25.02.2014 Aufrufe

LinuxUser Komfortabel sichern per GUI und SHELL (Vorschau)

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NO-MEDIA-EDITION<br />

NUR 5,50 E<br />

BACKUP<br />

Sysconfp: Jeden Drucker zentral verwalten S. 52<br />

SSL-Auth: Am Server anmelden <strong>per</strong> Zertifikat S. 42<br />

PX-256M2S: Schnelle SSD zum fairen Preis S. 76<br />

TRK: Rescue-Toolkit für Windows <strong>und</strong> Linux S. 48<br />

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08.2011<br />

08.2011<br />

UPSTArT• TLP • SySCONFP • KINDLE 3G • CODECS • HyBrID-GrAFIK • BACKUP<br />

Das Magazin für die Praxis<br />

KOMFOrTABEL SICHErN PEr <strong>GUI</strong> UND <strong>SHELL</strong><br />

BACKUP<br />

Snapshots mit Bordmitteln S. 26<br />

Unersetzliche Daten automatisiert lokal oder auf<br />

einen Server im Internet kopieren mit Rsnapshot<br />

Sichern auf Knopfdruck S. 30, 34<br />

Wichtige Dokumente <strong>und</strong> Ordner zeitgesteuert oder<br />

manuell vor dem Daten-GAU retten mit Déjà Dup <strong>und</strong> Back in Time<br />

Stressfrei zur optimalen Backup-Strategie S. 20<br />

Exakten Bedarf richtig ermitteln, Medien <strong>und</strong> Dienstleister optimal<br />

wählen <strong>und</strong> nahtlos in das eigene Sicherungskonzept integrieren<br />

Codecs S. 78<br />

Lizenzfrei <strong>und</strong><br />

zukunftssicher<br />

Upstart S. 70<br />

Systemstart in<br />

Sek<strong>und</strong>en<br />

4 195111 005504 08<br />

Android-Netbook für unterwegs S. 74<br />

Leichtgewichtiges Mobil-Schnäppchen für unter 100 Euro:<br />

Pearl Meteorit NB-7 mit 1-GHz-ARM <strong>und</strong> Android 2.2<br />

Hybrid-Grafik<br />

voll ausreizen S. 66<br />

So versucht die Community,<br />

Nvidias Optimus zu knacken<br />

Stromfresser finden<br />

<strong>und</strong> abschalten S. 60<br />

Mit TLP die Akkulaufzeit von<br />

Thinkpads erheblich strecken<br />

Pascal-Programme <strong>per</strong> Mausklick S. 38<br />

So erstellen Sie mit der Object-Pascal-IDE Lazarus binnen<br />

Minuten grafische Anwendungen für jedes Betriebssystem<br />

www.linux-user.de


Server<br />

Linux<br />

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Linux<br />

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editorial<br />

Gr<strong>und</strong> zur Klage<br />

Sehr geehrte Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

man sieht ja heute schon kaum<br />

mehr hin, wenn in den Medien<br />

mal wieder eine Schlagzeile des<br />

Inhalts „X verklagt Y“ auftaucht.<br />

Der Weg durch die juristischen Instanzen<br />

etabliert sich immer<br />

mehr als Prothese nicht nur für<br />

demokratische Entscheidungsprozesse,<br />

sondern auch für die immanenten<br />

Selbstregulierungsprozesses<br />

der Marktwirtschaft.<br />

Vorgemacht hat es die Politik, wo<br />

jedesmal dann, wenn eine Partei<br />

für ihre Vorstellungen im Parlament<br />

keine Mehrheit findet, unweigerlich<br />

der Gang zum Verfassungsgericht<br />

folgt. Auch die Wirtschaft<br />

folgt zunehmend diesem<br />

Vorbild: Wohlausgestattet mit vermeintlich<br />

oder tatsächlich greifenden<br />

Patenten instrumentalisieren<br />

besonders IT-Unternehmen zunehmend<br />

den Instanzenweg als<br />

Ersatz für marktwirtschaftlichen<br />

Wettbewerb. Kauft der Verbraucher<br />

lieber die Produkte des Konkurrenten<br />

als die eigenen, bessert<br />

man nicht etwa seine Ladenhüter<br />

nach, sondern verklagt einfach<br />

den Wettbewerber. Besonders beliebt<br />

ist diese Methode im aktuellen<br />

Hype-Markt r<strong>und</strong> um Mobilgeräte,<br />

wo er seltsame Blüten treibt.<br />

So versuchen im Moment etwa<br />

Apple <strong>und</strong> Samsung, gestützt auf<br />

gegenseitige Patentklagen, die<br />

Produkte des jeweils anderen in<br />

den USA über ein Importverbot<br />

aus dem Handel zur drängen.<br />

Microsoft wiederum, dessen Windows<br />

Phone außer dem maroden<br />

Nokia wohl keiner so recht haben<br />

will, verklagt ersatzweise jeden<br />

Anbieter von Android-Mobilgeräten<br />

auf Lizenzzahlungen, so etwa<br />

Foxconn, Motorola <strong>und</strong> Barnes &<br />

Noble. Kleinere Hersteller entrichten<br />

den entsprechenden Obolus<br />

lieber gleich freiwillig, um sich<br />

nicht in einen teueren Rechtsstreit<br />

mit einem Großkonzern<br />

einlassen zu müssen – das kostet<br />

dann zwischen 5 <strong>und</strong> 15 US-Dollar<br />

pro Gerät [1]. Zwar kann man<br />

sich darüber ärgern, dass ausgerechnet<br />

Microsoft kräftig an einem<br />

Linux-Derivat mitverdient,<br />

aber das ist bei der weiten Verbreitung<br />

des freien Betriebssystems<br />

wohl unvermeidlich.<br />

Dass aber inzwischen Firmen<br />

auch dagegen klagen, die GPL einhalten<br />

zu müssen, ist etwas qualitativ<br />

Neues. Als unrühmlicher<br />

Vorreiter auf diesem Gebiet betätigt<br />

sich derzeit AVM – ja, genau<br />

jenes Berliner Unternehmen, das<br />

mit seinen Linux-basierten DSL-<br />

Routern der Fritzbox-Serie ein so<br />

gutes Geschäft macht. AVM will<br />

einem Drittanbieter gerichtlich<br />

untersagen lassen, die Firmware<br />

der Fritzbox zum Einrichten eines<br />

Web-Content-Filters zu modifizieren<br />

– auch den Kernel <strong>und</strong> Komponenten<br />

wie Iptables (siehe<br />

News auf Seite 18 <strong>und</strong> [2]).<br />

Das widerspricht so offensichtlich<br />

der zugr<strong>und</strong>eliegenden GNU<br />

Public License, dass sogar das Gericht<br />

am allerersten Verhandlungstag<br />

schon erhebliche Zweifel<br />

an den Ansprüchen von AVM äußerte.<br />

Die offensichtlich äußerst<br />

sachkompetente Kammer des<br />

Landgerichts Berlin warf sogar<br />

die naheliegende Frage auf, ob<br />

nicht möglicherweise die gesamte<br />

Firmware als abgeleitetes Werk<br />

zu betrachten sei <strong>und</strong> deshalb als<br />

Ganzes unter die GPL gestellt<br />

werden müsse.<br />

Erscheint das Vorgehen von<br />

AVM schon fragwürdig, geht es<br />

dennoch problemlos noch dreister.<br />

Vor dem Obersten Gerichtshof<br />

von Mauritius ist gerade ein<br />

unglaublicher Fall anhängig: Ein<br />

Unternehmen behauptet, da<br />

Open-Source-Software (hier insbesondere<br />

Linux <strong>und</strong> Asterisk)<br />

keinerlei Copyright-Beschränkungen<br />

unterliege <strong>und</strong> frei verbreitet<br />

werden dürfe, seien alle abgeleiteten<br />

Werke alleiniges geistiges Eigentum<br />

des jeweiligen Entwicklers<br />

[3]. Man kann nur hoffen,<br />

dass die Richter in Port Louis<br />

ebensoviel Sachverstand beweisen<br />

wie ihre Kollegen in Berlin.<br />

Herzliche Grüße,<br />

info<br />

[1] Microsoft will 15 Dollar je Gerät:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1108-samsung<br />

[2] „AVM verletzt die Lizenz des Kernels“:<br />

http:// fsfe. org/ news/ 2011/<br />

news-20110620-01. de. html<br />

[3] Prozess in Mauritius: http:// laforge.<br />

gnumonks. org/ weblog/ 2011/ 06/ 27/<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

www.linux-user.de 08 | 11<br />

3


08 | 11<br />

60<br />

Dank TLP schalten Sie in<br />

einem Thinkpad-Laptop<br />

alle unnötigen Geräte aus<br />

<strong>und</strong> strecken so die Akkulaufzeit.<br />

78<br />

Sobald Sie eigene Videos oder<br />

Audio-Dateien ins Netz stellen, gilt<br />

es, nicht nur penibel die Lizenz, sondern<br />

auch das Format zu prüfen. Je nach Einsatz<br />

lauern hier nämlich bei proprietären Varianten<br />

erhebliche Fallstricke. Im Zweifelsfall sind Sie<br />

mit freien Codecs auf der sicheren Seite.<br />

unscheinbare Interface<br />

täuscht über die umfangreichen<br />

52Das<br />

Funktionen hinweg. Mit dem kleinen<br />

Programm Sysconfp verwalten Sie nicht<br />

nur lokale Drucker, sondern organisieren bei<br />

Bedarf alle entsprechenden Geräte im Netz.<br />

Heft-DVD<br />

scHwerpunkt<br />

prAxIs<br />

74<br />

Das 7-Zoll-Netbook<br />

NB-7 von<br />

Pearl mit 1-GHz-<br />

ARM-CPU <strong>und</strong> Android 2.2<br />

bietet sich als Reisebegleiter<br />

an – wenn Sie einige kleine<br />

Hürden erfolgreich meistern.<br />

Wir zeigen, wie Sie das schaffen.<br />

Mageia 1 ................ 6<br />

Heft-DVD-Inhalt ........ 10<br />

Aktuelles<br />

Buchtipps .............. 12<br />

„The Gimp Bible“, „LPIC-2“<br />

Angetestet ............. 14<br />

Afick 2.17, Dupeguru_Pe 2.2.1,<br />

Piggydb 4.20, Tomb 1.1<br />

Aktuelles .............. 16<br />

Rechtsstreit: AVM versucht, die<br />

GPL zu unterlaufen, Neues r<strong>und</strong><br />

um LibreOffice, Honeycomb-<br />

Tablets von Archos im September,<br />

Nachlese: Linuxtag 2011,<br />

Virtualbox 4.0.10, Profi-Backup<br />

zum Nulltarif, SysResc CD 2.2.0<br />

Backup-Basics ......... 20<br />

Mit defekten Festplatten verschwinden<br />

jährlich Millionen<br />

Dokumente, Bilder <strong>und</strong> Filme im<br />

Nirvana. Konsequente Backups<br />

schieben hier einen Riegel vor.<br />

rsnapshot ............. 26<br />

Mit Rsnapshot legen Sie auf<br />

einfache Art lokale Backups <strong>und</strong><br />

Sicherungen auf entfernten Maschinen<br />

an. Dank Rotationsprinzip<br />

haben Sie schnellen Zugriff<br />

auf ältere Dateiversionen.<br />

Back in time ........... 30<br />

Backup bequem: Mit wenigen<br />

Klicks <strong>sichern</strong> Sie Dateien <strong>und</strong><br />

Ordner <strong>und</strong> schützen sich so vor<br />

dem Verlust wertvoller Daten.<br />

Déjà Dup ............... 34<br />

Statt mit Cronjobs <strong>und</strong> Komman<br />

do zei len-Tools zu hantieren,<br />

<strong>sichern</strong> Sie dank Déjà Dup Ihre<br />

Daten mit nur einem Knopfdruck<br />

oder bei Bedarf vollautomatisch.<br />

lazarus ............... 38<br />

Lazarus ist eine integrierte Entwicklungsumgebung<br />

(IDE) für<br />

Free Pascal, die besonders schnell<br />

plattformübergreifende, grafische<br />

Benutzeroberflächen erstellt.<br />

ssl-Authentifizierung ... 42<br />

Dank Apache schützen Sie<br />

Webseiten schnell <strong>und</strong> einfach<br />

mit einem Passwort. Für mehr<br />

Sicherheit unterstützt der<br />

beliebte Webserver auch die<br />

Anmeldung <strong>per</strong> Zertifikat.<br />

trinity rescue kit ....... 48<br />

Das Trinity Rescue Kit orientiert<br />

sich an den praktischen Bedürfnissen<br />

des Admin-Alltags <strong>und</strong> integriert<br />

alle wichtigen Werkzeuge<br />

zur Wartung <strong>und</strong> Rettung von<br />

Linux- <strong>und</strong> Windows-PCs.<br />

Druckdienst ............ 52<br />

Trotz seines unscheinbaren Äußeren<br />

hat das kleine Tool Systemconfig-printer<br />

alle Drucker auf<br />

dem lokalen Rechner <strong>und</strong> im<br />

Netzwerk fest im Griff.<br />

4 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Heft-DVDs<br />

Auf den Heft-DVDs dieser Ausgabe befindet<br />

sich ausschließlich Anwendungssoftware.<br />

Die Datenträger enthalten keine jugendgefährdenden<br />

Inhalte.<br />

Sie unersetzliche<br />

Daten mit<br />

20Schützen<br />

einem konsequenten Backup. Wir zeigen, worauf Sie beim Planen<br />

Ihrer Strategie achten sollten, wie Sie quasi mit Bordmitteln lokal <strong>und</strong><br />

auf entfernte Server <strong>sichern</strong> <strong>und</strong> erläutern, wie Sie Anwendern die Möglichkeit<br />

zum individuellen Backup ihrer Dateien an die Hand geben.<br />

Auf der Heft-DVD:<br />

Ob beim Einrichten<br />

oder Nachjustieren –<br />

mit Parted Magic 6.2<br />

haben Sie alle Tools<br />

fürs Partitionieren<br />

stets griffbereit.<br />

IM test<br />

Amazon kindle G3 ....... 58<br />

Lesestoff für den Urlaub – der<br />

Linux-basierte E-Book-Reader<br />

Kindle mit G3 oder WLAN bietet<br />

Zugriff auf ein umfangreiches<br />

Sortiment. Alle Literatur bleibt<br />

aber an die Hardware geb<strong>und</strong>en.<br />

netz&systeM<br />

tlp ................... 60<br />

Ein praktisches Tool stellt gezielt<br />

Stromfresser im Thinkpad ab <strong>und</strong><br />

verlängert so die Lebensdauer<br />

<strong>und</strong> Laufzeit des Akkus.<br />

Hybrid-Grafik .......... 66<br />

Nvidias Optimus-Technik verspricht<br />

Grafik-Leistung nach<br />

Bedarf. Die Community arbeitet<br />

schon kräftig an Wegen, um die<br />

neue Chip-Generation mit freier<br />

Software optimal zu nutzen.<br />

upstart ................ 70<br />

Der SysV-Init-Ersatz Upstart<br />

wacht über die komplexen Vorgänge<br />

beim Systemstart. Mit dem<br />

richtigen Know-how fügen Sie<br />

bei Bedarf in das neue System ein<br />

eigenes Startskript ein.<br />

HArDwAre<br />

pearl Meteorit nB-7 ..... 74<br />

Mit einem Kampfpreis von 99,90<br />

Euro lockt das 7-Zoll-Android-<br />

Netbook von Pearl. Doch taugt der<br />

Zwerg auch für den Alltag?<br />

plextor px-256M2s ..... 76<br />

Beim erträglichen Preis von r<strong>und</strong><br />

400 Euro weist die Plextor-SSD an<br />

der SATA-III-Schnittstelle beeindruckende<br />

Leistungsdaten auf.<br />

know-How<br />

freie codecs ........... 78<br />

Ob Video oder Audio – wer seine<br />

Werke ins Web stellt, tut gut daran,<br />

den richtigen Codec für das<br />

Material zu verwenden.<br />

opencl-workshop ...... 82<br />

OpenCL macht die Grafikkarte<br />

zum Turbo für anspruchsvolle<br />

Recheno<strong>per</strong>ationen. Unser Workshop<br />

liefert ein Kochrezept dazu.<br />

serVIce<br />

editorial ................ 3<br />

It-profimarkt .......... 90<br />

Impressum ............. 97<br />

<strong>Vorschau</strong> 09/2011 ....... 98<br />

So mancher greift zum Derivat,<br />

wir nehmen lieber<br />

gleich das Original: Das aktuelle<br />

Debian 6.0.2.1 eignet<br />

sich ideal als Gr<strong>und</strong>lage für<br />

ein Produktivsystem, sei es<br />

Desktop oder Server.<br />

Ring frei zur ersten<br />

R<strong>und</strong>e: Mageia 1 ist<br />

der erste Schritt des<br />

Community-Forks<br />

von Mandriva in ein<br />

eigenes Projekt.<br />

Unser Überblick ab<br />

Seite 6 zeigt, was<br />

Sie bei dem neuen<br />

System erwartet.<br />

Heterogene Netze gehören<br />

zum Alltag vieler Admins.<br />

Diese unterschiedlichen<br />

Welten verlangen unterschiedliche<br />

Tools. Mit dem<br />

Trinity Rescue Kit 3.4 haben<br />

Sie alle jederzeit zur<br />

Hand. Mehr ab Seite 48.<br />

linuxuser DVD-edition<br />

Hinweis: Haben Sie die DVD-Edition dieser Ausgabe erworben,<br />

finden Sie auf seite 10 wei tere Informationen zu<br />

den Programmen auf den beiden Datenträgern. Haben Sie<br />

dagegen die güns tigere No-Media-Ausgabe erstanden,<br />

enthält dieses Heft keine Datenträger.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 10 5


Heft-DVD<br />

Mageia 1 im Überblick<br />

Das erste Release des Community-Mandriva-Forks<br />

Beauté magique<br />

Sei dem 1. Juni liegt das mit Spannung erwartete Mageia 1 weltweit auf den Servern.<br />

Der von der Community vorangetriebene Mandriva-Fork präsentiert sich als stabiles<br />

System mit ansprechendem, schnörkellosem Design. Wolfgang Bornath<br />

Mageia 1 i586 KDE<br />

Live-CD auf<br />

Heft-DVD 1, Seite A<br />

Mageia 1 x86_64<br />

Install-DVD auf<br />

Heft-DVD 1, Seite B<br />

Mageia 1 i586<br />

Install-DVD auf<br />

Heft-DVD 2<br />

ReADMe<br />

Am 1. Juni 2011 lag<br />

das erste Release des<br />

Mandriva-Community-<br />

Forks Mageia auf den<br />

Servern, das den Benutzern<br />

einen transparenten<br />

Übergang von<br />

Mandriva Linux 2010<br />

Spring ermöglicht. Ein<br />

R<strong>und</strong>gang zeigt Neues<br />

<strong>und</strong> Bekanntes.<br />

Im Herbst des vergangenen Jahres<br />

versprach die Präsidentin von<br />

Mageia.org, Anne Nicolas, in einem<br />

Interview mit <strong>LinuxUser</strong>:<br />

„Es ist geplant, so bald wie möglich<br />

eine erste Version herauszugeben.“<br />

[1] Zum 1. Juni löste der<br />

Community-Fork von Mandriva<br />

das Versprechen ein. Mageia 1<br />

orientiert sich erwartungsgemäß<br />

sehr an der Ursprungsdistribution.<br />

Der Umfang der Softwarepakete<br />

<strong>und</strong> die zum Release herausgegebene<br />

Auswahl der ISO-<br />

Abbilder entsprechen dem, was<br />

Mandriva Linux aktuell macht.<br />

Das Mageia-System basiert auf<br />

Kernel 2.6.38.7 <strong>und</strong> bietet neben<br />

KDE 4.6.3 <strong>und</strong> Gnome 2.32 auch<br />

die aktuellen Versionen von Libre -<br />

Office, Firefox <strong>und</strong> Chromium-<br />

Browser. Eine detaillierte Aufstellung<br />

der wichtigsten Eigenschaften<br />

<strong>und</strong> Paketversionen finden<br />

Sie in den Release-Hinweisen auf<br />

der Mageia-Website [2].<br />

Editionen <strong>und</strong> Repositories<br />

Auch Mageia 1 gibt es in den von<br />

Mandriva Linux gewohnten kostenlosen<br />

Editionen. Auf der<br />

Download-Seite [3] finden Sie<br />

zwei Installations-DVDs (je eine<br />

für 32- <strong>und</strong> 64-Bit-PCs, auch auf<br />

den Heft-DVDs) mit einem umfassenden<br />

Softwareangebot, eine<br />

Dual-Arch-CD zur Installation eines<br />

minimalen Systems sowie<br />

mehrere Live-CDs für KDE <strong>und</strong><br />

Gnome. Letztere unterscheiden<br />

sich in den darin enthaltenen<br />

Sprachgruppen <strong>und</strong> eignen sich<br />

nicht für ein System-Upgrade von<br />

Mandriva Linux auf Mageia 1.<br />

Für die deutschsprachige Benutzergemeinde<br />

ist bei diesem Ansatz<br />

vor allem die CD mit der Bezeichnung<br />

Europa 1 relevant.<br />

CD oDeR DVD?<br />

Eine Installation von der Live-CD fällt<br />

erheblich zügiger aus, da hier die Auswahl<br />

der Desktop-Umgebung <strong>und</strong> einzelner<br />

Pakete entfällt. Die Installation<br />

startet aus dem laufenden Live-System,<br />

bereits getroffene Einstellungen<br />

überträgt der Installer. Nach der Partitionierung<br />

<strong>und</strong> dem Kopieren der CD-<br />

Inhalte entfernt er zudem nicht benötigte<br />

Treiber <strong>und</strong> Sprachpakete.<br />

Im Allgemeinen ergibt ein Setup von<br />

DVD eine (zumindest subjektiv) sauberere<br />

Installation. Das Fehlen der<br />

proprietären Treiber auf der DVD fällt<br />

kaum ins Gewicht:<br />

Während die Installations-DVDs<br />

<strong>und</strong> die Dual-Arch-CD ausschließlich<br />

freie Software enthalten, bieten<br />

die Live-CDs für KDE (auf<br />

Heft-DVD) <strong>und</strong> Gnome auch unfreie<br />

Grafiktreiber <strong>und</strong> Plugins<br />

an. Benutzer der Installations-<br />

DVD ziehen die Treiber <strong>und</strong> Plugins<br />

bei Bedarf über den Zweig<br />

non-free der Online-Repositories<br />

nach. Für die Tests kamen die<br />

Installations-DVD (64 Bit) sowie<br />

die KDE-Live-CD zum Einsatz.<br />

Bei den Softwarequellen gibt es<br />

den Zweig core, der alle freien<br />

Softwarepakete enthält – also<br />

Diese werden bei Bedarf nach dem<br />

Einbinden der Softwarequellen bei erneutem<br />

Aufruf der entsprechenden<br />

Konfigurationswerkzeuge ohnehin automatisch<br />

nachinstalliert.<br />

Im Fall von proprietären WLAN-Treibern<br />

kann das allerdings zu Problemen<br />

führen: Diese finden sich nicht<br />

auf der DVD <strong>und</strong> lassen sich demgemäß<br />

nur über einen bestehenden Internetzugang<br />

einrichten. In diesem<br />

Fall müssen Sie doch wieder zur Live-<br />

CD greifen oder vorübergehend –<br />

wenn vorhanden – einen kabelgeb<strong>und</strong>enen<br />

Internetzugang nutzen.<br />

6 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Mageia 1 im Überblick<br />

Heft-DVD<br />

das, was bei Mandriva Linux in<br />

main <strong>und</strong> contrib liegt. Im Zweig<br />

non-free findet unfreie Software<br />

wie etwa Grafiktreiber ihren<br />

Platz. Der Umgang mit lizenzbewehrter<br />

oder in manchen Ländern<br />

nicht zur Benutzung freigegebener<br />

Software löst Mageia über den<br />

Zweig tainted: Er umfasst jene Pakete,<br />

die man bei Mandriva Linux<br />

von einer externen Quelle beziehen<br />

musste, wie etwa die Libdvdcss<br />

oder manche unfreie Codecs.<br />

Auf diese Weise können sowohl<br />

Betreiber von Spiegelservern als<br />

auch Benutzer in Ländern mit entsprechenden<br />

Nutzungseinschränkungen<br />

selbst entscheiden, ob sie<br />

diesen Zweig anbieten beziehungsweise<br />

nutzen wollen.<br />

Die Installation<br />

Nach dem Booten der DVD begrüßt<br />

ein ansprechend gestaltetes<br />

Menü den Benutzer. Es bietet neben<br />

der Installation <strong>und</strong> einem<br />

Rescue-Modus auch einen Speichertest<br />

sowie ein umfassendes<br />

Informationsprogramm an, mit<br />

dem alle notwendigen Daten der<br />

vorhandenen Hardware angezeigt<br />

werden können (Abbildung A).<br />

Gegenüber Mandriva Linux hat<br />

sich am Verlauf der Installation<br />

außer einem veränderten Design<br />

nichts geändert. Der grafische<br />

Installer führt Einsteiger Schritt<br />

für Schritt durch alle Phasen der<br />

Systemeinrichtung, während dem<br />

erfahrenen Benutzer fast bei jedem<br />

Schritt ein erweiterter Modus<br />

mit umfassenden Optionen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Das schon von Mandriva Linux<br />

bekannte Partitionierungstool<br />

Diskdrake liefert in optisch ansprechendem<br />

Gewand eine sehr<br />

gute Übersicht über die aktuelle<br />

Aufteilung der Festplatte <strong>und</strong><br />

schlägt Möglichkeiten zur Partitionierung<br />

vor (Abbildung B). Daneben<br />

stehen dem erfahrenen Benutzer<br />

alle Option zur individuellen<br />

Partitionierung zur Verfügung.<br />

Standardmäßig nutzt Mageia<br />

1 das Dateisystem Ext4, es<br />

stehen jedoch auch alle anderen<br />

üblichen Formate zur Auswahl.<br />

Wer die neue Mageia-Partition<br />

verschlüsseln möchte, muss diesen<br />

Wunsch nur mit einem Mausklick<br />

bei der Einrichtung der Partition<br />

markieren.<br />

Als Nächstes folgt die für einen<br />

Einsteiger wohl wichtigste Entscheidung,<br />

die Auswahl der Desktop-Umgebung.<br />

Hier bietet Mageia<br />

sowohl KDE <strong>und</strong> Gnome als<br />

auch die Option Benutzerdefiniert<br />

zur Auswahl. Markieren Sie hier<br />

KDE oder Gnome, hebt der Installer<br />

ein Standardsystem der<br />

entsprechenden Desktopumgebung<br />

auf die Platte. Erfahrene Benutzer<br />

steigen über die Option<br />

Benutzerdefiniert in eine nach<br />

Gruppen <strong>und</strong> auf Wunsch sogar<br />

nach einzelnen Paketen sortierte<br />

Auswahl ein. Über das Softwareangebot<br />

der DVD hinaus können<br />

Sie Quellen wie FTP-Server, lokale<br />

Server oder optische Medien<br />

einbinden, deren Inhalte dann bereits<br />

in der individuellen Paketauswahl<br />

bereitstehen.<br />

Das Einrichten der Pakete verläuft<br />

recht flüssig. Bei der anschließenden<br />

Konfiguration bestätigt<br />

der Einsteiger nahezu<br />

überall die vorgegebenen Standardeinstellungen,<br />

dem erfahrenen<br />

Benutzer stehen auch tiefer<br />

gehende Einstellungen zur Verfügung.<br />

Sowohl auf dem Test-PC als<br />

auch auf einem Samsung-Notebook<br />

wurden alle Hardwarekomponenten<br />

automatisch erkannt<br />

<strong>und</strong> eingerichtet. Den WLAN-<br />

Chip des Notebooks identifizierte<br />

Mageia zwar richtig, der Zugang<br />

zum Netz ließ sich aber erst nach<br />

dem ersten Systemstart einrichten.<br />

Auch ein Multifunktionsdrucker<br />

von HP samt dem integrierten<br />

Scanner ließ sich erst nach<br />

der Installation einbinden.<br />

Eine Zusammenfassung aller<br />

eingerichteten Geräte <strong>und</strong> Optionen<br />

(Abbildung C, folgende Seite)<br />

schließt die Installation ab. Sollte<br />

eines der Geräte nicht erkannt<br />

oder nicht eingerichtet worden<br />

sein, so erscheint ein entspre-<br />

A Das Bootmenü der<br />

Mageia-Install-DVD.<br />

B Der schon von Mandriva<br />

bekannte<br />

Diskdrake übernimmt<br />

das Partitionieren der<br />

Festplatte während<br />

der Installation.<br />

www.linux-user.de<br />

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Heft-DVD<br />

Mageia 1 im Überblick<br />

C Am Ende der Systemeinrichtung<br />

fasst<br />

der Mageia-Installer<br />

die Konfiguration noch<br />

einmal zusammen.<br />

GlossAR<br />

RPM5: Bei RPM5 handelt<br />

es sich nicht um<br />

eine Weiterentwicklung<br />

des Standard-RPM-Systems<br />

(derzeit in Version<br />

4.9), sondern um einen<br />

eigenständigen Fork<br />

des Entwicklers Jeff<br />

Johnson. Zahlreiche<br />

Veränderungen in RPM5<br />

verhindern eine vollständige<br />

Kompatibilität<br />

zu RPM4 <strong>und</strong> erzwingen<br />

meist eine vollständige<br />

Umgestaltung der Paketverwaltungswerkzeuge.<br />

Bislang ex<strong>per</strong>imentieren<br />

nur einige<br />

wenige Distributionen<br />

mit RPM5, darunter Ark<br />

Linux, Caos Linux <strong>und</strong><br />

Unity Linux.<br />

Cauldron: Die Entwicklerversion<br />

von Mageia<br />

trägt den Codenamen<br />

„Cauldron“. Der kochende<br />

Hexenkessel<br />

mit seinen blubbernden<br />

Blasen dient auch als<br />

Logo der Distribution<br />

<strong>und</strong> spielt auf den Distributionsnamen<br />

an:<br />

Mageia ist das griechische<br />

Wort für Magie.<br />

Interessanterweise hat<br />

man den englischen Begriff<br />

für Kessel gewählt,<br />

nicht das französische<br />

„chaudron“.<br />

chender Vermerk in roter Schrift.<br />

In diesem Fall – oder zur Änderung<br />

der automatisch eingestellten<br />

Konfiguration – lässt sich jeder<br />

einzelne Punkt erneut bearbeiten.<br />

Dabei bietet Mageia dieselben<br />

grafischen Dialoge an, die<br />

später auch im Mageia-Kontrollzentrum<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Paketquellen einrichten<br />

Nach der Installation erfolgt als<br />

Erstes das Einrichten der Paketquellen.<br />

Im automatischen Modus<br />

prüft Mageia dabei für jedes<br />

Update <strong>und</strong> jede Paketinstallation<br />

einen Spiegelserver in geografischer<br />

Nähe auf Erreichbarkeit<br />

<strong>und</strong> nutzt dann den nächstgelegenen.<br />

Ziehen Sie einen bestimmten<br />

Spiegelserver vor, wählen Sie<br />

diesen aus einer Liste im Konfigurationstool.<br />

Das Paketmanagement<br />

aktiviert die Zweige core<br />

<strong>und</strong> non-free automatisch. Zum<br />

Zugriff auf die teilweise lizenzbewehrten<br />

<strong>und</strong> sensiblen Pakete des<br />

Bereichs tainted müssen Sie das<br />

entsprechende Repository erst<br />

durch einen Mausklick aktivieren.<br />

Im Anschluss besteht bei aktivem<br />

Internetzugang die Möglichkeit,<br />

nach dem Erscheinen der<br />

Distribution herausgegebene Aktualisierungen<br />

zu installieren. Dabei<br />

erstellt Mageia automatisch<br />

die Konfiguration der Paketquellen.<br />

Auf dem Testrechner mit kabelgeb<strong>und</strong>enem<br />

Netzzugang gab<br />

es zum Testzeitpunkt Ende Juni<br />

allerdings nur für vier Pakete eine<br />

aktuellere Version.<br />

Während die Live-CDs nur jeweils<br />

eine Desktopumgebung (KDE<br />

oder Gnome) bieten, stellen die<br />

DVDs mehrere Desktopumgebungen<br />

bereit. Dazu zählen neben<br />

Gnome 2.32, KDE 4.6.3, XFCE<br />

<strong>und</strong> LXDE noch einige reine Windowmanager<br />

wie Windowmaker<br />

oder Icewm. Als Standard-Desktop<br />

dient traditionell bei Mandriva<br />

<strong>und</strong> damit auch bei Mageia<br />

KDE, das in der zum Release-<br />

Datum neuesten Version mit an<br />

Bord ist. Den ohnehin aufgeräumten<br />

Eindruck des Desktops<br />

verstärkt noch das neue, klare<br />

Mageia-Design.<br />

Im Test standen nach der Einrichtung<br />

der proprietären Treiber<br />

für die Nvidia-Grafikkarte des<br />

Systems die vielfältigen Desktopeffekte<br />

von KDE zur Verfügung:<br />

taumelnde Würfel, rotierende<br />

Zylinder, aktive Bildschirmecken<br />

<strong>und</strong> vieles andere mehr. Bei Bedarf<br />

lassen sich zusätzlich auch<br />

die Effekte von Compiz aktivieren,<br />

doch eigentlich liefert KDE<br />

schon alles, was das Auge des<br />

Nutzers begehrt.<br />

Unter der Haube<br />

Wie eingangs schon angedeutet,<br />

hat sich auch unterhalb der Oberfläche<br />

einiges getan. Neben dem<br />

Kernel 2.6.38 bringt Mageia 1 die<br />

Initscripts 9.21, Alsa 1.0.24 sowie<br />

die aktuellen proprietären Grafiktreiber<br />

für ATI <strong>und</strong> Nvidia mit.<br />

Als Virtualisierungstool dient<br />

Virtualbox 4.0.6, auf dem sich im<br />

Test problemlos Windows XP mit<br />

USB-Unterstützung <strong>und</strong> Netzzugang<br />

installieren ließ. Der Webserver<br />

Apache trägt die Versionsnummer<br />

2.2.14, PHP liegt in Version<br />

5.3.1RC4 vor, Python als Release<br />

2.7.1. Beim Bootloader entschied<br />

sich Mageia für den traditionellen<br />

Grub 0.97. Beim Paketmanager<br />

bleibt Mageia RPM treu,<br />

während Mandriva in der (kurzfristig<br />

von Mitte Juni auf vermutlich<br />

September verschobenen)<br />

nächsten Version bekanntlich zur<br />

nicht abwärtskompatiblen Version<br />

RPM5 wechselt.<br />

Software für alle Fälle<br />

Insbesondere in Sachen Multimedia<br />

kann der Mageia-Erstling voll<br />

punkten. Als KDE-Standards<br />

wandern Amarok <strong>und</strong> Dragonplayer<br />

auf die Platte, daneben stehen<br />

aber auch Alternativen wie<br />

MPlayer oder VLC parat. Im Test<br />

konnten sowohl Amarok als auch<br />

Rhythmbox auf Mausklick eine<br />

Musiksammlung erfassen <strong>und</strong><br />

spielten MP3- <strong>und</strong> OGG-Dateien<br />

ordnungsgemäß ab. Der funktionelle<br />

CD-Spieler von KDE erfüllt<br />

seine Aufgabe tadellos.<br />

Im Bereich Video sieht es mit<br />

den Standard-Playern nicht ganz<br />

so fre<strong>und</strong>lich aus: Weder Dragonplayer<br />

noch Totem können ohne<br />

zusätzliche Pakete aus dem nonfree-Bereich<br />

Videos abspielen.<br />

Nach einer entsprechenden Nachrüstung<br />

verursachen dann aber<br />

weder AVI noch MPEG ein Problem.<br />

Die Programme MPlayer <strong>und</strong><br />

VLC aus dem tainted-Zweig wiederum<br />

präsentieren auf Anhieb<br />

echten Videogenuss im Vollbild.<br />

Für die Videobearbeitung empfehlen<br />

sich Avidemux <strong>und</strong> Kino.<br />

Den Grafikbereich deckt neben<br />

dem Klassiker Gimp eine Fülle<br />

von Bearbeitungs-, Katalog- <strong>und</strong><br />

Darstellungssoftware ab. Der Import<br />

von Bildern aus zwei verschiedenen<br />

Kameras gelang im<br />

Test völlig automatisch, wobei<br />

mehrere Programme zur Auswahl<br />

standen. Den Standard stellt hier<br />

Digikam dar, aber auch Gnome-<br />

Fre<strong>und</strong>e finden für diese Aufgabe<br />

8 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Mageia 1 im Überblick<br />

Heft-DVD<br />

die entsprechenden Anwendungen.<br />

Für Vektorgrafiken zeichnet<br />

die aktuelle Version 0.48.1 von<br />

Inkscape verantwortlich, die sich<br />

für anspruchsvollste Aufgaben<br />

eignet. Auf der Schnittstelle zwischen<br />

Grafik <strong>und</strong> Text steht die<br />

Layoutsoftware Scribus bereit.<br />

Im Bereich Büroanwendungen<br />

hat sich Mageia für LibreOffice<br />

entschieden. Dieses liegt mit allen<br />

Sprachpaketen <strong>und</strong> Hilfedateien<br />

in Version 3.3.2 vor <strong>und</strong><br />

überzeugt auch mit der Integration<br />

älterer OpenOffice-Dateien.<br />

Wer es lieber schlank mag, greift<br />

alternativ zu Einzelprogrammen<br />

wie Abiword <strong>und</strong> Gnumeric, oder<br />

er wendet sich KOffice zu. Die<br />

PDF-Betrachter Evince <strong>und</strong> Okular<br />

genügen zwar für eine „normale“<br />

Darstellung von PDF-Dokumenten,<br />

können bei der Darstellung<br />

von eingeb<strong>und</strong>enen Bildern<br />

allerdings nicht mit dem<br />

Adobe Acrobat Reader mithalten.<br />

Diesen gilt es im Fall des Falles<br />

von der Adobe-Website herunterzuladen<br />

<strong>und</strong> zu installieren.<br />

Kommunikation<br />

Die Kommunikation via Internet<br />

ermöglicht Mageia auf fast allen<br />

Ebenen, allerdings mit einigen<br />

Abstrichen hinsichtlich von Skype:<br />

Hier müssen Sie sich mit dem Paket<br />

von Fedora behelfen, das sich<br />

aber immerhin problemlos installieren<br />

lässt. Die Mageia-Entwicklerversion<br />

„Cauldron“ umfasst bereits<br />

ein Installationsskript im<br />

RPM-Format für Skype 2.2, sodass<br />

die Kommunikationssoftware<br />

aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach in das nächste Mageia-Release<br />

einfließt. Als Skype-Alternative<br />

eignet sich Ekiga: Dessen<br />

Audio- <strong>und</strong> Video-Funktionen arbeiten<br />

unter Mageia einwandfrei,<br />

die integrierte Webcam des Notebooks<br />

wurde im Test automatisch<br />

erkannt. Die Auswahl der textbasierten<br />

Kommunikationsmittel<br />

reicht von Kopete, Quassel <strong>und</strong><br />

Konversation bis hin zu Lirc <strong>und</strong><br />

Xchat. Alle Programme liefen im<br />

Test zufriedenstellend.<br />

Für alle Verwaltungsaufgaben<br />

steht das von Mandriva entwickelte<br />

Kontrollzentrum mit seinen<br />

vielfältigen Werkzeugen zur<br />

Verfügung. Alle diese Tools übernahm<br />

Mageia fast unverändert<br />

von Mandriva Linux. Einen zentralen<br />

Punkt stellt die Software-<br />

Verwaltung dar (Abbildung D):<br />

Hier durchsuchen Sie nach dem<br />

Einrichten der Quellen das gesamte<br />

Paketangebot der Distribution<br />

<strong>und</strong> installieren das Gewünschte.<br />

Zum Einrichten proprietärer<br />

Treiber für die Grafikkarte<br />

gibt es im Bereich Hardware ein<br />

grafisches Werkzeug, mit dem<br />

sich dieser Schritt in wenigen<br />

Mausklicks erledigen lässt. Ebenso<br />

einfach gelingt das Einbinden<br />

von (Multifunktions-)Druckern<br />

über das entsprechende Werkzeug<br />

im Kontrollzentrum. Aber<br />

auch anspruchsvollere Aufgaben<br />

wie die Konfiguration von Samba,<br />

NFS-Verbindungen oder einer<br />

USV bewältigen Sie über das Kontrollzentrum<br />

im Handumdrehen.<br />

Informationsangebot<br />

Die Portalseite [4], der Blog [5]<br />

<strong>und</strong> die vielen Informationsseiten<br />

bieten eine aktuelle Übersicht<br />

<strong>und</strong> (im Blog) eine kontinuierliche<br />

Kommunikation der aktuellen<br />

Entwicklung von <strong>und</strong> bei Mageia.<br />

Ein <strong>per</strong>manentes Wiki existierte<br />

zum Testzeitpunkt noch<br />

nicht, sollte aber zum Zeitpunkt<br />

des Erscheinens dieses Artikels<br />

eingerichtet sein. Auch eine offizielle<br />

Dokumentation fehlt noch:<br />

Die bestehende Dokumentation<br />

von Mandriva Linux konnte aus<br />

rechtlichen Gründen nicht übernommen<br />

werden. Deutschsprachige<br />

Benutzer finden im passenden<br />

Forum [6] eine aktive <strong>und</strong><br />

hilfsbereite Community vor, in<br />

der viele ehemalige Mandriva-Anwender<br />

ihre Hilfe anbieten. Darüber<br />

hinaus gibt es bei vielen Veranstaltungen<br />

im Linux-Umfeld einen<br />

Informationsstand.<br />

Fazit<br />

Das Mageia-Projekt liefert mit<br />

dem ersten Release genau das,<br />

was es letzten Herbst versprach:<br />

ein stabiles System mit ansprechendem<br />

<strong>und</strong> schnörkellosem Design,<br />

bereinigt von allen Mandriva-eigenen<br />

Bestandteilen. Noch<br />

gibt es allerdings einige Baustellen,<br />

insbesondere hinsichtlich der<br />

Dokumentation. Man kann aber<br />

bereits erkennen, dass der Schritt<br />

in den Fork der Qualität nicht geschadet<br />

hat. Zurzeit findet ein<br />

„Brainstorming“ statt. (jlu) n<br />

infos<br />

[1] Report – Mandriva vs. Mageia:<br />

Wolfgang Bornath, „Magische Momente“,<br />

<strong>LinuxUser</strong> 11/ 2010, S. 31,<br />

http:// www. linux-community. de/ 22182<br />

[2] Release Notes:<br />

http:// mageia. org/ de/ 1/ notes/<br />

[3] Download:<br />

http:// mageia. org/ de/ downloads/<br />

[4] Website: http:// mageia. org/ de/<br />

[5] Blog: http:// blog. mageia. org/ de/<br />

[6] Anwenderforum:<br />

https:// forums. mageia. org/ de/<br />

D Schaltzentrale: die<br />

Software-Verwaltung<br />

im Mageia-Kontrollzentrum.<br />

DeR AutoR<br />

Wolfgang wobo<br />

Bornath beschäftigt<br />

sich mit der Kommunikation<br />

in der<br />

deutschen <strong>und</strong> internationalen<br />

Mandriva-Benutzergemeinde<br />

<strong>und</strong> ist als<br />

Mitglied des Boards<br />

bei Mageia aktiv.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 9


Heft-DVD<br />

DVD-Inhalt<br />

Neues auf<br />

den Heft-DVDs<br />

Der erste Schritt zum Neuanfang<br />

ist gemacht: Mit Mageia 1<br />

materialisieren sich die Anstren-<br />

gungen des Teams r<strong>und</strong> um den<br />

Fork aus dem Mandriva-Projekt.<br />

Es<br />

enthält zwar noch viele Tools aus der<br />

Mandriva-Ära, etwa das Paketmanagement,<br />

langfristig streben die Entwickler<br />

aber durchweg eigene Lösungen an.<br />

Mageia 1 bringt neben KDE SC<br />

4.6.3 ein Gnome-Release aus der<br />

Serie 2.32 mit. Das gesamte System<br />

basiert auf Kernel 2.6.38.7, der dank<br />

einiger Patches Prozesse gruppiert,<br />

AMD-Fusion-CPUs <strong>und</strong> die Sandy-<br />

Bridge-Chipsätze von Intel unter-<br />

stützt. Die DVD 1, Seite A, bietet die<br />

Möglichkeit, das neue System live zu<br />

testen sowie zu installieren.<br />

Zusätzlich info zu Den Heft-DVDs<br />

gibt es eine installierbare<br />

Version für<br />

64-Bit-Systeme.<br />

Alleskönner<br />

Schon lange verteidigt<br />

Debian seinen Ruf als<br />

stabile Gr<strong>und</strong>lage für<br />

alle möglichen Spezial-Distributionen.<br />

Aber auch das Original erfreut<br />

sich nach wie vor großer Beliebtheit<br />

bei vielen Benutzern. Die Maintainer<br />

zeigen sich von Kritik an langsamen<br />

Releasezyklen unbeeindruckt: Für sie<br />

zählen Stabilität <strong>und</strong> Ausgereiftheit<br />

mehr als Aktualität. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

liefert Debian 6.0.2.1 ein ausgezeichnetes<br />

System, welches Sicherheit <strong>und</strong><br />

Produktivität verbindet.<br />

Ein riesiges Repository erlaubt es,<br />

das Gr<strong>und</strong>system in jede denkbare<br />

Richtung auszubauen. Die Heft-DVD<br />

liefert neben einem Standard-System<br />

ein ISO-Image, mit dem Sie ein Desk-<br />

top-System mit LXDE oder XFCE aufsetzen.<br />

Auf Seite B finden Sie die installierbare<br />

64-Bit-Version des Systems.<br />

Das Label der Heft-DVD 2<br />

trägt fälschlich die Angabe,<br />

der Datenträger enthalte Mageia<br />

1 in der 32- <strong>und</strong> 64-Bit-<br />

Version. Tatsächlich finden<br />

Sie die 64-Bit-Version jedoch<br />

auf Seite B von Heft-DVD 1.<br />

Von Profis für Profis – unter diesem Motto entwickelt<br />

eine kleine Gruppe Programmierer schon seit<br />

einigen Jahren an einem System, bei dem vor allem<br />

Administratoren <strong>und</strong> Konsolen-Fans das Herz<br />

höherschlägt. Mit Grml 2011.5 steht nun eine Neuauflage<br />

des beliebten Systems bereit. Diese bietet neben<br />

vielen Aktualisierungen einige neue Features.<br />

So haben die Entwickler auf vielfachen Wunsch der<br />

Anwender hin den Window Manager Ratpoison wieder<br />

integriert. Das Tool zum Erstellen von ISO-Images<br />

erzeugt nun auf Wunsch extrem kleine Abbilder<br />

mit weniger als 20 MByte, die als Gr<strong>und</strong>lage für ein<br />

aus Online-Quellen ausgebautes System dienen.<br />

Die Standard-Distribution, die Sie auf der Heft-<br />

DVD 1, Seite A, finden, liefert neben diesen ganzen<br />

Neuerungen wieder viele praktische Shell-Tools für<br />

Administration <strong>und</strong> Kommunikation, die Sie direkt<br />

über die Bash-Alternative Z-Shell erreichen.<br />

Die Heft-DVD bietet sich sowohl<br />

als Live-Medium zum Testen, Analysieren<br />

<strong>und</strong> Einrichten von Systemen<br />

als auch zum Installieren der Distribution<br />

auf einem Rechner an. Direkt<br />

über das Bootmenü erreichen Sie die<br />

32-Bit-Version, im Dateisystem auf<br />

dem Datenträger liegt zusätzlich ein<br />

Abbild der CD für 64-Bit-Systeme.<br />

Datenretter <strong>und</strong> Konfigurationshilfe<br />

In eine ähnlichche Kerbe wie Grml schlägt auch das<br />

Trinity Rescue Kit 3.4 (TRK). Es vereint vor allem<br />

Werkzeuge, die Ihnen bei Pannen mit Windows-<br />

Rechnern weiterhelfen – beispielsweise, um das System<br />

von Malware aller Art zu befreien. Sie erhalten<br />

TRK als r<strong>und</strong> 135 MByte großes ISO-Image, daneben<br />

bootet es von Seite A der ersten DVD. Ein Artikel im<br />

Praxis-Teil dieser Ausgabe stellt die Distribution vor.<br />

Als gute Ergänzung eignet sich Parted Magic 6.2.<br />

Die kleine Distribution mit dem Fokus auf das gleichnamige<br />

Partitionierungswerkzeug findet sich bereits<br />

in den Toolboxen unzähliger Netzwerker <strong>und</strong> Admin.<br />

Es verbindet in einer übersichtlichen Oberfläche das<br />

zentrale Werkzeug zum Anlegen, Bearbeiten <strong>und</strong><br />

Löschen von Partitionen <strong>und</strong> weitere nützliche<br />

Programme zum Aufsetzen eines Rechners. Bei<br />

Bedarf booten Sie das Minimalsystem direkt mit den<br />

richtigen Optionen von Heft-DVD 1. (agr) n<br />

10 08 | 11<br />

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Buchtipp<br />

JJJII<br />

Jason van Gumster,<br />

Robert Shimonski<br />

The Gimp Bible<br />

Wiley Publishing<br />

ISBN 978-0-470-52397-1<br />

768 Seiten, 40 Euro<br />

http:// www. gimpbible. com<br />

Die Gimp-Bibel – das Evangelium für den freien Grafiker<br />

Das englischsprachige Buch „The<br />

GIMP Bible“ kommt als gewichtiges<br />

Buch mit über 700 Seiten<br />

daher – allerdings ohne Hardcover,<br />

in Schwarz­Weiß <strong>und</strong> auf<br />

dünnem Papier gedruckt. Den<br />

Anspruch, den der Titel impliziert,<br />

erscheint hoch. In fünf Teilen,<br />

aufgeteilt in 22 Kapitel plus<br />

fünf Anhängen, beschreiben die<br />

Autoren fast alle Aspekte des Grafikprogramms.<br />

Das Buch ist<br />

kenntnis­ <strong>und</strong> wortreich geschrieben.<br />

Van Gumster hat sich eher<br />

durch seine Blender­Aktivitäten<br />

einen Namen gemacht,<br />

Shimonski<br />

als Autor von<br />

Büchern über<br />

Windows Server.<br />

Natürlich ist es<br />

unmöglich, alle<br />

Details von Gimp<br />

in einem Buch zu<br />

beschreiben; dafür<br />

eignet sich<br />

eine Online­Hilfe besser. In der<br />

finden sich daher fast alle Informationen,<br />

die den Hauptteil des<br />

Buches ausmachen. Weitgehend<br />

fehlen dem Buch praktische Beispiele,<br />

die erklären, wann Sie<br />

welches Tool wie einsetzen. Für<br />

wenig erfahrene Anwender sind<br />

dies aber wichtige Informationen.<br />

Großen Raum nehmen die Filterfunktionen<br />

ein. Für die meisten<br />

gibt es mindestens ein Beispiel,<br />

allerdings erläutern die Autoren<br />

dann die dem gezeigten<br />

Beispiel zugr<strong>und</strong>e<br />

liegenden Einstellungen<br />

nicht.<br />

Der Index fällt<br />

umfangreich aus,<br />

hat aber wenig<br />

Nutzwert: Zum<br />

Stichwort USM<br />

(Unsharp Mask)<br />

gibt es genau einen<br />

Eintrag, obwohl<br />

dieser wichtige<br />

Filter wesentlich<br />

häufiger zum Einsatz kommt.<br />

Einträge zu „local contrast“ finden<br />

sich überhaupt nicht, ebenso<br />

wenig wie „contrast“. Verweise in<br />

der Form „covered in chapter…“<br />

bieten allenfalls eine grobe Orientierung.<br />

Obwohl das Buch GIMP<br />

2.6 beschreibt, haben die Autoren<br />

schon auf die kommende Version<br />

2.8 vorausgeschaut <strong>und</strong> die bis<br />

zum Druck bekannten Details<br />

(aus 2.7.1) ergänzt.<br />

Es erscheint allerdings unklar,<br />

an welche Zielgruppe sich das<br />

Buch richtet: Anfängern fehlen<br />

die Tutorials, Fortgeschrittene<br />

vermissen tiefer gehende Informationen.<br />

Für deutsche Leser<br />

kommt erschwerend hinzu, dass<br />

ihnen vermutlich viele Ausdrücke<br />

der englischen Programmversion<br />

nicht geläufig sind. Unverständlich<br />

<strong>und</strong> nicht nachzuvollziehen<br />

bei einem Buch zur Bildbearbeitung<br />

erscheint die Entscheidung,<br />

auf Farbdarstellungen zu verzichten.<br />

(Karsten Günther/ agr)<br />

JJJJJ<br />

Anke Börnig,<br />

Thomas Korber <strong>und</strong><br />

Mario van der Linde<br />

LPIC-2<br />

3. Auflage<br />

Open Source Press<br />

ISBN 978-3-937514-88-8<br />

528 Seiten, 44,90 Euro<br />

www. opensourcepress. de<br />

Büffeln am heimischen Schreibtisch – gezielte Vorbereitung auf LPIC-2<br />

Um einheitliche Maßstäbe für das tiert es, dass Sie die Prüfungen <strong>und</strong> weisen dabei auf die Abweichungen<br />

zwischen den einzelnen<br />

Wissen um Linux zu schaffen, hat bestehen. Die Autoren benennen<br />

das Linux Professional Institute jedoch die einzelnen Themen der Distributionen hin. Das umfasst<br />

(LPI) Prüfungen erstellt, die sich Prüfungen <strong>und</strong> erläutern, was darunter<br />

beispielsweise Pfadangaben, die<br />

weltweit gleichen <strong>und</strong> somit eine<br />

zu verstehen ist.<br />

sich unterscheiden.<br />

objektive Bewertung ermöglichen.<br />

Die Kapitel beginnen jeweils mit Prof<strong>und</strong>es Wissen über Linux<br />

Anke Börnig, Thomas Kor­<br />

einem Überblick über das zu be­<br />

gehört zu den Voraussetzungen,<br />

ber <strong>und</strong> Mario van der Linde haben<br />

arbeitende Thema. Anschließend um aus diesem Buch Nutzen zu<br />

ein Buch geschrieben, um bei führen sie in die relevanten Wis­<br />

ziehen. Der Stil des Autorengearbeitende<br />

der Vorbereitung auf die Prüfung sensgebiete <strong>und</strong> die passenden spanns ist fre<strong>und</strong>lich, sachlich,<br />

zum zweiten Level<br />

Dateien ein. Das <strong>und</strong> das Buch liest sich flüssig.<br />

zu helfen.<br />

macht es einfach, Am Ende jeden Kapitels finden<br />

Das Buch teilt<br />

sich zu orientieren<br />

sich Fragen, die das behandelte<br />

sich in zwei Abschnitte,<br />

<strong>und</strong> be­<br />

Wissen vertiefen. Somit haben<br />

die sich<br />

stimmte Bereiche,<br />

Sie die Möglichkeit, Ihre Kennt­<br />

jeweils mit den<br />

die Sie nisse selbst zu taxieren.<br />

für LPIC­2 erforderlichen<br />

nacharbeiten Das Buch ist eine wertvolle<br />

Prü­<br />

möchten, wieder­<br />

Hilfe, um sich auf die LPIC­2 vor­<br />

fungen 201 <strong>und</strong><br />

zufinden. Die zubereiten, jedoch reicht es nicht<br />

202 befassen. Es<br />

Autoren erläutern<br />

aus, um als einzige Vorbereitung<br />

enthält aber weder<br />

die vorge­<br />

zu dienen. Wer über keine prak­<br />

originale<br />

stellten Themen tischen Kenntnisse verfügt, dem<br />

Prüfungsaufgaben,<br />

sehr detailliert hilft auch die Lektüre nicht wei­<br />

noch garan­<br />

mit Beispielen, ter. (Michael G. Schmidt/agr)<br />

n<br />

12 08 | 11<br />

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der Systemdateien prüfen.<br />

Neben dem Konsolen-Tool Afick<br />

enthält das Quellarchiv die Tk-basierte<br />

Oberfläche Afick-tk sowie<br />

ein Konfigurationswerkzeug <strong>und</strong><br />

ein Shellskript Afick_cron, das<br />

zur Interaktion zwischen Cron<br />

<strong>und</strong> Afick dient. Welche Dateien<br />

Afick mit welchen Prüfungen<br />

überwacht, legen Sie in der Konfigurationsdatei<br />

fest. Das Quellarchiv<br />

beinhaltet ein gut kommentiertes<br />

Beispiel. Im darin enthaltenen<br />

Directives-Bereich legen Sie<br />

die globalen Einstellungen von<br />

Afick fest. Hierzu zählt neben<br />

den Pfaden für Datenbank-, History-<br />

<strong>und</strong> Archivdateien auch,<br />

welche Dateiformate Afick von<br />

der Überwachung ausnehmen<br />

soll. Der Bereich Macros hingegen<br />

enthält Konfigurationsparameter<br />

wie den Nice-Level oder die Mailadresse,<br />

an die Afick seine Ergebnisse<br />

sendet. Der Alias-Bereich<br />

erlaubt, verschiedene Prüfungen<br />

unter einem Namen zusammenzufassen<br />

<strong>und</strong> zu kombinieren.<br />

Auf diese Weise müssen Sie im<br />

Files-Abschnitt nur den Alias-Namen<br />

angeben. Je nach Konfiguration<br />

kontrolliert Afick die Zugriffsrechte,<br />

die Zeitstempel, die<br />

Größe oder die Eigentumsrechte<br />

einer Datei. Die Generierung von<br />

MD5- oder SHA1-Prüfsummen<br />

ergänzt die Prüfmöglichkeiten.<br />

Damit Afick Änderungen überhaupt<br />

bemerkt, müssen Sie vor<br />

dem <strong>per</strong>manenten Einsatz das<br />

Tool einmal mit dem Parameter<br />

-init aufrufen. Idealerweise erledigen<br />

Sie das direkt nach der Installation<br />

des fraglichen Systems.<br />

Afick legt die Ergebnisse in seiner<br />

Datenbank ab <strong>und</strong> vergleicht bei<br />

allen folgenden Kontrollen die Ergebnisse<br />

mit dieser Datenbank.<br />

Nach jedem System-Update sollten<br />

Sie deshalb Afick mit dem Parameter<br />

‐update ausführen. Sämtliche<br />

Prüfungen können Sie bequem<br />

mit der Tk-basierten Oberfläche<br />

Afick-tk vornehmen, die<br />

sich für Einsteiger <strong>und</strong> gelegentliche<br />

Prüfungen gut eignet.<br />

afick 2.17<br />

Lizenz: GPLv2<br />

Quelle: http:// afick. sourceforge. net<br />

JJJJI<br />

Dupeguru_PE entschlackt<br />

Bildsammlungen.<br />

Sein Fuzzy-Algorithmus<br />

erkennt gleiche<br />

Motive selbst bei variierenden<br />

Bildformaten.<br />

Dupeguru_PE räumt im Bilderwald auf<br />

Bei großen Bildersammlungen<br />

verliert man leicht den Überblick<br />

darüber, welche Bilder eventuell<br />

doppelt oder sogar mehrfach vorhanden<br />

sind. Dupeguru_PE bietet<br />

die Möglichkeit, gezielt nach solchen<br />

Bilddoubletten zu fahnden.<br />

Das Tool orientiert sich dabei<br />

nicht an der Prüfsumme einer<br />

Bilddatei, sondern vergleicht laut<br />

Entwickler den Inhalt selbst. Auf<br />

diese Weise erkennt das Programm<br />

identische Bilder mit unterschiedlicher<br />

Auflösung oder in<br />

verschiedenen Dateiformaten.<br />

Standardmäßig unterstützt<br />

Dupeguru_PE die Formate JPG,<br />

PNG, TIFF, GIF <strong>und</strong> BMP. Die<br />

Mac-Version beherrscht darüber<br />

hinaus noch die Formate PSD<br />

<strong>und</strong> RAW. Wie genau Dupeguru_<br />

PE beim Vergleich einer Datei<br />

hinschaut, legen Sie über die Filter<br />

Hardness in den Einstellungen<br />

fest. Standardmäßig betrachtet<br />

das Tool zwei Bilder als identisch,<br />

wenn es eine 95-prozentige Übereinstimmung<br />

feststellt. Dieser<br />

Wert lässt sich stufenlos variieren.<br />

Neben der Inhaltsprüfung<br />

unterstützt das Tool auch den Abgleich<br />

von Bildern anhand ihrer<br />

EXIF-Zeitstempel. Um Dupeguru_PE<br />

auf Doublettenjagd zu<br />

schicken, müssen Sie in die Ordnerübersicht<br />

alle zu durchsuchenden<br />

Ordner eintragen. Deren Unterverzeichnisse<br />

durchforstet das<br />

Programm dann ebenfalls mit,<br />

falls Sie sie nicht explizit von der<br />

Durchsuchung ausschließen.<br />

Wird Dupeguru_PE in den angegebenen<br />

Verzeichnissen fündig,<br />

stellt es das Ergebnis als übersichtliche<br />

Liste dar. Standardmäßig<br />

enthält die Liste den Namen<br />

der Bilddatei, das entsprechende<br />

Verzeichnis, die Dateigröße sowie<br />

die Bildauflösung <strong>und</strong> die Übereinstimmung<br />

mit dem Original in<br />

Prozent. Auf Wunsch blendet Dupeguru_PE<br />

die Originaldateien<br />

aus. Sie haben nun die Möglichkeit,<br />

Dateien zu verschieben, zu<br />

kopieren oder schlicht zu löschen.<br />

Ein Doppelklick öffnet das betreffende<br />

Bild im Standardbildbetrachter.<br />

Dupeguru_pe 2.2.1<br />

Lizenz: BSD revised<br />

Quelle: http:// www. hardcoded. net/<br />

dupeguru_pe/<br />

14 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Angetestet<br />

aktuelles<br />

Notizen <strong>und</strong> Informationen lokal verwalten mit Piggydb<br />

Das Java-Programm Piggydb hilft<br />

Ihnen, Informationen jeder Art<br />

über eine Weboberfläche zu verwalten.<br />

Nach dem Start wartet es<br />

am Port 8080 auf Anfragen. Bei<br />

der ersten Verbindungsaufnahme<br />

melden Sie sich als Standardbenutzer<br />

owner mit dem gleichlautenden<br />

Passwort an. Letzteres ändern<br />

Sie anschließend aus Sicherheitsgründen<br />

sofort, der Benutzername<br />

jedoch lässt sich nicht<br />

anpassen. Das macht deutlich,<br />

dass Piggydb nicht für den Multi-<br />

User-Betrieb gedacht ist. Da es<br />

keine verschlüsselte Kommunikation<br />

unterstützt, eignet es sich<br />

piggyDb 4.20<br />

Lizenz: Apache License<br />

Quelle:http:// piggydb. net<br />

nur für den lokalen Einsatz. Nach<br />

dem Anmelden legen Sie neue<br />

Einträge als New Fragment an:<br />

Nach einem Mausklick auf den<br />

entsprechenden Link öffnet das<br />

Programm einen rudimentären<br />

Editor, in dem Sie Ihre Notizen<br />

eintragen. Jeder Eintrag erhält<br />

außerdem einen Titel <strong>und</strong> lässt<br />

sich über ein Tag einer Kategorie<br />

zuordnen. Statt einer Notiz dürfen<br />

Sie eine Datei hinterlegen,<br />

ebenfalls mit eigenem Titel <strong>und</strong><br />

Tag. Im Tag-Menü definieren Sie<br />

eigene Kategorien <strong>und</strong> prägen so<br />

Piggydb eine individuelle Struktur<br />

auf. Die Hauptseite erlaubt es<br />

aber nicht nur, neue Einträge vorzunehmen:<br />

Eine Tag-Palette listet<br />

alle verfügbaren Kategorien auf.<br />

Durch Anklicken eines Tags reduzieren<br />

Sie die angezeigten Notizen<br />

auf die Einträge dieser Kategorie.<br />

Darüber hinaus verfügt die<br />

Hauptseite auch über einen Lesezeichenbereich.<br />

Zu guter Letzt fällt der Kalender<br />

auf der rechten Seite des Hauptfensters<br />

ins Auge: Tage, für die<br />

Einträge existieren, hebt Piggydb<br />

farblich hervor. Ein Klick auf den<br />

betreffenden Tag holt die entsprechenden<br />

Einträge hervor.<br />

JJIII<br />

Piggydb bietet eine interessante<br />

Alternative, um<br />

Informationen strukturiert<br />

abzulegen. Es eignet<br />

sich aber nur für den<br />

Single-User-Einsatz.<br />

Dateien sicher vergraben mit Cryptsetup <strong>und</strong> Tomb<br />

Mit Tomb steht ein Konsolen- gängiger Standardinstallationen.<br />

Wrap<strong>per</strong> für Cryptsetup zur Verfügung,<br />

der das Anlegen <strong>und</strong> Einlegen,<br />

rufen Sie Tomb mit dem<br />

Um einen neuen Container anzubinden<br />

verschlüsselter Container Befehl create gefolgt von einem<br />

auf einige einfache Befehle reduziert.<br />

Tomb selbst bringt keine ei-<br />

‐s, die vor dem create stehen<br />

Containernamen auf. Die Option<br />

genen Verschlüsselungsalgorithmen<br />

mit, zum Erzeugen einer ners in MByte fest. Neben der<br />

muss, legt die Größe des Contai-<br />

Containerdatei <strong>und</strong> dem Anlegen Containerdatei erzeugt Tomb<br />

eines Dateisystems greifen die auch eine gleichnamige Schlüsseldatei,<br />

die einen mit GPG co-<br />

Entwickler auf Dd <strong>und</strong> Mkfs zurück.<br />

Für die Passwort-Abfragen dierten Schlüssel für Cryptsetup<br />

kommt Pinetry zum Einsatz. Die enthält. Tomb erlaubt es, die<br />

Entwickler implementierten die Schlüsseldatei an einem anderen<br />

Software als Shellskript für die Z- Ort abzulegen. Den Pfad zum<br />

Shell. Erfreulicherweise sind fast Schlüssel müssen Sie beim Aufruf<br />

alle benötigten Tools Bestandteil mit dem Parameter ‐k angeben.<br />

Die Schlüsseldatei <strong>sichern</strong> Sie<br />

tomb 1.1<br />

durch Eingabe eines Passworts,<br />

Lizenz: GPLv3<br />

auf dem basierend Tomb die<br />

000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd Quelle: http:// tomb. dyne. orgl 18.09.2006 Schlüsseldatei 19:00 Uhr mit Seite GPG 1 verschlüsselt.<br />

Möchten Sie wissen, welche<br />

Containerdateien gerade geöffnet<br />

sind, rufen Sie Tomb mit dem Befehl<br />

list auf. Mit dem Befehl slam<br />

schließen Sie einen Container<br />

ohne Rücksicht auf Verluste. In<br />

diesem Fall beendet Tomb alle<br />

Prozesse, die auf den Container<br />

zugreifen, mit einem SIGKILL.<br />

JJJII<br />

Tomb sorgt für mehr<br />

Komfort beim Einsatz<br />

von Cryptsetup zum Erzeugen<br />

verschlüsselter<br />

Containerdateien auf der<br />

Kommandozeile.<br />

X23


Aktuelles<br />

Neues r<strong>und</strong> um Linux<br />

Die „Honeycomb“-Tablets von<br />

Archos – hier das 101 G9 – kommen<br />

mit ARM-Dualcore-CPU.<br />

Honeycomb-Tablets von Archos kommen im September<br />

Der französische Hersteller<br />

Archos hat mit<br />

dem 80 G9 (8-Zoll-<br />

Display, 1024x768)<br />

<strong>und</strong> 101 G9 (10,1 Zoll,<br />

1280x800) zwei neue<br />

Tablets angekündigt<br />

(http:// tinyurl. com/<br />

lu1108-archos-g9).<br />

Beide basieren auf<br />

mit 1,5 GHz getakteten<br />

ARM-Dualcore-Prozessoren<br />

<strong>und</strong> bringen neben dem<br />

Flash-Speicher <strong>und</strong> einem<br />

Micro-SD-Slot optional eine<br />

Festplatte mit. Als Betriebssystem<br />

dient Android 3.1 „Honeycomb“.<br />

Die Basisversion des<br />

80 G9 misst 22,6 x 15,5 x<br />

1,2 cm <strong>und</strong> wiegt 465 Gramm.<br />

Das 101 G9 bringt bei 27,6 x<br />

16,7 x 1,2 cm r<strong>und</strong> 650 Gramm<br />

auf die Waage. Eine zusätzliche<br />

Festplatte (250 GByte) trägt<br />

bei den Geräten lediglich in der<br />

Tiefe mit r<strong>und</strong> 3 Millimetern<br />

auf. Die beiden Tablets bringen<br />

neben GPS <strong>und</strong> einer Webcam<br />

auch Mikrofon <strong>und</strong> Lautsprecher<br />

sowie eine umfängliche<br />

Codec-Ausstattung mit. Mittels<br />

Mini-HDMI bedienen sie<br />

auch entsprechend ausgestattete<br />

TV-Geräte mit Audio <strong>und</strong><br />

Video. Für das 80 G9 empfiehlt<br />

Archos einen Verkaufspreis<br />

von 250 Euro, für das 101 G9<br />

sollen 300 Euro über den Ladentisch<br />

wandern. Die Tablets<br />

sollen rechtzeitig zur IFA in<br />

Berlin (2. bis 7. September) in<br />

den Handel kommen. (uba)<br />

kurz notiert<br />

Am 20. <strong>und</strong> 21. August findet an<br />

der Hochschule Bonn-Rhein-<br />

Sieg in Sankt Augustin bei Bonn<br />

die FrOSCon 2011 statt. Das Vortragsprogramm<br />

der zweitägigen<br />

Konferenz r<strong>und</strong> um die Themen<br />

Freie Software <strong>und</strong> Open Source<br />

steht ab sofort unter http://<br />

programm. froscon. org/ 2011/<br />

online.<br />

Mit Swiffy offeriert Google jetzt<br />

ein Online-Tool, mit dem sich<br />

Flash-Animationen automatisch<br />

nach HTML5 konvertieren lassen<br />

(http:// swiffy. googlelabs. com).<br />

Zum Umwandeln lädt man einfach<br />

die entsprechende SWF-<br />

Datei hoch.<br />

Wem das Android auf seinem<br />

Galaxy Tab 10.1 nicht ausreicht,<br />

der installiert sich jetzt einfach<br />

Ubuntu dazu: Tabuntu <strong>und</strong> die<br />

Anleitung unter http:// tinyurl.<br />

com/ lu1108-tabuntu machen es<br />

möglich.<br />

Michael Larabel von Phoronix<br />

hat nach wochenlangen Tests die<br />

Ursache des erhöhten Stromverbrauchs<br />

von Ubuntu 11.04 entdeckt:<br />

Verantwortlich ist ein Kernel-Patch,<br />

der die Stromsparfunktion<br />

von PCI-Express-Karten<br />

deaktiviert. Das Problem betrifft<br />

vor allem mobile Rechner <strong>und</strong><br />

auch andere Distributionen, wie<br />

Fedora. Larabel liefert auch<br />

gleich einen Workaro<strong>und</strong> für das<br />

Problem mit (http:// tinyurl. com/<br />

lu1108-phoronix).<br />

Virtualbox 4.0.10 erschienen<br />

Neues r<strong>und</strong> um LibreOffice<br />

In den letzten Wochen gab die<br />

Document Fo<strong>und</strong>ation (TDF)<br />

mit LibreOffice 3.3.3 sowie<br />

LibreOffice 3.4.1 gleich zwei<br />

Bugfix-Releases ihres Büropakets<br />

frei. Dabei gilt die 3.3.x-<br />

Serie als diejenige Version des<br />

Paketes, die auch für den Einsatz<br />

in Großunternehmen<br />

tauglich sein soll. Für sie gibt<br />

Einer für alle: Das neue Logo<br />

des Freies Office Deutschland<br />

e.V. soll das Engagement des<br />

Vereins für alle freien Bürosuiten<br />

unterstreichen.<br />

Als Wartungsrelease bezeichnet<br />

Oracle die Version 4.0.10<br />

seiner Virtualisierungslösung<br />

Virtualbox. Unter den behobenen<br />

Fehlern befindet sich einer,<br />

der beim Einbinden von<br />

ISO-Images unter KDE-Hosts<br />

auftrat. Dort meldete der Einstellungsdialog<br />

nach dem Einbinden<br />

einen fehlenden Eintrag<br />

<strong>und</strong> ließ sich nicht mit<br />

OK beenden (Bug 6809). Zudem<br />

korrigierten die Entwickler<br />

Probleme bei der USB-<br />

Geräte erkennung mit den<br />

Gastsystemen Red Hat Enterprise<br />

Linux <strong>und</strong> CentOS. Die<br />

Übersicht der Reparaturen<br />

es noch bis Ende des Jahres<br />

Updates, im Februar 2012 soll<br />

die nächste Hauptversion LibO<br />

3.5 erscheinen. Die 3.4er-Linie<br />

sehen die Entwickler derzeit als<br />

stabile Ausgabe für private<br />

Nutzer <strong>und</strong> kleinere Firmen.<br />

Mit LibreOffice 3.4.2, das für<br />

Ende Juli avisiert ist, soll dann<br />

auch die 3.4 für große Installationen<br />

tauglich werden (http://<br />

tinyurl. com/ lu1108-libo341).<br />

Fast zeitgleich zu den Releases<br />

machte die TDF erste<br />

Mitglieder ihres Beirats bekannt:<br />

die Free Software<br />

Fo<strong>und</strong>ation, der Freies Office<br />

Deutschland e.V. (FrODeV),<br />

Google, Red Hat, Software in<br />

the Public Interest <strong>und</strong> Suse<br />

unterstützen die Fo<strong>und</strong>ation<br />

finanziell <strong>und</strong> entsenden im<br />

listet Oracle im Virtualbox-<br />

Changelog http:// www.<br />

virtualbox. org/ wiki/<br />

Changelog. Auf der Heft-DVD<br />

zu dieser Ausgabe finden Sie<br />

Pakete der neuen Version für<br />

Ubuntu 11.04 <strong>und</strong> OpenSuse<br />

11.4 sowie den generischen<br />

Installer. (uba)<br />

Gegenzug je ein Mitglied für<br />

ein Jahr ins Advisory Board<br />

(http:// tinyurl. com/<br />

lu1108-libo-advisory).<br />

Derweil unterstreicht der<br />

FrODeV (ex: OOoDeV, http://<br />

www. frodev. org) sein allen<br />

freien Büropaketen geltendes<br />

Engagement nach dem Namenswechsel<br />

im April nun mit<br />

einem neuen Logo. Als grafisches<br />

Element dienen dabei<br />

vier schlichte senkrechte Linien,<br />

die mit ihrer Länge die<br />

vier Worte im Namen des Vereins<br />

symbolisieren. Auf alle<br />

Komponenten mit Bezug zu<br />

einzelnen Produkten – geschwungene<br />

Linien oder Möwen<br />

oder Dreiecke beziehungsweise<br />

das TDF-Symbol – hat<br />

man bewusst verzichtet. (jlu)<br />

16<br />

08 | 11<br />

Das Neueste r<strong>und</strong> um Linux, aktuelle Kurztests <strong>und</strong> Artikel aus<br />

<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de


(Bild: Canonical) (Bild: Linuxtag)<br />

Videos <strong>und</strong> Slides vom Linuxtag 2011<br />

Die Mitarbeiter des Linuxtag<br />

e.V. haben sechs Wochen<br />

nach der diesjährigen Veranstaltung<br />

verschiedene Vortragsfolien<br />

<strong>und</strong> Videos online<br />

gestellt <strong>und</strong> bitten dazu die<br />

Besucher der Webseite um<br />

Feedback. Die Video-Beiträge,<br />

die unter anderem<br />

Vorträge von Ralf Spenneberg,<br />

Michael Meeks, Bradley<br />

Kuhn <strong>und</strong> Dan Walsh zeigen,<br />

Spannung: das Team We want<br />

Pwnies beim Hacking Contest auf<br />

dem Linuxtag 2011.<br />

Ubuntu One für Android erschienen<br />

Über „Ubuntu One Files for Android“<br />

synchronisieren Sie Ihr Ubuntu-One-<br />

Konto jetzt mit Android-Geräten.<br />

sind auf den Seiten des<br />

„Linux tag TV“ im Web-Player<br />

zu sehen (http:// tinyurl. com/<br />

lu1108-linuxtag-tv). Neben<br />

den Vorträgen finden sich an<br />

der gleichen Stelle Streams<br />

vom traditionellen Hacking<br />

Contest. Auf der Website des<br />

Linuxtags finden sich daneben<br />

die Vortragsfolien, zumeist<br />

als PDF- oder ODF-Dokumente<br />

(http:// tinyurl. com/<br />

lu1108-vortraege).<br />

Der nächste Linuxtag ist<br />

für den 23. bis 26. Mai<br />

2012 in Berlin angekündigt.<br />

Wie es den r<strong>und</strong><br />

12 000 Besuchern im Jahr<br />

2011 gefallen hat, wollen<br />

die Veranstalter in einer se<strong>per</strong>aten<br />

Online-Besucherumfrage<br />

erfahren. Sie finden<br />

diese unter der Adresse<br />

https:// ssl. linuxtag. org/<br />

survey/. (mhu)<br />

Ende Juni haben die Canonical-Entwickler<br />

einen Ubuntu-<br />

One-Client für Android-Mobilgeräte<br />

in den Market gestellt<br />

(http:// tinyurl. com/<br />

lu1108-u1android). Mit dem<br />

Tool „Ubuntu One Files for<br />

Android“ nutzen Sie die kostenlosen<br />

2 GByte Speicherplatz<br />

nun parallel von PC <strong>und</strong><br />

Mobiltelefon oder Tablet aus.<br />

Besonders praktisch dürfte<br />

die Möglichkeit sein, Bilder<br />

vom Handy aus via Ubuntu<br />

One direkt auf den heimischen<br />

Rechner zu synchronisieren.<br />

Daneben haben<br />

Sie die Möglichkeit, über<br />

die App Dateien in Social<br />

Networks einzubinden<br />

oder einzelne Ordner<br />

mit Fre<strong>und</strong>en zu teilen.<br />

Im Bedarfsfall besteht<br />

daneben die Möglichkeit<br />

zum Upgrade auf das<br />

kostenpflichtige Paket<br />

„Ubuntu One Mobile“.<br />

Das erlaubt zum monatlichen<br />

Preis von 3,99 US-<br />

Dollar zusätzlich das<br />

Streaming von Musikstücken<br />

(http:// one.<br />

ubuntu. com/<br />

mobile/). (jlu)<br />

Virtuelle Server<br />

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Aktuelles<br />

Neues r<strong>und</strong> um Linux<br />

kurz notiert<br />

Gute Nachricht für Debian-Benutzer:<br />

LibreOffice findet sich<br />

jetzt auch in den Squeeze-Backports<br />

<strong>und</strong> muss nicht mehr aus<br />

Testing oder Unstable nachgezogen<br />

werden. Ein schlichtes<br />

apt‐get ‐t squeeze‐backports<br />

install libreoffice genügt.<br />

Mit dem Release von Sabayon 6<br />

macht die auf Gentoo basierende<br />

Distribution einen großen Entwicklungssprung<br />

(http:// www.<br />

sabayon. org). Die neue Version<br />

kommt mit Kernel 2.6.39.1, X.org<br />

1.10 <strong>und</strong> LibreOffice 3.3.3, als<br />

Oberflächen stehen Gnome<br />

2.32.2 <strong>und</strong> KDE 4.6.4 zur Wahl.<br />

Gnome 3 bleibt auf expliziten<br />

Wunsch der Benutzer vorerst<br />

außen vor.<br />

Das Mageia-Projekt hat eine<br />

ers te <strong>Vorschau</strong>version eines<br />

ARM-Ports vorgelegt (http://<br />

tinyurl. com/ lu1108-mageia-arm).<br />

Er unterstützt die Prozessoren<br />

der „Kirkwood“-Serie von Marvell,<br />

wie sie in Steckdosen-Computern<br />

à la Sheevaplug <strong>und</strong> Guruplug<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Das in Perl geschriebene Ekgping<br />

1.3 ergänzt das Ping-Kommando<br />

um Ton <strong>und</strong> eine einfache<br />

Visualisierung. Das Kommandozeilenprogramm<br />

ahmt beim Ausführen<br />

von Pings ein Elektrokardiogramm<br />

(EKG) nach (http://<br />

finalrewind. org/ projects/<br />

ekgping/).<br />

Das GNU-Projekt legt mit GCC<br />

4.6.1 eine fehlerbereinigte Version<br />

seines Compilers vor<br />

(http:// gcc. gnu. org/ gcc-4. 6/). Mit<br />

an Bord ist jetzt auch die Bibliothek<br />

Libquadmath, die über den<br />

Datentyp __float128 mathematische<br />

Funktionen mit vierfacher<br />

Präzision unterstützt.<br />

Die neueste Version der GNU-<br />

Verschlüsselungsbibliothek,<br />

Libgcrypt 1.5.0 (ftp:// ftp. gnupg.<br />

org/ gcrypt/ libgcrypt/), kann bei<br />

der AES-Verschlüsselung die in<br />

Intel-CPUs integrierte Hardwarebeschleunigung<br />

(AES-NI)<br />

nutzen, was zu einem deutlichen<br />

Geschwindigkeitsvorteil führt.<br />

Rechtsstreit: AVM versucht, die GPL zu unterlaufen<br />

AVM nutzt den Linux-Kernel<br />

für die Firmware seiner Fritzbox,<br />

hat jetzt aber den Drittanbieter<br />

Cybits verklagt, weil dieser<br />

für seine Filtersoftware die<br />

Fritzbox-Software modifiziert.<br />

Kernel-Entwickler Harald Welte<br />

(http:// tinyurl. com/ lu1108-<br />

hwelte) <strong>und</strong> die FSFE sehen darin<br />

ihrerseits eine GPL-Verletzung<br />

durch AVM <strong>und</strong> unterstützen<br />

deshalb Cybits im Verfahren<br />

vor dem LG Berlin<br />

(http:// tinyurl. com/ lu1108-<br />

fsfe-avm).<br />

Cybits vertreibt für die Geräte<br />

die Kinderschutz-Software<br />

Surf-Sitter DSL. Diese lädt die<br />

Firmware der Fritzbox auf den<br />

PC des Nutzers, verändert sie<br />

dort <strong>und</strong> reinstalliert sie auf<br />

dem Router. Dagegen erwirkte<br />

AVM zunächst eine Einstweilige<br />

Verfügung wegen einer angeblichen<br />

Verletzung des Urheber<strong>und</strong><br />

Wettbewerbsrechts. Das<br />

Gericht gab dem zunächst statt,<br />

Profi-Backup zum Nulltarif<br />

Über eine komfortable browserbasierte Oberfläche verwalten Sie bei<br />

Presstore Backup von Archiware die Sicherungen Ihrer Daten.<br />

Cybits ging danach in Berufung.<br />

Das Kammergericht Berlin hob<br />

im Berufungsverfahren das generelle<br />

Verbot zur Veränderung<br />

der Firmware in den Fritzboxen<br />

auf <strong>und</strong> bestätigte es nur insoweit,<br />

als die veränderte Software<br />

fehlerhafte Angaben<br />

macht, etwa den Status des Gerätes<br />

falsch anzeigt. Beim laufenden<br />

Hauptsacheverfahren,<br />

bei dem Ha rald Welte Cybits als<br />

Streithelfer unterstützt, versucht<br />

AVM eine juristische Tivoisierung<br />

(http:// de. wikipedia.<br />

org/ wiki/ Tivoisierung) der<br />

Fritzbox durchzusetzen: Ein<br />

Router sei anders als ein PC<br />

nicht zur Installation von Software<br />

gedacht, die Firmware<br />

dürfe nicht verändert werden –<br />

auch nicht der Linux-Kernel.<br />

Dies sehen nicht nur Harald<br />

Welte <strong>und</strong> die FSFE ganz anders,<br />

sondern offenbar auch die<br />

Richter: Das Gericht ließ in der<br />

ersten mündlichen Verhandlung<br />

am 21. Juni durchblicken,<br />

dass es einer Einschränkung<br />

der Rechte zur Änderung des<br />

Kernels auf urheberrechtlicher<br />

Basis skeptisch gegenübersteht.<br />

Insbesondere betonte es, dass,<br />

wenn die Firmware als Einheit<br />

anzusehen sei – wie das AVM<br />

gerade betont – die gesamte<br />

Firmware wohl unter die GNU<br />

GPL gestellt werden müsse.<br />

Dem Fall kommt erhebliche<br />

Bedeutung zu, da eine Entscheidung<br />

zugunsten von AVM eine<br />

drastische Einschränkung der<br />

Freiheit Nr. 3 im Sinne der<br />

freien Software darstellen<br />

würde, also der Freiheit, Programme<br />

zu ändern <strong>und</strong> diese<br />

Änderungen zu verbreiten. Mit<br />

einer schnellen Entscheidung<br />

rechnet die FSFE nicht. Auf<br />

eine Anfrage von <strong>LinuxUser</strong><br />

teilte sie mit, eine Verfahrensdauer<br />

von einigen Wochen,<br />

möglicherweise aber einigen<br />

Monaten sei möglich. (jlu)<br />

Presstore Backup des deutschen<br />

Herstellers Archiware<br />

(http:// www. archiware. com)<br />

sichert vollautomatisch vorgegebene<br />

Daten. Über individuelle<br />

Filter legen Sie dabei fest,<br />

welche Daten die Software wohin<br />

<strong>sichern</strong> soll, beispielsweise<br />

nach Änderungsdatum, Typ<br />

oder Pfad. Das browserbasierte<br />

Interface ermöglicht in wenigen<br />

Minuten eine Konfiguration.<br />

Backups lassen sich auch<br />

klonen, um einen zweiten Datensatz<br />

örtlich getrennt zu lagern.<br />

Presstore Backup gibt es<br />

in Versionen für Linux, Solaris,<br />

Mac OS X <strong>und</strong> Windows. Exklusiv<br />

für <strong>LinuxUser</strong>-Leser<br />

stellt Archiware die normalerweise<br />

kostenpflichtige professionelle<br />

Software kostenfrei<br />

zur Verfügung. Als einzige<br />

Einschränkung gilt das maximale<br />

Backupvolumen von einem<br />

Terabyte, was den meisten<br />

Heimanwendern allerdings<br />

genügen dürfte.<br />

Die Software selbst finden Sie<br />

auf der Heft-DVD dieser Ausgabe.<br />

Um sie in der genannten<br />

Konstellation zu nutzen, registrieren<br />

Sie sich vorab auf<br />

der Seite www. archiware. de/<br />

linux-user/, um zusätzlich den<br />

erforderlichen Lizenzschlüssel<br />

zu erhalten. (jlu)<br />

18<br />

08 | 11<br />

Das Neueste r<strong>und</strong> um Linux, aktuelle Kurztests <strong>und</strong> Artikel aus<br />

<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de


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schwerpunkt<br />

Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />

© Rotorhead, sxc.hu<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Datensicherung<br />

Auf Nummer sicher<br />

Mit defekten Festplatten verschwinden jährlich Millionen Dokumente, Bilder <strong>und</strong> Filme unwiederbringlich im digitalen<br />

Nirwana. Dabei ist Datensicherung keine Zauberei <strong>und</strong> auch durchaus kein langweiliges Thema. Thomas Leichtenstern<br />

reADMe<br />

Jeden geht es an, aber<br />

nur die wenigsten kümmern<br />

sich ernsthaft darum:<br />

die Datensicherung.<br />

Wir stellen Ihnen<br />

die gängigsten Backup-<br />

Methoden <strong>und</strong> deren<br />

spezifische Vorzüge <strong>und</strong><br />

Nachteile vor.<br />

Die Festplatte ist die fehleranfälligste<br />

Komponente eines Rechners.<br />

Das liegt zum einen daran,<br />

dass sie bewegte Bauteile enthält,<br />

die auf die Dauer verschleißen.<br />

Zum anderen reagieren Festplatten<br />

mehr oder weniger empfindlich<br />

auf thermische oder mechanische<br />

Belastungen. Unter ungünstigen<br />

Umständen reicht es<br />

aus, gegen den Rechner zu stoßen,<br />

um der Platte das Lebenslicht<br />

auszublasen. Demgegenüber<br />

steht, dass die Festplatte in der<br />

Regel auch das wichtigste Bauteil<br />

des Rechners ist, weil sie alle Daten<br />

speichert, die Sie mit dem<br />

Rechner produzieren oder verarbeiten.<br />

Diesen Aspekten gilt es<br />

als Anwender Rechnung zu tragen<br />

<strong>und</strong> die Daten in regelmäßigen<br />

Abständen zu <strong>sichern</strong>. Allerdings<br />

ist die Empfindlichkeit von<br />

Festplatten bei Weitem nicht das<br />

einzige Argument für eine solche<br />

Datensicherung: Tatsächlich tritt<br />

Datenverlust durch versehentliches<br />

Löschen, Schädlingsbefall<br />

oder Dateisystem­Inkonsistenzen<br />

häufiger auf als durch defekte<br />

Bauteile. Umso notwendiger ist<br />

es, wichtige Daten in regelmäßigen<br />

Abständen zu <strong>sichern</strong>, um<br />

einem Datenverlust vorzubeugen.<br />

Auch wenn eine durchdachte<br />

Datensicherungsstrategie zunächst<br />

unnötig <strong>und</strong> kompliziert<br />

erscheinen mag, entpuppt sie sich<br />

bei genauerer Betrachtung nicht<br />

nur als simples, sondern auch als<br />

ein äußerst effektives Mittel gegen<br />

Datenverlust.<br />

Speichermedien<br />

Generell eignet sich jeder Datenträger<br />

als Backup­Medium, der<br />

das nötige Fassungsvermögen<br />

mitbringt. Der wohl unkomplizierteste<br />

Weg ist, dem Rechner<br />

eine zweite Festplatte zu spendieren<br />

<strong>und</strong> die relevanten Daten in<br />

regelmäßigen Abständen von der<br />

einen auf die andere Platte zu kopieren.<br />

Geht eine von beiden kaputt,<br />

stehen die Daten immer<br />

noch auf der anderen bereit.<br />

Um das lästige manuelle Kopieren<br />

der Dateien zu umgehen,<br />

kann man die Platten zu einem<br />

RAID­1­Verb<strong>und</strong> zusammenfassen<br />

[1]. Das System schreibt dann<br />

die Daten jeweils auf beide Platten<br />

gleichzeitig. Fällt eine aus,<br />

müssen Sie diese lediglich durch<br />

20<br />

08 | 11


Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />

schwerpunkt<br />

eine neue ersetzen <strong>und</strong> diese in<br />

den RAID­Verb<strong>und</strong> aufnehmen.<br />

Diese Methode hat jedoch auch<br />

Nachteile: Ereignisse, die den<br />

Rechner beschädigen oder zerstören,<br />

etwa Überspannung durch<br />

Blitzeinschläge, ziehen unter Umständen<br />

beide Platten in Mitleidenschaft.<br />

Des Weiteren hilft<br />

RAID­1 lediglich gegen Festplattenausfälle.<br />

Fehler im Dateisystem<br />

oder das versehentliche Löschen<br />

von Dateien fängt diese<br />

Methode der red<strong>und</strong>anten Datenspeicherung<br />

nicht ab. Zudem<br />

bringt speziell Soft­RAID einen<br />

weiteren, nicht zu unterschätzenden<br />

Nachteil mit sich: Die Performance<br />

sinkt gegenüber einer Einzelplatte<br />

unter Umständen um 30<br />

oder mehr Prozent.<br />

Solche Nachteile umgehen Sie<br />

mit dem Einsatz einer externen<br />

Festplatte, die Sie ausschließlich<br />

zum Zweck der Datensicherung<br />

an den Rechner anstecken <strong>und</strong><br />

nach dem Backup wieder in den<br />

Schrank legen. Als alternatives<br />

Speichermedium bieten sich inzwischen<br />

USB­Sticks an: Bei einem<br />

Fassungsvermögen von 16<br />

oder mehr GByte sind sie schon<br />

für 10 bis 15 Euro zu haben. Zwar<br />

robuster als Festplatten, fassen<br />

USB­Sticks aber weniger Daten,<br />

zudem ist die Anzahl der Schreibzyklen<br />

begrenzt. Verwenden Sie<br />

den Stick jedoch ausschließlich<br />

zur Datensicherung, spielt das<br />

kaum eine Rolle – wohl aber, dass<br />

die Transferrate auch der besten<br />

Sticks weit unter denen einer<br />

Festplatte liegt.<br />

Als weitere Backup­Medien wurden<br />

in der Vergangenheit oft CDs<br />

<strong>und</strong> DVDs eingesetzt. Das war jedoch<br />

zu einer Zeit, als noch keine<br />

brauchbaren Ergebnisse über die<br />

Haltbarkeit solcher optischen<br />

Medien vorlagen. Inzwischen<br />

weiß man aber, dass es bereits<br />

nach drei bis fünf Jahren zu Datenverlusten<br />

auf gebrannten Rohlingen<br />

kommen kann. Bei wiederbeschreibbaren<br />

optischen Medien<br />

treten unter Umständen noch<br />

deutlich schneller gravierende<br />

Defekte auf. Deswegen eignet<br />

sich diese Art der Datensicherung<br />

nur für einen relativ kurzen Zeitraum.<br />

Sie sollten darüber hinaus<br />

die Medien mit dem Erstellungsdatum<br />

versehen <strong>und</strong> nach Ablauf<br />

der Haltbarkeit umkopieren.<br />

Langzeitarchivierung<br />

Ein Thema, das seit Jahren eng<br />

mit dem der Datensicherung verwoben<br />

ist, <strong>und</strong> das bei den Anwendern<br />

immer wieder für Verunsicherung<br />

sorgt, stellt die Haltbarkeit<br />

von Speichermedien dar.<br />

Wie erwähnt, eignen sich optische<br />

Datenträger wie CDs <strong>und</strong> DVDs<br />

nur für einen relativ begrenzten<br />

Zeitraum zum Sichern von Daten.<br />

Geht es darum, diese zehn Jahre<br />

oder länger zu verwahren, wird<br />

die Luft schon dünn. Mangels<br />

Langzeiterfahrung kann man derzeit<br />

über die Haltbarkeit von USB­<br />

Sticks nur spekulieren. Erste Prognosen<br />

deuten jedoch darauf hin,<br />

dass sie sich sehr gut zum längerfristigen<br />

Speichern von Daten eignen.<br />

Eine immer größere Rolle<br />

spielt in diesem Kontext auch das<br />

Solid State Drive – entsprechende<br />

Medien bekommt man inzwischen<br />

schon zu einem GByte­Preis<br />

von 1,50 Euro.<br />

Als relativ haltbares Speichermedium<br />

gilt die Festplatte, die als<br />

reines Backup­Medium deutlich<br />

länger als zehn Jahre hält. Allerdings<br />

kommen bei längeren Lagerzeiten<br />

einige Unwägbarkeiten<br />

ins Spiel, nämlich der rasante<br />

Wandel der IT <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>en<br />

der Wechsel von Standards.<br />

Anfangswoche<br />

Woche 1<br />

Woche 2<br />

Woche 3<br />

Woche 4<br />

Mo<br />

Mo<br />

Mo<br />

Mo<br />

Söhne<br />

(inkrementelles Backup)<br />

Di<br />

Di<br />

Di<br />

Di<br />

Mi<br />

Mi<br />

Mi<br />

Mi<br />

Unterstützt der Computer der<br />

Zukunft die derzeit verwendeten<br />

Schnittstellen wie USB, SATA<br />

oder IDE überhaupt noch? Wer<br />

das für abwegig hält, möge heute<br />

einmal versuchen, ein 5.25­ oder<br />

8­Zoll­Laufwerk für alte Floppys<br />

aufzutreiben. Ähnlich sieht es bei<br />

Dateiformaten aus: So tauschen<br />

Kamerahersteller nicht selten bei<br />

jedem Modellwechsel auch das<br />

verwendete RAW­Format aus,<br />

was dazu führen kann, dass es in<br />

zehn Jahren keine Software mehr<br />

gibt, welche die alten Daten anzeigt.<br />

Abhilfe schafft hier das<br />

Konvertieren der Bilder in Adobes<br />

Standard­Format DNG.<br />

Eine interessante Alternative<br />

bietet das Online­Backup. Dank<br />

der zwischenzeitlich beinahe flächendeckend<br />

verfügbaren Breitband­Internetanschlüsse<br />

stellt es<br />

heute für viele Anwender kein<br />

Problem mehr dar, auch mehrere<br />

GByte große Daten zu transferieren.<br />

Anbieter, die Online­Storage<br />

für wenig Geld anbieten, gibt es<br />

inzwischen genügend. Allerdings<br />

geben Sie hier zum einen Ihre Daten<br />

aus der Hand, zum anderen<br />

gibt es keine Gewähr dafür, dass<br />

der Speicheranbieter in zehn Jahren<br />

noch existiert. Sie sollten Online­Backups<br />

immer verschlüsseln,<br />

um die Daten vor Fremdzugriffen<br />

zu schützen.<br />

Eine immer häufiger diskutierte<br />

Version der Langzeitdatensicherung<br />

stellt das Auslagern der Dateninformationen<br />

auf analoge<br />

Medien dar. So hält beispielsweise<br />

Papier problemlos 30 Jahre<br />

Do<br />

Do<br />

Do<br />

Do<br />

Väter<br />

(Voll-Backup)<br />

Woche 1<br />

Woche 2<br />

Woche 3<br />

Woche 1<br />

Großväter<br />

(Voll-Backup)<br />

Monat 1<br />

GlossAr<br />

Solid State Drive: Das<br />

Solid State Drive, kurz<br />

SSD, ist ein nichtflüchtiges<br />

Speichermedium,<br />

ähnlich wie ein USB-<br />

Stick. Aufgr<strong>und</strong> seines<br />

auf Speicherbauteilen<br />

basierenden Konzepts<br />

enthält es keinerlei mechanische<br />

Bauteile <strong>und</strong><br />

ist damit wesentlich unempfindlicher<br />

gegenüber<br />

mechanischen Belastungen<br />

als herkömmliche<br />

Festplatten.<br />

DNG: Digital Negative.<br />

Von Adobe propagiertes,<br />

offengelegtes<br />

Rohdatenformat für Bilder.<br />

Die Speicherung<br />

erfolgt unkomprimiert,<br />

sodass DNG-Dateien im<br />

Vergleich zu anderen<br />

RAW-Formaten etwa ein<br />

Viertel größer ausfallen.<br />

A Das Generationenprinzip<br />

„Großvater, Vater,<br />

Sohn“ gewährleistet,<br />

dass sich Daten<br />

von jedem beliebigen<br />

Sicherungszeitpunkt<br />

lückenlos wiederherstellen<br />

lassen.<br />

08 | 11 21


schwerpunkt<br />

Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />

GlossAr<br />

Aufbewahrungsfrist: Das<br />

Handelsgesetzbuch<br />

(HGB §257 Abs. 4)<br />

schreibt vor, wie lange<br />

Firmen unternehmensrelevante<br />

Dokumente vorhalten<br />

müssen. Für Bücher,<br />

Buchungsbelege,<br />

Bilanzen oder Inventare<br />

sieht es eine Dauer von<br />

zehn Jahren vor.<br />

<strong>und</strong> länger. Diverse Dienste bieten<br />

auch schon das Ausbelichten<br />

digitaler Bilder auf Dias zum Archivieren<br />

wichtiger Aufnahmen<br />

an, da diese bei richtiger Lagerung<br />

mehrere Jahrzehnte ohne<br />

einen Qualitätsverlust überstehen.<br />

Allerdings sind die Kosten<br />

für eine solche Aktion erheblich:<br />

Auch bei Mengen über h<strong>und</strong>ert<br />

Stück verlangen die meisten Anbieter<br />

noch bis zu zwei Euro pro<br />

Dia. Der Königsweg bei der digitalen<br />

Datensicherung bleibt gerade<br />

für die Langzeitarchivierung<br />

die Datensicherung auf Bänder,<br />

die nach wie vor in den meisten<br />

Firmen zum Einsatz kommt.<br />

Professionelles Backup<br />

Das regelmäßige Sichern aller Datenbestände<br />

gehört in Unternehmen<br />

nicht zur Kür, sondern zum<br />

vorgeschriebenen Pflichtprogramm<br />

– nicht zuletzt wegen der gesetzlich<br />

geregelten Aufbewahrungsfrist für<br />

alle geschäftlichen Dokumente von<br />

bis zu zehn Jahren.<br />

Als Backup­Medien kommen dabei,<br />

wie bereits erwähnt, beinahe<br />

ausnahmslos Bänder zum Einsatz.<br />

Sie bieten zum einen nach<br />

wie vor den günstigsten Preis <strong>per</strong><br />

GByte, zum anderen haben sie<br />

sich gerade beim langfristigen<br />

Aufbewahren von Daten bewährt,<br />

da die Bänder bei richtiger Aufbewahrung<br />

extrem langsam altern.<br />

Um zu gewährleisten, dass die<br />

Daten von jedem beliebigen Zeitpunkt<br />

rekonstruiert werden können,<br />

verwenden viele Admins als<br />

Backup­Strategie das Generationen­Rotationsprinzip,<br />

auch unter<br />

dem Namen „Großvater, Vater,<br />

Sohn“ bekannt (Abbildung A).<br />

Die „Sohn“­Medien enthalten<br />

die Tagessicherung, die „Vater“­<br />

Medien das Wochenbackup <strong>und</strong><br />

die „Großvater“­Bänder das Monats­Backup.<br />

Das folgende Beispiel<br />

eines üblichen Szenarios veranschaulicht<br />

die Technik: An den<br />

ersten vier Tagen der Woche erfolgt<br />

jeweils eine inkrementelle<br />

oder differenzielle Datensicherung<br />

(siehe Kasten Sicherungsmethoden<br />

nächste Seite) auf die<br />

„Sohn“­Medien 1 bis 4, am Freitag<br />

steht eine Vollsicherung auf das<br />

„Vater“­Band 1 an. In der nächsten<br />

Woche erfolgt die inkrementelle<br />

Datensicherung wieder auf<br />

die „Sohn“­Tapes der Vorwoche,<br />

am Freitag ein Vollbackup auf „Vater“<br />

Nummer 2. So setzt sich das<br />

über alle Wochen des Monats fort.<br />

Am Monatsende kommt der<br />

Großvater 1 an die Reihe, der eine<br />

vollständige Datensicherung aufnimmt.<br />

Damit werden die „Vater“­<br />

Medien 1 bis 4 für die wöchentlichen<br />

Komplettsicherungen des<br />

Folgemonats frei. Der „Großvater“<br />

wandert zur Archivierung in den<br />

Datenschutzschrank oder noch<br />

besser in ein externes Archiv wie<br />

einen Banksafe (Abbildung B).<br />

Diese Art der Datensicherung ist<br />

zwar überaus effizient, für den<br />

Privatanwender aber zu umständlich,<br />

zu kostenintensiv <strong>und</strong> in der<br />

Regel auch gar nicht notwendig.<br />

Selbst der Einsatz von Streamern<br />

lohnt sich nur in Ausnahmefällen,<br />

da sowohl die Geräte als auch die<br />

Speichermedien verhältnismäßig<br />

teuer sind. Darüber hinaus erschwert<br />

die sequenzielle Speichertechnik<br />

von Bändern das Wiederherstellen<br />

einzelner Daten erheblich,<br />

da Sie unter Umständen eine<br />

Minute darauf warten, bis das<br />

Laufwerk das Tape zur richtigen<br />

Stelle gespult hat.<br />

Private Datensicherung<br />

Der Anspruch bei der privaten Datensicherung<br />

unterscheidet sich<br />

in vielen Punkten essenziell von<br />

jenem in Unternehmen. Hier<br />

steht eine möglichst einfache<br />

Handhabung im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Das betrifft sowohl das Erstellen<br />

der Backups als auch das Wiederherstellen<br />

verloren gegangener<br />

Daten. Zunächst gilt es jedoch<br />

festzulegen, welche Daten in welchem<br />

Turnus gesichert werden<br />

sollen. So lohnt es beispielsweise<br />

nicht, von der mehr oder weniger<br />

statischen Musiksammlung alle<br />

drei Tage ein Backup zu erstellen,<br />

während bei den Dokumenten<br />

oder dem E­Mail­Postfach unter<br />

Umständen sogar eine mehrfache<br />

tägliche Sicherung angebracht ist.<br />

Generell sollten Sie externe<br />

Backup­Medien nicht unmittelbar<br />

beim Rechner aufbewahren. Viele<br />

Firmen verwahren einen Teil ihrer<br />

Datensicherung sogar in einem<br />

Banktresor, um beispielsweise im<br />

Falle eines Brandes nicht alle Daten<br />

zu verlieren. Das ist für den<br />

infos<br />

[1] Desktop-RAID: Marcus Nasarek,<br />

„Easy RAIDer“, <strong>LinuxUser</strong> 04/ 2006, S. 42,<br />

http:// www. linux-community. de/ 10536<br />

[2] Online-Storage im Vergleich:<br />

http:// www.online-speicher.info/vergleich<br />

[3] Truecrypt-Gr<strong>und</strong>lagen:<br />

Thomas Leichten stern, „Innere Werte“,<br />

<strong>LinuxUser</strong> 12/ 2006, S. 65,<br />

http:// www. linux-community. de/11337<br />

[4] Truecrypt 4.3a: Tim Schürmann „Verriegelt<br />

<strong>und</strong> verrammelt“, <strong>LinuxUser</strong> 08/ 2007,<br />

S. 50, http:// www. linux-community. de/<br />

B Das Auslagern der<br />

Backup-Medien verhindert,<br />

dass die vermeint<br />

lich sicheren Daten<br />

von katastrophalen<br />

Einflüssen wie Bränden<br />

zerstört werden.<br />

(Bild: Kroll Ontrack)<br />

artikel/ 12971/<br />

[5] Clonezilla: Tim Schürmann, „Jurassic Park“,<br />

<strong>LinuxUser</strong> 08/ 2009, S. 48, http:// www.<br />

linux-community. de/ artikel/ 18988/<br />

22<br />

08 | 11


Backup-Gr<strong>und</strong>lagen<br />

schwerpunkt<br />

Privatanwender sicherlich nicht<br />

praktikabel, jedoch sollten Sie zumindest<br />

die Jahressicherung im<br />

Keller oder zumindest einem anderen<br />

Raum aufbewahren.<br />

Es macht wenig Sinn, den Rechner<br />

vor dem Zugriff Fremder abzu<strong>sichern</strong>,<br />

während das Backup­<br />

Medium jedermann Einsicht in<br />

die <strong>per</strong>sönlichen Daten gewährt.<br />

Deswegen sollten Sie die Daten<br />

entsprechend schützen. Das gilt<br />

insbesondere dann, wenn Sie planen,<br />

die Daten bei einem Online­<br />

Storage­Dienstleister [2] zu speichern.<br />

Den sichersten Schutz vor<br />

dem Zugriff Fremder bietet zweifellos<br />

der Einsatz von Truecrypt­<br />

Containern, die sich im eingehängten<br />

Zustand wie ein normales<br />

Laufwerk verhalten ([3], [4]).<br />

Alternativ packen Sie die gesicherten<br />

Dateien <strong>und</strong> versehen<br />

das Archiv mit einem Passwort.<br />

Einen Sonderfall der Datensicherung,<br />

der sich nicht nur an private<br />

Anwender richtet, ist das Erstellen<br />

von Festplatten­ oder Partitionsimages.<br />

In der Open­<br />

Source­Welt hat sich dafür das<br />

Programm Clonezilla [5] etabliert.<br />

Diese Methode eignet sich aber<br />

nur bedingt zur Datensicherung,<br />

sondern dient in erster Linie zur<br />

Systemwiederherstellung. Haben<br />

Sie Ihr Heimatverzeichnis aber<br />

auf einer eigenen Partition untergebracht,<br />

stellt Clonezilla eine<br />

durchaus brauchbare Alternative<br />

dar. Allerdings erlaubt es weder<br />

eine inkrementelle noch eine differenzielle<br />

Sicherung. Dafür ermöglicht<br />

es das Programm, das<br />

Image nicht nur auf einer lokalen<br />

Platte, sondern auch in einem<br />

NFS­ oder SSH­Verzeichnis im<br />

Netz zu speichern.<br />

Backup mit Bordmitteln<br />

Das Sichern der <strong>per</strong>sönlichen Daten<br />

erfordert nicht zwangsläufig<br />

den Einsatz externer Programme:<br />

Linux bringt nämlich alle dafür<br />

notwendigen Tools frei Haus mit.<br />

Am einfachsten erledigen Sie das<br />

Backup mit dem Tool Zip. Im Gegensatz<br />

zu Tar, Gzip <strong>und</strong> Bzip<br />

enthält es eine Option,<br />

das erstellte Archiv<br />

mit einem Passwort<br />

zu versehen.<br />

Weiterhin ermöglicht<br />

es, nur neue<br />

oder veränderte Daten<br />

zu <strong>sichern</strong>, die<br />

das Archiv noch<br />

nicht enthält. Mit<br />

der Eingabe von<br />

$ zip ‐9 ‐P Passwort ‐u backup1.U<br />

zip ‐r Datei1 Ordner1 Ordner2<br />

erstellen Sie rekursiv von den angegebenen<br />

Dateien <strong>und</strong> Ordnern<br />

ein mit einem Passwort versehenes<br />

ZIP­Archiv. Der Schalter ‐u<br />

bewirkt, dass das Programm lediglich<br />

neue oder geänderte Daten<br />

berücksichtigt. Um die Sicherung<br />

zu automatisieren, müssen<br />

Sie die Befehlskette lediglich in<br />

ein Skript kopieren, das Sie im<br />

Verzeichnis /etc/cron.daily speichern.<br />

Wenn Sie das erzeugte Archiv<br />

nun regelmäßig auf einen externen<br />

Datenträger kopieren, haben<br />

Sie schon eine relativ effiziente<br />

Methode der Datensicherung.<br />

Geben Sie zu den Dateien<br />

<strong>und</strong> Verzeichnissen, die Sie packen<br />

möchten, absolute Pfade an,<br />

speichert Zip sie damit, was ein<br />

Wiederherstellen unter Umständen<br />

deutlich erleichtert.<br />

Die klassische Datensicherung unterscheidet<br />

zwischen drei verschiedenen<br />

Verfahren (Abbildung C), von denen<br />

jedes für sich Vor- <strong>und</strong> Nachteile mitbringt.<br />

In der Regel kommen sie in<br />

Kombination zum Einsatz.<br />

• Full Dump (Volldatensicherung):<br />

Diese Methode speichert alle auf<br />

einem Medium lagernden Daten. So<br />

lassen sich alle Dateien einfach rekonstruieren.<br />

Allerdings fallen hohe<br />

Datenvolumina an, die selbst große<br />

Speichermedien schnell an ihre Grenzen<br />

bringen <strong>und</strong> lange Backup-Zeiten<br />

erzwingen.<br />

• Differenziell: Es werden nur jene Daten<br />

gesichert, die sich seit der letzten<br />

Vollsicherung geändert haben oder<br />

neu hinzugekommen sind. Die Daten<br />

Mo . Di. Mi. Do. Fr.<br />

= inkrementell = differenziell<br />

Um mittels Zip gepackte Dateien<br />

zu verwalten, verwenden Sie das<br />

Programm Unzip. Es ermöglicht<br />

Ihnen, anhand diverser Schalter<br />

genau festzulegen, welche Dateien<br />

es in welchem Umfang wiederherstellen<br />

soll. Ausgehend vom<br />

oben genannten Beispiel bewirkt<br />

etwa der Aufruf<br />

$ unzip ‐P Passwort ‐n backup1.zU<br />

ip ‐d /<br />

dass das Programm nur auf der<br />

Platte nicht vorhandene Dateien<br />

entpackt. Mit dem Schalter ‐d<br />

geben Sie den Pfad an, in den Sie<br />

das Verzeichnis extrahieren<br />

möchten. Haben Sie die Sicherung<br />

mit absoluten Pfaden erstellt, entpackt<br />

das Programm die Dateien<br />

im Ursprungsverzeichnis. Eine<br />

vollständige Übersicht aller Parameter<br />

finden Sie in der Man­Page<br />

(man unzip). (tle/ jlu) n<br />

sicherunGsMethoDen<br />

lassen sich mittels des letzten Vollbackups<br />

<strong>und</strong> des letzten differenziellen<br />

Backups sehr einfach wiederherstellen.<br />

Durch die Red<strong>und</strong>anzen<br />

der differenziellen Backups fällt aber<br />

auch hier ein relativ hohes Datenvolumen<br />

an.<br />

• Inkrementell: Diese Backup-Strategie<br />

sichert lediglich die Daten, die sich<br />

seit dem letzten inkrementellen<br />

Backup verändert haben oder neu<br />

hinzukamen. Somit enthält ein inkrementelles<br />

Backup anders als ein differenzielles<br />

keine doppelten Daten.<br />

Ein Wiederherstellen erfordert aber<br />

immer alle Backup-Sätze seit der letzten<br />

Vollsicherung. Dafür benötigt<br />

diese Methode mit Abstand am wenigsten<br />

Speicherplatz.<br />

C Während die differenzielle<br />

Datensicherung<br />

stets alle Dateien<br />

seit der letzten Vollsicherung<br />

berücksichtigt,<br />

speichert die inkrementelle<br />

nur die<br />

jeweils geänderten<br />

Daten seit der letzten<br />

inkrementellen Sicherung.<br />

08 | 11 23


schwerpunkt<br />

Rsnapshot<br />

Backups mit Rsnapshot<br />

Schnappschuss<br />

Mit Rsnapshot legen Sie auf einfache Art sowohl lokale<br />

Backups als auch Sicherungen auf entfernten Maschinen<br />

an. Das Rotationsprinzip des Tools gewährt Ihnen dabei<br />

schnellen Zugriff auf ältere Dateiversionen. Florian Effenberger<br />

© Vivek Chugh, sxc.hu<br />

reADMe<br />

Zu einer guten Backupstrategie<br />

gehört es zum<br />

einen, Dateien regelmäßig<br />

automatisch zu <strong>sichern</strong>,<br />

<strong>und</strong> zum anderen,<br />

mehrere Versionen<br />

vorzuhalten. Das ausgereifte<br />

Tool Rsnapshot<br />

macht eine zentrale Datensicherung<br />

aller Server<br />

<strong>und</strong> Clients möglich.<br />

Das „R“ in Rsnapshot [1] lässt<br />

dessen Herkunft bereits erahnen<br />

– die Backup-Software baut auf<br />

Rsync auf, also auf ein bewährtes<br />

Werkzeug zur Datensynchronisation.<br />

Statt blind sämtliche Ordner<br />

zu archivieren, beherrscht Rsync<br />

verschiedene Mechanismen, anhand<br />

derer es neue oder geänderte<br />

Dateien erkennt <strong>und</strong> platzsparend<br />

nur Änderungen überträgt.<br />

Viele Administratoren binden<br />

nicht zuletzt deswegen schon lange<br />

Rsync in die eigene Backupstrategie<br />

ein. Doch die Vielzahl<br />

der von Rsync angebotenen Optionen<br />

überfordert gerade Einsteiger<br />

schnell. Wohl aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> spendierten die Entwickler<br />

von Rsnapshot der Rsync-Kommandozeile<br />

eine einfache Konfigurationsmöglichkeit.<br />

Rsnapshot sichert sowohl lokale<br />

als auch entfernte Dateien <strong>und</strong><br />

beherrscht zudem das Einbinden<br />

externer Tools, beispielsweise für<br />

MySQL-Dumps. Es kennt verschiedene<br />

Intervalle <strong>und</strong> legt die<br />

Sicherungen gruppiert <strong>und</strong> nach<br />

Alter sortiert ab. Durch dieses Rotationsprinzip<br />

haben Sie stets Zugriff<br />

auf mehrere vergangene Dateiversionen,<br />

wobei Sie die Anzahl<br />

der vorgehaltenen Intervalle frei<br />

wählen können – beispielsweise<br />

drei stündliche, sieben tägliche,<br />

vier wöchentliche <strong>und</strong> zwei monatliche<br />

Backups.<br />

Der eigentliche Clou: Rsnapshot<br />

überträgt lediglich die seit dem<br />

letzten Durchlauf veränderten<br />

Dateien. Das schont nicht nur<br />

Plattenplatz, sondern auch die<br />

Netzwerkbandbreite.<br />

Installation, Konfiguration<br />

Auf unserem Testsystem, einem<br />

Server unter Ubuntu 10.04 LTS,<br />

ging die Installation dank fertiger<br />

Pakete schnell von der Hand. Ein<br />

simples apt‐get install rsnapshot<br />

befördert das Programm auf das<br />

System. Anschließend legen Sie<br />

mittels touch /etc/rsnapshot.exclude<br />

eine leere Exclude-Datei an (dazu<br />

später mehr) <strong>und</strong> s<strong>per</strong>ren sie mittels<br />

chmod 711 /etc/rsnapshot.<br />

exclude vor allzu neugierigen<br />

Blicken. Damit ist die Installation<br />

bereits abgeschlossen.<br />

Die Konfiguration selbst nehmen<br />

Sie in /etc/rsnapshot.conf vor.<br />

Beim Bearbeiten im Editor Ihrer<br />

Wahl gilt es unbedingt zu beachten,<br />

dass Rsnapshot als Trennzeichen<br />

zwischen den einzelnen Op-<br />

Fehler in ubuntu 10.04<br />

In der aktuellen LTS-Version von<br />

Ubuntu hat sich ein kleiner Fehler<br />

eingeschlichen – Logrotate rotiert<br />

nur /var/log/rsnapshot.log, während<br />

Rsnapshot gemäß seiner Standardkonfiguration<br />

diese Datei ohne<br />

die Endung .log anlegt. Das führt<br />

dazu, dass die Protokolldatei nach<br />

einiger Zeit sehr groß wird <strong>und</strong><br />

schließlich die Festplatte überläuft.<br />

Die einfachste Lösung des Problems:<br />

Benennen Sie die Datei in der<br />

Rsnapshot-Konfiguration mittels<br />

logfile[Tab]/var/log/rsnapshot.<br />

log wie von Ubuntu erwartet.<br />

26 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Rsnapshot<br />

schwerpunkt<br />

tionen zwingend einen Tabulator<br />

erwartet – greifen Sie indes aus<br />

Gewohnheit auf das Leerzeichen<br />

zurück, verweigert das Backupwerkzeug<br />

seinen Dienst. Wichtig<br />

ist auch, dass Sie Verzeichnisnamen<br />

entgegen der üblichen Konvention<br />

stets mit einem Slash abschließen.<br />

Die einzelnen Optionen<br />

sind gut dokumentiert.<br />

Zunächst wählen Sie ein Wurzelverzeichnis<br />

für das Backup<br />

(snapshot_root) – auf unserem<br />

Testsystem liegt es auf einem<br />

RAID-System, wir benutzen dazu<br />

das Verzeichnis /backup/snapshots/<br />

(beachten Sie den abschließenden<br />

Slash). Für externe Geräte wie<br />

USB-Festplatten ist zusätzlich die<br />

Option no_create_root von Interesse.<br />

Rsnapshot greift bei Bedarf<br />

auch auf eine ganze Reihe von externen<br />

Hilfsmitteln zurück, die<br />

Sie in der Konfiguration zusätzlich<br />

aktivieren. Auf unserem Testsystem<br />

betraf das die Optionen<br />

cmd_cp <strong>und</strong> cmd_du (die Pfade zu<br />

den Tools cp <strong>und</strong> du) mit den entsprechenden<br />

Vorgabewerten sowie<br />

cmd_ssh mit dem Wert /usr/<br />

bin/ssh <strong>und</strong> cmd_rsnapshot_diff mit<br />

/usr/bin/rsnapshot‐diff.<br />

Der Übersichtlichkeit halber aktivieren<br />

Sie auch rsync_short_args,<br />

rsync_long_args sowie du_args. Die<br />

Option exclude_file sollte auf das<br />

angelegte Exclude-File in / etc/rsnapshot.exclude<br />

zeigen, <strong>und</strong> zum<br />

Schluss setzen Sie link_dest auf 1.<br />

Am Rotieren dran<br />

Nach dem Abschluss der Gr<strong>und</strong>konfiguration<br />

ist es nun an der<br />

Zeit, zunächst die einzelnen Rotationszyklen<br />

mittels interval zu<br />

konfigurieren. Für den privaten<br />

Einsatz hat es sich bewährt, Backups<br />

in stündlichen <strong>und</strong> täglichen<br />

Zyklen anzulegen, was Sie mit folgender<br />

Konfiguration tun:<br />

interval hourly 2<br />

interval daily 7<br />

Damit hält Rsnapshot jeweils<br />

zwei Revisionen des stündlichen<br />

Backups vor sowie sieben Ausgaben<br />

der Tagessicherung, also eine<br />

volle Woche. Analog konfigurieren<br />

Sie bei Bedarf auch die anderen<br />

Intervalle.<br />

Nun teilen Sie Rsnapshot noch<br />

mit, was es eigentlich <strong>sichern</strong> soll<br />

– der dazugehörige Parameter<br />

heißt naheliegenderweise backup.<br />

Falls bloßes Kopieren nicht<br />

reicht, binden Sie Skripte mittels<br />

backup_script ein. Auch hier müssen<br />

Sie alle Parameter <strong>per</strong> Tabulator<br />

trennen <strong>und</strong> alle Pfadnamen<br />

mit einem Slash abschließen. Ein<br />

Beispiel zeigt Listing 1. Dessen<br />

Zeilen weisen Rsnapshot an, die<br />

wichtigsten System- <strong>und</strong> Datenverzeichnisse<br />

der lokalen Ubuntu-Installation<br />

zu <strong>sichern</strong>. Der<br />

erste Parameter gibt dabei das zu<br />

<strong>sichern</strong>de Verzeichnis an, der<br />

zweite Parameter das Unterverzeichnis<br />

innerhalb des Backupverzeichnisses<br />

(snapshot_root).<br />

Hilfsskripte<br />

Ganz ähnlich verhält es sich mit<br />

backup_script (Listing 2): Die ersten<br />

beiden Zeilen <strong>sichern</strong> die aktuelle<br />

Quota-Tabelle in die Datei<br />

webserver.local/dumps/repquota.user<br />

beziehungsweise repquota.group,<br />

der Befehl in der dritten Zeile tut<br />

dies für die Liste der installierten<br />

Pakete. Auch Dumps von MySQLoder<br />

PostgreSQL-Datenbanken<br />

sind möglich, wie Zeile 4 beweist.<br />

Achten Sie aber in jedem Fall darauf,<br />

gegebenenfalls die Berechtigung<br />

der rsnapshot.conf anzupassen<br />

<strong>und</strong> separate Backup-Benutzer<br />

für My SQL zu verwenden, damit<br />

ein Angreifer keinen Root-<br />

Zugriff auf die Datenbank erhält.<br />

Haben Sie die Rotationszyklen<br />

<strong>und</strong> die zu <strong>sichern</strong>den Daten in<br />

der rsnapshot.conf konfiguriert,<br />

starten Sie einen ersten Testlauf.<br />

Führen Sie dazu als Root rsnapshot<br />

‐v hourly aus. Nach einer Weile<br />

meldet Rsnapshot den erfolgreichen<br />

Backup-Lauf.<br />

Ein Blick ins Backup-Wurzelverzeichnis<br />

fördert bei Erfolg das<br />

Unterverzeichnis hourly.0 zutage.<br />

Unterhalb dieses Verzeichnisses<br />

legt Rsnapshot die Kopien ab –<br />

/ lib/ufw beispielsweise in hourly.<br />

0/lib/ufw, die Ergebnisse der<br />

Backup-Skripte entsprechend im<br />

dumps-Verzeichnis. Die angehängte<br />

Null zeigt an, dass es sich dabei<br />

um das erste stündliche Backup<br />

in der Rotation handelt.<br />

Niemals löschen<br />

Rufen Sie jetzt rsnapshot ‐v hourly<br />

erneut auf, gesellt sich ein zweites<br />

Verzeichnis dazu – Rsnapshot<br />

verschiebt das bisherige hourly.0<br />

nach hourly.1 <strong>und</strong> befüllt das<br />

.0-Verzeichnis neu. Dieser Prozess<br />

setzt sich solange fort, bis<br />

die Maximalzahl an Rotationszyklen<br />

erreicht ist. Danach entfernt<br />

Rsnapshot beim Durchlauf<br />

das jeweils älteste Verzeichnis.<br />

Genauso verhält es sich mit anderen<br />

Intervallen, wie etwa den<br />

täglichen oder wöchentlichen<br />

Backups: Ein Blick in die Verzeichnisse<br />

mit .0 öffnet den Zugriff<br />

auf die jeweils jüngste Sicherung;<br />

je höher die Zahl ausfällt,<br />

desto älter ist die Kopie.<br />

Löschen dürfen Sie bestimmte<br />

Verzeichnisse indes nicht, denn<br />

Rsnapshot verbindet diese mit<br />

Hardlinks untereinander. Beim<br />

Backup-Lauf sichert Rsnapshot<br />

jeweils nur die neuen Dateien, für<br />

bereits bestehende verweist es<br />

01 backup /opt/ webserver.local/<br />

02 backup /root/ webserver.local/<br />

03 backup /srv/ webserver.local/<br />

04 backup /var/ webserver.local/<br />

05 backup /home/ webserver.local/<br />

06 backup /etc/ webserver.local/<br />

07 backup /usr/local/ webserver.local/<br />

08 backup /lib/ufw/ webserver.local/<br />

listing 1<br />

listing 2<br />

01 backup_script /usr/sbin/repquota ‐avcsu > repquota.<br />

user<br />

webserver.local/dumps/repquota.user<br />

02 backup_script /usr/sbin/repquota ‐avcsg > repquota.<br />

group webserver.local/dumps/repquota.group<br />

03 backup_script /usr/bin/dpkg ‐‐get‐selections ><br />

packages.lst webserver.local/dumps/packages.lst<br />

04 backup_script /usr/bin/mysqldump ‐‐all‐databases<br />

‐‐complete‐insert ‐‐user=backup ‐‐password=12345 ><br />

mysql.dump webserver.local/dumps/mysql<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 27


schwerpunkt<br />

Rsnapshot<br />

Der Autor<br />

Florian Effenberger<br />

engagiert sich seit<br />

vielen Jahren ehrenamtlich<br />

für freie<br />

Software. Er ist<br />

Gründungsmitglied<br />

<strong>und</strong> Mitglied des<br />

Steering Committee<br />

der Document<br />

Fo<strong>und</strong>ation. Zuvor<br />

war er fast sieben<br />

Jahre im Projekt<br />

OpenOffice.org aktiv,<br />

zuletzt als Marketing<br />

Project Lead.<br />

Zudem schreibt er<br />

regelmäßig für zahlreiche<br />

deutsch- <strong>und</strong><br />

englischsprachige<br />

Fachpublikationen.<br />

aufs Nachbarverzeichnis. So liegen<br />

alle Mails seit dem letzten<br />

Durchlauf in hourly.0, ältere Mails<br />

finden Sie nur in hourly.1.<br />

Bislang starten die Backups nur<br />

durch manuellen Aufruf auf der<br />

Kommandozeile – ruft niemand<br />

Rsnapshot auf, kann es auch<br />

nichts <strong>sichern</strong>. Deswegen sollte<br />

der manuelle Lauf die Ausnahme<br />

bleiben <strong>und</strong> die Sicherung <strong>per</strong><br />

Cronjob erfolgen. Ubuntu bringt<br />

dazu in /etc/cron.d/rsnapshot eine<br />

entsprechende Vorlage mit, die<br />

Sie nur noch anpassen müssen.<br />

Die Namenskonvention „Intervall“<br />

ist insofern in der Konfiguration<br />

irreführend, da sie keine<br />

Aussage darüber liefert, ob <strong>und</strong> in<br />

welchen Zeiträumen der Backup-<br />

Lauf auch tatsächlich startet –<br />

das regelt ausschließlich der<br />

Cronjob. Achten Sie immer darauf,<br />

dass sich die Cron-Zeiten<br />

nicht überlagern, dass also nicht<br />

gleichzeitig ein stündliches <strong>und</strong><br />

ein tägliches Backup laufen.<br />

Rotationszyklen<br />

Das Beispiel in Listing 4 verdeutlicht<br />

ein mögliches Vorgehen. Damit<br />

setzen Sie fest, dass der<br />

stündliche Backup-Durchgang<br />

nur alle drei St<strong>und</strong>en startet (er<br />

könnte ja theoretisch auch länger<br />

als 60 Minuten benötigen) <strong>und</strong><br />

das tägliche Backup frühmorgens<br />

um fünf Uhr erfolgt. Zusammen<br />

mit der Anzahl der konfigurierten<br />

Rotationszyklen legen Sie damit<br />

gleichzeitig fest, welchen Zeitraum<br />

das Backup abdeckt: Das<br />

daily-Backup läuft einmal am Tag<br />

listing 3<br />

/home/mirrorbrain/<br />

LOCK‐mirrorprobe<br />

.mhonarc.lck<br />

*.vdi<br />

*.cache<br />

listing 4<br />

0 */3 * * * root /usr/bin/<br />

rsnapshot hourly<br />

0 5 * * * root /usr/bin/<br />

rsnapshot daily<br />

<strong>und</strong> wird sieben Mal vorgehalten,<br />

ergo lassen sich sieben Tagesstände<br />

rekonstruieren. Das hourly-<br />

Backup läuft alle drei St<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> wird im Beispiel zwei Mal<br />

vorgehalten, womit sich theoretisch<br />

die letzten sechs St<strong>und</strong>en<br />

wiederherstellen lassen.<br />

Backupserver einrichten<br />

Bis jetzt sichert Rsnapshot nur<br />

die lokalen Dateien automatisch.<br />

Möchten Sie eine Datensicherung<br />

für mehrere Maschinen aufsetzen,<br />

könnten Sie theoretisch pro<br />

Gerät eine eigene Rsnapshot-Instanz<br />

installieren. Das verursacht<br />

jedoch großen Aufwand <strong>und</strong> birgt<br />

das Risiko, am Schluss die Daten<br />

dezentral zu <strong>sichern</strong>. Wesentlich<br />

sinnvoller ist es, eine einzelne<br />

Rsnapshot-Instanz am Server für<br />

die Sicherung aller Clients sorgen<br />

zu lassen. Rsnapshot in Verbindung<br />

mittels Secure Shell macht<br />

genau das möglich.<br />

Am Client müssen Sie dazu<br />

nicht viele Voraussetzungen erfüllen<br />

– ein SSH-Zugang <strong>per</strong> Key<br />

sowie ein lokal installiertes Rsync<br />

genügen. Rsnapshot startet dann<br />

über eine verschlüsselte Verbindung<br />

<strong>und</strong> gleicht die Daten <strong>per</strong><br />

Netzwerk ab. Den notwendigen<br />

Key erstellen Sie – ohne Passwort,<br />

denn das können Sie beim<br />

automatischen Backup-Lauf ja<br />

nicht eingeben – einfach mittels<br />

des folgenden Kommandos<br />

# ssh‐keygen ‐t rsa ‐C root@locaU<br />

lnet ‐f /root/.ssh/backup<br />

AusnAhMe-erlAubnis<br />

Nicht immer ist es sinnvoll, alle Daten<br />

zu speichern. Von manchen Dateien<br />

benötigen Sie schlichtweg<br />

kein Backup (etwa von Cache-Dateien),<br />

manche anderen lassen sich<br />

aus dem laufenden Betrieb nicht <strong>sichern</strong>,<br />

beispielsweise Disk Images<br />

von virtuellen Maschinen. Derartige<br />

Ausnahmen konfigurieren Sie in der<br />

Datei /etc/rsnapshot.exclude. Tragen<br />

Sie dort pro Zeile eine Datei<br />

oder ein Verzeichnis ein, das<br />

Rsnapshot nicht erfassen soll. Ein<br />

Beispiel dazu gibt Listing 3.<br />

Dabei entstehen zwei Dateien:<br />

einmal der geheime Schlüssel<br />

selbst (backup) <strong>und</strong> einmal der<br />

sogenannte Public Key mit der<br />

Endung .pub. Ersteren kopieren<br />

Sie auf den Backup-Server in<br />

ein geschütztes Verzeichnis,<br />

listing 5<br />

#!/bin/sh<br />

case "$SSH_ORIGINAL_COMMAND" in<br />

*\&*)<br />

echo "Rejected"<br />

;;<br />

*\(*)<br />

echo "Rejected"<br />

;;<br />

*\{*)<br />

echo "Rejected"<br />

;;<br />

*\;*)<br />

echo "Rejected"<br />

;;<br />

*\


Letzteren fügen Sie dem zu <strong>sichern</strong>den<br />

Client der Datei .ssh/authorized_keys im<br />

Home-Verzeichnis des entsprechenden<br />

Benutzers hinzu. Ein solcher Eintrag sieht<br />

etwa so aus:<br />

from="backupserver.localnet",command="/uU<br />

sr/local/bin/rsnapshot‐ssh" ssh‐rsa Key U<br />

root@localnet<br />

Die Zeile besagt, dass der Host backupserver.localnet<br />

sich mit dem entsprechenden<br />

Key verbindet, jedoch nur den Befehl<br />

/ usr/local/bin/rsnapshot‐ssh benutzen darf<br />

– im Fall einer Kompromittierung des<br />

Schlüssels kommt ein Angreifer dann<br />

dennoch nicht so leicht aufs System.<br />

Rsync im netz beschleunigen<br />

Standardmäßig nutzt Rsync einen sogenannten<br />

Delta-Transfer, überträgt also bei großen<br />

Dateien nur jene Blöcke, die sich geändert<br />

haben. Im Test führte dies übers Vertrauen Netzwerk Sie zu auf<br />

langen Wartezeiten, da die Analyse einen<br />

Jahre<br />

hohen<br />

Rechenaufwand erfordert. Steht ausreichend<br />

Bandbreite zur Verfügung, ergänzen<br />

Erfahrung<br />

Sie daher die rsync_short_args um den Parameter<br />

W: Er sorgt dafür, dass immer die gesamte<br />

Datei übertragen wird – im Test<br />

brachte dies eine Geschwindigkeitssteigerung<br />

um den Faktor zehn.<br />

UNSERE PRODUKTE<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Den hier genannten SSH-Wrap<strong>per</strong> bringt<br />

Rsnapshot allerdings nicht selbst mit,<br />

eine Gr<strong>und</strong>lage dazu finden Sie aber beispielsweise<br />

unter [2]. Für einen ersten<br />

Test geht es freilich auch erst einmal ohne<br />

– lassen Sie in dem Fall die command-Anweisung<br />

einfach weg. Erweitern Sie den<br />

Wrap<strong>per</strong> um die benötigten Befehle <strong>und</strong><br />

machen Sie ihn anschließend mittels<br />

chmod 755 ausführbar. Das Listing 5 bietet<br />

einen Anhaltspunkt.<br />

Vor allen Dingen die Tatsache, dass je<br />

nach zu <strong>sichern</strong>den Daten der Zugriff als<br />

Root erfolgen muss, macht diese Sicherheitsmaßnahme<br />

erforderlich. Damit der<br />

Root-Zugriff auch tatsächlich funktioniert,<br />

müssen Sie zusätzlich noch die<br />

SSH-Option PermitRootLogin yes in der Datei<br />

/ etc/ssh/sshd_config aktivieren.<br />

Anderenfalls schlägt die Anmeldung<br />

als Su<strong>per</strong>user sonst später unweigerlich<br />

fehl. Erscheint Ihnen ein ungesichertes<br />

Keyfile mit Root-Rechten zu<br />

riskant, erstellen Sie stattdessen eine<br />

mit Passwort geschützte Schlüsseldatei<br />

<strong>und</strong> greifen auf die Dienste von<br />

Keychain [3] zurück.<br />

Die Konfiguration des Clients ist<br />

damit abgeschlossen. Nun gilt es, in<br />

der rsnapshot.conf auf dem Server die<br />

richtigen Einstellungen vorzunehmen.<br />

Die Syntax lautet dabei fast<br />

identisch wie bei der lokalen Sicherung,<br />

wie Listing 6 zeigt.<br />

Damit verbindet sich Rsnapshot mit<br />

dem Host mailserver.localnet <strong>und</strong> präsentiert<br />

bei der Anmeldung den SSH-<br />

Schlüssel in /root/.ssh/backup. Erst<br />

führt es einen MySQL-Dump aus,<br />

dessen Inhalte übers Netz transportiert<br />

werden, <strong>und</strong> sichert danach das<br />

Home-Verzeichnis. Diese Daten liegen<br />

dann wie schon beim vorherigen<br />

Durchlauf im Backupverzeichnis unterhalb<br />

von mailserver.localnet, wobei<br />

Rsnapshot sie ebenfalls in Intervalle<br />

untergliedert.<br />

SSL-Zertifikate<br />

Einkaufen ist Vertrauenssache -<br />

online <strong>und</strong> offline!<br />

Fazit<br />

Rsnapshot vereint die Flexibilität von<br />

Rsync mit dem Komfort einer übersichtlichen<br />

Konfiguration <strong>und</strong> nimmt<br />

dem Administrator die Bürde, lokale<br />

Clients zu <strong>sichern</strong>. In Verbindung mit<br />

dem SSH-Feature eignet es sich hervorragend<br />

als zentrale Sicherungsinstanz<br />

im Netzwerk. Sinnvoll ist dabei<br />

übrigens, auf eine zentrale Benutzerverwaltung<br />

zu setzen, um die Dateiberechtigungen<br />

serverweit konstant abzubilden.<br />

(jlu/agr) n<br />

infos<br />

[1] Rsnapshot: http:// www. rsnapshot. org<br />

[2] SSH-Wrap<strong>per</strong>: http:// www. barryodonovan. com/<br />

misc/ publications/ lg/ 104/<br />

[3] Keychain:<br />

http:// packages. ubuntu. com/ lucid/ keychain<br />

backup_script /usr/bin/ssh root@mailserver.localnet ‐i /root/.ssh/backup<br />

"mysqldump ‐‐all‐databases ‐‐complete‐insert ‐‐user=backup ‐‐password=12345" ><br />

mysql.dump mailserver.localnet/dumps/mysql<br />

backup root@mailserver.localnet:/home/ mailserver.localnet/<br />

/root/.ssh/backup<br />

+ssh_args=‐i<br />

listing 6<br />

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schwerpunkt<br />

Back in Time<br />

Daten <strong>sichern</strong> <strong>und</strong> wiederherstellen<br />

Zurückgedreht<br />

© Lotdfl, sxc.hu<br />

Dank Backups<br />

erhalten Sie nach<br />

einem Crash rasch<br />

wieder Zugriff auf<br />

wichtige Daten.<br />

Back in Time hilft,<br />

Daten zu <strong>sichern</strong>.<br />

Martin Loschwitz<br />

reADMe<br />

Back in Time ermöglicht<br />

es Anwendern, Backups<br />

wichtiger Dateien <strong>und</strong><br />

Ordner anzulegen. Die<br />

Oberfläche gewährt einen<br />

schnellen Zugriff<br />

auf die Datensicherungen,<br />

ermöglicht ein<br />

Verwalten der Kopien<br />

<strong>und</strong> das Vergleichen der<br />

gesicherten Files.<br />

In einer Festplatte drehen sich<br />

mehrere Metallplatten, sogenannte<br />

Platter, mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 10 000 Umdrehungen<br />

pro Minute um die eigene<br />

Achse. Hält das Material diesem<br />

Härtetest nicht mehr stand, verabschiedet<br />

sich der Speicher des<br />

Computers gerne mit einem hässlichen<br />

Kreischen: Headcrash<br />

nennt das der Profi.<br />

Für Datenverlust ist aber nicht<br />

immer der Ausfall der Hardware<br />

verantwortlich. Versehentliches<br />

Löschen sorgt mindestens ebenso<br />

oft für verzweifelte Blicke auf den<br />

Monitor. Hinzu gesellt sich der<br />

Verlust des Laptops als Quelle für<br />

den Verlust wichtiger Dateien.<br />

Oft übersteigt in solchen Fällen<br />

der Wert der Daten den der Hardware,<br />

auf dem sie liegen.<br />

Als Rettungsanker in einer solchen<br />

Situation bietet sich das<br />

Wiedereinspielen eines Backups<br />

an. Daher staunen Profis immer<br />

wieder darüber, wie selten Heimanwender<br />

ihre Daten tatsächlich<br />

<strong>sichern</strong>. Woher kommt die Unlust<br />

gegenüber dem eigentlich unverzichtbaren<br />

Duplizieren der<br />

Dateien?<br />

Backups anzulegen, erscheint<br />

noch immer ziemlich mühsam.<br />

Wem der Platz fehlt, um Komplettsicherungen<br />

anzulegen, dem<br />

bleibt nichts anderes übrig, als<br />

von Hand Wichtiges von weniger<br />

Wichtigem zu trennen. Dabei<br />

geht viel Zeit verloren. Das Ergebnis<br />

des Sortierens fällt oft noch<br />

unbefriedigend aus – ein USB­<br />

Stick, auf dem unsortiert viele<br />

Versionen derselben Datei liegen,<br />

hilft im Schadensfall wenig.<br />

Apple als Vorbild<br />

Die Apple­Entwickler nahmen<br />

sich dieses Themas schon vor<br />

Jahren an <strong>und</strong> dachten darüber<br />

nach, wie sich das Erstellen von<br />

Backups für den Benutzer möglichst<br />

angenehm gestalten ließe.<br />

Als Ausweg präsentierte man<br />

schließlich die Time Capsule <strong>und</strong><br />

das passende Programm Time<br />

Machine [1]. Einmal eingerichtet,<br />

erstellt die Anwendung in festgelegten<br />

Intervallen Sicherungen<br />

sämtlicher Daten des Anwenders.<br />

Dabei setzt Time Machine auf<br />

inkrementelle Datensicherung.<br />

Das heißt, dass das Programm<br />

beim ersten Backup tatsächlich<br />

den kompletten Inhalt der gewählten<br />

Verzeichnisse sichert, bei<br />

folgenden Durchläufen aber nur<br />

noch die Dateien, die sich seit<br />

dem letztem Sichern verändert<br />

haben [2]. Identische Dateien ignoriert<br />

die Software. Das schont<br />

den Speicherplatz auf dem Backup­Medium<br />

<strong>und</strong> sorgt für einen<br />

flotten Sicherungslauf. Findige<br />

Entwickler r<strong>und</strong> um Dan Oprea<br />

portierten die Idee auf Linux <strong>und</strong><br />

versahen die Kreation mit dem<br />

Namen Back in Time [3].<br />

Rückwärts<br />

Back in Time arbeitet auf Basis<br />

von Ordnern. Sie legen in der<br />

Konfiguration fest, welche Verzeichnisse<br />

das Backup umfasst.<br />

Das darf durchaus das gesamte<br />

<strong>per</strong>sönliche Verzeichnis sein, aber<br />

auch einzelne Ordner darin. Das<br />

Tool erstellt entweder <strong>per</strong> manuellem<br />

oder zeitgesteuertem Start<br />

Kopien auf einem von Ihnen festgelegten<br />

Medium. In den meisten<br />

Fällen kommt dabei eine externe<br />

Festplatte zum Einsatz.<br />

Sollten Sie zu einem späteren<br />

Zeitpunkt Daten aus dem Backup<br />

wiederherstellen wollen, so hilft<br />

Back in Time Ihnen dabei ebenfalls.<br />

Im Hauptfenster des Programms<br />

navigieren Sie zwischen<br />

dem aktuellen Zustand einer Datei<br />

<strong>und</strong> verschiedenen Versionen<br />

aus der Vergangenheit. Weiterhin<br />

sichert Back in Time die Berechtigungen<br />

von Dateien <strong>und</strong> Ordnern.<br />

Erstellen Sie zum Beispiel<br />

auf System A ein Backup, versucht<br />

das Programm beim Wiederherstellungsprozess<br />

auf einem<br />

anderen System, die Rechte der<br />

Dateien soweit wie möglich wiederherzustellen.<br />

30 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Back in Time<br />

schwerpunkt<br />

Bevor Sie sich daranmachen, mit<br />

Back in Time Ihre Dateien zu <strong>sichern</strong>,<br />

sollten Sie dem Backup­<br />

Medium ein paar Gedanken widmen.<br />

Es muss mindestens so groß<br />

sein, dass nach der ersten Vollsicherung<br />

noch genügend Platz für<br />

die zukünftigen inkrementellen<br />

Backups übrigbleibt. Des Weiteren<br />

setzt das Programm voraus,<br />

dass das Backup­Medium mit einem<br />

ein Linux­kompatiblen<br />

Dateisystem formatiert ist.<br />

Das trifft beispielsweise auf<br />

FAT32 zu, das die meisten Festplattenhersteller<br />

als Standard­<br />

Dateisystem verwenden. Bei vielen<br />

Distributionen genügt es, eine<br />

Festplatte an einen freien USB­<br />

Anschluss anzustecken, um sie<br />

ins System zu integrieren. Notieren<br />

Sie sich aber, wo im System<br />

Linux das Medium einhängt – Sie<br />

müssen den Pfad in Back in Time<br />

als Ziel für Backups festlegen.<br />

Erste Schritte<br />

Das Hauptfenster (Abbildung A)<br />

von Back in Time unterteilt sich<br />

in drei Bereiche. Links finden Sie<br />

eine Liste der Zeitpunkte, von denen<br />

Snapshots existieren, sowie<br />

den Eintrag Jetzt, der den augenblicklichen<br />

Zustand auf Ihrer<br />

Platte beschreibt.<br />

In der Mitte bietet eine Spalte<br />

schnellen Zugriff auf häufig benutzte<br />

oder gesicherte Ordner.<br />

Sie fungiert als eine Sammlung<br />

von Lesezeichen. Die Spalte<br />

rechts entspricht in etwa einem<br />

Dateibrowser: Dort zeigt Back in<br />

Time den Inhalt des in der linken<br />

Snapshot­Leiste ausgewählten<br />

instAllieren<br />

Ubuntu, Fedora <strong>und</strong> Mandriva halten<br />

Pakete zur Installation in ihren Repositories<br />

bereit, sodass sich Back<br />

in Time dort schnell <strong>und</strong> komfortabel<br />

über den jeweiligen Paketmanager<br />

einrichten lässt.<br />

Verwenden Sie eine andere Distribution,<br />

müssen Sie Back in Time<br />

selbst aus den Quellen übersetzen,<br />

die Sie auf der Downloadseite des<br />

Projekts sowie auf der Heft-DVD dieser<br />

Ausgabe finden.<br />

Backups an. Über den drei Spalten<br />

residiert eine Icon­Leiste, die<br />

Zugriff auf die wichtigsten Funktionen<br />

ermöglicht.<br />

Vor der Anzeige des Hauptfensters<br />

zeigt Ihnen Back in Time<br />

beim ersten Start des Programms<br />

den Konfigurationsdialog (Abbildung<br />

B). Diesen öffnen Sie bei<br />

Bedarf über einen Klick auf das<br />

Schraubenschlüssel­Symbol in<br />

der Icon­Leiste.<br />

Im Reiter Konfiguration bestimmen<br />

Sie, wo das Programm die<br />

Backups speichert. Wählen Sie<br />

hier den Pfad zum Ordner, in<br />

dem Sie das Backup­Medium eingehängt<br />

haben. Im Abschnitt Einbeziehen<br />

stellen Sie ein, welche<br />

Ordner das Programm beim Sichern<br />

berücksichtigt. Klicken Sie<br />

auf Datei hinzufügen oder Ordner<br />

hinzufügen <strong>und</strong> wählen Sie im Dateibrowser<br />

dann die Einträge aus.<br />

Verfügt das Backup­Medium<br />

über genügend Kapazität, schließen<br />

Sie einfach das <strong>per</strong>sönliche<br />

Verzeichnis ein. Sie finden es, indem<br />

Sie links auf Basisordner klicken,<br />

dann auf home, <strong>und</strong> dort<br />

den Ordner auswählen.<br />

In der Rubrik Ausschließen geben<br />

Sie Verzeichnisse an, die Sie<br />

von der Sicherung ausnehmen<br />

möchten. Die schon vorhandenen<br />

Einträge sorgen unter anderem<br />

dafür, dass temporäre Backup­<br />

Dateien, wie sie manche Unix­<br />

Programme anlegen, nicht mit in<br />

die Sicherung gelangen. Als Ausschlusskandidaten<br />

bieten sich<br />

beispielsweise Ordner mit Downloads<br />

an oder <strong>per</strong>sönliche Dateien,<br />

von denen Sie ausdrücklich<br />

wünschen, dass keine Kopien davon<br />

existieren.<br />

Für alle anderen Eigenschaften<br />

verwendet Back in Time sinnvolle<br />

Standardwerte, sodass die Konfiguration<br />

an dieser Stelle fürs Erste<br />

schnell von der Hand geht. Klicken<br />

Sie auf OK, um sie zu beenden<br />

<strong>und</strong> zu speichern.<br />

Erstes Backup<br />

Es liegt in der Natur der Sache,<br />

dass der erste Sicherungslauf ein<br />

Full Backup anlegt, also eine<br />

komplette Kopie aller Dateien<br />

<strong>und</strong> Ordner, die Sie in der Konfiguration<br />

vermerkt haben. Das<br />

dauert entsprechend lange. Ein<br />

Klick auf das Icon mit dem Disketten­Symbol<br />

ganz links oben in<br />

der Leiste startet die Aktion.<br />

A Das Hauptfenster<br />

von Back in Time gibt<br />

zugleich einen Überblick<br />

über die Sicherungen<br />

sowie die darin<br />

enthaltenen Dateien.<br />

Back in Time 1.0.8<br />

LU/backintime/<br />

B Der Konfigurationsdialog<br />

erscheint beim<br />

ersten Start des Programms.<br />

Darin legen<br />

Sie unter anderem<br />

fest, wo Back in Time<br />

die Backups speichert.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 31


schwerpunkt<br />

Back in Time<br />

C Im Abschnitt Automatisches<br />

Entfernen<br />

der Konfiguration geben<br />

Sie an, bei welchen<br />

Rahmenbedingungen<br />

Back in Time<br />

alte Snapshots automatisch<br />

löscht.<br />

D Mit der Funktion<br />

Unterschiede vergleichen<br />

Sie Snapshots<br />

miteinander <strong>und</strong> ermitteln<br />

so Dateien, die<br />

sich unterscheiden.<br />

Je nach Menge der Daten nimmt<br />

der Durchlauf einige Zeit in Anspruch.<br />

Zügeln Sie Ihre Ungeduld<br />

trotzdem so lange, bis das Programm<br />

meldet, dass die Sicherung<br />

erfolgreich war, <strong>und</strong> brechen<br />

Sie den Prozess auf keinen Fall<br />

ab. Nach dem Abschluss des Sicherungslaufs<br />

erscheint links in<br />

der Snapshot­Leiste ein neuer<br />

Eintrag, dessen Name sich aus<br />

dem aktuelle Datum <strong>und</strong> der Uhrzeit<br />

zusammensetzt. Ändern Sie<br />

jetzt versuchsweise eine Datei aus<br />

dem Backup­Verzeichnis <strong>und</strong> vergleichen<br />

Sie diese mit der aus der<br />

Datensicherung Jetzt in der Liste.<br />

Sie sehen einen Unterschied.<br />

Platz sparen<br />

Back in Time ist darauf ausgelegt,<br />

mit den Ressourcen des Mediums<br />

möglichst sparsam umzugehen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> löscht es die<br />

jeweils ältesten Snapshots – entweder<br />

bei Erreichen eines bestimmten<br />

Alters, oder wenn der<br />

Platz auf dem Backup­Medium<br />

ausgeht. Die Konfiguration dafür<br />

finden Sie im entsprechenden<br />

Dialog unter Automatisches Entfernen<br />

(Abbildung C).<br />

In der Gr<strong>und</strong>einstellung löscht<br />

das Programm Snapshots allerdings<br />

erst nach zehn Jahren. Um<br />

die Einstellungen an Ihre Bedürfnisse<br />

anzupassen, klicken Sie auf<br />

das Schraubenschlüssel­Icon im<br />

Hauptfenster <strong>und</strong> wählen im Dialog<br />

Automatisch Entfernen aus.<br />

Geben Sie in der ersten Zeile bei<br />

Älter als: einen sinnvollen Wert<br />

an, beispielsweise 6 Monate. In<br />

der zweiten Reihe legen Sie fest,<br />

dass Back in Time alte Snapshots<br />

löscht, wenn nur noch wenig freier<br />

Speicher bereitsteht. Als Standardwert<br />

gibt das Programm 1<br />

GByte vor. Passen Sie diese Angabe<br />

nach Ihren Wünschen an <strong>und</strong><br />

übernehmen Sie die Änderungen<br />

mit einem Klick auf OK.<br />

Um das automatische Löschen<br />

von Snapshots abzuschalten, genügt<br />

es, in der Konfiguration die<br />

Checkboxen am Anfang der ersten<br />

drei Zeilen zu deaktivieren.<br />

Namen vergeben<br />

Im Konfigurationsdialog zum automatischen<br />

Löschen sehen Sie in<br />

der letzten Zeile den Eintrag Entferne<br />

benannte Snapshots nicht.<br />

Tatsächlich ermöglicht Ihnen das<br />

Programm, den erstellten<br />

Snapshots Namen zu geben. Das<br />

hilft, den Überblick zu bewahren.<br />

Wählen Sie den gewünschten<br />

Snapshot in der Leiste links aus<br />

<strong>und</strong> klicken Sie in der<br />

Icon­Leiste auf das Visitenkarten­Symbol.<br />

Geben<br />

Sie einen Namen ein <strong>und</strong><br />

klicken Sie danach auf<br />

OK. Der neue Name erscheint<br />

in der Snapshot­<br />

Liste neben dem Erstellungsdatum.<br />

In der Standardkonfiguration<br />

löscht<br />

Back in Time diesen<br />

Snapshot nicht mehr automatisch.<br />

Viele Anwender bevorzugen<br />

es, wenn sich die<br />

Backup­Software selbstständig<br />

um das Sichern kümmert.<br />

Back in Time unterstützt deshalb<br />

das automatische Backup zu bestimmten<br />

Zeiten – Sie müssen die<br />

Funktion nur aktivieren.<br />

Allerdings gilt es, dabei einiges<br />

zu beachten: Damit das automatische<br />

Anlegen von Backups klappt,<br />

muss das entsprechende Medium<br />

am Rechner angeschlossen sein,<br />

wenn die Software mit der Arbeit<br />

beginnt. Viele Benutzer neigen<br />

dazu, beispielsweise die externe<br />

Festplatte dann <strong>per</strong>manent aktiviert<br />

<strong>und</strong> angeschlossen zu belassen.<br />

Das steigert jedoch deren<br />

Laufzeit <strong>und</strong> damit das Ausfallrisiko.<br />

Weiterhin besteht die Gefahr,<br />

dass die Platte beispielsweise<br />

bei Überspannung Schaden<br />

nimmt. In solchen Fällen nutzt<br />

auch ein automatisches Backup<br />

nichts mehr. Sichern Sie lieber<br />

von Hand <strong>und</strong> verwahren Sie die<br />

Platte danach sorgfältig.<br />

Wünschen Sie dennoch eine automatische<br />

Datensicherung, klicken<br />

Sie auf das Schraubenschlüssel­Symbol,<br />

um die Konfiguration<br />

zu öffnen, <strong>und</strong> wechseln Sie dann<br />

in den Reiter Konfiguration. Hier<br />

sehen Sie den Eintrag Zeitplan.<br />

Wählen Sie im Dropdown­Menü<br />

das Intervall aus, in dem die Software<br />

<strong>sichern</strong> soll, <strong>und</strong> bestätigen<br />

Sie abschließend mit OK. Back in<br />

Time legt nun einen passenden<br />

Crontab­Eintrag an.<br />

Snapshots<br />

Back in Time erlaubt Ihnen den<br />

direkten Vergleich der Dateien eines<br />

Snapshots mit einem anderen<br />

oder mit dem aktuellen Zustand.<br />

Zu diesem Zweck gibt es das<br />

Snapshot­Fenster. Sie erreichen<br />

es, indem Sie im Bereich Shortcuts<br />

des Programmfensters einen<br />

Backup­Ordner auswählen <strong>und</strong><br />

auf das Symbol am rechten Rand<br />

neben der Adressleiste klicken.<br />

Wählen Sie aus der Liste einen<br />

Snapshot aus oder klicken Sie auf<br />

Jetzt, um einen Vergleich mit<br />

dem aktuellen Zustand zu erreichen.<br />

Unter der Liste sehen Sie<br />

ein Dropdown­Menü, das alle ver­<br />

32 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Back in Time<br />

schwerpunkt<br />

fügbaren Snapshots enthält.<br />

Wählen Sie daraus denjenigen<br />

aus, mit dem Sie den zuerst gewählten<br />

vergleichen möchten<br />

(Abbildung D). Klicken Sie danach<br />

auf Vergleiche mit. Back in<br />

Time startet den Vergleich <strong>und</strong><br />

zeigt Ihnen am Ende die Resultate<br />

an. Allerdings scheitert dieser<br />

Vergleich bei Binärdateien.<br />

Wiederherstellen<br />

Um eine Datensicherung wiederherzustellen,<br />

bietet das Programm<br />

prinzipiell mehrere Möglichkeiten:<br />

Zum einen das Restaurieren<br />

einzelner Dateien <strong>und</strong> zum<br />

anderen das Wiederherstellen des<br />

kompletten Sicherungssatzes.<br />

Letzteres erscheint insbesondere<br />

nach dem Crash der Festplatte<br />

oder einer Neuinstallation des<br />

Systems sinnvoll.<br />

Um eine einzelne Datei wiederherzustellen,<br />

klicken Sie in Back<br />

in Time links in der Snapshots­<br />

Liste auf diejenige Sicherung, aus<br />

der Sie eine Datei restaurieren<br />

möchten. Wählen Sie im Shortcut­Bereich<br />

den passenden Ordner<br />

aus <strong>und</strong> navigieren Sie im Dateibrowser<br />

rechts zur gewünschten<br />

Datei. Das Kontextmenü für<br />

die Datei bietet einen Eintrag<br />

Wiederherstellen.<br />

Für eine komplette Wiederherstellung<br />

schließen Sie nach dem<br />

Austausch der Systemfestplatte<br />

<strong>und</strong> einer Neuinstallation des Betriebssystems<br />

das Backup­Medium<br />

an den USB­Port des Rechners<br />

an <strong>und</strong> merken sich, wo das<br />

System die Platte einhängt. Richten<br />

Sie dann Back in Time so ein,<br />

dass es diesen Ordner wieder als<br />

Arbeitsverzeichnis verwendet.<br />

Wählen Sie anschließend aus<br />

der linken Spalte der verfügbaren<br />

Snapshots denjenigen aus, den<br />

Sie wiederherstellen möchten. In<br />

der Mitte sehen Sie jetzt die in<br />

diesem Snapshot enthaltenen<br />

Ordner. Den gewünschten wählen<br />

Sie <strong>per</strong> Mausklick an. Klicken Sie<br />

danach oben rechts auf das Symbol<br />

mit dem gelben Pfeil. Back in<br />

Time stellt daraufhin den gesamten<br />

Ordner wieder her.<br />

Fazit<br />

Back in Time erweist sich als<br />

nützliches <strong>und</strong> vor allem anwenderfre<strong>und</strong>liches<br />

Werkzeug. Besonders<br />

das Wiederherstellen von<br />

Dateien <strong>und</strong> Ordnern funktioniert<br />

völlig intuitiv. Allerdings<br />

verwirrt, dass die mittlere Spalte<br />

des Hauptfensters zu <strong>sichern</strong>de<br />

Ordner mit einfachen Lesezeichen<br />

mischt. (agr/ jlu) n<br />

infos<br />

[1] Time Machine:<br />

http:// www. apple. com/ de/ macosx/ apps/<br />

[2] Backup-Basics: Thomas Leichtenstern,<br />

„Auf Nummer Sicher“, LU 08/ 2011, S. 20,<br />

http:// www. linux-community. de/ 23964<br />

[3] Back in Time: http:// backintime. le-web. org<br />

1. Lernen Sie!<br />

Ja, ã training-on-the-jobÒ , oft praktiziert, aber nicht<br />

Ÿ berzeugend. Denn die Kollegen haben nie Zeit<br />

fŸ r echte ErklŠ rungen, au§ erdem werden ã NeueÒ<br />

sofort von dem vereinnahmt, was im Unternehmen<br />

schon seit Ewigkeiten tradiert wird. Warum gibt's<br />

seit 2000 Jahren Schulen <strong>und</strong> UniversitŠ ten?<br />

ã LERNENÒ ist eine vollwertige TŠ tigkeit, auf die<br />

man sich konzentrieren mu§ , die man nicht 'mal<br />

eben so nebenbei tun kann, <strong>und</strong> die immer auch<br />

eine Prise ã ErneuerungÒ beinhalten sollte!<br />

2. Ineffiziente Arbeit nicht akzeptieren!<br />

Je spezialisierter Sie arbeiten, desto weniger<br />

echte, fachliche Kollegen haben Sie in Ihrem eigenen<br />

Unternehmen. Wir stellen deshalb Gruppen<br />

zusammen, in denen Sie neben hilfsbereiten<br />

Kollegen mit Š hnlichen Kenntnissen an IHREM<br />

Projekt arbeiten. Und stŠ ndig ist ein fachlicher Berater<br />

anwesend.<br />

ã Guided CoworkingÒ nennen wir das, <strong>und</strong> es<br />

kš nnte DIE Lš sung fŸ r so manches Projekt sein,<br />

das in Ihrer Firma ã haktÒ .<br />

3. Hintergr<strong>und</strong><br />

Wer den riesigen OpenSource-Baukasten schnell<br />

beherrschen mu§ , geht zu einer unserer Ÿ ber 100<br />

Schulungen. Wer das bereits kann, aber schneller<br />

mit seinen Projekten vorankommen will, der<br />

kommt mit seiner Arbeit zum Guided Coworking.<br />

Wir sind eine der erfolgreichsten Schulungseinrichtungen<br />

im gesamten Bereich ã OpenSourceÒ<br />

- sowohl fŸ r Admins, als auch fŸ r Entwickler.<br />

Siehe www.linuxhotel.de<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 33


schwerpunkt<br />

Déjà Dup<br />

© Nuckolls, sxc.hu<br />

Dateien <strong>und</strong> Ordner mit Déjà Dup automatisch <strong>sichern</strong> <strong>und</strong> wiederherstellen<br />

Stark vereinfacht<br />

Statt mit Cronjobs <strong>und</strong> Kommandozeilen-Tools zu hantieren, <strong>sichern</strong> Sie dank Déjà Dup wichtige<br />

Daten mit nur einem Knopfdruck – oder bei Bedarf sogar vollautomatisch. Christoph Langner<br />

reaDme<br />

Déjà Dup übernimmt<br />

das Sichern sensibler<br />

Daten. Das einfache Interface<br />

<strong>und</strong> die Integration<br />

in den Dateimanager<br />

Nautilus erleichtern<br />

es, wichtige Dateien vor<br />

dem Verlust zu schützen<br />

<strong>und</strong> bei Bedarf wiederherzustellen.<br />

Der Verlust wichtiger oder unwiederbringlicher<br />

Daten gehört zu<br />

den schmerzlichsten Erfahrungen<br />

eines jeden Computer-Besitzers.<br />

Egal, ob einfach nur die Hardware<br />

versagt, ein Blitz einschlägt oder<br />

Sie Ihren Laptop verlieren – ohne<br />

aktuelles Backup, verbuchen Sie<br />

den schwerwiegenden Verlust am<br />

ehesten als Lehrgeld.<br />

Bislang bringt Ubuntu kein<br />

Werkzeug für einfache Sicherungen<br />

mit. Zwar warten in den Paketquellen<br />

zahlreiche Backup-<br />

Programme auf ihren Auftritt,<br />

doch bei der Entscheidung über<br />

das Richtige lässt Sie Ubuntu bis<br />

dato sträflich allein. Die Version<br />

11.10 der Distribution nimmt<br />

Inkrementelle Backups<br />

Immer nur die letzte Version eines<br />

Backups zu bewahren, erweist sich<br />

als riskanter Schachzug. Zwar stellen<br />

Sie bei einem Datenverlust Ihre Daten<br />

wieder her (zumindest den Stand zum<br />

Zeitpunkt des Sicherns) – doch was<br />

tun, wenn Sie bemerken, dass eine<br />

gelöschte Datei nicht mehr im letzten<br />

Backup steckte? Bewahren Sie daher<br />

immer mehrere Sicherungen auf.<br />

nun dieses Feld in Angriff <strong>und</strong> liefert<br />

in der Standardinstallation<br />

ein Backup-Programm mit.<br />

Déjà Dup [1] erhält in Zukunft<br />

die Aufgabe, regelmäßig <strong>und</strong> automatisiert<br />

Daten zu <strong>sichern</strong>,<br />

ohne dass Sie es zwingend starten<br />

müssen. Die Software ist keine<br />

Unbekannte: Fedora installiert<br />

sie seit Version 13, dort bewährt<br />

sie sich bereits im Alltagstest.<br />

Die Entwickler verstehen Déjà<br />

Dup nicht als Schweizer Taschenmesser<br />

aller Backup-Lösungen<br />

<strong>und</strong> streben kein Allro<strong>und</strong>-Werkzeug<br />

an, das alle Fälle abdeckt.<br />

Ein inkrementelles Backup sichert dabei<br />

zunächst alle Daten <strong>und</strong> von da<br />

an nur noch die Änderungen am Datenbestand.<br />

Das beschleunigt den Ablauf<br />

nicht nur enorm, sondern spart<br />

zusätzlich viel Platz für die Sicherungen<br />

auf dem Datenträger. Sicherheitshalber<br />

erstellt Déjà Dup darüber<br />

hinaus in regelmäßigen Abständen<br />

komplette Sicherungen.<br />

34 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Déjà Dup<br />

schwerpunkt<br />

city um eine einfach zu bedienende<br />

Oberfläche <strong>und</strong> einen Hintergr<strong>und</strong>dienst,<br />

<strong>und</strong> hilft damit auch<br />

Laien, zuverlässig <strong>und</strong> sicher ihre<br />

Backups zu erstellen.<br />

A Mehr als zwei Buttons braucht<br />

eine gute Backup-Oberfläche nicht.<br />

Selten waren das Sichern <strong>und</strong> Wiederherstellen<br />

der Daten so einfach<br />

wie mit Déjà Dup.<br />

Primäre Zielgruppen sind vielmehr<br />

der Desktop-Anwender daheim<br />

sowie die kleine Bürogemeinschaft.<br />

Dieser Benutzergruppe<br />

wollen die Entwickler ein Programm<br />

zur Seite stellen mit einem<br />

einfachen Bedienkonzept,<br />

das den aktuellen Stand der Technik<br />

widerspiegelt. Das Ziel der<br />

Software liegt im sicheren <strong>und</strong> vor<br />

allem automatisierten Backup.<br />

Déjà Dup besitzt eine einfach<br />

gehaltene Oberfläche (Abbildung<br />

A) <strong>und</strong> ist hauptsächlich in<br />

der Programmiersprache Vala [2]<br />

verfasst. Als Gr<strong>und</strong>gerüst für das<br />

eigentliche Backup kommt Duplicity<br />

[3] zum Einsatz, das auf Basis<br />

von Rsync <strong>und</strong> GnuPG in der<br />

Lage ist, aufeinander aufbauende<br />

(siehe Kasten Inkrementelle<br />

Backups) <strong>und</strong> verschlüsselte Datensicherungen<br />

zu erstellen. Déjà<br />

Dup erweitert die Software Dupli-<br />

sIcherer Datenhafen?<br />

Wenn Sie Ihre Daten regelmäßig mit<br />

Déjà Dup <strong>sichern</strong>, schützt Sie das<br />

trotzdem nicht vor einem Ausfall.<br />

Die stets angeschlossene externe<br />

USB-Platte erweist sich beim Sichern<br />

der Daten als recht bequem,<br />

aber ein Blitzschlag in die Elektrik<br />

des Hauses macht ihr womöglich<br />

ebenfalls den Garaus.<br />

Daher empfiehlt es sich, die<br />

Backup-Platte daher nach dem Sichern<br />

vom Rechner <strong>und</strong> vom Stromnetz<br />

abzuklemmen <strong>und</strong> in einem Regal<br />

zu verstauen. Noch besser wäre<br />

es, wenn Sie vor dem Sichern mit<br />

Déjà Dup in größeren Abständen<br />

eine Kopie erstellen <strong>und</strong> diese außerhalb<br />

des Hauses lagern – so gehen<br />

Ihre Daten selbst bei einem<br />

Hausbrand nicht verloren.<br />

Daten <strong>sichern</strong><br />

Während Ubuntu 11.10 Déjà Dup<br />

automatisch vorinstalliert, spielen<br />

Sie die Software in Ubuntu<br />

11.04 über den Paketmanager<br />

ein. Für Ubuntu 10.04 <strong>und</strong> 10.10<br />

gibt es nur relativ alte Versionen<br />

der Software <strong>und</strong> kein PPA. Das<br />

liegt daran, dass Déjà Dup eine<br />

wichtige Bibliothek benötigt, welche<br />

den alten Versionen fehlt. Daher<br />

empfiehlt es sich, das Programm<br />

erst ab Ubuntu 11.04 einzusetzen.<br />

Starten Sie das komplette<br />

System nach der Installation<br />

einmal neu, weil sich Déjà Dup<br />

in das Kontextmenü des Dateimanagers<br />

integriert <strong>und</strong> einen<br />

Hintergr<strong>und</strong>dienst abfeuert.<br />

Rufen Sie die Software zum ersten<br />

Mal auf (unter Unity über<br />

[Su<strong>per</strong>] <strong>und</strong> die Eingabe von deja),<br />

hilft ein Assistent (Abbildung B)<br />

beim Einrichten eines Backup-<br />

Profils. Als Speicherort akzeptiert<br />

sie interne <strong>und</strong> externe Datenträger<br />

(siehe Kasten Sicherer Datenhafen?).<br />

Neben Backups via FTP,<br />

SSH oder Webdav dürfen Sie sogar<br />

Cloud-Dienste wie Amazon S3<br />

<strong>und</strong> Rackspace zum Sichern der<br />

Daten einbeziehen. In Ubuntu<br />

11.10 dient dann der hauseigene<br />

Cloud-Dienst Ubuntu One als zusätzliches<br />

Backup-Ziel.<br />

Im zweiten Schritt wählen Sie<br />

mit Bedacht die zu <strong>sichern</strong>den beziehungsweise<br />

zu übergehenden<br />

Ordner aus. Gewöhnlich sichert<br />

Déjà Dup das komplette Home-<br />

Verzeichnis inklusive der versteckten<br />

Dateien mit Ausnahme<br />

von Mülleimer <strong>und</strong> dem Ordner<br />

Downloads (Abbildung C).<br />

Zwei Dinge müssen Sie beachten:<br />

Einerseits dürfen wichtige<br />

Daten nicht fehlen, andererseits<br />

sprengen Ordner mit großen Dateien<br />

(zum Beispiel Filme oder<br />

ISO-Dateien) schnell den Platz<br />

auf Ihrer Backup-Platte. Freigaben<br />

aus dem Netzwerk, die Sie<br />

routinemäßig ins Home-Verzeichnis<br />

einhängen, blasen die Backups<br />

gern überproportional auf.<br />

Da sich Déjà Dup an normale Benutzer<br />

<strong>und</strong> nicht an Administratoren<br />

richtet, bietet es sich nicht<br />

an, den kompletten Ordner /home<br />

oder gar Systemverzeichnisse wie<br />

/var <strong>und</strong> /etc zu <strong>sichern</strong>.<br />

Kurz vor dem Abschluss der<br />

Konfiguration bietet der Assistent<br />

eine Zusammenfassung der<br />

Aktionen an. Zudem erlaubt er es<br />

– so Sie denn eingangs die Verschlüsselungsoption<br />

aktiviert haben<br />

– ein Passwort einzugeben.<br />

Beachten Sie, dass das Verschlüsseln<br />

über GnuPG erfolgt. Das<br />

Wiederherstellen des Backups<br />

ohne Passwort ist praktisch unmöglich.<br />

Wählen Sie also eine<br />

Kombination, die man sich gut<br />

merken kann.<br />

Anschließend starten Sie die<br />

erste Sicherung. Je nach Größe<br />

des Home-Verzeichnisses <strong>und</strong> Da-<br />

B Wählen Sie nach<br />

dem ersten Start den<br />

Speicherort zum Sichern.<br />

Vermag Déjà<br />

Dup dort keine Datei<br />

anzulegen, weil es die<br />

Festplatte nicht findet<br />

oder den Server nicht<br />

erreicht, bricht die<br />

Software mit einem<br />

Fehler ab.<br />

C Ordner mit sehr<br />

großen Dateien bergen<br />

die Gefahr, das Backup<br />

unnötig aufzublasen<br />

<strong>und</strong> den Platz auf dem<br />

Speichermedium zu<br />

sprengen.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 35


schwerpunkt<br />

Déjà Dup<br />

D Da Déjà Dup mit<br />

Nautilus koo<strong>per</strong>iert,<br />

stellen Sie Dateien <strong>und</strong><br />

Ordner schnell <strong>und</strong><br />

einfach wieder her.<br />

Aus dem Kontextmenü<br />

wählen Sie dazu die<br />

Option Auf frühere Version<br />

zurücksetzen.<br />

E Das Durchstöbern<br />

eines Backups ist nicht<br />

möglich, wenn Sie die<br />

Daten verschlüsseln.<br />

Unverschlüsselte<br />

Sicherungen erreichen<br />

Sie, indem Sie das<br />

Archiv entpacken.<br />

tendurchsatz des Netzwerkes sowie<br />

der Datenträger zieht sich<br />

dies eine Weile hin. Auf dem Testsystem<br />

mit einer SSD als Systemplatte<br />

<strong>und</strong> einer externen USB-<br />

2.0-Festplatte dauerte das Übertragen<br />

von mehr als 20 GByte an<br />

Daten jedoch nur 10 Minuten.<br />

Auf der externen Platte nahm das<br />

Backup r<strong>und</strong> 10 GByte Platz in<br />

Anspruch – 50 Prozent weniger.<br />

Immer aktuell<br />

Das beste Backup nützt ebenfalls<br />

nichts, wenn Sie es nur alle paar<br />

Monate neu anlegen. Murphys<br />

Gesetz garantiert, dass im Ernstfall<br />

die wichtigen Daten nicht im<br />

Backup stecken. Daher installiert<br />

Déjà Dup einen Hintergr<strong>und</strong>dienst,<br />

der automatisch startet,<br />

wenn Sie sich auf dem System anmelden<br />

(siehe Kasten Warum<br />

nicht Cron?).<br />

Diesen Dienst richten Sie über<br />

die Einstellungen von Déjà Dup<br />

ein. Sie bestimmen über das Intervall<br />

des Backups (Täglich, Wöchentlich,<br />

Alle zwei Wochen oder<br />

nur Monatlich) <strong>und</strong> die Anzahl der<br />

Sicherungen. Voreingestellt ist<br />

Für immer: Geht beim Backup der<br />

Platz auf dem Speichermedium<br />

aus, entfernt Déjà Dup einfach<br />

automatisch ältere Datenbestände.<br />

So läuft das Backup stets erfolgreich<br />

ab. Bislang erlaubt es die<br />

Software aber nicht, den Zeitpunkt<br />

der Sicherung genauer zu<br />

bestimmen. Zeitangaben wie immer<br />

montags ab 22 Uhr funktionieren<br />

also nicht.<br />

Der Dienst sorgt also automatisch<br />

dafür, dass Sie keine Backups<br />

mehr verpassen. Nach dem<br />

ersten Sichern brauchen weitere<br />

Aktualisierungen nicht mehr viel<br />

Zeit. Da Déjà Dup nur die Änderungen<br />

an Ihren Daten speichert,<br />

dauern weitere Backups nur wenige<br />

Minuten. Auf aktuellen<br />

Rechnern mit mehreren CPU-<br />

Kernen merken Sie nicht einmal,<br />

dass Déjà Dup gerade arbeitet.<br />

Backups wiederherstellen<br />

Über Déjà Dup stellen Sie mit nur<br />

drei Klicks ein komplettes Abbild<br />

Ihrer Daten wieder her. Dazu<br />

starten Sie das Programm, wählen<br />

Wiederherstellen <strong>und</strong> dann das<br />

Datum des Backups, das Sie restaurieren<br />

wollen. Ein paar Minuten<br />

später finden Sie all Ihre Daten<br />

wieder auf der Festplatte.<br />

Déjà Dup vermag jedoch mehr,<br />

als ein vollständiges Backup zurückzuspielen.<br />

Das Backup-Programm<br />

integriert sich in das Kontextmenü<br />

des Dateimanagers<br />

Nautilus. So stellen Sie gezielt<br />

einzelne Dateien <strong>und</strong> Ordner aus<br />

dem Backup wieder her. Klicken<br />

Sie dazu mit der rechten Maustaste<br />

auf eine Datei, <strong>und</strong> wählen<br />

Sie den Eintrag Auf frühere Version<br />

zurücksetzen (Abbildung D).<br />

Wenden Sie diese Aktion auf einen<br />

Ordner an, restauriert Déjà<br />

Dup den kompletten Inhalt.<br />

Löschen Sie aus Versehen eine<br />

Datei oder einen Ordner, merken<br />

Sie sich den Pfad <strong>und</strong> den Namen<br />

der Datei oder des Ordners. Erzeugen<br />

Sie einen leeren Ordner<br />

mit demselben Namen, restaurieren<br />

Sie über das Kontextmenü<br />

von Nautilus sämtliche Inhalte.<br />

Um einzelne Dateien zurückzu-<br />

36 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Déjà Dup<br />

schwerpunkt<br />

warum nIcht cron?<br />

Déjà Dup verwendet seinen eigenen<br />

Hintergr<strong>und</strong>dienst <strong>und</strong> nicht – wie<br />

bei automatisierten Aufgaben üblich<br />

– den Cron-Daemon. Die Entwickler<br />

begründen dies unter anderem damit,<br />

dass sie die Benutzer dank des<br />

eigenen Dienstes über die Statusanzeige<br />

im Panel über den Fortschritt<br />

eines Backups informieren<br />

könnten. Zudem müsse der Anwender<br />

bei verschlüsselten Backups ein<br />

Passwort eingeben, was mit Cron<br />

nicht so einfach möglich sei.<br />

holen, legen Sie diese ebenfalls<br />

wieder an <strong>und</strong> stellen sie über das<br />

Kontextmenü wieder her.<br />

Suchen Sie gezielt nach einer Datei,<br />

deren Namen <strong>und</strong> Pfad Sie<br />

nicht mehr wissen, stöbern Sie im<br />

Backup selbst. Dieses entpacken<br />

<strong>und</strong> durchsuchen Sie mit einem Archivmanager.<br />

So stellen Sie gezielt<br />

Daten wieder her – wenn auch umständlich.<br />

Schauen Sie hingegen in<br />

einen Ordner mit einem verschlüsselten<br />

Déjà-Dup-Backup, sehen Sie<br />

außer einer Menge an Dateien keinen<br />

Anhaltspunkt für deren Inhalt<br />

(Abbildung E). Das ist so gewollt.<br />

Mit Déjà Dup stellen Sie die Daten<br />

jedoch wieder her. Wenn einmal<br />

alle Stricke reißen <strong>und</strong> die Software<br />

eine Fehlermeldung ausspuckt,<br />

finden Sie im Web [4] einen<br />

Notfallplan zum Restaurieren<br />

der Dateien.<br />

Fazit<br />

Für den schlimmsten anzunehmenden<br />

Fall – den Komplettverlust<br />

der Daten – genügt das komplette<br />

Backup. Gibt Ihre Festplatte<br />

von heute auf morgen den<br />

Geist auf, bauen Sie einfach eine<br />

neue Platte ein, installieren erneut<br />

Ubuntu <strong>und</strong> spielen dann<br />

einfach die Daten aus den gesicherten<br />

Beständen zurück.<br />

Wer bereits länger mit Linux<br />

unterwegs ist, besitzt vermutlich<br />

eigene Backup-Skripte, erstellt<br />

Snapshots seiner LVM-Partitionen<br />

oder erzeugt regelmäßig Platten-Dumps<br />

mit Dd. So elegant<br />

<strong>und</strong> leistungsfähig diese Lösungen<br />

auch sind, sie erfordern recht<br />

viel Erfahrung <strong>und</strong> Fachwissen.<br />

Die brauchen Sie bei Déjà Dup<br />

nicht. Ein paar Minuten Zeit <strong>und</strong><br />

eine Backup-Platte mit ausreichend<br />

Speicherplatz genügen, um<br />

sich vor größeren Datenverlusten<br />

zu schützen. Einmal eingerichtet,<br />

schubst der Hintergr<strong>und</strong>dienst<br />

Backups automatisch an <strong>und</strong> entfernt<br />

alte Sicherungen. In der<br />

Zwischenzeit widmen Sie sich anderen<br />

Zielen. (kki/ agr) n<br />

Infos<br />

[1] Déjà Dup Backup Tool:<br />

https:// launchpad. net/ deja-dup<br />

[2] Die Programmiersprache Vala:<br />

http:// live. gnome. org/ Vala<br />

[3] Duplicity: http:// www. nongnu. org/ duplicity<br />

[4] Notfallplan für Déjà Dup: http:// live. gnome.<br />

org/ DejaDup/ Help/ Restore/ WorstCase<br />

Der autor<br />

Christoph Langner<br />

arbeitet für die PTV<br />

AG Karlsruhe in<br />

Karlsruhe im Bereich<br />

des Testmanagements<br />

<strong>und</strong> ist<br />

seit Jahren im Bereich<br />

der Open-<br />

Source-Software aktiv.<br />

Sie finden sein<br />

Blog r<strong>und</strong> um GNU/<br />

Linux auf http://<br />

linux<strong>und</strong>ich. de.<br />

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praxis<br />

Lazarus<br />

Delphi-kompatible Entwicklungsumgebung für Free Pascal<br />

Oberflächliches<br />

In Lazarus klicken<br />

Sie rasch eine<br />

<strong>GUI</strong> zusammen,<br />

fügen etwas<br />

Programm logik<br />

hinzu – fertig ist<br />

die Anwendung.<br />

Zudem verspricht<br />

die Free-Pascal-<br />

IDE allen Object-<br />

Pascal-Programmierern<br />

eine weitgehende<br />

Kompatibilität<br />

zu Delphi.<br />

Tim Schürmann<br />

rEaDME<br />

Lazarus ist eine integrierte<br />

Entwicklungsumgebung<br />

(IDE) für Free Pascal,<br />

die besonders<br />

schnell plattformübergreifende,<br />

grafische Benutzeroberflächen<br />

erstellt.<br />

Den eigenen Object-Pascal-Programmen<br />

eine schicke Benutzeroberfläche<br />

zu verpassen, ist eine<br />

langweilige Routineaufgabe, die<br />

zudem noch viel Zeit schluckt.<br />

Um das fortwährende stupide Ableiten<br />

von zahlreichen Klassen zu<br />

vereinfachen, entwickelte die Firma<br />

Borland bereits Mitte der<br />

90er-Jahre Delphi. In dieser Entwicklungsumgebung<br />

klickt der<br />

Autor seine Benutzeroberfläche<br />

schnell <strong>und</strong> komfortabel mit der<br />

Maus zusammen. Delphi kostet<br />

jedoch einen Haufen Geld <strong>und</strong> beschränkt<br />

sich zudem auf Windows.<br />

Eine mehr als ebenbürtige<br />

Alternative bietet die komplett<br />

freie Entwicklungsumgebung Lazarus:<br />

Sie setzt auf dem beliebten<br />

Pascal-Compiler Free Pascal auf,<br />

besitzt einen großen Funktionsumfang,<br />

liegt den meisten großen<br />

Distributionen bei <strong>und</strong> ist sogar<br />

in vielen Bereichen kompatibel<br />

zum guten alten Delphi. Obendrein<br />

läuft sie auch noch unter<br />

Windows <strong>und</strong> Mac OS X.<br />

Zeichenbrettchen<br />

Nach dem ersten Start überschüttet<br />

Lazarus den Programmierer<br />

mit zahlreichen Fenstern, in denen<br />

sich Delphi-Programmierer schnell<br />

heimisch fühlen dürften<br />

(Abbildung A). Aus<br />

einer Palette<br />

am<br />

oberen Bildschirmrand wählen<br />

Sie zunächst ein passendes <strong>GUI</strong>-<br />

Element <strong>und</strong> platzieren es dann<br />

auf einem Formular – so nennt<br />

Lazarus alle (Dialog-)Fenster des<br />

entstehenden Programms. Haben<br />

Sie diese einmal abgelegt, zupfen<br />

Sie die Elemente über Anfasser<br />

wie in einem Malprogramm auf<br />

die passende Größe <strong>und</strong> schieben<br />

sie an ihre korrekte Stelle. Feineinstellungen<br />

<strong>und</strong> Eigenschaften,<br />

wie etwa die Beschriftung einer<br />

Schaltfläche, modifizieren Sie bequem<br />

im Fenster des sogenannten<br />

Objektinspektors.<br />

Im Hintergr<strong>und</strong> generiert Lazarus<br />

automatisch den passenden<br />

Quellcode, den Sie in einem eigenen<br />

Editor-Fenster nur noch um<br />

die eigentliche Programmlogik ergänzen<br />

müssen. Und selbst dabei<br />

hilft in einigen Fällen der Objektinspektor:<br />

Er listet nicht nur alle<br />

möglichen Ereignisse auf, die das<br />

gerade markierte <strong>GUI</strong>-Element<br />

versteht, sondern verknüpft diese<br />

mit wenigen Mausklicks mit bestehenden<br />

Methoden beziehungsweise<br />

legt eine passende, leere an.<br />

Pflicht <strong>und</strong> Kür<br />

Darüber hinaus bietet Lazarus<br />

sämtliche Funktionen einer herkömmlichen<br />

Entwicklungsumgebung.<br />

So jongliert die Projektverwaltung<br />

auch komplexe Projekte.<br />

Den Überblick über alle beteiligten<br />

Dateien <strong>und</strong> Packages gewährt<br />

ein eigenes Projektinspektor-<br />

Fenster. Um eine Anwendung<br />

zu<br />

übersetzen, genügt es in der Regel<br />

schon, die grüne Wiedergabeschaltfläche<br />

zu drücken. Falls notwendig<br />

dürfen Sie jedem Projekt<br />

individuelle Compiler-Einstellungen<br />

mitgeben. Fehler listet ein eigenes<br />

Fenster auf, ein Mausklick<br />

auf ein Problem springt direkt<br />

zur fraglichen Codestelle (Abbildung<br />

B). Der eingebaute Debugger<br />

kümmert sich um Abstürze<br />

<strong>und</strong> unterbricht das Programm<br />

an zuvor im Editorfenster <strong>per</strong><br />

Mausklick festgelegten Haltepunkten.<br />

Zusätzlich dürfen Sie<br />

das eigene Programm schrittweise<br />

ausführen <strong>und</strong> die Inhalte von<br />

Variablen einsehen.<br />

Der Editor bietet den von professionellen<br />

Entwicklungsumgebungen<br />

gewohnten Leistungsumfang.<br />

So färbt er den Quellcode<br />

ein („Syntax Highlighting“) <strong>und</strong><br />

klappt Codeblöcke beispielsweise<br />

in Form von Methoden vorübergehend<br />

aus beziehungsweise wieder<br />

ein („Code Folding“). Bei der<br />

Programmierung schlägt die Autovervollständigung<br />

(„Code Completion“)<br />

mögliche Methoden<strong>und</strong><br />

Klassennamen vor, hilft beim<br />

Ausfüllen von Parametern <strong>und</strong> ergänzt<br />

beispielsweise automatisch<br />

das end nach einem begin (Abbildung<br />

C, nächste Doppelseite).<br />

Per Tastenkombination kommentieren<br />

Sie schnell alle gerade<br />

markierten Zeilen oder rücken<br />

sie eine Ebene tiefer ein. Häufige<br />

oder wiederkehrende Code-Blöcke<br />

können Sie als eine Art Textbaustein<br />

in Form einer Code--<br />

38 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Lazarus<br />

praxis<br />

Schablone speichern.<br />

Es genügt dann die<br />

Eingabe eines Kürzels<br />

gefolgt von<br />

[Strg]+[J], damit Lazarus<br />

sie gegen die<br />

komplette Vorlage<br />

ersetzt. Die Entwicklungsumgebung<br />

bringt bereits Code-<br />

Schablonen für häufige<br />

Konstrukte mit,<br />

wie etwa for-Schleifen<br />

oder begin/end-<br />

Blöcke.<br />

In einer Klassendeklaration<br />

genügt es,<br />

die Methoden <strong>und</strong><br />

Eigenschaften vorzugeben.<br />

Eine Tastenkombination<br />

erzeugt dann automatisch<br />

leere Methodenrümpfe<br />

sowie passende Getter- <strong>und</strong> Setter-Methoden.<br />

Etwaige Tippfehler<br />

spürt die Schnelle Syntaxprüfung<br />

bereits vor der Übersetzung<br />

auf, weitere Assistenten erraten<br />

offene Quelltextblöcke beziehungsweise<br />

IFDEF/ENDIFs.<br />

El Kapitano<br />

Für die Navigation im Quellcode<br />

hält Lazarus eine ganze Reihe<br />

nützlicher kleiner Hilfen bereit.<br />

Zunächst können Sie den Code<br />

flexibel mit regulären Ausdrücken<br />

durchsuchen <strong>und</strong> ersetzen. Neben<br />

dieser Volltextsuche existiert<br />

noch ein Code-Browser, der explizit<br />

nur die Namen von Packages,<br />

Units <strong>und</strong> Bezeichnern nach einem<br />

Begriff abklap<strong>per</strong>t.<br />

Längere Programme behalten<br />

Sie mit dem CodeExplorer-Fenster<br />

im Blick. Es führt alle verwendeten<br />

Typen, Variablen, Interfaces,<br />

Implementierungen <strong>und</strong> Units<br />

übersichtlich in einer Gliederung<br />

auf <strong>und</strong> springt <strong>per</strong> Mausklick zur<br />

entsprechenden Code-Stelle. Der<br />

im CodeExplorer enthaltene Code<br />

Observer mahnt auf<br />

Wunsch schlechten Programmierstil<br />

an, wie etwa falsche Einrückungen<br />

oder zu lange <strong>und</strong> leere<br />

Prozeduren. Weitere Fenster zeigen<br />

unter anderem die Abhängigkeiten<br />

zwischen den Units sowie<br />

die bislang angelegten Formulare.<br />

Ein eigener FPDoc-Editor hilft bei<br />

der Dokumentation des Quellcodes<br />

nach FPDoc-Standard.<br />

Lazarus hilft beim Refactoring,<br />

indem es Bezeichner im Projekt<br />

umbenennt, markierten Quellcode<br />

in eine neue Prozedur extrahiert<br />

oder Zuweisungen umdreht<br />

(aus A := B; würde B := A;). Darüber<br />

hinaus kann der Editor automatisch<br />

noch nicht implementierte,<br />

abstrakte Methoden aufspüren<br />

<strong>und</strong> eine passende, leere Methode<br />

erzeugen. Lediglich eine Anbindung<br />

an ein Versionierungssystem<br />

sucht man vergebens.<br />

Moderne Klassik<br />

Ziehen Sie innerhalb von Lazarus<br />

eine Schaltfläche auf ein Formular,<br />

erstellt die Entwicklungsumgebung<br />

im Hintergr<strong>und</strong> automatisch<br />

ein neues Objekt vom Typ<br />

TButton. Die zugehörige Klasse<br />

stammt aus der hauseigenen Lazarus<br />

Component Library, kurz<br />

LCL. Dahinter verbirgt sich eine<br />

ganz normale, auch ohne Lazarus<br />

nutzbare Klassenbibliothek, de-<br />

A Lazarus begrüßt<br />

den Entwickler mit<br />

zahlreichen Fenstern.<br />

Das leere Formular in<br />

der Mitte stellt das<br />

Hauptfenster der späteren<br />

Anwendung.<br />

B Dank integriertem<br />

Debugger spürten Sie<br />

fehlerhafte Code-Stellen<br />

rasch auf.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 39<br />

© Roland Warmbier, 123RF


praxis<br />

Lazarus<br />

C Schon während der<br />

Eingabe macht der<br />

Editor Vorschläge.<br />

D Die LCL dient als<br />

Schnittstelle zwischen<br />

Object-Pascal-Programm<br />

<strong>und</strong> der entsprechenden<br />

<strong>GUI</strong>-Bibliothek<br />

der unterstützten<br />

Betriebssysteme.<br />

ren Units <strong>und</strong> Klassen die Benutzeroberfläche<br />

eines Object-Pascal-Programms<br />

erzeugen.<br />

Die LCL zeichnet die einzelnen<br />

<strong>GUI</strong>-Elemente jedoch nicht selbst<br />

auf den Bildschirm, sondern<br />

greift dazu auf eine klassische<br />

Systembibliothek zurück. Auf<br />

welche genau, dürfen Sie als Programmierer<br />

zur Übersetzungszeit<br />

selbst bestimmen. Linux-Nutzer<br />

haben die Wahl zwischen Qt,<br />

GTK+ oder GTK2, eine Unterstützung<br />

für das plattformunabhängige<br />

Free-Pascal-<strong>GUI</strong>-Toolkit [2]<br />

fp<strong>GUI</strong> ist derzeit in Arbeit.<br />

Darüber hinaus gibt es die LCL<br />

auch für andere Betriebssysteme.<br />

Auf Windows <strong>und</strong> Windows CE<br />

nutzt sie direkt die entsprechenden<br />

Systemfunktionen, unter Mac<br />

OS X dürfen Sie sich derzeit noch<br />

zwischen Cocoa <strong>und</strong> Carbon entscheiden.<br />

Abbildung D veranschaulicht<br />

noch einmal den Aufbau<br />

der LCL <strong>und</strong> das Zusammenspiel<br />

der einzelnen Komponenten.<br />

Überträger<br />

Mithilfe der LCL lassen sich folglich<br />

sehr einfach plattformübergreifende<br />

Anwendungen programmieren:<br />

Den einmal erstellten<br />

Quellcode müssen Sie lediglich<br />

auf dem Zielbetriebssystem<br />

neu kompilieren („Write once,<br />

compile everywhere“).<br />

Wie gut das in der Praxis funktioniert,<br />

beweist nicht zuletzt Lazarus<br />

selbst: Die Entwicklungsumgebung<br />

wurde vollständig mithilfe<br />

der LCL programmiert. Über<br />

einen eigenen Menüpunkt lässt<br />

sie sich sogar „mal eben“ im Betrieb<br />

für eine andere <strong>GUI</strong>-Bibliothek<br />

übersetzen.<br />

KostEnlosEr KoMMErz<br />

Lazarus linkt die LCL in der passenden<br />

Geschmacksrichtung statisch<br />

an die Object-Pascal-Anwendung.<br />

Um dennoch die Entwicklung<br />

von kommerziellen Programmen zu<br />

ermöglichen, steht die Klassenbibliothek<br />

unter einer modifizierten<br />

LGPL-Lizenz. Das gilt jedoch dummerweise<br />

nicht für alle enthaltenen<br />

Units. Bevor Sie eine Komponente<br />

in einer kommerziellen Anwendung<br />

nutzen, sollten Sie daher einen<br />

Blick in die Lizenz werfen, die sich<br />

wiederum im Quellcode der jeweiligen<br />

Komponente versteckt. Die<br />

Entwicklungsumgebung selbst steht<br />

übrigens unter der GPL.<br />

Allerdings gibt es noch zwei kleine<br />

Stol<strong>per</strong>fallen: Zum einen befinden<br />

sich einige Schnittstellen,<br />

wie etwa die zu Qt, offiziell noch<br />

in der Beta-Phase. Sie laufen jedoch<br />

schon recht stabil <strong>und</strong> werden<br />

in der Praxis von Programmierern<br />

fleißig genutzt. Zum anderen<br />

versucht die LCL, den <strong>GUI</strong>-<br />

Richtlinien des jeweiligen Betriebssystems<br />

zu folgen. Das<br />

führt wiederum dazu, dass sich<br />

einige Komponenten auf jeder<br />

Plattform etwas anders verhalten.<br />

Beispielsweise lassen sich<br />

unter Windows bestimmte Dialogfenster<br />

nicht mit der Maus<br />

vergrößern, unter X11 hingegen<br />

schon. Auch Tastenkürzel fangen<br />

die Betriebssysteme unterschiedlich<br />

ab. Das Lazarus-Wiki [3] hält<br />

deshalb gleich mehrere Seiten mit<br />

Tipps zur plattformübergreifenden<br />

Programmierung bereit.<br />

Die LCL kann übrigens noch<br />

mehr, als lediglich bunte Fenster<br />

auf den Bildschirm zu bringen. So<br />

bietet sie unter anderem Klassen<br />

für den einfachen <strong>und</strong> schnellen<br />

Zugriff auf Datenbanken, darunter<br />

PostgreSQL, dBase <strong>und</strong> My-<br />

SQL. Innerhalb von Lazarus können<br />

Sie die Komponenten für die<br />

Datenbankanbindung wie andere<br />

<strong>GUI</strong>-Elemente auf dem Formular<br />

ablegen. Dort erscheinen sie als<br />

Symbole, in der fertigen Anwendung<br />

verrichten sie ihre Arbeit<br />

unsichtbar im Hintergr<strong>und</strong> (Abbildung<br />

E).<br />

Das doppelte Orakel<br />

Als Vorbild für die LCL dient die<br />

Visual Component Library (VCL)<br />

aus Delphi. Der weiter oben erwähnte<br />

TButton dürfte deshalb alten<br />

Delphi-Hasen absichtlich bekannt<br />

vorkommen. Dennoch arbeitet<br />

die LCL nicht vollständig<br />

zur VCL kompatibel. Einige Unterschiede<br />

sind der Plattformunabhängigkeit<br />

geschuldet <strong>und</strong> somit<br />

40 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Lazarus<br />

praxis<br />

gewollt, während andere<br />

Komponenten noch durch<br />

Abwesenheit glänzen.<br />

Das betrifft insbesondere<br />

Klassen für Multimedia-Anwendungen<br />

(wie<br />

TAnimate), auf Windows<br />

zugeschnittene Komponenten<br />

(wie TMediaPlayer)<br />

sowie den Netzwerkzugriff<br />

(Stichwort ADO).<br />

Delphi- <strong>und</strong> Kylix-Programme<br />

lassen sich folglich<br />

nicht eins zu eins in<br />

Lazarus übernehmen,<br />

sondern verlangen eine<br />

Anpassung. Lazarus hilft<br />

zwar mit eigenen Assistenten<br />

bei der Konvertierung,<br />

um eine Nachbearbeitung<br />

kommen Sie jedoch meist nicht<br />

herum. Im Lazarus-Wiki finden<br />

Umsteiger neben einer Liste mit<br />

den Unterschieden auch mehrere<br />

Seiten mit Tipps <strong>und</strong> Anleitungen.<br />

Fazit<br />

Haben Sie sich erst einmal mit<br />

der etwas überladen wirkenden<br />

Oberfläche angefre<strong>und</strong>et, erstellen<br />

Sie mit Lazarus einen plattformübergreifenden<br />

Taschenrechner<br />

in wenigen Minuten. In<br />

dieser Zeit leiten Nutzer einer<br />

herkömmlichen Entwicklungsumgebung<br />

gerade mal die Klassen<br />

für die Schaltflächen ab. Beim<br />

Einstieg hilft das gut bestückte<br />

<strong>und</strong> teilweise eingedeutschte<br />

Wiki [3]. Anfänger sollten dort<br />

vor allem einen Blick in die Tutorials<br />

werfen.<br />

Der Umstieg von Delphi gelingt<br />

relativ einfach, wenngleich Sie<br />

um eine manuelle Nachbearbeitung<br />

nicht herumkommen. Als<br />

Lohn winkt jedoch eine Object-<br />

[1] Lazarus:<br />

http:// www. lazarus. freepascal. org/<br />

[2] fp<strong>GUI</strong>: http:// fpgui. sourceforge. net/<br />

[3] Lazarus-Wiki:<br />

http:// wiki. lazarus. freepascal. org/<br />

infos<br />

Pascal-Anwendung, die sich für<br />

alle großen Betriebssysteme übersetzen<br />

lässt.<br />

Auch nach über zehn Jahren<br />

läuft die Entwicklung an Lazarus<br />

<strong>und</strong> der LCL auf vollen Touren.<br />

Während andere Programme in<br />

dieser Zeit schon mehrere Versionsnummern<br />

verschlissen hätten,<br />

muss die Entwicklungsumgebung<br />

Ausgehend von Algol 60 entwickelte<br />

Niklaus Wirth Anfang der 70er-Jahre<br />

die strukturierte <strong>und</strong> vorwiegend für<br />

Ausbildungszwecke gedachte Programmiersprache<br />

Pascal. Vor allem in<br />

den 80er-Jahren fand sie – nicht zuletzt<br />

durch die günstige Entwicklungsumgebung<br />

Turbo Pascal von Borland –<br />

eine weite Verbreitung. Durch den Erfolg<br />

angestachelt, erweiterte Borland<br />

sowohl den Funktionsumfang des Paketes<br />

als auch die Sprache selbst. So<br />

stülpte man ihr Ende der 80er-Jahre<br />

objektorientierte Konzepte über <strong>und</strong><br />

nannte das Ergebnis Object Pascal.<br />

Mitte der 90er-Jahre führte Borland<br />

eine von Gr<strong>und</strong> auf neu geschriebene<br />

Entwicklungsumgebung namens Delphi<br />

ein. Mit ihr konnte man die Benutzeroberflächen<br />

von Object-Pascal-Programmen<br />

komfortabel <strong>und</strong> schnell wie<br />

auf einem Zeichenbrett entwerfen.<br />

Als gr<strong>und</strong>legende <strong>GUI</strong>-Bibliothek<br />

diente dabei die Visual Component<br />

Library, kurz VCL. Sie war genau wie<br />

Delphi vollständig auf Windows zugeschnitten.<br />

Den wachsenden Linux-<br />

immer noch mit einer vorausgehenden<br />

Null auskommen – zum<br />

Redaktionsschluss aktuell war die<br />

Version 0.9.30. Davon sollten Sie<br />

sich aber nicht abschrecken lassen:<br />

Lazarus läuft schon jetzt stabil<br />

<strong>und</strong> stellt zusammen mit Free<br />

Pascal einen ernstzunehmenden<br />

Konkurrenten für das altehrwürdige<br />

Delphi. (jlu) n<br />

zEitrEisE<br />

Markt wollte Borland 2001 mit Kylix<br />

erobern. Dahinter verbarg sich eine<br />

<strong>per</strong> Wine emulierte Delphi-Oberfläche,<br />

die zusammen mit der stark an VCL<br />

angelehnten <strong>GUI</strong>-Bibliothek CLX (für<br />

„Component Library for Cross Platform<br />

Development“) native grafische<br />

Linux-Programme produzieren konnte.<br />

Heute wird Delphi von Embarcadero<br />

Technologies weiterentwickelt <strong>und</strong><br />

vertrieben, Kylix entfiel mangels Erfolg<br />

wieder aus dem Programm.<br />

Unzufrieden mit dem Vorgehen von<br />

Borland begann der Student Paul<br />

Klämpfl bereits Anfang der 90er-Jahre<br />

die Arbeit an einem freien Compiler.<br />

Vor allem die Kompatibilität zu Turbo<br />

Pascal <strong>und</strong> Delphi sowie die einfache<br />

Portierbarkeit machten Free Pascal<br />

schnell zu einem der beliebtesten,<br />

freien Pascal-Compiler. Allein eine<br />

Delphi-ähnliche, visuelle Entwicklungsumgebung<br />

fehlte. Abhilfe wollte zunächst<br />

das Projekt Megido schaffen,<br />

das jedoch 1999 unterging. Aus den<br />

Trümmern entstand das Projekt Lazarus<br />

– daher auch der biblische Name.<br />

E Lazarus bringt<br />

zahlreiche Beispielprogramme<br />

mit, wie<br />

diese Adressverwaltung.<br />

Sie zeigt den<br />

Umgang mit der Datenbankprogrammierung.<br />

Bei den Symbolen<br />

in der weißen Fläche<br />

des Hauptfensters<br />

handelt es sich um die<br />

Objekte für die Datenbankanbindung.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 41


Praxis<br />

SSL-Authentifizierung mit Apache<br />

SSL-Authentifizierung<br />

Geschlossene<br />

Gesellschaft<br />

Die Anmeldung auf Webseiten mithilfe von Benutzernamen <strong>und</strong> Passwort<br />

birgt gewisse Gefahren. Für deutlich mehr Sicherheit sorgt der Webserver<br />

Apache durch eine zertifikatsbasierte Anmeldung. Florian Effenberger<br />

© Adrian van Leen, sxc.hu<br />

rEaDME<br />

Webseiten mit Benutzername<br />

<strong>und</strong> Passwort zu<br />

schützen, ist einfach –<br />

manchmal zu einfach.<br />

Wer ohnehin eine eigene<br />

Zertifizierungsstelle<br />

betreibt, baut<br />

diese mit geringem Aufwand<br />

für die Authentifizierung<br />

am Webserver<br />

aus. Das ist nicht nur<br />

sicherer, sondern erlaubt<br />

auch das zentrale<br />

Steuern der Zugriffsberechtigungen.<br />

Was ist sNi?<br />

SNI steht für Server Name Indication <strong>und</strong> löst ein seit Jahren bestehendes<br />

SSL-Problem. Bislang war Apache lediglich in der<br />

Lage, pro IP-Adresse genau eine Domain verschlüsselt zu betreiben.<br />

Bei SNI sendet der Browser vorher die gewünschte Adresse<br />

unverschlüsselt, was den Einsatz mehrerer SSL-Domains pro IP-<br />

Adresse ermöglicht. Gerade in Zeiten der IPv4-Adressknappheit<br />

ist das äußerst hilfreich. Sowohl die neueren Versionen von<br />

Apache (ab Ubuntu 10.04) als auch Firefox 4.0 unterstützen SNI.<br />

Die häufig anzutreffende Kombination Windows XP / Internet Explorer,<br />

gleich welcher Version, beherrscht SNI hingegen nicht.<br />

Foren, Blogs oder Content-Mana gement-Systeme<br />

besitzen meist eigene<br />

Authentifizierungssysteme.<br />

Doch auch der Webserver selbst<br />

erlaubt eine Zugangskontrolle –<br />

fast jeder Anwender sah die sogenannte<br />

.htaccess-Abfrage (Abbildung<br />

A) schon einmal. In jüngerer<br />

Zeit hält zudem das Open ID-<br />

Verfahren Einzug, bei dem eine<br />

einzige Kennung als eine Art<br />

Single-Sign-On den Zugriff auf<br />

verschiedene Seiten öffnet. All<br />

diese Möglichkeiten verbindet,<br />

dass sie lediglich zwei Daten zur<br />

Authentifizierung abfragen: Benutzernamen<br />

<strong>und</strong> Passwort. Gelangen<br />

diese beiden Informationen<br />

in falsche Hände, stehen Dritten<br />

alle Türen offen.<br />

Als wesentlich sicherer erweist<br />

sich die Authentifizierung mittels<br />

Zertifikat: Sie überträgt beim Anmelden<br />

kein Passwort, sondern<br />

einen Schlüssel, der als Datei auf<br />

der Festplatte des Benutzers liegt.<br />

Diese Datei wiederum schützt ein<br />

Kennwort, sodass ein potenzieller<br />

Angreifer nicht nur den Schlüssel,<br />

sondern auch das geheime Passwort<br />

benötigt. Dieses ändern Sie<br />

bei Bedarf jederzeit problemlos.<br />

Erscheint auch das noch zu riskant,<br />

speichern Sie das Zertifikat<br />

auf einem sogenannten USB-Token<br />

oder einer Smartcard.<br />

ListiNg 1<br />

<br />

ServerName vhost.dmn.tld<br />

DocumentRoot /var/www/sites/<br />

vhost.dmn.tld<br />

SSLEngine On<br />

SSLCertificateFile /etc/ssl/<br />

certs/vhost.dmn.tld.crt<br />

SSLCertificateKeyFile /etc/ssl/<br />

private/vhost.dmn.tld.key<br />

<br />

Viele Anwender kennen dieses<br />

Prinzip der zertifikatsbasierten<br />

Authentifizierung schon von der<br />

E-Mail-Verschlüsselung, denn sowohl<br />

PGP als auch S/ MIME funktionieren<br />

mit passwortgeschützten<br />

Schlüsseln. Wer viele Server<br />

administriert, verwendet in den<br />

meisten Fällen zur Anmeldung via<br />

SSH ebenfalls die zertifikatsbasierte<br />

Anmeldung, die einen sicheren<br />

Key anstelle eines volatilen<br />

Passwortes überträgt.<br />

Schlüssel, Zertifikate, Zertifizierungsstelle<br />

– das klingt zunächst<br />

kompliziert, bietet aber handfeste<br />

Vorteile. Zum einen stellt die Notwendigkeit<br />

des Zertifikats oder<br />

der Zugriff auf die Smartcard ein<br />

weitaus größeres Hindernis für<br />

Angreifer dar als eine Passwortabfrage.<br />

Zum anderen stellen viele<br />

Unternehmen ohnehin Zertifikate<br />

für Ihre Mitarbeiter aus. Des<br />

Weiteren lassen diese sich viel<br />

komfortabler zentral verwalten<br />

als simple Passwörter, da sie von<br />

Haus aus Gültigkeitsdauern <strong>und</strong><br />

S<strong>per</strong>rlisten unterstützen.<br />

42 08 | 11<br />

www.linux-user.de


SSL-Authentifizierung<br />

Praxis<br />

Allerdings bringt diese Art der<br />

Authentifizierung auch Nachteile<br />

mit sich: Mal eben vom Rechner<br />

des Kollegen aus am Server einloggen,<br />

funktioniert auf diesem<br />

Weg genauso wenig wie der Zugriff<br />

auf wichtige Daten, wenn der<br />

Schlüssel durch einen Absturz<br />

verloren ging. Auch eignet sich ein<br />

solcher Schutz nur dann, wenn jeder<br />

Mitarbeiter einen entsprechenden<br />

Schlüssel erhält. Aber gerade<br />

weil diese Methode das Login<br />

nicht „mal eben“ von jedem Gerät<br />

aus ermöglicht, trägt sie maßgeblich<br />

zur Sicherheit bei.<br />

Gr<strong>und</strong>verschlüsselung<br />

Das Testsystem besteht sowohl<br />

auf dem Client als auch dem Server<br />

aus Ubuntu 10.10. Als Webserver<br />

kommt Apache aus den<br />

Ubuntu-Paketquellen zum Einsatz,<br />

als Browser Firefox 4.0 direkt<br />

von Mozilla [1]. Apache installieren<br />

Sie mittels<br />

# apt‐get install apache2‐suexec U<br />

apache2‐mpm‐prefork<br />

Nach der Installation aktivieren<br />

Sie das SSL-Modul mithilfe des<br />

Kommandozeilenbefehls sudo<br />

a2enmod ssl. Zum Aktivieren von<br />

SNI (siehe Kasten Was ist SNI?)<br />

fügen Sie in die Datei /etc/<br />

apache2/ports.conf den Eintrag<br />

NameVirtualHost *:443 unter der bereits<br />

vorhandenen Zeile ein <strong>und</strong><br />

starten Apache abschließend mit<br />

der Eingabe von sudo /etc/init.d/<br />

apache2 reload neu.<br />

Der Webserver muss bereits in<br />

der Lage sein, verschlüsselte Seiten<br />

auszuliefern, bevor er auch<br />

Zertifikate zur Anmeldung akzeptiert.<br />

Richten Sie deswegen zunächst<br />

eine gewöhnliche SSL-verschlüsselte<br />

Seite ein <strong>und</strong> stellen<br />

Sie sicher,<br />

dass diese<br />

funktioniert.<br />

Erst<br />

danach fügen<br />

Sie die<br />

Authentifizierung<br />

hinzu. Fehlt die virtuelle<br />

Seite, holen Sie das mit den folgenden<br />

Schritten nach:<br />

• Legen Sie im Ordner /etc/<br />

apache2 /sites‐available/vhost.<br />

dmn.tld eine Datei mit dem Inhalt<br />

von Listing 1 ab. Diese beschreibt<br />

den virtuellen Host<br />

<strong>und</strong> kommt auch später zur<br />

Konfiguration der Authentifizierung<br />

zum Einsatz. Statt<br />

vhost.dmn.tld benutzen Sie den<br />

Namen der Seite. Setzen Sie ein<br />

sogenanntes Chained SSL<br />

Certificate ein, ergänzen Sie<br />

das noch um die Zeile<br />

SSLCertificate ChainFile /etc/ssl/<br />

certs/vhost.dmn.tld.chain<br />

• Erstellen Sie mittels mkdir ‐p<br />

/ var/www/sites/vhost.dmn.tld ein<br />

Verzeichnis, in dem Sie den Inhalt<br />

der Webseite ablegen.<br />

• Aktivieren Sie die neue Seite<br />

durch das Kommando a2ensite<br />

vhost.dmn.tld <strong>und</strong> starten anschließend<br />

Apache neu.<br />

• Setzen Sie eine Firewall ein <strong>und</strong><br />

öffnen Sie abschließend den<br />

TCP-Port 443, beispielsweise<br />

über sudo ufw allow 443/tcp.<br />

Das SSL-Zertifikat zum Betrieb<br />

der Seite sowie den dazugehörigen<br />

Schlüssel erzeugen Sie mit<br />

denselben Werkzeugen, die Sie<br />

auch zur Zertifikatsverwaltung<br />

einsetzen, beispielsweise XCA [2]<br />

oder TinyCA [3]. Für einen ersten<br />

Test genügt auch ein manuell gefertigtes<br />

Zertifikat. Wie Sie es erstellen,<br />

zeigt Listing 2. Alternativ<br />

– aber aufgr<strong>und</strong> der Kosten nur<br />

für große Firmen praktikabel –<br />

nutzen Sie ein eigenes Intermediate<br />

Certificate Ihres Anbieters.<br />

Rufen Sie nun die Webseite im<br />

Browser auf, erhalten Sie – sofern<br />

das Zertifikat nicht von einer<br />

bekannten CA (Certificate<br />

Authority) stammt – eine Fehlermeldung<br />

(Abbildung B). Nach<br />

dem Bestätigen der Warnung<br />

zeigt die Adress zeile des Browsers<br />

durch ein blau hinterlegtes<br />

Symbol (Abbildung C) die aktive<br />

Verschlüsselung an.<br />

Nur mit Eintrittskarte<br />

Danach gilt es noch, dem Webserver<br />

mitzuteilen, dass er nicht nur<br />

Verbindungen verschlüsseln soll,<br />

sondern auch Clients <strong>per</strong> SSL-Zertifikat<br />

authentifiziert. Die gültigen<br />

Schlüssel legen Sie dabei nicht<br />

etwa individuell fest, sondern<br />

speichern alle erlaubten Zertifizierungsstellen<br />

in einer Datei. Ist<br />

das vom Client angebotene Zertifikat<br />

von einer der dort genannten<br />

CAs signiert, gewährt Apache<br />

den Zugriff.<br />

A Der klassischen Anmeldung<br />

<strong>per</strong> .htaccess<br />

haftet ein Makel an:<br />

Geraten die Login-Daten<br />

in falsche Hände,<br />

stehen jedem Tür <strong>und</strong><br />

Tor offen.<br />

XCA 0.9.0<br />

LU/xca/<br />

TinyCA 0.7.5<br />

LU/tinyca/<br />

B Die Firefox-Meldung<br />

warnt vor Ihrem noch<br />

unbekannten Zertifikat.<br />

ListiNg 2<br />

$ openssl req ‐new > vhost.dmn.tld.csr ‐newkey rsa:2048 ‐keyout<br />

vhost.dmn.tld.pem<br />

$ openssl rsa ‐in vhost.dmn.tld.pem ‐out /etc/ssl/private/vhost.dmn.<br />

tld.key<br />

$ openssl x509 ‐in vhost.dmn.tld.csr ‐out /etc/ssl/certs/vhost.dmn.<br />

tld.crt ‐req ‐signkey /etc/ssl/private/vhost.dmn.tld.key ‐days 3650<br />

C Der blaue Balken neben der Adresszeile weist auf die verschlüsselte<br />

Verbindung hin.<br />

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08 | 11 43


Praxis<br />

SSL-Authentifizierung<br />

E Vollendet: Nach<br />

dem Einrichten erscheint<br />

anstelle der<br />

Passwortabfrage<br />

die nach dem passenden<br />

Zertifikat.<br />

D Vor allem beim Einrichten<br />

des Webservers<br />

hilft es, dass<br />

Firefox jedes Mal nach<br />

dem zu benutzenden<br />

Zertifikat fragt.<br />

F Umständliche Kommandozeilenbefehle<br />

gehören dank XCA der<br />

Vergangenheit an. Mithilfe<br />

der Software erstellen<br />

Sie im Handumdrehen<br />

die notwendigen<br />

Zertifikate.<br />

Verfügen Sie schon über eine Zertifizierungsstelle<br />

<strong>und</strong> wurden die<br />

Browser der Anwender richtig<br />

konfiguriert, dann genügt es,<br />

wenn Sie den virtuellen Host in<br />

/ etc/apache2/sites‐available/vhost.<br />

dmn.tld noch um die Zeilen aus<br />

Listing 3 ergänzen <strong>und</strong> Apache<br />

neu starten.<br />

Zeile 1 besagt, dass sich alle<br />

Zertifikate, die von den in /etc/<br />

ssl/certs/intranet‐ca.crt genannten<br />

Zertifizierungsstellen unterschrieben<br />

sind, anmelden dürfen.<br />

Die Direktive in Zeile 2 erzwingt<br />

durch (require) die Anmeldung<br />

<strong>per</strong> Zertifikat. Beachten Sie:<br />

Ohne diese Anweisung findet keine<br />

Authentifizierung statt. Zeile<br />

3 erlaubt fünf Zwischenzertifikate,<br />

was insbesondere für große<br />

Zertifizierungsstellen wichtig ist.<br />

Stammen alle Zertifikate direkt<br />

von der CA ohne Zwischen-Instanzen<br />

ab, tragen Sie hier 1 ein.<br />

Je nach verwendetem Browser<br />

erfolgt die Au then ti fi zie rung automatisch<br />

nach der Eingabe des<br />

Master-Passworts oder der Auswahl<br />

des ent spre chen den Zertifikats.<br />

Im Fall von Firefox stellen<br />

Sie sicher, dass unter Bearbeiten |<br />

Einstellungen | Erweitert | Verschlüsselung,<br />

die Option Jedes Mal<br />

fragen aktiv ist (Abbildung D).<br />

Das hilft zumindest während der<br />

Installation am Server dabei, Fehler<br />

zu entdecken. Nach dem Konfigurieren<br />

des Servers <strong>und</strong> dem<br />

Ausstatten des Browsers mit dem<br />

Zertifikat fragt der Browser Sie<br />

beim nächsten Besuch der Seite<br />

danach (Abbildung E).<br />

Diese Technik erlaubt beim<br />

Passwortschutz <strong>per</strong> .htaccess das<br />

Ab<strong>sichern</strong> einzelner Verzeichnisse<br />

oder Adressen. Um beispielsweise<br />

nur das Wiki zu schützen,<br />

konfigurieren Sie den virtuellen<br />

Host wie in Listing 4 gezeigt.<br />

Dort sehen Sie gleichzeitig auch,<br />

wie Sie mittels mod_rewrite [4] automatisch<br />

alle unverschlüsselten<br />

Aufrufe umleiten. Achtung: Hier<br />

gibt es ein Sicherheitsrisiko, das<br />

der Kasten Sicherheitsrisiko bei<br />

mehreren virtuellen Hosts beschreibt.<br />

Mod_rewrite müssen<br />

Sie nur vorher <strong>per</strong> a2enmod rewrite<br />

aktivieren. Die Nutzung von<br />

ListiNg 3<br />

sichErhEitsrisiko bEi MEhrErEN virtuELLEN hosts<br />

01 SSLCACertificateFile /etc/<br />

ssl/certs/intranet‐ca.crt<br />

02 SSLVerifyClient require<br />

03 SSLVerifyDepth 5<br />

Definieren Sie für dieselbe Adresse auch einen unverschlüsselten<br />

Virtual Host, wie in Listing 4, dann<br />

stellen Sie unbedingt sicher, dass dieser entweder<br />

alle Anfragen sofort umleitet, oder aber wie im Beispiel<br />

zusätzlich auf einen leeren Pfad verweist. Andernfalls<br />

stehen Ihre eigentlich geschützten Inhalte<br />

über das normale HTTP-Protokoll frei im Netz, da<br />

die Direktive SSLVerifyClient hier nicht greift.<br />

Mod_rewrite ist<br />

übrigens keineswegs<br />

zwingend,<br />

sondern erspart<br />

Anwendern lediglich<br />

das händische Eintippen des<br />

HTTPS-Protokolls.<br />

Der Notar im eigenen Haus<br />

Am Beispiel der freien Software<br />

XCA zeigen wir Ihnen den Aufbau<br />

einer kleinen Zertifizierungsstelle<br />

zu Testzwecken. Sie erhalten das<br />

Programm als fertiges Ubuntu-<br />

Paket mittels apt‐get install xca<br />

<strong>und</strong> starten es im GNOME-Menü<br />

unter Anwendungen | Zubehör |<br />

XCA. Der Aufbau einer kleinen<br />

Testinstanz läuft dabei in drei<br />

Schritten ab: Erzeugen der XCAeigenen<br />

Datenbank, Erstellen der<br />

Zertifizierungsstelle <strong>und</strong> zuletzt<br />

Ausstellen von Zertifikaten mit<br />

der neuen CA. Nach dem Start<br />

ListiNg 4<br />

<br />

ServerName vhost.dmn.tld<br />

DocumentRoot /var/www/sites/<br />

vhost.dmn.tld‐80<br />

RewriteEngine on<br />

RewriteRule ^(.*)<br />

https://%{SERVER_NAME}$1 [NE,L]<br />

<br />

<br />

ServerName vhost.dmn.tld<br />

DocumentRoot /var/www/sites/<br />

vhost.dmn.tld<br />

SSLEngine On<br />

SSLCertificateFile /etc/ssl/<br />

certs/vhost.dmn.tld.crt<br />

SSLCertificateKeyFile /etc/ssl/<br />

private/vhost.dmn.tld.key<br />

<br />

SSLCACertificateFile /etc/ssl/<br />

certs/intranet‐ca.crt<br />

SSLVerifyClient require<br />

SSLVerifyDepth 5<br />

<br />

<br />

44 08 | 11<br />

www.linux-user.de


SSL-Authentifizierung<br />

Praxis<br />

G Die Test-CA<br />

unterschreibt<br />

das Zertifikat<br />

vom Admin.<br />

von XCA klicken<br />

Sie auf<br />

Datei | New<br />

DataBase<br />

<strong>und</strong> wählen den Speicherort für<br />

die Datenbank. Darin legt das<br />

Programm sämtliche Schlüssel<br />

<strong>und</strong> Zertifikate ab – verwahren<br />

Sie diese daher gut, <strong>und</strong> wählen<br />

Sie ein sicheres Passwort.<br />

Erstellen Sie unter dem ersten<br />

Reiter mindestens zwei private<br />

Schlüssel – einen für die Zertifizierungsstelle<br />

selbst <strong>und</strong> einen für<br />

den ersten Client beziehungsweise<br />

Benutzer. Als Schlüsseltyp wählen<br />

Sie RSA mit einer Länge von<br />

2048 Bit. Vergeben Sie möglichst<br />

eindeutige Namen, wenn sie auch<br />

nur intern zum Einsatz kommen.<br />

Planen Sie mehrere Benutzer, legen<br />

Sie für jeden einen eigenen<br />

Schlüssel an. Hier zeigt sich auch,<br />

warum es sich derzeit nur um eine<br />

Testinstanz handelt – im Normalfall<br />

erstellt sich jeder Anwender<br />

aus Sicherheitsgründen den<br />

Schlüssel selbst.<br />

Auf der nächsten Registerkarte<br />

erstellen Sie zu jedem Schlüssel<br />

eine Unterschriftsanfrage. Beachten<br />

Sie, unter Vorlage den richtigen<br />

Typ auswählen, den Sie anschließend<br />

übernehmen: CA für die<br />

Zertifizierungsstelle, also genau<br />

einmal, <strong>und</strong> für jeden Benutzer<br />

HTTPS_client. Als Algorithmus<br />

empfiehlt sich generell SHA-512.<br />

Unter Besitzer wählen Sie den korrespondierenden<br />

Schlüssel aus,<br />

<strong>und</strong> füllen unter Distinguished<br />

Name die Angaben zum Zertifikats<br />

inhaber aus (Abbildung F).<br />

Im nächsten Schritt erstellen Sie<br />

das Zertifikat in der entsprechenden<br />

Registerkarte. Auch hier übernehmen<br />

Sie wieder die korrekte<br />

Vorlage <strong>und</strong> setzen den Algorithmus.<br />

Anschließend wählen Sie die<br />

zu signierende Anfrage. Hier gibt<br />

es einen kleinen, aber wichtigen<br />

Unterschied: Beim Erstellen der<br />

CA müssen Sie ein selbst signiertes<br />

Zertifikat erzeugen, die Benutzer<br />

hingegen mit der soeben erzeugten<br />

CA unterschreiben (Abbildung<br />

G). In jedem Fall deaktivieren<br />

Sie Copy extensions from the<br />

request, da es sonst zu Fehlermeldungen<br />

kommt. Danach zeigt XCA<br />

die Benutzer-Zertifikate unterhalb<br />

der Zertifizierungsinstanz an (Abbildung<br />

H).<br />

Das R<strong>und</strong>e ins Eckige<br />

Nun gilt es, das Zertifikat samt<br />

Schlüssel auf die Browser der Anwender<br />

zu verteilen <strong>und</strong> auch dem<br />

Webserver die CA bekannt zu machen.<br />

XCA hält dafür eine praktische<br />

Exportfunktion bereit. In unserem<br />

Beispiel speichern Sie das<br />

Zertifikat der CA im sogenannten<br />

PEM-Format unter /etc/ssl/certs/<br />

intranet‐ca.crt ab. Die Zertifikate<br />

der Benutzer speichern Sie dagegen<br />

als PKCS #12, denn sie enthalten<br />

auch den privaten Schlüssel.<br />

iNfos<br />

[1] Firefox-4.0-Download:<br />

http:// www. getfirefox. com<br />

[2] XCA: http:// sourceforge. net/ projects/ xca/<br />

[3] TinyCA: http:// tinyca. sm-zone. net<br />

[4] Workshop Mod_rewrite: F. Effenberger,<br />

„Umgeschrieben“, LU 07/ 2011, S. 76,<br />

http:// www. linux-community. de/ 22935<br />

[5] Apache-Dokumentation zu Mod_ssl:<br />

http:// httpd. apache. org/ docs/ current/<br />

mod/ mod_ssl. html<br />

[6] Apache SSL-Howto: http:// httpd. apache.<br />

org/ docs/ current/ ssl/ ssl_howto. html<br />

Um Firefox das Zertifikat bekannt<br />

zu machen, gehen Sie auf<br />

Bearbeiten | Einstellungen | Erweitert<br />

| Verschlüsselung | Zertifikate<br />

anzeigen | Ihre Zertifikate <strong>und</strong> klicken<br />

auf Importieren…. Nach Eingabe<br />

des korrekten Kennworts,<br />

mit dem Sie die Datei beim Export<br />

aus XCA verschlüsselt haben,<br />

stehen die Zertifikate zur<br />

Verfügung (Abbildung I). Einige<br />

Browser – im Test unter anderem<br />

O<strong>per</strong>a – verlangten zudem die<br />

Installation des öffentlichen CA-<br />

Zertifikats (PEM-Datei).<br />

Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />

Die Konfiguration der Authentifizierung<br />

<strong>per</strong> Zertifikat gestaltet<br />

sich zwar aufwändig, bringt aber<br />

einen erheblichen Sicherheitsvorteil<br />

gegenüber passwortbasierten<br />

Anmeldeverfahren. Allerdings gilt<br />

es, den Aufbau der eigenen Zertifizierungsinstanz<br />

vorab gut zu<br />

planen. Im Produktivbetrieb sollten<br />

Sie zudem eine S<strong>per</strong>rliste<br />

(CRL) implementieren <strong>und</strong> daneben<br />

zum Schutz vor Kompromittierung<br />

auch über den Einsatz von<br />

Zwischen-CAs nachdenken. Einen<br />

guten Überblick über die Serverseite<br />

liefert die Apache-eigene Dokumentation<br />

([5],[6]), den Rest<br />

erklärt das Handbuch der eingesetzten<br />

PKI-Lösung. (tle) n<br />

H Hierarchische Darstellung:<br />

Die Test-CA<br />

signiert drei Benutzerzertifikate.<br />

DEr autor<br />

Florian Effenberger<br />

engagiert sich seit<br />

vielen Jahren ehrenamtlich<br />

für freie Software.<br />

Er ist Gründungsmitglied<br />

<strong>und</strong><br />

Mitglied des Steering<br />

Committee der Document<br />

Fo<strong>und</strong>ation. Zuvor<br />

war er fast sieben<br />

Jahre im Projekt<br />

OpenOffice.org aktiv,<br />

zuletzt als Marketing<br />

Project Lead. Zudem<br />

schreibt er regelmäßig<br />

für zahlreiche<br />

deutsch- <strong>und</strong> englischsprachige<br />

Fachpublikationen.<br />

I In der Zertifikatsverwaltung<br />

von Firefox erscheint<br />

jetzt auch Ihres.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 45


praxis<br />

Trinity Rescue Kit<br />

Das Trinity Rescue<br />

Kit orientiert sich<br />

an den Bedürfnissen<br />

des Admin-<br />

Alltags <strong>und</strong> integriert<br />

wichtige<br />

Tools zum Warten<br />

<strong>und</strong> Retten von<br />

Linux- <strong>und</strong> Windows-PCs.<br />

Erik Bärwaldt<br />

© A Syed, sxc.hu<br />

Datenrettung für Linux <strong>und</strong> Windows<br />

Rettungszentrale<br />

rEaDME<br />

Beim Verwalten eines<br />

Netzwerks mit mehreren<br />

Betriebssystemen<br />

verursachen unterschiedliche<br />

Werkzeuge<br />

einen erhöhten Aufwand.<br />

Mit dem plattformübergreifend<br />

nutzbaren<br />

Trinity Rescue Kit<br />

sparen Sie beim Beheben<br />

von Problemen viel<br />

Zeit <strong>und</strong> Arbeit.<br />

In gemischten Linux- <strong>und</strong> Windows-Netzen<br />

brauchen Sie bei<br />

Störfällen eine stattliche Anzahl<br />

Programme, um Fehlerursachen<br />

zu lokalisieren <strong>und</strong> verlorene oder<br />

beschädigte Daten zu rekonstruieren.<br />

Das liegt nicht nur an den<br />

unterschiedlichen Plattformen,<br />

sondern auch an der Vielzahl von<br />

Anwendungen, die sich im Lauf<br />

der Jahre in einem Heimnetzwerk<br />

oder auch einer Büroumgebung<br />

ansammeln. Die schnellen<br />

Innovationszyklen bei der Hardware<br />

tragen das Ihre dazu bei, um<br />

die ganze Situation noch unübersichtlicher<br />

zu gestalten.<br />

Für Entspannung bei der Wartung<br />

sorgt da die Live-Distribution<br />

Trinity Rescue Kit (TRK): Sie<br />

versteht sich nicht nur mit Linux<br />

bestens, sondern hilft auch bei<br />

Problemen mit anderen Betriebssystemen.<br />

Sie erhalten TRK als<br />

r<strong>und</strong> 135 MByte großes ISO-<br />

Image [1] für eine Live-CD. Alternativ<br />

lässt sich auch ein USB-<br />

Stick als Live-Medium nutzen. Allerdings<br />

weisen viele ältere Personal<br />

Computer zwar USB-Anschlüsse<br />

auf, können von diesen<br />

jedoch nicht booten. Insofern bietet<br />

die Live-CD universellere Einsatzmöglichkeiten.<br />

Das hauptsächlich auf Mandriva<br />

basierende Trinity Rescue Kit<br />

lenkt nicht mit grafischen Gimmicks<br />

vom eigentlichen Einsatzzweck<br />

ab, sondern kommt mit<br />

einem auf den ersten Blick anachronistisch<br />

wirkenden Textbildschirm<br />

daher. Unter der Haube<br />

versieht jedoch bei der neuen<br />

TRK-Version 3.4 ein aktueller<br />

Kernel 2.6.35 seinen Dienst, der<br />

auch mit neuerer Hardware<br />

bestens harmoniert. Auf der<br />

Homepage der Distribution findet<br />

sich zusätzlich eine ausführliche<br />

Dokumentation aller Features<br />

des kompakten Systems [2].<br />

48 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Trinity Rescue Kit<br />

praxis<br />

Schon der Bootvorgang des Trinity<br />

Rescue Kit fällt völlig aus dem<br />

Rahmen: Mit nicht weniger als 22<br />

verschiedenen Startoptionen, die<br />

Grub auflistet, finden sich spezialisierte<br />

Konfigurationen für die<br />

unterschiedlichsten Anwendungsszenarien.<br />

Von diesen Bootoptionen sind<br />

einige dafür gedacht, das System<br />

auch auf Rechnern mit eher ungewöhnlicher<br />

Hardware problemlos<br />

einsetzen zu können: Falls Sie<br />

beispielsweise in einem Computer<br />

SCSI-Hostadapter mit den<br />

entsprechenden Festplatten betreiben<br />

<strong>und</strong> beim Start Kompatibilitätsprobleme<br />

auftreten, helfen<br />

Sie durch Auswahl der Bootoption<br />

Try more SCSI drivers (when<br />

disks not detected) diesem Übel ab.<br />

Auch bei einer versehentlichen<br />

Fehlkonfiguration der PCI-Geräte<br />

oder beim Einsatz exotischer<br />

Netzwerkkarten <strong>und</strong> USB-WLAN-<br />

Sticks lässt Sie das System nicht<br />

im Regen stehen.<br />

Umfangreiche Optionen<br />

Für alte Computer mit langsamen<br />

optischen Laufwerken besteht zudem<br />

die Option, das komplette<br />

System aus dem Arbeitsspeicher<br />

ablaufen zu lassen. Sofern Sie weniger<br />

ausgereifte Betriebssysteme<br />

als Linux nutzen, empfiehlt sich<br />

bei Unregelmäßigkeiten womöglich<br />

zunächst ein Virenscan, den<br />

TRK ebenfalls anbietet. Bei Auswahl<br />

des Vorgabemodus startet<br />

TRK sehr flott in einem sehr<br />

schlichten Textbildschirm, der lediglich<br />

über ein umfangreiches<br />

Optionsmenü verfügt (Abbildung<br />

A). Beim Durchsehen der<br />

Menüpunkte fällt sofort auf, dass<br />

sich TRK bestens dazu eignet, die<br />

alltäglichen Nöte <strong>und</strong> Probleme<br />

von Windows-Nutzern zu entschärfen:<br />

Hat Windows wieder einmal<br />

zu viel Ballast angesammelt<br />

<strong>und</strong> bremst daher den kompletten<br />

Rechner merklich aus, verbannen<br />

Sie beispielsweise den unnützen<br />

Datenmüll durch Auswahl der Option<br />

Windows junkfile cleaning von<br />

der Festplatte. Hat sich ein Anwender<br />

selbst ausges<strong>per</strong>rt, wählen<br />

Sie dagegen den Eintrag Windows<br />

password resetting.<br />

Ungeziefer beseitigen<br />

Besteht der Verdacht, dass Viren,<br />

Trojaner oder Würmer ihr übles<br />

Spiel mit einem Computer treiben,<br />

dann gehen Sie durch Auswahl<br />

des Menüpunktes Virus<br />

scanning der Angelegenheit auf<br />

den Gr<strong>und</strong>. Das Trinity Rescue<br />

Kit prüft dabei die betroffenen<br />

Datenträger mit fünf unterschiedlichen<br />

Virenscannern.<br />

Damit die Suche nach Schadsoftware<br />

im System möglichst zuverlässig<br />

verläuft, lädt TRK dabei<br />

für jeden der genutzten Virenscanner<br />

zunächst über das Netz<br />

die aktuellen Updates <strong>und</strong> Virensignaturen.<br />

Ein schneller Internetzugang<br />

stellt also die Voraussetzung<br />

für die umfassende Funktionalität<br />

von TRK dar. Einziges<br />

Manko dieser ansonsten cleveren<br />

Prozedur: Die Nutzung des Avast-<br />

Virenscanners erfordert einen<br />

gültigen (jedoch gegen Registrierung<br />

kostenlos erhältlichen)<br />

Lizenzschlüssel (Abbildung B).<br />

Doch auch dann, wenn Linux-<br />

Clients im Verdacht stehen, von<br />

Rootkits kompromittiert zu sein,<br />

hilft TRK weiter. Mit Rkhunter<br />

<strong>und</strong> Chkrootkit gibt es für das<br />

freie Betriebssystem zwei Scanner,<br />

die diese Schädlinge zuverlässig<br />

ausfindig machen.<br />

Das Trinity Rescue Kit stellt für<br />

die relativ selten auftretende Bedrohung<br />

keinen eigenen Menü-<br />

A Technisch hui – optisch<br />

pfui: das spartanische<br />

Hauptmenü des<br />

Trinity Rescue Kit.<br />

TRK 3.4 (bootfähig) auf<br />

Heft-DVD Seite A,<br />

TRK 3.4 (ISO-Image):<br />

LU/trk/<br />

B Das TRK beseitigt<br />

bei Bedarf Schadsoftware<br />

für andere Betriebssysteme.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 49


praxis<br />

Trinity Rescue Kit<br />

C Der vielseitige Midnight<br />

Commander ist<br />

bei TRK mit an Bord.<br />

Möchten Sie in einem heterogenen<br />

Netz temporär die Laufwerke<br />

eines Rechners freigeben, etwa<br />

um einzelne Dateien oder Verzeichnisse<br />

für andere Arbeitsstationen<br />

bereitzustellen, so nutzen<br />

Sie dazu den Menüpunkt Run a<br />

windows fileserver oder Run an ssh<br />

server. Nach Eingabe eines neuen<br />

Passwortes können Sie die Dateitransfers<br />

starten, die beim Verwenden<br />

eines SSH-Servers über<br />

eine sichere Verbindung laufen.<br />

Daneben lassen sich mit dieser<br />

Methode auch Linux-Clients erreichen,<br />

sodass den O<strong>per</strong>ationen<br />

kaum Grenzen gesetzt sind.<br />

punkt bereit, sondern erlaubt das<br />

Scannen der Datenträger von der<br />

Konsole aus. Da die Distribution<br />

neben dem Menübildschirm weitere<br />

fünf Konsolen zur Verfügung<br />

stellt, die Sie über die Tastenkombinationen<br />

[Alt]+[F2] bis<br />

[Alt]+[F6] erreichen, können Sie<br />

mehrere Befehle simultan ausführen.<br />

Die Rootkit-Scanner starten<br />

Sie dabei mit Eingabe der Befehle<br />

chkrootkit beziehungsweise rkhunter<br />

‐c ‐sk. Beide überprüfen die<br />

eingehängten Laufwerke ohne<br />

weitere Interaktion auf bekannte<br />

Schädlinge hin.<br />

Backups<br />

Im Intranet bietet das Rettungssystem<br />

zusätzlich unterschiedliche<br />

Möglichkeiten für Backup<strong>und</strong><br />

Restore-Aufgaben. Mit dem<br />

Programm Pi <strong>sichern</strong> Sie komplette<br />

Festplattenabbilder oder<br />

alternativ Images einzelner Partitionen.<br />

Das kleine Tool zeigt zudem<br />

<strong>per</strong> Tastendruck auch Partitionsinformationen<br />

an, sodass<br />

Sie auf einen Blick feststellen<br />

können, ob der gescannte Massenspeicher<br />

eine konsistente Partitionstabelle<br />

aufweist.<br />

Möchten Sie komfortabel einzelne<br />

Dateien oder Verzeichnisse<br />

kopieren oder <strong>sichern</strong>, so bietet<br />

Ihnen das Programm zusätzlich<br />

beim Start die Option, durch Auswahl<br />

des Menüeintrages Midnight<br />

Commander den bewährten Dateimanager<br />

zu starten. Sofern Sie<br />

zuvor in der Konsole mit dem Befehl<br />

mountallfs alle im System befindlichen<br />

Laufwerke eingeb<strong>und</strong>en<br />

haben, können Sie nun nach<br />

Belieben im Midnight Commander<br />

die gewünschten O<strong>per</strong>ationen<br />

ausführen (Abbildung C).<br />

Multilinguales Klonen<br />

TRK unterstützt auch automatisierte<br />

Rechnerinstallationen mithilfe<br />

des Programms mclone über<br />

das Netzwerk. Dazu benötigt es<br />

als Unterstützung einen Rechner<br />

im Netzwerk, der die entsprechenden<br />

Festplattenimages bereithält.<br />

Dort starten Sie das Trinity<br />

Rescue Kit von USB-Stick<br />

oder CD-ROM. Es verteilt danach<br />

das Image über das Netzwerk an<br />

andere mit der entsprechenden<br />

Software gestartete Systeme.<br />

Es spielt dabei keine Rolle, welches<br />

Betriebssystem Sie vervielfältigen,<br />

da TRK unabhängig von<br />

plattformspezifischen Einschränkungen<br />

arbeitet. Die Geschwindigkeit<br />

des Klonens richtet sich<br />

nach der Bandbreite im Netz.<br />

In einem typischen Fast-Ethernet-LAN<br />

mit 100 Mbit/ s maximaler<br />

Bandbreite lässt sich beispielsweise<br />

ein Linux-Klon mit etwa<br />

vier GByte Umfang auf einem aktuellen<br />

Rechner mit Core-2-Duo-<br />

CPU innerhalb von weniger als<br />

zehn Minuten mithilfe dieser<br />

Konfiguration fertigstellen.<br />

Fazit<br />

Das Trinity Rescue Kit erweist<br />

sich als echtes „Schweizer Taschenmesser“<br />

für jeden, der gemischte<br />

Linux-/ Windows-Umgebungen<br />

verwalten muss. Dabei<br />

orientiert sich die Distribution an<br />

den praktischen Bedürfnissen des<br />

Admin-Alltags <strong>und</strong> integriert alle<br />

wichtigen Tools zur Wartung <strong>und</strong><br />

Rettung von Linux- <strong>und</strong> Windows-PCs.<br />

Daneben gibt es auch<br />

eine Backup-Funktion, die das Sichern<br />

wichtiger Dateien <strong>und</strong> Verzeichnisse<br />

erlaubt. Durch die Integration<br />

einer Klon-Routine zum<br />

Vervielfältigen <strong>und</strong> Verteilen eines<br />

Festplattenimages lassen sich<br />

bei identischer Hardware innerhalb<br />

kurzer Zeit komplette Netzwerke<br />

betriebsbereit aufsetzen.<br />

Das Trinity Rescue Kit beweist<br />

eindrucksvoll, dass freie Software<br />

auf Basis von Linux in heterogenen<br />

Umgebungen die meisten<br />

Problemfälle zudem ohne den<br />

Kauf teurer proprietärer Zusatzprogramme<br />

schnell <strong>und</strong> zuverlässig<br />

lösen kann. (jlu) n<br />

infos<br />

[1] Download:<br />

http:// trinityhome. org/ Home/ index. php?<br />

content=TRINITY_RESCUE_KIT_DOWN-<br />

LOAD& front_id=12& lang=en& locale=en<br />

[2] Dokumentation:<br />

http:// trinityhome. org/ Home/ index. php?<br />

content=GETTING_STARTED_WITH_TRK&<br />

front_id=12& lang=en& locale=en<br />

50 08 | 11<br />

www.linux-user.de


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Verkaufstermin


PRAXIS<br />

System-config-printer<br />

Drucker einrichten mit System-config-printer<br />

Außergewöhnlicher<br />

Druck<br />

© Werner Moser, sxc.hu<br />

Wenig spektakulär<br />

im ersten<br />

Auftritt erweist<br />

sich das Tool<br />

System-configprinter<br />

als wahrer<br />

Alleskönner im<br />

Umgang mit<br />

Druckern<br />

unter Linux.<br />

Tim Schürmann<br />

README<br />

Hinter System-configprinter<br />

verbirgt sich eine<br />

schlanke Benutzeroberfläche<br />

für Cups, über<br />

die Sie Drucker einrichten<br />

<strong>und</strong> verwalten – lokal<br />

auf dem Rechner<br />

oder im Netzwerk.<br />

Für gewöhnlich reicht es heute<br />

unter Linux aus, den Drucker an<br />

den PC anzustöpseln, einzuschalten<br />

<strong>und</strong> eventuell noch ein paar<br />

bestätigende Mausklicks zu tätigen.<br />

Viele große Distributionen<br />

erkennen die Hardware automatisch<br />

<strong>und</strong> richten sie selbstständig<br />

ein. Mitunter schlägt das Erkennen<br />

jedoch fehl. Insbesondere<br />

erst seit Kurzem auf dem Markt<br />

befindliche Modelle übersieht<br />

Linux gern, Ähnliches gilt für<br />

Netzwerkdrucker.<br />

Ein falsch gewählter Treiber<br />

oder krude Standardeinstellungen<br />

sorgen schließlich noch für<br />

merkwürdige Druckergebnisse. In<br />

solchen Fällen hilft ein kleines<br />

A Das Hauptfenster von Systemconfig-printer<br />

unter Ubuntu gibt sich<br />

nach dem ersten Start spartanisch.<br />

Programm mit dem zungenbrecherischen<br />

Namen System-config-printer<br />

(Abbildung A). Vermutlich<br />

kennen Sie es sogar<br />

schon: Unter den Pseudonymen<br />

Drucken oder Druckereinrichtung<br />

wartet es in den Systemeinstellungen<br />

vieler Gnome-basierter<br />

Distributionen auf seinen Einsatz.<br />

Unter Ubuntu steckt es beispielsweise<br />

hinter System | Systemverwaltung<br />

| Drucken.<br />

System-config-printer entstand<br />

2006 aus der Programmierarbeit<br />

von Tim Waugh, der damit in<br />

Fedora Core 6 das Einrichten von<br />

Druckern vereinfachen wollte.<br />

Bald übernahmen andere Distributionen<br />

das Tool <strong>und</strong> heute liegt<br />

es in fast jedem Repository.<br />

Obwohl System-config-printer<br />

nicht an eine Desktop-Oberfläche<br />

geb<strong>und</strong>en ist, gibt es inzwischen<br />

eine für KDE angepasste Variante<br />

(Abbildung B). In den Repositories<br />

firmiert sie oft unter dem<br />

Namen system-config-printer-kde.<br />

Kubuntu installiert sie standardmäßig;<br />

sie steckt in den Einstellungen<br />

hinter Druckereinrichtung.<br />

Trotz der großen Beliebtheit<br />

schwören einige Distributionen<br />

auf ihr eigenes Einrichtungsprogramm.<br />

OpenSuse nutzt beispielsweise<br />

YaST. Da jedoch alle<br />

diese Werkzeuge genau wie System-config-printer<br />

lediglich eine<br />

Oberfläche für das im Hintergr<strong>und</strong><br />

arbeitende Cups-Drucksystem<br />

bereitstellen, steht bei diesen<br />

Systemen einem Wechsel auf System-config-printer<br />

nichts entgegen.<br />

Drucker tauchen zusammen<br />

mit ihren Einstellungen in beiden<br />

Programmen auf.<br />

Den kenn ich<br />

Zeigt das Hauptfenster von System-config-printer<br />

gähnende Leere<br />

wie in Abbildung A, hat Ihr<br />

System keinen Drucker gef<strong>und</strong>en.<br />

Stellen Sie sicher, dass das Gerät<br />

eingeschaltet ist, <strong>und</strong> klicken Sie<br />

dann auf die große Schaltfläche<br />

Hinzufügen (alternativ rufen Sie<br />

Server | Neu | Drucker auf). Es erscheint<br />

ein Assistent, der Ihnen<br />

in mehreren Schritten hilft, einen<br />

neuen Drucker anzulegen <strong>und</strong><br />

einzurichten (Abbildung C).<br />

52 08 | 11<br />

www.linux-user.de


System-config-printer<br />

PRAXIS<br />

In einigen Distributionen (wie<br />

etwa Ubuntu) startet der Assistent<br />

automatisch nach dem Einstöpseln<br />

des Druckers. In der Liste<br />

auf der linken Seite finden Sie<br />

alle entdeckten Geräte. Markieren<br />

Sie dort den einzurichtenden<br />

Drucker <strong>und</strong> klicken auf Vor. System-config-printer<br />

sucht nach<br />

Treibern <strong>und</strong> stellt Ihnen anschließend<br />

drei Vorgehensweisen<br />

zur Wahl (Abbildung D).<br />

Zunächst sollten Sie prüfen, ob<br />

Ihr System bereits einen passenden<br />

Druckertreiber mitbringt.<br />

Dazu stellen Sie sicher, dass Drucker<br />

aus Datenbank auswählen aktiv<br />

ist. Wählen Sie im unteren Bereich<br />

den Hersteller, klicken Sie<br />

auf Vor, suchen Sie aus der Liste<br />

links das Modell <strong>und</strong> wählen Sie<br />

rechts den Treiber aus (Abbildung<br />

E, folgende Seite). Meist<br />

macht System-config-printer auf<br />

diesem Weg Vorschläge, die Sie<br />

nur zu übernehmen brauchen.<br />

Die Treiber unterscheiden sich<br />

mitunter in Funktionsumfang<br />

<strong>und</strong> Qualität (siehe Kasten Hinter<br />

den Kulissen, folgende Seite).<br />

Greifen Sie im Zweifel auf den<br />

mit (empfohlen) markierten zurück.<br />

Nach einem Klick auf Vor<br />

geben Sie dem Drucker noch einen<br />

eindeutigen Namen, ergänzen<br />

eine Beschreibung <strong>und</strong> tippen<br />

optional seinen Standort ein, wie<br />

etwa Keller oder Arbeitszimmer.<br />

Betreiben Sie mehrere Drucker<br />

in Haushalt oder Büro, helfen diese<br />

Angaben später, in den Dialogen<br />

das richtige Modell zu identifizieren.<br />

Gewöhnlich reicht es,<br />

alle Vorgaben zu übernehmen.<br />

Via Anwenden machen Sie den<br />

Drucker im System bekannt. Es<br />

empfiehlt sich, abschließend eine<br />

Testseite zu drucken. So sehen<br />

Sie direkt, ob der gewählte Treiber<br />

funktioniert.<br />

die Suche zu<br />

schicken.<br />

Dazu aktivieren<br />

Sie im<br />

Schritt Wähle<br />

Treiber die Suche<br />

nach herunterladbaren<br />

Drucker-Treibern<br />

(Abbildung<br />

F, folgende Seite). In das<br />

auftauchende Eingabefeld tippen<br />

Sie nun Marke <strong>und</strong> Modellbezeichnung<br />

<strong>und</strong> stoßen anschließend<br />

die Suche an.<br />

Alle Modelle, zu denen Systemconfig-printer<br />

einen Treiber findet,<br />

sammelt die Auswahlliste<br />

Druckermodell. Finden Sie den<br />

Drucker darin, klicken Sie auf Vor<br />

<strong>und</strong> wählen dann im nächsten<br />

Fenster auf der linken Seite einen<br />

Treiber. Gemeinerweise lügt System-config-printer<br />

hin <strong>und</strong> wieder:<br />

Es behauptet dann zwar, im<br />

Internet einen Druckertreiber gef<strong>und</strong>en<br />

zu haben, die Liste bleibt<br />

im nächsten Schritt aber leer.<br />

Sollte dies der Fall sein, können<br />

Sie noch einmal manuell einen<br />

Drucker aus der Datenbank auswählen<br />

<strong>und</strong> dabei einen Drucker<br />

angeben, der dem Ihren ähnlich<br />

ist oder aus der gleichen Modellreihe<br />

stammt. Hilft das nicht,<br />

bleibt noch ein Blick in die mitgelieferte<br />

Treiber-CD für Windows.<br />

Auf ihr finden Sie manchmal eine<br />

Postscript Printer Description.<br />

Eine solche PPD-Datei trägt die<br />

Endung .ppd (in der komprimierten<br />

Fassung auch .ppd.gz) <strong>und</strong><br />

B Die an KDE angepasste<br />

Version von<br />

System-config-printer<br />

bietet im ersten Anlauf<br />

zusätzliche Optionen,<br />

die das Einrichten von<br />

Druckern erlauben.<br />

C Hier hat Systemconfig-printer<br />

das Modell<br />

Canon iP4300 gef<strong>und</strong>en.<br />

Fremdes Gesicht<br />

Fehlt das von Ihnen eingesetzte<br />

Druckermodell in den Listen, haben<br />

Sie die Möglichkeit, Systemconfig-printer<br />

im Internet nach<br />

(proprietären) Linux-Treibern auf<br />

D Als Erstes sollten<br />

Sie versuchen, den<br />

Drucker in der hauseigenen<br />

Druckerdatenbank<br />

aufzustöbern.<br />

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08 | 11 53


PRAXIS<br />

System-config-printer<br />

F Auf Wunsch sucht<br />

System-config-printer<br />

im Internet nach proprietären<br />

Treibern.<br />

E Für den Canon<br />

iP4300 kennt Systemprinter-config<br />

gleich<br />

zwei Treiber.<br />

G Der grüne Haken<br />

kennzeichnet den<br />

Standarddrucker.<br />

enthält eine Beschreibung der Eigenschaften.<br />

Unter Umständen<br />

müssen Sie den Treiber zunächst<br />

auf einem Windows-System installieren.<br />

Eine weitere Anlaufstelle<br />

für PPDs ist die Datenbank auf<br />

Openprinting.org [2].<br />

Haben Sie eine entsprechende<br />

Datei gef<strong>und</strong>en, kreuzen Sie im<br />

Schritt Wähle Treiber den Punkt<br />

PPD-Datei bereitstellen an <strong>und</strong><br />

wählen dann über die Auswahlliste<br />

das File. Nach einem Klick auf<br />

Vor gilt es, ein paar druckerabhängige<br />

Einstellungen zu setzen,<br />

beziehungsweise zu bestätigen.<br />

Im Hauptfenster erscheint für<br />

jeden eingerichteten Drucker ein<br />

Symbol mit seinem Namen. Eines<br />

der Symbole trägt einen grünen<br />

Haken (Abbildung G). Dies ist der<br />

Standarddrucker, den alle Anwendungen<br />

als Erstes für einen Ausdruck<br />

vorschlagen. Um einen anderen<br />

Drucker zum Standarddrucker<br />

zu küren, wählen Sie dessen<br />

Symbol <strong>und</strong> dann Drucker | Als<br />

Standard setzen. Jetzt müssen Sie<br />

sich noch entscheiden, ob er der<br />

Standarddrucker für alle Benutzer<br />

des Systems (Als systemweiten<br />

Standard-Drucker setzen) oder nur<br />

für Sie selbst (Als <strong>per</strong>sönlichen<br />

Standarddrucker setzen) sein soll.<br />

Ins Netz gegangen<br />

Um einen an den lokalen Computer<br />

angestöpselten Drucker im<br />

Netzwerk für andere Nutzer freizugeben,<br />

aktivieren<br />

Sie in den Einstellungen<br />

(Server | Einstellungen…)<br />

den etwas<br />

missverständlich formulierten<br />

Punkt Alle gemeinsamen Drucker<br />

freigeben, die mit diesem System<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Damit sind zunächst<br />

alle an Ihrem Computer<br />

eingerichteten Drucker über das<br />

Netzwerk zu erreichen. Möchten<br />

Sie ein Modell ausschließen, markieren<br />

Sie dessen Symbol <strong>und</strong> deaktivieren<br />

im Menü den Punkt<br />

Drucker | Freigegeben. Möchten<br />

Sie von einem Computer mit<br />

Windows XP, Vista oder Windows<br />

7 einen der freigegebenen<br />

Drucker nutzen, legen Sie dort einen<br />

neuen Netzwerkdrucker an –<br />

unter Windows 7 beispielsweise<br />

via Geräte <strong>und</strong> Drucker | Drucker<br />

hinzufügen | Einen Netzwerk-,<br />

Drahtlos- oder Bluetooth drucker<br />

hinzufügen | Der gesuchte Drucker<br />

ist nicht aufgeführt. Als URL beziehungsweise<br />

unter Freigegebenen<br />

Drucker über den Namen auswählen,<br />

geben Sie die Zeile ein:<br />

http://192.168.2.113:631/printerU<br />

s/Canon‐iP4300<br />

HIntER DEn KulISSEn<br />

tIPP<br />

Bei sehr vielen verfügbaren<br />

Druckern reduzieren<br />

Sie die Ansicht<br />

über das Feld Filter mit<br />

einem bestimmten Namen<br />

oder Namensbestandteil<br />

des Modells.<br />

Möchte eine Anwendung ein Dokument<br />

drucken, übergibt sie die Daten<br />

an das ständig im Hintergr<strong>und</strong> laufende<br />

Common Unix Printing System,<br />

kurz Cups. Falls notwendig, verschickt<br />

dieses das Dokument an den zuständigen<br />

Server – vorzugsweise mithilfe<br />

des Internet Printing Protocol, kurz<br />

IPP. Haben Sie den Drucker direkt ans<br />

System angeschlossen, stellt Cups<br />

den Auftrag zunächst in eine Warteschlange.<br />

System-config-printer zaubert<br />

diesen über Drucker | Zeige Warteschlange<br />

hervor.<br />

Sobald der Auftrag an der Reihe ist,<br />

schiebt ihn Cups in einen sogenannten<br />

Filter, der das Dokument in die<br />

Sprache des Druckers wandelt. Die<br />

Filter stammen aus unterschiedlichen<br />

Quellen: Mal liefert sie der Hersteller,<br />

mal entwickeln Freiwillige sie in ihrer<br />

Freizeit, wie etwa im Rahmen des Gutenprint-Projekts<br />

[1]. Daher stehen<br />

mitunter verschiedene Treiber (genauer:<br />

Filter) mit verschiedenen Funktionen<br />

<strong>und</strong> Druckergebnissen unter<br />

System-config-printer zur Auswahl.<br />

Eine Ausnahme bilden Dokumente im<br />

Postscript-Format, die an einen Postscript-fähigen<br />

Drucker gehen: Diese<br />

stellt Cups direkt zu. Folglich verursacht<br />

die Inbetriebnahme solcher Drucker<br />

unter Linux in der Regel keinerlei<br />

Probleme. Cups bringt übrigens eine<br />

eigene, nicht ganz so komfortable Benutzeroberfläche<br />

mit. Sie erreichen<br />

sie in einem Browser unter der<br />

Adresse http://Server:631.<br />

Ersetzen Sie dabei 192.168.2.113<br />

durch die IP-Adresse des Linux-<br />

Systems mit der Druckfreigabe<br />

<strong>und</strong> Canon‐iP4300 durch den Kurznamen<br />

des Druckers, wie ihn<br />

auch System-config-printer im<br />

Hauptfenster unter den Symbolen<br />

anzeigt. Achten Sie penibel<br />

auf die korrekte Schreibweise.<br />

Anschließend benötigen Sie<br />

noch einen passenden Treiber für<br />

Windows (Abbildung H). Ihn<br />

wählen Sie entweder aus dem erscheinenden<br />

Fenster oder fischen<br />

ihn sich von der Webseite des<br />

Herstellers. Unter Windows Vista<br />

installieren Sie unter Umständen<br />

54 08 | 11<br />

www.linux-user.de


System-config-printer<br />

PRAXIS<br />

noch hinter Systemsteuerung |<br />

Programme | Programme <strong>und</strong><br />

Funktionen | Windows-Funktionen<br />

ein <strong>und</strong> ausschalten | Druckdienste<br />

| Internetdruckdienst die IPP-<br />

Komponente nach.<br />

Eigennutz<br />

Haben Sie unter Server | Einstellungen…<br />

den Punkt Freigegebene<br />

Drucker anderer Systeme anzeigen<br />

(Abbildung I) abgehakt, spürt<br />

System-config-printer automatisch<br />

alle im Netzwerk erreichbaren<br />

Drucker auf <strong>und</strong> stellt sie neben<br />

den lokalen zur Auswahl. Posaunt<br />

ein Netzwerkdrucker beziehungsweise<br />

Server seine Existenz<br />

nicht heraus, klopfen Sie bei ihm<br />

via Server | Verbinden… an. In das<br />

Eingabefeld CUPS-Server tippen<br />

Sie die IP-Adresse, aktivieren gegebenenfalls<br />

noch die Verschlüsselung<br />

<strong>und</strong> Verbinden sich dann<br />

mit dem Netzwerkgerät.<br />

Funktioniert dies nicht, klicken<br />

Sie wieder auf Hinzufügen <strong>und</strong><br />

klappen im Assistenten in der Geräte-Liste<br />

die Rubrik Netzwerkdrucker<br />

auf. Markieren Sie jetzt Netzwerkdrucker<br />

finden, tippen Sie die<br />

IP-Adresse in das Eingabefeld<br />

Host ein <strong>und</strong> erlauben Sie dem Assistenten,<br />

nach einem Drucker zu<br />

suchen. Findet er etwas, erscheint<br />

in der Liste am linken Rand ein<br />

neuer Eintrag. Hängt ein Netzwerkdrucker<br />

an einem Windows-<br />

System (Abbildung J, folgende<br />

Seite), müssen Sie sich unter Umständen<br />

mit Passwort <strong>und</strong> Benutzernamen<br />

authentifizieren. Achten<br />

Sie auf die korrekt geschriebene<br />

Arbeitsgruppe (Workgroup).<br />

Sobald Sie das gewünschte Gerät<br />

in der Liste zur Linken angeklickt<br />

haben, testen Sie auf der<br />

rechten Seite kurz über Verifizieren…,<br />

ob Ihr System tatsächlich<br />

auf die Ressource zugreifen darf.<br />

Anschließend geht es <strong>per</strong> Vor wieder<br />

zur Auswahl eines Treibers.<br />

Fensterln<br />

Verwendet der Drucker ein exotisches<br />

beziehungsweise veraltetes<br />

Protokoll, werfen Sie im ersten<br />

Schritt des Assistenten (Wähle<br />

Gerät) einen Blick auf die weiteren<br />

Einträge unterhalb von Netzwerkdrucker<br />

finden. Für einen<br />

Drucker, den Sie unter Windows<br />

freigegeben haben, ist Windows-<br />

Drucker via SAMBA die richtige<br />

Wahl. Auf der rechten Seite klicken<br />

Sie auf Auswählen <strong>und</strong> suchen<br />

sich im neu erscheinenden<br />

Fenster einen der Drucker aus.<br />

Alternativ können Sie die Adresse<br />

des Druckers direkt im Feld<br />

smb eingeben. Dort hinterlassen<br />

Sie zunächst den Namen der Arbeitsgruppe<br />

(Workgroup), gefolgt<br />

von einem Schrägstrich, dann die<br />

IP-Adresse oder den Namen des<br />

Computers, an den der Drucker<br />

angeschlossen ist, wieder gefolgt<br />

von einem Schrägstrich <strong>und</strong><br />

schließlich noch dem Namen des<br />

freigegebenen Druckers. Leerzeichen<br />

ersetzen Sie durch die Zeichenfolge<br />

%20. Ein Beispiel wäre:<br />

WORKGROUP/192.168.2.126/canonip4U<br />

300<br />

Der Zugriff auf einen Windows-<br />

Drucker setzt allerdings auf dem<br />

Linux-System die Software Samba<br />

voraus. Unter vielen Distributionen<br />

finden Sie diese in den Repositories.<br />

Findet System-config-printer<br />

für einen unter Windows freigegebenen<br />

Drucker keinen passenden<br />

Treiber, proben Sie folgende<br />

List: Schließen Sie zunächst den<br />

Drucker direkt an das Linux-System<br />

an. Nach dem Einrichten der<br />

Hardware setzen Sie in den Einstellungen<br />

(Drucker | Einstellungen)<br />

die Geräte-URI auf smb://<br />

Workgroup/Host/Gerätename.<br />

Verstopfung lösen<br />

Haben Sie zwar den korrekten<br />

Druckertreiber gewählt, kommt<br />

aber nichts auf dem Papier an,<br />

markieren Sie zunächst das entsprechende<br />

Symbol im Hauptfenster<br />

<strong>und</strong> rufen im Menü Drucker<br />

| Zeige Drucker-Warteschlange<br />

auf. Der folgende Dialog (Abbildung<br />

K, folgende Seite) zeigt alle<br />

ausstehenden Druckaufträge. Sofern<br />

noch ein anderes, altes Dokument<br />

die Warteschlange verstopft,<br />

markieren Sie es <strong>und</strong> halten<br />

dann seinen Auftrag mit dem<br />

entsprechenden Symbol (mit den<br />

zwei Balken) an, um es aus der<br />

Queue zu löschen.<br />

H Um über Windows 7<br />

auf einen freigegebenen<br />

Drucker zuzugreifen,<br />

reicht es aus, einen<br />

Netzwerkdrucker<br />

mit der speziellen URL<br />

des Druckers anzulegen<br />

<strong>und</strong> einen Treiber<br />

zu installieren.<br />

GloSSAR<br />

PPD: Postscript Printer<br />

Description. Textdatei,<br />

die die speziellen Eigenschaften<br />

eines Druckers<br />

beschreibt, wie<br />

Auflösungen, Rastermethoden,<br />

Papiergrößen,<br />

Papierfächer oder eingebaute<br />

Schriften.<br />

I Mit diesen Gr<strong>und</strong>einstellungen<br />

geben<br />

Sie alle lokal angeschlossenen<br />

Drucker<br />

im Netzwerk frei. Außerdem<br />

zeigt Systemconfig-printer<br />

alle im<br />

Netzwerk verfügbaren<br />

Drucker an.<br />

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08 | 11 55


PRAXIS<br />

System-config-printer<br />

J Ein unter Windows<br />

freigegebener Drucker<br />

eignet sich ebenfalls<br />

als Netzwerkdrucker.<br />

K Hier warten<br />

zwei Dokumente auf<br />

ihren Ausdruck auf<br />

dem Canon iP4300.<br />

L Die Einstellungen<br />

des Canon iP4300.<br />

tIPP<br />

Mitunter verhindern<br />

Firewalls den Druck<br />

über das Netzwerk.<br />

Achten Sie darauf,<br />

dass der Port 631<br />

(TCP/ UDP) für den IPP-<br />

Dienst freigegeben ist.<br />

AuSGESPERRt<br />

In der Rubrik Zugriffskontrolle verbieten Sie gezielt bestimmten<br />

Personen das Drucken. Dazu aktivieren Sie zunächst am oberen<br />

Rand den Punkt Allen Benutzern das Drucken erlauben, außer:,<br />

tippen anschließend in das Eingabefeld den Benutzernamen einer<br />

Person, die nicht über Ihren Computer drucken darf, <strong>und</strong> klicken<br />

auf Hinzufügen. Wiederholen Sie das Prozedere für alle anderen<br />

ausgeschlossenen Nutzer.<br />

Diese Funktion stellt allerdings eine potenzielle Fehlerquelle dar:<br />

Gelingt der Ausdruck einer Datei nicht, liegt das möglicherweise<br />

an falsch gesetzten Rechten. Setzen Sie daher erst dann Personen<br />

auf die schwarze Liste, wenn Sie wissen, dass das eigentliche<br />

Drucken einwandfrei funktioniert.<br />

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die korrekte Auswahl<br />

aus der Liste am oberen Rand: Haben Sie dort Allen Benutzer<br />

das Drucken verbieten, außer: aktiviert, darf niemand mehr drucken,<br />

außer den genannten Personen.<br />

Hilft das noch nicht, brechen Sie<br />

den Auftrag über das dritte Symbol<br />

von links (der rote Kreis mit<br />

dem weißen X) komplett ab oder<br />

löschen ihn über das vierte Symbol<br />

von links komplett aus der<br />

Warteschlange. Nach einem kurzen<br />

Augenblick aktualisieren Sie<br />

über den blauen Pfeil die Liste.<br />

Springt der Drucker jetzt immer<br />

noch nicht an, lohnt sich ein Blick<br />

in die Gr<strong>und</strong>einstellungen des jeweiligen<br />

Druckers.<br />

Einrichtungshaus<br />

Dazu markieren Sie den Drucker<br />

im Hauptfenster <strong>und</strong> wählen aus<br />

dem Menü Drucker | Eigenschaften.<br />

Im passenden Dialog (Abbildung<br />

L) finden Sie in der Rubrik<br />

Einstellungen noch einmal die Beschreibung<br />

<strong>und</strong> den Standort.<br />

Beide Angaben ändern Sie hier<br />

bei Bedarf. Der Kurzname bleibt<br />

hingegen tabu, möchten Sie ihn<br />

ändern, müssen Sie den Drucker<br />

löschen (Drucker | Löschen) <strong>und</strong><br />

komplett neu anlegen.<br />

Mit den Funktionen unter Tests<br />

<strong>und</strong> Wartung haben Sie die Möglichkeit,<br />

eine Testseite zu drucken<br />

<strong>und</strong> so zu prüfen, ob der Drucker<br />

überhaupt Aufträge verarbeitet.<br />

Ergänzend bringt Selbsttestseite<br />

drucken einige technische Daten<br />

über den Drucker zu Papier.<br />

Abhängig vom Drucker stehen<br />

hier nicht immer alle Funktionen<br />

bereit. Gelingt es noch nicht einmal,<br />

die Testseite zu drucken, ist<br />

der Drucker wahrscheinlich deaktiviert.<br />

Setzen Sie in diesem Fall<br />

in der Rubrik Richtlinien einen<br />

Haken vor Aktiviert <strong>und</strong> klicken<br />

auf Anwenden.<br />

Was der Drucker gerade macht,<br />

verrät in der Rubrik Einstellungen<br />

der Druckerstatus. Ihn ermittelt<br />

System-config-printer allerdings<br />

immer nur beim Öffnen des Fensters.<br />

Es wäre daher möglich, dass<br />

das Gerät mittlerweile wieder anderen<br />

Unsinn treibt. Nichtsdestotrotz<br />

weisen Begriffe wie Wartend<br />

oder Angehalten - Paused auf Probleme<br />

in der Warteschlange oder<br />

mit dem (USB-)Anschluss hin.<br />

Weiter geht es zu den Richtlinien.<br />

Unter Zustand sollte der Drucker<br />

zum einen Aktiviert sein (Abbildung<br />

M). Ein (vorübergehend)<br />

deaktiviertes Modell trägt übrigens<br />

im Hauptfenster zwei Balken<br />

in seinem Symbol. Des Weiteren<br />

sollte der Drucker natürlich<br />

Druckaufträge akzeptieren.<br />

Um ihn über das Netzwerk zu<br />

erreichen, muss er zudem Freigegeben<br />

sein. Unter Richtlinien legen<br />

Sie schließlich noch fest, was bei<br />

einem Fehler passiert. Standardmäßig<br />

wiederholt der Drucker<br />

einfach den Auftrag, was bei fehlerhaften<br />

Dokumenten unter Umständen<br />

kontraproduktiv ist.<br />

Dann empfiehlt es sich, auf Auftrag<br />

abbrechen zu wechseln.<br />

Die Änderungen übernehmen<br />

Sie mit Anwenden <strong>und</strong> drucken<br />

dann am besten noch einmal eine<br />

Testseite. Hilft alles nichts, können<br />

Sie noch den Druckertreiber<br />

wechseln. Dazu klicken Sie auf<br />

Ändern… rechts neben Marke <strong>und</strong><br />

Modell. Es erscheint dann wieder<br />

der bereits bekannte Assistent.<br />

Sieht hier alles plausibel aus, handelt<br />

es sich möglicherweise um<br />

56 08 | 11<br />

www.linux-user.de


System-config-printer<br />

PRAXIS<br />

ein Problem mit den Rechten (siehe<br />

Kasten Ausges<strong>per</strong>rt). Bringt<br />

der Drucker den Auftrag zwar zu<br />

Papier, erscheint der Ausdruck jedoch<br />

streifig oder fleckig, dann<br />

sollten Sie zunächst den Tinten-/<br />

Tonerfüllstand in der gleichnamigen<br />

Rubrik kontrollieren. Dummerweise<br />

melden nicht alle Drucker<br />

den Füllstand der Tanks an<br />

Linux. In solchen Fällen bleibt<br />

nur noch die Kontrolle am Gerät.<br />

Bei Tintenstrahldruckern verstopfen<br />

zudem gelegentlich die<br />

Düsen. Um dies auszuschließen,<br />

haben Sie in der Rubrik Einstellungen<br />

noch die Möglichkeit, die<br />

Druckköpfe zu reinigen.<br />

Erscheint die Ausgabe verzerrt,<br />

zu niedrig aufgelöst oder anderweitig<br />

merkwürdig, werfen Sie einen<br />

Blick in die Drucker-Optionen<br />

<strong>und</strong> Auftrags-Optionen. Dort sind<br />

unter anderem das standardmäßig<br />

zu verwendende Seitenformat<br />

oder die Papierart (Media Type)<br />

hinterlegt. Die Auftrags-Optionen<br />

regeln unter anderem die Ausrichtung<br />

(Hoch- <strong>und</strong> Querformat)<br />

<strong>und</strong> wie viele Seiten der Drucker<br />

(verkleinert) auf ein reales Blatt<br />

Papier packt.<br />

Viele interessante Einstellungen<br />

verstecken sich zudem hinter<br />

dem unscheinbaren Punkt Mehr.<br />

Welche Optionen hier im Einzelnen<br />

bereitstehen, hängt<br />

vom Druckermodell <strong>und</strong><br />

dem gewählten Treiber<br />

ab. Darüber hinaus haben<br />

Anwendungen die<br />

Möglichkeit, diese Vorgaben<br />

zu überschreiben.<br />

Bei einer korrekt gedruckten<br />

Testseite sollten<br />

Sie folglich einen<br />

Blick in den Druckdialog<br />

des entsprechenden<br />

Programms werfen.<br />

Wirft der Drucker immer eine<br />

leere oder mit Geheim oder anderen<br />

merkwürdigen Wörtern versehene<br />

Seite vor oder nach dem<br />

Druck aus, ist unter Richtlinien<br />

womöglich ein Vorspann <strong>und</strong> ein<br />

Nachspann eingestellt. Setzen Sie<br />

die Auswahllisten dann jeweils<br />

auf den Punkt Keine.<br />

Das Leben danach<br />

Sind die Möglichkeiten über System-config-printer<br />

erschöpft <strong>und</strong><br />

bestehen weiterhin Probleme, liefert<br />

die Internetseite Openprinting.org<br />

einen guten Startpunkt<br />

für weitere Recherchen [2]. Die<br />

englischsprachige Seite enthält<br />

InfoS<br />

[1] Gutenprint-Projekt:<br />

http:// gutenprint. sourceforge. net<br />

[2] Openprinting.org: http:// openprinting. org/<br />

viele Informationen r<strong>und</strong> um das<br />

Drucken unter Linux. Darüber hinaus<br />

lohnt es sich, den Modellnamen<br />

des Druckers zusammen mit<br />

dem Stichwort „Linux“ in eine<br />

Suchmaschine der Wahl einzugeben.<br />

Diese spuckt meist nützliche<br />

Anwenderberichte aus, die bei der<br />

Inbetriebnahme <strong>und</strong> dem Einrichten<br />

helfen. (agr) n<br />

M Ein Drucker nimmt<br />

nur dann Aufträge entgegen,<br />

wenn die ersten<br />

beiden Einstellungen<br />

unter Zustand abgehakt<br />

sind.<br />

DoPPEltES lottcHEn<br />

Sie können einen Drucker auch mehrfach mit verschiedenen Einstellungen<br />

<strong>und</strong> Treibern anmelden. In der Anwendung, aus der<br />

Sie dann später drucken möchten, müssen Sie nur noch den entsprechenden<br />

Treiber auswählen <strong>und</strong> sparen sich somit das ständige<br />

Ändern der Einstellungen. Achten Sie aber darauf, dass Sie<br />

in diesem Fall jedem angelegten Drucker einen anderen, aussagekräftigen<br />

Namen geben.<br />

Geht es nur um verschiedene (Gr<strong>und</strong>-)Einstellungen, müssen Sie<br />

nicht erst den Assistenten hinter Hinzufügen durchlaufen. Markieren<br />

Sie stattdessen das Symbol, wählen Drucker | Duplizieren,<br />

wählen das Symbol der Kopie, rufen Drucker | Eigenschaften<br />

auf <strong>und</strong> ändern dort die Einstellungen.<br />

JAHRES-DVD 2010<br />

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Im TesT<br />

Amazon Kindle G3<br />

Amazons E-Book-Reader im Kurztest<br />

© Amazon<br />

Dauerläufer<br />

Dank des Strom sparenden E-Ink-Displays erreicht Amazons<br />

E-Book-Reader Kindle beim reinen Lesen phänomenale Standzeiten<br />

von bis zu 30 St<strong>und</strong>en – jedenfall so lange Sie seine Zusatzfunktionen<br />

nicht nutzen. Thomas Leichtenstern, Dr. Barbara Karmann<br />

reAdme<br />

Der auf Linux basierende<br />

E-Book-Reader<br />

Kindle ermöglicht via<br />

G3 oder WLAN den<br />

Download von E-Books<br />

aus dem Amazon-Store.<br />

Darüber hinaus zeigt er<br />

auch Dokumente anderer<br />

Formate an, beispielsweise<br />

DOC <strong>und</strong><br />

PDF. Ebenfalls mit an<br />

Bord ist ein rudimentärer<br />

Webbrowser sowie<br />

ein Player zum Abspielen<br />

von MP3-Dateien.<br />

Lange vor den ersten Tablet-PCs<br />

machte Amazon mit dem E-Book-<br />

Reader Kindle [1] von sich reden.<br />

Dieser ermöglicht es dem Leser,<br />

Bücher in digitaler Form direkt<br />

aus dem Amazon-Webstore zu<br />

kaufen <strong>und</strong> herunterzuladen. Daneben<br />

zeigt der E-Book-Reader<br />

auch Texte anderer Formate an,<br />

wie etwa PDF oder HTML. Was<br />

der Kindle bietet <strong>und</strong> welche Vor<strong>und</strong><br />

Nachteile Amazons Konzept<br />

birgt, zeigt dieser Artikel. Wie ein<br />

technisch nicht versierter Vielleser<br />

das Gerät beurteilt, fasst der<br />

Kasten Kindle: Die Meinung einer<br />

Vielleserin zusammen.<br />

Harte Ware<br />

Derzeit kostet die G3-Version mit<br />

integriertem HSDPA-Modem<br />

189 Euro. Sie enthält eine fest<br />

verbaute SIM-Karte, die nach<br />

Herstellerangaben den kostenfreien<br />

Download weiterer E-<br />

Books aus dem Amazon-Store in<br />

über 100 Ländern erlaubt. Die<br />

Version ohne G3 bietet Amazon<br />

für 139 Euro an. Als Unterbau<br />

dient dem Kindle ein angepasstes<br />

Linux mit Kernel 2.6.26, dessen<br />

Quellcode Amazon frei zum<br />

Download [2] bereitstellt.<br />

Das Konzept des Kindle unterscheidet<br />

sich gr<strong>und</strong>legend von<br />

„normalen“ Tablet-PCs. Am augenfälligsten<br />

ist das Schwarz-<br />

Weiß-Display, das dank des verwendeten<br />

E-Ink-Verfahrens nicht<br />

nur eine längere Akku-Laufzeit<br />

verspricht, sondern auch eine<br />

bessere Lesbarkeit der Texte als<br />

normale LCD-Monitore gewährleistet.<br />

Das liegt nicht zuletzt daran,<br />

dass E-Ink lediglich zum<br />

Seitenwechsel Energie benötigt,<br />

nicht jedoch zur Anzeige. Allerdings<br />

verzichtet diese Displaytechnologie<br />

auf eine Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />

<strong>und</strong> erfordert<br />

entsprechend zum Lesen ein ähnlich<br />

gutes Licht wie normales Papier.<br />

Dank der statischen Anzeige<br />

KIndle: dIe meInung eIner VIelleserIn<br />

erscheinen Inhalte komplett flimmerfrei.<br />

Als Akku-Laufzeit gibt<br />

Amazon sagenhafte 30 St<strong>und</strong>en<br />

bei Dauernutzung an. Die Ladezeit<br />

betrug im Test etwa zwei<br />

St<strong>und</strong>en. Ein Austausch des fest<br />

integrierten Akkus ist nicht ohne<br />

Weiteres möglich <strong>und</strong> bedeutet<br />

den Garantieverlust, da Sie dafür<br />

das Gerät aufschrauben müssten.<br />

Weitere technische Details entnehmen<br />

Sie der Tabelle Datenblatt:<br />

Amazon Kindle.<br />

Bedienung<br />

Zum Anschalten des Gerätes besitzt<br />

es einen kleinen Schieber am<br />

unteren Rand. Die Bedienung des<br />

Kindle erfolgt ausschließlich über<br />

die Tastatur <strong>und</strong> die Pfeiltasten.<br />

Praktisch ist der Kindle im Format<br />

eines schmalen, kleinen Buches vor<br />

allem auf Reisen: Er belastet das Gepäck<br />

weniger als gedruckte Bücher<br />

<strong>und</strong> findet bequem in jeder Handtasche<br />

Platz. Das E-Ink-Display erlaubt<br />

st<strong>und</strong>enlanges, ermüdungsfreies Lesen.<br />

Wegen der fehlenden Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung<br />

eignet sich der<br />

Kindle jedoch nur zum Lesen in heller<br />

Umgebung. Bei Dämmerlicht nimmt<br />

die Lesbarkeit rapide ab. Dank der anpassbaren<br />

Schriftgröße eignet sich<br />

der Reader aber auch für Leser mit<br />

Sehschwächen.<br />

Vor allem beim Querlesen fällt es häufig<br />

schwer, vorherige Lesestellen erneut<br />

zu finden – hier punktet ganz klar<br />

das gedruckte Buch. Des Weiteren<br />

fällt die Auswahl an E-Books im Amazon-Store<br />

noch vergleichsweise eingeschränkt<br />

aus. Den für mich gravierendsten<br />

Nachteil gegenüber Büchern<br />

stellt jedoch dar, dass ich die E-Books<br />

nicht an Fre<strong>und</strong>e verleihen oder sie<br />

nach dem Lesen weiterverkaufen<br />

oder verschenken kann – obwohl ich<br />

dafür das Gleiche bezahle wie für die<br />

gedruckte Ausgabe.<br />

Attraktiver wäre für mich ein Kindle<br />

mit Hintergr<strong>und</strong>beleuchtung sowie einer<br />

digitalen „Leihbibliothek“. Gegenwärtig<br />

ist mir das Gerät zu teuer, da<br />

nicht nur relativ hohe Anschaffungskosten<br />

anfallen, sondern auch ein<br />

satter Preis für jedes einzelne Buch.<br />

Sobald Amazon die E-Books preiswerter<br />

anbietet als die gedruckten<br />

Ausgaben oder die Möglichkeit des<br />

Ver- <strong>und</strong> Entleihens besteht, wird der<br />

Kindle für mich als Vielleser zum echten<br />

Muss. (Dr. Barbara Karmann/ jlu)<br />

58 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Amazon Kindle G3<br />

Im TesT<br />

Auf Zahlentasten verzichtet das<br />

Gerät ebenso wie auf Sonderzeichen.<br />

Diese blenden Sie mit Sym<br />

ein <strong>und</strong> wählen <strong>per</strong> Cursor die gewünschte<br />

aus (Abbildung A).<br />

Warum Amazon die kleinen Tasten<br />

mit grauer Schrift auf dunkelgrauem<br />

Hintergr<strong>und</strong> bedruckt,<br />

bleibt offen. Bereits bei Dämmerlicht<br />

sind die Zeichen nur noch<br />

schwer zu entziffern.<br />

Die Taste Menu entspricht technisch<br />

etwa einem Kontext-Menü<br />

<strong>und</strong> blendet zu jeder Funktion die<br />

möglichen Optionen ein. Per<br />

Home gelangen Sie aus jeder Position<br />

zurück auf die Startseite.<br />

Diese besteht aus einer Übersicht<br />

Ihrer Dateien <strong>und</strong> E-Books. Die<br />

Suchfunktion erreichen Sie über<br />

Menu | Search, Shop in Kindle<br />

Store öffnet den Amazon Market<br />

Place für Bücher. Eine Auswahl<br />

bestätigen Sie jeweils mit einem<br />

Druck auf den viereckigen Knopf<br />

zwischen den Pfeiltasten.<br />

Gekaufte E-Books speichert<br />

Amazon zusätzlich im sogenannten<br />

Kindle-worry-free-Archiv.<br />

Sollte das Gerät verloren gehen<br />

oder zerstört werden, stehen die<br />

Bücher darin zum kostenfreien<br />

nachträglichen Download bereit.<br />

Eine Weitergabe der E-Books an<br />

Dritte verhindert jedoch ein restriktives<br />

DRM. Zwar führte Amazon<br />

Ende letzten Jahres eine Verleihfunktion<br />

ein, die das einmalige<br />

Ausleihen eines E-Books für 14<br />

Tage an Fre<strong>und</strong>e oder Bekannte<br />

erlaubt. Bisher steht der Dienst<br />

aber nur in den USA zur Verfügung.<br />

Weiterhin legen die Verlage<br />

selbst fest, ob sie diese Funktion<br />

in ihren elektronischen Büchern<br />

anbieten möchten oder nicht.<br />

Unter Settings aus dem Menu<br />

stellen Sie technische Vorgaben,<br />

etwa WLAN-Anschlusskennung<br />

[1] Amazon Kindle:<br />

http:// www. amazon. de/ kindle/<br />

[2] Kindle-Quellcode:<br />

http:// www. amazon. com/ gp/ help/<br />

customer/ display. html?<br />

nodeId=200203720<br />

Infos<br />

oder Device-Name ein.<br />

Zum Blättern verwenden<br />

Sie die Pfeiltasten am linken<br />

<strong>und</strong> rechten Rand des<br />

Geräts. Jenseits des Lesens<br />

bietet der Kindle<br />

noch einige Zusatzfeatures,<br />

die Sie unter Menu |<br />

Ex<strong>per</strong>imental erreichen.<br />

Zusatzfunktionen<br />

Zu den weiteren Funktionen<br />

zählt ein rudimentärer<br />

Audioplayer, der das<br />

Abspielen von MP3-Dateien<br />

ermöglicht. Diese müssen<br />

sich allerdings im Ordner<br />

music befinden, Dateien<br />

in Unterverzeichnissen findet<br />

der Player nicht. Immerhin überraschte<br />

die So<strong>und</strong>qualität der integrierten<br />

Lautsprecher ebenso<br />

positiv wie die Tatsache, dass die<br />

Musik auch im Hintergr<strong>und</strong> weiterläuft<br />

– beispielsweise als Untermalung<br />

beim Lesen.<br />

Das ist jedoch nicht der einzige<br />

Einsatzzweck der Lautsprecher<br />

<strong>und</strong> der Audiobuchse. Das Gerät<br />

verfügt zudem über eine Sprachausgabe<br />

des geöffneten Textes.<br />

Sie erreichen die Funktion via Aa<br />

<strong>und</strong> der Anwahl von Text-to-<br />

Speech turn on. Bislang klappt das<br />

jedoch nur bei englischer Literatur.<br />

Die Ausgabe hört sich allerdings<br />

an wie gewollt <strong>und</strong> nicht gekonnt<br />

<strong>und</strong> ist kaum zu verstehen.<br />

Ebenfalls unter Ex<strong>per</strong>imental<br />

finden Sie einen Webbrowser, der<br />

im G3-Modus jedoch nur sehr wenige<br />

Seiten anzeigt. In der Regel<br />

erfolgt nur die Fehlermeldung<br />

Due to local restrictions, web browsing<br />

is not available for all countries.<br />

Im WLAN-Modus öffnet der<br />

Browser jedoch alle Seiten problemlos.<br />

Die Eingabe der URL, von<br />

Bookmarks <strong>und</strong> dergleichen erreichen<br />

Sie über Menu.<br />

Eine weitere, allerdings <strong>und</strong>okumentierte<br />

Zusatzfunktion ist der<br />

integrierte Bildbetrachter. Um ihn<br />

zu nutzen, laden Sie die fraglichen<br />

Bilder in ein Unterverzeichnis von<br />

pictures. Nach einem Refresh des<br />

Bildschirms <strong>per</strong> [Alt]+[Z] zeigt der<br />

Kindle sie auf dem Home-Screen<br />

an. Um den Bildbetrachter zu starten,<br />

genügt es, das gewünschte<br />

Verzeichnis zu aktivieren. Speziell<br />

beim Wechsel zwischen den Bildern<br />

hatte das Gerät Schwierigkeiten.<br />

Zum einen dauerte der Aufbau<br />

verhältnismäßig lang, zum<br />

anderen kam es des Öfteren zu<br />

Überlagerungen zwischen den Bildern.<br />

Angesichts der 16 Graustufen<br />

des Displays eignet sich dieses<br />

Feature ohnehin höchstens zu Dokumentationszwecken.<br />

Nutzen Sie<br />

häufiger solche Zusatzfunktionen,<br />

so schrumpft die propagierte<br />

Akkulaufzeit drastisch. Im Test<br />

war bereits nach wenigen St<strong>und</strong>en<br />

der Akku halb leer.<br />

Der Kindle unterstützt ferner<br />

diverse Tastenkürzel: So erzeugt<br />

etwa [Alt]+[Shift]+[G] einen<br />

Screenshot der aktuellen Ansicht,<br />

den das Gerät im Verzeichnis<br />

documents speichert. (tle) n<br />

CPU<br />

Display<br />

Speicher<br />

Anschlüsse<br />

Dokumententypen<br />

Größe<br />

Gewicht<br />

Akku<br />

Akkulaufzeit<br />

Preis<br />

A Die auf der Tastatur<br />

fehlenden Sonderzeichen<br />

<strong>und</strong> Ziffern verlegt<br />

der Kindle in eine<br />

Display-Auswahl.<br />

dATenblATT: AmAzon KIndle<br />

ARM 11, 532 MHz<br />

6 Zoll E-Ink, 600x800 Pixel, 16 Graustufen<br />

4 GByte, davon 3,3 nutzbar<br />

Micro-USB 2.0, 3,5 mm Audioklinke<br />

HTML, DOC, PDF, TXT, MOBI<br />

190 x 123 x 8,5 mm<br />

250 Gramm<br />

3,7 V, 1750 mAh<br />

bis zu 30 St<strong>und</strong>en (ohne WLAN)<br />

139 Euro, mit G3 189 Euro<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 59


netz&system<br />

TLP<br />

Notebooks effizienter nutzen<br />

Sparsam<br />

arbeiten<br />

Statt sinnlos Strom zu verpulvern, schalten Sie mit TLP gezielt<br />

nicht benötigte Komponenten im Laptop ab <strong>und</strong> verlängern so<br />

Laufzeit <strong>und</strong> Lebensdauer des Akkus. Erik Bärwaldt<br />

© Asifthebes, sxc.hu<br />

TLP 0.3.0<br />

LU/tlp/<br />

ReADme<br />

Mit immer leistungsfähigeren<br />

Komponenten<br />

steigt der Energieverbrauch<br />

von Notebooks.<br />

Häufige Ladezyklen belasten<br />

aber den Akku.<br />

Mit dem kleinen Tool<br />

TLP müssen Road Warrior<br />

unter Linux seltener<br />

Zwangspausen an der<br />

Steckdose einlegen.<br />

Den Schwachpunkt aller mobilen<br />

Computer stellt die Energieversorgung<br />

unterwegs dar. Je leistungsfähiger<br />

Stromfresser wie<br />

Bildschirm, Prozessor <strong>und</strong> Grafikkarte<br />

im Notebook ausfallen, desto<br />

schneller muss das Gerät wieder<br />

an die Steckdose. Herkömmliche<br />

Festplatten verkürzen ebenfalls<br />

die Laufzeit des Akkus. Ein<br />

neues Projekt namens TLP, das<br />

aus dem deutschen Thinkpad­Forum<br />

[1] stammt, sagt den Energieverschwendern<br />

den Kampf an.<br />

TLP steht derzeit als fertiges Paket<br />

für Ubuntu <strong>und</strong> Debian [2]<br />

sowie OpenSuse [3] bereit. Im<br />

Debian­ <strong>und</strong> Ubuntu­PPA finden<br />

Sie zusätzlich ein Archiv mit dem<br />

Quellcode, den Sie benötigen,<br />

wenn Sie eine bislang nicht mit<br />

Binärpaketen unterstützte Distribution<br />

nutzen. Aus diesem Archiv<br />

kompilieren Sie nach dem Entpacken<br />

im Terminal mit dem Befehl<br />

make install die Software.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des regen Einsatzes<br />

durch die Teilnehmer des Thinkpad­Forums<br />

erscheint es jedoch<br />

wahrscheinlich, dass in Kürze für<br />

weitere Distributionen entsprechende<br />

Pakete bereitstehen. Eine<br />

sehr detaillierte Anleitung zur<br />

Installation der Binaries finden<br />

Sie im Web [4]. Die Antwort auf<br />

viele Fragen r<strong>und</strong> um das Programm<br />

beantwortet eine FAQ [5],<br />

die sorgfältige Pflege erfährt.<br />

Einsparpotenzial<br />

TLP verfolgt einen ganzheitlichen<br />

Ansatz, beschränkt sich also nicht<br />

auf wenige Einstellungen wie die<br />

herkömmlichen Energiesparoptionen,<br />

die die Distributionen bereits<br />

integrieren. So erlaubt es die<br />

Software, den Energiebedarf der<br />

Intel­WLAN­Hardware, der Massenspeicher<br />

<strong>und</strong> der in vielen<br />

Lenovo­Notebooks vorhandenen<br />

Wechselschachtsysteme („Ultrabay“)<br />

zu regeln.<br />

TLP bietet USB­Stromsparmodi<br />

für alle IBM­ <strong>und</strong> Lenovo­Notebooks<br />

ebenso wie Powersave­Optionen<br />

für So<strong>und</strong>karten. Je nach<br />

vorhandener Hardware steuern<br />

Sie zusätzlich Bluetooth­, PCI­Express­<br />

sowie SATA­Geräte mithilfe<br />

von TLP. Ein besonderes<br />

Schmankerl stellt das sogenannte<br />

Undervolting dar: Bestimmte<br />

CPUs erlauben den Betrieb bei einer<br />

geringeren Spannung als üblich<br />

ohne spürbaren Leistungsverlust,<br />

sofern ein entsprechend<br />

vorbereiteter Kernel seinen<br />

Dienst verrichtet. TLP reizt diese<br />

Möglichkeiten aus <strong>und</strong> erzielt<br />

durch die Kombination der einzelnen<br />

Potenziale einen deutlichen<br />

Effekt.<br />

Voraussetzungen<br />

Um den Funktionsumfang von<br />

TLP komplett zu nutzen, gilt es,<br />

einige Voraussetzungen zu erfüllen:<br />

So sollten unabhängig von<br />

der verwendeten Debian­ oder<br />

Ubuntu­Variante die Pakete<br />

smartmontools, tp-smapi-dkms <strong>und</strong><br />

ethtool auf dem System bereits<br />

vorhanden sein, um Daten zum<br />

Betriebszustand der Festplatte<br />

<strong>und</strong> des Akkus zu erhalten.<br />

Um die Verwirrung zu komplettieren,<br />

heißen diese Pakete je<br />

nach Distribution teilweise unterschiedlich:<br />

So hört zum Beispiel<br />

unter OpenSuse das in Debian<br />

<strong>und</strong> Ubuntu als tp-smapi-dkms bezeichnete<br />

Paket auf den Namen<br />

tp_smapi-kmp-default. Die Smartmontools<br />

liegen dagegen bei allen<br />

drei Systemen in einem identisch<br />

bezeichneten Archiv. Auch das<br />

60 08 | 11<br />

www.linux-user.de


TLP<br />

netz&system<br />

zum Abschalten des Wake­on­<br />

LAN­Dienstes benötigte Paket<br />

ethtool bieten alle drei Systeme<br />

unter dem gleichen Namen an.<br />

Unabhängig von TLP empfiehlt<br />

es sich generell, auch das Paket<br />

powertop zu installieren. Diese<br />

ebenfalls von der Kommandozeile<br />

aus gesteuerte Applikation listet<br />

wichtige Informationen zum aktuellen<br />

Stromverbrauch auf <strong>und</strong><br />

gestattet es, die durch TLP erzielten<br />

Einsparungen nachzuvollziehen.<br />

Powertop liegt in den Repositories<br />

aller gängigen Distributionen,<br />

Sie installieren es komfortabel<br />

<strong>per</strong> Mausklick.<br />

Da das von Intel entwickelte<br />

Programm – sofern Intel­Hardware<br />

verbaut ist – in gewissem<br />

Rahmen Modifikationen an den<br />

Komponenten gestattet, treten<br />

hier bisweilen konkurrierende<br />

Optionen auf. Dann empfiehlt es<br />

sich jedoch, die Vorschläge von<br />

Powertop zu ignorieren <strong>und</strong> TLP<br />

entsprechend anzupassen.<br />

Erster Kontakt<br />

TLP startet in der Regel automatisch<br />

beim Systemstart mit den<br />

Standardeinstellungen. Da es völlig<br />

unabhängig von Desktop­Umgebungen<br />

arbeitet <strong>und</strong> kein grafisches<br />

Frontend besitzt, müssen<br />

Sie TLP komplett über ein Terminal<br />

steuern. Um sich einen ersten<br />

Überblick über die Funktionen<br />

des Programms in Ihrem System<br />

zu verschaffen, rufen Sie als User<br />

root auf der Kommandozeile den<br />

Befehl tlp‐stat auf, der eine mehr<br />

oder weniger lange Liste mit den<br />

derzeit im System befindlichen<br />

Komponenten <strong>und</strong> Details dazu<br />

hervorzaubert (Abbildung A).<br />

TLP beschränkt sich jedoch<br />

nicht darauf, eine Liste der vorhandenen<br />

Hardware <strong>und</strong> deren<br />

Status anzuzeigen, sondern steigt<br />

sofort tiefer ins System ein: So<br />

sehen Sie beispielsweise im Abschnitt<br />

/proc/acpi/ibm/thermal =<br />

tem<strong>per</strong>atures: eine lange Zeile mit<br />

Tem<strong>per</strong>aturangaben. Diese beziehen<br />

sich auf die in jedem halbwegs<br />

aktuellen Notebook verbauten<br />

Tem<strong>per</strong>atursensoren. Der hier<br />

oft anzutreffende Wert -128 zeigt<br />

an, dass der entsprechende Sensor<br />

nicht vorhanden ist. Der folgende<br />

Abschnitt zu den Massenspeichern<br />

liefert neben einigen<br />

Angaben zu der im Rechner verbauten<br />

Festplatte essenzielle<br />

SMART­Werte. Diese betreffen<br />

vor allem die bei der vorhandenen<br />

Festplatte eingestellten Energiesparoptionen.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

ist der Betriebszustand der im<br />

Rechner eingebauten Kommunikationskomponenten:<br />

Wer kein<br />

WWAN (GSM/ UMTS) oder<br />

WLAN nutzt, benötigt keine entsprechende<br />

Hardware im Standby.<br />

Im Abschnitt /sys/module/pcie_<br />

aspm/parameters/policy erk<strong>und</strong>en<br />

Sie, ob diese Komponenten in Ihrem<br />

System aktiviert sind <strong>und</strong><br />

demzufolge Energie verbrauchen.<br />

Am Ende der Liste erhalten Sie<br />

detaillierte Informationen zu den<br />

im Rechner vorhandenen Akkus,<br />

dem Zustand der USB­Anschlüsse<br />

sowie speziellen Komponenten<br />

wie Webcams oder biometrischen<br />

Sensoren. Insbesondere die Daten<br />

zu den Akkus liefern oft erste Hinweise<br />

auf Probleme bei der Energieversorgung:<br />

Da die Ausgabe<br />

Angaben in mWh macht, erkennen<br />

Sie auf einen Blick, ob sich ein<br />

Kalibrieren des Akkus lohnt oder<br />

gar ein Austausch ansteht.<br />

TLP speichert<br />

seine Konfigurationsparameter<br />

in<br />

der Datei /etc/<br />

default/tlp ab. Diese<br />

Datei, die das<br />

Programm bei der<br />

Installation anlegt,<br />

enthält ab Werk<br />

Einstellungen, die<br />

sich für die meisten<br />

Thinkpad­Systeme<br />

als Gr<strong>und</strong>gerüst<br />

eignen. Dabei<br />

nutzt die Software<br />

jedoch oft nicht<br />

alle Einsparmöglichkeiten<br />

konsequent<br />

aus.<br />

Es empfiehlt sich daher, diese<br />

Datei zu prüfen <strong>und</strong> entsprechend<br />

der verbauten Hardware<br />

anzupassen. Sie öffnen die Konfigurationsdatei<br />

als root mit einem<br />

beliebigen Editor <strong>und</strong> finden darin<br />

die einzelnen Optionen in<br />

Gruppen aufgeteilt. Mit einem<br />

Doppelkreuz auskommentierte<br />

Optionen, die Sie einstellen wollen,<br />

aktivieren Sie durch Entfernen<br />

des Kommentarzeichens.<br />

Konfiguration<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich trennt TLP die Einstellungen<br />

nach Netz­ <strong>und</strong> Akkubetrieb<br />

des Systems. Sie erkennen<br />

die für den Akkubetrieb relevanten<br />

Parameter am Zusatz _ON_BAT,<br />

die für den Einsatz am Stromnetz<br />

geltenden Optionen am Anhängsel<br />

_ON_AC (Abbildung B, folgende<br />

Seite). Während viele Optionen<br />

sinnvoll vorbelegt sind, wie beispielsweise<br />

die zu den Schreibintervallen<br />

der Dateisystempuffer<br />

des Kernels oder zum Abschalten<br />

einzelner Prozessorkerne beim<br />

Einsatz von Mehrkern­Prozessoren,<br />

sollten Sie sich die Abschnitte<br />

zum Festplattenbetrieb, zu den<br />

Kommunikationskomponenten<br />

<strong>und</strong> zur Ultrabay besonders eingehend<br />

betrachten: Hier besteht<br />

oft Spielraum.<br />

Falls Sie in der Ultrabay eine<br />

zweite Festplatte oder ein optisches<br />

Laufwerk betreiben, bietet<br />

A Infos zum Zustand<br />

des Systems gibt es<br />

bei TLP reichlich.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 61


netz&system<br />

TLP<br />

B Bei Bedarf modifizieren<br />

Sie die passenden<br />

Parameter für TLP<br />

mit einem Editor in der<br />

Konfigurationsdatei.<br />

testumgebung<br />

TLP die Möglichkeit, diese Laufwerke<br />

unabhängig vom primären<br />

Speicher bei längerem Nichtgebrauch<br />

abzuschalten. WLAN­,<br />

Bluetooth­ <strong>und</strong> USB­Einstellungen<br />

modifizieren Sie ebenso einfach<br />

an dieser Stelle.<br />

Festplattenproblematik<br />

Neben Displays sowie Haupt­ <strong>und</strong><br />

Grafikprozessoren fallen herkömmliche<br />

Festplatten als die<br />

größten Verbraucher ins Gewicht.<br />

Daher versuchen die Hersteller,<br />

den Energiehunger der Produkte<br />

zu senken. Dazu fahren die Platten<br />

bei Inaktivität die Schreib­/<br />

Leseköpfe in eine Ruheposition<br />

<strong>und</strong> schalten den Plattenmotor<br />

ab. Allerdings gilt es hier, den optimalen<br />

Kompromiss zwischen<br />

Stromsparen <strong>und</strong> Performance zu<br />

finden: Köpfe, die bereits nach<br />

wenigen Sek<strong>und</strong>en Inaktivität<br />

parken, benötigen unter Last<br />

beim Anfahren nicht nur sehr viel<br />

Energie, sondern sorgen für ständige<br />

Hänger. Zusätzlich belastet<br />

das Verhalten die Mechanik, was<br />

zu erhöhtem Verschleiß führt.<br />

Um die Möglichkeiten von TLP eingehend zu testen, setzten wir<br />

einen Tablet-PC des Typs Lenovo Thinkpad X200t mit OpenSuse<br />

11.3 als Betriebssystem ein. Dank moderner Hardware-Architektur<br />

(Intel Core 2 Duo („Penryn“) mit 1,4 GHz, Intel GM45-Chipsatz)<br />

unterstützt das Testgerät die derzeit üblichen Technologien<br />

zum Energiemanagement nahezu komplett.<br />

TLP bietet daher die Möglichkeit,<br />

diesen Zustand<br />

durch Modifikation der<br />

APM­Level der Festplatte<br />

zu ändern. Suchen Sie dazu<br />

in der Konfigurationsdatei<br />

zunächst den Abschnitt<br />

DISK_DEVICES <strong>und</strong> überprüfen<br />

Sie, ob die Software die<br />

im Thinkpad vorhandenen<br />

Festplatten korrekt erkennt.<br />

Falls ja, wechseln<br />

Sie zum Abschnitt DISK_<br />

APM_LEVEL, hinter dem jeweils<br />

in Anführungszeichen<br />

pro Festplatte ein<br />

dreistelliger, ganzzahliger<br />

Wert steht.<br />

In der Regel taucht beim<br />

Netzbetrieb des Notebooks der<br />

Wert 254 auf, während im Akkubetrieb<br />

in der darunter befindlichen<br />

Zeile die Zahl 128 steht. Diesen<br />

Wert sollten Sie modifizieren.<br />

Zulässig sind Ganzzahlen zwischen<br />

1 <strong>und</strong> 254, wobei Werte<br />

unter 128 in aller Regel zusätzlich<br />

zum häufigen Parken der Festplattenköpfe<br />

auch den Motor ausschalten.<br />

Werte über 128 dagegen<br />

sollten die Zahl der Stopzyklen<br />

verringern.<br />

Je nach Modell deaktiviert der<br />

Wert 254 meist die Parkmechanismen<br />

vollständig, sodass die<br />

Köpfe gar nicht mehr parken. Vor<br />

allem bei den Festplatten, die<br />

beim Hochfahren verhältnismäßig<br />

viel Energie benötigen, fällt<br />

der Spareffekt im Vergleich zum<br />

Dauerbetrieb entsprechend gering<br />

aus, sodass in diesem Fall<br />

der Wert 254 als die wohl beste<br />

Wahl erscheint.<br />

Taktvolle Grafikkarten<br />

Grafikkarten benötigen ebenfalls<br />

im laufenden Betrieb viel Energie<br />

<strong>und</strong> geben erhebliche Abwärme<br />

ab. Um sowohl den Verbrauch als<br />

auch die Tem<strong>per</strong>atur zu senken,<br />

bieten viele moderne Grafikprozessoren<br />

niedrigere Taktraten an.<br />

TLP nutzt hierbei die Optionen<br />

der weitverbreiteten ATI­Radeon­<br />

Grafikprozessoren mithilfe von<br />

fünf Schaltprofilen aus. Das funktioniert<br />

allerdings nur mit dem<br />

freien Radeon­Treiber <strong>und</strong> einem<br />

Kernel in Version 2.6.35 oder höher.<br />

Suchen Sie in der TLP­Konfigurationsdatei<br />

den Abschnitt<br />

RADEON_POWER‐PROFILE <strong>und</strong> wählen<br />

sodann wie üblich nach Netz­ <strong>und</strong><br />

Akkubetrieb getrennt eine der<br />

Optionen low, mid, high, auto oder<br />

default aus.<br />

Die Option default nutzt die von<br />

der Hardware vorgegebenen Werte,<br />

während die Einstellung auto<br />

den Takt im Akkubetrieb auf einen<br />

mittleren Wert justiert. Im<br />

Netzbetrieb schaltet der Grafikprozessor<br />

dagegen auf volle Taktfrequenz.<br />

Da je nach Anwendungsgebiet<br />

einige Parameter unsinnig<br />

erscheinen, empfiehlt es<br />

sich, hier mit den Optionen etwas<br />

zu ex<strong>per</strong>imentieren.<br />

Stromfresser WLAN<br />

Sofern Sie keinen Netzzugang <strong>per</strong><br />

WLAN benötigen, empfiehlt es<br />

sich, diese Komponente auszuschalten.<br />

TLP unterstützt hier allerdings<br />

nur eine eingeschränkte<br />

Anzahl von WLAN­Chipsätzen:<br />

Bei vielen Intel­Chips funktioniert<br />

das Feature, Atheros­Chipsets<br />

dagegen bleiben außen vor.<br />

Besitzt das Thinkpad eine Intel­<br />

WLAN­Karte, passen Sie den Betriebszustand<br />

im Abschnitt WIFI_<br />

PWR der Konfigurationsdatei automatisch<br />

an. Der Wert 1 schaltet<br />

das Powermanagement der Karte<br />

ein, der Wert 5 schaltet es aus.<br />

Diese Funktion setzt einen Linux­<br />

Kernel ab Version 2.6.32 voraus.<br />

Bemerken Sie bei aktivem Energiesparmodus<br />

plötzlich instabile<br />

WLAN­Verbindungen, sollten Sie<br />

das Powermanagement deaktivieren.<br />

Durch die niedrigere Leistungsaufnahme<br />

verringert sich<br />

die Sende­ <strong>und</strong> Empfangsleistung<br />

des Adapters, <strong>und</strong> unter ungünstigen<br />

räumlichen Bedingungen<br />

oder bei Standortwechseln bricht<br />

die Verbindung zum Router ab.<br />

Das Wechselschachtsystem für<br />

Thinkpads, die sogenannte Ultrabay,<br />

erlaubt den komfortablen<br />

Wechsel von Komponenten ohne<br />

62 08 | 11<br />

www.linux-user.de


TLP<br />

netz&system<br />

Werkzeug. In der Ultrabay genutzte<br />

Festplatten versetzen Sie<br />

dank TLP über die Einstellungen<br />

im Abschnitt DISK_APM_LEVEL ganz<br />

in den Ruhezustand, wenn Sie sie<br />

längere Zeit nicht benötigen.<br />

Betreiben Sie in der Ultrabay ein<br />

optisches Laufwerk, so können<br />

Sie dieses im Akkubetrieb komplett<br />

ausschalten. Suchen Sie<br />

dazu in der TLP­Konfiguration<br />

den Abschnitt BAY_POWEROFF <strong>und</strong><br />

ändern Sie den dort vorhandenen<br />

Standardwert von 0 auf 1. Anschließend<br />

geben Sie noch den<br />

Device­Namen des betroffenen<br />

Laufwerkes an, meist passt jedoch<br />

der Standardwert sr0 bereits.<br />

Arbeiten Sie mit einem<br />

Thinkpad­Modell, das über zwei<br />

Wechselschächte verfügt, so steuern<br />

Sie diese unabhängig voneinander<br />

durch Angabe des Gerätenamens.<br />

Schweigen im Wald<br />

Wie alle gängigen Notebooks weisen<br />

die IBM/ Lenovo­Geräte eine<br />

Vielzahl von Schnittstellen zur<br />

Kommunikation mit anderen<br />

Komponenten auf. Da Sie diese<br />

unterwegs selten benötigen, verbirgt<br />

sich hier ebenfalls Einsparpotenzial.<br />

Um <strong>per</strong> USB­Anschluss<br />

betriebene Geräte zu deaktivieren,<br />

suchen Sie in der Datei /etc/<br />

default/tlp den Eintrag USB_AUTO‐<br />

SUSPEND: Er sollte auf 1 stehen.<br />

Da bei manchen USB­Geräten<br />

wie etwa HSPA­Sticks die Autosuspend­Funktion<br />

beim Netzzugang<br />

zu unerwünschten Unterbrechungen<br />

führt, besteht die<br />

Möglichkeit, diese Geräte über<br />

ihre ID­Nummer von den Funktionen<br />

auszunehmen. Dazu tragen<br />

Sie im Abschnitt USB_BLACKLIST die<br />

eindeutige ID des betroffenen Gerätes<br />

ein. Sie ermitteln diese als<br />

User root im Terminal mittels des<br />

Befehls lsusb (Abbildung C).<br />

In den darauf folgenden Abschnitten<br />

DEVICES_TO_DISABLE legen<br />

Sie bei Bedarf fest, welche weiteren<br />

Schnittstellen das System<br />

beim Start <strong>und</strong> beim Herunterfahren<br />

des Computers ausschaltet.<br />

Letzteres dient dazu, bestimmte<br />

Interfaces, die den Shutdown<br />

blockieren könnten,<br />

zwangsweise in den Ruhezustand<br />

zu schicken. Voreingestellt sind<br />

die WLAN­, Bluetooth­ <strong>und</strong><br />

WWAN­Schnittstellen.<br />

Akkuwartung<br />

Da die in allen gängigen Thinkpad­Modellen<br />

verbauten Lithium­<br />

Ionen­Akkus bei den herkömmlichen<br />

Einstellungen einem üblichen<br />

Verschleiß unterworfen<br />

sind, bietet TLP über START_ CHARGE_<br />

THRESH <strong>und</strong> STOP_CHARGE_THRESH die<br />

Möglichkeit, die Ladeschwellen<br />

möglichst schonend einzustellen.<br />

Das bewirkt, dass das System die<br />

Akkus nicht mehr voll auflädt,<br />

sondern nur bis zu einer Schwelle<br />

von 80 Prozent. So verschleißen<br />

die Zellen weniger.<br />

Stellen Sie fest, dass die Kapazität<br />

des Akkus deutlich nachlässt,<br />

so rekalibrieren Sie ihn mithilfe<br />

von TLP. Dabei entlädt das System<br />

die vorhandenen Akkus komplett<br />

<strong>und</strong> befüllt sie anschließend<br />

wieder zu 100 Prozent. Dazu geben<br />

Sie im Terminal als User root<br />

den Befehl tlp discharge ein. Nach<br />

der Komplettentladung füllen Sie<br />

den Akku mittels tlp fullcharge<br />

wieder ganz auf.<br />

Wiederholen Sie dieses Prozedere<br />

alle zwei bis drei Monate, um<br />

die Ladeelektronik stets mit dem<br />

aktuellen Zustand der Zellen konform<br />

zu halten.<br />

Kommandozeilenoptionen<br />

Starten Sie TLP manuell, so bietet<br />

die Software zusätzlich zu den<br />

konfigurierten Optionen einige<br />

Parameter auf der Kommandozeile<br />

für kurzfristige Anpassungen.<br />

Um die möglichen Optionen zu<br />

betrachten, geben Sie einfach tlp<br />

ohne weitere Parameter als User<br />

root im Terminal ein.<br />

Mit den Befehlen bluetooth, wifi<br />

<strong>und</strong> wwan, jeweils gefolgt vom Parameter<br />

off oder on, schalten Sie<br />

die entsprechenden Dienste im<br />

laufenden Betrieb aus oder ein.<br />

Über tlp discharge oder tlp<br />

fullcharge können Sie im Netzbetrieb<br />

das Kalibrieren des eingebauten<br />

Akkus erledigen.<br />

Zum Ermitteln der genauen<br />

Disk­ID von Festplatten dient der<br />

Befehl tlp diskid. Durch Angabe<br />

der Disk­ID in der Konfigurationsdatei<br />

von TLP anstelle der<br />

Device­Namen schließen Sie bei<br />

mehreren Festplatten im Thinkpad<br />

Verwechslungen aus.<br />

Fazit<br />

In der Praxis überzeugte TLP auf<br />

der ganzen Linie. Auf dem Testsystem,<br />

einem Thinkpad X200t,<br />

reduzierte sich der Verbrauch im<br />

Schnitt um bis zu 20 Prozent, obwohl<br />

bestimmte Funktionen wie<br />

das Beeinflussen des GPU­Takts<br />

mangels Radeon­Grafikadapter<br />

nicht zum Einsatz kamen.<br />

Als großer Stromfresser erwies<br />

sich die Intel­WLAN­Karte, die<br />

etwa 2,5 Watt Leistung benötigte.<br />

Durch Ausnutzen der TLP­Optionen<br />

ließ sich der Verbrauch des<br />

Systems auf deutlich unter acht<br />

Watt drücken, sodass sich der Akkubetrieb<br />

um insgesamt 20 Minuten<br />

unter Last verlängerte.<br />

TLP ist ein gut durchdachtes<br />

<strong>und</strong> höchst funktionelles Tool,<br />

das auf keinem Thinkpad­Notebook<br />

fehlen sollte. Dank einer<br />

vorbildlichen Dokumentation<br />

<strong>und</strong> FAQ finden sich Einsteiger<br />

ohne detaillierte Kenntnisse sofort<br />

zurecht. (agr) n<br />

infos<br />

[1] Projektseite:<br />

http:// thinkpad-forum. de/ threads/ 82441-Projektvorstellung-TLP-%E2%80%93-<br />

Stromspareinstellungen-f%C3%BCr-Ubuntu-neu-Version-0. 3. 0-Natty-Debian<br />

[2] Archive für Ubuntu <strong>und</strong> Debian:<br />

https:// launchpad. net/ ~linrunner/ +archive/ tlp/ +packages<br />

[3] Repository für OpenSuse: https:// build. opensuse. org/ package/ binaries?<br />

package=tlp& project=home%3Acdersch& repository=OpenSuse_11. 3<br />

[4] Howto: http:// thinkpad-wiki. org/ TLP_-_Stromspareinstellungen_fuer_Ubuntu<br />

[5] FAQ: http:// thinkpad-wiki. org/ TLP_FAQ# Kann_ich_TLP_mit_anderen_Linux-<br />

Distributionen_verwenden. 3F<br />

C Mittels lsusb erhalten<br />

Sie eine Liste der<br />

IDs von USB-Geräten.<br />

tipp<br />

Welche Kernel-Version<br />

Ihr System<br />

nutzt, erfahren Sie<br />

durch Eingabe des<br />

Befehls uname ‐r im<br />

Terminal.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 63


nEtz&systEM<br />

Hybrid-Grafik<br />

© Eric Isselée, 123RF<br />

Optimus-Grafikkarten unter Linux<br />

Ungleiches Paar<br />

Leistung nach Bedarf, das verspricht die Optimus-Technologie von Nvidia. Aber die Notebook-<br />

Hersteller boykottieren Linux – darum hilft sich die Community selbst. Daniel Stender<br />

README<br />

Optimus von Nvidia ermöglicht<br />

auf Laptops<br />

das automatische Umschalten<br />

zwischen internem<br />

<strong>und</strong> dediziertem<br />

Grafikprozessor nach<br />

Bedarf. Allerdings gibt<br />

es keine Linux-Treiber.<br />

Die Community entwickelt<br />

jedoch kräftig an<br />

eigenen Lösungen.<br />

GlossAR<br />

iGPU: Integrated Graphics<br />

Processing Unit.<br />

Auch als Onboard-Grafik<br />

bezeichneter, im Chipsatz<br />

integrierter Grafikprozessor.<br />

dGPU: Dedicated /<br />

Discrete Graphics Processing<br />

Unit. Meist<br />

auch bei Laptops als<br />

Grafikkarte bezeichneter,<br />

dedizierter Grafikprozessor.<br />

Im Februar 2010 stellte Nvidia<br />

die Technologie Optimus offiziell<br />

vor [1]. Die Idee besticht: Moderne<br />

Laptops verwenden häufig neben<br />

der eingebauten Grafikkarte<br />

(dGPU) potente Hardware im<br />

Chipsatz (iGPU). Durch geschicktes<br />

Verschalten <strong>und</strong> mit passenden<br />

Treibern wechselt das System<br />

je nach Bedarf für den Benutzer<br />

unbemerkt zwischen beiden hin<br />

<strong>und</strong> her. Die dGPU übergibt im<br />

Akkubetrieb an die iGPU, was die<br />

Laufzeit merklich verlängert [2].<br />

WARnhinWEis<br />

Die meisten der in diesem Artikel<br />

vorgestellten O<strong>per</strong>ationen setzen<br />

Root-Rechte voraus <strong>und</strong> greifen tief<br />

ins System ein. Es empfiehlt sich,<br />

ein Rettungssystem wie Grml auf<br />

CD oder auf USB-Stick bereitzulegen.<br />

Auf jeden Fall aber sollten Sie<br />

vor allen Ex<strong>per</strong>imenten ein Backup<br />

des Systems machen.<br />

Mittlerweile haben andere Hersteller<br />

die Idee von Optimus [3]<br />

übernommen <strong>und</strong> so populär gemacht:<br />

In den meisten neuen<br />

Notebooks mit einer der dGPU/<br />

iGPU-Kombinationen Intel/ Nvidia,<br />

Nvidia/ Nvidia, Intel/ ATI <strong>und</strong><br />

ATI/ ATI findet sich heute Optimus.<br />

Allerdings unterstützen die<br />

Notebook-Hersteller bisher Linux<br />

nicht, <strong>und</strong> der X-Server <strong>und</strong> der<br />

freie Treiber Nouveau arbeiten<br />

mit Optimus-verschalteter Hardware<br />

bisher nicht zusammen.<br />

Ex<strong>per</strong>imentelles<br />

Als ein typischer Laptop mit Optimus-Grafik<br />

dient im Test ein<br />

Schenker M4S XMG A700 mit Intel-Core-i5-Prozessor<br />

<strong>und</strong> Nvidia<br />

GT 425M (Abbildung A, folgende<br />

Doppelseite). Dieses Gerät erlaubt<br />

im Gegensatz zu anderen<br />

Modellen nicht mehr, das Optimus-Setting<br />

über eine BIOS-Einstellung<br />

zu beeinflussen – was darauf<br />

hinweist, dass die dGPU in<br />

diesem Fall nicht mehr physikalisch<br />

mit den Grafikausgängen<br />

zusammenhängt [4].<br />

Mit einer aktuellen Distribution<br />

– wir verwendeten Linux Mint<br />

Debian Edition, das nach einem<br />

Update mit aktueller Software<br />

wie Kernel 2.6.38-2 <strong>und</strong> X.org<br />

1.10.1 läuft – zeigt das Testmodell<br />

folgendes, Optimus-typisches<br />

Verhalten: Alles funktioniert<br />

ohne Probleme, aber ein Blick in<br />

die Logdatei des X-Servers (/var/<br />

log/Xorg.0.log) zeigt, was beim<br />

Hochfahren geschehen ist: Das<br />

System erkennt beide Grafikeinheiten<br />

<strong>und</strong> wählt gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

den Intel-Treiber aus.<br />

Dass es die Nvidia-Karte nicht<br />

anspricht, zeigt sich zum Beispiel<br />

dadurch, dass die Software Nvidia-settings<br />

abbricht. Es läge die<br />

Idee nahe, den X-Server zum La-<br />

66 08 | 11<br />

www.linux-user.de


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nEtz&systEM<br />

Hybrid-Grafik<br />

A Attraktiv für Linux-<br />

Anwender: Schenker<br />

verkauft seine Laptops<br />

wie das M4S XMG A700<br />

ohne Betriebssystem.<br />

DER AutoR<br />

Daniel Stender promoviert<br />

in klassischer<br />

Indologie <strong>und</strong> benutzt<br />

mittlerweile Linux<br />

Mint DE. Der Debian-<br />

Maintainer interessiert<br />

sich für die Entwicklung<br />

von Open-<br />

Source-Applikationen<br />

für die Sanskrit-Philologie.<br />

Sie finden seinen<br />

Blog unter www.<br />

danielstender. com/<br />

granthinam.<br />

infos<br />

den des freien Treibers (nouveau)<br />

oder auch des proprietären Treibers<br />

(nvidia) zu zwingen, indem<br />

Sie ein entsprechendes Setting<br />

mit der Bus-ID der anderen Grafikeinheit<br />

in /etc/X11/xorg.conf<br />

oder unter /usr/share/X11/xorg.<br />

conf.d/ anlegen. Jeder entsprechende<br />

Versuch scheitert aber, indem<br />

der X-Server beim Hochfahren<br />

abbricht (No screens fo<strong>und</strong>) –<br />

ganz so einfach funktioniert es<br />

also unglücklicherweise nicht.<br />

Unter Linux gibt es mittlerweile<br />

die Möglichkeit, die unbenutzte<br />

dGPU komplett abzuschalten,<br />

[1] „World, meet Optimus“:<br />

http:// blogs. nvidia. com/ 2010/ 02/ world-meet-optimus/<br />

[2] Intel HD-Graphics: http:// www. intel. com/ technology/ graphics/ intelhd. htm<br />

[3] Optimus-Whitepa<strong>per</strong>:<br />

http:// www. nvidia. com/ object/ LO_optimus_whitepa<strong>per</strong>s. html<br />

[4] Hardware-Multiplexing bei Optimus: http:// tinyurl. com/ 3paueem<br />

[5] Linux Hybrid Graphics Blog: http:// linux-hybrid-graphics. blogspot. com/<br />

[6] Mailingliste Hybrid Graphics Linux: https:// launchpad. net/ ~hybrid-graphics-linux<br />

[7] Optimus-Wiki: http:// hybrid-graphics-linux. tuxfamily. org/<br />

[8] Acpi_calls: http:// linux-hybrid-graphics. blogspot. com/ 2010/ 07/ using-acpicall-m<br />

odule-to-switch-onoff. html<br />

[9] Ubuntu 10.10 auf Asus U35JC, #3: http:// robbyx. net/ blog/ ? p=190<br />

[10] Bug #752542 auf Launchpad:<br />

https:// bugs. launchpad. net/ lpbugreporter/ +bug/ 752542<br />

[11] Switcheroo in Kernel 2.6.35: http:// tinyurl. com/ 2vkdnqw<br />

[12] Switcheroo <strong>und</strong> Ubuntu: https:// help. ubuntu. com/ community/ HybridGraphics<br />

[13] Switcheroo auf Asus M51TA: http:// tinyurl. com/ 3qdvkeb<br />

[14] Asus-switcheroo: https:// github. com/ awilliam/ asus-switcheroo<br />

[15] Bumblebee:<br />

http:// www. martin-juhl. dk/ 2011/ 05/ optimus-on-linux-problem-solved/<br />

[16] Bumblebee-Bug: https:// github. com/ MrMEEE/ bumblebee/ commit/ a047be<br />

[17]„Epic Fail“: http:// suckup. de/ 2011/ 06/ 20/ epic-fail-bumblebee/<br />

was einen maßgeblichen Zuwachs<br />

an Laufzeit im Akkubetrieb erbringt.<br />

Darüber hinaus klappt das<br />

manuelle Umschalten zwischen<br />

den GPUs. Optimus auch unter<br />

Linux automatisch im fließenden<br />

Übergang mit Abschaltung zu<br />

nutzen, so wie es eigentlich vorgesehen<br />

ist <strong>und</strong> auf aktuellen<br />

Windows-Systemen läuft, steckt<br />

jedoch noch in einer sehr frühen<br />

Phase der Entwicklung (siehe<br />

Kasten Virtuell).<br />

Wer sich mit Optimus auseinandersetzt,<br />

für den bieten vor allem<br />

die Website Linux-Hybrid-Graphics<br />

[5] <strong>und</strong> die Mailing-Liste<br />

Hybrid Graphics Linux auf Launchpad<br />

[6] Informationen <strong>und</strong> Kontakt<br />

zu Mitstreitern. Außerdem<br />

existiert seit Kurzem ein aufgeräumtes<br />

Wiki zu dem Thema [7].<br />

Via Kernel<br />

Es gibt mittlerweile ein spezielles<br />

Kernel-Modul, über das Sie mithilfe<br />

von ACPI-Methoden die<br />

dGPU komplett abschalten [8].<br />

Um es einzubinden, laden Sie zunächst<br />

das Programmverzeichnis<br />

acpi_call mittels des folgenden<br />

Aufrufs herunter:<br />

$ git clone http://github.com/mkU<br />

ottman/acpi_call.git<br />

Das setzt das Paket git voraus.<br />

Wechseln Sie in das Verzeichnis,<br />

kompilieren Sie das Modul mit<br />

make, laden Sie es mittels insmod<br />

acpi_call.ko, <strong>und</strong> sehen Sie dann<br />

mit ./test_off.sh nach, ob auf der<br />

Hardware eine der vorgesehenen<br />

Methoden funktioniert. Auf dem<br />

Testmodell war das nicht der Fall.<br />

Es ist hierbei auf jeden Fall eine<br />

gute Idee, vorher das Kernel-Modul<br />

des Nouveau-Treibers zu deaktivieren,<br />

indem Sie der Datei<br />

/ etc/modprobe.d/blacklist.conf die<br />

Zeile blacklist nouveau am Ende<br />

hinzufügen <strong>und</strong> anschließend<br />

neu starten. Funktioniert eine<br />

der Methoden, konfigurieren Sie<br />

das dauerhaft [9]. Die Entwickler<br />

nehmen Fehlerberichte für die<br />

Weiterentwicklung auf Launchpad<br />

entgegen [10].<br />

Switcheroo<br />

Die Software Switcheroo ermöglicht<br />

zumindest das harte („delayed“)<br />

Umschalten auf Kernel-<br />

Basis zwischen den installierten<br />

Grafikeinheiten. Bereits in Kernel<br />

2.6.35 findet sich dafür die<br />

Gr<strong>und</strong>lage [11]. Ob der laufende<br />

Kernel mit Switcheroo kompiliert<br />

wurde – was weitgehend der Fall<br />

sein dürfte – ermitteln Sie über<br />

folgenden Aufruf:<br />

$ sudo grep ‐i switcheroo /boot/U<br />

config‐2.6.*<br />

Switcheroo kommuniziert über<br />

das Debug-System des Kernels.<br />

Das setzt voraus, dass in der Datei<br />

/etc/fstab die Zeile none /sys/<br />

kernel/debug debugfs defaults 0 0<br />

steht. Falls diese fehlt, tragen Sie<br />

sie nach <strong>und</strong> starten erst einmal<br />

das System neu.<br />

Findet sich anschließend im<br />

Verzeichnis /sys/kernel/debug/<br />

noch kein Unterverzeichnis<br />

vgaswitcheroo, tragen Sie bei der<br />

Option GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT<br />

in /etc/default/grub den Parameter<br />

modset=1 ein. Danach setzen<br />

Sie die Befehle grub‐update <strong>und</strong><br />

grub‐install Bootdevice in einem<br />

Terminal ab <strong>und</strong> starten neu.<br />

Nun schalten Sie zum Beispiel für<br />

das nächste Hochfahren des X-<br />

Servers mit folgendem Befehl auf<br />

die dGPU um [12]:<br />

68 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Hybrid-Grafik<br />

nEtz&systEM<br />

$ sudo echo DDIS > /sys/kernel/<br />

debug/vga‐switcheroo/switch<br />

Es empfiehlt sich, den X-Server<br />

für das Umschalten herunterzufahren.<br />

Den aktuellen Switchstatus<br />

überprüfen Sie ebenfalls in<br />

der Datei switch. Möchten Sie Optionen<br />

dauerhaft setzen, empfiehlt<br />

es sich, sie in die Datei /etc/<br />

rc.d/rc.local einzutragen [13].<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich benötigt Switcheroo<br />

den Nouveau-Treiber, sodass<br />

Sie gegebenenfalls den proprietären<br />

Nvidia-Treiber deinstallieren<br />

müssen, der mit diesem<br />

kollidiert. Im Test mussten wir<br />

darüber hinaus das Kernel-Modul<br />

nouveau explizit nach Switcheroo<br />

laden, indem wir es in /etc/<br />

modprobe.d blacklisteten (siehe<br />

oben), dafür aber in /etc/modules<br />

eintrugen. Nicht nur für Asus-Besitzer<br />

lohnt es sich bei Switcheroo<br />

übrigens asus-switcheroo genauer<br />

unter die Lupe zu nehmen [14].<br />

Fazit<br />

Wer derzeit einen neuen Laptop<br />

kauft, dem steht meist eine Begegnung<br />

mit Optimus ins Haus.<br />

Gibt es keinen BIOS-Switch, um<br />

Optimus abzustellen („Compatibility<br />

mode“), helfen nur Lösungen<br />

wie die hier vorgestellten weiter,<br />

wenn Sie entweder die Hardware<br />

ausreizen oder zumindest<br />

Überflüssiges abstellen möchten.<br />

Unter dem Namen Bumblebee [15] findet sich ein<br />

relativ neues Optimus-Projekt, das auf VirtualGL aufsetzt.<br />

Die Namenswahl beweist Humor: Bumblebee<br />

ist die rechte Hand von Optimus Prime, einem Roboter<br />

aus dem fiktiven Transformers-Universum.<br />

Der Ansatz des Projektes eignet sich für Laptops,<br />

die keinen Hardware-Switch („Multiplexer“) besitzen<br />

<strong>und</strong> deshalb mit Switcheroo Schwierigkeiten haben.<br />

Bumblebee setzt den proprietären Nvidia-Treiber voraus<br />

(Paket nvidia-glx). Debian, Ubuntu <strong>und</strong> Mint bieten<br />

diesen direkt nach der Installation automatisch<br />

an. Um die Software zu installieren, klonen Sie mittels<br />

Git https://github.com/MrMEEE/bumblebee, <strong>und</strong><br />

führen darin dann ./install.sh aus.<br />

Dabei funktioniert aber in der Regel<br />

nur eine Auswahl der angebotenen<br />

Lösungen. Da die Sache<br />

viele Benutzer betrifft, wird aber<br />

kräftig weiterentwickelt. Spätestens,<br />

wenn sich der X-Server auf<br />

hybride Grafik versteht oder Nouveau<br />

nachzieht, hat sich das Problem<br />

wieder erledigt. Bis dahin<br />

dürften aber noch einige Monate<br />

ins Land gehen (agr) n<br />

ViRtuEll<br />

Obwohl der Einsatz von virtuellen Screens gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

ein „weiches“ Umschalten wie unter Windows<br />

ermöglicht, müssen Sie Programme, die auf<br />

Unterstützung durch die dGPU angewiesen sind, bisher<br />

noch speziell aufrufen. Außerdem laufen hier<br />

bisher immer noch beide GPUs dauerhaft. Es tut<br />

sich zurzeit aber gerade bei diesem vielversprechenden<br />

Projekt eine ganze Menge.<br />

Bei der vielen Arbeit hat sich aber in Version 1.4.31<br />

der Software ein fataler Bug ins Skript zum Deinstallieren<br />

der Software eingeschlichen [16], durch den<br />

Sie das Verzeichnis /usr komplett löschen [17]. Dieser<br />

Fehler findet sich, wurde aber mittlerweile in der<br />

Folgeversion 1.4.32 behoben.


netz&system<br />

Upstart<br />

Eigene Dienste mit Upstart zünden<br />

Durchstarten<br />

Unter Ubuntu wacht der SysV-Init-Ersatz Upstart über die komplexen Vorgänge beim Systemstart.<br />

Mit dem richtigen Know-how fügen Sie bei Bedarf hier ein eigenes Startskript ein. Tim Schürmann<br />

© Sergiy Serdyuk, 123RF<br />

ReADme<br />

Upstart arbeitet beim<br />

Systemstart Job-Dateien<br />

ab, die alle notwendigen<br />

Systemdienste<br />

starten. Für eigene<br />

Dienste benötigen<br />

Sie eine neue, maßgeschneiderte<br />

Job-Datei.<br />

Dieser Workshop zeigt,<br />

wie Sie diese anlegen.<br />

Nachdem der Kernel die Hardware<br />

initialisiert hat, reicht er unter<br />

Ubuntu die Kontrolle über das<br />

System direkt an das Programm<br />

Upstart weiter. Diesem wiederum<br />

fällt die Aufgabe zu, die Hardware<br />

einzurichten <strong>und</strong> alle für den Betrieb<br />

notwendigen Dienste zu<br />

starten. Auf einem modernen<br />

Linux-System sind das mittlerweile<br />

eine ganze Menge – angefangen<br />

beim Druckdienst Cups<br />

über das X-Window-System bis<br />

zum Gnome Display Manager<br />

GDM, um nur drei der bekannteren<br />

Gesellen zu nennen.<br />

Um das gesamte System möglichst<br />

schnell hochzufahren, böte<br />

VeRsteckspiel<br />

Auf der Festplatte Ihres Rechners suchen Sie ein Programm namens<br />

Upstart vergebens. Das Werkzeug nutzt aus gutem Gr<strong>und</strong><br />

ein Pseudonym: Sobald der Linux-Kernel gestartet ist <strong>und</strong> den<br />

Computer in Beschlag genommen hat, ruft er stur das Programm<br />

/sbin/init auf. Um direkt nach dem Systemstart als erster Prozess<br />

mit der Nummer (PID) 1 die Arbeit aufzunehmen, versteckt<br />

sich Upstart folglich genau hinter diesem Namen. Deshalb finden<br />

Sie Upstart auch in der Liste mit allen Prozessen (ps ‐A) stets<br />

unter dem Pseudonym init; seine Manpage rufen Sie dementsprechend<br />

über das Kommando man init auf.<br />

es sich an, alle Dienste gleichzeitig<br />

zu starten. Dummerweise hängen<br />

einige von anderen ab: So<br />

nimmt beispielsweise der Druckdienst<br />

Cups seine Arbeit erst auf,<br />

wenn das Netzwerk steht. Um solche<br />

Abhängigkeiten zu berücksichtigen,<br />

verwendet Upstart ein<br />

ereignisgesteuertes System: Sobald<br />

ein bestimmtes Ereignis eintritt,<br />

wie etwa „Netzwerk aktiviert“<br />

oder „TV-Stick angeschlossen“,<br />

arbeitet Upstart alle zu diesem<br />

Ereignis passenden Jobs ab.<br />

Hinter diesen Jobs verbergen<br />

sich Textdateien, die die Befehle<br />

zum Starten der eigentlichen<br />

Dienste oder zum Einrichten der<br />

Hardware enthalten. Tritt zum<br />

Beispiel das Ereignis „Netzwerk<br />

aktiviert“ auf, geht Upstart alle<br />

zugehörigen Dateien durch, von<br />

denen wiederum eine das Drucksystem<br />

hochfährt. Jobs voneinander<br />

unabhängiger Ereignisse bearbeitet<br />

Upstart parallel. So ist es<br />

etwa dem gerade eingestöpselten<br />

TV-Empfänger in der Regel egal,<br />

ob das Netzwerk bereits läuft.<br />

Arbeitgeber<br />

Um beim Systemstart einen eigenen<br />

Dienst automatisch hochzufahren,<br />

erstellen Sie eine passende<br />

Job-Datei, die den Namen des<br />

Jobs als Dateinamen sowie das<br />

Suffix .conf trägt. Der Inhalt setzt<br />

sich recht einfach zusammen: Listing<br />

1 zeigt ein Beispiel, das beim<br />

Systemstart eine Software zur<br />

Lärmmessung startet. Jede Zeile<br />

enthält eine Anweisung oder Information<br />

für Upstart; Kommentare<br />

beginnen ähnlich wie in<br />

Shell-Skripten mit einer Raute.<br />

Hinter den Schlüsselwörtern<br />

description <strong>und</strong> author steht in Anführungszeichen<br />

eine Beschreibung<br />

<strong>und</strong> der Name des Autors.<br />

Bei beiden handelt es sich um<br />

freiwillige Angaben. Über die Zeile<br />

start on legen Sie fest, bei welchen<br />

Ereignissen Upstart diesen<br />

Job auf die Reise schickt. Die<br />

Software benötigt mindestens ein<br />

Dateisystem (filesystem), um die<br />

gemessenen Daten abzulegen. In<br />

aktuellen Upstart-Versionen darf<br />

start on nur einmal auftauchen.<br />

70 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Upstart<br />

netz&system<br />

Kleine Zwischenfälle<br />

Es bleibt noch die Frage, welche<br />

Ereignisse es denn gibt, wie diese<br />

heißen <strong>und</strong> wo genau sie herkommen.<br />

Das allererste Ereignis – es<br />

trägt den sinnigen Namen startup<br />

– erzeugt Upstart direkt nach seinem<br />

Start selbst. Darüber hinaus<br />

gilt der Start <strong>und</strong> das Beenden eines<br />

Jobs ebenfalls als Ereignis.<br />

Mit der Anweisung<br />

A Ab Ubuntu 11.04 liefert<br />

die Manpage upstart‐events<br />

wichtige<br />

Ereignisse.<br />

start on starting cups<br />

setzt Upstart den eigenen Job<br />

zeitgleich mit Cups in Bewegung.<br />

Alternativ zu starting gibt es auch<br />

noch started. Damit läuft der eigene<br />

Job zu einem nicht genauer<br />

bestimmten Zeitpunkt nach dem<br />

Start von Cups an.<br />

Soll der eigene Job dagegen erst<br />

dann anlaufen, wenn der Druckdienst<br />

stoppt, führt folgende Anweisung<br />

zum Ziel:<br />

start on stopped cups<br />

B Diese Grafik verdeutlich die Ereignisse<br />

beim Ausführen einer Job-<br />

Datei in ihrer zeitlichen Reihenfolge.<br />

Einige Systemdienste produzieren<br />

eigene Ereignisse, wie etwa<br />

der Hardware-Manager Udev<br />

beim Einstöpseln eines Peripheriegerätes.<br />

Das Ereignis trägt dabei<br />

einen Namen nach dem Schema<br />

Subsystem‐device‐Aktion, wobei<br />

Subsystem für das Udev-Subsystem<br />

<strong>und</strong> Aktion für die entsprechende<br />

Aktion steht. Ein neu angeschlossener<br />

Datenträger löst also das<br />

Event block‐device‐added aus.<br />

Eine Liste mit typischen Ereignissen<br />

sowie weitere Hilfestellungen<br />

liefert ab Ubuntu 11.04 beziehungsweise<br />

Upstart 0.9.4 die<br />

Manpage man upstart‐events (Abbildung<br />

A).<br />

Setzt ein Job gleich mehrere Ereignisse<br />

voraus, verknüpfen Sie<br />

diese in den Anweisungen über<br />

das Schlüsselwort and:<br />

listing 1<br />

01 description "Beispiel für<br />

einen Job"<br />

02 author "Tim Schürmann"<br />

03<br />

04 start on filesystem<br />

05 exec /usr/bin/messdaemon<br />

‐‐log=/var/log/laerm/messung.<br />

log<br />

06<br />

07 pre‐start script<br />

08 # Erstelle notwendiges<br />

Verzeichnis:<br />

09 mkdir ‐p /var/log/laerm<br />

10 end script<br />

11<br />

12 post‐stop script<br />

13 # Aufräumen:<br />

14 rm ‐rf /var/log/laerm<br />

15 end script<br />

16<br />

17 respawn<br />

18 respawn limit 5 60<br />

19 stop on filesystem<br />

start on local‐filesystem and stU<br />

arted dbus<br />

In diesem Beispiel muss zum einen<br />

das Messaging-Framework<br />

Dbus gestartet sein <strong>und</strong> zum anderen<br />

die lokalen Dateisysteme<br />

eingehängt sein, damit Upstart<br />

den Job auch ausführt. Analog<br />

verlangt das Verknüpfen mit or,<br />

dass eines der Ereignisse bereits<br />

eingetreten ist.<br />

Im Zusammenspiel mit r<strong>und</strong>en<br />

Klammern erstellen Sie beliebig<br />

komplexe Bedingungen, wie sie<br />

beispielsweise der Job für den<br />

Druckdienst Cups verwendet (siehe<br />

Listing 2). Mehr zum Ereignis<br />

runlevel erfahren Sie im Kasten<br />

Altlasten auf der folgenden Seite.<br />

Dienstverhältnis<br />

Nachdem geklärt ist, wann der<br />

Job anläuft, fehlt nur noch das zu<br />

startende Programm, welches Sie<br />

über exec festlegen (Listing 1, Zeile<br />

5). Dabei geben Sie das vollständige<br />

Kommando einschließlich<br />

etwaiger Parameter an. Die<br />

beiden Zeilen start on <strong>und</strong> exec<br />

start on (filesystem and (started dbus or runlevel<br />

[2345]) and stopped udevtrigger)<br />

listing 2<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 71


netz&system<br />

Upstart<br />

C Der Befehl initctl<br />

list liefert eine Liste<br />

aller Jobs <strong>und</strong> des jeweiligen<br />

Status.<br />

ergeben bereits einen vollständigen,<br />

minimalen Job. Upstart startet<br />

den hinter exec angegebenen<br />

Prozess übrigens gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

im Vordergr<strong>und</strong>: Auf diese Weise<br />

fällt es der Software deutlich<br />

leichter, zu überprüfen, ob ein<br />

Prozess noch läuft.<br />

Anstelle von exec dürfen Sie ein<br />

komplettes Shell-Skript angeben,<br />

das Upstart dann mittels /bin/sh<br />

AltlAsten<br />

Nach wie vor setzen viele Distributionen auf den Ansatz SysV-Init,<br />

bei dem eine Reihe von Skripten nacheinander startet [2]. Zudem<br />

unterscheidet SysV-Init zwischen verschiedenen Gesamtkonfigurationen<br />

des Systems, den sogenannten Runleveln. Diese erhalten<br />

jeweils eine Nummer <strong>und</strong> umfassen unterschiedliche Dienste. Im<br />

Runlevel 2 steht beispielsweise noch kein Netzwerk bereit.<br />

Vielen Diensten von Drittanbietern liegen immer noch passende<br />

Skripte für SysV-Init bei. Um diese nicht auf einen Schlag nutzlos<br />

zu machen, bindet Upstart sie über einen kleinen Kniff ein: Nach<br />

allen Ereignissen führt es den Job rc aus, der wiederum das<br />

Skript /etc/init.d/rc anwirft. Dieses arbeitet alle verbliebenen<br />

SysV-Init-Skripte im Verzeichnis /etc/init.d wie gewohnt, also<br />

eines nach dem anderen ab.<br />

Möchten Sie erreichen, dass ein eigener Job erst danach beziehungsweise<br />

mit diesen alten SysV-Init-Skripten startet, verwenden<br />

Sie hinter start on das Ereignis runlevel:<br />

start on runlevel [2345]<br />

In diesem Fall würde der Job in den Runleveln 2, 3, 4 <strong>und</strong> 5 starten.<br />

Das Stoppen erfolgt analog:<br />

stop on runlevel [!2345]<br />

Das Ausrufezeichen verkehrt das Argument ins Gegenteil. Dieser<br />

Behelf war eigentlich nur als Übergangshilfe gedacht, bis die<br />

Maintainer alle alten SysV-Init-Skripte in Upstart-Jobs umgeschrieben<br />

haben. Doch selbst in Ubuntu 11.04 tummeln sich<br />

noch immer diverse SysV-Init-Skripte im Verzeichnis /etc/init.d.<br />

ausführt. Die Befehle<br />

des Skripts<br />

müssen dabei zwischen<br />

den Schlüsselwörtern<br />

script<br />

<strong>und</strong> end script stehen.<br />

Ergänzend<br />

dürfen Sie ein<br />

Skript angeben,<br />

das Upstart noch<br />

vor dem eigentlichen<br />

Programm<br />

(im Beispiel der<br />

messdaemon) ausführt.<br />

Das<br />

pre‐start-Skript<br />

eignet sich dazu,<br />

um eine Arbeitsumgebung<br />

für<br />

das eigentliche<br />

Programm einzurichten<br />

(Listing 1, Zeilen 7 bis<br />

10). Analog gibt es die Anweisung<br />

post‐stop, die immer dann zum<br />

Einsatz kommt, wenn sich der<br />

Hauptprozess beendet (Listing 1,<br />

Zeilen 12 bis 15).<br />

Falls nötig, geben Sie dem<br />

Dienst auch noch ein post‐start<br />

mit, das Upstart direkt nach dem<br />

Anlaufen des Dienstes ausführt.<br />

Doch Vorsicht: Da Upstart voraus<br />

setzt, dass der Dienst im Vordergr<strong>und</strong><br />

läuft, bestehen wenig<br />

Möglichkeiten, um festzustellen,<br />

wann genau der Start abgeschlossen<br />

ist. Daher startet es das<br />

Skript immer parallel mit dem<br />

eigentlichen Dienst.<br />

Die Skripte in post‐stop <strong>und</strong><br />

pre‐start bestehen jeweils nur aus<br />

einer einzelnen Anweisung, weshalb<br />

Sie sie in diesem Fall schlicht<br />

in eine Zeile schreiben dürfen.<br />

Wann Upstart die Befehle hinter<br />

welchen Schlüsselwörtern ausführt,<br />

verdeutlicht noch einmal<br />

Abbildung B (vorige Seite).<br />

listing 3<br />

initctl show‐config ‐e > ausgabe.txt<br />

initctl2dot ‐f ausgabe.txt ‐o ausgabe.dot<br />

dot ausgabe.dot ‐Tps > diagramm.ps<br />

Urlaubss<strong>per</strong>re<br />

Beendet sich das Messprogramm<br />

unerwartet, dann übernimmt Upstart<br />

bei Bedarf für Sie die Aufgabe,<br />

es umgehend neu zu starten.<br />

Dies erledigen Sie über das<br />

Schlüsselwort respawn. Liegt jedoch<br />

ein Programmfehler vor,<br />

führt ein endloser Neustart eventuell<br />

dazu, dass Sie damit das System<br />

überlasten. Mit respawn limit<br />

5 60 versucht Upstart, die Messsoftware<br />

höchstens fünf Mal in<br />

60 Sek<strong>und</strong>en neu zu starten (Listing<br />

1, Zeile 18). Diese Angabe<br />

setzt jedoch nur Zeitspanne <strong>und</strong><br />

Iteration. Das macht es notwendig,<br />

ein zusätzliches respawn hinterherzuschieben.<br />

Fährt das Netzwerk aus irgendeinem<br />

Gr<strong>und</strong> herunter, kann das<br />

Messprogramm keine Daten<br />

mehr versenden <strong>und</strong> sollte daher<br />

ebenfalls terminieren. Das Ereignis,<br />

bei dem Upstart den Job anhält,<br />

legt stop on fest (Listing 1,<br />

Zeile 19). Dabei sendet Upstart<br />

zunächst das Signal SIGTERM, das<br />

dem Prozess die Möglichkeit gibt,<br />

sich ordnungsgemäß zu beenden,<br />

<strong>und</strong> wartet ein paar Sek<strong>und</strong>en.<br />

Sollte der Prozess immer noch<br />

laufen, würgt Upstart ihn mit<br />

dem Kill-Signal (SIGKILL) ab (Abbildung<br />

B, vorige Seite).<br />

Personalversammlung<br />

Die fertige Job-Datei kopieren Sie<br />

nach /etc/init. Upstart berücksichtigt<br />

sie spätestens beim<br />

nächsten Boot-Vorgang. Im Ordner<br />

/etc/init liegen einige Standard-Jobs,<br />

die sich beispielsweise<br />

um das Einrichten des Netzwerks<br />

oder den Start des Drucksystems<br />

kümmern. Sie eignen sich in Kopie<br />

bestens als Ausgangspunkt<br />

für eigene Ex<strong>per</strong>imente.<br />

Möchten Sie nicht bis zum<br />

nächsten Systemstart warten,<br />

dann weisen Sie Upstart entweder<br />

an, die geänderten Job-Dateien<br />

neu zu laden:<br />

sudo initctl reload‐configuration<br />

72 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Upstart<br />

netz&system<br />

oder starten den Job <strong>per</strong> Hand.<br />

Unter der Voraussetzung, dass<br />

die Job-Datei messstation.conf<br />

heißt, geschieht dies mit<br />

D Über initctl<br />

show‐config erhalten<br />

Sie einen Überblick<br />

über die aktuellen<br />

Jobs.<br />

sudo start messstation<br />

Das Werkzeug start gehört zum<br />

Upstart-Paket <strong>und</strong> steht als Abkürzung<br />

für<br />

sudo initctl start messstation<br />

Analog existiert der Befehl stop,<br />

mit dem Sie den Job wieder anhalten.<br />

Eine Liste mit sämtlichen<br />

Jobs wirft bei Bedarf das Kommando<br />

initctl list aus (Abbildung<br />

C). Probleme protokolliert<br />

Upstart unter /var/log/boot.<br />

Ab Upstart 0.9.4, das erstmals<br />

in Ubuntu 11.04 zum Einsatz<br />

kommt, haben Sie die Möglichkeit,<br />

die Jobs <strong>per</strong> initctl<br />

check‐config auf Fehler zu überprüfen.<br />

Der Befehl spürt insbesondere<br />

problematische Abhängigkeiten<br />

auf – etwa wenn sich<br />

zwei Dienste gegenseitig voraussetzen.<br />

Geht bei der Prüfung alles<br />

glatt über die Bühne, beendet<br />

sich Upstart einfach ohne jede<br />

Rückmeldung. Mit dem Kommando<br />

initctl show‐config listen<br />

Sie alle Jobs <strong>und</strong> die zugehörigen<br />

Ereignisse auf (Abbildung<br />

D).<br />

Mit dem Parameter ‐e nimmt<br />

der Befehl zudem noch komplexe<br />

Bedingungen auseinander <strong>und</strong><br />

zeigt an, welche Teile davon Jobs<br />

<strong>und</strong> welche Ereignisse sind. Bei<br />

Bedarf leiten Sie diese Ausgabe in<br />

eine Datei um, <strong>und</strong> wandeln diese<br />

mit dem Hilfsprogramm Initctl-<br />

2dot in ein Eingabeformat für das<br />

Programm Graphviz. Mit Letzterem<br />

wiederum erstellen Sie daraus<br />

einen Abhängigkeitsgraph.<br />

Die passenden Kommandos finden<br />

Sie in Listing 3.<br />

Mit dem universellen Upstart-<br />

Werkzeug /sbin/initclt haben Sie<br />

die Möglichkeit, selbst Ereignisse<br />

zu erzeugen:<br />

sudo initctl emit meinereignis<br />

Dies würde das frei erf<strong>und</strong>ene Ereignis<br />

meinereignis auslösen, auf<br />

das dann ein selbstgeschriebener<br />

Job bei Bedarf reagiert.<br />

Umgekehrt hat ein Job mit<br />

initctl die Möglichkeit, selbst Ereignisse<br />

abzusetzen. Dazu gilt es,<br />

in einem seiner Skripte den passenden<br />

Befehl einzubauen. Für<br />

das genannte Beispiel sähen die<br />

Einträge wie folgt aus:<br />

emits messung‐start<br />

emits messung‐ende<br />

Um Upstart die Startreihenfolge<br />

der Jobs zu erleichtern, gibt das<br />

Schlüsselwort emits an dieser Stelle<br />

darüber Auskunft, welche Ereignisse<br />

ein Job absetzt.<br />

Ausblick<br />

Obwohl schon 2006 mit Ubuntu<br />

6.10 „Edgy Eft“ eingeführt, geht<br />

die Arbeit an Upstart munter weiter.<br />

So hat sich der Aufbau einer<br />

Job-Datei im Laufe der Zeit<br />

(wenn auch nur leicht) geändert<br />

<strong>und</strong> ist immer noch nicht endgültig<br />

zementiert. Zukünftig soll Upstart<br />

auf Änderungen an Dateien<br />

infos<br />

[1] Upstart-Homepage:<br />

http:// upstart. ubuntu. com<br />

[2] SysV-Init <strong>und</strong> Runlevel: Tim Schürmann,<br />

„Der nächste, bitte!“, LU 12/ 2010, S. 88<br />

http:// www. linux-community. de/ 22208<br />

<strong>und</strong> Verzeichnissen sowie auf<br />

zeitgesteuerte Ereignisse reagieren.<br />

Damit würden dann die entsprechenden<br />

Dienste wie Cron,<br />

Anacron <strong>und</strong> Atd überflüssig.<br />

Allerdings gelang es Canonical<br />

bislang nicht, die anderen großen<br />

Distributionen von Upstart zu<br />

überzeugen. Im Gegenteil – mittlerweile<br />

drohen jetzt die letzten<br />

Verbündeten zur Konkurrenz namens<br />

Systemd überzulaufen (siehe<br />

Kasten Alleine im Weltall). Da<br />

Canonical sein hauseigenes Upstart<br />

jedoch vermutlich nicht so<br />

schnell beerdigt, stehen Entwicklern<br />

<strong>und</strong> Administratoren zukünftig<br />

als Ergänzung zum guten<br />

alten SysV-Init mit Upstart <strong>und</strong><br />

Systemd zwei konkurrierende Ansätze<br />

ins Haus. (agr) n<br />

Alleine im WeltAll<br />

Ursprünglich sollte das von Scott James Remnant erf<strong>und</strong>ene <strong>und</strong><br />

von Canonical gesponserte Upstart auch in anderen Distributionen<br />

zum Einsatz kommen. Fedora übernahm es ab Version 9,<br />

einige Netbook-Distributionen, wie etwa Googles Chromium verwenden<br />

es ebenfalls. OpenSuse wollte Upstart bereits mit Version<br />

11.3 einführen, verschob die Integration aber immer wieder.<br />

Wer mag, darf das Werkzeug immerhin in den Versionen 11.3<br />

<strong>und</strong> 11.4 nachinstallieren – wenngleich der Betrieb damit nicht<br />

immer ganz gefahrlos klappt.<br />

Die Zurückhaltung hat einen Gr<strong>und</strong>: Derzeit warten die Entwickler<br />

der großen Distributionen gespannt auf den Upstart-Konkurrenten<br />

Systemd, der einen noch schnelleren Start des Systems<br />

verspricht. Fedora steigt bereits mit der nächsten Version auf ihn<br />

um, aber auch OpenSuse, Debian <strong>und</strong> Mandriva liebäugeln offen<br />

mit Systemd. Unter dem Strich hält somit nur noch Ubuntu als<br />

einzige große Distribution an Upstart fest.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 73


Hardware<br />

Pearl Meteorit NB-7<br />

7-Zoll-Netbook mit Android 2.2 zum Kampfpreis<br />

In niedriger<br />

Umlaufbahn<br />

© Pearl Agency GmbH<br />

Mit dem Meteorit<br />

NB-7 offeriert der<br />

Versandanbieter<br />

Pearl ein 7-Zoll-<br />

Android-Netbook<br />

zum Schnäppchenpreis<br />

von 99,90<br />

Euro. Taugt der<br />

Zwerg nur als<br />

Spielzeug, oder<br />

eignet er sich<br />

auch für den<br />

Alltagseinsatz?<br />

Jörg Luther<br />

readMe<br />

Mit dem Meteorit NB-7<br />

liefert Pearl zum Taschengeldpreis<br />

zwar<br />

einfache, aber solide<br />

Netbook-Hardware. Dem<br />

Betriebssystem Android<br />

2.2 merkt man aber die<br />

Smartphone-Ausrichtung<br />

an, was etwas Umgewöhnung<br />

erzwingt.<br />

Ein Netbook mit Linux für knapp<br />

100 Euro – da sieht man schon<br />

mal etwas genauer hin. Zu diesem<br />

Kampfpreis bietet der Versandanbieter<br />

Pearl das Meteorit NB-7<br />

mit Android 2.2 an – die technischen<br />

Daten des Gerätes finden<br />

Sie im Kasten Pearl Meteorit NB-<br />

7: Technische Daten. Der günstige<br />

Kostenpunkt lässt schon auf einen<br />

gewissen Minimalismus<br />

schließen, <strong>und</strong> tatsächlich fehlen<br />

dem Gerät über das Gr<strong>und</strong>pensum<br />

hinaus jegliche erweiterten<br />

Funktionen wie Webcam, GPS,<br />

Bluetooth oder Mobilfunk. Sogar<br />

auf einen Video-Ausgang verzichtet<br />

der winzige Rechner. Als wider<br />

Erwarten kristallklar, krisp in der<br />

Darstellung <strong>und</strong> gut ablesbar erweist<br />

sich der 7-Zoll-Bildschirm<br />

mit einer Auflösung von 800x480<br />

Pixeln. Das Display lässt sich auf<br />

volle 180 Grad aufklappen <strong>und</strong><br />

sein Inhalt über eine Sondertaste<br />

in 90-Grad-Schritten rotieren –<br />

praktisch zum Lesen von E-Books.<br />

Der NB-7 baut deutlich kleiner<br />

als etwa ein Asus EeePC der ersten<br />

Generation <strong>und</strong> ist auch spürbar<br />

leichter. Trotz der geringen<br />

Größe lässt sich auf der Tastatur<br />

auch mit nicht ganz so grazilen<br />

Fingern gut tippen. Die Tasten<br />

bieten zudem einen zwar weichen,<br />

aber deutlichen Anschlag.<br />

Den Platz der F-Tasten nehmen<br />

Tasten mit einer Sonderbelegung<br />

ein. Über diese lassen sich gezielt<br />

wichtige Apps aufrufen,<br />

wie Netzwerkeinstellungen,<br />

Dateimanager,<br />

Webbrowser, Mailclient, Mediaplayer<br />

oder Market. Bei Letzterem<br />

handelt es sich um eine Pearl-Version<br />

des AndroidPit, die jedoch<br />

bei der Suche nach dort nicht vorgehaltenen<br />

Apps auf den Android-<br />

Market durchlinkt.<br />

Seinen Betriebszustand signalisiert<br />

der NB-7 über sechs LEDs an<br />

der vorderen Gehäusekante: Links<br />

residieren jene für Power, Status<br />

<strong>und</strong> Akku, rechts finden sich Anzeigen<br />

für Num Lock, Caps Lock<br />

<strong>und</strong> – laut Handbuch – „Download“.<br />

Die Letztere brachten wir<br />

im Test allerdings unter keinen<br />

Pearl Meteorit NB-7: tecHNiscHe dateN<br />

Betriebssystem Android 2.2.1 (Kernel 2.6.32)<br />

CPU/ Chipsatz<br />

Speicher<br />

Display<br />

Bedienung<br />

Schnittstellen<br />

Audio<br />

Netzwerk<br />

ARM11 iMAPx210, 1 GHz<br />

256 MByte RAM (1) , 2 GByte Flash<br />

7 Zoll, 800x480 Pixel<br />

wie auch immer gearteten Betriebsbedingungen<br />

zum Leuchten.<br />

Apps <strong>und</strong> mehr<br />

Drei Home-Bildschirme lassen<br />

sich mit verschiedenen mehr oder<br />

weniger sinnigen Widgets belegen,<br />

wie Uhr, Kalender, Google-<br />

Suche, Newsreader- <strong>und</strong> Facebook-Ticker<br />

oder Wettervorhersage<br />

(Abbildung A). Am oberen<br />

Bildschirmrand residiert ein System-Tray,<br />

am unteren ein Dock<br />

für sechs frei belegbare Apps.<br />

Über das mittlere Symbol schaltet<br />

man zwischen Home- <strong>und</strong> Apps-<br />

Bildschirmen um. Auf Letzteren<br />

lassen sich die eingerichteten<br />

Apps nach Belieben verteilen.<br />

QWERTZ-Tastatur mit Umlauten, 14 Funktionstasten,<br />

Touchpad mit 2 Maustasten<br />

SD/ SDHC (bis 32 GByte), 3 x USB 2.0 (davon 1 Uplink)<br />

integrierter Stereo-Lautsprecher,<br />

2 x 3,5 mm Klinke (Kopfhörer, Mikrofon)<br />

100-Mbit/ s-Ethernet, WLAN 802.11b/ g<br />

Akku Li-Ion 3300 mAh (Standzeit 3h (2) )<br />

Maße / Gewicht 215 x 145 x 28 mm, 640 g<br />

Video-Formate<br />

Audio-Formate<br />

Lieferumfang<br />

Preis<br />

Bezugsquelle<br />

Webseite<br />

AVI, MOV, MP4, MPG, WMV<br />

AAC/ AAC+, MP3, WAV, WMA<br />

Handbuch (deutsch), System- <strong>und</strong> Treiber-CD,<br />

230V-Netzteil, USB-Kabel (3)<br />

99,90 Euro<br />

Pearl Agency, 79426 Buggingen (Best.-Nr.: PX-8690-913)<br />

http:// www. pearl. de/ a-PX8690-1520. shtml<br />

(1) nicht erweiterbar, (2) Herstellerangabe, (3) fehlte beim Testgerät, siehe Kasten rechts<br />

74 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Pearl Meteorit NB-7<br />

Hardware<br />

A Der Nutzen der Widgets auf den Homescreens hält sich in engen<br />

Grenzen: So handelt es sich beim Kalender lediglich um ein Anzeigeblatt.<br />

B Auf den Appscreens des NB-7 sammelt sich im täglichen Gebrauch<br />

schnell eine ganze Menge der kleinen Anwendungen an.<br />

Zum sinnvollen Gebrauch des<br />

NB-7 empfiehlt es sich, aus dem<br />

Market gleich einige Apps herunterzuladen<br />

(Abbildung B) – beispielsweise<br />

einen etwas komfortableren<br />

Webbrowser als den mitgelieferten.<br />

Hier macht beispielsweise<br />

O<strong>per</strong>a Mobile eine gute Figur.<br />

Zum anderen fehlt ein Texteditor,<br />

der auch mit Linux-typischen<br />

Codierungen zurechtkommt.<br />

Hier hilft freie Software<br />

weiter, in Form des komfortablen<br />

<strong>und</strong> vielseitigen Jota-Texteditors.<br />

Auch ein Terminalemulator erweist<br />

sich als praktisch, um mal<br />

kurz eben den Status der Netzwerkschnittstellen<br />

zu prüfen oder<br />

einen Rechner anzupingen. Als<br />

komfortable App zum Datentausch<br />

bewährte sich im Test Ftp-<br />

Cafe, <strong>und</strong> Social-Network-Enthusiasten<br />

werden sicherlich nicht<br />

ohne die Facebook-App leben<br />

wollen. Kurz vor Redaktionsschluss<br />

erschien außerdem auch<br />

eine App für das neue Google+.<br />

C Beidhändiger Taskwechsel: Mit<br />

links hält man die Home-Taste gedrückt,<br />

mit rechts wählt man über<br />

die Pfeiltasten im Taskswitcher das<br />

Gewünschte aus.<br />

Unartigkeiten<br />

Als extrem unkomfortabel erweist<br />

sich der Wechsel zwischen laufenden<br />

Tasks, der entweder eine wahre<br />

Tastatur- <strong>und</strong> Maus-Orgie mit<br />

Umweg über den Homescreen erfordert<br />

oder alternativ den Einsatz<br />

beider Hände <strong>und</strong> ein Herumhämmern<br />

auf den Pfeiltasten<br />

(Abbildung C). Das Einschalten<br />

des NB-7 gerät zum Geduldsspiel<br />

– der Kaltstart dauert erstaunlicherweise<br />

gut 45 Sek<strong>und</strong>en, bei<br />

eingelegter SD-Card sogar bis zu<br />

einer Minute.<br />

Das Ausschalten andererseits<br />

ähnelt einem Geschicklichkeitsspiel:<br />

Ein entsprechender Menüpunkt<br />

fehlt, stattdessen gilt es,<br />

die Power-Taste unterhalb des<br />

Bildschirms r<strong>und</strong> drei Sek<strong>und</strong>en<br />

lang zu drücken. Mit etwas Glück<br />

erscheint dann ein Dialog zum<br />

Shutdown. Drückt man jedoch zu<br />

da feHlt docH was?<br />

Dem Pearl Meteorit NB-7 liegt eine<br />

Mini-CD mit dem kompletten System<br />

<strong>und</strong> einem Brennprogramm bei. Damit<br />

lässt sich nach einem eventuellen<br />

„Bricken“ der Auslieferungszustand<br />

wiederherstellen. Dazu<br />

braucht man einen Windows-PC <strong>und</strong><br />

das eigentlich mitgelieferte USB-<br />

Uplink-Kabel – das beim Testgerät<br />

jedoch fehlte. Wie ein kurzer Blick in<br />

einschlägige Foren zeigt, ging das<br />

nicht nur der Redaktion so. Hier lag<br />

offenbar ein genereller Mangel der<br />

ersten Liefercharge vor, der künftig<br />

wohl nicht mehr vorkommt. Das fehlende<br />

Kabel liefert Pearl auf Anfrage<br />

ohne weitere Umstände nach.<br />

lange, schaltet sich der NB-7 ohne<br />

Nachfrage aus <strong>und</strong> verliert dabei<br />

alle Einstellungen aus der laufenden<br />

Sitzung. Drückt man zu kurz,<br />

schaltet sich lediglich der Bildschirm<br />

aus – die einzige Stromspar<br />

stufe, die der NB-7 kennt, einen<br />

Sleep-Modus beherrscht er<br />

unerfreulicherweise nicht.<br />

Die Bedienung des NB-7 erfordert<br />

aufgr<strong>und</strong> des Betriebssystems<br />

reichlich Umgewöhnung –<br />

eigentlich handelt es sich eher um<br />

ein zu groß geratenes Smartphone<br />

ohne Telefoniefunktion als um<br />

ein Netbook. An vielen Stellen<br />

nervt die Auslegung von Android<br />

als Smartphone-Betriebssystem:<br />

So muss man etwa zwischen Eingabefeldern<br />

mit der Maus oder<br />

den Pfeiltasten wechseln, [Tab]<br />

funktioniert nicht – der Touchscreen<br />

lässt grüßen.<br />

Fazit<br />

Hat man die Hürden von Android<br />

aber erst einmal gemeistert, erweist<br />

sich der Pearl Meteorit<br />

NB-7 als patenter <strong>und</strong> handlicher<br />

Begleiter insbesondere für unterwegs.<br />

Speziell bei beengten Platzverhältnissen,<br />

beispielsweise in<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln,<br />

spielt der Zwerg seine Stärken<br />

voll aus. Die GHz-CPU arbeitet<br />

auch an spruchs vollere Anwendungen<br />

wie aktuelle Spiele zügig<br />

ab, <strong>und</strong> selbst dem ruckelfreien<br />

Videogenuss steht nichts im Weg.<br />

Seine 99,90 Euro ist der Kleine da<br />

allemal wert. (jlu) n<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 75


hardware<br />

Plextor SSD<br />

Im Test: PX-256M2S SSD von Plextor<br />

Flotte<br />

Fl<strong>und</strong>er<br />

© plextor.be<br />

Unter der Marke „Plextor“ bietet die japanische Firma Shinano Kenshi bereits seit dem Frühjahr eigene Solid State<br />

Drives an. Im Test zeigt das aktuelle 256-GByte-Modell, was Sie von SSDs derzeit erwarten dürfen. Marcel Hilzinger<br />

readMe<br />

Lesen Sie in diesem Artikel,<br />

wie schnell die aktuelle<br />

256-GByte-SSD<br />

von Plextor in der Praxis<br />

unter Ext4 <strong>und</strong> Btrfs<br />

schreibt <strong>und</strong> liest.<br />

info<br />

[1] Spezifikationen:<br />

http:// www. plextor-digital.<br />

com/ index. php/ en/<br />

Solid-State-Disk-SSD/<br />

px-256m2s/<br />

Specifications. html<br />

Jenseits 256 GByte fallen für<br />

eine SSD weit über 1000 Euro an.<br />

Die Plextor-Platte gibt es bereits<br />

für 400 Euro. Die zur gleichen Familie<br />

gehörenden Plextor-SSDs<br />

mit 64 <strong>und</strong> 128 GByte gibt es via<br />

Internet für gut 100 respektive<br />

knapp 200 Euro. Beide bieten<br />

dank des integrierten 88SS9174-<br />

Chipsatzes von Marvell eine gute<br />

Performance, obwohl sie nicht an<br />

die Werte des 256-GByte-Modells<br />

herankommen. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

6-GByte-SATA-Schnittstelle <strong>und</strong><br />

256 GByte MLC-Speicher gehört<br />

die PX-256M2S [1] zurzeit zum<br />

besseren Mittelfeld der Solid State<br />

Drives. Offiziell gibt Plextor die<br />

Spitzenwerte der Testplatte mit<br />

480 MByte/ s beim sequenziellen<br />

Lesen <strong>und</strong> 330 MByte/ s beim sequenziellen<br />

Schreiben an.<br />

Um einen annähernden Wert für<br />

die Performance zu erhalten <strong>und</strong><br />

die Einstellungen unseres Testrechners<br />

zu überprüfen, maßen<br />

wir die Geschwindigkeit zunächst<br />

mit Hdparm. Hier liefert die Plextor-Platte<br />

einen Lesedurchsatz<br />

von 363 MByte/ s. Beachten Sie,<br />

dass die Festplatte diesen Wert<br />

nur über die schnelle SATA-III-<br />

Schnittstelle erreicht (auf den<br />

meisten Mainboards mit 6 GByte<br />

gekennzeichnet) (Abb. A).<br />

Mit Dd <strong>und</strong> Bonnie++<br />

Wie erwartet blieb die tatsächliche<br />

Performance beim Schreiben<br />

weit hinter den offiziellen Angaben<br />

zurück. So schaffte es die PX-<br />

256M2S beim einfachen sequenziellen<br />

Schreiben über den Befehl<br />

dd if=/dev/zero of=/mnt/test bs=U<br />

2000000k count=4 oflag=direct<br />

unter Ext4 auf nur 182 MByte/ s.<br />

Ohne Dateisystem – beim direkten<br />

Schreiben auf die Gerätedatei<br />

waren nur knapp 190 MByte/ s<br />

drin. Am schlechtesten schnitt die<br />

SSD bei den Tests mit dem Dateisystem<br />

Btrfs ab: Hier erreichte sie<br />

sogar nur 160 MByte/ s. In allen<br />

drei Fällen kam als Betriebssystem<br />

Ubuntu 11.04 unter dem<br />

Standardkernel <strong>und</strong> mit den Standard-Programmen<br />

zum Einsatz.<br />

Die Testwerte ermittelten wir aus<br />

je fünf Durchgängen, die nur sehr<br />

gering abwichen (Abb. 2).<br />

Etwas andere Werte bezüglich<br />

der Performance liefert der synthetische<br />

Benchmark Bonnie++.<br />

Demnach kommt die Plextor-<br />

Platte unter Btrfs auf Höchstwerte<br />

von 460 MByte/ s beim Lesen<br />

<strong>und</strong> 225 MByte/ s beim Schreiben.<br />

Unter Ext4 erreichte sie mit<br />

nur 432 MByte/ s (Lesen) <strong>und</strong><br />

196 MByte/ s (Schreiben).<br />

Fazit<br />

Plextor bietet für die neuen SSDs<br />

36 Monate Herstellergarantie <strong>und</strong><br />

einen offiziellen MTBF-Wert<br />

von 1,5 Millionen St<strong>und</strong>en. Als<br />

günstige Alternativen bieten sich<br />

SATA-II-Modelle an (Preis pro<br />

GByte ca. 1,20 Euro). (mhi/jlu) n<br />

A Beim Schreiben liegen Ext4 <strong>und</strong> RAW fast gleich auf.<br />

B Laut Bonnie++ arbeitet die SSD unter Btrfs flotter als unter Ext4.<br />

76 08 | 11<br />

www.linux-user.de


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bezahlte, aber noch nicht gelieferte Ausgaben erhalte ich zurück. Sollten Sie noch Fragen<br />

haben, hilft Ihnen unser Abo-Service gerne weiter (089-20959127).<br />

Linux New Media AG, Putzbrunner Straße 71, 81739 München; Aufsichtsrat: Rudolf Strobl<br />

(Vorsitz), Vorstand: Brian Osborn, Hermann Plank, Handelsregister: HRB 129161 München<br />

Name, Vorname<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Mein Zahlungswunsch: Bequem <strong>per</strong> Bankeinzug Gegen Rechnung<br />

Straße, Nr.<br />

BLZ<br />

Konto-Nr.<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Bank


know-how<br />

Codecs<br />

Gängige Codecs für Audio <strong>und</strong> Video<br />

Wald der Formate<br />

MP3-Dateien kennt jeder. Doch wissen Sie auch, was es mit Ogg-Files<br />

oder dem neuen Webm-Format auf sich hat? Florian Effenberger<br />

© Petr Kovar, sxc.hu<br />

ReaDMe<br />

Blu-ray Discs, YouTube-<br />

Filme <strong>und</strong> MP3-Player –<br />

Medien sind heutzutage<br />

allgegenwärtig. Doch so<br />

komfortabel die multimediale<br />

Welt auch ist,<br />

umso schwieriger wird<br />

es, den Durchblick zu<br />

behalten. Manche Dateiformate<br />

erweisen<br />

sich als Eintagsfliegen<br />

<strong>und</strong> verschwinden<br />

schneller, als sie gekommen<br />

sind. Wir versuchen,<br />

das Dickicht<br />

ein wenig zu lüften, <strong>und</strong><br />

sagen Ihnen, worauf Sie<br />

achten sollten.<br />

Früher gab es Filme auf VHS-Casette,<br />

Musik kam von der Kassette<br />

oder Schallplatte. Zumindest<br />

als Heimanwender musste man<br />

sich also keine Gedanken um verschiedene<br />

Formate oder gar Kompatibilitätsprobleme<br />

machen. Mit<br />

der zunehmenden Verbreitung<br />

der Heimcomputer in den Neunzigern<br />

traten dann digitale Formate<br />

ihren Siegeszug an. Hier<br />

gibt es nicht mehr nur ein Format<br />

je Verwendungszweck, das sich<br />

überall lesen lässt, sondern eine<br />

Vielzahl an Dateitypen, für die<br />

man oft spezielle Player oder<br />

Browser-Plugins benötigt. Manche<br />

Quellen bieten zudem verschiedene<br />

Versionen ein <strong>und</strong> derselben<br />

Datei zur Auswahl an.<br />

Noch komplizierter erscheint<br />

die Auswahl eines Formats zum<br />

Archivieren eigener Aufnahmen<br />

oder falls Sie gar planen, in eigenen<br />

Programmen bestimmte Formate<br />

zu unterstützen: Audio- <strong>und</strong><br />

Videoformate gibt es fast wie<br />

Sand am Meer. Wenn Sie auf freie<br />

<strong>und</strong> offene Standards setzen wollen,<br />

müssen Sie aber auf der Hut<br />

sein. Gerade Medienunternehmen<br />

wollen die Anwender an sich<br />

binden <strong>und</strong> kochen daher gern<br />

ihr eigenes Süppchen. Beziehen<br />

Sie Betriebssystem, Abspielgerät<br />

<strong>und</strong> Medienverwaltung von ein<br />

<strong>und</strong> demselben Hersteller <strong>und</strong><br />

kaufen Sie die Musik über dessen<br />

Online-Shop, müssen Sie sich selten<br />

Gedanken machen. Mit Freiheit<br />

hat das jedoch nicht mehr<br />

viel zu tun – das merken Sie spätestens<br />

dann, wenn Sie die Lieder<br />

auf ein Drittgerät kopieren <strong>und</strong><br />

dort nichts funktioniert. Für<br />

Linux dürfen Sie ohnehin nur in<br />

seltenen Fällen Unterstützung<br />

der Hersteller erwarten. Im Folgenden<br />

möchten wir Sie nicht mit<br />

allzu technischen Details behelligen<br />

oder gar ein komplettes Kompendium<br />

heutiger Formate liefern<br />

– das würde den Rahmen des<br />

Artikels sprengen <strong>und</strong> schneller<br />

veraltet sein, als die Druckerschwärze<br />

trocknet. Wir räumen<br />

in den nächsten Absätzen jedoch<br />

nicht nur mit einigen falschen<br />

Vorstellungen auf, sondern geben<br />

Ihnen auch das nötige Werkzeug<br />

an die Hand, um sich im Codec-<br />

Dschungel zurechtzufinden.<br />

Äpfel <strong>und</strong> Birnen<br />

Bei der Diskussion um Formate<br />

werden häufig Äpfel mit Birnen<br />

verglichen: Die Vielzahl technischer<br />

Standards erweist sich hier<br />

in der Tat als recht verwirrend.<br />

Im Folgenden soll es daher nur<br />

um das gehen, was als abspielbare<br />

Datei vorliegt oder via Browser<br />

aus dem Netz kommt. Ob Sie Ihr<br />

Lieblingslied als MP3-Datei von<br />

Magische Zeichen<br />

Um herauszufinden, welcher Codec<br />

sich für eine bestimmte Datei eignet,<br />

greifen Sie auf die sogenannten<br />

Character Codes zurück. Der<br />

TwoCC gibt an, welcher Audio-Codec<br />

einer bestimmten Aufnahme zugr<strong>und</strong>e<br />

liegt, während der FourCC<br />

Auskunft über den benötigten Video-<br />

Codec gibt. Viele Medienplayer fragen<br />

diese Angaben automatisch ab,<br />

um den passenden Codec zu ermitteln,<br />

<strong>und</strong> zeigen den Wert an.<br />

78 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Codecs<br />

know-how<br />

CD anhören, es im selben Format<br />

übers LAN auf den Wohnzimmer-<br />

PC streamen, vom USB-Stick über<br />

den Blu-ray-Player wiedergeben<br />

oder es kabellos <strong>per</strong> DLNA aufs<br />

TV-Gerät bringen: Es bleibt eine<br />

MP3-Datei, bei der sich nur das<br />

Transportmedium ändert.<br />

Gern verwechselt werden Container<br />

<strong>und</strong> Codec: Der Container<br />

beschreibt, was in der Datei „verpackt“<br />

ist, beispielsweise ein Video<br />

mit zwei Tonspuren <strong>und</strong> fünf<br />

Untertiteln. Das allein genügt jedoch<br />

noch nicht, um die Datei<br />

auch abzuspielen. Das Endgerät<br />

benötigt daneben noch die Information,<br />

wie es die einzelnen Datenströme<br />

behandeln soll – <strong>und</strong><br />

genau das ist der Codec. Der Container<br />

sagt also aus, welche Elemente<br />

die Datei enthält, der<br />

Codec hingegen, wie die einzelnen<br />

Datenströme codiert sind.<br />

MP3<br />

Das MP3-Format kennt jeder.<br />

Auch gut zwanzig Jahre nach seiner<br />

Entwicklung gilt es immer<br />

noch als Standardformat für Musik.<br />

Praktisch jedes Medienprogramm<br />

kann es abspielen, <strong>und</strong><br />

mittlerweile hat es auch Einzug in<br />

mobile Player, Blu-ray-Geräte,<br />

Handys, Festnetztelefone, Anrufbeantworter,<br />

Spielekonsolen <strong>und</strong><br />

professionelle Aufnahmegeräte<br />

gehalten. Nach wie vor stellt es einen<br />

guten Kompromiss zwischen<br />

Qualität <strong>und</strong> Dateigröße dar. Das<br />

Problem: MP3 ist nicht frei, sondern<br />

durch Lizenzen <strong>und</strong> Patente<br />

geschützt [1]. Hersteller von Soft<strong>und</strong><br />

Hardware müssen für die<br />

Nutzung also einen Obolus entrichten,<br />

<strong>und</strong> in vielen Linux-Distributionen<br />

gilt es, die Wiedergabe<br />

manuell nachzurüsten. Um eigene<br />

Werke umzuwandeln, steht<br />

mit Lame [2] ein Encoder bereit,<br />

der sich auch in den beliebten Audio-Editor<br />

Audacity oder in den<br />

Konverter Sox integriert. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Rechtslage sollten Sie<br />

jedoch zumindest für die kommerzielle<br />

Nutzung auf andere<br />

Formate ausweichen.<br />

Ogg Vorbis<br />

Aus genau diesem Gr<strong>und</strong> wurde<br />

das freie Format Ogg Vorbis [3]<br />

entwickelt. Ogg [4] dient dabei<br />

als Containerformat, der Audio-<br />

Codec heißt Vorbis. Mit Theora<br />

gibt es auch einen dazu passenden<br />

Video-Codec ([5],[6]), der jedoch<br />

bislang keine so weite Verbreitung<br />

wie sein Pendant gef<strong>und</strong>en<br />

hat. Vorbis bietet eine mit<br />

MP3 vergleichbare Qualität <strong>und</strong><br />

Kompression, steht dabei aber<br />

unter einer freien Lizenz, sodass<br />

Sie es auch kommerziell einsetzen<br />

dürfen. Zahlreiche Browser<br />

<strong>und</strong> Player unterstützen das Format<br />

bereits. Probleme gibt es jedoch<br />

bei Hardware wie Blu-ray-<br />

Playern oder portablen Audioplayern,<br />

denn diese beherrschen<br />

meist nur das MP3-Format. Zwar<br />

können Sie für diese Geräte die<br />

Vorbis-Dateien konvertieren,<br />

doch das kostet Zeit <strong>und</strong> die Qualität<br />

leidet darunter.<br />

Flac<br />

Sowohl Vorbis als auch MP3 genügen<br />

je nach gewählter Kompression<br />

durchaus auch höheren<br />

Ansprüchen. Für Musikliebhaber,<br />

die auf absolut präzisen Klang<br />

Wert legen, steht mit dem Free<br />

Lossless Audio Codec oder kurz<br />

Flac [7] eine interessante <strong>und</strong><br />

freie Alternative bereit, denn<br />

FLAC komprimiert ohne jeglichen<br />

Qualitätsverlust. Das macht<br />

sich zwar einerseits in deutlich<br />

größeren Dateien bemerkbar, erfüllt<br />

aber andererseits auch die<br />

höchsten Ansprüche. Wie Vorbis<br />

wird auch FLAC von zahlreichen<br />

Programmen unterstützt, im<br />

Hardware-Bereich sieht es jedoch<br />

ähnlich aus wie bei Vorbis.<br />

AAC <strong>und</strong> WMA<br />

Einigen Plattenfirmen ist das<br />

MP3-Format ein Dorn im Auge,<br />

lassen sich damit doch ganze Musikalben<br />

übers Internet tauschen:<br />

Mangels Kopierschutz (DRM)<br />

nutzt die Industrie MP3 oft nicht.<br />

Anders die Formate AAC (Advanced<br />

Audio Coding, oft im MP4-<br />

Container verfügbar) sowie WMA<br />

(Windows Media Audio), das oft im<br />

Container des ASF (Advanced<br />

Systems Format) anzutreffen ist:<br />

Von vielen Endgeräten ähnlich<br />

gut unterstützt wie MP3, bieten<br />

sie neben den – für den Anwender<br />

eher fragwürdigen – DRM-<br />

Funktionen auch optimierte Tonqualität.<br />

Daher greifen Online-<br />

Musikshops gern zu AAC [8],<br />

während vor allem von Microsoft<br />

das Format WMA über seinen<br />

hauseigenen Windows Media<br />

Player vorantreibt. Beide Formate<br />

sind jedoch nicht frei. Unter dem<br />

A WebM im Praxiseinsatz<br />

bei YouTube.<br />

glossaR<br />

DLNA: Digital Living Network<br />

Alliance. 2003 von<br />

Sony <strong>und</strong> Intel gegründetes<br />

Industriekonsortium<br />

mit dem Ziel, einen<br />

Standard für die Intero<strong>per</strong>abilität<br />

von Computern,<br />

Mobilgeräten<br />

<strong>und</strong> Unterhaltungselektronik<br />

für den Privatgebrauch<br />

zu schaffen. Von<br />

der DLNA zertifizierte<br />

Geräte darf der Hersteller<br />

mit dem DLNA-Logo<br />

versehen <strong>und</strong> entsprechend<br />

bewerben.<br />

DRM: Digital Rights Management.<br />

Sammelbegriff<br />

für Verfahren, mit<br />

denen Anbieter die Nutzung<br />

<strong>und</strong> Verbreitung<br />

digitaler Medien kontrollieren,<br />

insbesondere<br />

Kopierschutz. Wegen<br />

den damit einhergehenden<br />

Einschränkungen<br />

oft auch als Digital Restrictions<br />

Management<br />

apostrophiert.<br />

Von liZenZen unD Patenten<br />

Insbesondere im Videobereich sind die Risiken von Patentansprüchen<br />

<strong>und</strong> Lizenzverletzungen enorm. Zwar stellt sich die Situation<br />

in Europa etwas entspannter dar als in den USA, ein Restrisiko<br />

bleibt aber immer. Zwar sind viele Codecs offen <strong>und</strong> frei<br />

verfügbar, manche Entwickler warnen jedoch vor möglichen Patentansprüchen.<br />

Beim kommerziellen Einsatz sollten Sie sich daher<br />

hinsichtlich aller Codecs zunächst genau informieren.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 79


know-how<br />

Codecs<br />

B Bewährtes Werkzeug<br />

für die Wiedergabe<br />

von allerlei<br />

Mediaformaten: der<br />

VideoLAN Client VLC.<br />

DeR autoR<br />

Florian Effenberger<br />

engagiert sich seit<br />

vielen Jahren ehrenamtlich<br />

für freie Software.<br />

Er ist Gründungsmitglied<br />

<strong>und</strong><br />

Mitglied des Steering<br />

Committee der Document<br />

Fo<strong>und</strong>ation. Zuvor<br />

war er fast sieben<br />

Jahre im Projekt<br />

OpenOffice.org aktiv,<br />

zuletzt als Marketing<br />

Project Lead. Zudem<br />

schreibt er regelmäßig<br />

für zahlreiche<br />

deutsch- <strong>und</strong> englischsprachige<br />

Fachpublikationen.<br />

allesfResseR<br />

Namen Windows Media Video<br />

(WMV) gibt es auch ein Video-<br />

Pendant zum Microsoft-Codec.<br />

Wave<br />

Bei dem von Windows verwendeten<br />

Wave-„For mat“ [9], das die<br />

Endung .wav trägt, handelt es sich<br />

jedoch lediglich um einen Container:<br />

So kann eine Datei mit dieser<br />

Endung sowohl den MP3-Codec<br />

nutzen als auch unkomprimierte<br />

Audiodaten beinhalten. Insbesondere<br />

dann, wenn Sie eigene Stücke<br />

aufnehmen, kommen Sie<br />

schnell mit letzterer Variante in<br />

Berührung, da sie sich sehr gut<br />

zum Bearbeiten von Quellmaterial<br />

eignet. Aufgr<strong>und</strong> der fehlenden<br />

Kompression fallen WAV-Dateien<br />

allerdings meist zehn- bis fünfzehnmal<br />

größer aus als ihre MP3-<br />

Pendants, weswegen sie außerhalb<br />

dieses Anwendungsfeldes<br />

selten zum Einsatz kommen.<br />

Audio Video Interleave<br />

Was WAV für Tonaufnahmen ist,<br />

ist AVI für Videodateien. Von<br />

Microsoft Anfang der 90er-Jahre<br />

eingeführt, handelt es sich beim<br />

Audio Video Interleave um ein<br />

Bei der Vielzahl verfügbarer Container <strong>und</strong> Codecs fällt es<br />

schwer, den richtigen Player zu finden. Für einige Formate gibt es<br />

eigene Player ( Quicktime, DivX), bei anderen müssen Sie den<br />

Decoder erst im System bekannt machen. Als Allzweckwaffe gegen<br />

Decodierungsprobleme bewährt sich der VideoLAN Client<br />

(Abbildung B), auch als VLC [19] bekannt: Die freie Software<br />

kommt mit einer Vielzahl von Codecs, liest auch beschädigte Dateien<br />

<strong>und</strong> bietet zahlreiche Korrekturmöglichkeiten wie Seitenverhältnis,<br />

Deinterlacing <strong>und</strong> Lippensynchronisierung. Unter Ubuntu<br />

installieren Sie VLC mittels apt‐get install vlc.<br />

Containerformat,<br />

das eine Vielzahl<br />

von Codecs unterstützt<br />

[10]. So finden<br />

Sie in diesem Format<br />

sowohl qualitativ<br />

hochwertige Videos<br />

wie auch bewegte Bilder<br />

mit schlechter<br />

Qualität. Der große<br />

Vorteil von AVI liegt<br />

darin, dass die meisten<br />

Endgeräte diesen<br />

Container akzeptieren<br />

<strong>und</strong> man ihn im Videoschnitt<br />

auch heute noch sehr oft antrifft.<br />

Die Aussage jedoch, ein Video liege<br />

AVI-codiert vor, ist schlicht<br />

falsch, auch wenn sich dieser Irrtum<br />

hartnäckig hält.<br />

Quicktime<br />

Ähnlich bekannt wie AVI, weil<br />

ebenfalls schon lange am Markt,<br />

ist Apples sogenanntes<br />

Quicktime-Format [11]. Hierbei<br />

handelt es sich um einen recht<br />

flexiblen Container, der über die<br />

Jahre eine Vielzahl von Codecs<br />

aufgenommen hat <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Funktionen unterstützt. Insbesondere<br />

Besitzer eines Macs,<br />

iPhones oder iPods sowie Anwender<br />

von iTunes kommen mit dem<br />

Format in regen Kontakt, aber<br />

auch einige Streaming-Seiten im<br />

Netz machen davon Gebrauch.<br />

Das Original-Quicktime selbst<br />

gibt es nur für Windows <strong>und</strong> Mac<br />

OS X, dafür liefert es eine Vielzahl<br />

von Codecs bereits mit. Unter<br />

Linux können Sie den Container<br />

ebenfalls öffnen – vorausgesetzt<br />

natürlich, die entsprechenden<br />

Codecs sind installiert. Wirklich<br />

frei ist Quicktime nicht.<br />

DivX <strong>und</strong> Xvid<br />

Bei DivX handelt es sich um das<br />

Pendant der Filmindustrie zum<br />

MP3 der Musikbranche: Der<br />

Codec ermöglicht, Filme in hoher<br />

Qualität bei nur geringem Platzverbrauch<br />

abzuspeichern. Dabei<br />

findet ein einzelner Kinofilm<br />

noch bequem auf einer CD Platz.<br />

Das hat dazu geführt, dass das<br />

Format anfangs auch gerne für,<br />

nennen wir es mal: „Downloads<br />

im Graubereich“ genutzt wurde.<br />

Mittlerweile hat sich das Format<br />

stark weiterentwickelt. DivX-Inhalte<br />

lassen sich übers Netz streamen,<br />

zahlreiche mobile Endgeräte<br />

<strong>und</strong> Blu-ray-Player unterstützen<br />

es, <strong>und</strong> viele Filme gibt es als<br />

DivX zu kaufen oder zu leihen.<br />

Für Hobbyfilmer lohnt sich ebenfalls<br />

ein Blick, da einige Kameras<br />

nativ in diesem Format aufnehmen.<br />

In Verbindung mit einem<br />

entsprechenden Player sparen Sie<br />

so den Zeitaufwand für die Konvertierung.<br />

Der Nachteil: Zwar<br />

erhalten Sie den Decoder kostenfrei,<br />

zum Erstellen von Filmen<br />

müssen Sie aber einen kostenpflichtigen<br />

Registrierungsschlüssel<br />

erwerben.<br />

Nicht nur der Name Xvid [12]<br />

ist unverkennbar mit DivX verwandt,<br />

beide Codecs weisen auch<br />

gemeinsame Wurzeln auf. Im Gegensatz<br />

zum kommerziellen Verwandten<br />

steht der offene Xvid jedoch<br />

unter einer freien Lizenz.<br />

Sie dürfen ihn zusätzlich kostenfrei<br />

einsetzen. Einige Blu-ray-<br />

Player bringen heute neben DivX-<br />

Support von Haus aus Unterstützung<br />

für Xvid mit.<br />

Matroska<br />

In jüngster Zeit kommt immer<br />

häufiger ein neues Containerformat<br />

namens Matroska [13] zum<br />

Einsatz, dessen Namen die Entwickler<br />

sinnigerweise jenem der<br />

bekannten russischen Schachtelpuppen<br />

entlehnten. Matroska<br />

steht zum einen unter einer freien<br />

Lizenz, zum anderen unterstützt<br />

es eine Vielzahl von Codecs.<br />

Im Gegensatz zu anderen<br />

Formaten eignet sich Matroska<br />

auch zum Streaming, was es erlaubt,<br />

denselben Container für<br />

hochauflösende Filme <strong>und</strong> Inhalte<br />

im Web zu nutzen.<br />

Flash Video<br />

Apropos Streaming – mit dem<br />

Aufkommen von Seiten wie You-<br />

Tube hat eine altbekannte Tech-<br />

80 08 | 11<br />

www.linux-user.de


Codecs<br />

know-how<br />

nologie neue Erfolge gefeiert: Das<br />

Flash-Video-Format [14] sorgt<br />

dafür, dass die bunten Bilder auf<br />

den Schirm kommen. Dabei handelt<br />

es sich um einen Container,<br />

der bestimmte Audio- <strong>und</strong> Video-<br />

Codecs unterstützt. Das Beispiel<br />

YouTube demonstriert, dass sich<br />

selbst hochauflösende Aufnahmen<br />

im 1080p-Format so darstellen<br />

lassen. Der Vorteil: Ein aktueller<br />

Flash-Player liegt auf den<br />

meisten Systemen bereits vor,<br />

lässt sich im Zweifelsfall mit einem<br />

Klick nachinstallieren, <strong>und</strong><br />

auch freie Player kommen – mit<br />

Einschränkungen – mit Flash<br />

Video klar. Insbesondere Apple-<br />

Anwenderer schauen jedoch in<br />

die Röhre: Unter Mac OS X verbraucht<br />

Flash nach wie vor reichlich<br />

Systemressourcen, iPods <strong>und</strong><br />

iPads verweigern die Wiedergabe<br />

von Flash-Inhalten gar komplett.<br />

Flash Video eignet sich daneben<br />

nur bedingt für die Wiedergabe<br />

außerhalb des Browsers, <strong>und</strong><br />

durch die Beschränkung auf einige<br />

Codecs ist es nicht frei.<br />

WebM<br />

Der Erfolg von Streaming-Video<br />

im Netz hat auch seine Spuren im<br />

HTML5-Standard hinterlassen,<br />

der ein eigenes Tag für eingeb<strong>und</strong>ene<br />

Videos kennt. Seitdem ist<br />

ein Wettrennen um das vermeintlich<br />

beste Format entbrannt.<br />

Während viele Seiten auf Flash<br />

Video setzen, steht mit dem<br />

WebM-Container [15] alternativ<br />

ein offenes Format bereit, welches<br />

unter anderem auch You-<br />

Tubes HTML5-Player [16] unterstützt<br />

(Abbildung A).<br />

Der WebM-Container setzt ganz<br />

auf den schon erwähnten Audio-<br />

Codec Vorbis, als Videoformat<br />

nutzt er das noch relativ junge<br />

VP8 [17]. Sowohl der Audio- als<br />

auch der Video-Codec liefern eine<br />

sehr gute Qualität, die freie Lizenz<br />

prädestiniert sie geradezu<br />

für den Einsatz unter Linux. Allerdings<br />

gibt es hinsichtlich der<br />

Unterstützung derzeit noch gewisse<br />

Probleme: Zum einen benötigen<br />

Sie eine aktuelle Browserversion<br />

mit HTML5-Video, zum<br />

anderen beherrschen bislang<br />

„nur“ Firefox, O<strong>per</strong>a <strong>und</strong> Chrome<br />

das WebM-Format.<br />

H.264/ MPEG4-AVC<br />

Andere Browser, insbesondere<br />

Apple Safari <strong>und</strong> der Microsoft<br />

Internet Explorer, setzen dagegen<br />

auf H.264, auch bekannt als<br />

MPEG-4 AVC [18]. Der große<br />

Vorteil: Blu-ray-Player unterstützen<br />

den Codec von Haus aus, viele<br />

Kameras nehmen nativ in diesem<br />

Format auf. Dem steht der<br />

Nachteil gegenüber, dass H.264<br />

nicht wirklich frei ist <strong>und</strong> zumindest<br />

für gewisse Verwendungen<br />

Lizenzzahlungen anfallen.<br />

Dennoch setzen zahlreiche Seiten<br />

auf das Format. Damit steht<br />

derzeit noch offen, ob sich der<br />

Newcomer VP8 oder der MPEG4-<br />

Codec durchsetzt – es bleibt also<br />

spannend. (jlu) n<br />

infos<br />

[1] Ubuntu-Dokumentation zum Thema unfreier Formate (englisch):<br />

https:// help. ubuntu. com/ community/ RestrictedFormats<br />

[2] LAME MP3 Encoder: http:// lame. sourceforge. net<br />

[3] Vorbis: http:// www. vorbis. com<br />

[4] Musik-CDs nach OGG umwandeln: Marcel Hilzinger, „Der richtige Dreh“,<br />

LU 04/ 2007, S. 57, http:// www. linux-community. de/ 12403<br />

[5] Theora: http:// www. theora. org<br />

[6] Video-Codec Theora: Oliver Frommel, „Zur Sonne, zur Freiheit“,<br />

LU 07/ 2006, S. 92, http:// www. linux-community. de/ 10658<br />

[7] FLAC: http:// flac. sourceforge. net<br />

[8] AAC/ MPEG-2: http:// mpeg. chiariglione. org/ standards/ mpeg-2/ mpeg-2. htm<br />

[9] Wave:<br />

http:// www-mmsp. ece. mcgill. ca/ Documents/ AudioFormats/ WAVE/ WAVE. html<br />

[10] AVI: http:// msdn. microsoft. com/ en-us/ library/ ms779636. aspx<br />

[11] Quicktime im Überblick: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Quicktime<br />

[12] Xvid: http:// www. xvid. org<br />

[13] Matroska: http:// www. matroska. org<br />

[14] Flash Video: http:// www. adobe. com/ devnet/ f4v. html<br />

[15] WebM: http:// www. webmproject. org<br />

[16] YouTube-HTML5-Player: http:// www. youtube. com/ html5<br />

[17] VP8/ WebM im Praxistest: Daniel Kottmair, „Ab ins WebM“,<br />

LU 12/ 2010, S. 52, http:// www. linux-community. de/ 22300<br />

[18] H.264 im Überblick: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ H. 264<br />

[19] VLC Player: http:// www. videolan. org<br />

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know-how<br />

OpenCL (2)<br />

OpenCL-Workshop, Teil 2: Praxis<br />

Gib Gas!<br />

OpenCL macht die Grafikkarte<br />

vom alltäglichen, aber langweiligen<br />

Begleiter, zum Turbo für anspruchsvolle<br />

Recheno<strong>per</strong>ationen. Wie im richtigen<br />

Leben spielt der Lader seine Qualitäten<br />

aber erst auf der Autobahn aus – im Stadtverkehr<br />

rührt sich wenig. Markus Roth<br />

© Steve Mann, 123RF<br />

Listing, kompletter<br />

Quellcode<br />

LU/opencl/<br />

README<br />

OpenCL eröffnet die<br />

Möglichkeit, anspruchsvolle<br />

Aufgaben – etwa<br />

beim Bearbeiten von<br />

Bildern – parallel auf<br />

der GPU abzuarbeiten.<br />

Ein Praxisbeispiel zeigt<br />

im vorliegenden zweiten<br />

Teil des Open CL-<br />

Workshops, wie <strong>und</strong> wo<br />

Sie daraus konkret Gewinn<br />

ziehen.<br />

Der erste Teil dieses Workshops<br />

in der letzten Ausgabe gab einen<br />

Überblick über den Anwendungsbereich<br />

von OpenCL <strong>und</strong> erläuterte<br />

die Installation. Dieser Teil<br />

widmet sich den Arbeitsschritten<br />

zur Bildfaltung mittels OpenCL<br />

auf der Grafikkarte (Abbildung A,<br />

Abbildung B). Die im vorigen Teil<br />

des Artikels vorgestellte CPU-Implementierung<br />

dient dabei später<br />

als Referenz für die Messung.<br />

Die wichtigen Teile des verwendeten<br />

OpenCL-Codes sehen Sie in<br />

Listing 1. Den kompletten Quelltext<br />

finden Sie auch auf der Heft-<br />

DVD sowie zum Download auf<br />

unserer Website [1].<br />

Los geht’s<br />

Um die in Teil 1 bereits erwähnten<br />

OpenCL-C++-Bindings zu<br />

verwenden, genügt ein simples<br />

#include . Statt der in C<br />

üblichen Errorcodes sollen die Exceptions<br />

der Bindings zum Einsatz<br />

kommen. Dazu dient die Definition<br />

#define __CL_ENABLE_EXCEP‐<br />

TIONS. Sämtliche Klassen finden<br />

sich im Namespace cl::. Um dem<br />

Linker mitzuteilen, wogegen er<br />

zu linken hat, fügen Sie der Parameterliste<br />

beim Aufruf von g++<br />

das Argument ‐lOpenCL hinzu.<br />

Verwaltungsobjekte<br />

Im Gegensatz zu Cuda erzeugt<br />

OpenCL den plattformabhängigen<br />

Code erst zur Laufzeit. Somit<br />

muss OpenCL zunächst herausfinden,<br />

welche Hardware den parallel<br />

auszuführenden<br />

Code abarbeitet.<br />

Dazu erzeugen<br />

Sie in den Zeilen<br />

57 <strong>und</strong> 62 eine<br />

cl::Platform <strong>und</strong><br />

einen Vektor mit<br />

cl::Devices.<br />

Innerhalb jeder<br />

cl::Platform kann<br />

es mehrere<br />

cl::Device geben,<br />

die jeweils eine<br />

A Als Eingabebild dient<br />

das Linux-Maskottchen:<br />

Larry Ewings Tux.<br />

verbaute GPU oder CPU wiederspiegeln.<br />

Die assert()>-Anweisungen<br />

ab Zeile 64 stellen sicher,<br />

dass es mindestens ein OpenCLfähiges<br />

Device gibt <strong>und</strong> es sich<br />

beim ersten Device um eine unterstützte<br />

Grafikkarte handelt.<br />

Für ein Ausführen auf der CPU<br />

müssen Sie dasjenige Device aus<br />

dem Vektor nehmen, das vom<br />

Typ CL_DEVICE_TYPE_CPU ist.<br />

Ein cl::Context verwaltet über<br />

diverse cl::Devices hinweg Objekte<br />

wie Command Queues, Spei-<br />

B Das Ergebnis: Tux’<br />

Gradienten, gefaltet mit<br />

einem Sobelkernel.<br />

82 08 | 11<br />

www.linux-user.de


OpenCL (2)<br />

know-how<br />

cherobjekte, Kernel <strong>und</strong> Ausführungsobjekte.<br />

Auf diese Objekte<br />

werden wir im Folgenden noch<br />

weiter eingehen; im vorliegenden<br />

Beispiel verwaltet ein cl::Context<br />

nur unsere Grafikkarte.<br />

Schließlich gibt es noch eine<br />

cl::CommandQueue. In diese reihen<br />

Sie Aktionsobjekte ein, die das<br />

System dann im Standardfall der<br />

Reihe nach (FIFO, für: first in,<br />

first out) ausführt.<br />

1 #define __CL_ENABLE_EXCEPTIONS<br />

...<br />

13 const char* kernelSource = "\<br />

14 __kernel void convolveKernel(\<br />

15 global uchar *in,\<br />

...<br />

18 global uint *out,\<br />

...<br />

21 global float *convKernel,\<br />

22 uint convKernelWidth,\<br />

23 uint convKernelHeight)\<br />

24 {\<br />

25 size_t x = get_global_id(0);\<br />

26 size_t y = get_global_id(1);\<br />

...<br />

35 for(size_t ky = 0; ky < convKernelHeight; ++ky)\<br />

36 {<br />

37 for(size_t kx = 0; kx < convKernelWidth; ++kx)\<br />

38 {\<br />

39 convolutionSum += (float) in[(y + ky) * inWidth + (x<br />

+ kx)]\<br />

40 * convKernel[ky * convKernelWidth<br />

+ kx];\<br />

41 }\<br />

42 }\<br />

43 out[y * outWidth + x] = (uint) clamp(convolutionSum, 0,<br />

255);\<br />

44 }";<br />

45<br />

46 /**<br />

47 * Convolve a grayscale image with a convolution kernel on<br />

the GPU using OpenCL.<br />

48 */<br />

49 grayImage convolveGPU(grayImage in, convolutionKernel<br />

convKernel)<br />

50 {<br />

51 grayImage out;<br />

52 out.width = in.width ‐ (convKernel.width ‐ 1);<br />

53 out.height = in.height ‐ (convKernel.height ‐ 1);<br />

54 out.data = new uchar[out.height * out.width];<br />

55<br />

56 // Platforms<br />

57 std::vector< cl::Platform > platforms;<br />

58 cl::Platform::get(&platforms);<br />

59 assert(platforms.size() > 0);<br />

60<br />

61 // Devices<br />

62 std::vector devices;<br />

63 platforms[0].getDevices(CL_DEVICE_TYPE_GPU, &devices);<br />

64 assert(devices.size() > 0);<br />

65 assert(devices[0].getInfo() == CL_DEVICE_<br />

TYPE_GPU);<br />

66<br />

67 // Context<br />

68 cl::Context context(devices);<br />

69<br />

70 // Create GPU buffers<br />

Um unsere Daten (Eingabebild,<br />

Faltungskernel, Ausgabebild) im<br />

Grafikspeicher zu lagern, müssen<br />

Sie sogenannte cl::Buffer-Objekte<br />

für sie erzeugen (ab Zeile 71).<br />

Im Konstruktor übergeben Sie<br />

Listing 1<br />

71 cl::Buffer inGPU(context, CL_MEM_READ_ONLY, in.width *<br />

in.height * sizeof(uchar));<br />

72 cl::Buffer convKernelGPU(context, CL_MEM_READ_ONLY,<br />

convKernel.width * convKernel.height * sizeof(float));<br />

73 cl::Buffer outGPU(context, CL_MEM_WRITE_ONLY, out.width *<br />

out.height * sizeof(uint));<br />

74<br />

75 // Commandqueue<br />

76 cl::CommandQueue queue(context, devices[0], 0);<br />

77<br />

78 // Upload in.data to inGPU<br />

79 queue.enqueueWriteBuffer(inGPU, false, 0, in.width *<br />

in.height * sizeof(uchar), in.data);<br />

...<br />

86 // Upload kernel.data to convKernelGPU<br />

87 queue.enqueueWriteBuffer(convKernelGPU, true, 0,<br />

convKernel.width * convKernel.height * sizeof(float),<br />

convKernel.data);<br />

...<br />

94 // Program<br />

95 cl::Program::Sources source(1, std::make_pair(kernelSource,<br />

strlen(kernelSource)));<br />

96<br />

97 cl::Program program(context, source);<br />

98 program.build(devices);<br />

99<br />

100 // Ranges<br />

101 size_t localWidth = 16;<br />

102 size_t localHeight = 16;<br />

103<br />

104 cl::NDRange localRange(localWidth, localHeight);<br />

105 cl::NDRange globalRange(((out.width‐1)/localWidth+1) *<br />

localWidth, ((out.height‐1)/localHeight+1) * localHeight);<br />

106<br />

107 // Run kernel<br />

108 cl::Kernel kernel(program, "convolveKernel");<br />

109 cl::KernelFunctor func = kernel.bind(queue, globalRange,<br />

localRange);<br />

110<br />

111 cl::Event event = func(inGPU, in.width, in.height,<br />

outGPU, out.width, out.height, convKernelGPU, convKernel.width,<br />

convKernel.height);<br />

112 event.wait();<br />

113<br />

114 // Download result<br />

115 uint *outTemp = new uint[out.width * out.height];<br />

116 queue.enqueueReadBuffer(outGPU, true, 0, out.width * out.<br />

height * sizeof(uint), outTemp);<br />

...<br />

123 // Convert uint array to uchar array<br />

124 for(size_t i = 0; i < out.width * out.height; ++i)<br />

125 { out.data[i] = (uchar) outTemp[i];127 }<br />

...<br />

129 delete outTemp;<br />

130 return out;<br />

131 }<br />

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08 | 11 83


know-how<br />

OpenCL (2)<br />

den verwaltenden Context, den<br />

Zugriffsmodus <strong>und</strong> die Größe.<br />

Dies entspricht im Prinzip einem<br />

malloc() im GPU-RAM.<br />

Für einen cl::Buffer gibt es die<br />

Zugriffsmodi nur lesend (CL_MEM_<br />

READ_ONLY), nur schreibend (CL_MEM_<br />

WRITE_ONLY) <strong>und</strong> lesend/ schreibend<br />

(CL_MEM_READ_WRITE).<br />

Die „Blickrichtung“ bezieht sich<br />

hierbei auf den Zugriff von der<br />

Grafikkarte aus – der Host hat in<br />

allen Fällen Vollzugriff auf die<br />

Speicherobjekte. Für jedes Speicherobjekt<br />

geben Sie malloc()-typisch<br />

die zu reservierende Größe<br />

in Byte an. Falls das GPU-RAM<br />

nicht ausreicht, wirft der Aufruf<br />

eine Exception, die Sie ganz einfach<br />

abfangen.<br />

testsysteme<br />

System 1 System 2<br />

Typ Desktop (No-name) Notebook (Samsung R70)<br />

CPU AMD Athlon II X4 620 Intel Core2 Duo T7300<br />

GPU ATI Radeon HD4870<br />

(1024 MByte)<br />

Nvidia 8600M GS<br />

(512 MByte)<br />

Treiber Catalyst 10.10 Nvidia 260.19.29<br />

Toolkit ATI Stream SDK 2.3 Cuda Toolkit 3.2.16<br />

i/ o-zeiten<br />

Bild System 1 System 2<br />

Tux klein 24 ms 5 ms<br />

Tux 83 ms 46 ms<br />

Tux groß 216 ms 175 ms<br />

kerneLLaufzeiten<br />

Bild Kernel Kernelgröße System 1 System 2<br />

Tux klein Sobel 3x3 60 ms 2 ms<br />

Tux klein Gauß 5x5 60 ms 6 ms<br />

Tux klein Motion Blur 9x9 63 ms 19 ms<br />

Tux klein Gauß 12x12 62 ms 33 ms<br />

Tux Sobel 3x3 75 ms 242 ms<br />

Tux Gauß 5x5 91 ms 647 ms<br />

Tux Motion Blur 9x9 142 ms 2024 ms<br />

Tux Gauß 12x12 189 ms 3551 ms<br />

Tux groß Sobel 3x3 124 ms 961 ms<br />

Tux groß Gauß 5x5 186 ms 2562 ms<br />

Tux groß Motion Blur 9x9 372 ms 8119 ms<br />

Tux groß Gauß 12x12 566 ms 14296 ms<br />

Laufzeiten des OpenCL Kernels für drei Bildskalierungen <strong>und</strong><br />

verschieden große Faltungskernel.<br />

Im nächsten Schritt kopieren Sie<br />

die Eingabedaten vom Host in<br />

den soeben erzeugten cl::Buffer.<br />

Die Kopieraktionen hierzu reihen<br />

Sie mittels enqueueWriteBuffer() in<br />

die Command-Queue (Zeile 79).<br />

Im Einzelnen geben Sie als Parameter<br />

an:<br />

• den Zielpuffer,<br />

• ob die Aktion blockierend sein<br />

soll (Ausführung kehrt erst<br />

nach Abschluss der Aktion zum<br />

Host zurück),<br />

• einen Offset,<br />

• die zu kopierende Größe in Byte<br />

sowie<br />

• einen Pointer mit der Speicheradresse<br />

im Host.<br />

Den Blocking-Parameter der ersten<br />

Kopieraktion setzen Sie auf<br />

false. Die Aktion wird in die Command-Queue<br />

eingereiht <strong>und</strong> der<br />

Host bekommt wieder die Ausführungsgewalt<br />

(während das Kopieren<br />

im Hintergr<strong>und</strong> abläuft),<br />

um gleich danach die zweite Kopieraktion<br />

einzureihen. Diese arbeitet<br />

blockierend, um den Host<br />

erst nach dem Ende der zweiten<br />

Kopieraktion wieder weiterarbeiten<br />

zu lassen. Da die Command<br />

Queue nach dem FIFO-Prinzip<br />

arbeitet, sind anschließend beide<br />

Kopieraktionen abgeschlossen.<br />

Das ermöglicht ein korrektes Timing<br />

der I/ O-Aktionen. Sofern<br />

keine oder nur lineare Abhängigkeiten<br />

zwischen den Aktionen bestehen,<br />

lässt sich jede Aktion<br />

nicht blockierend ausführen – bis<br />

auf die zuletzt eingereihte.<br />

Der Kernel<br />

Wie bereits erwähnt, müssen Sie<br />

jedem Thread auf der Grafikkarte<br />

mitteilen, was er in Abhängigkeit<br />

seines Indexes zu tun hat. Den<br />

Listing 2<br />

# convolucl<br />

0 Sobel<br />

1 Gauss 5x5<br />

2 Gauss 12x12<br />

3 Mean 3x3<br />

4 Mean 5x5<br />

5 Emboss<br />

6 Sharpen<br />

7 Motion blur<br />

Quelltext des Kernels hinterlegen<br />

Sie als const char* mit dem Namen<br />

kernelSource (ab Zeile 13).<br />

Mit dem Schlüsselwort __kernel<br />

teilen Sie dem OpenCL-Runtime-<br />

Compiler mit, dass es sich um einen<br />

OpenCL-Kernel handelt. Als<br />

Untermenge von ISO C99 ähnelt<br />

OpenCL-C dem Standard in Syntax<br />

<strong>und</strong> Semantik. Zusätzlich<br />

bringt OpenCL eine Reihe von<br />

eingebauten Funktionen mit [2].<br />

Drei Parameter mit dem Schlüsselwort<br />

global in der Parameterliste<br />

identifizieren Pointer im globalen<br />

Grafikspeicher, die auf die<br />

erstellten cl::Buffers zeigen. Mittels<br />

der eingebauten Funktion<br />

get_global_id() ordnen Sie jedem<br />

Thread einen eindeutigen Index<br />

zu. Mit dem Parameter 0 behandeln<br />

Sie die X-Dimension entlang<br />

des Ausgabebildes (Zeile 25), analog<br />

steht 1 für die Y-Dimension.<br />

Die Hauptaufgabe jedes Threads<br />

(ab Zeile 35) übernehmen Sie im<br />

Prinzip direkt von der CPU-Implementierung<br />

respektive deren<br />

Pseudocode-Zwischenform, die<br />

Sie bereits im ersten Teil des Artikels<br />

kennengelernt haben. Sie benötigen<br />

hier lediglich die inneren<br />

beiden Schleifen, da die Threads<br />

schon alle benötigten X- <strong>und</strong> X-<br />

Werte parallel behandeln. Beim<br />

Speichern der Faltungssumme<br />

nutzen Sie die eingebaute Funktion<br />

clamp(), deren Funktionsweise<br />

jener von clampuchar() entspricht.<br />

Aufmerksamen Leser fällt sicher<br />

auf, dass der cl::Buffer outGPU<br />

vorzeichenlose Ganzzahlen statt<br />

uchar speichert (Zeile 73). Der<br />

Gr<strong>und</strong>: Einige Grafikkartenmodelle<br />

unterstützen das Speichern<br />

auf beliebige Adressen nicht [3].<br />

Schreiben Sie auf Adressen, die<br />

integer-aligned sind (also in der<br />

Regel alle 4 Byte), bleiben Sie auf<br />

jeden Fall auf der sicheren Seite.<br />

Um auf beliebige Adressen zu<br />

speichern, müssten Sie dagegen<br />

das OpenCL-Pragma cl_khr_byte_<br />

addressable_store aktivieren. Ob<br />

die verwendete CPU dies unterstützt,<br />

gilt es über getInfo() auf<br />

dem cl::Device herauszufinden.<br />

84 08 | 11<br />

www.linux-user.de


OpenCL (2)<br />

know-how<br />

C Vergleich der Laufzeiten von CPU <strong>und</strong> GPU auf System 1 für das kleinste<br />

Eingabebild <strong>und</strong> verschieden große Faltungskernel.<br />

Der Quelltext muss noch von der<br />

OpenCL Library zur Laufzeit<br />

kompiliert werden, um die Plattformunabhängigkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

Dazu erzeugen Sie ein<br />

cl::Program-Objekt aus dem Quelltext<br />

<strong>und</strong> lassen es mit program.<br />

build() kompilieren (ab Zeile 95).<br />

Kernelaufruf<br />

Neben einem eindeutigen globalen<br />

Index verfügt jeder Thread<br />

durch den Hardware-Aufbau bedingt<br />

über einen lokalen Index.<br />

Alle Threads innerhalb einer sogenannten<br />

Work Group teilen<br />

sich einen gemeinsamen Speicher,<br />

der sehr schnell arbeitet.<br />

In der unoptimierten Variante<br />

nutzen Sie diesen Speicher nicht<br />

<strong>und</strong> verwenden stattdessen eine<br />

generische zweidimensionale<br />

Größe von 16x16 für eine Work<br />

Group (ab Zeile 101). Für den<br />

Kernelaufruf benötigen wir auch<br />

die Gesamtanzahl an Threads in<br />

jeder Dimension. Diese muss<br />

mindestens so groß ausfallen wie<br />

das Ausgabebild, sich jedoch auch<br />

in jeder Dimension durch die Größe<br />

der Work Group teilen lassen.<br />

Nun laden Sie den zuvor kompilierten<br />

Kernel aus dem cl::Program<br />

<strong>und</strong> übergeben die soeben berechneten<br />

Größen. Schließlich<br />

starten Sie den Kernel, indem Sie<br />

dem cl::KernelFunctor die Parameter<br />

übergeben. Dazu gehören die<br />

Puffer für Ein- <strong>und</strong> Ausgabebild<br />

sowie den Faltungskernel-Buffer<br />

<strong>und</strong> die dazugehörigen Metainformationen<br />

(Zeile 111). Während<br />

Sie die Puffer erzeugen <strong>und</strong><br />

befüllen mussten, können Sie<br />

einfache Datentypen wie die Größen<br />

der Bilder direkt (also ohne<br />

enqueueWriteBuffer()) übergeben.<br />

Ein Kernelaufruf arbeitet stets<br />

nicht blockierend. Um auf seinen<br />

Abschluss zu warten, können Sie<br />

ein cl::Event verwenden <strong>und</strong> darauf<br />

ein .wait() aufrufen.<br />

Ergebnisse holen<br />

Die Threads des Kernelaufrufs<br />

schreiben ihre Ergebnisse in den<br />

Puffer outGPU. Das Kopieren der<br />

Ergebnisse aus diesem Puffer in<br />

den Hostspeicher geschieht analog<br />

zum Befüllen im Abschnitt<br />

„Daten kopieren“ mittels enqueue‐<br />

ReadBuffer(). Da der Kernel in<br />

uints geschrieben hat, müssen wir<br />

noch etwas aufräumen <strong>und</strong> auf<br />

der CPU das Array in ein Feld von<br />

uchars umwandeln (ab Zeile 124).<br />

Der Beispielcode<br />

Den kompletten Quellcode der<br />

Anwendung, deren wesentlichen<br />

Teil Listing 1 darstellt, finden Sie<br />

auf der Heft-DVD sowie unserer<br />

Website im Tarball convolucl.tar.<br />

gz. Der Einfachheit halber wurde<br />

tipp<br />

Es gibt zwei unterschiedliche<br />

Typen<br />

von cl::Platform:<br />

„full profile“ <strong>und</strong><br />

„embedded profile“.<br />

Dieser Artikel behandelt<br />

das „full profile“.<br />

DER AutoR<br />

Markus Roth studiert<br />

Informatik am Karlsruher<br />

Institute of Technology<br />

(KIT). Am dortigen<br />

Institut für Anthropomatik<br />

beschäftigt<br />

er sich mit GPUgestütz<br />

ter Beschleunigung<br />

im Bereich Computer<br />

Vision.<br />

Cpu vs. gpu totAL<br />

System 1 System 2<br />

CPU GPU CPU GPU<br />

Bild Kernel Kernelgröße normal ‐O3 total ohne Build normal ‐O3 total ohne Build<br />

Tux klein Sobel 3x3 12 ms 4 ms 362 ms 245 ms 7 ms 5 ms 440 ms 155 ms<br />

Tux klein Gauß 5x5 11 ms 9 ms 334 ms 217 ms 12 ms 5 ms 401 ms 116 ms<br />

Tux klein Motion Blur 9x9 35 ms 10 ms 335 ms 218 ms 35 ms 14 ms 411 ms 126 ms<br />

Tux klein Gauß 12x12 52 ms 21 ms 332 ms 215 ms 59 ms 24 ms 429 ms 144 ms<br />

Tux Sobel 3x3 442 ms 117 ms 407 ms 290 ms 550 ms 173 ms 730 ms 445 ms<br />

Tux Gauß 5x5 1085 ms 296 ms 426 ms 309 ms 1261 ms 465 ms 1081 ms 796 ms<br />

Tux Motion Blur 9x9 3082 ms 817 ms 470 ms 353 ms 3714 ms 1511 ms 2456 ms 2171 ms<br />

Tux Gauß 12x12 5706 ms 1417 ms 551 ms 434 ms 6423 ms 2626 ms 3993 ms 3708 ms<br />

Tux groß Sobel 3x3 1774 ms 473 ms 638 ms 521 ms 2205 ms 695 ms 1969 ms 1684 ms<br />

Tux groß Gauß 5x5 4372 ms 1185 ms 703 ms 586 ms 5051 ms 1859 ms 3569 ms 3284 ms<br />

Tux groß Motion Blur 9x9 12412 ms 3277 ms 847 ms 730 ms 14883 ms 6068 ms 9121 ms 8836 ms<br />

Tux groß Gauß 12x12 22909 ms 5690 ms 1102 ms 985 ms 25783 ms 10550 ms 15300 ms 15015 ms<br />

Vergleich der Laufzeiten der CPU-Implementierung mit der Gesamtlaufzeit der GPU-Implementierung.<br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 85


know-how<br />

OpenCL (2)<br />

D Vergleich der<br />

Laufzeiten von CPU<br />

<strong>und</strong> GPU auf System 1<br />

für das mittelgroße<br />

Eingabebild <strong>und</strong> verschieden<br />

große Faltungskernel.<br />

E Vergleich der<br />

Laufzeiten von CPU<br />

<strong>und</strong> GPU auf System 1<br />

für das größte Eingabebild<br />

<strong>und</strong> verschieden<br />

große Faltungskernel.<br />

der Code gegen die frei erhältliche<br />

Libpng [4] gelinkt, die hier<br />

zum Schreiben <strong>und</strong> Lesen von<br />

Graustufen-PNGs dient.<br />

Nach dem Auspacken des Quellcodes<br />

<strong>und</strong> der Übersetzung mittels<br />

make all können Sie beliebige<br />

Graustufen-PNGs mit den mitgelieferten<br />

Kerneln falten. Die Aufrufsyntax<br />

auf der Kommandozeile<br />

lautet dann wie folgt:<br />

$ convolucl eingabe.png ausgabe.U<br />

png [kernel‐index]<br />

Rufen Sie convolucl ohne Parameter<br />

auf, dann erhalten Sie eine<br />

Auflistung aller verfügbaren Faltungskernel<br />

(Listing 2, auf der<br />

vorherigen Doppelseite). In den<br />

Abbildungen im ersten Teil dieses<br />

Artikels waren Ergebnisse dieser<br />

Faltungen zu sehen.<br />

Evaluation<br />

Die Effizienz der Implementation<br />

haben wir auf zwei Testsystemen<br />

ermittelt, deren Spezifikationen<br />

Sie in der Tabelle Testsysteme auf<br />

der vorigen Doppelseite finden.<br />

Als Betriebssystem kam Ubuntu<br />

10.10 (64 Bit) zum Einsatz, als<br />

Compiler G++ 4.4.5. Als Testbilder<br />

dienten drei Versionen des Maskottchens<br />

Tux mit 200x235 („Tux<br />

klein“, 2000x2353 („Tux“) <strong>und</strong><br />

4000x4706 Pixel („Tux groß“).<br />

Wir maßen die Laufzeiten für jeden<br />

genannten Faltungskernel.<br />

Die CPU-Implementierung ließen<br />

wir einmal ohne Compileroptimierung<br />

<strong>und</strong> einmal mit ‐O3<br />

kompilieren. Bei der GPU-Implementierung<br />

maßen wir die Kompilierung<br />

des OpenCL-Kernels<br />

(Build), die I/ O-Zeiten (Kopieren<br />

der Daten <strong>und</strong> Umwandlung), die<br />

Kernellaufzeit <strong>und</strong> die Gesamtzeit<br />

gemessen. Diese entspricht<br />

der vom Host aus messbaren Zeit<br />

für den Aufruf von convolveGPU().<br />

Just-in-Time<br />

Die Just-in-Time-Kompilierung<br />

des OpenCL-Kernels benötigte<br />

auf dem Desktop-Rechner im<br />

Mittel 117 ms, auf dem Notebook<br />

285 ms. Offensichtlich benötigt<br />

also das Kompilieren der Faltungskernel<br />

schon eine so lange<br />

Zeit, dass sich das Berechnen<br />

kleiner Bildern auf der Grafikkarte<br />

schon aus diesem Gr<strong>und</strong> nicht<br />

lohnt. Bei mehreren Faltungen<br />

pro Programmaufruf – mehrfach<br />

pro Bild oder mehrere unterschiedliche<br />

Bilder – fällt der Overhead<br />

durch das Kompilieren nicht<br />

so sehr ins Gewicht.<br />

Interessanterweise benötigt das<br />

Kompilieren mit dem AMD Stream<br />

SDK weniger als die Hälfte der<br />

Zeit, die das NVIDIA Toolkit in<br />

Anspruch nimmt. Wie die Tabelle<br />

I/ O-Zeiten (vorherige Doppelseite)<br />

verdeutlicht, verhalten sich die<br />

Grafikkarten auch in Bezug auf<br />

das Hin- <strong>und</strong> Herkopieren der Daten<br />

unterschiedlich. Die vermutete<br />

Monotonie der Übertragungszeit<br />

in Abhängigkeit von der Datenmenge<br />

bestätigt sich. Die Tabelle<br />

Kernellaufzeiten (vorherige Doppelseite)<br />

zeigt, dass diese, wie zu<br />

erwarten, mit der Größe des Faltungskernels,<br />

aber auch mit der<br />

Größe des Eingabebildes steigen.<br />

Nachdem wir ein Gefühl für die<br />

Laufzeiten der Komponenten auf<br />

der GPU bekommen haben, vergleichen<br />

wir die Gesamtlaufzeit<br />

der GPU-Implementierung (mit<br />

<strong>und</strong> ohne Kompilierung des Kernels)<br />

mit den CPU-Implementierungen<br />

(Tabelle CPU vs. GPU total,<br />

vorherige Seite).<br />

Für das kleinste Bild benötigt die<br />

GPU-Implementierung auf beiden<br />

System erheblich mehr Rechenzeit<br />

als die CPU-Implementierung (Abbildung<br />

C, vorherige Seite). Das<br />

dürfte sich auch bei zukünftigen<br />

GPU-Generationen nicht ändern,<br />

denn gegenüber der CPU-Variante<br />

fällt hier ein erheblicher Overhead<br />

durch das Kompilieren des Kernels<br />

<strong>und</strong> das Kopieren der Daten<br />

an. Dieser lässt sich nur durch<br />

hinreichend viel rechenaufwändige<br />

Parallelverarbeitung wieder<br />

wettmachen. Selbst wenn man das<br />

Kompilieren des Faltungskernels<br />

nicht mit in die Laufzeit der GPU<br />

infos<br />

[1] Download des Beispiel-Quellcodes: http://<br />

www. linux-user. de/ Downloads/ 2011/ 08/<br />

[2] NVIDIA OpenCL Programming Guide:<br />

http:// develo<strong>per</strong>. download. nvidia. com/<br />

compute/ cuda/ 3_0/ toolkit/ docs/ NVIDIA_<br />

OpenCL_ProgrammingGuide. pdf<br />

[3] Details zur OpenCL-Extension<br />

cl_khr_byte_addressable_store:<br />

http:// www. khronos. org/ registry/ cl/ sdk/<br />

1. 0/ docs/ man/ xhtml/ cl_khr_byte_addres<br />

sable_store. html<br />

[4] Libpng:<br />

http:// www. libpng. org/ pub/ png/ libpng. html<br />

[5] OpenCL-Dokumentation:<br />

http:// www. khronos. org/ registry/ cl/ sdk/<br />

1. 1/ docs/ man/ xhtml/<br />

[6] Dokumentation der OpenCL-C++-Bindings:<br />

http:// www. khronos. org/ registry/ cl/ specs/<br />

opencl-cplusplus-1. 1. pdf<br />

86 08 | 11<br />

www.linux-user.de


OpenCL (2)<br />

know-how<br />

einbezieht, bleibt die GPU-Implementierung<br />

immer noch um einen<br />

Faktor zwischen 4 bis 175<br />

langsamer (System 1).<br />

Für das mittlere Bild dagegen<br />

sparen wir auf System 1 gegenüber<br />

der nicht optimierten CPU-<br />

Variante bei der Faltung mit einem<br />

beliebigen Kernel bereits Zeit<br />

ein. Verglichen mit dem ‐O3-CPU-<br />

Binary allerdings ergibt sich lediglich<br />

bei großen Faltungskerneln<br />

(Gauß 12x12, Motion Blur) ein<br />

Zeitgewinn, der dann aber durchaus<br />

einen Faktor 10 erreichen kann<br />

(Abbildung D, vorherige Seite).<br />

Beim größten Bild (r<strong>und</strong> 16 Megapixel)<br />

erhöht sich der Zeitgewinn<br />

weiter: Beim großen Gauß-<br />

Kernel resultiert daraus eine Beschleunigung<br />

um den Faktor 21<br />

(gegenüber dem nicht optimierten<br />

Binary) beziehungsweise 5 (mit<br />

der Option‐O3). Für sehr kleine<br />

Faltungskernel allerdings bleibt<br />

die Berechnung auf der GPU weiterhin<br />

langsamer als jene auf der<br />

CPU mit einem optimierten Binary<br />

(Abbildung E, vorherige Seite).<br />

Ausblick<br />

Wie unser kleines Ex<strong>per</strong>iment ergeben<br />

hat, bringt das Ausführen<br />

auf der GPU nicht in jedem Fall<br />

einen Zeitgewinn mit sich, sondern<br />

nur für spezielle Fälle (große<br />

Faltungskernel) <strong>und</strong> große Datenmengen.<br />

Das liegt zum einen am<br />

Zeitverlust durch den Just-in-<br />

Time-Compiler für die OpenCL<br />

Kernel, zum anderen müssen die<br />

Daten erst teuer ins GPU-RAM<br />

kopiert werden.<br />

Der vorgestellte Code verzichtet<br />

bewusst auf einige Optimierungsmöglichkeiten,<br />

um das Problem<br />

anschaulich zu halten <strong>und</strong> einen<br />

soweit möglich unkomplizierten<br />

Einstieg in OpenCL zu geben.<br />

Beispielsweise könnte man die<br />

Matrixelemente des Faltungskernels,<br />

statt sie bei jedem Zugriff<br />

neu aus dem globalen Speicher zu<br />

holen, vorab in den lokalen Speicher<br />

holen, den sich die Threads<br />

der bereits erwähnten Work<br />

Groups teilen. Hier kann der Zugriff<br />

um beinahe drei Größenordnungen<br />

schneller erfolgen.<br />

Daneben ließe sich durch eine<br />

Beschränkung des Problems auf<br />

separierbare Kernel die Bildfaltung<br />

selbst weiter optimieren.<br />

Zusatzmaterial<br />

Bei weiterem Interesse an der<br />

Materie empfiehlt sich das Studium<br />

des Nvidia OpenCL Programming<br />

Guide [2], der auch auf die<br />

Hardware-Architektur von Grafikkarten<br />

eingeht, <strong>und</strong> der mitgelieferten<br />

Beispiele in den SDKs<br />

der Hersteller ATI <strong>und</strong> Nvidia.<br />

Unentbehrlich für angehende<br />

OpenCL-Entwickler sind außerdem<br />

die OpenCL-Spezifikation<br />

[5] sowie die Dokumentation<br />

der C++-Bindings [6]. (jlu) n<br />

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Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 osnabrueck.intevation.de 3 3 3 3<br />

LWsystems GmbH & Co. KG 49186 Bad Iburg, Tegelerweg 11 05403-5556 www.lw-systems.de 3 3 3 3 3 3<br />

Systemhaus SAR GmbH 52499 Baesweiler, Arnold-Sommerfeld-Ring 27 02401-9195-0 www.sar.de 3 3 3 3 3 3<br />

uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de 3 3 3 3 3<br />

LISA GmbH 55411 Bingen, Elisenhöhe 47 06721-49960 www.lisa-gmbh.de 3 3 3 3 3<br />

saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de 3 3 3 3 3<br />

LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com 3 3 3 3<br />

ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de 3 3 3 3 3<br />

LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstrasse 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de 3 3 3 3 3<br />

com<strong>und</strong>us GmbH 71332 Waiblingen, Schüttelgrabenring 3 07151-5002850 www.com<strong>und</strong>us.com 3 3 3<br />

Veigel Linux Software Development 71723 Großbottwar, Frankenstr. 15 07148-922352 www.mvlsd.de 3 3 3 3<br />

future Training & Consulting GmbH Reutlingen 72770 Reutlingen, Auchterstraße 8 07121-14493943 www.futuretrainings.com 3<br />

Manfred Heubach EDV <strong>und</strong> Kommunikation 73728 Esslingen, Hindenburgstr. 47 0711-4904930 www.heubach-edv.de 3 3 3 3<br />

eBIS GmbH 74080 Heilbronn/ Neckar, Neckargartacher Str. 94 07131-39500 www.ebis.info 3 3 3 3 3<br />

Waldmann EDV Systeme + Service 74321 Bietigheim-Bissingen, Pleidelsheimer Str. 25 07142-21516 www.waldmann-edv.de 3 3 3 3 3<br />

in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de 3 3 3 3 3 3<br />

Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de 3 3 3<br />

Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com 3 3 3 3 3<br />

Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de 3 3 3 3 3<br />

B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de 3 3 3 3 3<br />

ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de 3 3 3 3 3<br />

Bereos OHG 88069 Tettnang, Kalchenstraße 6 07542-9345-20 www.bereos.eu 3 3 3 3 3<br />

alpha EDV Systeme GmbH 88250 Weingarten, Liebfrauenstr. 9 0751-46265 www.alpha-edv.de 3 3 3 3 3<br />

OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Delsenbachweg 32 0911-3474544 www.ostc.de 3 3 3 3 3 3<br />

Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de 3 3 3<br />

pascom - Netzwerktechnik GmbH & Co.KG 94469 Deggendorf, Berger Str. 42 0991-270060 www.pascom.de 3 3 3 3 3<br />

fidu.de IT KG 95448 Bayreuth, Ritter-v.-Eitzenb.-Str. 19 09208-657638 www.linux-onlineshop.de 3 3 3 3<br />

Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de 3 3 3 3 3<br />

RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch 3 3 3<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch 3 3 3<br />

EBP Gasser CH-4208 Nunningen, Winkel 6 0041-61793-0099 www.ebp-gasser.ch 3 3 3 3 3<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch 3 3 3 3 3<br />

Helvetica IT AG CH-8890 Flums, Bahnhofstrasse 15 0041-817331567 www.helvetica-it.com 3 3 3<br />

1 = hardware 2 = netzwerk/Tk 3 = systemhaus 4 = seminaranbieter 5 = software 6 = schulung/Beratung <br />

www.linux-user.de<br />

08 | 11 91


servIce<br />

08 | 11<br />

92 www.linux-user.de<br />

Usergroups<br />

Aachen<br />

AachenerLinux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Aachen<br />

Computer-ClubanderRWTH<br />

Aachene.V.(CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

Ahaus<br />

Linux-UsergroupAhaus(LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

Ahlen/Westfalen<br />

LUGAhlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Ahrtal<br />

Linux-UsergroupAhrtal(Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Aichach<br />

Linux-UsergroupAichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Allershausen<br />

Linux-UsergroupAm<strong>per</strong>tal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

Altdorf/<br />

Nürnberg<br />

GNU/<strong>LinuxUser</strong>GroupAltdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Amberg<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg(amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Ansbach<br />

Linux-UsergroupAnsbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Aschaffenburg<br />

Linux-UsergroupAschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Augsburg<br />

Linux-UsergroupAugsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Backnang<br />

Linux-UsergroupBacknang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

BadBrückenau<br />

Linux-UsergroupBadBrückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

BadDriburg<br />

Linux-UsergroupBadDriburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

BadHersfeld<br />

Linux-UsergroupHersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

BadWildungen<br />

Linux-UsergroupBadWildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Bamberg<br />

Linux-UsergroupBamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Basel(CH)<br />

Linux-UsergroupBasel(BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Bautzen<br />

Linux-UsergroupBautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Bayreuth<br />

Linux-UsergroupBayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

BergischeLinux-<strong>und</strong>Unix-<br />

Enthusiastenu.-Fre<strong>und</strong>e<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Berlin<br />

Linux-UsergroupBerlin(BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Berlin<br />

UbuntuBerlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

Berlin/<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

LinuxWorks!<br />

http://friedrichshain.homelinux.<br />

org<br />

Berlin/<br />

Lichtenrade<br />

Linux-UsergroupLichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Berlin/Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf(OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Bern(CH)<br />

Linux-UsergroupBern(LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Biel/Bienne/<br />

Seeland(CH)<br />

Linux-UsergroupSeeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

<strong>LinuxUser</strong>groupOstwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Bitburg-Prüm<br />

Linux-UsergruppeSchneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Bocholt<br />

Linux-UsergroupBocholt(BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Bochum<br />

Linux-UsergroupBochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonn<br />

BonnerLinux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Bonn<br />

Linux/UnixUsergroupSankt<br />

Augustin(LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Bozen(Südtirol)<br />

Linux-UsergroupBozen(LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburg<br />

Brandenburger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />

e.V.(BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Bremen<br />

Linux-StammtischBremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Bremerhaven<br />

Linux-StammtischBremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Bretten<br />

BrettenerLinux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Bruchsal<br />

Linux-UsergroupBruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Linux-UsergroupBuchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Burghausen<br />

Linux-UsergroupBurghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Böblingen/<br />

Sindelfingen<br />

Linux-UsergroupBöblingen/<br />

Sindelfingen(LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

Celle<br />

LUGCelle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Cham<br />

Linux-UsergroupOberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Chemnitz<br />

Linux-UsergroupChemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Coesfeld<br />

Linux-UsergroupCoesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbus<br />

CottbuserLinux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Damme<br />

UsersofLinuxDamme(ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Darmstadt<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupDarmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Datteln<br />

Linux-UsergroupDatteln(LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Linux-UsergroupDelitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Detmold<br />

Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Dorfen<br />

Linux-UsergroupDorfen(LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

Dormagen<br />

PinguinPower(PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Linux-UsergroupDortm<strong>und</strong><br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

Linux-UsergroupDresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburg<br />

DuisburgerLinux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Duisburg<br />

Linux-UsergroupDuisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.de<br />

Düsseldorf<br />

Linux-UsergroupDüsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorf<br />

EbstorferLinux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfelden<br />

EggenfeldenerLinux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfeld<br />

Eichsfelder<strong>LinuxUser</strong>Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Eisenach<br />

Linux-UsergroupEisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Elmshorn<br />

ComputerclubElmshorne.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Erding<br />

Linux-UsergroupErding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Erkelenz<br />

Linux-UsergroupErkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlangen<br />

ErlangerLinux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essen<br />

EssenerLinux-Fre<strong>und</strong>e(ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essen<br />

EssenerLinux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essen<br />

EssenerLinux-Usergroup(ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Essen<br />

PerlMongersimRuhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Esslingen<br />

Linux-UsergroupEsslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

Ettlingen/Albtal<br />

LUGAlbtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Fischbachtal<br />

<strong>LinuxUser</strong>groupFischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Flensburg<br />

Linux-UsergroupFlensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbach<br />

FrammersbacherLUG<br />

kke@gmx.net<br />

Frankfurt<br />

Linux-UsergroupFrankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburg<br />

FreiburgerLinux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

Freiburg<br />

LUGderStudentensiedlung<br />

Freiburg(StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Freising<br />

Linux-UsergroupFreising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Friedrichshafen<br />

Yetanother<strong>LinuxUser</strong>Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Fulda<br />

Linux-UsergroupFulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

Fürstenfeldbruck<br />

LUGdesBürgernetzesLandkreis<br />

Fürstenfeldbruck(LUGFFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürth<br />

FürtherLinux-Usergroup(FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Gießen<br />

Linux-UsergroupGießen(LUGG)<br />

http://lugg.tg.fh-giessen.de<br />

Gießen<br />

LUGderLiebig-SchuleGießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Grafing<br />

Linux-UsergroupGrafing(LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Greifswald<br />

Linux-UsergroupGreifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Groß-Gerau<br />

Linux-UsergroupGroß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Groß-Zimmern<br />

Linux-UsergroupGroß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbach<br />

GummersbacherLinux-<br />

Usergroup(GULUG)<br />

http://www.gulug.de<br />

Guntersblum<br />

GuntersblumerLinux-Usergroup<br />

(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhausen<br />

GunzenhauserLinux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Gütersloh<br />

Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Göppingen<br />

Linux-UsergroupFilstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttingen<br />

Göttinger<strong>LinuxUser</strong>Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttingen<br />

GöttingerUnix/Linux-<br />

Anwendergruppe(GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Haiger<br />

Linux-UsergroupLahn-Dill-Kreis<br />

(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Halberstadt<br />

Linux-UsergroupHalberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Halle<br />

HallescheLinux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

Hamburg<br />

LUG-BalistaHamburge.V.(LUG-<br />

Balista)<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Hamburg<br />

Unix-GruppederHamburger<br />

MHe.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Hameln<br />

Linux-UsergroupWeserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanau<br />

HanauerLinux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Hannover<br />

Linux-UsergroupHannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Hatten<br />

Linux-UsergroupOldenburg-<br />

Land(LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattingen<br />

HattingerLinux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Hegau<br />

Hegau<strong>LinuxUser</strong>Gruppe<br />

(HegauLUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Heidenheim<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupHeidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Linux-StammtischLinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

LInux.usergrouPs<br />

ImFolgendendieListederunsbekanntenLinux-UsergroupsimdeutschsprachigenRauminKurzfassung.Änderungen<strong>und</strong>UpdatesbittederRedaktion(usergroups@linuxnewmedia.de)mitteilen(Name,Beschreibung,<br />

Treffpunkt,Adresse,Ansprechpartner,Homepage,E-Mail,Telefon,Fax,Mitgliederzahl...).


Usergroups/Markt<br />

servIce<br />

LInux.usergrouPs<br />

Heilbronn<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein(Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen(CH)<br />

Kronach<br />

Köln<br />

Linux-UsergroupHeilbronn<br />

(LUUGHN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

GNU/<strong>LinuxUser</strong>groupHerford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-StammtischimGäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CCOstfriesland-Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

HildesheimerLinux-Usergroup<br />

(NG)(HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

ComputerclubHochsollinge.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

Linux-UsergroupVaihingen/<br />

Enz(VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-UsergroupHoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-UsergroupTaunus(LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-UsergroupIngolstadte.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-UsergroupIserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

ComputerClubItzehoee.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Linux-UsergroupJena(LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

FriesischeLinux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

KaarsterLinux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-UsergroupKaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

UniversitätKaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

KarlsruherLinux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Linux-UsergroupKassel(LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUGKiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Linux-UsergroupMärkischer<br />

Kreis(LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.net<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupMayen-<br />

Koblenz(LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUGderUniversitätKoblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Linux-UsergroupBodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Linux-UsergroupKonz(TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Linux-UsergroupKrefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-UsergroupKreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-UsergroupKronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

KölnerGentoo<strong>LinuxUser</strong>Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Köln<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen(Hessen)<br />

/Dreieich/<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Laufander<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen/Rheine<br />

Linz(A)<br />

Lippstadt/Soest<br />

/Erwitte<br />

Lohr<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Mainz<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Moers<br />

Linux-WorkshopKöln(LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Linux-UsergroupLandau(LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-UsergroupLandshut<br />

http://www.lalug.de<br />

LangenerLinux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

LangenfelderLinux-Usergroup<br />

(LANLUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-UsergroupLaufa.d.<br />

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München<br />

MünchnerGentoo<strong>LinuxUser</strong><br />

Group(MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

München<br />

MünchnerLinux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

MünchenSüd-Ost<br />

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Linux-UsergroupOttobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

MünchenSüd-<br />

West<br />

Linux-UsergroupWürmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Münster<br />

Linux-StammtischMünster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Mönchengladbach<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach(LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

<strong>LinuxUser</strong>groupMörfelden-<br />

Walldorf(MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Naumburg<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupNaumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Neubrandenburg<br />

Linux-Usergroup<br />

Neubrandenburge.V.(LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

Neuburgander<br />

Donau<br />

LUGNeuburganderDonau<br />

(LUGND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Neuenburg<br />

Linux-UsergroupNeuenburg<br />

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Nieder-Olm<br />

RheinhessenerLinux-<br />

Gemeinschaft<br />

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Niederrhein<br />

NiederrheinischeLinuxUnix<br />

UserGroup(NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Nienburg<br />

Linux-UsergroupNienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Norderstedt<br />

Linux-UsergroupNorderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

Nordheide<br />

LUUGNordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Nußdorf/Aiging<br />

Linux-UsergroupTraunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Nürnberg<br />

Linux-UsergroupNürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Oberhausen<br />

Linux-UsergroupOberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

Oberkirchen<br />

LUGRenchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Oberpfalz<br />

Linux-UsergroupOberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Oberwallis(CH)<br />

Linux-UsergroupOberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Offenburg<br />

Linux-UsergroupOffenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Oldenburg<br />

Linux-UsergroupOldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Olpe<br />

Linux-UsergroupOlpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.<br />

de.vu<br />

Osnabrück<br />

Linux-UsergroupOsnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Paderborn<br />

Linux-UsergroupOstwestfalen-<br />

Lippe(LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Passau<br />

Linux-/Unix-UsergroupPassau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Peine<br />

Linux-UsergroupPeine(LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Hallertuxe.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Pforzheim<br />

Linux-UsergroupPforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Pirmasens<br />

Linux-StammtischPirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdam<br />

PotsdamerLinux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

<strong>LinuxUser</strong>groupPreetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Prerow<br />

Linux-UsergroupPrerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Quedlinburg<br />

Linux-UsergroupQuedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborn<br />

QuickbornerLinux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Rathenow<br />

Linux-StammtischRathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Ravensberg<br />

Linux-UsergroupRavensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Ravensburg<br />

Informatik-<strong>und</strong>Netzwerkverein<br />

Ravensburge.V(LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.de/<br />

linux/<br />

Ravensburg<br />

Linux-UsergroupRavensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Regensburg<br />

Linux-UsergroupRegensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburg<br />

RegensburgerLinux-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.franken.<br />

de/rlug/<br />

Reutlingen<br />

Linux-UsergroupReutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Linux-UsergroupRheda-<br />

Wiedenbrück(LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Rhein-Neckar<br />

UnixUsergroupRhein-Neckar<br />

e.V.(UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Rosenheim<br />

Linux-UsergroupRosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostock<br />

RostockerLinux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Rotenburg<br />

ComputervereinRotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

Rotenburga.d.<br />

Fulda<br />

init4-DieLinux-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Rothenburgo.d.<br />

Tauber<br />

Linux-UsergroupRothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

Römerberg/<br />

Speyer<br />

LUGRömerberg/Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

Saalfeld<br />

LUGSlf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Saarland<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupSaare.V.<br />

(LUGSaar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Salem<br />

Linux-UsergroupSalem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Salzburg(A)<br />

Linux-UsergroupSalzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Sauerland<br />

Linux-UsergroupSauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Schaumburg<br />

Linux-UsergroupSchaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Schwabach<br />

<strong>LinuxUser</strong>Schwabache.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Schweinfurt<br />

Linux-UsergroupSchweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Schweiz(CH)<br />

Linux-UsergroupSwitzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

Schwerin<br />

West-MecklenburgerLinux-<br />

Usergroup(WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Linux-StammtischSchwäbisch<br />

Gmünd(LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Linux-UsergroupDarmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Senftenberg<br />

Linux-UsergroupSenftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

Siegen<br />

UNIX-AGSiegen(Uni-GHSie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Sindelfingen/<br />

Böblingen<br />

Böblingen-ClubLinux-User-<br />

Gruppe(SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Sinsheim<br />

Linux-UsergroupSinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Speyer<br />

Linux-UsergroupKetsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

St.Pölten(A)<br />

Linux-UsergroupSt.Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Stormarn<br />

Linux-UsergroupStormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Stuttgart<br />

Linux-UsergroupStuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Taubertal<br />

TaubertälerLinux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringen<br />

ThüringerLinux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Tirol(A)<br />

Tiroler<strong>LinuxUser</strong>group(LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Traunstein<br />

Linux-UsergroupTraunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Trier<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupTrier(LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorf/<br />

Siegburg/Spich<br />

TroisdorferLinux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Tuttlingen<br />

Linux-UsergroupTuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Tübingen<br />

Linux-UsergroupTübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Ulm<br />

Linux-UsergroupUlm(LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Untermain<br />

Linux-UsergroupUntermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Viersen<br />

Linux-UsergroupViersen(LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

<strong>LinuxUser</strong>GroupVillingen-<br />

Schwenningene.V.(LUG-VSe.V.)<br />

http://www.lug-vs.de<br />

Voralpen(A)<br />

Linux-UsergroupVoralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Vorarlberg(A)<br />

Linux-UsergroupVorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Waiblingen<br />

ComputerclubWaiblingene.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Waldkraiburg<br />

Linux-UsergroupWaldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.org<br />

Walsrode<br />

Linux-UsergroupWalsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Wedel<br />

Linux-UsergroupWedel(LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Weinheim<br />

Computer-ClubWeinheime.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Weißenbrunn<br />

Linux-UsergroupKronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Wernigerode<br />

Linux-UsergroupWernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Westerwald<br />

Linux-UsergroupWesterwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Wien(A)<br />

<strong>LinuxUser</strong>groupWien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

Wien(A)<br />

Linux-UsergroupAustria(LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Wien(A)<br />

Linux-UsergroupTUWien(LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Wiesbaden<br />

Linux-UsergroupWiesbaden<br />

PenguinUsergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Wilhelmshaven<br />

Linux-UsergroupWilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Witten<br />

WittenerLinux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

http://www.witlug.de<br />

Wolfsburg<br />

WolfsburgerLinux-Usergroup<br />

(WOBLUG)<br />

http://www.lug.wolfsburg.de<br />

Wolfsburg<br />

WolfsburgerUnix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Worms<br />

Wormser<strong>LinuxUser</strong>Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

Wup<strong>per</strong>tal<br />

Wup<strong>per</strong>talerLinux-Usergroup<br />

(WupLUG)<br />

http://www.wuplug.org<br />

Würmtal<br />

WürmtalerLinux-Usergroup<br />

(WLUG)<br />

http://www.wlug.de<br />

Würzburg<br />

Linux-UsergroupWürzburg<br />

(LUGWUE)<br />

http://www.lugwue.de<br />

Würzburg<br />

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(WÜLUG)<br />

http://www.wuelug.de<br />

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Veranstaltungen / Autoren / Inserenten<br />

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24.-30.07.2011<br />

Debconf 11<br />

Banja Luka, Bosnien-Herzegowina<br />

http://debconf11.debconf.org<br />

03.-04.08.2011<br />

Guadec-es<br />

Sevilla, Spanien<br />

http://2011.guadec.es/<br />

04.-19.08.2011<br />

Defcon 19<br />

Las Vegas, NV, USA<br />

https://www.defcon.org/html/defcon-19/dc-19-index.<br />

html<br />

06.-07.08.2011<br />

Defcon Kids<br />

Las Vegas, NV, USA<br />

http://www.defconkids.org/<br />

06.-12.08.2011<br />

Desktop summit 2011<br />

Humboldt-Universität<br />

10099 Berlin<br />

http://desktopsummit.org<br />

10.-12.08.2011<br />

useniX security ’11<br />

San Francisco, CA, USA<br />

http://www.usenix.org/events/sec11/<br />

17.-19.08.2011<br />

Linuxcon north America 2011<br />

Vancouver, BC, Kanada<br />

http://events.linuxfo<strong>und</strong>ation.org/events/linuxcon<br />

29.08.-02.09.2011<br />

Jornadas de software Libre<br />

Córdoba, Argentinien<br />

http://www.40jaiio.org.ar/jsl<br />

01.-02.09.2011<br />

Apps World Asia 2011<br />

Suntec, Singapur<br />

http://www.apps-world.net/asia/<br />

02.-04.09.2011<br />

Libreoffice Hackfest 2011<br />

München<br />

http://wiki.documentfo<strong>und</strong>ation.org/Hackfest2011<br />

09.-11.09.2011<br />

ohio LinuxFest 2011<br />

Columbus, OH, USA<br />

http://www.ohiolinux.org/<br />

09.-11.09.2011<br />

state of the Map<br />

Denver, CO, USA<br />

http://stateofthemap.org<br />

11.-14.09.2011<br />

opensuse conference 2011<br />

Zentrifuge<br />

Muggenhofer Str. 141 (Halle 14 auf AEG)<br />

90429 Nürnberg<br />

http://en.opensuse.org/Portal:Conference<br />

17.09.2011<br />

software Freedom Day 2011<br />

Weltweit<br />

http://softwarefreedomday.org/<br />

23.-24.09.2011<br />

open source Hardware conference 2011<br />

Madrid, Spanien<br />

http://oshwcon.org/es<br />

04.-07.10.2011<br />

Planet of the Apps<br />

London, Großbritannien<br />

http://www.terrapinn.com/2011/planet-of-the-apps/<br />

04.-09.10.2011<br />

Pycon De 2011<br />

Leipziger KUBUS<br />

Permoserstraße 15<br />

04318 Leipzig<br />

http://de.pycon.org<br />

12.-15.10.2011<br />

Libreoffice conference 2011<br />

Paris, Frankreich<br />

http://conference.libreoffice.org/<br />

14.-16.10.2011<br />

ubucon 2011<br />

Leipzig<br />

http://ubucon.de<br />

24.-26.10.2011<br />

Linux Kernel summit 2011<br />

Prag, Tschechien<br />

http://events.linuxfo<strong>und</strong>ation.org/events/linux-kernelsummit<br />

26.-28.10.2011<br />

Linuxcon europe<br />

Prag, Tschechien<br />

http://events.linuxfo<strong>und</strong>ation.org/events/<br />

09.-10.11.2011<br />

Libre software World conference 2011<br />

Saragossa, Spanien<br />

http://www.asolif.es/?page=fechas_lswc_2011<br />

12.-13.11.2011<br />

openrheinruhr 2011<br />

RIM Oberhausen<br />

Hansastraße 20<br />

46049 Oberhausen<br />

http://www.openrheinruhr.de<br />

Autoren<br />

Erik Bärwaldt Systeme reparieren mit Trinity Rescue Kit (48),<br />

Notebook-Laufzeit verlängern mit TLP (60)<br />

Andreas Bohle Neues auf den Heft-DVDs (10), <strong>Vorschau</strong> (98)<br />

Wolfgang Bornath Mandriva-Fork Mageia 1 im Überblick (6)<br />

Florian Effenberger Rsnapshot sichert Daten lokal <strong>und</strong> remote (26),<br />

Webseiten <strong>per</strong> SSL-Authentifizierung <strong>sichern</strong> (42),<br />

Gängige Codec-Formate im Überblick (78)<br />

Karsten Günther Buchtipp: „The Gimp Bible“ (12)<br />

Marcel Hilzinger Praxistest: Plextor-SSD PX-256M2S (76)<br />

Dr. Barbara Karmann Amazon Kindle G3 im Alltagseinsatz (58)<br />

Christoph Langner Backup <strong>und</strong> Restore mit Déjà Dup (34)<br />

Thomas Leichtenstern Gr<strong>und</strong>lagen der Datensicherung (20),<br />

Amazon Kindle G3 im Alltagseinsatz (58)<br />

Martin Loschwitz Komfortable Datensicherung mit Back in Time (30)<br />

Jörg Luther Editorial (3), Neues r<strong>und</strong> um Linux (18),<br />

Android-Netbook Meteorit NB-7 von Pearl (74)<br />

Markus Roth Workshop OpenCL, Teil 2: Programmierung (82)<br />

Michael G. Schmidt Buchtipp: „LPIC-2“ (12)<br />

Tim Schürmann Pascal-Entwicklungsumgebung Lazarus (38),<br />

Drucker einrichten mit System-config-printer (52),<br />

Init-System Upstart im Detail erklärt (70)<br />

Daniel Stender Optimus-Hybrid-Grafik im Einsatz unter Linux (66)<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (14)<br />

inserenten<br />

1&1 Internet AG www.eins<strong>und</strong>eins.de 13<br />

ADMIN www.admin-magazin.de 51<br />

EasyLinux www.easylinux.de 19, 57<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 15<br />

FrOSCon e.V. www.froscon.de 69<br />

Hetzner Online AG www.hetzner.de 100<br />

Linux Magazine www.linux-magazine.com 95<br />

Linux User Spezial www.linux-user.de/spezial 87<br />

Linux-Hotel www.linuxhotel.de 33<br />

Linux-Magazin www.linux-magazin.de 81, 93<br />

Linux-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 95<br />

<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 11, 37, 97<br />

Netclusive GmbH www.netclusive.de 17<br />

Pearl Agency GmbH www.pearl.de 99<br />

PlusServer AG www.plusserver.de 24, 46, 64, 88<br />

PSW GROUP GmbH & Co. KG www.psw.net 29<br />

Smart Develo<strong>per</strong> www.smart-develo<strong>per</strong>.de 67<br />

Spenneberg Training www.spenneberg.com 95<br />

Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 95<br />

Strato AG www.strato.de 2<br />

Tuxman www.tuxman.de 93<br />

Ubuntu User www.ubuntu-user.de 77<br />

96 08 | 11<br />

www.linux-user.de


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Artikel <strong>und</strong> Foren<br />

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<strong>LinuxUser</strong> ist eine Monatspublikation der Linux New Media AG.<br />

Putzbrunner Str. 71, 81739 München<br />

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<br />

<br />

<br />

Chefredakteur Jörg Luther (v. i. S. d. P.) (jlu)<br />

Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />

Redaktion<br />

Linux-Community<br />

Datenträger<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Grafik<br />

Sprachlektorat<br />

Produktion<br />

Druck<br />

Geschäftsleitung<br />

Marcel Hilzinger (mhi)<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

Marcel Hilzinger (mhi)<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Karsten Günther,<br />

Frank Hofmann, Daniel Kottmair, Jan Rähm, Tim Schürmann,<br />

Martin Steigerwald, Vince-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />

Kristina Fleischer, Judith Erb (Titelgrafik) <strong>und</strong> Elgin Grabe<br />

Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de <strong>und</strong> andere<br />

Astrid Hillmer-Bruer, Elke Knitter<br />

Christian Ullrich <br />

Vogel Druck <strong>und</strong> Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Brian Osborn (Vorstand) <br />

Hermann Plank (Vorstand) <br />

Anzeigenleitung, Hubert Wiest <br />

Marketing <strong>und</strong> Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 23<br />

Vertrieb Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Mediaberatung<br />

D / A / CH<br />

UK / Ireland<br />

USA<br />

Petra Jaser <br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24<br />

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Tel.: +44 (0)1787 211 100<br />

National Sales Director<br />

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Tel.: +1 785 841 88 34<br />

National Account Manager<br />

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Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2011.<br />

Pressevertrieb<br />

Abonnentenservice<br />

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MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 3 19 06-0, Fax: (089) 3 19 06-113<br />

Lea-Maria Schmitt <br />

Postfach 1165, 74001 Heilbronn<br />

Telefon: +49 (0)7131 27 07-274<br />

Telefax: +49 (0)7131 27 07 -78-601<br />

impressum<br />

Abo-Preise Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

No-Media-Ausgabe € 5,50 € 6,30 Sfr 11,00 (siehe Titel)<br />

DVD-Ausgabe € 8,50 € 9,35 Sfr 17,00 (siehe Titel)<br />

Jahres-DVD (Einzelpreis) € 14,95 € 14,95 Sfr 18,90 € 14,95<br />

Jahres-DVD (zum Abo 1 ) € 6,70 € 6,70 Sfr 8,50 € 6,70<br />

Mini-Abo (3 Ausgaben) € 3,00 € 3,00 Sfr 4,50 € 3,00<br />

Jahresabo No Media € 56,10 € 64,60 Sfr 112,20 € 71,60<br />

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Heft-PDF Einzelausgabe € 5,50 € 5,50 Sfr 7,50 € 5,50<br />

DigiSub (12 Ausgaben) € 56,10 € 56,10 Sfr 76,30 € 56,10<br />

DigiSub (zum Abo 1 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 16,30 € 12,00<br />

HTML-Archiv (zum Abo 1 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />

Preise Kombi-Abos Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

Mega-Kombi-Abo 2 € 143,40 € 163,90 Sfr 289,40 € 173,90<br />

(1) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />

(2) mit <strong>LinuxUser</strong>-Abo (DVD) <strong>und</strong> beiden Jahres-DVDs, inkl. DELUG-Mitgliedschaft<br />

(monatl. DELUG-DVD)<br />

Schüler- <strong>und</strong> Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises<br />

oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung<br />

neu zu erbringen. Informationen zu anderen Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland<br />

etc. unter http://shop.linuxnewmedia.de.<br />

Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht<br />

für Zeitschriften gelten.<br />

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds <strong>und</strong> wird von uns mit seiner<br />

fre<strong>und</strong>lichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der<br />

Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet,<br />

nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) der Open Group. Der Linux-Pinguin<br />

wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von<br />

Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lich ung<br />

in einer Publikation der Linux New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

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für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche<br />

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ein. Möchte ich die <strong>LinuxUser</strong> DVD-Edition nicht mehr haben, kann ich jederzeit schriftlich kündigen.<br />

Mit der Geld-zurück-Garantie für bereits bezahlte, aber nicht gelieferte Ausgaben.<br />

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Sie können diese Bestellung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen <strong>per</strong> Brief,<br />

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E-Mail widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs.<br />

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VORSCHAU<br />

Das nächste Heft: 09/2011<br />

Ausgabe 09/2011 erscheint am 18. August 2011<br />

© Theswedish, sxc.hu<br />

Cloud Computing<br />

Dienste <strong>und</strong> Daten befinden sich seit einiger Zeit<br />

auf der Wanderung. Wohin? In die Cloud. Wem<br />

das nebulös erscheint, für den reißt der kommende<br />

Schwerpunkt den wolkenverhangenen<br />

Horizont auf. Sie erfahren, was sich hinter dem<br />

Modebegriff verbirgt, <strong>und</strong> wo die Grenze zwischen<br />

Worthülse <strong>und</strong> Nutzwert verläuft. Außerdem<br />

zeigen wir, welche Dienste im Alltag einen<br />

praktischen Nutzen versprechen <strong>und</strong> wie Sie diese<br />

gekonnt mit freier Software nutzen. Das Credo<br />

„Alle Daten ins Netz“ weckt aber auch Bedenken.<br />

Wir analysieren, wie berechtigt diese sind.<br />

DVDs erstellen<br />

Wer sein Videomaterial in eine<br />

professionelle Form bringen<br />

möchte, der kommt um ein leistungsfähiges<br />

Authoring-Programm,<br />

wie Bombono nicht<br />

herum. Die Oberfläche <strong>und</strong> ein<br />

klares Bedienkonzept erleichtern<br />

Einsteigern die ersten Schritte<br />

ohne Fortgeschrittenen den Weg<br />

zu ausgefallenen Effekten zu vers<strong>per</strong>ren.<br />

Wir testen, wie sich das<br />

Tool in der Praxis schlägt.<br />

Alternativen zu iTunes<br />

Das Apple-Programm iTunes<br />

verwaltet Musik <strong>und</strong> Player, legt<br />

dem Anwender aber enge Fesseln<br />

an. Da liegt es nahe, dass die<br />

freien Programmierer Alternativen<br />

dagegensetzen. Nur stellt sich<br />

die Frage, ob diese an den Umfang<br />

des Originals heranreichen, mehr<br />

bieten oder hinterherhinken.<br />

Kleiner Fileserver<br />

Mit der Zbox von Zotax erhalten Sie einen kompletten<br />

PC im handlichen Taschenbuchformat.<br />

Das schafft Platz auf dem Schreibtisch <strong>und</strong><br />

schont die Stromrechnung. Das Modell AD02<br />

mit Fusion-APU – zwei CPU-Kerne <strong>und</strong> DirectX-<br />

11-fähige Grafik auf einem Chip – meistert laut<br />

Hersteller spielend HD-Filme mit 1080p <strong>und</strong> alle<br />

gängigen Office-Programme. Unser Test zeigt,<br />

was von den Versprechen im Alltag übrigbleibt.<br />

© Zotac<br />

Ausgabe 03/2011 ist am 14. Juli 2011 erschienen<br />

Facebook, Twitter & Co.<br />

Dank sozialer Webdienste wie<br />

Facebook <strong>und</strong> Twitter bleiben Sie<br />

so einfach wie nie zuvor mit Menschen<br />

in Kontakt. Nachrichten<br />

verbreiten sich schneller als es<br />

über klassische Medien möglich<br />

wäre. Die kommende Ausgabe<br />

von EasyLinux stellt die wichtigsten<br />

Web-2.0-Dienste vor.<br />

Linux <strong>und</strong> Service Pack 1<br />

Unter bestimmten Umständen<br />

lässt sich das Service Pack für<br />

Windows 7 nicht auf Rechnern<br />

installieren, auf denen zusätzlich<br />

ein Linux-System arbeitet. Auch<br />

die Wiederherstellungsfunktion<br />

verweigert sich dort. Wir erklären<br />

die Ursache <strong>und</strong> zeigen, wie es<br />

OpenSuse <strong>und</strong> Ubuntu lösen.<br />

Notizen immer synchron<br />

Die Notizen liegen auf dem PC, Sie<br />

brauchen sie auf dem Laptop? Da<br />

hilft Evernote. Mit dem Tool speichern<br />

Sie Notizen, Bilder <strong>und</strong><br />

Audioaufnahmen online. Clients<br />

gibt es für Windows, Linux sowie<br />

für iOS <strong>und</strong> Android – <strong>und</strong> wenn<br />

alle Stricke reißen, bleibt immer<br />

noch das Webinterface.<br />

MAGAZIN<br />

Ausgabe 09/2011 erscheint am 04. August 2011<br />

© Laurent Davoust, 123RF<br />

20 Jahre Linux Map im Web Groupware 2011<br />

Das Linux-Magazin backt zum<br />

20. Geburtstag keine fette Torte,<br />

sondern spendet kluge Worte.<br />

Nach einem Rückblick auf Linux’<br />

Anfangszeit richtet sich der Blick<br />

nach vorn: Woran arbeitet die<br />

Gemeinde, was erreicht demnächst<br />

Betriebstem<strong>per</strong>atur?<br />

Mit Mindmap<strong>per</strong>n lassen sich<br />

Webseiten, die Benutzerführung<br />

einer Software oder ein Netzwerk<br />

planen. Derzeit geht der Trend zu<br />

Webapplikationen wie Mindmeister,<br />

Mind42 <strong>und</strong> Creately. Die<br />

Bitparade schaut sich deren Umfang<br />

<strong>und</strong> Voraussetzungen an.<br />

Selten vergleicht das Linux-<br />

Magazin Groupware-Suites – der<br />

Aufwand ist schließlich gigantisch.<br />

Das nächste Heft macht da<br />

eine Ausnahme <strong>und</strong> fährt geeignet<br />

großes Geschütz auf, um zu<br />

ermitteln, was sich bei den Kommunikationszentralen<br />

getan hat.<br />

98<br />

08 | 11<br />

Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.


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3 Flash 10.2, HTML-Browser<br />

3 Resistiver Touchscreen (druckempfindlich)<br />

Bestell-Nr. PX-8760–424 f 99,90<br />

Premium-Modell:<br />

Tablet-PC X4 mit Multi-Touch<br />

3 Kapazitiver Touchscreen<br />

(berührungsempfindlich)<br />

Bestell-Nr. PX-8765–424<br />

f 139,90<br />

Weltneuheit!<br />

statt 1 f 199,90<br />

f99, 90<br />

*Aktion zeitlich beschränkt bis zum 31.08.2011. Jeder K<strong>und</strong>e kann nur ein Exemplar bestellen, nicht kombinierbar mit anderen Gratis- <strong>und</strong> Aktionsangeboten<br />

1=ursprüngliche UVP des Lieferanten · Porto & Verpackung: Innerhalb Deutschlands bei Bezahlung <strong>per</strong> Bank einzug u 4,90, bei Nachnahme u 6,90; ab u 150,– versandkostenfrei! · Telefonische Bestellannahme 14 Cent/Min. Mobil bis 42 Cent/Min.<br />

Persönliche Bestellannahme r<strong>und</strong> um die Uhr:20180/555 82<br />

www.pearl.de/lu08

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