivX <strong>und</strong> Xvid<br />
Bei DivX handelt es sich um das<br />
Pendant der Filmindustrie zum<br />
MP3 der Musikbranche: Der<br />
Codec ermöglicht, Filme in hoher<br />
Qualität bei nur geringem Platzverbrauch<br />
abzuspeichern. Dabei<br />
findet ein einzelner Kinofilm<br />
noch bequem auf einer CD Platz.<br />
Das hat dazu geführt, dass das<br />
Format anfangs auch gerne für,<br />
nennen wir es mal: „Downloads<br />
im Graubereich“ genutzt wurde.<br />
Mittlerweile hat sich das Format<br />
stark weiterentwickelt. DivX-Inhalte<br />
lassen sich übers Netz streamen,<br />
zahlreiche mobile Endgeräte<br />
<strong>und</strong> Blu-ray-Player unterstützen<br />
es, <strong>und</strong> viele Filme gibt es als<br />
DivX zu kaufen oder zu leihen.<br />
Für Hobbyfilmer lohnt sich ebenfalls<br />
ein Blick, da einige Kameras<br />
nativ in diesem Format aufnehmen.<br />
In Verbindung mit einem<br />
entsprechenden Player sparen Sie<br />
so den Zeitaufwand für die Konvertierung.<br />
Der Nachteil: Zwar<br />
erhalten Sie den Decoder kostenfrei,<br />
zum Erstellen von Filmen<br />
müssen Sie aber einen kostenpflichtigen<br />
Registrierungsschlüssel<br />
erwerben.<br />
Nicht nur der Name Xvid [12]<br />
ist unverkennbar mit DivX verwandt,<br />
beide Codecs weisen auch<br />
gemeinsame Wurzeln auf. Im Gegensatz<br />
zum kommerziellen Verwandten<br />
steht der offene Xvid jedoch<br />
unter einer freien Lizenz.<br />
Sie dürfen ihn zusätzlich kostenfrei<br />
einsetzen. Einige Blu-ray-<br />
Player bringen heute neben DivX-<br />
Support von Haus aus Unterstützung<br />
für Xvid mit.<br />
Matroska<br />
In jüngster Zeit kommt immer<br />
häufiger ein neues Containerformat<br />
namens Matroska [13] zum<br />
Einsatz, dessen Namen die Entwickler<br />
sinnigerweise jenem der<br />
bekannten russischen Schachtelpuppen<br />
entlehnten. Matroska<br />
steht zum einen unter einer freien<br />
Lizenz, zum anderen unterstützt<br />
es eine Vielzahl von Codecs.<br />
Im Gegensatz zu anderen<br />
Formaten eignet sich Matroska<br />
auch zum Streaming, was es erlaubt,<br />
denselben Container für<br />
hochauflösende Filme <strong>und</strong> Inhalte<br />
im Web zu nutzen.<br />
Flash Video<br />
Apropos Streaming – mit dem<br />
Aufkommen von Seiten wie You-<br />
Tube hat eine altbekannte Tech-<br />
80 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Codecs<br />
know-how<br />
nologie neue Erfolge gefeiert: Das<br />
Flash-Video-Format [14] sorgt<br />
dafür, dass die bunten Bilder auf<br />
den Schirm kommen. Dabei handelt<br />
es sich um einen Container,<br />
der bestimmte Audio- <strong>und</strong> Video-<br />
Codecs unterstützt. Das Beispiel<br />
YouTube demonstriert, dass sich<br />
selbst hochauflösende Aufnahmen<br />
im 1080p-Format so darstellen<br />
lassen. Der Vorteil: Ein aktueller<br />
Flash-Player liegt auf den<br />
meisten Systemen bereits vor,<br />
lässt sich im Zweifelsfall mit einem<br />
Klick nachinstallieren, <strong>und</strong><br />
auch freie Player kommen – mit<br />
Einschränkungen – mit Flash<br />
Video klar. Insbesondere Apple-<br />
Anwenderer schauen jedoch in<br />
die Röhre: Unter Mac OS X verbraucht<br />
Flash nach wie vor reichlich<br />
Systemressourcen, iPods <strong>und</strong><br />
iPads verweigern die Wiedergabe<br />
von Flash-Inhalten gar komplett.<br />
Flash Video eignet sich daneben<br />
nur bedingt für die Wiedergabe<br />
außerhalb des Browsers, <strong>und</strong><br />
durch die Beschränkung auf einige<br />
Codecs ist es nicht frei.<br />
WebM<br />
Der Erfolg von Streaming-Video<br />
im Netz hat auch seine Spuren im<br />
HTML5-Standard hinterlassen,<br />
der ein eigenes Tag für eingeb<strong>und</strong>ene<br />
Videos kennt. Seitdem ist<br />
ein Wettrennen um das vermeintlich<br />
beste Format entbrannt.<br />
Während viele Seiten auf Flash<br />
Video setzen, steht mit dem<br />
WebM-Container [15] alternativ<br />
ein offenes Format bereit, welches<br />
unter anderem auch You-<br />
Tubes HTML5-Player [16] unterstützt<br />
(Abbildung A).<br />
Der WebM-Container setzt ganz<br />
auf den schon erwähnten Audio-<br />
Codec Vorbis, als Videoformat<br />
nutzt er das noch relativ junge<br />
VP8 [17]. Sowohl der Audio- als<br />
auch der Video-Codec liefern eine<br />
sehr gute Qualität, die freie Lizenz<br />
prädestiniert sie geradezu<br />
für den Einsatz unter Linux. Allerdings<br />
gibt es hinsichtlich der<br />
Unterstützung derzeit noch gewisse<br />
Probleme: Zum einen benötigen<br />
Sie eine aktuelle Browserversion<br />
mit HTML5-Video, zum<br />
anderen beherrschen bislang<br />
„nur“ Firefox, O<strong>per</strong>a <strong>und</strong> Chrome<br />
das WebM-Format.<br />
H.264/ MPEG4-AVC<br />
Andere Browser, insbesondere<br />
Apple Safari <strong>und</strong> der Microsoft<br />
Internet Explorer, setzen dagegen<br />
auf H.264, auch bekannt als<br />
MPEG-4 AVC [18]. Der große<br />
Vorteil: Blu-ray-Player unterstützen<br />
den Codec von Haus aus, viele<br />
Kameras nehmen nativ in diesem<br />
Format auf. Dem steht der<br />
Nachteil gegenüber, dass H.264<br />
nicht wirklich frei ist <strong>und</strong> zumindest<br />
für gewisse Verwendungen<br />
Lizenzzahlungen anfallen.<br />
Dennoch setzen zahlreiche Seiten<br />
auf das Format. Damit steht<br />
derzeit noch offen, ob sich der<br />
Newcomer VP8 oder der MPEG4-<br />
Codec durchsetzt – es bleibt also<br />
spannend. (jlu) n<br />
infos<br />
[1] Ubuntu-Dokumentation zum Thema unfreier Formate (englisch):<br />
https:// help. ubuntu. com/ community/ RestrictedFormats<br />
[2] LAME MP3 Encoder: http:// lame. sourceforge. net<br />
[3] Vorbis: http:// www. vorbis. com<br />
[4] Musik-CDs nach OGG umwandeln: Marcel Hilzinger, „Der richtige Dreh“,<br />
LU 04/ 2007, S. 57, http:// www. linux-community. de/ 12403<br />
[5] Theora: http:// www. theora. org<br />
[6] Video-Codec Theora: Oliver Frommel, „Zur Sonne, zur Freiheit“,<br />
LU 07/ 2006, S. 92, http:// www. linux-community. de/ 10658<br />
[7] FLAC: http:// flac. sourceforge. net<br />
[8] AAC/ MPEG-2: http:// mpeg. chiariglione. org/ standards/ mpeg-2/ mpeg-2. htm<br />
[9] Wave:<br />
http:// www-mmsp. ece. mcgill. ca/ Documents/ AudioFormats/ WAVE/ WAVE. html<br />
[10] AVI: http:// msdn. microsoft. com/ en-us/ library/ ms779636. aspx<br />
[11] Quicktime im Überblick: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Quicktime<br />
[12] Xvid: http:// www. xvid. org<br />
[13] Matroska: http:// www. matroska. org<br />
[14] Flash Video: http:// www. adobe. com/ devnet/ f4v. html<br />
[15] WebM: http:// www. webmproject. org<br />
[16] YouTube-HTML5-Player: http:// www. youtube. com/ html5<br />
[17] VP8/ WebM im Praxistest: Daniel Kottmair, „Ab ins WebM“,<br />
LU 12/ 2010, S. 52, http:// www. linux-community. de/ 22300<br />
[18] H.264 im Überblick: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ H. 264<br />
[19] VLC Player: http:// www. videolan. org<br />
MAGAZIN<br />
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know-how<br />
OpenCL (2)<br />
OpenCL-Workshop, Teil 2: Praxis<br />
Gib Gas!<br />
OpenCL macht die Grafikkarte<br />
vom alltäglichen, aber langweiligen<br />
Begleiter, zum Turbo für anspruchsvolle<br />
Recheno<strong>per</strong>ationen. Wie im richtigen<br />
Leben spielt der Lader seine Qualitäten<br />
aber erst auf der Autobahn aus – im Stadtverkehr<br />
rührt sich wenig. Markus Roth<br />
© Steve Mann, 123RF<br />
Listing, kompletter<br />
Quellcode<br />
LU/opencl/<br />
README<br />
OpenCL eröffnet die<br />
Möglichkeit, anspruchsvolle<br />
Aufgaben – etwa<br />
beim Bearbeiten von<br />
Bildern – parallel auf<br />
der GPU abzuarbeiten.<br />
Ein Praxisbeispiel zeigt<br />
im vorliegenden zweiten<br />
Teil des Open CL-<br />
Workshops, wie <strong>und</strong> wo<br />
Sie daraus konkret Gewinn<br />
ziehen.<br />
Der erste Teil dieses Workshops<br />
in der letzten Ausgabe gab einen<br />
Überblick über den Anwendungsbereich<br />
von OpenCL <strong>und</strong> erläuterte<br />
die Installation. Dieser Teil<br />
widmet sich den Arbeitsschritten<br />
zur Bildfaltung mittels OpenCL<br />
auf der Grafikkarte (Abbildung A,<br />
Abbildung B). Die im vorigen Teil<br />
des Artikels vorgestellte CPU-Implementierung<br />
dient dabei später<br />
als Referenz für die Messung.<br />
Die wichtigen Teile des verwendeten<br />
OpenCL-Codes sehen Sie in<br />
Listing 1. Den kompletten Quelltext<br />
finden Sie auch auf der Heft-<br />
DVD sowie zum Download auf<br />
unserer Website [1].<br />
Los geht’s<br />
Um die in Teil 1 bereits erwähnten<br />
OpenCL-C++-Bindings zu<br />
verwenden, genügt ein simples<br />
#include . Statt der in C<br />
üblichen Errorcodes sollen die Exceptions<br />
der Bindings zum Einsatz<br />
kommen. Dazu dient die Definition<br />
#define __CL_ENABLE_EXCEP‐<br />
TIONS. Sämtliche Klassen finden<br />
sich im Namespace cl::. Um dem<br />
Linker mitzuteilen, wogegen er<br />
zu linken hat, fügen Sie der Parameterliste<br />
beim Aufruf von g++<br />
das Argument ‐lOpenCL hinzu.<br />
Verwaltungsobjekte<br />
Im Gegensatz zu Cuda erzeugt<br />
OpenCL den plattformabhängigen<br />
Code erst zur Laufzeit. Somit<br />
muss OpenCL zunächst herausfinden,<br />
welche Hardware den parallel<br />
auszuführenden<br />
Code abarbeitet.<br />
Dazu erzeugen<br />
Sie in den Zeilen<br />
57 <strong>und</strong> 62 eine<br />
cl::Platform <strong>und</strong><br />
einen Vektor mit<br />
cl::Devices.<br />
Innerhalb jeder<br />
cl::Platform kann<br />
es mehrere<br />
cl::Device geben,<br />
die jeweils eine<br />
A Als Eingabebild dient<br />
das Linux-Maskottchen:<br />
Larry Ewings Tux.<br />
verbaute GPU oder CPU wiederspiegeln.<br />
Die assert()>-Anweisungen<br />
ab Zeile 64 stellen sicher,<br />
dass es mindestens ein OpenCLfähiges<br />
Device gibt <strong>und</strong> es sich<br />
beim ersten Device um eine unterstützte<br />
Grafikkarte handelt.<br />
Für ein Ausführen auf der CPU<br />
müssen Sie dasjenige Device aus<br />
dem Vektor nehmen, das vom<br />
Typ CL_DEVICE_TYPE_CPU ist.<br />
Ein cl::Context verwaltet über<br />
diverse cl::Devices hinweg Objekte<br />
wie Command Queues, Spei-<br />
B Das Ergebnis: Tux’<br />
Gradienten, gefaltet mit<br />
einem Sobelkernel.<br />
82 08 | 11<br />
www.linux-user.de
OpenCL (2)<br />
know-how<br />
cherobjekte, Kernel <strong>und</strong> Ausführungsobjekte.<br />
Auf diese Objekte<br />
werden wir im Folgenden noch<br />
weiter eingehen; im vorliegenden<br />
Beispiel verwaltet ein cl::Context<br />
nur unsere Grafikkarte.<br />
Schließlich gibt es noch eine<br />
cl::CommandQueue. In diese reihen<br />
Sie Aktionsobjekte ein, die das<br />
System dann im Standardfall der<br />
Reihe nach (FIFO, für: first in,<br />
first out) ausführt.<br />
1 #define __CL_ENABLE_EXCEPTIONS<br />
...<br />
13 const char* kernelSource = "\<br />
14 __kernel void convolveKernel(\<br />
15 global uchar *in,\<br />
...<br />
18 global uint *out,\<br />
...<br />
21 global float *convKernel,\<br />
22 uint convKernelWidth,\<br />
23 uint convKernelHeight)\<br />
24 {\<br />
25 size_t x = get_global_id(0);\<br />
26 size_t y = get_global_id(1);\<br />
...<br />
35 for(size_t ky = 0; ky < convKernelHeight; ++ky)\<br />
36 {<br />
37 for(size_t kx = 0; kx < convKernelWidth; ++kx)\<br />
38 {\<br />
39 convolutionSum += (float) in[(y + ky) * inWidth + (x<br />
+ kx)]\<br />
40 * convKernel[ky * convKernelWidth<br />
+ kx];\<br />
41 }\<br />
42 }\<br />
43 out[y * outWidth + x] = (uint) clamp(convolutionSum, 0,<br />
255);\<br />
44 }";<br />
45<br />
46 /**<br />
47 * Convolve a grayscale image with a convolution kernel on<br />
the GPU using OpenCL.<br />
48 */<br />
49 grayImage convolveGPU(grayImage in, convolutionKernel<br />
convKernel)<br />
50 {<br />
51 grayImage out;<br />
52 out.width = in.width ‐ (convKernel.width ‐ 1);<br />
53 out.height = in.height ‐ (convKernel.height ‐ 1);<br />
54 out.data = new uchar[out.height * out.width];<br />
55<br />
56 // Platforms<br />
57 std::vector< cl::Platform > platforms;<br />
58 cl::Platform::get(&platforms);<br />
59 assert(platforms.size() > 0);<br />
60<br />
61 // Devices<br />
62 std::vector devices;<br />
63 platforms[0].getDevices(CL_DEVICE_TYPE_GPU, &devices);<br />
64 assert(devices.size() > 0);<br />
65 assert(devices[0].getInfo() == CL_DEVICE_<br />
TYPE_GPU);<br />
66<br />
67 // Context<br />
68 cl::Context context(devices);<br />
69<br />
70 // Create GPU buffers<br />
Um unsere Daten (Eingabebild,<br />
Faltungskernel, Ausgabebild) im<br />
Grafikspeicher zu lagern, müssen<br />
Sie sogenannte cl::Buffer-Objekte<br />
für sie erzeugen (ab Zeile 71).<br />
Im Konstruktor übergeben Sie<br />
Listing 1<br />
71 cl::Buffer inGPU(context, CL_MEM_READ_ONLY, in.width *<br />
in.height * sizeof(uchar));<br />
72 cl::Buffer convKernelGPU(context, CL_MEM_READ_ONLY,<br />
convKernel.width * convKernel.height * sizeof(float));<br />
73 cl::Buffer outGPU(context, CL_MEM_WRITE_ONLY, out.width *<br />
out.height * sizeof(uint));<br />
74<br />
75 // Commandqueue<br />
76 cl::CommandQueue queue(context, devices[0], 0);<br />
77<br />
78 // Upload in.data to inGPU<br />
79 queue.enqueueWriteBuffer(inGPU, false, 0, in.width *<br />
in.height * sizeof(uchar), in.data);<br />
...<br />
86 // Upload kernel.data to convKernelGPU<br />
87 queue.enqueueWriteBuffer(convKernelGPU, true, 0,<br />
convKernel.width * convKernel.height * sizeof(float),<br />
convKernel.data);<br />
...<br />
94 // Program<br />
95 cl::Program::Sources source(1, std::make_pair(kernelSource,<br />
strlen(kernelSource)));<br />
96<br />
97 cl::Program program(context, source);<br />
98 program.build(devices);<br />
99<br />
100 // Ranges<br />
101 size_t localWidth = 16;<br />
102 size_t localHeight = 16;<br />
103<br />
104 cl::NDRange localRange(localWidth, localHeight);<br />
105 cl::NDRange globalRange(((out.width‐1)/localWidth+1) *<br />
localWidth, ((out.height‐1)/localHeight+1) * localHeight);<br />
106<br />
107 // Run kernel<br />
108 cl::Kernel kernel(program, "convolveKernel");<br />
109 cl::KernelFunctor func = kernel.bind(queue, globalRange,<br />
localRange);<br />
110<br />
111 cl::Event event = func(inGPU, in.width, in.height,<br />
outGPU, out.width, out.height, convKernelGPU, convKernel.width,<br />
convKernel.height);<br />
112 event.wait();<br />
113<br />
114 // Download result<br />
115 uint *outTemp = new uint[out.width * out.height];<br />
116 queue.enqueueReadBuffer(outGPU, true, 0, out.width * out.<br />
height * sizeof(uint), outTemp);<br />
...<br />
123 // Convert uint array to uchar array<br />
124 for(size_t i = 0; i < out.width * out.height; ++i)<br />
125 { out.data[i] = (uchar) outTemp[i];127 }<br />
...<br />
129 delete outTemp;<br />
130 return out;<br />
131 }<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 83
know-how<br />
OpenCL (2)<br />
den verwaltenden Context, den<br />
Zugriffsmodus <strong>und</strong> die Größe.<br />
Dies entspricht im Prinzip einem<br />
malloc() im GPU-RAM.<br />
Für einen cl::Buffer gibt es die<br />
Zugriffsmodi nur lesend (CL_MEM_<br />
READ_ONLY), nur schreibend (CL_MEM_<br />
WRITE_ONLY) <strong>und</strong> lesend/ schreibend<br />
(CL_MEM_READ_WRITE).<br />
Die „Blickrichtung“ bezieht sich<br />
hierbei auf den Zugriff von der<br />
Grafikkarte aus – der Host hat in<br />
allen Fällen Vollzugriff auf die<br />
Speicherobjekte. Für jedes Speicherobjekt<br />
geben Sie malloc()-typisch<br />
die zu reservierende Größe<br />
in Byte an. Falls das GPU-RAM<br />
nicht ausreicht, wirft der Aufruf<br />
eine Exception, die Sie ganz einfach<br />
abfangen.<br />
testsysteme<br />
System 1 System 2<br />
Typ Desktop (No-name) Notebook (Samsung R70)<br />
CPU AMD Athlon II X4 620 Intel Core2 Duo T7300<br />
GPU ATI Radeon HD4870<br />
(1024 MByte)<br />
Nvidia 8600M GS<br />
(512 MByte)<br />
Treiber Catalyst 10.10 Nvidia 260.19.29<br />
Toolkit ATI Stream SDK 2.3 Cuda Toolkit 3.2.16<br />
i/ o-zeiten<br />
Bild System 1 System 2<br />
Tux klein 24 ms 5 ms<br />
Tux 83 ms 46 ms<br />
Tux groß 216 ms 175 ms<br />
kerneLLaufzeiten<br />
Bild Kernel Kernelgröße System 1 System 2<br />
Tux klein Sobel 3x3 60 ms 2 ms<br />
Tux klein Gauß 5x5 60 ms 6 ms<br />
Tux klein Motion Blur 9x9 63 ms 19 ms<br />
Tux klein Gauß 12x12 62 ms 33 ms<br />
Tux Sobel 3x3 75 ms 242 ms<br />
Tux Gauß 5x5 91 ms 647 ms<br />
Tux Motion Blur 9x9 142 ms 2024 ms<br />
Tux Gauß 12x12 189 ms 3551 ms<br />
Tux groß Sobel 3x3 124 ms 961 ms<br />
Tux groß Gauß 5x5 186 ms 2562 ms<br />
Tux groß Motion Blur 9x9 372 ms 8119 ms<br />
Tux groß Gauß 12x12 566 ms 14296 ms<br />
Laufzeiten des OpenCL Kernels für drei Bildskalierungen <strong>und</strong><br />
verschieden große Faltungskernel.<br />
Im nächsten Schritt kopieren Sie<br />
die Eingabedaten vom Host in<br />
den soeben erzeugten cl::Buffer.<br />
Die Kopieraktionen hierzu reihen<br />
Sie mittels enqueueWriteBuffer() in<br />
die Command-Queue (Zeile 79).<br />
Im Einzelnen geben Sie als Parameter<br />
an:<br />
• den Zielpuffer,<br />
• ob die Aktion blockierend sein<br />
soll (Ausführung kehrt erst<br />
nach Abschluss der Aktion zum<br />
Host zurück),<br />
• einen Offset,<br />
• die zu kopierende Größe in Byte<br />
sowie<br />
• einen Pointer mit der Speicheradresse<br />
im Host.<br />
Den Blocking-Parameter der ersten<br />
Kopieraktion setzen Sie auf<br />
false. Die Aktion wird in die Command-Queue<br />
eingereiht <strong>und</strong> der<br />
Host bekommt wieder die Ausführungsgewalt<br />
(während das Kopieren<br />
im Hintergr<strong>und</strong> abläuft),<br />
um gleich danach die zweite Kopieraktion<br />
einzureihen. Diese arbeitet<br />
blockierend, um den Host<br />
erst nach dem Ende der zweiten<br />
Kopieraktion wieder weiterarbeiten<br />
zu lassen. Da die Command<br />
Queue nach dem FIFO-Prinzip<br />
arbeitet, sind anschließend beide<br />
Kopieraktionen abgeschlossen.<br />
Das ermöglicht ein korrektes Timing<br />
der I/ O-Aktionen. Sofern<br />
keine oder nur lineare Abhängigkeiten<br />
zwischen den Aktionen bestehen,<br />
lässt sich jede Aktion<br />
nicht blockierend ausführen – bis<br />
auf die zuletzt eingereihte.<br />
Der Kernel<br />
Wie bereits erwähnt, müssen Sie<br />
jedem Thread auf der Grafikkarte<br />
mitteilen, was er in Abhängigkeit<br />
seines Indexes zu tun hat. Den<br />
Listing 2<br />
# convolucl<br />
0 Sobel<br />
1 Gauss 5x5<br />
2 Gauss 12x12<br />
3 Mean 3x3<br />
4 Mean 5x5<br />
5 Emboss<br />
6 Sharpen<br />
7 Motion blur<br />
Quelltext des Kernels hinterlegen<br />
Sie als const char* mit dem Namen<br />
kernelSource (ab Zeile 13).<br />
Mit dem Schlüsselwort __kernel<br />
teilen Sie dem OpenCL-Runtime-<br />
Compiler mit, dass es sich um einen<br />
OpenCL-Kernel handelt. Als<br />
Untermenge von ISO C99 ähnelt<br />
OpenCL-C dem Standard in Syntax<br />
<strong>und</strong> Semantik. Zusätzlich<br />
bringt OpenCL eine Reihe von<br />
eingebauten Funktionen mit [2].<br />
Drei Parameter mit dem Schlüsselwort<br />
global in der Parameterliste<br />
identifizieren Pointer im globalen<br />
Grafikspeicher, die auf die<br />
erstellten cl::Buffers zeigen. Mittels<br />
der eingebauten Funktion<br />
get_global_id() ordnen Sie jedem<br />
Thread einen eindeutigen Index<br />
zu. Mit dem Parameter 0 behandeln<br />
Sie die X-Dimension entlang<br />
des Ausgabebildes (Zeile 25), analog<br />
steht 1 für die Y-Dimension.<br />
Die Hauptaufgabe jedes Threads<br />
(ab Zeile 35) übernehmen Sie im<br />
Prinzip direkt von der CPU-Implementierung<br />
respektive deren<br />
Pseudocode-Zwischenform, die<br />
Sie bereits im ersten Teil des Artikels<br />
kennengelernt haben. Sie benötigen<br />
hier lediglich die inneren<br />
beiden Schleifen, da die Threads<br />
schon alle benötigten X- <strong>und</strong> X-<br />
Werte parallel behandeln. Beim<br />
Speichern der Faltungssumme<br />
nutzen Sie die eingebaute Funktion<br />
clamp(), deren Funktionsweise<br />
jener von clampuchar() entspricht.<br />
Aufmerksamen Leser fällt sicher<br />
auf, dass der cl::Buffer outGPU<br />
vorzeichenlose Ganzzahlen statt<br />
uchar speichert (Zeile 73). Der<br />
Gr<strong>und</strong>: Einige Grafikkartenmodelle<br />
unterstützen das Speichern<br />
auf beliebige Adressen nicht [3].<br />
Schreiben Sie auf Adressen, die<br />
integer-aligned sind (also in der<br />
Regel alle 4 Byte), bleiben Sie auf<br />
jeden Fall auf der sicheren Seite.<br />
Um auf beliebige Adressen zu<br />
speichern, müssten Sie dagegen<br />
das OpenCL-Pragma cl_khr_byte_<br />
addressable_store aktivieren. Ob<br />
die verwendete CPU dies unterstützt,<br />
gilt es über getInfo() auf<br />
dem cl::Device herauszufinden.<br />
84 08 | 11<br />
www.linux-user.de
OpenCL (2)<br />
know-how<br />
C Vergleich der Laufzeiten von CPU <strong>und</strong> GPU auf System 1 für das kleinste<br />
Eingabebild <strong>und</strong> verschieden große Faltungskernel.<br />
Der Quelltext muss noch von der<br />
OpenCL Library zur Laufzeit<br />
kompiliert werden, um die Plattformunabhängigkeit<br />
zu gewährleisten.<br />
Dazu erzeugen Sie ein<br />
cl::Program-Objekt aus dem Quelltext<br />
<strong>und</strong> lassen es mit program.<br />
build() kompilieren (ab Zeile 95).<br />
Kernelaufruf<br />
Neben einem eindeutigen globalen<br />
Index verfügt jeder Thread<br />
durch den Hardware-Aufbau bedingt<br />
über einen lokalen Index.<br />
Alle Threads innerhalb einer sogenannten<br />
Work Group teilen<br />
sich einen gemeinsamen Speicher,<br />
der sehr schnell arbeitet.<br />
In der unoptimierten Variante<br />
nutzen Sie diesen Speicher nicht<br />
<strong>und</strong> verwenden stattdessen eine<br />
generische zweidimensionale<br />
Größe von 16x16 für eine Work<br />
Group (ab Zeile 101). Für den<br />
Kernelaufruf benötigen wir auch<br />
die Gesamtanzahl an Threads in<br />
jeder Dimension. Diese muss<br />
mindestens so groß ausfallen wie<br />
das Ausgabebild, sich jedoch auch<br />
in jeder Dimension durch die Größe<br />
der Work Group teilen lassen.<br />
Nun laden Sie den zuvor kompilierten<br />
Kernel aus dem cl::Program<br />
<strong>und</strong> übergeben die soeben berechneten<br />
Größen. Schließlich<br />
starten Sie den Kernel, indem Sie<br />
dem cl::KernelFunctor die Parameter<br />
übergeben. Dazu gehören die<br />
Puffer für Ein- <strong>und</strong> Ausgabebild<br />
sowie den Faltungskernel-Buffer<br />
<strong>und</strong> die dazugehörigen Metainformationen<br />
(Zeile 111). Während<br />
Sie die Puffer erzeugen <strong>und</strong><br />
befüllen mussten, können Sie<br />
einfache Datentypen wie die Größen<br />
der Bilder direkt (also ohne<br />
enqueueWriteBuffer()) übergeben.<br />
Ein Kernelaufruf arbeitet stets<br />
nicht blockierend. Um auf seinen<br />
Abschluss zu warten, können Sie<br />
ein cl::Event verwenden <strong>und</strong> darauf<br />
ein .wait() aufrufen.<br />
Ergebnisse holen<br />
Die Threads des Kernelaufrufs<br />
schreiben ihre Ergebnisse in den<br />
Puffer outGPU. Das Kopieren der<br />
Ergebnisse aus diesem Puffer in<br />
den Hostspeicher geschieht analog<br />
zum Befüllen im Abschnitt<br />
„Daten kopieren“ mittels enqueue‐<br />
ReadBuffer(). Da der Kernel in<br />
uints geschrieben hat, müssen wir<br />
noch etwas aufräumen <strong>und</strong> auf<br />
der CPU das Array in ein Feld von<br />
uchars umwandeln (ab Zeile 124).<br />
Der Beispielcode<br />
Den kompletten Quellcode der<br />
Anwendung, deren wesentlichen<br />
Teil Listing 1 darstellt, finden Sie<br />
auf der Heft-DVD sowie unserer<br />
Website im Tarball convolucl.tar.<br />
gz. Der Einfachheit halber wurde<br />
tipp<br />
Es gibt zwei unterschiedliche<br />
Typen<br />
von cl::Platform:<br />
„full profile“ <strong>und</strong><br />
„embedded profile“.<br />
Dieser Artikel behandelt<br />
das „full profile“.<br />
DER AutoR<br />
Markus Roth studiert<br />
Informatik am Karlsruher<br />
Institute of Technology<br />
(KIT). Am dortigen<br />
Institut für Anthropomatik<br />
beschäftigt<br />
er sich mit GPUgestütz<br />
ter Beschleunigung<br />
im Bereich Computer<br />
Vision.<br />
Cpu vs. gpu totAL<br />
System 1 System 2<br />
CPU GPU CPU GPU<br />
Bild Kernel Kernelgröße normal ‐O3 total ohne Build normal ‐O3 total ohne Build<br />
Tux klein Sobel 3x3 12 ms 4 ms 362 ms 245 ms 7 ms 5 ms 440 ms 155 ms<br />
Tux klein Gauß 5x5 11 ms 9 ms 334 ms 217 ms 12 ms 5 ms 401 ms 116 ms<br />
Tux klein Motion Blur 9x9 35 ms 10 ms 335 ms 218 ms 35 ms 14 ms 411 ms 126 ms<br />
Tux klein Gauß 12x12 52 ms 21 ms 332 ms 215 ms 59 ms 24 ms 429 ms 144 ms<br />
Tux Sobel 3x3 442 ms 117 ms 407 ms 290 ms 550 ms 173 ms 730 ms 445 ms<br />
Tux Gauß 5x5 1085 ms 296 ms 426 ms 309 ms 1261 ms 465 ms 1081 ms 796 ms<br />
Tux Motion Blur 9x9 3082 ms 817 ms 470 ms 353 ms 3714 ms 1511 ms 2456 ms 2171 ms<br />
Tux Gauß 12x12 5706 ms 1417 ms 551 ms 434 ms 6423 ms 2626 ms 3993 ms 3708 ms<br />
Tux groß Sobel 3x3 1774 ms 473 ms 638 ms 521 ms 2205 ms 695 ms 1969 ms 1684 ms<br />
Tux groß Gauß 5x5 4372 ms 1185 ms 703 ms 586 ms 5051 ms 1859 ms 3569 ms 3284 ms<br />
Tux groß Motion Blur 9x9 12412 ms 3277 ms 847 ms 730 ms 14883 ms 6068 ms 9121 ms 8836 ms<br />
Tux groß Gauß 12x12 22909 ms 5690 ms 1102 ms 985 ms 25783 ms 10550 ms 15300 ms 15015 ms<br />
Vergleich der Laufzeiten der CPU-Implementierung mit der Gesamtlaufzeit der GPU-Implementierung.<br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 85
know-how<br />
OpenCL (2)<br />
D Vergleich der<br />
Laufzeiten von CPU<br />
<strong>und</strong> GPU auf System 1<br />
für das mittelgroße<br />
Eingabebild <strong>und</strong> verschieden<br />
große Faltungskernel.<br />
E Vergleich der<br />
Laufzeiten von CPU<br />
<strong>und</strong> GPU auf System 1<br />
für das größte Eingabebild<br />
<strong>und</strong> verschieden<br />
große Faltungskernel.<br />
der Code gegen die frei erhältliche<br />
Libpng [4] gelinkt, die hier<br />
zum Schreiben <strong>und</strong> Lesen von<br />
Graustufen-PNGs dient.<br />
Nach dem Auspacken des Quellcodes<br />
<strong>und</strong> der Übersetzung mittels<br />
make all können Sie beliebige<br />
Graustufen-PNGs mit den mitgelieferten<br />
Kerneln falten. Die Aufrufsyntax<br />
auf der Kommandozeile<br />
lautet dann wie folgt:<br />
$ convolucl eingabe.png ausgabe.U<br />
png [kernel‐index]<br />
Rufen Sie convolucl ohne Parameter<br />
auf, dann erhalten Sie eine<br />
Auflistung aller verfügbaren Faltungskernel<br />
(Listing 2, auf der<br />
vorherigen Doppelseite). In den<br />
Abbildungen im ersten Teil dieses<br />
Artikels waren Ergebnisse dieser<br />
Faltungen zu sehen.<br />
Evaluation<br />
Die Effizienz der Implementation<br />
haben wir auf zwei Testsystemen<br />
ermittelt, deren Spezifikationen<br />
Sie in der Tabelle Testsysteme auf<br />
der vorigen Doppelseite finden.<br />
Als Betriebssystem kam Ubuntu<br />
10.10 (64 Bit) zum Einsatz, als<br />
Compiler G++ 4.4.5. Als Testbilder<br />
dienten drei Versionen des Maskottchens<br />
Tux mit 200x235 („Tux<br />
klein“, 2000x2353 („Tux“) <strong>und</strong><br />
4000x4706 Pixel („Tux groß“).<br />
Wir maßen die Laufzeiten für jeden<br />
genannten Faltungskernel.<br />
Die CPU-Implementierung ließen<br />
wir einmal ohne Compileroptimierung<br />
<strong>und</strong> einmal mit ‐O3<br />
kompilieren. Bei der GPU-Implementierung<br />
maßen wir die Kompilierung<br />
des OpenCL-Kernels<br />
(Build), die I/ O-Zeiten (Kopieren<br />
der Daten <strong>und</strong> Umwandlung), die<br />
Kernellaufzeit <strong>und</strong> die Gesamtzeit<br />
gemessen. Diese entspricht<br />
der vom Host aus messbaren Zeit<br />
für den Aufruf von convolveGPU().<br />
Just-in-Time<br />
Die Just-in-Time-Kompilierung<br />
des OpenCL-Kernels benötigte<br />
auf dem Desktop-Rechner im<br />
Mittel 117 ms, auf dem Notebook<br />
285 ms. Offensichtlich benötigt<br />
also das Kompilieren der Faltungskernel<br />
schon eine so lange<br />
Zeit, dass sich das Berechnen<br />
kleiner Bildern auf der Grafikkarte<br />
schon aus diesem Gr<strong>und</strong> nicht<br />
lohnt. Bei mehreren Faltungen<br />
pro Programmaufruf – mehrfach<br />
pro Bild oder mehrere unterschiedliche<br />
Bilder – fällt der Overhead<br />
durch das Kompilieren nicht<br />
so sehr ins Gewicht.<br />
Interessanterweise benötigt das<br />
Kompilieren mit dem AMD Stream<br />
SDK weniger als die Hälfte der<br />
Zeit, die das NVIDIA Toolkit in<br />
Anspruch nimmt. Wie die Tabelle<br />
I/ O-Zeiten (vorherige Doppelseite)<br />
verdeutlicht, verhalten sich die<br />
Grafikkarten auch in Bezug auf<br />
das Hin- <strong>und</strong> Herkopieren der Daten<br />
unterschiedlich. Die vermutete<br />
Monotonie der Übertragungszeit<br />
in Abhängigkeit von der Datenmenge<br />
bestätigt sich. Die Tabelle<br />
Kernellaufzeiten (vorherige Doppelseite)<br />
zeigt, dass diese, wie zu<br />
erwarten, mit der Größe des Faltungskernels,<br />
aber auch mit der<br />
Größe des Eingabebildes steigen.<br />
Nachdem wir ein Gefühl für die<br />
Laufzeiten der Komponenten auf<br />
der GPU bekommen haben, vergleichen<br />
wir die Gesamtlaufzeit<br />
der GPU-Implementierung (mit<br />
<strong>und</strong> ohne Kompilierung des Kernels)<br />
mit den CPU-Implementierungen<br />
(Tabelle CPU vs. GPU total,<br />
vorherige Seite).<br />
Für das kleinste Bild benötigt die<br />
GPU-Implementierung auf beiden<br />
System erheblich mehr Rechenzeit<br />
als die CPU-Implementierung (Abbildung<br />
C, vorherige Seite). Das<br />
dürfte sich auch bei zukünftigen<br />
GPU-Generationen nicht ändern,<br />
denn gegenüber der CPU-Variante<br />
fällt hier ein erheblicher Overhead<br />
durch das Kompilieren des Kernels<br />
<strong>und</strong> das Kopieren der Daten<br />
an. Dieser lässt sich nur durch<br />
hinreichend viel rechenaufwändige<br />
Parallelverarbeitung wieder<br />
wettmachen. Selbst wenn man das<br />
Kompilieren des Faltungskernels<br />
nicht mit in die Laufzeit der GPU<br />
infos<br />
[1] Download des Beispiel-Quellcodes: http://<br />
www. linux-user. de/ Downloads/ 2011/ 08/<br />
[2] NVIDIA OpenCL Programming Guide:<br />
http:// develo<strong>per</strong>. download. nvidia. com/<br />
compute/ cuda/ 3_0/ toolkit/ docs/ NVIDIA_<br />
OpenCL_ProgrammingGuide. pdf<br />
[3] Details zur OpenCL-Extension<br />
cl_khr_byte_addressable_store:<br />
http:// www. khronos. org/ registry/ cl/ sdk/<br />
1. 0/ docs/ man/ xhtml/ cl_khr_byte_addres<br />
sable_store. html<br />
[4] Libpng:<br />
http:// www. libpng. org/ pub/ png/ libpng. html<br />
[5] OpenCL-Dokumentation:<br />
http:// www. khronos. org/ registry/ cl/ sdk/<br />
1. 1/ docs/ man/ xhtml/<br />
[6] Dokumentation der OpenCL-C++-Bindings:<br />
http:// www. khronos. org/ registry/ cl/ specs/<br />
opencl-cplusplus-1. 1. pdf<br />
86 08 | 11<br />
www.linux-user.de
OpenCL (2)<br />
know-how<br />
einbezieht, bleibt die GPU-Implementierung<br />
immer noch um einen<br />
Faktor zwischen 4 bis 175<br />
langsamer (System 1).<br />
Für das mittlere Bild dagegen<br />
sparen wir auf System 1 gegenüber<br />
der nicht optimierten CPU-<br />
Variante bei der Faltung mit einem<br />
beliebigen Kernel bereits Zeit<br />
ein. Verglichen mit dem ‐O3-CPU-<br />
Binary allerdings ergibt sich lediglich<br />
bei großen Faltungskerneln<br />
(Gauß 12x12, Motion Blur) ein<br />
Zeitgewinn, der dann aber durchaus<br />
einen Faktor 10 erreichen kann<br />
(Abbildung D, vorherige Seite).<br />
Beim größten Bild (r<strong>und</strong> 16 Megapixel)<br />
erhöht sich der Zeitgewinn<br />
weiter: Beim großen Gauß-<br />
Kernel resultiert daraus eine Beschleunigung<br />
um den Faktor 21<br />
(gegenüber dem nicht optimierten<br />
Binary) beziehungsweise 5 (mit<br />
der Option‐O3). Für sehr kleine<br />
Faltungskernel allerdings bleibt<br />
die Berechnung auf der GPU weiterhin<br />
langsamer als jene auf der<br />
CPU mit einem optimierten Binary<br />
(Abbildung E, vorherige Seite).<br />
Ausblick<br />
Wie unser kleines Ex<strong>per</strong>iment ergeben<br />
hat, bringt das Ausführen<br />
auf der GPU nicht in jedem Fall<br />
einen Zeitgewinn mit sich, sondern<br />
nur für spezielle Fälle (große<br />
Faltungskernel) <strong>und</strong> große Datenmengen.<br />
Das liegt zum einen am<br />
Zeitverlust durch den Just-in-<br />
Time-Compiler für die OpenCL<br />
Kernel, zum anderen müssen die<br />
Daten erst teuer ins GPU-RAM<br />
kopiert werden.<br />
Der vorgestellte Code verzichtet<br />
bewusst auf einige Optimierungsmöglichkeiten,<br />
um das Problem<br />
anschaulich zu halten <strong>und</strong> einen<br />
soweit möglich unkomplizierten<br />
Einstieg in OpenCL zu geben.<br />
Beispielsweise könnte man die<br />
Matrixelemente des Faltungskernels,<br />
statt sie bei jedem Zugriff<br />
neu aus dem globalen Speicher zu<br />
holen, vorab in den lokalen Speicher<br />
holen, den sich die Threads<br />
der bereits erwähnten Work<br />
Groups teilen. Hier kann der Zugriff<br />
um beinahe drei Größenordnungen<br />
schneller erfolgen.<br />
Daneben ließe sich durch eine<br />
Beschränkung des Problems auf<br />
separierbare Kernel die Bildfaltung<br />
selbst weiter optimieren.<br />
Zusatzmaterial<br />
Bei weiterem Interesse an der<br />
Materie empfiehlt sich das Studium<br />
des Nvidia OpenCL Programming<br />
Guide [2], der auch auf die<br />
Hardware-Architektur von Grafikkarten<br />
eingeht, <strong>und</strong> der mitgelieferten<br />
Beispiele in den SDKs<br />
der Hersteller ATI <strong>und</strong> Nvidia.<br />
Unentbehrlich für angehende<br />
OpenCL-Entwickler sind außerdem<br />
die OpenCL-Spezifikation<br />
[5] sowie die Dokumentation<br />
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uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de 3 3 3 3 3<br />
LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de 3 3 3 3 3<br />
saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de 3 3 3 3 3<br />
LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com 3 3 3 3<br />
ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de 3 3 3 3 3<br />
LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstrasse 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de 3 3 3 3 3<br />
com<strong>und</strong>us GmbH 71332 Waiblingen, Schüttelgrabenring 3 07151-5002850 www.com<strong>und</strong>us.com 3 3 3<br />
Veigel Linux Software Development 71723 Großbottwar, Frankenstr. 15 07148-922352 www.mvlsd.de 3 3 3 3<br />
future Training & Consulting GmbH Reutlingen 72770 Reutlingen, Auchterstraße 8 07121-14493943 www.futuretrainings.com 3<br />
Manfred Heubach EDV <strong>und</strong> Kommunikation 73728 Esslingen, Hindenburgstr. 47 0711-4904930 www.heubach-edv.de 3 3 3 3<br />
eBIS GmbH 74080 Heilbronn/ Neckar, Neckargartacher Str. 94 07131-39500 www.ebis.info 3 3 3 3 3<br />
Waldmann EDV Systeme + Service 74321 Bietigheim-Bissingen, Pleidelsheimer Str. 25 07142-21516 www.waldmann-edv.de 3 3 3 3 3<br />
in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de 3 3 3 3 3 3<br />
Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de 3 3 3<br />
Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com 3 3 3 3 3<br />
Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de 3 3 3 3 3<br />
B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de 3 3 3 3 3<br />
ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de 3 3 3 3 3<br />
Bereos OHG 88069 Tettnang, Kalchenstraße 6 07542-9345-20 www.bereos.eu 3 3 3 3 3<br />
alpha EDV Systeme GmbH 88250 Weingarten, Liebfrauenstr. 9 0751-46265 www.alpha-edv.de 3 3 3 3 3<br />
OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Delsenbachweg 32 0911-3474544 www.ostc.de 3 3 3 3 3 3<br />
Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de 3 3 3<br />
pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.de 3 3 3 3 3<br />
fidu.de IT KG 95448 Bayreuth, Ritter-v.-Eitzenb.-Str. 19 09208-657638 www.linux-onlineshop.de 3 3 3 3<br />
Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de 3 3 3 3 3<br />
RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch 3 3 3<br />
CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch 3 3 3<br />
EBP Gasser CH-4208 Nunningen, Winkel 6 0041-61793-0099 www.ebp-gasser.ch 3 3 3 3 3<br />
Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch 3 3 3 3 3<br />
Helvetica IT AG CH-8890 Flums, Bahnhofstrasse 15 0041-817331567 www.helvetica-it.com 3 3 3<br />
1 = hardware 2 = netzwerk/Tk 3 = systemhaus 4 = seminaranbieter 5 = software 6 = schulung/Beratung <br />
www.linux-user.de<br />
08 | 11 91
servIce<br />
08 | 11<br />
92 www.linux-user.de<br />
Usergroups<br />
Aachen<br />
AachenerLinux-Usergroup<br />
(ALUG)<br />
http://www.alug.de<br />
Aachen<br />
Computer-ClubanderRWTH<br />
Aachene.V.(CCAC)<br />
http://www.ccac.rwth-aachen.<br />
de<br />
Ahaus<br />
Linux-UsergroupAhaus(LUGAH)<br />
http://www.lugah.de<br />
Ahlen/Westfalen<br />
LUGAhlen<br />
http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />
Ahrtal<br />
Linux-UsergroupAhrtal(Ahrlug)<br />
http://www.ahrlug.de<br />
Aichach<br />
Linux-UsergroupAichach<br />
http://www.lug-aichach.de<br />
Allershausen<br />
Linux-UsergroupAm<strong>per</strong>tal<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.net<br />
Altdorf/<br />
Nürnberg<br />
GNU/<strong>LinuxUser</strong>GroupAltdorf<br />
(GLUGA)<br />
http://www.gluga.de<br />
Amberg<br />
Open-Source-Stammtisch<br />
Amberg(amTuxTisch)<br />
http://www.amtuxtisch.de/<br />
Ansbach<br />
Linux-UsergroupAnsbach<br />
(LUGAN)<br />
http://www.lug-an.de<br />
Aschaffenburg<br />
Linux-UsergroupAschaffenburg<br />
(LUGAB)<br />
http://www.lugab.de<br />
Augsburg<br />
Linux-UsergroupAugsburg<br />
(LUGA)<br />
http://www.luga.de<br />
Backnang<br />
Linux-UsergroupBacknang<br />
http://www.lug-bk.de<br />
BadBrückenau<br />
Linux-UsergroupBadBrückenau<br />
BrunoZehe@web.de<br />
BadDriburg<br />
Linux-UsergroupBadDriburg<br />
http://www.bdpeng.de.vu<br />
BadHersfeld<br />
Linux-UsergroupHersfeld<br />
http://www.lugh.de<br />
BadWildungen<br />
Linux-UsergroupBadWildungen<br />
http://linuxheaven.cjb.net<br />
Bamberg<br />
Linux-UsergroupBamberg<br />
(GLUGBA)<br />
http://www.lug-bamberg.de<br />
Basel(CH)<br />
Linux-UsergroupBasel(BLUG)<br />
http://www.blug.ch<br />
Bautzen<br />
Linux-UsergroupBautzen<br />
http://www.lug-bz.de<br />
Bayreuth<br />
Linux-UsergroupBayreuth<br />
http://www.linux-bayreuth.de<br />
Bergisch<br />
Gladbach<br />
BergischeLinux-<strong>und</strong>Unix-<br />
Enthusiastenu.-Fre<strong>und</strong>e<br />
(BLUEFROGS)<br />
http://www.bluefrogs.de<br />
Berlin<br />
Linux-UsergroupBerlin(BeLUG)<br />
http://www.belug.de<br />
Berlin<br />
UbuntuBerlin<br />
http://www.ubuntu-berlin.de<br />
Berlin/<br />
Friedrichshain-<br />
Kreuzberg<br />
LinuxWorks!<br />
http://friedrichshain.homelinux.<br />
org<br />
Berlin/<br />
Lichtenrade<br />
Linux-UsergroupLichtenrade<br />
(LUGL)<br />
http://www.lugl.net<br />
Berlin/Marzahn-<br />
Hellersdorf<br />
Open-Source-Fan-Group<br />
Marzahn-Hellersdorf(OSFanG)<br />
http://www.osfang.de<br />
Bern(CH)<br />
Linux-UsergroupBern(LUGBE)<br />
http://www.lugbe.ch<br />
Biel/Bienne/<br />
Seeland(CH)<br />
Linux-UsergroupSeeland<br />
(LugSeeland)<br />
http://www.lugseeland.ch<br />
Bielefeld<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupOstwestfalen-<br />
Lippe<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Bielefeld/<br />
Bitburg-Prüm<br />
Linux-UsergruppeSchneifeltux<br />
http://www.schneifeltux.de<br />
Bocholt<br />
Linux-UsergroupBocholt(BLUG)<br />
http://www.blug.de<br />
Bochum<br />
Linux-UsergroupBochum<br />
(BGLUG)<br />
http://www.bglug.de<br />
Bonn<br />
BonnerLinux-Usergroup<br />
(BOLUG)<br />
http://www.bonn.linux.de/<br />
Bonn<br />
Linux/UnixUsergroupSankt<br />
Augustin(LUUSA)<br />
http://www.luusa.org<br />
Bozen(Südtirol)<br />
Linux-UsergroupBozen(LUGBZ)<br />
http://www.lugbz.org<br />
Brandenburg<br />
Brandenburger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
e.V.(BraLUG)<br />
http://www.bralug.de<br />
Bremen<br />
Linux-StammtischBremen<br />
http://lug-bremen.info<br />
Bremerhaven<br />
Linux-StammtischBremerhaven<br />
http://www.lug-bhv.de/<br />
Bretten<br />
BrettenerLinux-Usergroup<br />
(BRELUG)<br />
http://www.brelug.de<br />
Bruchsal<br />
Linux-UsergroupBruchsal<br />
http://www.lug-bruchsal.de<br />
Buchholz<br />
Nordheide<br />
Linux-UsergroupBuchholz<br />
Nordheide<br />
http://www.lug-buchholznordheide.de<br />
Burghausen<br />
Linux-UsergroupBurghausen<br />
http://www.lug-burghausen.org<br />
Böblingen/<br />
Sindelfingen<br />
Linux-UsergroupBöblingen/<br />
Sindelfingen(LUGBB)<br />
http://www.lugbb.org<br />
Celle<br />
LUGCelle<br />
http://www.lug-celle.de<br />
Cham<br />
Linux-UsergroupOberpfalz<br />
(LUGO)<br />
http://lugo.signum-media.de<br />
Chemnitz<br />
Linux-UsergroupChemnitz<br />
(CLUG)<br />
http://www.clug.de<br />
Coesfeld<br />
Linux-UsergroupCoesfeld<br />
http://www.lug-coesfeld.de<br />
Cottbus<br />
CottbuserLinux-Usergroup<br />
(COLUG)<br />
http://www.colug.de/<br />
Damme<br />
UsersofLinuxDamme(ULD)<br />
http://www.damme.de<br />
Darmstadt<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupDarmstadt<br />
(DaLUG)<br />
http://www.dalug.org<br />
Datteln<br />
Linux-UsergroupDatteln(LUGD)<br />
http://www.lug-datteln.de<br />
Delitzsch<br />
(Sachsen)<br />
Linux-UsergroupDelitzsch<br />
http://www.lug-delitzsch.de<br />
Detmold<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Detmold/<br />
Dorfen<br />
Linux-UsergroupDorfen(LUGD)<br />
http://www.dolug.de<br />
Dormagen<br />
PinguinPower(PP)<br />
http://www.dorlug.de<br />
Dortm<strong>und</strong><br />
Linux-UsergroupDortm<strong>und</strong><br />
(LUGRUDO)<br />
http://www.outerspace.de/<br />
lugrudo/<br />
Dresden<br />
Linux-UsergroupDresden<br />
http://lug-dd.schlittermann.de/<br />
Duisburg<br />
DuisburgerLinux-Usergroup<br />
(DULUG)<br />
http://www.dulug.de<br />
Duisburg<br />
Linux-UsergroupDuisburg<br />
(LUG-DUI)<br />
http://lugdui.ihg.uni-duisburg.de<br />
Düsseldorf<br />
Linux-UsergroupDüsseldorf<br />
(DLUG)<br />
http://www.dlug.de<br />
Ebstorf<br />
EbstorferLinux-Stammtisch<br />
(ELST)<br />
support@konqi-werkstatt.de<br />
Eggenfelden<br />
EggenfeldenerLinux-Usergroup<br />
(EgLUG)<br />
http://www.lug-eggenfelden.org<br />
Eichsfeld<br />
Eichsfelder<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(EICLUG)<br />
http://linux.eichsfeld.net<br />
Eisenach<br />
Linux-UsergroupEisenach<br />
http://lug-eisenach.de/<br />
Elmshorn<br />
ComputerclubElmshorne.V.<br />
http://www.cceev.de/<br />
Erding<br />
Linux-UsergroupErding<br />
http://www.lug-erding.de<br />
Erkelenz<br />
Linux-UsergroupErkelenz<br />
http://www.lug-erkelenz.de<br />
Erlangen<br />
ErlangerLinux-Usergroup<br />
(ERLUG)<br />
http://www.erlug.de<br />
Essen<br />
EssenerLinux-Fre<strong>und</strong>e(ELiF)<br />
http://www.linuxstammtisch.de<br />
Essen<br />
EssenerLinux-Stammtisch<br />
(ELiSta)<br />
http://members.tripod.de/elista<br />
Essen<br />
EssenerLinux-Usergroup(ELUG)<br />
http://www.elug.de<br />
Essen<br />
PerlMongersimRuhrgebiet<br />
(Ruhr.pm)<br />
http://ruhr.pm.org/<br />
Esslingen<br />
Linux-UsergroupEsslingen<br />
http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />
de/lug/<br />
Ettlingen/Albtal<br />
LUGAlbtal<br />
http://www.lug-albtal.de<br />
Fischbachtal<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupFischbachtal<br />
(FIBALUG)<br />
http://fibalug.de<br />
Flensburg<br />
Linux-UsergroupFlensburg<br />
(LUGFL)<br />
http://www.lugfl.de<br />
Frammersbach<br />
FrammersbacherLUG<br />
kke@gmx.net<br />
Frankfurt<br />
Linux-UsergroupFrankfurt<br />
http://www.lugfrankfurt.de<br />
Freiburg<br />
FreiburgerLinux-Usergroup<br />
(FLUG)<br />
http://www.freiburg.linux.de<br />
Freiburg<br />
LUGderStudentensiedlung<br />
Freiburg(StuSieLUG)<br />
http://linux.studentensiedlung.<br />
de<br />
Freising<br />
Linux-UsergroupFreising<br />
(LUGFS)<br />
http://www.lug-fs.de<br />
Friedrichshafen<br />
Yetanother<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(YALUG)<br />
http://yalug.de<br />
Fulda<br />
Linux-UsergroupFulda<br />
http://lug.rhoen.de<br />
Fürstenfeldbruck<br />
LUGdesBürgernetzesLandkreis<br />
Fürstenfeldbruck(LUGFFB)<br />
http://lug.ffb.org/<br />
Fürth<br />
FürtherLinux-Usergroup(FLUG)<br />
http://www.fen-net.de/flug<br />
Gießen<br />
Linux-UsergroupGießen(LUGG)<br />
http://lugg.tg.fh-giessen.de<br />
Gießen<br />
LUGderLiebig-SchuleGießen<br />
(LioLUG)<br />
http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />
Grafing<br />
Linux-UsergroupGrafing(LUGG)<br />
http://www.lug-grafing.org<br />
Greifswald<br />
Linux-UsergroupGreifswald<br />
http://www.lug-hgw.de/<br />
Groß-Gerau<br />
Linux-UsergroupGroß-Gerau<br />
(LUGGG)<br />
http://www.luggg.de<br />
Groß-Zimmern<br />
Linux-UsergroupGroß-Zimmern<br />
(GROZILUG)<br />
http://www.grozilug.de<br />
Gummersbach<br />
GummersbacherLinux-<br />
Usergroup(GULUG)<br />
http://www.gulug.de<br />
Guntersblum<br />
GuntersblumerLinux-Usergroup<br />
(GLUG)<br />
http://www.ghks.de/glug/<br />
Gunzenhausen<br />
GunzenhauserLinux-Usergroup<br />
(LUGGUU)<br />
http://www.gunnet.de/linux<br />
Gütersloh<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUGOWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Guetersloh/<br />
Göppingen<br />
Linux-UsergroupFilstal<br />
http://lug.fto.de/<br />
Göttingen<br />
Göttinger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(GOELUG)<br />
http://www.goelug.de/<br />
Göttingen<br />
GöttingerUnix/Linux-<br />
Anwendergruppe(GULAG)<br />
http://gulag.de<br />
Haiger<br />
Linux-UsergroupLahn-Dill-Kreis<br />
(LDK/LUG)<br />
http://www.ldknet.org/lug/<br />
Halberstadt<br />
Linux-UsergroupHalberstadt<br />
http://www.lug-hbs.de<br />
Halle<br />
HallescheLinux-Usergroup<br />
(HALIX)<br />
http://www.halix.info<br />
Hamburg<br />
LUG-BalistaHamburge.V.(LUG-<br />
Balista)<br />
http://www.lug-balista.de<br />
Hamburg<br />
Unix-GruppederHamburger<br />
MHe.V.<br />
http://www.hmh-ev.de<br />
Hameln<br />
Linux-UsergroupWeserbergland<br />
(LBW)<br />
http://tux.hm<br />
Hanau<br />
HanauerLinux-Usergroup<br />
(HULUG)<br />
http://www.hulug.de/<br />
Hannover<br />
Linux-UsergroupHannover<br />
(LUGH)<br />
http://lug-hannover.de<br />
Hatten<br />
Linux-UsergroupOldenburg-<br />
Land(LUGOLand)<br />
http://www.lugoland.de<br />
Hattingen<br />
HattingerLinux-Usergroup<br />
(HatLug)<br />
http://www.hatlug.de<br />
Hegau<br />
Hegau<strong>LinuxUser</strong>Gruppe<br />
(HegauLUG)<br />
http://www.linuxag.hegau.org<br />
Heidenheim<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupHeidenheim<br />
http://www.lug-hdh.de<br />
Heilbad<br />
Heiligenstadt<br />
Linux-StammtischLinuxNode<br />
Eichsfeld<br />
http://linuxnode.eichsfeld.net<br />
LInux.usergrouPs<br />
ImFolgendendieListederunsbekanntenLinux-UsergroupsimdeutschsprachigenRauminKurzfassung.Änderungen<strong>und</strong>UpdatesbittederRedaktion(usergroups@linuxnewmedia.de)mitteilen(Name,Beschreibung,<br />
Treffpunkt,Adresse,Ansprechpartner,Homepage,E-Mail,Telefon,Fax,Mitgliederzahl...).
Usergroups/Markt<br />
servIce<br />
LInux.usergrouPs<br />
Heilbronn<br />
Herford<br />
Herrenberg<br />
Hesel<br />
Hildesheim<br />
Holzminden<br />
Horrheim<br />
Hoyerswerda<br />
Idstein(Taunus)<br />
Ingolstadt<br />
Iserlohn<br />
Itzehoe<br />
Jena<br />
Jever<br />
Kaarst<br />
Kaiserslautern<br />
Kaiserslautern<br />
Karlsruhe<br />
Kassel<br />
Kiel<br />
Kierspe-<br />
Meinerzhagen<br />
Koblenz<br />
Koblenz<br />
Konstanz<br />
Konz<br />
Krefeld<br />
Kreuzlingen(CH)<br />
Kronach<br />
Köln<br />
Linux-UsergroupHeilbronn<br />
(LUUGHN)<br />
http://www.luug-hn.org<br />
GNU/<strong>LinuxUser</strong>groupHerford<br />
(GLUGHF)<br />
http://lug-owl.de/LugWiki/<br />
GLUGHF<br />
Linux-StammtischimGäu<br />
(LiStiG)<br />
http://www.listig.org<br />
CCOstfriesland-Linux-Gruppe<br />
http://www.cco-online.de/linux<br />
HildesheimerLinux-Usergroup<br />
(NG)(HiLUG-NG)<br />
http://www.hilug-ng.de<br />
ComputerclubHochsollinge.V.<br />
http://www.cch-holzminden.de/<br />
Linux-UsergroupVaihingen/<br />
Enz(VLUG)<br />
http://www.vlug.de<br />
Linux-UsergroupHoyerswerda<br />
(HOYLUG)<br />
http://linux.griebel-web.eu/<br />
Linux-UsergroupTaunus(LUG-<br />
Taunus)<br />
http://www.lug-taunus.org<br />
Linux-UsergroupIngolstadte.V.<br />
http://www.lug-in.de<br />
Linux-UsergroupIserlohn<br />
http://area51.fh-swf.de/<br />
ComputerClubItzehoee.V.<br />
(CCIZ)<br />
http://www.cc-itzehoe.de<br />
Linux-UsergroupJena(LUG<br />
Jena)<br />
http://www.lug-jena.de<br />
FriesischeLinux-Usergroup<br />
(FriLUG)<br />
http://www.frilug.de<br />
KaarsterLinux-Usergroup<br />
(KAALUG)<br />
http://www.kaalug.de<br />
Linux-UsergroupKaiserslautern<br />
(LUG-KL)<br />
http://www.lug-kl.de<br />
UniversitätKaiserslautern<br />
(UNIX-AG)<br />
http://www.unix-ag.uni-kl.<br />
de/~linux/<br />
KarlsruherLinux-Usergroup<br />
(KaLUG)<br />
http://www.karlsruhe.linux.de<br />
Linux-UsergroupKassel(LUGK)<br />
http://www.lug-kassel.de<br />
LUGKiel<br />
http://www.lug-kiel.de<br />
Linux-UsergroupMärkischer<br />
Kreis(LUGMK)<br />
linuxusergroupmk@netscape.net<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupMayen-<br />
Koblenz(LUG-MYK)<br />
http://www.lug-myk.de/<br />
LUGderUniversitätKoblenz<br />
http://www.colix.org<br />
Linux-UsergroupBodensee<br />
(LLUGB)<br />
http://llugb.amsee.de/<br />
Linux-UsergroupKonz(TRILUG)<br />
http://www.trilug.fh-trier.de<br />
Linux-UsergroupKrefeld<br />
(LUG-KR)<br />
http://www.lug-kr.de<br />
Linux-UsergroupKreuzlingen<br />
http://linuxtreff.ch/<br />
Linux-UsergroupKronach<br />
http://www.lug-kronach.de<br />
KölnerGentoo<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(KGLUG)<br />
http://www.kglug.de<br />
Köln<br />
Landau<br />
Landshut<br />
Langen(Hessen)<br />
/Dreieich/<br />
Egelsbach<br />
Langenfeld<br />
Laufander<br />
Pegnitz<br />
Leipzig<br />
Lenningen<br />
Lindenberg<br />
Lingen/Rheine<br />
Linz(A)<br />
Lippstadt/Soest<br />
/Erwitte<br />
Lohr<br />
Loitsche<br />
Ludwigsburg<br />
Luxembourg<br />
Lübeck<br />
Lüneburg<br />
Lünen<br />
Lörrach<br />
Lörrach<br />
Magdeburg<br />
Mainz<br />
Marburg<br />
Marktredwitz<br />
Marl<br />
Memmingen<br />
Meppen<br />
Metelen<br />
Mitterteich<br />
Moers<br />
Linux-WorkshopKöln(LiWoK)<br />
http://www.uni-koeln.de/<br />
themen/linux/<br />
Linux-UsergroupLandau(LUG-<br />
Landau)<br />
http://www.lug-ld.de<br />
Linux-UsergroupLandshut<br />
http://www.lalug.de<br />
LangenerLinux-Usergroup<br />
(LaLUG)<br />
http://www.lalug.net<br />
LangenfelderLinux-Usergroup<br />
(LANLUG)<br />
http://www.lanlug.org<br />
Linux-UsergroupLaufa.d.<br />
Pegnitz(LUGLAUF)<br />
http://www.lug-lauf.de<br />
LeipzigerLinux-Stammtisch<br />
http://www.gaos.org/lug-l/<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupLenningen<br />
http://linuxusergrouplenningen.<br />
de.vu<br />
Linux-UsergroupLindau(LugLi)<br />
http://www.allgaeu.org/lugli<br />
Linux-UsergroupSpelle<br />
http://www.spelle.net/lugs<br />
Linux-UsergroupLinz(LUGL)<br />
http://www.lugl.at<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupErwitte<br />
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Linux-UsergroupLohr(LUGLohr)<br />
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Linux-UsergroupLörrach<br />
(LUGLOE)<br />
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Lörracher<strong>LinuxUser</strong>group<br />
(LÖLUG)<br />
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Magdeburger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
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MarburgerLinux-Usergroup<br />
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Linux-UsergroupMarl<br />
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BSDSocialEventMünchen(BSE)<br />
http://bse.42.org<br />
München<br />
BSD-UsergroupinMünchen<br />
(BIM)<br />
http://berklix.org/bim/<br />
München<br />
MünchnerGentoo<strong>LinuxUser</strong><br />
Group(MGLUG)<br />
http://www.mglug.de<br />
München<br />
MünchnerLinux-Usergroup<br />
(MUC-LUG)<br />
http://www.muc-lug.de<br />
MünchenSüd-Ost<br />
/Ottobrunn<br />
Linux-UsergroupOttobrunn<br />
(LUGOTT)<br />
http://www.lug-ottobrunn.de<br />
MünchenSüd-<br />
West<br />
Linux-UsergroupWürmtal<br />
(WLUG)<br />
http://wlug.acos.net<br />
Münster<br />
Linux-StammtischMünster<br />
(MueSLI)<br />
http://www.mueslihq.de<br />
Mönchengladbach<br />
Linux-Usergroup<br />
Mönchengladbach(LUGMOE)<br />
http://www.lugmoe.de<br />
Mörfelden-<br />
Walldorf<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupMörfelden-<br />
Walldorf(MöWa-LUG)<br />
http://www.moewa-lug.de<br />
Naumburg<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupNaumburg<br />
(LUGNMB)<br />
http://lugnmb.dyndns.org<br />
Neubrandenburg<br />
Linux-Usergroup<br />
Neubrandenburge.V.(LUG-NB)<br />
http://www.lug-nb.de<br />
Neuburgander<br />
Donau<br />
LUGNeuburganderDonau<br />
(LUGND)<br />
http://www.lug-nd.de<br />
Neuenburg<br />
Linux-UsergroupNeuenburg<br />
http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />
lugnbg/index.php<br />
Nieder-Olm<br />
RheinhessenerLinux-<br />
Gemeinschaft<br />
info@kkcs.de<br />
Niederrhein<br />
NiederrheinischeLinuxUnix<br />
UserGroup(NLUUG)<br />
http://www.nluug.de<br />
Nienburg<br />
Linux-UsergroupNienburg<br />
(NILUG)<br />
http://ni-linux.de<br />
Norderstedt<br />
Linux-UsergroupNorderstedt<br />
(LUGN)<br />
http://www.lug-norderstedt.de<br />
Nordheide<br />
LUUGNordheide<br />
http://www.luug-nordheide.de<br />
Nußdorf/Aiging<br />
Linux-UsergroupTraunstein<br />
(LUGTra)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Nürnberg<br />
Linux-UsergroupNürnberg<br />
(LUGNü)<br />
http://www.align.de/<br />
Oberhausen<br />
Linux-UsergroupOberhausen<br />
(LUGOR)<br />
http://www.linuxob.de<br />
Oberkirchen<br />
LUGRenchtal-Tuxe<br />
http://tuxe.renchtal.com<br />
Oberpfalz<br />
Linux-UsergroupOberpfalz<br />
http://www.cham.baynet.<br />
de/lugo/<br />
Oberwallis(CH)<br />
Linux-UsergroupOberwallis<br />
(LUGO)<br />
http://www.lugo.ch<br />
Offenburg<br />
Linux-UsergroupOffenburg<br />
(LUGOG)<br />
http://www.lugog.de<br />
Oldenburg<br />
Linux-UsergroupOldenburg<br />
(LUGO)<br />
http://oldenburg.linux.de<br />
Olpe<br />
Linux-UsergroupOlpe<br />
http://www.lug-raum-olpe.<br />
de.vu<br />
Osnabrück<br />
Linux-UsergroupOsnabrück<br />
http://www.lugo.de<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUG-OWL)<br />
http://www.lug-owl.de<br />
Paderborn<br />
Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />
Lippe(LUG-OWL)<br />
http://lug-owl.de/Lokales/<br />
Paderborn/<br />
Passau<br />
Linux-/Unix-UsergroupPassau<br />
(LUGP)<br />
http://www.fmi.uni-passau.<br />
de/~lug/<br />
Peine<br />
Linux-UsergroupPeine(LUGP)<br />
http://www.lug-peine.org<br />
Pfaffenhofen<br />
(Ilm)<br />
Hallertuxe.V.<br />
http://www.hallertux.de<br />
Pforzheim<br />
Linux-UsergroupPforzheim<br />
(LUGP)<br />
http://www.pf-lug.de<br />
Pirmasens<br />
Linux-StammtischPirmasens<br />
http://www.ic.pirmasens.de<br />
Potsdam<br />
PotsdamerLinux-Usergroup<br />
(UPLUG)<br />
http://www.uplug.de<br />
Preetz<br />
(Schleswig-<br />
Holstein)<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupPreetz<br />
(PreetzLUG)<br />
http://preetzlug.de<br />
Prerow<br />
Linux-UsergroupPrerow<br />
c.dittmann@magrathea.de<br />
Quedlinburg<br />
Linux-UsergroupQuedlinburg<br />
(LUGQLB)<br />
http://www.lug-qlb.de<br />
Quickborn<br />
QuickbornerLinux-Usergroup<br />
(QLUG)<br />
http://www.qlug.net<br />
Rathenow<br />
Linux-StammtischRathenow<br />
http://linux.php4u.org<br />
Ravensberg<br />
Linux-UsergroupRavensberg<br />
(LUGRAV)<br />
http://www.lugrav.de<br />
Ravensburg<br />
Informatik-<strong>und</strong>Netzwerkverein<br />
Ravensburge.V(LUGRA)<br />
http://www.infnet.verein.de/<br />
linux/<br />
Ravensburg<br />
Linux-UsergroupRavensburg<br />
(LUG)<br />
http://www.yalug.de<br />
Regensburg<br />
Linux-UsergroupRegensburg<br />
http://www.lugr.de<br />
Regensburg<br />
RegensburgerLinux-Usergroup<br />
(R-LUG)<br />
http://www.regensburg.franken.<br />
de/rlug/<br />
Reutlingen<br />
Linux-UsergroupReutlingen<br />
http://www.lug-reutlingen.de<br />
Rheda-<br />
Wiedenbrück<br />
Linux-UsergroupRheda-<br />
Wiedenbrück(LUG-RHWD)<br />
http://www.lug-rhwd.de<br />
Rhein-Neckar<br />
UnixUsergroupRhein-Neckar<br />
e.V.(UUGRN)<br />
http://www.uugrn.org<br />
Rosenheim<br />
Linux-UsergroupRosenheim<br />
http://www.lug-rosenheim.org<br />
Rostock<br />
RostockerLinux-Usergroup<br />
http://linux.baltic.net<br />
Rotenburg<br />
ComputervereinRotenburg<br />
(CVR)<br />
http://www.cvr.de/linux<br />
Rotenburga.d.<br />
Fulda<br />
init4-DieLinux-Enthusiasten<br />
(init4)<br />
http://www.init4.de<br />
Rothenburgo.d.<br />
Tauber<br />
Linux-UsergroupRothenburg<br />
(LUGROT)<br />
http://lugrot.de<br />
Römerberg/<br />
Speyer<br />
LUGRömerberg/Speyer<br />
http://linuxwiki.de/<br />
LugRoemerbergSpeyer<br />
Saalfeld<br />
LUGSlf/Ru<br />
http://lug-slf.de<br />
Saarland<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupSaare.V.<br />
(LUGSaar)<br />
http://www.lug-saar.de<br />
Salem<br />
Linux-UsergroupSalem<br />
http://www.lug-salem.de<br />
Salzburg(A)<br />
Linux-UsergroupSalzburg<br />
http://www.salzburg.luga.or.at<br />
Sauerland<br />
Linux-UsergroupSauerland<br />
http://www.lug-sauerland.de<br />
Schaumburg<br />
Linux-UsergroupSchaumburg<br />
http://www.lug-schaumburg.de<br />
Schwabach<br />
<strong>LinuxUser</strong>Schwabache.V.<br />
(LUSC)<br />
http://www.lusc.de<br />
Schweinfurt<br />
Linux-UsergroupSchweinfurt<br />
http://www.lug-sw.de<br />
Schweiz(CH)<br />
Linux-UsergroupSwitzerland<br />
http://www.lugs.ch<br />
Schwerin<br />
West-MecklenburgerLinux-<br />
Usergroup(WEMELUG)<br />
http://www.wemelug.de<br />
Schwäbisch<br />
Gmünd<br />
Linux-StammtischSchwäbisch<br />
Gmünd(LSSG)<br />
http://www.uliweb.de/lssg<br />
Seeheim-<br />
Jugenheim<br />
Linux-UsergroupDarmstadt<br />
http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />
Senftenberg<br />
Linux-UsergroupSenftenberg<br />
(LUGSE)<br />
http://www.lugse.de<br />
Siegen<br />
UNIX-AGSiegen(Uni-GHSie)<br />
http://www.si.unix-ag.org<br />
Sindelfingen/<br />
Böblingen<br />
Böblingen-ClubLinux-User-<br />
Gruppe(SinLUG)<br />
http://www.mefia.org<br />
Sinsheim<br />
Linux-UsergroupSinsheim<br />
(SiLUG)<br />
http://www.linuxwiki.de/<br />
LugSinsheim<br />
Speyer<br />
Linux-UsergroupKetsch<br />
http://www.lug-ketsch.de<br />
St.Pölten(A)<br />
Linux-UsergroupSt.Pölten<br />
(LUGSP)<br />
http://www.lugsp.at<br />
Stormarn<br />
Linux-UsergroupStormarn<br />
http://www.lug-stormarn.de<br />
Stuttgart<br />
Linux-UsergroupStuttgart<br />
(LUGS)<br />
http://www.lug-s.org/<br />
Taubertal<br />
TaubertälerLinux-Usergroup<br />
(TaLUG)<br />
http://www.talug.de/<br />
Thüringen<br />
ThüringerLinux-Usergroup<br />
(TLUG)<br />
http://www.tlug.de/<br />
Tirol(A)<br />
Tiroler<strong>LinuxUser</strong>group(LUGT)<br />
http://www.lugt.at<br />
Traunstein<br />
Linux-UsergroupTraunstein<br />
(LUGTS)<br />
http://www.lug-ts.de<br />
Trier<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupTrier(LUG<br />
Trier)<br />
http://www.lug-trier.de<br />
Troisdorf/<br />
Siegburg/Spich<br />
TroisdorferLinux-Usergroup<br />
(TroLUG)<br />
http://www.trolug.de<br />
Tuttlingen<br />
Linux-UsergroupTuttlingen<br />
http://lug.intuttlingen.de/<br />
Tübingen<br />
Linux-UsergroupTübingen<br />
(LUGT)<br />
http://tuebingen.linux.de<br />
Ulm<br />
Linux-UsergroupUlm(LUGU)<br />
http://lugulm.de<br />
Untermain<br />
Linux-UsergroupUntermain<br />
(LUGU)<br />
http://www.lug-untermain.de<br />
Viersen<br />
Linux-UsergroupViersen(LUGV)<br />
http://www.lug-viersen.de<br />
Villingen-<br />
Schwenningen<br />
<strong>LinuxUser</strong>GroupVillingen-<br />
Schwenningene.V.(LUG-VSe.V.)<br />
http://www.lug-vs.de<br />
Voralpen(A)<br />
Linux-UsergroupVoralpen<br />
(VALUG)<br />
http://www.valug.at<br />
Vorarlberg(A)<br />
Linux-UsergroupVorarlberg<br />
(LUGV)<br />
http://www.lugv.at<br />
Waiblingen<br />
ComputerclubWaiblingene.V.<br />
http://www.ccwn.org<br />
Waldkraiburg<br />
Linux-UsergroupWaldkraiburg<br />
http://www.lug-waldkraiburg.org<br />
Walsrode<br />
Linux-UsergroupWalsrode<br />
http://www.lug-walsrode.de/<br />
Wedel<br />
Linux-UsergroupWedel(LUG<br />
Wedel)<br />
http://www.lug-wedel.de<br />
Weinheim<br />
Computer-ClubWeinheime.V.<br />
(CCW)<br />
http://ccw.iscool.net<br />
Weißenbrunn<br />
Linux-UsergroupKronach<br />
(LUGKR)<br />
http://www.kronachonline.de<br />
Wernigerode<br />
Linux-UsergroupWernigerode<br />
(LUGWR)<br />
http://www.lug-wr.de<br />
Westerwald<br />
Linux-UsergroupWesterwald<br />
http://www.lug-westerwald.de<br />
Wien(A)<br />
<strong>LinuxUser</strong>groupWien<br />
http://www.viennalinux.at<br />
Wien(A)<br />
Linux-UsergroupAustria(LUGA)<br />
http://www.luga.or.at<br />
Wien(A)<br />
Linux-UsergroupTUWien(LLL)<br />
lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />
Wiesbaden<br />
Linux-UsergroupWiesbaden<br />
PenguinUsergroup<br />
http://www.pug.org<br />
Wilhelmshaven<br />
Linux-UsergroupWilhelmshaven<br />
(LUG-WHV)<br />
http://www.lug-whv.de<br />
Witten<br />
WittenerLinux-Usergroup<br />
(WitLUG)<br />
http://www.witlug.de<br />
Wolfsburg<br />
WolfsburgerLinux-Usergroup<br />
(WOBLUG)<br />
http://www.lug.wolfsburg.de<br />
Wolfsburg<br />
WolfsburgerUnix-Usergroup<br />
(WUUG)<br />
http://www.unix.necoac.de<br />
Worms<br />
Wormser<strong>LinuxUser</strong>Group<br />
(WoLUG)<br />
http://www.wolug.de<br />
Wup<strong>per</strong>tal<br />
Wup<strong>per</strong>talerLinux-Usergroup<br />
(WupLUG)<br />
http://www.wuplug.org<br />
Würmtal<br />
WürmtalerLinux-Usergroup<br />
(WLUG)<br />
http://www.wlug.de<br />
Würzburg<br />
Linux-UsergroupWürzburg<br />
(LUGWUE)<br />
http://www.lugwue.de<br />
Würzburg<br />
Linux-UsergroupWürzburg<br />
(WÜLUG)<br />
http://www.wuelug.de<br />
Zweibrücken<br />
Linux-UsergroupZweibrücken<br />
http://www.lug-zw.de<br />
Zwickau<br />
Linux-UsergroupZwickau(ZLUG)<br />
http://www.zlug.org
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Banja Luka, Bosnien-Herzegowina<br />
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03.-04.08.2011<br />
Guadec-es<br />
Sevilla, Spanien<br />
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04.-19.08.2011<br />
Defcon 19<br />
Las Vegas, NV, USA<br />
https://www.defcon.org/html/defcon-19/dc-19-index.<br />
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06.-07.08.2011<br />
Defcon Kids<br />
Las Vegas, NV, USA<br />
http://www.defconkids.org/<br />
06.-12.08.2011<br />
Desktop summit 2011<br />
Humboldt-Universität<br />
10099 Berlin<br />
http://desktopsummit.org<br />
10.-12.08.2011<br />
useniX security ’11<br />
San Francisco, CA, USA<br />
http://www.usenix.org/events/sec11/<br />
17.-19.08.2011<br />
Linuxcon north America 2011<br />
Vancouver, BC, Kanada<br />
http://events.linuxfo<strong>und</strong>ation.org/events/linuxcon<br />
29.08.-02.09.2011<br />
Jornadas de software Libre<br />
Córdoba, Argentinien<br />
http://www.40jaiio.org.ar/jsl<br />
01.-02.09.2011<br />
Apps World Asia 2011<br />
Suntec, Singapur<br />
http://www.apps-world.net/asia/<br />
02.-04.09.2011<br />
Libreoffice Hackfest 2011<br />
München<br />
http://wiki.documentfo<strong>und</strong>ation.org/Hackfest2011<br />
09.-11.09.2011<br />
ohio LinuxFest 2011<br />
Columbus, OH, USA<br />
http://www.ohiolinux.org/<br />
09.-11.09.2011<br />
state of the Map<br />
Denver, CO, USA<br />
http://stateofthemap.org<br />
11.-14.09.2011<br />
opensuse conference 2011<br />
Zentrifuge<br />
Muggenhofer Str. 141 (Halle 14 auf AEG)<br />
90429 Nürnberg<br />
http://en.opensuse.org/Portal:Conference<br />
17.09.2011<br />
software Freedom Day 2011<br />
Weltweit<br />
http://softwarefreedomday.org/<br />
23.-24.09.2011<br />
open source Hardware conference 2011<br />
Madrid, Spanien<br />
http://oshwcon.org/es<br />
04.-07.10.2011<br />
Planet of the Apps<br />
London, Großbritannien<br />
http://www.terrapinn.com/2011/planet-of-the-apps/<br />
04.-09.10.2011<br />
Pycon De 2011<br />
Leipziger KUBUS<br />
Permoserstraße 15<br />
04318 Leipzig<br />
http://de.pycon.org<br />
12.-15.10.2011<br />
Libreoffice conference 2011<br />
Paris, Frankreich<br />
http://conference.libreoffice.org/<br />
14.-16.10.2011<br />
ubucon 2011<br />
Leipzig<br />
http://ubucon.de<br />
24.-26.10.2011<br />
Linux Kernel summit 2011<br />
Prag, Tschechien<br />
http://events.linuxfo<strong>und</strong>ation.org/events/linux-kernelsummit<br />
26.-28.10.2011<br />
Linuxcon europe<br />
Prag, Tschechien<br />
http://events.linuxfo<strong>und</strong>ation.org/events/<br />
09.-10.11.2011<br />
Libre software World conference 2011<br />
Saragossa, Spanien<br />
http://www.asolif.es/?page=fechas_lswc_2011<br />
12.-13.11.2011<br />
openrheinruhr 2011<br />
RIM Oberhausen<br />
Hansastraße 20<br />
46049 Oberhausen<br />
http://www.openrheinruhr.de<br />
Autoren<br />
Erik Bärwaldt Systeme reparieren mit Trinity Rescue Kit (48),<br />
Notebook-Laufzeit verlängern mit TLP (60)<br />
Andreas Bohle Neues auf den Heft-DVDs (10), <strong>Vorschau</strong> (98)<br />
Wolfgang Bornath Mandriva-Fork Mageia 1 im Überblick (6)<br />
Florian Effenberger Rsnapshot sichert Daten lokal <strong>und</strong> remote (26),<br />
Webseiten <strong>per</strong> SSL-Authentifizierung <strong>sichern</strong> (42),<br />
Gängige Codec-Formate im Überblick (78)<br />
Karsten Günther Buchtipp: „The Gimp Bible“ (12)<br />
Marcel Hilzinger Praxistest: Plextor-SSD PX-256M2S (76)<br />
Dr. Barbara Karmann Amazon Kindle G3 im Alltagseinsatz (58)<br />
Christoph Langner Backup <strong>und</strong> Restore mit Déjà Dup (34)<br />
Thomas Leichtenstern Gr<strong>und</strong>lagen der Datensicherung (20),<br />
Amazon Kindle G3 im Alltagseinsatz (58)<br />
Martin Loschwitz Komfortable Datensicherung mit Back in Time (30)<br />
Jörg Luther Editorial (3), Neues r<strong>und</strong> um Linux (18),<br />
Android-Netbook Meteorit NB-7 von Pearl (74)<br />
Markus Roth Workshop OpenCL, Teil 2: Programmierung (82)<br />
Michael G. Schmidt Buchtipp: „LPIC-2“ (12)<br />
Tim Schürmann Pascal-Entwicklungsumgebung Lazarus (38),<br />
Drucker einrichten mit System-config-printer (52),<br />
Init-System Upstart im Detail erklärt (70)<br />
Daniel Stender Optimus-Hybrid-Grafik im Einsatz unter Linux (66)<br />
Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (14)<br />
inserenten<br />
1&1 Internet AG www.eins<strong>und</strong>eins.de 13<br />
ADMIN www.admin-magazin.de 51<br />
EasyLinux www.easylinux.de 19, 57<br />
Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 15<br />
FrOSCon e.V. www.froscon.de 69<br />
Hetzner Online AG www.hetzner.de 100<br />
Linux Magazine www.linux-magazine.com 95<br />
Linux User Spezial www.linux-user.de/spezial 87<br />
Linux-Hotel www.linuxhotel.de 33<br />
Linux-Magazin www.linux-magazin.de 81, 93<br />
Linux-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 95<br />
<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 11, 37, 97<br />
Netclusive GmbH www.netclusive.de 17<br />
Pearl Agency GmbH www.pearl.de 99<br />
PlusServer AG www.plusserver.de 24, 46, 64, 88<br />
PSW GROUP GmbH & Co. KG www.psw.net 29<br />
Smart Develo<strong>per</strong> www.smart-develo<strong>per</strong>.de 67<br />
Spenneberg Training www.spenneberg.com 95<br />
Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 95<br />
Strato AG www.strato.de 2<br />
Tuxman www.tuxman.de 93<br />
Ubuntu User www.ubuntu-user.de 77<br />
96 08 | 11<br />
www.linux-user.de
Impressum<br />
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Artikel <strong>und</strong> Foren<br />
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<strong>LinuxUser</strong> ist eine Monatspublikation der Linux New Media AG.<br />
Putzbrunner Str. 71, 81739 München<br />
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http://www.linux-community.de<br />
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<br />
Chefredakteur Jörg Luther (v. i. S. d. P.) (jlu)<br />
Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />
Redaktion<br />
Linux-Community<br />
Datenträger<br />
Ständige Mitarbeiter<br />
Grafik<br />
Sprachlektorat<br />
Produktion<br />
Druck<br />
Geschäftsleitung<br />
Marcel Hilzinger (mhi)<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
Marcel Hilzinger (mhi)<br />
Thomas Leichtenstern (tle)<br />
Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Karsten Günther,<br />
Frank Hofmann, Daniel Kottmair, Jan Rähm, Tim Schürmann,<br />
Martin Steigerwald, Vince-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />
Kristina Fleischer, Judith Erb (Titelgrafik) <strong>und</strong> Elgin Grabe<br />
Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de <strong>und</strong> andere<br />
Astrid Hillmer-Bruer, Elke Knitter<br />
Christian Ullrich <br />
Vogel Druck <strong>und</strong> Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />
Brian Osborn (Vorstand) <br />
Hermann Plank (Vorstand) <br />
Anzeigenleitung, Hubert Wiest <br />
Marketing <strong>und</strong> Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />
Vertrieb Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />
Mediaberatung<br />
D / A / CH<br />
UK / Ireland<br />
USA<br />
Petra Jaser <br />
Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24<br />
Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />
Penny Wilby <br />
Tel.: +44 (0)1787 211 100<br />
National Sales Director<br />
Ann Jesse <br />
Tel.: +1 785 841 88 34<br />
National Account Manager<br />
Eric Henry <br />
Tel.: +1 785 917 09 90<br />
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Pressevertrieb<br />
Abonnentenservice<br />
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MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />
Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />
Tel.: (089) 3 19 06-0, Fax: (089) 3 19 06-113<br />
Lea-Maria Schmitt <br />
Postfach 1165, 74001 Heilbronn<br />
Telefon: +49 (0)7131 27 07-274<br />
Telefax: +49 (0)7131 27 07 -78-601<br />
impressum<br />
Abo-Preise Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />
No-Media-Ausgabe € 5,50 € 6,30 Sfr 11,00 (siehe Titel)<br />
DVD-Ausgabe € 8,50 € 9,35 Sfr 17,00 (siehe Titel)<br />
Jahres-DVD (Einzelpreis) € 14,95 € 14,95 Sfr 18,90 € 14,95<br />
Jahres-DVD (zum Abo 1 ) € 6,70 € 6,70 Sfr 8,50 € 6,70<br />
Mini-Abo (3 Ausgaben) € 3,00 € 3,00 Sfr 4,50 € 3,00<br />
Jahresabo No Media € 56,10 € 64,60 Sfr 112,20 € 71,60<br />
Jahresabo DVD € 86,70 € 95,00 Sfr 175,00 € 99,00<br />
Preise Digital Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />
Heft-PDF Einzelausgabe € 5,50 € 5,50 Sfr 7,50 € 5,50<br />
DigiSub (12 Ausgaben) € 56,10 € 56,10 Sfr 76,30 € 56,10<br />
DigiSub (zum Abo 1 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 16,30 € 12,00<br />
HTML-Archiv (zum Abo 1 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />
Preise Kombi-Abos Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />
Mega-Kombi-Abo 2 € 143,40 € 163,90 Sfr 289,40 € 173,90<br />
(1) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />
(2) mit <strong>LinuxUser</strong>-Abo (DVD) <strong>und</strong> beiden Jahres-DVDs, inkl. DELUG-Mitgliedschaft<br />
(monatl. DELUG-DVD)<br />
Schüler- <strong>und</strong> Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises<br />
oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung<br />
neu zu erbringen. Informationen zu anderen Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland<br />
etc. unter http://shop.linuxnewmedia.de.<br />
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für Zeitschriften gelten.<br />
Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds <strong>und</strong> wird von uns mit seiner<br />
fre<strong>und</strong>lichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der<br />
Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet,<br />
nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) der Open Group. Der Linux-Pinguin<br />
wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />
durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von<br />
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in einer Publikation der Linux New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
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für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche<br />
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Wenn mich <strong>LinuxUser</strong> überzeugt <strong>und</strong> ich 14 Tage nach Erhalt der dritten Ausgabe nicht schriftlich<br />
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(Ersparnis 15%) im Einzelverkauf, bei jährlicher Verrechnung. Ich gehe keine langfristige Verpflichtung<br />
ein. Möchte ich die <strong>LinuxUser</strong> DVD-Edition nicht mehr haben, kann ich jederzeit schriftlich kündigen.<br />
Mit der Geld-zurück-Garantie für bereits bezahlte, aber nicht gelieferte Ausgaben.<br />
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06 | 09<br />
Beliefern Sie mich bitte ab der Ausgabe Nr.<br />
Sie können diese Bestellung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen <strong>per</strong> Brief,<br />
97Fax oder<br />
E-Mail widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.<br />
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LU2127M<br />
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VORSCHAU<br />
Das nächste Heft: 09/2011<br />
Ausgabe 09/2011 erscheint am 18. August 2011<br />
© Theswedish, sxc.hu<br />
Cloud Computing<br />
Dienste <strong>und</strong> Daten befinden sich seit einiger Zeit<br />
auf der Wanderung. Wohin? In die Cloud. Wem<br />
das nebulös erscheint, für den reißt der kommende<br />
Schwerpunkt den wolkenverhangenen<br />
Horizont auf. Sie erfahren, was sich hinter dem<br />
Modebegriff verbirgt, <strong>und</strong> wo die Grenze zwischen<br />
Worthülse <strong>und</strong> Nutzwert verläuft. Außerdem<br />
zeigen wir, welche Dienste im Alltag einen<br />
praktischen Nutzen versprechen <strong>und</strong> wie Sie diese<br />
gekonnt mit freier Software nutzen. Das Credo<br />
„Alle Daten ins Netz“ weckt aber auch Bedenken.<br />
Wir analysieren, wie berechtigt diese sind.<br />
DVDs erstellen<br />
Wer sein Videomaterial in eine<br />
professionelle Form bringen<br />
möchte, der kommt um ein leistungsfähiges<br />
Authoring-Programm,<br />
wie Bombono nicht<br />
herum. Die Oberfläche <strong>und</strong> ein<br />
klares Bedienkonzept erleichtern<br />
Einsteigern die ersten Schritte<br />
ohne Fortgeschrittenen den Weg<br />
zu ausgefallenen Effekten zu vers<strong>per</strong>ren.<br />
Wir testen, wie sich das<br />
Tool in der Praxis schlägt.<br />
Alternativen zu iTunes<br />
Das Apple-Programm iTunes<br />
verwaltet Musik <strong>und</strong> Player, legt<br />
dem Anwender aber enge Fesseln<br />
an. Da liegt es nahe, dass die<br />
freien Programmierer Alternativen<br />
dagegensetzen. Nur stellt sich<br />
die Frage, ob diese an den Umfang<br />
des Originals heranreichen, mehr<br />
bieten oder hinterherhinken.<br />
Kleiner Fileserver<br />
Mit der Zbox von Zotax erhalten Sie einen kompletten<br />
PC im handlichen Taschenbuchformat.<br />
Das schafft Platz auf dem Schreibtisch <strong>und</strong><br />
schont die Stromrechnung. Das Modell AD02<br />
mit Fusion-APU – zwei CPU-Kerne <strong>und</strong> DirectX-<br />
11-fähige Grafik auf einem Chip – meistert laut<br />
Hersteller spielend HD-Filme mit 1080p <strong>und</strong> alle<br />
gängigen Office-Programme. Unser Test zeigt,<br />
was von den Versprechen im Alltag übrigbleibt.<br />
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Ausgabe 03/2011 ist am 14. Juli 2011 erschienen<br />
Facebook, Twitter & Co.<br />
Dank sozialer Webdienste wie<br />
Facebook <strong>und</strong> Twitter bleiben Sie<br />
so einfach wie nie zuvor mit Menschen<br />
in Kontakt. Nachrichten<br />
verbreiten sich schneller als es<br />
über klassische Medien möglich<br />
wäre. Die kommende Ausgabe<br />
von EasyLinux stellt die wichtigsten<br />
Web-2.0-Dienste vor.<br />
Linux <strong>und</strong> Service Pack 1<br />
Unter bestimmten Umständen<br />
lässt sich das Service Pack für<br />
Windows 7 nicht auf Rechnern<br />
installieren, auf denen zusätzlich<br />
ein Linux-System arbeitet. Auch<br />
die Wiederherstellungsfunktion<br />
verweigert sich dort. Wir erklären<br />
die Ursache <strong>und</strong> zeigen, wie es<br />
OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu lösen.<br />
Notizen immer synchron<br />
Die Notizen liegen auf dem PC, Sie<br />
brauchen sie auf dem Laptop? Da<br />
hilft Evernote. Mit dem Tool speichern<br />
Sie Notizen, Bilder <strong>und</strong><br />
Audioaufnahmen online. Clients<br />
gibt es für Windows, Linux sowie<br />
für iOS <strong>und</strong> Android – <strong>und</strong> wenn<br />
alle Stricke reißen, bleibt immer<br />
noch das Webinterface.<br />
MAGAZIN<br />
Ausgabe 09/2011 erscheint am 04. August 2011<br />
© Laurent Davoust, 123RF<br />
20 Jahre Linux Map im Web Groupware 2011<br />
Das Linux-Magazin backt zum<br />
20. Geburtstag keine fette Torte,<br />
sondern spendet kluge Worte.<br />
Nach einem Rückblick auf Linux’<br />
Anfangszeit richtet sich der Blick<br />
nach vorn: Woran arbeitet die<br />
Gemeinde, was erreicht demnächst<br />
Betriebstem<strong>per</strong>atur?<br />
Mit Mindmap<strong>per</strong>n lassen sich<br />
Webseiten, die Benutzerführung<br />
einer Software oder ein Netzwerk<br />
planen. Derzeit geht der Trend zu<br />
Webapplikationen wie Mindmeister,<br />
Mind42 <strong>und</strong> Creately. Die<br />
Bitparade schaut sich deren Umfang<br />
<strong>und</strong> Voraussetzungen an.<br />
Selten vergleicht das Linux-<br />
Magazin Groupware-Suites – der<br />
Aufwand ist schließlich gigantisch.<br />
Das nächste Heft macht da<br />
eine Ausnahme <strong>und</strong> fährt geeignet<br />
großes Geschütz auf, um zu<br />
ermitteln, was sich bei den Kommunikationszentralen<br />
getan hat.<br />
98<br />
08 | 11<br />
Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.
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f99, 90<br />
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