25.02.2014 Aufrufe

LinuxUser LAN & WAN (Vorschau)

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YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.linux-user.de<br />

NO-MEDIA-EDITION<br />

NUR 5,50 E<br />

<strong>LAN</strong> &<br />

<strong>WAN</strong><br />

Erlebtes archivieren mit Rednotebook S. 70<br />

User-Accounts vollständig migrieren S. 78<br />

EUR 5,50<br />

Deutschland<br />

ÖsterreichEUR 6,30<br />

Schweiz sfr 11,00<br />

Benelux EUR 6,50<br />

Spanien EUR 7,45<br />

Italien EUR 7,45<br />

12.2011<br />

12.2011<br />

Das Magazin für die Praxis<br />

SCRIBUS • GNOME 3 • DupeGuru • CLI-Tools • AUTONOMOS • <strong>LAN</strong> & <strong>WAN</strong><br />

Router und W<strong>LAN</strong> voll ausreizen, Funktionell erweitern<br />

<strong>LAN</strong> & <strong>WAN</strong><br />

Smartphones sicher anbinden S. 50<br />

Abhörsicher von Android- und iOs-Handys aus auf das<br />

lokale Netzwerk zugreifen via L2TP/IPSec-Tunnel<br />

Router-Turbo OpenWRT S. 30<br />

W<strong>LAN</strong>-Router und Access Points mit freier Firmware<br />

zu multifunktionalen Allround-Netzwerkzentralen aufwerten<br />

Fritzboxen tunen und aufrüsten S. 36, 42<br />

25 Wege, wie Sie mehr aus den beliebten AVM-Routern rausholen<br />

und mit freier Firmware individuell nützliche Funktionen einbauen<br />

Datenmüll S. 62<br />

Dupeguru findet<br />

doppelte Dateien<br />

CLI-Tools S. 82<br />

Effizient arbeiten<br />

mit der Tastatur<br />

4 195111 005504 12<br />

Vertraute Optik, neue Funktionen<br />

Das Beste aus zwei Welten vereint: Den altbekannten Look<br />

von Gnome 2 via Fallback-Modus in Gnome 3 aktivieren S. 74<br />

Perfektes Layout<br />

mit Scribus & Co. S. 56<br />

Eigene Layouts entwerfen<br />

und unkompliziert umsetzen<br />

Sprint 3:01<br />

Jederzeit Zugriff<br />

auf IMAP-Mails S. 66<br />

OfflineIMAP gleicht Konten<br />

über mehrere Rechner ab<br />

Tux steuert autonomes Fahrzeug<br />

Freie Fahrt dank Laser, GPS und Linux-PC: Testfahrt mit<br />

dem neuesten Modell aus dem AutoNOMOS-Projekt S. 26


editorial<br />

Schlüssel-Frage<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />

zu den Vorteilen und Erweiterungen<br />

des kommenden BIOS-Nachfolgers<br />

UEFI [1] zählt die Möglichkeit,<br />

nur noch korrekt signierte<br />

Softwarekomponenten zu laden,<br />

sodass vom Bootloader über das<br />

Betriebssystem bis zu den Treibern<br />

eine gegen Bootkits, Rootkits<br />

und andere Malware sichere<br />

Kette entsteht. Ohne dieses UEFI<br />

Secure Boot, so die Einschätzung<br />

von Experten, dürfte vor allem<br />

das notorisch löchrige Windows<br />

gegen Schad software der nächsten<br />

Generation kaum noch eine<br />

Chance haben, aber auch für andere<br />

Betriebssysteme wäre dieser<br />

Schutz durchaus eine feine Sache.<br />

Allerdings setzt dies voraus, dass<br />

UEFI bereits zur Bootzeit den<br />

Public Key des zu startenden OS<br />

kennt, sonst lädt es das System<br />

schlicht nicht.<br />

An dieser Stelle hakt aktuell<br />

Microsoft ein: Um das Logo Designed<br />

for Windows 8 führen zu dürfen,<br />

müssen OEMs ihre Rechner<br />

mit aktiviertem Secure Boot ausliefern.<br />

Da sich PCs ohne das entsprechende<br />

Pickerl wohl schon<br />

bald nur noch mühsam verkaufen<br />

lassen – schließlich steht Windows<br />

8 im nächsten Jahr an – setzen<br />

die Hardware-Hersteller diese<br />

Anforderung sicherlich zügig um.<br />

Die Schlüsselverwaltung aber sollen<br />

laut Microsoft die OEMs übernehmen,<br />

sodass sich auf entsprechenden<br />

Rechnern nur noch solche<br />

Betriebssysteme booten lassen,<br />

deren Public Key der OEM in<br />

UEFI hinterlegt hat.<br />

Kommt Microsoft damit durch,<br />

booten in der Werkseinstellung<br />

neue PCs schon bald nur noch<br />

Windows 8, und sonst nichts [2].<br />

Um in dieser Konstellation eine<br />

Linux-Distribution zu starten,<br />

müsste der OEM auch deren Key<br />

in seine Firmware gepatcht haben<br />

– bei hunderten Linux-Spielarten<br />

und täglich neu erscheinenden<br />

Versionen in der Praxis ein Ding<br />

der Unmöglichkeit. Selbst, wenn<br />

die Hersteller dies leisteten:<br />

Möchten Sie vor jeder Installation<br />

ein Firmware-Upgrade vornehmen?<br />

Obendrein blieben auch<br />

dann selbst übersetzte Kernel<br />

grundsätzlich außen vor. Mit viel<br />

Glück implementiert der OEM im<br />

UEFI-Interface wenigstens eine<br />

Möglichkeit, Secure Boot zu deaktivieren<br />

– was der Standard<br />

aber nicht zwingend vorschreibt.<br />

Das breite Grinsen in den Gesichtern<br />

der Ecosystem-Strategen<br />

in Redmond kann ich mir geradezu<br />

plastisch vorstellen: Endlich<br />

haben sie einen Weg gefunden,<br />

um der lästigen Linux-Konkurrenz<br />

gründlich eins auszuwischen.<br />

Obendrein lässt sich das Ganze<br />

nicht nur als längst überfällige<br />

Sicherheitsmaßnahme verkaufen,<br />

sondern Microsoft kann im Falle<br />

eines Falles im Brustton der gerechten<br />

Entrüstung mit dem Finger<br />

anklagend auf die OEMs zeigen<br />

und diesen den schwarzen Peter<br />

zuschanzen [3].<br />

Der entscheidende Haken von<br />

Microsofts UEFI-Konzept liegt<br />

natürlich in der Schlüsselverwaltung,<br />

bei der Redmond einmal<br />

mehr versucht, den Anwender zu<br />

entmündigen. Selbstredend darf<br />

es keinesfalls den Hardware-Herstellern<br />

überlassen bleiben, zu<br />

entscheiden, welches Betriebssystem<br />

ein Rechner bootet: Diese<br />

Kompetenz steht einzig und allein<br />

dem Benutzer zu. Dass und wie<br />

sich das gerade auch mit UEFI realisieren<br />

lässt, zeigt ein gemeinsames<br />

Papier, das Matt Garrett (Red<br />

Hat), Jeremy Kerr (Canonical)<br />

und der Kernel-Entwickler James<br />

Bottomley vorgelegt haben [4].<br />

Nach diesem Konzept kämen zudem<br />

völlig unabhängig von ihrer<br />

Herkunft alle Betriebssysteme in<br />

den zweifellos wünschenswerten<br />

Genuss von Secure Boot.<br />

Nun gilt es dringend, diese Tatsache<br />

auch den Hardware-Herstellern<br />

vor Augen zu führen. Die derzeit<br />

beste Möglichkeit, das zu tun,<br />

bietet eine Unterschriftsliste der<br />

Free Software Foundation [5]. Darauf<br />

finden Sie auch meinen Namen,<br />

obwohl ich solche Listen eigentlich<br />

nicht mag. Noch viel weniger<br />

gefällt mir allerdings die<br />

Idee, künftig mit der Install-DVD<br />

in der Hand vor einem für mich<br />

nutzlosen, per Secure Boot vernagelten<br />

Rechner zu stehen. Falls Ihnen<br />

das ähnlich geht, lassen Sie<br />

Microsoft und die OEMs das wissen<br />

und unterschreiben Sie auch.<br />

Herzliche Grüße,<br />

Jörg Luther<br />

Chefredakteur<br />

info<br />

[1] UEFI im Überblick: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Extensible_Firmware_Interface<br />

[2] „UEFI Secure Booting“: http:// mjg59. dreamwidth. org/ 5552. html<br />

[3] „MS denies secure boot will exclude Linux“:<br />

http:// www. theregister. co. uk/ 2011/ 09/ 23/ ms_denies_uefi_lock_in/<br />

[4] „Secure Boot Impact on Linux“:<br />

http:// ozlabs. org/ docs/ uefi‐secure‐boot‐impact‐on‐linux. pdf<br />

[5] „Stand up for your freedom to install free software“:<br />

http:// www. fsf. org/ campaigns/ secure‐boot‐vs‐restricted‐boot/ statement<br />

www.linux-user.de 12 | 11<br />

3


12 | 11<br />

82<br />

Ein Satz von cleveren<br />

Kommandozeilen-Tools<br />

sorgt für effizientes Arbeiten<br />

ausschließlich mit der Tastatur.<br />

74<br />

An der Gnome-Shell scheiden sich<br />

die Geister: Nicht wenige Anwender<br />

wünschen sich den alten Desktop<br />

zurück. Wir zeigen in einem Workshop, wie Sie<br />

in Gnome 3 den klassischen Gnome-Desktop<br />

mit wenigen Handgriffen wieder aktivieren und<br />

trotzdem die Features der neuen Version nutzen.<br />

wichtige Ereignisse, kleine<br />

Kuriositäten oder ganz einfach<br />

70Ob<br />

der Zauber des Alltäglichen: Mit<br />

dem Offline-Blog Rednotebook führen Sie<br />

komfortabel ein digitales Tagebuch, um wichtige<br />

Momente Ihres Lebens zu dokumentieren.<br />

heft-dvd<br />

Aktuelles<br />

Schwerpunkt<br />

Macpup 528.. . . . . . . . . . . . . 6<br />

Macpup macht selbst einen<br />

Pentium-III-PC zum Renner und<br />

sieht dabei noch exzellent aus.<br />

Heft-DVD-Inhalt .. . . . . . . . 10<br />

Ubuntu 11.10 LU-Megapack,<br />

<strong>LinuxUser</strong> Rescue CD 12.11,<br />

Sabayon Linux 7 (KDE),<br />

ZevenOS 2.0 „Neptune“,<br />

Macpup 528<br />

Ubuntu 11.10 Megapack... . 12<br />

Zeitgleich mit Ubuntu 11.10<br />

erschienen diverse Derivate, die<br />

sich von „Oneiric Ocelot“ primär<br />

durch ihre Desktops unterscheiden.<br />

Das LU-Ubuntu-Megapack<br />

vereint die sechs interessantesten<br />

Vertreter unter einer schicken<br />

Boot-Oberfläche.<br />

42<br />

Der Alleskönner<br />

Fritzbox hält noch ein<br />

paar ausgefeilte Extra-Features bereit.<br />

Wie Sie die Funktionen des beliebten W<strong>LAN</strong>-Routers<br />

richtig ausreizen, verraten Ihnen 25 Fritzbox-Tipps.<br />

Aktuelle Software........ 18<br />

Offline-Wiki-Reader Kiwix 0.9b3,<br />

kompakter Dateimanager Rodent<br />

4.7.1, sicherer VNC-Viewer Ssvnc<br />

1.0.29, cleverer Terminal-Multiplexer<br />

Terminator 0.96<br />

Neues rund um Linux..... 22<br />

Linux-Lesestoff jetzt im Ubuntu<br />

Software Center, Galaxy Nexus<br />

mit Android 4.0, Blender 2.60<br />

freigegeben, Canonical baut um<br />

und aus, Linux from Scratch 7.0<br />

erschienen, Qt wird Open-Source-<br />

Projekt, OpenOffice.org – tot<br />

oder lebendig?<br />

Buchtipp................ 24<br />

„OpenStreetMap“,<br />

„CSS in der Praxis“<br />

report<br />

Tux am Steuer........... 26<br />

Der autonome Pkw der FU Berlin<br />

ist für den Straßenverkehr zugelassen<br />

– am Steuer sitzt Linux.<br />

Wir wagen eine Probefahrt.<br />

OpenWRT............... 30<br />

Mit der kostenlosen Firmware-<br />

Alternative OpenWRT erweitern<br />

Sie das Einsatzspektrum vieler<br />

W<strong>LAN</strong>-Router und Access-Points<br />

um zahlreiche Profi-Funktionen<br />

und viele nützliche Dienste.<br />

Freetz.................. 36<br />

Mit Freetz rüsten Sie fast jedes<br />

Fritzbox-Modell zur günstigen,<br />

Strom sparenden eierlegenden<br />

Wollmilchsau auf, deren Fähigkeiten<br />

einzig die schwachbrüstige<br />

CPU begrenzt. Hardware- oder<br />

Firmware-Profi brauchen Sie dazu<br />

nicht zu sein.<br />

25 Fritzbox-Tipps.. . . . . . . 42<br />

Die Fritzbox von AVM bietet eine<br />

Fülle an Funktionen, die weit<br />

über die Aufgaben eines DSL-Routers<br />

oder W<strong>LAN</strong>-Access-Points<br />

hinausgehen. Damit eröffnet sich<br />

experimentierfreudigen Nutzern<br />

ein reizvolles Betätigungsfeld.<br />

Handy-VPN .. . . . . . . . . . . . 50<br />

Wer mit seinem Android- oder<br />

iOS-Smartphone über das unsichere<br />

Internet eine sichere Verbindung<br />

zum eigenen Heimnetz<br />

aufbauen möchte, der baut in<br />

wenigen Schritten einen VPN-<br />

Tunnel auf Basis von L2TP/IPSec<br />

dorthin auf.<br />

4 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Heft-DVDs<br />

Auf den Heft-DVDs dieser Ausgabe befindet<br />

sich ausschließlich Anwendungssoftware.<br />

Die Datenträger enthalten keine jugendgefährdenden<br />

Inhalte.<br />

lokale Netz gehört<br />

zum guten<br />

30Das<br />

Ton. Neben den altgedienten PCs tummeln sich seit einiger<br />

Zeit auch viele smarte Geräte im Home-<strong>LAN</strong>. Wir zeigen, wie Sie<br />

dank OpenWRT einen zentralen Server aufsetzen, mit dem Handy via VPN<br />

nach Hause telefonieren und mehr aus einer Fritzbox herausholen.<br />

Auf der Heft-DVD:<br />

Das Puppy-Linux-<br />

Derivat Macpup erweckt<br />

alte Hardware<br />

effektvoll zu neuem<br />

Leben. Lesen Sie<br />

mehr ab Seite 6.<br />

Praxis<br />

Scribus................. 56<br />

Langweilige Clipart und unordentliches<br />

Design verderben die<br />

Freude am selbst gemachten<br />

Flyer. Mit Scribus erstellen Sie<br />

Infoblätter auf Profi-Niveau.<br />

Dupeguru............... 62<br />

Drei Dateien mit gleichem Namen,<br />

vier Files mit gleichem Inhalt –<br />

das verwirrt und kostet Zeit und<br />

Nerven. Mit Dupeguru entsorgen<br />

Sie überflüssigen Ballast.<br />

OfflineIMAP.. . . . . . . . . . . . 66<br />

Ob Mail-Backup oder Synchronisation<br />

zwischen verschiedenen<br />

Accounts – OfflineIMAP erledigt<br />

diese Aufgaben gezielt, effizient<br />

und auf Wunsch voll automatisch.<br />

Rednotebook.. . . . . . . . . . . 70<br />

Gute Gedanken, erstaunliche<br />

Ereignisse oder einfach nur der<br />

Zauber des Alltäglichen: Es gibt<br />

viele Anlässe, die persönliche<br />

Geschichte zu dokumentieren.<br />

Rednotebook liefert dazu die<br />

zeitgemäßen Mittel.<br />

Netz&System<br />

Gnome-3-Fallback.. . . . . . 74<br />

Ein cleverer Modus bringt das<br />

vertraute Gnome 2 größtenteils<br />

zurück, ohne dass Sie auf die<br />

neuen Technologien der Gnome-<br />

Shell verzichten müssen.<br />

Accounts migrieren .. . . . . 78<br />

Wer lang gepflegte Konfigurationen<br />

bei einem Wechsel des<br />

Benutzernamens mitnehmen<br />

möchte, tut gut daran, den Umzug<br />

gut zu planen und die Inhalte<br />

nach der Migration sorgfältig zu<br />

kontrollieren.<br />

Know-how<br />

CLI-Tools .. . . . . . . . . . . . . . 82<br />

Tief in den Repositories verborgen<br />

schlummert ein kompletter<br />

Werkzeugkasten von Kommandozeilen-Tools,<br />

die viele Funktionen<br />

abdecken und alle auf die gleichen<br />

Kommandos hören.<br />

Service<br />

Editorial................. 3<br />

IT-Profimarkt ........... 88<br />

Impressum............. 97<br />

<strong>Vorschau</strong> .. . . . . . . . . . . . . . 98<br />

Optimal angepasste Programme,<br />

eine Vielzahl von<br />

Updates und viel Detailarbeit<br />

machen den Einsatz<br />

der aktuellen Sabayon 7<br />

wieder zu einem Genuss<br />

der besonderen Art.<br />

Das aktuelle Ubuntu-<br />

Megapack hat sie<br />

wieder alle an Bord:<br />

das Original und die<br />

fünf wichtigsten<br />

Derivate, vereint in<br />

einer DVD mit komfortablem<br />

Startmenü.<br />

Was genau<br />

Sie dabei erwartet,<br />

lesen Sie ab Seite 12.<br />

Schrillen die Alarmglocken,<br />

dann schlägt die Stunde<br />

der LU Rescue CD 12.11.<br />

Sie kombiniert wichtige<br />

Tools für Analyse, Setup<br />

und Datenrettung in einem<br />

kompakten Datenträger.<br />

<strong>LinuxUser</strong> DVD-Edition<br />

Hinweis: Haben Sie die DVD-Edition dieser Ausgabe erworben,<br />

finden Sie auf Seite 10 wei tere Informationen zu<br />

den Programmen auf den beiden Datenträgern. Haben Sie<br />

dagegen die güns tigere No-Media-Ausgabe erstanden,<br />

enthält dieses Heft keine Datenträger.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 10 5


heft-dvd<br />

Macpup 528<br />

Macpup – elegantes Betriebssystem für PC-Oldies<br />

Glamourös<br />

Aktuelle Linux-Boliden wie OpenSuse oder Ubuntu<br />

machen auf älterer Hardware keinen<br />

Spaß. Macpup dagegen<br />

läuft selbst auf Pentium-<br />

III-PCs flüssig und sieht<br />

dabei auch noch appetit-<br />

© Ping Han, 123RF<br />

lich aus. Eric Bärwaldt<br />

Macpup 528<br />

(bootfähig und ISO)<br />

auf Heft-DVD Seite A<br />

README<br />

Ältere Hardware gilt gemeinhin<br />

als zu schwach<br />

für aktuelle Betriebssysteme.<br />

Das Puppy-Linux-<br />

Derivat Macpup bringt<br />

jedoch nicht nur frischen<br />

Wind in alte<br />

Chips, sondern lässt so<br />

manchen aktuellen<br />

Desktop auch noch<br />

ganz alt aussehen.<br />

A Elegant und funktionell<br />

präsentiert<br />

sich der Desktop<br />

von Macpup.<br />

Puppy Linux erfreut sich insbesondere<br />

bei Nutzern älterer Hardware<br />

großer Beliebtheit, weil es<br />

auch auf betagten Computern<br />

wieselflink unterwegs ist und zudem<br />

mit einer ausreichenden Anzahl<br />

an Programmen für den täglichen<br />

Bedarf daherkommt. Als<br />

Schwachstellen der schlanken Distribution<br />

aus Australien stellten<br />

sich jedoch für viele Anwender die<br />

komplett fehlende deutsche Lokalisierung<br />

und das altbacken wirkende<br />

Design dar, das trotz frischer<br />

Farben stark an die frühen<br />

Neunzigerjahre erinnerte.<br />

Doch damit ist jetzt Schluss: Das<br />

Puppy-Derivat Macpup [1]<br />

spricht nicht nur recht gut<br />

Deutsch, sondern bringt mit dem<br />

legendären Desktop Enlightenment<br />

E17 auch reichlich Glamour<br />

auf den Bildschirm. Neue Bedienkonzepte,<br />

gepaart mit den altbewährten<br />

Tools aus dem Puppy-<br />

Fundus, zeigen zudem eindrucksvoll,<br />

wie schick auch jenseits von<br />

GByte- und GHz-Orgien eine Produktivumgebung<br />

aussehen kann.<br />

Macpup bringt in der neuesten<br />

Version 528 gerade einmal 165<br />

MByte auf die Waage. Die Live-<br />

Variante startet auch auf einem<br />

betagten Pentium-II-System dementsprechend<br />

zügig, wobei der<br />

Boot loader das komplette Betriebs<br />

system in den Arbeitsspeicher<br />

kopiert. Dieses Vorgehen<br />

setzt mindestens 128 MByte<br />

RAM voraus, um den Desktop<br />

komplett aufzubauen.<br />

Ab geht die Post<br />

Schon beim Start des Systems legen<br />

Sie in einem übersichtlichen<br />

Fenster Tastaturlayout, Zeitzone<br />

und Sprache fest. Sollte Ihnen die<br />

von Macpup gewählte Bildschirmauflösung<br />

nicht zusagen, können<br />

Sie diese im gleichen Fenster Ihren<br />

Wünschen anpassen (Abbildung<br />

A). Anschließend<br />

begrüßt Sie die Distribution<br />

mit einem zunächst<br />

etwas unergonomisch<br />

wirkenden, sehr dunklen<br />

Hintergrund.<br />

Auf dem Desktop befindet<br />

sich kein einziger<br />

Ordner oder Programmstarter.<br />

Lediglich oben<br />

rechts zeigt eine Analoguhr<br />

die aktuelle Uhrzeit<br />

an, während unten mittig<br />

eine Dockleiste mit<br />

unterschiedlichen Startern<br />

an Apples Betriebssystem<br />

erinnert. Tatsächlich<br />

verhält sich das<br />

Dock auch beim Darüberfahren<br />

mit dem<br />

6 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Macpup 528<br />

heft-dvd<br />

Mauszeiger ähnlich wie das Apple-<br />

Pendant, indem es die einzelnen<br />

Symbole animiert vergrößert.<br />

Ein Klick auf das ganz links im<br />

Dock angeordnete Symbol öffnet<br />

das Hauptmenü von Macpup, in<br />

dem sich eine stattliche Anzahl<br />

Untermenüs finden. Diese gliedert<br />

Macpup nach Arbeitsschwerpunkten.<br />

Ganz rechts befindet sich das<br />

Konfigurationsmenü für den Enlightenment-Desktop,<br />

während<br />

dazwischen Starter für die wichtigsten<br />

Programme residieren.<br />

Diese in der Enlightenment-Nomenklatura<br />

„Module“ genannten<br />

Platzhalter können Sie selbstverständlich<br />

jederzeit erweitern.<br />

Software<br />

Die Bezeichnungen der in das<br />

Hauptmenü Anwendungen eingepflegten<br />

Untergruppen haben die<br />

Entwickler bislang noch nicht eingedeutscht.<br />

Allerdings ähneln die<br />

englischen Begriffe zu einem guten<br />

Teil den deutschsprachigen<br />

Pendants ohnehin sehr, sodass<br />

man sich trotzdem leicht zurechtfindet.<br />

Die einzelnen Anwendungsgruppen<br />

bieten, anders als<br />

man das von manch anderer<br />

schlanken Linux-Distributionen<br />

kennt, eine Fülle an Programmen<br />

und Tools, teils aus dem Puppy-<br />

Fundus, teils Drittprogramme.<br />

Allerdings suchen Sie in der<br />

Standardinstallation Boliden wie<br />

OpenOffice oder Gimp vergeblich.<br />

Lediglich der Webbrowser Firefox<br />

fand Eingang in den Softwarefundus<br />

der Standard-Distribution,<br />

und zwar in der Beta-Version 7.0.<br />

Ansonsten gibt es für nahezu alle<br />

denkbaren Anwendungsszenarien<br />

geeignete Programme, oft gleich<br />

mehrere für denselben Zweck: So<br />

finden Sie beispielsweise im Untermenü<br />

Anwendungen | Document<br />

| Text Editors allein fünf verschiedene<br />

Texteditoren.<br />

Auch in allen anderen Gruppen<br />

tummeln sich schlanke Applikationen<br />

im Überfluss. Das gilt insbesondere<br />

für die Multimedia-Sparte:<br />

So bringt Macpup von Haus<br />

aus bereits die meisten gängigen<br />

Multimedia-Codecs mit, sodass<br />

die Distribution sofort ohne umständliches<br />

Nachladen Filme und<br />

Audiodateien unterschiedlichster<br />

Herkunft abspielt.<br />

Auf die Platte<br />

Die stationäre Installation auf<br />

dem Computer erledigt Macpup<br />

in wenigen Schritten: Im Menü<br />

Anwendungen | Setup finden Sie<br />

den Eintrag Puppy universal installer,<br />

der Sie in wenigen Schritten<br />

zu einem auf der Festplatte installierten<br />

Betriebssystem geleitet.<br />

Daneben bietet Macpup im gleichen<br />

Menü auch Werkzeuge, um<br />

das System auf einem USB-Stick<br />

einzurichten oder ein modifiziertes<br />

ISO-Image anzufertigen. Es<br />

gibt sogar eine Option, um eine<br />

minimale Variante von Mac pup<br />

auf einer Diskette zu installieren.<br />

Nach dem Abschluss des Installationslaufs<br />

zeigt Macpup in einem<br />

Fenster einen Hinweis zur Bootloader-Konfiguration<br />

an, den Sie<br />

unbedingt beachten sollten. Frühere<br />

Versionen von Puppy Linux<br />

hatten bei der Festplatteninstallation<br />

in einer eigenen Par tition oft<br />

Schwierigkeiten, den Grub-Bootloader<br />

korrekt einzurichten. Im<br />

ungünstigsten Fall erkannte der<br />

Bootloader<br />

nach<br />

dem Neueinrichten<br />

weder<br />

eine parallel<br />

bestehende<br />

Linux-<br />

Installation<br />

noch<br />

die zusätzliche<br />

Puppy-<br />

Linux-<br />

Partition.<br />

Um diese gravierende Schwachstelle<br />

zu umgehen, richtet<br />

Macpup (wie auch die zugrundeliegende<br />

Puppy-Variante) ohne<br />

explizite Aufforderung keinen<br />

Bootloader mehr ein. Sofern Sie<br />

kein zweites Betriebssystem auf<br />

der Festplatte nutzen, richten Sie<br />

aus dem Live-System heraus den<br />

Bootloader Grub in wenigen<br />

Schritten über das Menü Anwendungen<br />

| System | Grub bootloader<br />

config ein. Achten Sie dabei unbedingt<br />

auf die korrekten Partitionsbezeichnungen.<br />

Haben Sie<br />

Macpup neben einer weiteren<br />

Linux-Distribution oder einem<br />

anderen Betriebssystem auf der<br />

Festplatte eingerichtet und starten<br />

dieses über den Grub-Bootloader,<br />

so fügen Sie der Konfigurationsdatei<br />

/boot/grub/menu.lst<br />

die Zeilen aus Listing 1 am Ende<br />

manuell hinzu.<br />

B Via Quickpet installieren<br />

Sie per Mausklick<br />

die gewünschten<br />

Programme.<br />

C Der grafische Paketmanager<br />

von Macpup<br />

ähnelt Synaptic und<br />

lässt sich ebenso<br />

leicht bedienen.<br />

Listing 1<br />

title Macpup 528<br />

root (hd0,X)<br />

kernel /boot/vmlinuz root=/dev/<br />

sdaX pmedia=atahd<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 7


heft-dvd<br />

Macpup 528<br />

Beachten Sie dabei, die Laufwerksbezeichner<br />

hier anstelle des symbolischen<br />

X in (hd0,X) und /dev/sdaX korrekt<br />

anzugeben. So bezeichnet Grub<br />

beispielsweise die zweite Partition<br />

auf der ersten Festplatte als (hd0,1),<br />

während sie in der dritten Zeile als<br />

/ dev/sda2 angegeben werden muss.<br />

Pakete ohne Ende<br />

Die Vielfalt an Programmen bleibt bei<br />

Macpup auch bei der Fest plat ten in s-<br />

tal la tion erhalten. Sollten<br />

Sie jedoch eine liebgewonnene<br />

Applikation<br />

vermissen oder eine Anwendung<br />

für spezielle<br />

Aufgaben benötigen,<br />

die sich im Standard-<br />

Fundus des Betriebssystems<br />

nicht findet, so<br />

hält Macpup einige<br />

Schmankerl bereit.<br />

Durch einen Mausklick<br />

auf das Paketsymbol<br />

in der Dockleiste am<br />

unteren Bildschirmrand<br />

öffnen Sie den Quickpet-Installer.<br />

Er listet<br />

auf mehreren horizontal<br />

angeordneten Reitern<br />

etliche besonders<br />

populäre Applikationen<br />

auf, die Sie einfach mit<br />

einem Klick auf das jeweils<br />

rechts daneben<br />

angeordnete Symbol anwählen<br />

(Abbildung B,<br />

Seite 7). Anschließend<br />

packt Quickpet ohne<br />

weiteres Zutun die Anwendung<br />

auf die Festplatte.<br />

Reicht die von Quickpet<br />

gebotene Software-<br />

Auswahl nicht aus, dann<br />

rufen Sie über das Menü<br />

Anwendungen | Setup |<br />

Setup Puppy | Puppy<br />

Package Manager den<br />

Paketmanager von Puppy<br />

Linux auf. Hier finden<br />

Sie eine stattliche<br />

Anzahl zusätzlicher Anwendungen<br />

im Puppyeigenen<br />

Paketformat<br />

PET. Findet sich auch<br />

hier noch nicht das Gewünschte,<br />

so bietet Macpup die Möglichkeit,<br />

auf den gesamten Bestand an<br />

Repositories von Ubuntu 10.04<br />

„Lucid Lynx“ zuzugreifen.<br />

Sie binden die Ubuntu-Repositories<br />

Main, Universe und Multiverse<br />

in Macpup ein, indem Sie im Paketmanager<br />

auf die Schaltfläche<br />

Configure package manager klicken<br />

und anschließend rechts in der<br />

Liste die gewünschten Softwaresammlungen<br />

anwählen. Ein weiterer<br />

Klick auf die Schaltfläche<br />

Update now oben links im gleichen<br />

Fenster aktualisiert die entsprechenden<br />

Datenbanken. Dieser<br />

Vorgang kann aufgrund der großen<br />

Zahl an Paketen längere Zeit<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Nach einem Neustart des Paketmanagers<br />

nutzen Sie dann auch<br />

Programme aus dem Ubuntu-Bestand,<br />

wobei der Paketmanager in<br />

Der perfekte Auftritt macht<br />

unseren Erfolg: auf dem Laufsteg<br />

und im Web.<br />

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Macpup 528<br />

heft-dvd<br />

der Regel auch die nötigen Abhängigkeiten<br />

erkennt und korrekt<br />

auflöst (Abbildung C, Seite 7).<br />

Kleine Helfer<br />

Macpup übernimmt in Sachen Bedienerfreundlichkeit<br />

nahezu alle<br />

grafischen Tools von Puppy. Diese<br />

erleichtern auch Einsteigern das<br />

Leben enorm. Von der Netzwerkumgebung<br />

über die Soundkarte<br />

bis hin zum CUPS-Druckerdämon<br />

lassen sich alle wichtigen Komponenten<br />

über das Menü Anwendungen<br />

| Setup einrichten, in dem sich<br />

mehr als ein halbes Dutzend Helferlein<br />

verstecken.<br />

Im Menü Anwendungen | Desktop<br />

stehen zudem mehr als ein Dutzend<br />

Konfigurationswerkzeuge<br />

zum Feinjustieren des Desktops<br />

inklusive des Windowmanagers<br />

JWM zur Verfügung, sodass Sie<br />

das optische Erscheinungsbild<br />

Stefan Klos<br />

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ganz individuell gestalten können.<br />

Macpup steht hier auch dank der 3D-<br />

Fähigkeiten der E17-Umgebung den<br />

„großen“ Desktops in Sachen Konfigurierbarkeit<br />

um nichts nach. Sollten<br />

Sie trotzdem einmal nicht mehr weiterwissen,<br />

so bietet im Internet ein<br />

aktives Forum Hilfestellung. [2]<br />

Fazit<br />

Macpup zeigt eindrucksvoll, welche<br />

Leistung ein modernes Betriebssystem<br />

auch auf betagter<br />

Hardware entfalten<br />

kann. Das Gerücht, dass<br />

alte Hardware aufgrund<br />

ihres geringen Leistungsvermögens<br />

nur<br />

einfache Desktops bedienen<br />

könne, widerlegt<br />

der Einsatz der Enlightenment-Umgebung:<br />

Der E17-Desktop bringt<br />

elegante Themes mit<br />

und stützt sich über unterschiedliche<br />

Docks auf<br />

moderne Bedienkonzepte,<br />

ohne dass im Vergleich<br />

zum originalen<br />

Puppy Linux die Arbeitsgeschwindigkeit<br />

leidet.<br />

Die solide Basis Puppy<br />

Linux sorgt zudem für<br />

hervorragende Hardware-Unterstützung<br />

und einfache Bedienbarkeit<br />

durch viele kleine<br />

grafische Tools. Als vorhandene<br />

Schwach stellen<br />

bleiben die noch unvollständige<br />

deutsche Lokalisierung<br />

sowie der relativ<br />

träge Paketmanager<br />

zu nennen. Können Sie<br />

jedoch mit diesen<br />

Schwächen leben, erhalten<br />

Sie mit Macpup ein<br />

für den Produktiveinsatz<br />

bestens geeignetes<br />

Betriebssystem mit guter<br />

Stabilität und beeindruckender<br />

Geschwindigkeit.<br />

(jlu) n<br />

[1] Macpup-Homepage: http:// macpup. org/<br />

[2] Anwenderforum: http:// hardkap. net/ forums/<br />

info<br />

21.10.11 17:17<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 9


Heft-DVD<br />

DVD-Inhalt<br />

Neues auf<br />

den Heft-DVDs<br />

Cremig wie die italienische<br />

Nachspeise kommt Sabayon<br />

Linux 7 (KDE) daher. Wie in<br />

der Vergangenheit setzen die<br />

Entwickler auch mit dem aktuellen<br />

Release wieder auf eine<br />

nahtlose Integration von System und<br />

Tools. Die vorliegende Variante bringt<br />

KDE 4.7 mit, Kernel 3.0 sowie Libre­<br />

Office 3.4.3. Das System hat einige<br />

wichtige Updates enthalten, die unter<br />

anderem Fehler im Installer beheben<br />

und viele Programme auf den neuesten<br />

Stand bringen. Sie finden die Distribution<br />

auf der Heft-DVD, Seite A. Sie booten<br />

über das Startmenü in ein Live-System,<br />

aus dem Sie bei Bedarf Sabayon 7 auf<br />

einem Rechner installieren.<br />

Basierend auf Debian Testing, aber mit<br />

vielen Updates und Erweiterungen bietet<br />

ZevenOS Neptune 2.0 sowohl eine<br />

stabile Grundlage als auch aktuelle<br />

Treiber und Tools. Aufgrund der integrierten<br />

Debian-Repositories erhalten<br />

Sie so ein System, das einen<br />

Betrieb über lange Zeit erlaubt. Auf<br />

der Heft-DVD, Seite A finden Sie<br />

eine Live-Version, die das gefahrlose<br />

Testen des Systems erlaubt. Bei Gefallen installieren<br />

Sie ZevenOS 2.0 per integriertem Setup-Tool direkt<br />

auf der Festplatte. Lediglich 164 MByte bringt<br />

Macpup 528 auf die Waage. Das auf Puppy Linux basierende<br />

Derivat überzeugt trotzdem durch eine sinnvolle<br />

Auswahl von Programmen in Kombination mit<br />

einer ansprechenden Oberfläche, die sich in Sachen<br />

Effekten nicht hinter den großen Desktop-Boliden zu<br />

verstecken braucht. Ein Artikel in dieser Ausgabe ab<br />

Seite 6 beschreibt die Fähigkeiten dieses außergewöhnlichen<br />

Systems, mit dem Sie alte Hardware wieder<br />

zum Leben erwecken. Das System selbst finden<br />

Sie auf der Heft-DVD, Seite A. Sie starten die Distribution<br />

direkt aus dem Startmenü; alternativ brennen<br />

Sie aus den ISO-Images, die Sie auf derselben DVD-<br />

Seite finden, eine bootfähige CD. Seite B der Heft-<br />

DVD gehört dem handoptimierten Ubuntu 11.10<br />

Megapack, das Sie in dieser Form nur bei <strong>LinuxUser</strong><br />

finden. Die Kombination aus Ubuntu 11.10 und verschiedenen<br />

Derivaten enthält neben dem Original die<br />

Varianten Kubuntu, Lubuntu, Xubuntu, Mythbuntu<br />

und Ubuntu Rescue Remix. Damit haben Sie nicht<br />

nur die Möglichkeit, jedes der integrierten Systeme<br />

auszuprobieren, sondern diese auch bei Gefallen auf<br />

einem Rechner zu installieren. Dazu benötigen Sie<br />

nur die Heft-DVD. Das Startmenü der Seite B bietet<br />

Ihnen die Möglichkeit, direkt in das jeweilige Live-<br />

System durchzustarten. (agr) n<br />

Kein Rechner läuft problemfrei: Programmfehler<br />

sorgen für Stillstand, Partitionen laufen voll,<br />

Hardware-Fehler verursachen Datenverlust – in<br />

solchen Situation helfen die richtigen Werkzeuge,<br />

einen kompletten Daten-GAU zu verhindern.<br />

Mit der <strong>LinuxUser</strong> Rescue CD 12.11<br />

haben Sie einen kompletten, aktuellen Werkzeugkasten<br />

zur Hand, der Ihnen nicht nur bei<br />

vielen Problemsituationen hilft, sondern auch<br />

bei der täglichen Arbeit mit dem PC.<br />

Das Rescue-Kit befindet sich auf der beiliegenden<br />

CD und besteht aus drei Komponenten,<br />

die Sie komfortabel über ein einheitliches<br />

Bootmenü erreichen. Die drei<br />

Systeme, die sich hier zu einem integrierten<br />

Set verbinden, übernehmen<br />

jeweils eine Spezialaufgabe,<br />

die sie aber jeweils<br />

hervorragend meistern.<br />

<strong>LinuxUser</strong> Rescue-CD 12.11<br />

Parted Magic 6.7 gehört zur ersten Wahl, geht es darum,<br />

Partitionen auf einem Zielsystem zu bearbeiten. Es stellt<br />

eine grafische Oberfläche bereit, in der Sie die Bereiche auf<br />

der Festplatte erstellen, modifizieren oder löschen. Dabei<br />

unterstützt Parted Magic eine Vielzahl von Dateisystemen.<br />

Clonezilla 1.2.10 ermöglicht es Ihnen, Bereiche einer Festplatte<br />

oder das Abbild eines kompletten Datenträgers entweder<br />

auf der gleichen Maschine zu kopieren oder das<br />

Image auf einem entfernten Server abzulegen. Im Falle eines<br />

Ausfalls des Rechners spielen Sie dieses Plattenabbild<br />

dann einfach wieder ein und stellen so einen definierten<br />

Zustand wieder her.<br />

System Rescue CD 2.3.1 springt ein, wenn der Ernstfall eintritt:<br />

Seien es Software- oder Hardware-Probleme, die einen<br />

Crash verursachen – eine schnelle Reaktion verhindert in<br />

vielen Fällen einen größeren Datenverlust. Mit Sys Resc CD<br />

haben Sie alle wichtigen Tools in einem System zur Hand,<br />

um einen Computer zu untersuchen und die notwendigen<br />

Schritte zum Retten der Daten einzuleiten.<br />

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Heft-DVD<br />

Ubuntu 11.10 LU-Megapack<br />

Sechs Ubuntu-Derivate von einer DVD booten oder installieren<br />

© Ying Feng Johansson, 123RF<br />

Halbes Dutzend<br />

Zeitgleich mit Ubuntu 11.10 erschienen diverse Derivate, die sich von „Oneiric Ocelot“ primär durch ihre<br />

Desktops unterscheiden. Das LU-Ubuntu-Megapack vereint die sechs interessantesten Vertreter<br />

unter einer schicken Boot-Oberfläche. Kristian Kißling, Thomas Leichtenstern<br />

README<br />

Die Ubuntu-Megapack-<br />

DVD von <strong>LinuxUser</strong><br />

erlaubt es Ihnen, am<br />

Bootscreen zwischen<br />

sechs verschiedenen<br />

Live-Versionen zu<br />

wählen und diese auf<br />

Wunsch auch zu installieren.<br />

Das Angebot umfasst<br />

Ubuntu, Kubuntu,<br />

Lubuntu, Xubuntu, Mythbuntu<br />

sowie den konsolenbasierten<br />

Ubuntu<br />

Rescue Remix.<br />

Die Multiboot-DVD Ubuntu-Sixpack<br />

vereint die sechs wichtigsten<br />

installierbaren Live-Versionen des<br />

neuen Ubuntu 11.10 „Oneiric Ocelot“<br />

unter einem Boot-Menü (Abbildung<br />

A). Damit können Sie auf<br />

elegante und bequeme Weise die<br />

verschiedenen Derivate ausprobieren<br />

und bei Gefallen auch auf der<br />

Festplatte installieren.<br />

Die Versionen unterscheiden<br />

sich in erster Linie durch den Einsatz<br />

verschiedener Desktop-Umgebungen.<br />

Ubuntu [1] setzt auf<br />

Unity und Gnome, bei Kubuntu<br />

[2] kommt KDE 4.7.1 zum Einsatz.<br />

Lubuntu [3] nutzt die schlanke<br />

Alternative Lightweight X11<br />

Desktop Environment (LXDE). Bei<br />

Xubuntu [4] dient das ebenfalls<br />

sehr schlanke XFCE zum Darstellen<br />

des Desktops. Ein vollwertiges<br />

Media-Center bietet die Distribution<br />

Mythbuntu [5], deren Kernbestandteil<br />

aus MythTV in Version<br />

0.24 besteht. Der konsolenbasierte<br />

Ubuntu Rescue Remix [6]<br />

dient zu Rettungszwecken.<br />

Aus technischen Gründen weist<br />

das <strong>LinuxUser</strong>-Megapack gegenüber<br />

den normalen Ubuntu-Versionen<br />

einige Besonderheiten auf.<br />

Näheres dazu finden Sie im Kasten<br />

Hinweise zur DVD.<br />

Unter der Haube<br />

Unter der Haube betrieben die<br />

Entwickler von Canonical eher<br />

moderate Modellpflege. Der Kernel<br />

trägt mittlerweile offiziell die<br />

Versionsnummer 3.0, was zu den<br />

bemerkenswertesten Änderungen<br />

von Ubuntu 11.10 zählt. Als Default-Compiler<br />

kommt GCC 4.6<br />

zum Einsatz, Python 2.7.2 als<br />

Skriptsprache. Nach Entwicklerangaben<br />

erleichtert das aktuelle<br />

Release auch den Zugriff auf die<br />

Backport-Repositories, die jetzt<br />

bereits in der Grundeinstellung<br />

aktiviert sind.<br />

Mit jedem neuen Release bringt<br />

Ubuntu neue Software mit und<br />

trennt sich – meist aus Platzgründen<br />

– von alten Zöpfen. Backups<br />

übernimmt jetzt das Tool Déjà<br />

Dup, das Ihre wichtigen Dateien<br />

optional auf einer externen Platte<br />

oder einem Cloud-Server vorhält,<br />

etwa auf Ubuntu One. Zum Anzeigen<br />

und Erstellen von Texten,<br />

A Am Bootscreen wählen Sie, welche Variante starten soll.<br />

Hinweise zur DVD<br />

Bei allen Ubuntu-Derivaten erscheint<br />

beim Start zwar zunächst der korrekte<br />

Bootscreen, der folgende Dialog Installation<br />

zeigt auf den Buttons jedoch<br />

stets die missverständliche Meldung<br />

Ubuntu ausprobieren respektive<br />

Ubuntu installieren. Ähnlich verhält es<br />

sich mit dem Desktop-Icon, das ebenfalls<br />

bei allen Distributionen Ubuntu<br />

11.10 installieren anzeigt. Trotz der<br />

etwas irreführenden Benennung startet<br />

jedoch in allen Fällen die von Ihnen<br />

gewählte Distributionsvariante<br />

beziehungsweise deren Installation.<br />

12 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Ubuntu 11.10 LU-Megapack<br />

Heft-DVD<br />

Tabellen und Präsentationen dient<br />

die Bürosuite LibreOffice 3.4.3.<br />

Unter den Tisch fallen dagegen der<br />

grafische Paketmanager Syn ap t ic<br />

und der Video-Editor PiTiVi, beide<br />

stehen aber in den Repositories<br />

zur nachträglichen Installation<br />

parat. Der bisherige Standard-<br />

Mailclient Evolution musste<br />

Mozillas Thunderbird weichen.<br />

Der Instant Messenger Gwibber<br />

wurde ebenso überarbeitet wie das<br />

Ubuntu-Software-Center (Abbildung<br />

B). Letzteres bringt unter<br />

anderem eine Option mit, die es<br />

erlaubt, die aktuelle Softwarekonfiguration<br />

mittels Ubuntu One<br />

auch auf andere PCs zu übertragen.<br />

Ganz neu ist der Login-Manager<br />

LightDM: Er fällt schlanker<br />

aus als sein Vorgänger GDM und<br />

lässt sich leichter konfigurieren.<br />

Allerdings bringt Version 11.10<br />

auch weniger schöne Neuerungen<br />

mit: So verschlechterten sich die<br />

Bootzeiten im Vergleich zur Version<br />

10.04 deutlich. Das dürfte<br />

da ran liegen, dass der Hauptentwickler<br />

in diesem Bereich das Projekt<br />

verlassen hat. Ein weiterer<br />

Makel, der vor allem Anwender<br />

von Mobilgeräten betrifft, ist der<br />

Stromverbrauch: Phoronix [7]<br />

wies der Beta-Version je nach Gerät<br />

einen bis zu 50 Prozent erhöhten<br />

Energiebedarf gegenüber der<br />

Vorgängerversion nach. Ob Canonical<br />

in der finalen Release nachgebessert<br />

hat, konnten wir zum<br />

Redaktionsschluss nicht mehr er-<br />

B Am Bootscreen der<br />

DVD wählen Sie,<br />

welche der sechs<br />

„Oneiric“-Varianten<br />

Sie starten möchten.<br />

1. Lernen Sie!<br />

Ja, „training-on-the-job“, oft praktiziert, aber nicht<br />

überzeugend. Denn die Kollegen haben nie Zeit<br />

für echte Erklärungen, außerdem werden „Neue“<br />

sofort von dem vereinnahmt, was im Unternehmen<br />

schon seit Ewigkeiten tradiert wird. Warum gibt's<br />

seit 2000 Jahren Schulen und Universitäten?<br />

„LERNEN“ ist eine vollwertige Tätigkeit, auf die<br />

man sich konzentrieren muß, die man nicht 'mal<br />

eben so nebenbei tun kann, und die immer auch<br />

eine Prise „Erneuerung“ beinhalten sollte!<br />

2. Ineffiziente Arbeit nicht akzeptieren!<br />

Je spezialisierter Sie arbeiten, desto weniger<br />

echte, fachliche Kollegen haben Sie in Ihrem eigenen<br />

Unternehmen. Wir stellen deshalb Gruppen<br />

zusammen, in denen Sie neben hilfsbereiten<br />

Kollegen mit ähnlichen Kenntnissen an IHREM<br />

Projekt arbeiten. Und ständig ist ein fachlicher Berater<br />

anwesend.<br />

„Guided Coworking“ nennen wir das, und es<br />

könnte DIE Lösung für so manches Projekt sein,<br />

das in Ihrer Firma „hakt“.<br />

3. Hintergrund<br />

Wer den riesigen OpenSource-Baukasten schnell<br />

beherrschen muß, geht zu einer unserer über 100<br />

Schulungen. Wer das bereits kann, aber schneller<br />

mit seinen Projekten vorankommen will, der<br />

kommt mit seiner Arbeit zum Guided Coworking.<br />

Wir sind eine der erfolgreichsten Schulungseinrichtungen<br />

im gesamten Bereich „OpenSource“<br />

- sowohl für Admins, als auch für Entwickler.<br />

Siehe www.linuxhotel.de<br />

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12 | 11 13


Heft-DVD<br />

Ubuntu 11.10 LU-Megapack<br />

C Die Linsen bieten<br />

nun auch die Möglichkeit,<br />

die Suchergebnisse<br />

noch<br />

feiner zu filtern.<br />

Glossar<br />

LTS: Long Term Support.<br />

Spezielle Releases<br />

mit einer längerfristigen<br />

Betreuung durch die<br />

Entwickler. Normale<br />

Ubuntu-Releases erhalten<br />

18 Monate Support,<br />

LTS-Versionen dagegen<br />

drei Jahre.<br />

mitteln – DVD und Artikel mussten<br />

zwei Tage nach dem Release<br />

direkt ins Presswerk beziehungsweise<br />

die Druckerei.<br />

Eine gute Nachricht gibt es immerhin<br />

für Benutzer von 64-Bit-<br />

Systemen: Sie können nun auch<br />

32-Bit-Pakete auf ihrem 64-Bit-<br />

Ubuntu installieren.<br />

Facelift<br />

Wie bei Nicht-LTS-Releases üblich<br />

betrieb Canonical in Version 11.10<br />

vor allem Modellpflege. Das neue<br />

Ubuntu (Codename „Oneiric Ocelot“,<br />

geträumter Ozelot) bietet auf<br />

den ersten Blick nur wenig spektakuläre<br />

Neuerungen. Bei genauem<br />

Hinsehen zeigen sich dennoch einige<br />

signifikante Änderungen.<br />

Die Migration zu Gnome 3 und<br />

dem GTK+-3-Toolkit stand klar<br />

im Mittelpunkt der Entwicklung.<br />

Einer der Vorteile: Sie können den<br />

Gnome-3.2-Desktop nun über die<br />

Standardpaketquellen installieren<br />

– das Paket heißt gnome und zieht<br />

etwa 120 MByte an Daten nach.<br />

Ubuntu verzichtet zugleich erstmals<br />

auf den Einsatz des Gnome-<br />

Desktops. Ließ sich das klassische<br />

Gnome unter Ubuntu 11.04 noch<br />

als Fallback-Lösung auswählen,<br />

müssen Sie den Gnome-3.2-Desktop<br />

nun explizit nachinstallieren.<br />

Auch den klassischen Gnome-2-<br />

Desktop finden Sie noch, er steckt<br />

im Paket gnome-session-fallback.<br />

Während der klassische Desktop<br />

im Test eine gute Figur machte,<br />

wirkt Gnome 3.2 unter Ubuntu<br />

noch etwas unausgereift.<br />

Ubuntus neuer Unity-Desktop<br />

setzt OpenGL in Version 1.4 sowie<br />

die Unterstützung für einige<br />

OpenGL-Erweiterungen voraus.<br />

Um in Erfahrung zu bringen, wie<br />

es um den OpenGL-Support auf<br />

Ihrem Rechner steht, tippen Sie<br />

in der Konsole den Befehl<br />

$ /usr/lib/nux/unity_support_tesU<br />

t ‐p<br />

Genügt Ihr Rechner den OpenGL-<br />

Anforderungen nicht, springt<br />

Unity 2D in die Bresche. Es setzt<br />

keine 3D-Beschleunigung voraus<br />

und läuft dadurch auch auf älteren<br />

Rechnern und ARM-Geräten,<br />

die keinen 3D-Support bieten.<br />

Allerdings ist es auch nicht in der<br />

Lage, Anwendungen mit 3D-Ansprüchen<br />

zu starten, etwa Google<br />

Earth oder Ähnliches.<br />

Verbesserungen an Unity<br />

Unity 3D weist in Ubuntu 11.10<br />

einige Änderungen auf. Ziel der<br />

Entwickler war es, den Umgang<br />

mit der grafischen Oberfläche<br />

konsistenter zu gestalten und sie<br />

um weitere Details zu ergänzen.<br />

So fällt nach dem Start auf, dass<br />

im Launcher die Icons für die Anwendungs-<br />

und Datei-„Linsen“<br />

(engl. „lenses“) fehlen. Bei den<br />

Linsen handelt es sich um Filter,<br />

die aus der Masse der Dateien<br />

bestimmte Typen herausfischen.<br />

Tatsächlich gibt es die Anwendungs-<br />

und Datei-Linsen noch,<br />

sie integrieren sich aber nun in<br />

das Dash (Abbildung C). Sie rufen<br />

sie über das Icon ganz oben<br />

durch Drücken von [Windows]<br />

auf. Unten im Dash klicken Sie<br />

dann auf das Icon mit den drei<br />

Gegenständen, um die Anwendungen<br />

anzuzeigen. Verwenden<br />

Sie das Bildchen mit dem leeren<br />

Blatt, gelangen Sie zu den Dateien.<br />

Alternativ führen die Tastenkombinationen<br />

[Windows]+[A]<br />

und [Windows]+[F] zum Ziel –<br />

sicher lich der schnellere Weg.<br />

Ein Beispiel für eine Neuerung<br />

bietet die Musik-Linse. Lassen Sie<br />

Ihre Musiksammlung von Banshee<br />

durchsuchen und indizieren, landen<br />

die gefundenen Titel in dieser<br />

Linse, die Sie über [Win dows]+[M]<br />

aufrufen. Geben Sie nun einen<br />

Titel ein und drücken [Eingabe],<br />

so spielt Ubuntu 11.10 ihn direkt<br />

in Banshee ab. Eine weitere Kategorie<br />

heißt Zum Kauf verfügbar.<br />

Klicken Sie auf eines der gezeigten<br />

Suchergebnisse, öffnet es Banshee<br />

im Ubuntu One Music Store [8].<br />

Das Dash selbst lässt sich nun alternativ<br />

über einen Schalter links<br />

oben in der Ecke verkleinern oder<br />

auf die Größe des Bildschirmes<br />

ausweiten. Neben der Eingabezeile,<br />

in der Sie die Suche innerhalb<br />

einer Linse einschränken, finden<br />

Sie nun auch einen Eintrag mit<br />

der Beschriftung Suchergebnisse<br />

filtern. Hier sorgen Sie dafür, dass<br />

die Linse zum Beispiel nur Musiktitel<br />

aus den 90ern anzeigt, die<br />

zum Genre Rock gehören. Ähnliche<br />

Filter gibt es auch für die<br />

Anwendungen und Dateien.<br />

Schalten Sie mit [Alt]+[Tab] zwischen<br />

mehreren Anwendungen<br />

hin und her, erscheint nun ein<br />

hübsch animiertes Fenster, das<br />

auch solche Anwendungen berücksichtigt,<br />

die mehrere geöffnete<br />

Fenster verwenden. Das globale<br />

Menü existiert zwar weiterhin, Sie<br />

erreichen es nun aber zusätzlich,<br />

indem Sie [F10] drücken.<br />

14 12 | 11<br />

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Ubuntu 11.10 LU-Megapack<br />

D Als Basis verwendet<br />

Kubuntu das neue<br />

KDE SC 4.7.1. Das<br />

Software-Center Muon<br />

soll Einsteiger und<br />

Power-User gleichermaßen<br />

bedienen.<br />

E Die schlanke Alternative<br />

Xubuntu geht<br />

schonend mit den Systemressourcen<br />

um<br />

und eignet sich damit<br />

auch zum Einsatz auf<br />

älteren Rechnern.<br />

Systemeinstellungen<br />

Neu ist das Menü ganz rechts, in<br />

dem sich auch die Systemeinstellungen<br />

befinden. Es wirkt nun<br />

sortierter, wenn auch nicht immer<br />

logisch. Nach den Systemeinstellungen,<br />

auf die wir gleich noch<br />

kommen, folgt der Eintrag Anzeigegeräte,<br />

hinter dem sich die Bildschirmeinstellungen<br />

verbergen.<br />

Darunter ändern Sie die Startprogramme,<br />

die Ubuntu beim<br />

Hochfahren automatisch lädt.<br />

Dann folgt im Menü ein Bereich<br />

für angeschlossene Geräte, wie zum<br />

Beispiel Webcams, Drucker und<br />

angestöpselte USB-Devices. Im<br />

Abschnitt ganz unten legen Sie<br />

den Rechner schlafen (Bereitschaft),<br />

sperren den Bildschirm<br />

oder fahren den PC herunter. Hier<br />

fehlt der Eintrag Neu<br />

starten: Er erscheint<br />

erst, wenn Sie auf Herunterfahren<br />

klicken.<br />

Hinter dem Punkt<br />

Systemeinstellungen<br />

versammeln sich allerlei<br />

bekannte und<br />

neue Anwendungen,<br />

über die Sie die Komponenten<br />

des Systems<br />

einrichten. Mithilfe<br />

des Buttons Alle Einstellungen<br />

gelangen<br />

Sie von einer speziellen<br />

Einstellung wieder<br />

zurück zur Gesamtübersicht.<br />

Neu an Bord ist der Eintrag Farben,<br />

der es Ihnen erlaubt, Farbprofile<br />

für einzelne Anwendungen<br />

anzulegen. Ein weiterer Punkt<br />

heißt Wacom Graphics Table – offenbar<br />

schießt sich Ubuntu 11.10<br />

auf Nutzer ein, die im Grafikbereich<br />

arbeiten. Über den Eintrag<br />

Wechselmedien bestimmen Sie, wie<br />

Ubuntu reagiert, wenn jemand<br />

eine CD ins Laufwerk legt oder<br />

einen USB-Stick ansteckt. Den<br />

Startmedienersteller und die Laufwerksverwaltung<br />

finden Sie hingegen<br />

nur über das Dash: Ersterer<br />

erlaubt es Ihnen, Ubuntu auf<br />

einen bootbaren USB-Stick zu<br />

schreiben, Letztere lässt Sie Festplatten<br />

und externe USB-Sticks<br />

formatieren und löschen.<br />

Kubuntu<br />

Kubuntu schmückt<br />

sich mit der aktuellen<br />

Version SC 4.7.1 des<br />

KDE-Desktops (Abbildung<br />

D) und bringt<br />

daneben auch diverse<br />

andere Verbesserungen<br />

mit. Bekanntlich<br />

besteht KDE aus einem<br />

Konglomerat an<br />

Programmen, die beinahe<br />

alle relevanten<br />

Anwendungsbereiche<br />

abdecken. Besonders<br />

viele Neuerungen<br />

bringt der PIM-Manager<br />

Kontact, der jetzt<br />

auch KMail 2 enthält. Er sehe<br />

zwar weitgehend aus wie die Vorgängerversion,<br />

doch unter der<br />

Haube habe sich einiges getan,<br />

versichern die Entwickler. So nutzen<br />

jetzt die meisten enthaltenen<br />

Module den Akonadi-Storage-Service<br />

zum Speichern der Inhalte.<br />

Unabhängig von KDE spendierten<br />

die Entwickler Kubuntu auch<br />

ein neues Software-Center namens<br />

Muon, das unerfahrene<br />

Nutzer und Power-User gleichermaßen<br />

bedienen soll. Für guten<br />

Klang sorgt Amarok 2.4.3, das<br />

jetzt nativ die Netzwerkprotokolle<br />

NFS und SMB/​CIFS unterstützt.<br />

Das ermöglicht es Ihnen, Musik<br />

direkt von Fileservern abzuspielen.<br />

Des Weiteren wartet der musikalische<br />

Tausendsassa mit einer<br />

hübscheren Oberfläche auf.<br />

Xubuntu und Lubuntu<br />

Wem die großen Desktops Gnome<br />

und KDE zu träge und unübersichtlich<br />

ausfallen, dem bieten<br />

Xubuntu (Abbildung E) und Lubuntu<br />

eine schlanke Alternative.<br />

Sie setzen auf die alternativen<br />

Oberflächen XFCE und LXDE.<br />

Da beide vergleichsweise sparsam<br />

mit den Systemressourcen<br />

umgehen, eignen sie sich auch<br />

zum Einsatz auf älteren Rechnern.<br />

Das bezieht sich aber nicht nur auf<br />

den Unterbau, sondern auch auf<br />

die eingesetzten Programme: So<br />

ersetzt beispielsweise Abiword die<br />

Textverarbeitung von LibreOffice,<br />

Ristretto übernimmt das Darstellen<br />

von Bildern und Gmusicbrowser<br />

spielt Audiodateien ab. (tle) n<br />

info<br />

[1] Ubuntu: http:// www. ubuntu. com<br />

[2] Kubuntu: http:// www. kubuntu. org<br />

[3] Lubuntu: http:// www. lubuntu. net<br />

[4] Xubuntu: http:// wwww. xubuntu. org<br />

[5] Mythbuntu: http:// www. mythbuntu. org<br />

[6] Ubuntu Rescue Remix:<br />

http:// www. ubuntu‐rescue‐remix. org<br />

[7] „Ubuntu 11.10 Power Consumption“:<br />

http:// www. phoronix. com/ scan. php?​<br />

page=news_item& px=OTg5Mg<br />

[8] Ubuntu One Music Store:<br />

https:// one. ubuntu. com/ music/<br />

16 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Richtig schreibt<br />

man mit Duden<br />

Ebenfalls erhältlich für Linux:<br />

Die neue Rechtschreibprüfung<br />

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aktuelles<br />

Angetestet<br />

JJJJJ<br />

Der Terminal-Multiplexer<br />

Terminator bringt viele<br />

besonders für Wartungsaufgaben<br />

nützliche Funktionen<br />

mit, wie das Aufteilen<br />

des Emulatorfensters<br />

sowie eine Funk tion<br />

zur Gruppierung von Terminals<br />

und zur Aktivitätsüberwachung.<br />

Der Terminator hält das Terminal im Griff<br />

Beim Terminator handelt es sich<br />

trotz des martialischen Namens<br />

nicht um ein destruktives Tool in<br />

Schwarzenegger-Manier, sondern<br />

um einen leistungsfähigen Terminal-Multiplexer.<br />

Er erlaubt, zahlreiche<br />

Terminal-Fenster zu öffnen,<br />

die sich zu logischen Gruppen zusammenfassen<br />

lassen. Durch vertikales<br />

und horizontales Aufteilen<br />

des Terminator-Fensters lassen<br />

sich weitere Terminals unterbringen.<br />

Tastenkürzel ermöglichen dabei<br />

den schnellen Fokuswechsel<br />

zwischen den einzelnen Sitzungen,<br />

das schrittweise Vergrößern<br />

oder Verkleinern der Schrift, das<br />

Öffnen eines neuen Terminals<br />

oder den Wechsel in den Vollbildmodus.<br />

Eine Übersicht aller vordefinierten<br />

Tastenkürzel liefert die<br />

Manpage. Darüber hinaus haben<br />

Sie die Möglichkeit, eigene Tastenkürzel<br />

zu definieren. Eine besonders<br />

für Administratoren nützliche<br />

Funktion stellt die Möglichkeit<br />

dar, mehrere Terminals zu<br />

Gruppen zusammenzufassen. In<br />

einer solchen Terminalgruppe<br />

führt Terminator den in einer Sitzung<br />

eingegebenen Befehl in allen<br />

zur Gruppe gehörenden Terminals<br />

aus. Auf diese Weise warten Sie<br />

komfortabel identische Systeme<br />

oder entrümpeln unterschiedliche<br />

Ver zeich nis bäu me im lokalen<br />

System. Eine andere praktische Eigenschaft<br />

stellen die Funktionen<br />

watch silence und watch activity<br />

dar, die Sie für jedes Terminal einzeln<br />

einstellen. Während watch<br />

silence ein Pop up-Fenster erzeugt,<br />

sobald in einem Terminal keine<br />

Aktivität mehr erfolgt, generiert<br />

watch- activity einen Hinweis, sobald<br />

sich im überwachten Terminal<br />

etwas tut. So bleiben Sie immer<br />

auf dem Laufenden, was sich<br />

in den einzelnen Sitzungen tut.<br />

Darüber hinaus bietet Terminator<br />

alle klassischen Möglichkeiten<br />

eines Terminals. So passen Sie<br />

unter anderem die Schrift, die<br />

Farben oder das Maus-Fokus-Verhalten<br />

ganz nach Wunsch an.<br />

Sämtliche Einstellungen legt<br />

Terminator als Profil in seiner<br />

Konfigurationsdatei ab. Diese<br />

befindet sich im .config-Verzeichnis<br />

des jeweiligen Benutzers.<br />

Terminator 0.96<br />

Lizenz: GPLv2<br />

Quelle: http:// www. tenshu. net/ p/​<br />

terminator. html<br />

JJJJI<br />

Der Dateimanager<br />

Rodent alias XFFM präsentiert<br />

sich als<br />

schnelle und leistungsfähige<br />

Alternative zu<br />

Nautilus und Co.<br />

Rodent, die kompakte Alternative zu Nautilus<br />

Der Dateimanager Rodent findet<br />

sich unter dem Namen XFFM auch<br />

in der grafischen Ober fläche XFCE<br />

wieder. Das kompakte Tool versteht<br />

sich als grafische Oberfläche<br />

für klassische GNU-Tools wie beispielsweise<br />

Mount, Cp, Mv und Ln<br />

und greift zum Erfüllen seiner<br />

Aufgaben auf diese zurück. Der<br />

Entwickler beschreibt das Tool als<br />

eine Kreuzung von Line-Terminal,<br />

Symbolbetrachter und Dateimanager.<br />

Beim<br />

Start von<br />

Rodent legt<br />

sich dessen<br />

„Desk“ als<br />

festes Fenster<br />

in den<br />

Root-Hintergrund<br />

der<br />

grafi schen<br />

Oberfläche.<br />

Wer mag,<br />

kann sein eigenes<br />

Hintergrundbild in der Rodent-Konfiguration<br />

hinterlegen.<br />

In der oberen linken Ecke erscheint<br />

sogleich ein Rodent-Symbol.<br />

Durch Anklicken öffnen Sie<br />

ein Dateimanager-Fenster, in dem<br />

Sie wie gewohnt agieren. Das Umbenennen<br />

von Dateien oder Ordnern<br />

ist ebenso möglich wie das<br />

Verschieben ganzer Verzeichnisse<br />

oder das Vergleichen von Files und<br />

Ordnern. Zur besseren Übersicht<br />

lassen sich die Objekte im Dateifenster<br />

auch sortieren. Möchten<br />

Sie auf das CLI zurückgreifen, aktivieren<br />

Sie via [Strg]+[E] eine einzeilige<br />

Befehlszeile, die auch die<br />

Vervollständigungsfunktion der<br />

Bash unterstützt. Sowohl für Bilder<br />

als auch Dokumente bietet Rodent<br />

eine <strong>Vorschau</strong>funktion: Verweilt<br />

der Mauszeiger einige Sekunden<br />

über einem Dateisymbol,<br />

zeigt Rodent den Inhalt des Files<br />

in einer Miniaturansicht an. Der<br />

Funktionsumfang von Rodent<br />

lässt sich über Plugins erweitern.<br />

Im Quellarchiv finden sich bereits<br />

Plugins für die Auswertung der<br />

Prozessliste und der Fstab. Das<br />

Ps-Plugin zeigt alle laufenden Prozesse<br />

als übersichtliche Symbole<br />

an, über das jeweilige Prozesssymbol<br />

fragen Sie weitere Informationen<br />

zum Prozess ab oder senden<br />

diesem Signale wie SUSPEND oder<br />

KILL. Das Fstab-Plugin bietet die<br />

Möglichkeit, Geräte ein- und<br />

auszuhängen. Eine interessante<br />

Neuerung seit Version 4.7.0 ist<br />

der sogenannte Rodent-Dotdesk:<br />

Er ermöglicht das Anlegen von<br />

Starter-Symbolen auf dem<br />

Rodent-Desk, über die Sie regelmäßig<br />

genutzte Programme einfach<br />

per Mausklick starten.<br />

Rodent 4.7.1<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Quelle: http:// rodent. xffm. org<br />

18 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Angetestet<br />

aktuelles<br />

Ssvnc ermöglicht den sicheren Remote-Zugriff auf eine GUI<br />

Ssvnc 1.0.29<br />

Lizenz: GPLv2<br />

Quelle: http:// www. karlrunge. com/​<br />

x11vnc/ ssvnc. html/<br />

Um auf die GUI eines Remote-Systems<br />

zuzugreifen, nutzen viele Anwender<br />

VNC, das aber von Haus<br />

aus keine Verschlüsselung anbietet.<br />

Daher behilft man sich oft damit,<br />

vorher eine SSH- oder SSL-<br />

Verbindung aufzubauen und VNC<br />

darüber zu tunneln. Mit Ssvnc,<br />

dem Enhanced Tight VNC Viewer,<br />

steht nun ein VNC-Client zur Verfügung,<br />

der direkt SSH- und<br />

SSL-verschlüsselte Kommunikation<br />

erlaubt. Seine komfor table<br />

Oberfläche gestattet es, alle für die<br />

Verschlüsselung notwendigen Daten<br />

bequem einzugeben. Die Windows-Version<br />

enthält Zusatzprogramme<br />

wie Putty und Stunnel.<br />

Zum Aufbau einer Verbindung haben<br />

Sie die Wahl zwischen SSH,<br />

SSL und einer SSH-getunnelten<br />

SSL-Verbindung. Um auf Windows-Rechner<br />

zugreifen, empfiehlt<br />

sich die SSL-Verschlüsselung:<br />

Im Test funktionierte eine<br />

Verbindung via SSH mit Freesshd<br />

auf der Windows-Seite nicht.<br />

Darüber hinaus gilt es, hier die<br />

Local-Port-Protection in der<br />

Ssvnc-Konfiguration zu deaktivieren.<br />

Zudem muss auf der Windows-Seite<br />

eine Stunnel-Instanz<br />

aktiv sein und VNC den Zugriff via<br />

Loopback erlauben. Zum Zugriff<br />

auf entfernte Unix-Systeme genügt<br />

dagegen ein SSH-Tunnel, was<br />

den Verbindungsaufbau sehr vereinfacht<br />

und zudem erlaubt, auf<br />

Cups- und SMB-Geräte des<br />

Remote-Systems zuzugreifen sowie<br />

zusätzliche Ports weiterzuleiten.<br />

Neben den verschiedenen Verschlüsselungsoptionen<br />

können Sie<br />

auch VNC-spezifische Settings<br />

vornehmen. Hierzu zählen unter<br />

anderem die Farbeinstellungen<br />

oder der Vollbildmodus. Kompressions-<br />

und Quality-Level-Einstellungen<br />

nimmt der Ssvnc-Client abhängig<br />

von der Netzwerk-Latency<br />

selbstständig vor. Auf Wunsch<br />

nutzen Sie auch einen anderen<br />

VNC-Viewer als den von Ssvnc.<br />

JJJII<br />

Ssvnc implementiert<br />

clientseitig die höchst<br />

wünschenswerte Verschlüsselung<br />

des VNC-<br />

Protokolls und erleichtert<br />

dabei durch<br />

seine Oberfläche die<br />

Konfiguration. Den VNC-<br />

Server müssen Sie jedoch<br />

nach wie vor mit<br />

Stunnel oder OpenSSH<br />

selbst absichern.<br />

Mit Kiwix Wikis auch offline bequem lesen<br />

Hinter dem Namen Kiwix verbirgt Beitrag aus der geöffneten ZIMsich<br />

ein Programm zum Lesen von Datei. Falls Sie regelmäßig dieselben<br />

Beiträge konsultieren, können<br />

Dateien im ZIM-Format. Entwickelt<br />

wurde ZIM mit der Absicht, Sie diese auch durch Lesezeichen<br />

den Inhalt von Wikis offline bereitzustellen<br />

– unter anderem weils mit einer Bemerkung verse-<br />

markieren, die Sie außerdem je-<br />

auch den der Wikipedia. Mit hen. Alle Informationen speichert<br />

einem ZIM-Betrachter wie Kiwix Kiwix in einer XML-Datei. Die geladenen<br />

Lesezeichen erscheinen in<br />

navigieren Sie bequem in den Beiträgen<br />

oder suchen nach Schlüsselworten.<br />

Von Wikis haben die Fensterrand. Kiwix kann mehrere<br />

einer Navigationsleiste am linken<br />

Entwickler auch die Funktion der Lesezeichendateien gleichzeitig<br />

zufälligen Artikelauswahl übernommen:<br />

Klicken Sie auf diesen besseres Strukturieren der Lese-<br />

bereitstellen. Das ermöglicht ein<br />

Eintrag im Werkzeugmenü, dann zeichen sowie eine separate Lesezeichenstruktur<br />

für jede geöffnete<br />

präsentiert Kiwix einen beliebigen<br />

ZIM-Datei. Öffnen Sie parallel<br />

Kiwix 0.9 beta3<br />

mehrere Dateien, stellt Kiwix den<br />

Lizenz: GPLv3<br />

Inhalt jeweils in einem eigenen<br />

000_LU1106_F-Weber_neu1.qxd Quelle: http:// www. kiwix. org 18.09.2006 Reiter 19:00 dar. Uhr Neben Seite der Anzeige 1 von<br />

ZIM-Dateien unterstützt das Tool<br />

Sie auch bei der Verwaltung der<br />

Dateien: Eine Bibliotheksfunktion<br />

listet alle bekannten lokalen ZIM-<br />

Dateien auf. Die Funktion Get<br />

New Files erfragt außerdem bei Kiwix.org,<br />

welche ZIM-Dateien zum<br />

Download bereitstehen. Möchten<br />

Sie einzelne Artikel aus der ZIM-<br />

Date i her<br />

auslösen,<br />

speichern<br />

Sie diese via<br />

Kiwix wahlweise<br />

als<br />

HTML-Seite,<br />

PDF-Dokument,<br />

oder<br />

Textdatei.<br />

(jlu) n<br />

JJJII<br />

Mit Kiwix haben Sie Ihr<br />

Lieblings-Wiki immer dabei.<br />

Die Webseite des<br />

Projektes beschreibt, wie<br />

Sie auch aus dem eigenen<br />

Wiki eine passende<br />

ZIM-Datei erzeugen.<br />

X23


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Aktuelles<br />

Neues rund um Linux<br />

Mit Android 4.0, einem extrem<br />

hochauflösenden Display und<br />

NFC-Fähigkeiten glänzt das<br />

Galaxy Nexus. (Bild: Samsung)<br />

kurz notiert<br />

Der Verzicht auf Ubuntus Unity-<br />

Desktop brachte dem Derivat<br />

Linux Mint viele Fans, Distrowatch<br />

listet das Projekt mittlerweile auf<br />

Rang 2 direkt hinter Canonicals<br />

Produkt. Jetzt gab Chefentwickler<br />

Clement Lefebre in seinem Blog<br />

bekannt, dass die Mint 12 „Lisa“<br />

neben Gnome 2 auch Gnome 3 an<br />

Bord haben wird (http:// blog.​<br />

linuxmint. com/ ? p=1845).<br />

Zum Erscheinen von OpenSuse<br />

12.1 offeriert die Open-SLX GmbH<br />

(http:// www. open‐slx. de) eine<br />

Boxed-Version namens Balsam<br />

Professional 12.1. Der Hersteller<br />

verspricht ein Komplettpaket für<br />

Geräte vom Tablet über das Notebook<br />

bis zum Desktop-PC inklusive<br />

Flashplayer, Adobe Reader<br />

und Antivir. Mit deutschem Handbuch<br />

und 90 Tagen Installationssupport<br />

kostet Balsam Professional<br />

rund 70 Euro.<br />

Fedora 17 trägt nun offiziell den<br />

Codenamen Beefy Miracle. Er<br />

geht auf einen Insider-Scherz zurück<br />

(https:// fedoraproject. org/​<br />

wiki/ Meat_SIG), den viele Fedora-<br />

Mitglieder als kindisch betrachten.<br />

Dennoch setzte sich das mit<br />

einem Hot-Dog als Maskottchen<br />

geschmückte Motto (http://​<br />

wwoods. fedorapeople. org/​<br />

hot‐dog/) bei der Wahl durch.<br />

Galaxy Nexus mit Android 4.0 vorgestellt<br />

Samsung und Google haben das<br />

neue Smartphone-Flaggschiff<br />

Galaxy Nexus I9250 mit Android<br />

4.0 „Ice Cream Sand wich“<br />

vorgestellt (http:// www.​<br />

go o g le.com /nex u s/). Als<br />

Herz des Sy stems dient ein<br />

1,2 GHz schneller Dual-<br />

Core-Prozessor mit<br />

1 GByte RAM, daneben<br />

verfügt das Smartphone<br />

über 16 oder 32 GByte<br />

Flash-Speicher. Als<br />

Display verbaut<br />

Samsung ein 4,65 Zoll<br />

großes Super-Amoled-Display<br />

mit der enormen Auflösung<br />

von 1280x720 Pixeln. Es soll<br />

trotzdem relativ Strom sparend<br />

arbeiten, sodass man mit dem<br />

integrierten 1750-mAh-Akku<br />

auf akzeptable Laufzeiten<br />

kommt. Je nach Region arbeitet<br />

das 136 mal 68 mal 9 Millimeter<br />

große und 135 Gramm<br />

leichte Smartphone mit HSPA+<br />

oder LTE. Die integrierte 5-Megapixel-Kamera<br />

des Galaxy<br />

Nexus ermöglicht laut Hersteller<br />

auch Videoaufnahmen in<br />

Das in Ubuntu integrierte<br />

Software-Managementsystem,<br />

in dem es auch kommerzielle<br />

Anwendungen zu<br />

kaufen gibt, wird<br />

ab sofort um Verlagsangebote<br />

erweitert<br />

(http://​<br />

tinyurl. com/​<br />

lu1211‐usc). Eine<br />

Kooperation mit<br />

der hinter Ubuntu<br />

stehenden Firma<br />

Canonical bringen<br />

die <strong>LinuxUser</strong>-<br />

Schwesterzeitschriften<br />

Linux<br />

Magazine, Ubuntu<br />

User und ADMIN<br />

in digitaler Form<br />

Full-HD-Qualität, für Videotelefonate<br />

gibt es eine 1,3-Megapixel-Kamera<br />

auf der Gerätevorderseite.<br />

Via Near Field<br />

Communication lassen sich<br />

Kontakte, geöffnete Webseiten,<br />

Google-Maps-Karten, Apps und<br />

viele weitere Elemente von einem<br />

Galaxy Nexus auf ein anderes<br />

übertragen. Dazu muss man<br />

lediglich zwei Geräte mit dem<br />

Rücken zueinander zusammenhalten.<br />

Daneben beherrscht das<br />

Smartphone 802.11abgn-<br />

W<strong>LAN</strong> und Bluetooth 3.0. Als<br />

Gimmick bringt das Galaxy Nexus<br />

neben GPS als erstes Smartphone<br />

ein Barometer mit. Auch<br />

eine Docking Station hat<br />

Samsung dem neuen Nexus-<br />

Phone spendiert, der Kontakt<br />

zum Handy erfolgt über drei<br />

kleine Pins an der rechten Seite.<br />

Das Galaxy Nexus gibt es in<br />

Deutschland ab Mitte November<br />

bei Vodafone sowie O2. Der<br />

Preis stand zu Redaktionsschluss<br />

noch nicht fest, dürfte<br />

sich aber um die 600-Euro-<br />

Marke bewegen. (mhi/​jlu)<br />

Linux-Magazine und Bücher im Ubuntu Software Center<br />

ins Ubuntu Software Center –<br />

zunächst allerdings nur die<br />

englischsprachigen Ausgaben.<br />

Ab sofort auch im Ubuntu Software Center zu haben: die<br />

digitalen Ausgaben der <strong>LinuxUser</strong>-Schwesterzeitschriften<br />

Linux Magazine, Ubuntu User und ADMIN.<br />

LFS 7.0 erschienen<br />

Das Projekt Linux from Scratch<br />

hat die gleichnamige Version<br />

7.0 seiner Linux-Eigenbau-Anleitung<br />

veröffentlicht (http://​<br />

www. linuxfromscratch. org/​<br />

ne w s . html). Ein Großteil der<br />

Neuerungen betrifft die zum<br />

Einsatz kommenden Komponenten:<br />

So setzt Linux from<br />

Scratch nun auf den aktuellen<br />

Kernel 3.1, GCC 4.6.1 und die<br />

Glibc 2.14.1. Zudem gibt es das<br />

neue Verzeichnis /run, das insbesondere<br />

Udev und seine<br />

Tools zum Speichern von Runtime-Informationen<br />

nutzen,<br />

sowie entsprechend angepasste<br />

Bootskripte. Daneben dienen<br />

neu eingeführte MD5-Prüfsummen<br />

zur Kon trolle der Integrität<br />

aller heruntergeladenen<br />

Komponenten. Neben diesen<br />

technischen Änderungen<br />

erfuhr die LFS-Anleitung<br />

(http:// www. linuxfromscratch.​<br />

org/ lfs/ view/ 7. 0/) auch redaktionelle<br />

Pflege, was sich in genaueren<br />

und besser verständlichen<br />

Texten äußere, so versprechen<br />

die LFS-Macher. (uba)<br />

Die deutschsprachigen Inhalte<br />

von Linux-Magazin, Ubuntu<br />

User und ADMIN folgen in<br />

Kürze nach. Der<br />

Käufer erhält die<br />

Magazine als hochwertige<br />

PDF-Dokumente.<br />

Daneben<br />

finden sich im Software<br />

Center nun<br />

auch englische<br />

Buchtitel der Pearson-Verlagsgruppe,<br />

darunter etwa „The<br />

Official Ubuntu<br />

Book“, „Ubuntu Unleashed:<br />

2011 Edition“<br />

oder „The Official<br />

Ubuntu Server<br />

Book“. (uba/​jlu)<br />

22<br />

12 | 11<br />

Das Neueste rund um Linux, aktuelle Kurztests und Artikel aus<br />

<strong>LinuxUser</strong> finden Sie täglich auf www.linux-community.de


Neues rund um Linux<br />

aktuelles<br />

OOo tot oder lebend?<br />

Beim von Oracle unter das<br />

Dach der Apache Software<br />

Foundation (ASF) entlassenen<br />

Projekt OpenOffice.org kriselt<br />

es weiter vor sich hin. Jüngster<br />

Streich: Mitte Oktober trat das<br />

Team OpenOffice.org e.V., ein<br />

deutscher Verein, der seit 2003<br />

als Plattform für das Tagesgeschäft<br />

rund um OOo dient, mit<br />

einem internationalen Spendenaufruf<br />

an die Öffentlichkeit<br />

(http:// teamopenoffice.​<br />

org/ de/ spende. html). Dessen<br />

Wortwahl suggeriert mit Wendungen<br />

wie „plötzliches Ende“,<br />

„darf nicht sterben“ und „auf<br />

Spenden angewiesen“, dass<br />

OOo kurz vor dem finanziellen<br />

Exitus steht und nur noch<br />

durch den massiven Zufluss<br />

von Finanzmitteln am Leben<br />

gehalten werden kann. Das<br />

wiederum findet die ASF weder<br />

treffend noch besonders<br />

lustig: Sie wehrte sich in einer<br />

ausführlichen Mitteilung<br />

(http:// tinyurl. com/ lu1211‐<br />

ooo) gegen solche „destruktiven<br />

Statements“, die unterstellten,<br />

das Projekt sei nach<br />

seiner Übernahme durch die<br />

ASF gescheitert. Mehr als 70<br />

Entwickler arbeiteten derzeit<br />

aktiv an dem Projekt, das sich<br />

damit bester Gesundheit erfreue.<br />

Allerdings räumt selbst<br />

die ASF ein, dass OOo seit fast<br />

einem Jahr kein Release mehr<br />

vorgelegt hat. (jlu)<br />

Blender 2.60 mit vielen Verbesserungen<br />

Mitte Oktober hat das Blender-<br />

Projekt mit der Version 2.60<br />

seiner 3D-Grafik-Software das<br />

erste Release der neuen 2.6x-<br />

Serie vorgelegt. Dabei flossen<br />

zahlreiche Verbesserungen ein,<br />

die im Rahmen des Google<br />

Summer of Code entstanden<br />

(http:// tinyurl. com/ lu1211‐<br />

blender). Als wichtigste Erweiterung<br />

betrachten die Entwickler<br />

die Möglichkeit, nun Lautsprecher-Objekte<br />

frei in den<br />

Szenen zu platzieren, um so<br />

später 3D-Sound zu rendern.<br />

Viel Arbeit floss auch in die<br />

Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit<br />

nahezu aller Dialoge<br />

im Animationssystem.<br />

Neue<br />

Modifier erleichtern<br />

den Umgang<br />

mit Vertex-Gruppen,<br />

die Game-<br />

Engine erhielt etliche<br />

Erweiterungen.<br />

Allerdings<br />

brachte die neue<br />

Version auch Bugs mit, die das<br />

Projekt kurz vor Drucklegung<br />

mit dem ersten Bugfix-Release<br />

2.60a gleich ausbügelte. (jlu)<br />

Canonical baut um und weitet das Produktspektrum aus<br />

Im Vorfeld von Ubuntu 12.04<br />

„Precise Pangolin“, das wieder<br />

eine LTS-Version werden soll,<br />

baut Canonical seine Firmenstruktur<br />

sowie seine Vertriebswege<br />

und Produktpalette aus.<br />

Dazu richtet das Unternehmen<br />

seine bisher in die drei Bereiche<br />

Unternehmenskunden, OEMs<br />

und Endkunden gegliederte Organisation<br />

neu nach Tätigkeitsfeldern<br />

aus: Der gesamte Vertrieb<br />

untersteht einem neuen<br />

Sales and Business Development<br />

Team, um Support kümmert<br />

sich übergreifend ein Professional<br />

and Engineering Services<br />

Team. Pro duktmanagement<br />

und Presse arbeit<br />

fließen künftig im Communications<br />

and Product Management<br />

Team zusammen, die Arbeit am<br />

Ubuntu Software Center übernimmt<br />

die Online Services<br />

Group. Von dieser über alle<br />

Kundengruppen hinweg funktional<br />

organisierten Struktur<br />

verspricht sich Canonical eine<br />

deutlich höhere Effizienz. Die<br />

allgemeine Produkt strategie<br />

gibt dabei auch weiterhin Firmengründer<br />

Mark Shuttleworth<br />

vor (http:// tiny<br />

url. com/ lu1211‐canonical).<br />

Und er hat einiges vor: Nach<br />

dem Release von Ubuntu 12.04<br />

LTS, das mit Hinblick auf Firmenkunden<br />

einen auf fünf<br />

Jahre verlängerten Desktop-<br />

Support erhält, soll Ubuntu<br />

Blender 2.60 bringt zahlreiche<br />

Verbesserungen bei der Usability,<br />

der Behandlung von Vertex-<br />

Gruppen sowie bei 3D-Audio.<br />

nicht nur auf PCs, Tablets und<br />

Servern, sondern auch auf Mobiltelefonen,<br />

TV-Geräten und<br />

im Auto einen festen Platz finden<br />

(http:// www. mark shuttle<br />

worth. com/ archives/ 820).<br />

Spätestens im zweiten Quartal<br />

2014 will Shuttleworth<br />

die se ambitionierten Pläne mit<br />

Ubuntu 14.04 umgesetzt haben.<br />

In der Zwischenzeit baut<br />

Canonical seine OEM-Partnerschaften<br />

weiter aus: Zusammen<br />

mit dem PC-Hersteller Dell vertreibt<br />

man demnächst Rechner<br />

mit vorinstalliertem Ubuntu im<br />

chinesischen Einzelhandel – in<br />

rund 220 Geschäften soll es<br />

dort verschiedene Modelle zu<br />

kaufen geben. (jlu) ■


aktuelles<br />

Buchtipp<br />

JJJII<br />

Bernhard Stockmann<br />

CSS in der Praxis<br />

Galileo Computing, 2011<br />

Video, 39,90 Euro<br />

ISBN 978-3-3862-1723-1<br />

Video-Tutorial zum Praxiseinsatz von CSS<br />

Wissen Sie, was ein „Beistrich“ ist?<br />

So nennt der Österreicher das<br />

Komma. Die lokalen Varianten des<br />

Deutschen gehören aber nur zu<br />

den Randinformationen, die<br />

dieses Video-Tutorial vermittelt.<br />

Vor allem lernen Sie jede Menge<br />

über CSS – und das ziemlich gut.<br />

Der Trainer Bernhard Stockmann<br />

spricht von der Wortwahl abgesehen<br />

übrigens eher hochdeutsch<br />

und begleitet Sie in angenehmen<br />

Tonfall durch das Training.<br />

Los geht das Ganze mit HTMLund<br />

CSS-Grundlagen, gepaart mit<br />

ein paar Tipps zu Editoren und interessanten<br />

Websites. Im Wesentlichen<br />

dreht sich alles um eine<br />

Seite, die mittels CSS immer wieder<br />

anders erscheint. Dabei gibt<br />

es einen stetigen Wechsel zwischen<br />

CSS und der Anzeige. Selektoren,<br />

Klassen, das Einbinden der<br />

Stylesheets, Einheiten, das Gestalten<br />

der Schrift, der Dokumentenfluss,<br />

das Box-Modell, Floats,<br />

mehrspaltiges Layout und aufklappbare<br />

Menüs – die Vielfalt der<br />

Themen nimmt von Kapitel zu<br />

Kapitel zu, bis Sie (fast) alle Möglichkeiten<br />

kurz kennengelernt haben.<br />

Danach geht es an die Praxis,<br />

sprich: das beispielhafte Gestalten<br />

von einer einfachen Website bis<br />

hin zum komplexen Portal.<br />

Bernd Stockmann erläutert die<br />

Technologien und zeigt das Ergebnis<br />

dann direkt im Browser. Einsteiger<br />

mag teils verblüffen, was<br />

CSS alles kann, und selbst Entwicklern,<br />

die bereits ein wenig Bekanntschaft<br />

mit CSS gemacht haben,<br />

bieten die Demonstrationen<br />

immer noch das eine oder andere.<br />

Absolute Profis in Sachen CSS<br />

greifen eher weniger zu diesem<br />

Training. Dafür gehören aber<br />

Webdesigner zum Zielpublikum,<br />

alles in allem also Einsteiger bis<br />

Fortgeschrittene in Sachen CSS.<br />

Das Tutorial geht zudem auf die<br />

speziellen Anforderungen anderer<br />

Ausgabegeräte ein, wie Drucker<br />

oder Smartphones sowie auf das<br />

Gestalten barrierefreier Seiten.<br />

Daneben widmet sich ein Kapitel<br />

der Zukunft der Web-Standards.<br />

Es zeigt, was mit CSS3 schon jetzt<br />

möglich ist und was die Entwickler<br />

noch planen. Das Training ist insgesamt<br />

so gestaltet, dass Einsteiger<br />

gut folgen können, ohne dass<br />

sich Fortgeschrittene langweilen.<br />

Es verbindet Theorie und Praxis,<br />

indem es die Grundlagen kurz erläutert<br />

und dann gleich demonstriert<br />

– also kein verkopftes, sondern<br />

eher kurzweiliges Training.<br />

(Michael Müller/agr)<br />

JJJJJ<br />

Frederik Ramm,<br />

Jochen Topf<br />

OpenStreetMap<br />

3., erweiterte Auflage<br />

Lehmanns, 2011<br />

369 Seiten, Softcover<br />

29,95 Euro<br />

ISBN 978-3-86541-375-8<br />

Openstreetmap in allen Aspekten vorgestellt<br />

Openstreetmap (OSM) zählt neben<br />

der Wikipedia zu den wenigen,<br />

großen Open-Source-Projekten,<br />

die sich an Menschen ohne<br />

besondere technische Fähigkeiten<br />

wenden. An diese Zielgruppe richten<br />

sich auch die Autoren des<br />

Buches, das klar strukturiert und<br />

verständlich geschrieben alle wesentlichen<br />

Aspekte<br />

des Themas<br />

behandelt. Es beschreibt<br />

zunächst<br />

die Grundlagen<br />

der Geo-Ortung<br />

und speziell von<br />

OSM. In vielen<br />

Teilen geht der<br />

Text dabei so weit<br />

in die Tiefe, dass<br />

selbst OSM-Kenner<br />

noch Neues<br />

erfahren.<br />

Die Grundlagen des Kartierens –<br />

wie man Wege erzeugt und auszeichnet,<br />

warum es keine Flächen<br />

gibt und vieles mehr – behandelt<br />

der erste Teil des Buches, die Beschreibung<br />

der Editoren Josm<br />

und Potlatch und Merkaator<br />

nimmt im zweiten Teil breiten<br />

Raum ein. Teil 3 behandelt technische<br />

Fragen<br />

rund um die<br />

OSM-Karten. Dabei<br />

diskutiert das<br />

Autorenduo auch<br />

Fragen rund um<br />

die Lizenz und<br />

deren vom Projekt<br />

angestrebten<br />

Wechsel. Der<br />

vierte und letzte<br />

Teil widmet sich<br />

speziellen Themen,<br />

wie der<br />

OSM-API, Osmosis und dem Imund<br />

Export der Daten. Dabei<br />

kommt auch der Betrieb eines<br />

eigenen OSM-Servers zur Sprache.<br />

Die Autoren nennen viele<br />

wichtige, mit OSM im Zusammenhang<br />

stehende Webseiten wie Walking-papers.org<br />

und Openstreetbugs.org<br />

(heute: Openstreetbugs.<br />

schokokeks.org). Eine zusammenfassende<br />

Übersicht dieser URLs<br />

fehlt jedoch. Einige Fakten sind<br />

inzwischen nicht mehr aktuell: So<br />

findet der aktuelle Online-Editor<br />

Potlatch2 keine Erwähnung, sondern<br />

nur die veraltete Variante<br />

Potlatch. Ähnliches gilt für andere<br />

Software im Buch. Trotz dieser<br />

Schwächen eignet sich das Buch<br />

uneingeschränkt für alle OSM-<br />

Nutzer und solche, die sich mit<br />

der Materie vertraut machen<br />

möchten. (Karsten Günther/agr) n<br />

24 12 | 11<br />

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eport<br />

Autonome Fahrzeuge<br />

© Claudia Heinstein, Blitzsaloon.de<br />

Das AutoNOMOS-Projekt<br />

der Freien Universität Berlin<br />

Tux am Steuer<br />

Fahren wir in der<br />

Zukunft noch Auto<br />

– und falls ja, wie?<br />

Das Projekt Auto-<br />

NOMOS der FU<br />

Berlin wagt mit<br />

seinem Roboter-<br />

Auto einen Blick<br />

in die Zukunft.<br />

Jan Rähm<br />

README<br />

Forscher der Freien Universität<br />

Berlin haben<br />

ein autonomes Auto<br />

entwickelt, das sogar<br />

für den Straßenverkehr<br />

zugelassen ist. Wir wagen<br />

eine Probefahrt.<br />

Ein schöner Oktobermorgen in<br />

Berlin, am strahlend blauen Himmel<br />

schiebt sich nur ab und an<br />

ein Wölkchen vor die Sonne.<br />

Noch bleibt der Verkehr zwischen<br />

Brandenburger Tor und Siegessäule<br />

überschaubar, nimmt aber<br />

stetig zu. Mit jeder Grünphase<br />

strömen mehr Fahrzeuge von Ost<br />

nach West und andersherum. Da<br />

fahren Kleinwagen, Mittelklasse-<br />

Limousinen und ab und an auch<br />

mal eine Luxus-Karosse. So sehr<br />

sich all die Autos unterscheiden,<br />

die an uns vorbeirollen, eines haben<br />

alle diese Fahrzeuge doch gemeinsam:<br />

Am Steuer sitzt ein<br />

Mensch und sorgt für – hoffentlich<br />

– sichere Fahrt.<br />

Wir stehen auf der Straße des<br />

17. Juni und warten. Nach ein<br />

paar Minuten wendet ein entgegenkommender<br />

Kombi rasant<br />

und bleibt dann kurz vor uns auf<br />

dem Parkstreifen stehen. Auf den<br />

ersten Blick sieht der Wagen aus,<br />

wie Kombis nun einmal aussehen<br />

– doch halt, irgendetwas ist anders:<br />

Auf einem kleinen Gestell<br />

auf dem Dach des Wagens rotiert<br />

ein Zylinder, der etwas größer<br />

ausfällt als eine Getränkedose. An<br />

verschiedenen Stellen der Karosserie<br />

finden sich seltsame schwarze<br />

Kästchen montiert, zudem<br />

sitzt am Hinterrad ein Gestell,<br />

wie man es sonst nur von Autos<br />

beim Crash-Test kennt.<br />

Das geheimnisvolle<br />

Geisterauto<br />

Der geheimnisvolle Kombi parkt<br />

ein, allein. Der Fahrer, Tinosch<br />

Ganjineh, winkt uns währenddessen<br />

fröhlich aus dem Fenster zu<br />

(Abbildung A). Er sitzt im Made­<br />

InGermany, dem wohl ersten Auto<br />

in Berlin, das alleine fahren kann:<br />

Das autonome Fahrzeug, sozusagen<br />

ein Roboter, fährt von selbst,<br />

lenkt alleine, erkennt Ampeln<br />

und Hindernisse und entscheidet<br />

(in Maßen) eigenständig.<br />

Der MadeInGermany ist bereits<br />

das zweite Auto seiner Art und<br />

wurde im Rahmen des Auto-<br />

NOMOS-Projektes [1] an der freien<br />

Universität Berlin entwickelt.<br />

Dessen technischer Leiter, der<br />

freundlich winkende Informatiker<br />

Tinosch Ganjineh, hat uns zu<br />

einer Probefahrt im autonomen<br />

Pkw eingeladen. Wir steigen in<br />

den Fond, und schon geht es los.<br />

Tinosch Ganjineh sitzt zwar<br />

hinter dem Steuer, doch weder<br />

seine Hände noch seine Füße berühren<br />

die Steuerelemente: Er<br />

fährt nur als sogenannter Sicherheitsfahrer<br />

mit: Im Notfall könnte<br />

er während der Fahrt jederzeit<br />

eingreifen und die Computersteuerung<br />

„überstimmen“. Rechts<br />

neben ihm sitzt Miao Wang, ein<br />

Notebook auf dem Schoß. Der Informatiker<br />

überwacht die Rechnertechnik<br />

und Sensorik des<br />

MadeInGermany. Der Computer<br />

auf Wangs Schoß meldet kurz,<br />

dass alle Systeme bereit sind.<br />

Dann blinkt der Kombi, rollt an<br />

und nutzt die nächste größere<br />

Lücke, um sich in den Verkehrsstrom<br />

einzufädeln – alles wie von<br />

26 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Autonome Fahrzeuge<br />

report<br />

selbst. Es fühlt sich im<br />

ersten Moment schon ein<br />

wenig komisch an, das<br />

Auto ganz ohne menschlichen<br />

Eingriff selbst lenken<br />

und beschleunigen zu<br />

sehen und vor allem zu<br />

fühlen. Nur wenige Sekunden<br />

später jedoch lehnen<br />

wir uns bereits entspannt<br />

zurück und genießen<br />

die Fahrt. Sie fühlt<br />

sich nun nicht mehr viel<br />

anders an als eine Tour in<br />

einem Taxi. Der MadeIn­<br />

Germany beschleunigt<br />

und bremst fast ebenso<br />

sanft, aber bestimmt, wie<br />

das auch ein guter Taxifahrer<br />

machen würde.<br />

Wir schwimmen problemlos im<br />

einsetzenden Berufsverkehr mit,<br />

die erste Ampel zeigt grün. Ein<br />

Blick über Wangs Schulter zeigt,<br />

dass der Computer das schon lange<br />

erfasst hat. In einem Videofenster<br />

sehen wir die Straße vor<br />

uns und die Ampel. Ein Kästchen<br />

um das grüne Licht signalisiert,<br />

dass der Computer weiß, dass wir<br />

weiterfahren dürfen. Die nächste<br />

Ampel allerdings schaltet auf Rot.<br />

Bei Wang: Das gleiche Bild, nur<br />

diesmal sitzt das Kästchen um<br />

das rote Licht. Der Computer<br />

spricht’s, der MadeInGermany<br />

stoppt. Als die Ampel auf Grün<br />

springt, vermeldet der Rechner<br />

den Vorgang sofort, das Auto<br />

fährt weiter.<br />

Palette an Sensoren und Laser-<br />

Scannern sowie einen Kofferraum<br />

voll mit Rechentechnik.<br />

In der Front- und der Heckschürze<br />

des MadeInGermany sind je drei<br />

kleine Laser-Scanner verbaut, mit<br />

denen das Fahrzeug Objekte in<br />

Rundumsicht auf über 100 Metern<br />

Abstand erkennt. Bei dem<br />

eingangs als „rotierende Getränkedose“<br />

beschriebenen Zylinder auf<br />

dem Dach (Abbildung B) handelt<br />

es sich in Wahrheit um einen<br />

rotierenden Laserscanner, der<br />

64 Laserstrahlen in die Umgebung<br />

wirft. Mit ihm auf dem Dach und<br />

den anderen sechs Scannern stehen<br />

dem Fahrzeugrechner insgesamt<br />

zwei unabhängige Systeme<br />

für das Erkennen von Autos und<br />

Passanten zur Verfügung. Um<br />

überhaupt zu wissen, wo es ist,<br />

nutzt das Auto einen Empfänger<br />

für das Global Positioning System<br />

(GPS). Fallen die Satellitensignale<br />

einmal aus, etwa wenn der Wagen<br />

in einen Tunnel fährt, springt eine<br />

sogenannte Inertialeinheit ein und<br />

ermittelt anhand der Daten von<br />

Beschleunigungssensoren sowie<br />

eines elektronischen Gyro skops<br />

die Position des Fahrzeugs. Durch<br />

zusätzliche Korrektursignale errechnet<br />

die GPS-Einheit die Position<br />

des Fahrzeugs mit einem Fehler<br />

weit unter einem Meter: Anders<br />

als bei einem handelsüblichen<br />

Navi muss der Rechner des Made­<br />

InGermany für die Spurführung im<br />

Zentimeter-Bereich agieren.<br />

A Darf ich Sie mitnehmen?<br />

Tinosch Ganjineh<br />

von den AutoNOMOS<br />

Labs lädt uns zu einer<br />

Testfahrt ein.<br />

Viel aufwändige<br />

Technik an Bord<br />

Wir nutzen die Zeit, um<br />

über das Roboterfahrzeug<br />

zu sprechen.<br />

Tinosch Ganjineh erklärt<br />

uns die Technik: „Wir erfassen<br />

mithilfe von zwei<br />

Farbkameras die Ampeln.<br />

Über den Farbwert kann<br />

dann der Schaltzustand<br />

ermittelt werden und das<br />

Fahrzeug reagiert dann<br />

entsprechend.“ Außer<br />

den Kameras gibt es freilich<br />

noch eine ganze<br />

B Der Laser-Scanner<br />

auf dem Dach des<br />

Made InGermany erkennt<br />

Objekte in bis zu<br />

70 Metern Entfernung<br />

(in Abhängigkeit von<br />

der Reflektivität sogar<br />

bis zu 90 Meter).<br />

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12 | 11 27


eport<br />

Autonome Fahrzeuge<br />

C Tux an Bord – die<br />

gesamten Berechnungen<br />

zur Steuerung des<br />

MadeInGermany erledigt<br />

ein Linux-System<br />

Glossar<br />

im Kofferraum.<br />

CAN-Bus: Controller<br />

Area Network (ISO<br />

11898). Ein asynchrones,<br />

serielles Feldbus-System<br />

für die Vernetzung<br />

von Steuergeräten<br />

in Automobilen.<br />

Es existieren eine<br />

Lowspeed- (125 kbit/​s)<br />

und eine Highspeed-<br />

Variante (1 Mbits/​s).<br />

D Trotz des deutlich<br />

sichtbaren Hinweises<br />

auf dem Kofferraum<br />

halten viele Autofahrer<br />

keinen Abstand zum<br />

Versuchsfahrzeug.<br />

Tux steuert aus<br />

dem Kofferraum<br />

Die Messergebnisse der Sensoren<br />

landen im Kofferraum des Kombis<br />

auf einem nahezu handelsüblichen<br />

x86-PC, auf dem Linux<br />

läuft (Abbildung C). Was das System<br />

berechnet hat, geht dann in<br />

Form von Steuersignalen via<br />

CAN-Bus [2] an die verschiedenen<br />

Komponenten des Autos.<br />

Im MadeInGermany dient der<br />

CAN-Bus dazu, Bremsen, Gaspedal<br />

und (über einen zusätzlichen<br />

elektrischen Motor an der Lenksäule)<br />

die Lenkung zu steuern.<br />

Auf diese Weise kann das System<br />

beschleunigen, bremsen sowie<br />

um Kurven lenken und hat daneben<br />

auch Zugriff auf Funktionen<br />

wie Blinker und Hupe. Das Verfahren<br />

nennt sich Drive-by-wire.<br />

Ein heftiger Ruck schreckt uns<br />

aus dem Gespräch: Soeben hat<br />

uns ein freundlicher Berliner geschnitten.<br />

Der MadeInGermany<br />

hat prompt reagiert und eine etwas<br />

heftigere Bremsung vollführt<br />

– übrigens die einzige dieser Art<br />

auf unserer Testfahrt.<br />

Tinosch Ganjineh erzählt, während<br />

eines anderen Tests sei neben<br />

einem Kamera-Team auch<br />

„Freund Murphy“ an Bord gewesen.<br />

Und wie es nach dessen Gesetz<br />

kommen musste, patzte der<br />

MadeInGermany an einer<br />

Ampel, sodass der Informatiker<br />

als Sicherheitsfahrer<br />

einmal kräftig die<br />

Bremse treten musste. So<br />

etwas sei ärgerlich, aber<br />

bei einem Versuchsfahrzeug<br />

müsse man das ab<br />

und an schlicht hinnehmen.<br />

Im konkreten Fall<br />

hatte die Sonne die Ampel<br />

in einem so ungünstigen<br />

Winkel beschienen, dass<br />

die Kameras die Farbe nur<br />

noch extrem schlecht<br />

wahrnehmen konnten.<br />

Nach gut zwanzig Minuten<br />

autonomer Fahrt sind<br />

wir zurück am Brandenburger<br />

Tor. Die Fahrt war auf angenehme<br />

Art spektakulär unspektakulär.<br />

Hätte nicht ein deutlich sichtbares<br />

Schild „Erprobungsfahrt“<br />

am Kofferraum geklebt (Abbildung<br />

D), der Kombi wäre zwischen<br />

all den anderen Autos<br />

kaum noch aufgefallen – nun ja,<br />

bis auf seine Laser-Scanner und<br />

Sensoren.<br />

In zwanzig Jahren<br />

nur noch autonom<br />

Unsere Fahrt in einem der ersten<br />

straßenzugelassenen autonomen<br />

Autos ist vorüber. Sie gibt einen<br />

info<br />

[1] AutoNOMOS-Projekt:<br />

http:// www. autonomos. inf. fu‐berlin. de<br />

[2] CAN-Bus:<br />

http:// de. wikipedia. org/ wiki/ CAN‐Bus<br />

[3] DLF – „Auf dem Weg zur neuen Mobilität“:<br />

http:// www. dradio. de/ dlf/ sendungen/​<br />

forschak/ 1296107/<br />

[4] Robocup: http:// www. robocup. org<br />

[5] Darpa Grand Challenge: http:// de.​<br />

wikipedia. org/ wiki/ DARPA_Grand_Challenge<br />

[6] EyeDriver (YouTube):<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐eyedriver<br />

[7] WDR 5 – „Lenken mit den Augen“: http://​<br />

www. radiofuzzie. com/ proben‐rundfunk.​<br />

html# Leonardo_AutoNOMOS<br />

[8] BrainDriver (YouTube):<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐braindriver<br />

[9] „Leonie“: http:// tinyurl. com/ lu1211‐leonie<br />

[10] Google Self Driving Car:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐googlecar<br />

28 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Autonome Fahrzeuge<br />

report<br />

Vorgeschmack auf das, was schon<br />

in zwanzig Jahren völlige Normalität<br />

auf unseren Straßen sein<br />

könnte [3]. Bereits heute helfen<br />

ähnliche Systeme schon beim Fahren<br />

und greifen auch immer häufiger<br />

sanft ins Geschehen ein. Und<br />

wie sieht es mit selbst gelenkten<br />

Autos aus? Was wird aus denen?<br />

Diese Frage weiß uns Professor<br />

Raúl Rojas, Leiter der Arbeitsgruppe<br />

Künstliche Intelligenz an<br />

der Freien Universität Berlin, zu<br />

beantworten. Er prophezeit: „Wer<br />

noch selbst Auto fahren will –<br />

was übrigens viel unsicherer sein<br />

wird, als den Computer steuern<br />

zu lassen – wird das am Wochenende<br />

in einem Park tun.“ Selbst<br />

steuern als Freizeitspaß – schöne<br />

neue Auto-Welt. (jlu) n<br />

Begonnen hatte es mit AutoNOMOS beim Fußball in der<br />

Roboterliga: Ein Team der Freien Universität Berlin nahm<br />

mehrfach am Robocup [4] teil und wurde schließlich Weltmeister.<br />

Die Teammitglieder freuten sich, verloren aber<br />

gleichzeitig ein wenig den Ansporn. Da kam es gerade recht,<br />

dass in Amerika die Darpa Grand Challenge [5] ausgerufen<br />

worden war: ein Wettrennen für autonome Fahrzeuge. Start<br />

war im November 2007.<br />

Die Berliner wollten dabei sein, hatten aber zwei Probleme:<br />

erstens die Zeit, zweitens das Budget. Nur 100 000 Euro<br />

mussten reichen, um ein Auto zu kaufen und es technisch<br />

umzurüsten, wofür nur wenige Monate verblieben. Das passende<br />

Fahrzeug<br />

– den<br />

künftigen Spirit<br />

of Berlin (Abbildung<br />

E) – fanden<br />

die Informatiker<br />

in Kanada,<br />

kauften<br />

es über ein Online-Auktionshaus<br />

und verschifften<br />

es<br />

dann mit Umweg<br />

via USA<br />

über den Atlantik<br />

nach<br />

Deutschland.<br />

Erst Anfang<br />

2007 ging es<br />

dann mit der<br />

eigentliche Entwicklungsarbeit<br />

los.<br />

E Mit dem Spirit<br />

Aber es<br />

of Berlin nahmen<br />

klappte: Das die Forscher der<br />

Team Berlin FU Berlin an der<br />

meisterte die<br />

Darpa Grand<br />

Vorausscheidungen<br />

und<br />

Challenge teil.<br />

kam ins Halbfinale<br />

der Darpa Grand Challenge, also<br />

unter die dreißig besten Teams. Hier<br />

mussten sie sich mit Größen wie der<br />

Stanford University oder dem MIT<br />

(Massachusetts Institute of Technology)<br />

messen. Sie gewannen zwar<br />

nicht, demonstrierten jedoch eindrucksvoll,<br />

dass es auch mit wenig<br />

Zeit und noch weniger Geld möglich<br />

ist, ein autonomes Auto zu entwickeln.<br />

In der Folge wurde der Spirit of<br />

Berlin stetig weiterentwickelt. So<br />

spendierten die Forscher dem Wagen<br />

Die Geschichte des AutoNOMOS-Projekts<br />

unter anderem eine Augensteuerung ([6],[7]), als Gag am<br />

Rande konnte man das Fahrzeug auch per Smartphone und<br />

Tablet dirigieren.<br />

Die nächste Stufe stellte ab 2010 der MadeInGermany dar.<br />

Das Gefährt, das sich nun direkt elektronisch ansprechen<br />

und steuern ließ, erhielt eine Gedankensteuerung [8]. Als<br />

Nächstes brachten die Forscher ihm bei, auf Zuruf ganz allein<br />

eine vorprogrammierte Route abseits des Straßenverkehrs<br />

zu fahren. Das autonome Fahren mit Straßenzulassung<br />

stellt den aktuellen Höhepunkt der Entwicklung dar.<br />

Noch in diesem Jahr wollen die Berliner (Abbildung F) ihr<br />

drittes autonomes Fahrzeug der Öffentlichkeit vorstellen,<br />

ein Elektroauto.<br />

AutoNOMOS ist allerdings<br />

nicht das einzige Projekt,<br />

das sich mit der Entwicklung<br />

autonomer Fahrzeuge<br />

beschäftigt: In Deutschland<br />

gibt es ein zweites<br />

Team in Braunschweig,<br />

das ebenfalls bereits eine<br />

Straßenzulassung für sein<br />

Fahrzeug [9] hat. Über die<br />

derzeit wohl größte Flotte<br />

autonomer Wagen verfügt<br />

derzeit allerdings der<br />

Suchmaschinenbetreiber<br />

Google in seinem Entwicklungsteam<br />

[10].<br />

Die Bilder<br />

Abbildungen 1, 5, 6:<br />

AutoNOMOS Labs,<br />

http:// www. autono<br />

mos‐labs. de<br />

Abbildungen 2, 3, 4:<br />

Claudia Heinstein,<br />

http:// blitzsaloon. de<br />

F Das AutoNOMOS-<br />

Team schraubt bereits<br />

an ihrem dritten Roboter-Auto:<br />

Diesmal wird<br />

es ein Elektrofahrzeug.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 29


schwerpunkt<br />

OpenWRT<br />

W<strong>LAN</strong>-Router mit OpenWRT funktional ausbauen<br />

Tiefergelegt<br />

Mit der kostenlosen Firmware-Alternative OpenWRT erweitern Sie das<br />

Einsatz spektrum vieler W<strong>LAN</strong>-Router und Access-Points um zahlreiche<br />

professionelle Funktionen und viele nützliche Dienste. Martin Loschwitz<br />

© Richard Hoffkins, 123RF<br />

README<br />

OpenWRT ist eine alternative<br />

Firmware für<br />

viele W<strong>LAN</strong>-Router, die<br />

deren Funktionsumfang<br />

um ein Vielfaches erweitert.<br />

Wer ein passendes<br />

Gerät sein<br />

Eigen nennt, bohrt es<br />

mit OpenWRT kostenlos<br />

ordentlich auf – Profi-<br />

Funktionen inbegriffen.<br />

Linux-Enthusiasten sagt man<br />

nach, dass sie das freie Betriebssystem<br />

am liebsten auf sämtlichen<br />

Geräten des Alltags betreiben<br />

möchten – Toaster, Kaffeemaschinen<br />

und Kühlschränke inbegriffen.<br />

In den letzten 15 Jahren<br />

hat Linux den Weg auf verschiedenste<br />

Geräte gefunden. Bekannt<br />

geworden ist die D-Box 2, auch<br />

für Apples iPod gibt es Linux-Portierungen.<br />

Spätestens seit Android<br />

kann jeder Linux stets dabeihaben<br />

– und zusätzlich zu den<br />

Hersteller-Firmwares kursieren<br />

diverse alternative Versionen.<br />

Verschiedene Wireless-<strong>LAN</strong>­<br />

Accesspoints stützen sich ebenfalls<br />

auf Firmware, die auf Linux<br />

aufbaut. Und wie nicht anders zu<br />

erwarten, haben sich findige Entwickler<br />

auch hier darangemacht,<br />

die vorhandene Firmware aufzubohren.<br />

Auf diese Weise entstand<br />

das OpenWRT-Projekt, das eine<br />

Aftermarket-Firmware für verschie<br />

dene W<strong>LAN</strong>-Geräte anbietet.<br />

Der Name OpenWRT weist noch<br />

auf die Anfänge des Projektes hin.<br />

Diese liegen rund acht Jahre zurück:<br />

Linksys, das damals noch<br />

nicht zu Cisco gehörte, vertrieb<br />

seinen W<strong>LAN</strong>-Router WRT54G<br />

mit Linux-Firmware, stellte aber<br />

deren Quellen nicht zur Verfügung<br />

und verstieß damit klar<br />

gegen die GPL. Nachdem einige<br />

Entwickler davon Wind bekamen,<br />

appellierten sie öffentlich an<br />

Linksys und wurden schließlich<br />

erhört: Das Unternehmen veröffentlichte<br />

fast den vollständigen<br />

Quelltext der Router-Firmware<br />

und legte damit den Grundstein<br />

für die Bastler.<br />

Seit 2004 gibt es offiziell das<br />

OpenWRT-Projekt, und die Firmware<br />

hat seither einige Sprünge<br />

nach vorn gemacht, was Funktionen<br />

und Qualität angeht.<br />

Eigentlich trifft der Name Open­<br />

WRT nur noch teilweise zu: Freilich<br />

gibt es aktuelle OpenWRT-<br />

Versionen auch für den Veteran<br />

von Linksys, aber die Macher von<br />

OpenWRT vergrößerten das<br />

Spektrum der unterstützten Geräte<br />

über die Jahre kontinuierlich.<br />

Viele W<strong>LAN</strong>-Router und Access-<br />

Points setzen intern auf die gleichen<br />

Komponenten: Geräte von<br />

Cisco und Asus können beispielsweise<br />

völlig unterschiedlich aussehen,<br />

verwenden aber unter der<br />

Haube exakt die gleiche Technik.<br />

Die passende Hardware<br />

Um herauszufinden, ob Open­<br />

WRT das eigene Gerät unterstützt,<br />

empfiehlt sich ein Blick<br />

auf die Website des OpenWRT-<br />

Projektes [1]. Dort findet sich<br />

eine ausführliche Liste aller unterstützter<br />

Devices nebst Zusatzinfos.<br />

Möchten Sie sich einen<br />

30 12 | 11<br />

www.linux-user.de


OpenWRT<br />

schwerpunkt<br />

Router oder AP speziell für Open­<br />

WRT kaufen, gehen Sie am besten<br />

mit einem Smartphone in der Tasche<br />

zum Elektronikmarkt Ihres<br />

Vertrauens und vergleichen vor<br />

Ort anhand der genannten Liste<br />

Preise und Funktionen.<br />

Vorsicht ist geboten, denn der<br />

Teufel steckt im Detail: Allein von<br />

Linksys WRT54G (und dem verwandten<br />

WRT54GS) gibt es gut<br />

zwei Dutzend Hardware-Revisionen,<br />

von denen längst nicht alle<br />

mit OpenWRT funktionieren.<br />

Deshalb gilt: Unbedingt auf das<br />

Etikett achten, das auf der Verpackung<br />

des Gerätes prangt – darauf<br />

steht üblicherweise die Hardware-<br />

Revision. Alternativ gibt der Sticker<br />

auf der Unterseite des Routers<br />

ebenfalls Auskunft über Modell<br />

und Revision.<br />

In den folgenden Beispielen verwenden<br />

wir einen Asus WL500G<br />

Premium als Basis. Das Gerät gehört<br />

zur „Oberklasse“ und bringt<br />

außer den üblichen <strong>LAN</strong>-Anschlüssen<br />

auch zwei USB-Ports<br />

mit, die sich noch als sehr nützlich<br />

erweisen werden.<br />

OpenWRT installieren<br />

Haben Sie sich dazu entschlossen,<br />

OpenWRT eine Chance zu geben,<br />

dann stehen Sie gleich vor der<br />

ersten Herausforderung: der Auswahl<br />

der passenden Variante. Aktuell<br />

ist die OpenWRT-Version<br />

10.03, die auf den Codenamen<br />

„Backfire“ hört. Die Entwickler<br />

empfehlen allerdings dringend,<br />

bereits jetzt die Release-Candidate-Version<br />

der nächsten Version<br />

10.03.1 zu verwenden.<br />

Im Download-Bereich der Open­<br />

WRT-Website finden sich für das<br />

Testgerät zwei verschiedene Firmware-Varianten:<br />

eine namens<br />

brcm‐2.4 und eine namens<br />

brcm47xx. Der Unterschied liegt<br />

vor allem darin, dass die erstgenannte<br />

einen Linux-Kernel in<br />

Version 2.4 nutzt, die zweite dagegen<br />

einen Kernel 2.6. Für die<br />

Hardware-Revision v2 des<br />

WL500GP empfehlen die Entwickler<br />

auf der Wiki-Seite für das<br />

Gerät [2] die Variante mit dem<br />

2.4er-Kernel, für die Revision v1<br />

darf es ruhig auch der aktuellere<br />

Betriebssystemkern sein.<br />

Welche Firmware für das eigene<br />

Gerät passt, das finden Sie am<br />

schnellsten über das Wiki von<br />

OpenWRT und dort über die Geräteseite<br />

heraus. Meistens geben<br />

die Entwickler eine eindeutige<br />

Empfehlung ab. Verlinkt ist auf<br />

den Geräteseiten allerdings meist<br />

nur das Stable-Release. Wer auf<br />

den Release-Candidate der nächsten<br />

Version setzen möchte, muss<br />

dann noch einen kleinen Trick<br />

anwenden, um wirklich die richtige<br />

Datei zu erhalten.<br />

Versionsfragen<br />

Zuerst einmal brauchen Sie dazu<br />

den Link zur aktuellen, stabilen<br />

Firmware von der Wiki-Seite des<br />

eigenen Gerätes. Im Falle des von<br />

uns verwendeten WL500GP lautet<br />

der entsprechende Link:<br />

http://downloads.openwrt.org/bacU<br />

kfire/10.03/brcm47xx/openwrt‐brcU<br />

m47xx‐squashfs.trx<br />

Im Anschluss gibt die „Backfire“-<br />

Downloadseite [3] den Blick auf<br />

alle vorhandenen Versionen von<br />

OpenWRT frei. Hier gilt es, die<br />

aktuelle Version von 10.03.1 herauszufinden<br />

– Ende Oktober<br />

2011 war das die 10.03.1-rc5.<br />

Im Link zur stabilen Firmware<br />

von der Geräteseite ersetzen Sie<br />

dann einfach die Versionsnummer<br />

– also 10.03 – durch die neue,<br />

also 10.03.1‐rc5. Der vollständige<br />

Link für unseren Asus WL500GP<br />

lautet also:<br />

http://downloads.openwrt.org/bacU<br />

kfire/10.03.1‐rc5/brcm47xx/openwU<br />

rt‐brcm47xx‐squashfs.trx.<br />

Der Artikel bezieht sich im Folgenden<br />

auf den zu Redaktionsschluss<br />

letzten Release-Candidate<br />

von OpenWRT 10.03.1, also die<br />

oben genannte Version rc5.<br />

Steht die passende Firmware­<br />

Variante fest, und haben Sie die<br />

zugehörige Datei auf der Platte –<br />

die Firmware-Files enden auf .trx<br />

– dann geht es mit der Installa ­<br />

tion weiter. Auch bei diesem<br />

Punkt gibt es einige Unterschiede<br />

zwischen den Routern verschiedener<br />

Hersteller. Glücklich dürfen<br />

Sie sich schätzen, wenn Sie Open­<br />

WRT einfach mittels der Update-<br />

Funktion des Webinterfaces der<br />

Hersteller-Firmware installieren<br />

können. Das klappt gerade bei älteren<br />

Geräten sehr zuverlässig.<br />

Neuere Modelle oder Router mit<br />

aktueller Hersteller-Firmware<br />

sind so einfach nicht zu überlisten.<br />

Die Hardware-Bauer haben<br />

ihre neueren Firmwares nämlich<br />

mit Funktionen ausgestattet, die<br />

das Flashen von „falscher“ Firmware<br />

verhindern. Im Rahmen der<br />

regulären Updates hatte mancher<br />

Images aufgespielt, die für andere<br />

Geräte gedacht waren, und damit<br />

seinen AP „gebrickt“.<br />

Dieser Begriff „to brick“ und das<br />

Wort „brick“ – also Ziegelstein –<br />

im Allgemeinen bezeichnet in der<br />

Entwicklergemeinde übrigens jeden<br />

Vorgang, der aus dem teuren<br />

Gerät einen extravaganten Briefbeschwerer<br />

macht, ihn also dauerhaft<br />

zerstört. Um das zu verhindern,<br />

haben die Hardware-<br />

Hersteller die Funktionen für das<br />

Firmware-Update in ihrer Software<br />

entsprechend angepasst und<br />

sperren so ärgerlicherweise auch<br />

OpenWRT aus.<br />

Die TFTP-Methode<br />

Der WL500GP im Test ist so ein<br />

Fall: Das Flashen von OpenWRT<br />

per Webinterface der Originalfirmware<br />

verweigert dieselbe<br />

konsequent. Falls Sie ebenfalls<br />

vor diesem Problem stehen, sollten<br />

Sie die Flinte aber trotzdem<br />

noch nicht ins Korn werfen, denn<br />

mit TFTP lässt sich OpenWRT<br />

sicher installieren.<br />

Prinzipiell funktioniert das so:<br />

Die APs und Router haben einen<br />

eigenen Modus für das Aufspielen<br />

neuer Betriebssysteme. Er heißt<br />

Diag-Modus. Ein Gerät im Diag-<br />

Modus reagiert auf TFTP-Befehle.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 31


schwerpunkt<br />

OpenWRT<br />

A So präsentiert sich<br />

das OpenWRT-Webinterface<br />

LuCi nach<br />

dem ersten Login.<br />

B Über Network | Interfaces<br />

lassen sich die<br />

Eigenschaften des<br />

<strong>LAN</strong>-Interfaces<br />

des OpenWRT<br />

konfigurieren.<br />

Bei TFTP handelt es sich um einen<br />

schlankeren Abkömmling des<br />

FTP-Protokolls, der wiederum<br />

ganz speziell für Aufgaben wie<br />

diese entwickelt wurde.<br />

Am Anfang des Vorganges steht<br />

die Installation von tftp, dem<br />

Kommandozeilen-Client für<br />

TFTP, der im gleichnamigen Paket<br />

steckt. Es ist sinnvoll, das Programm<br />

aus dem Ordner heraus zu<br />

starten, in dem schon das Open­<br />

WRT-Image für das Device liegt.<br />

Im nächsten Schritt versetzen<br />

Sie den AP oder Router in den<br />

Diag-Modus, was von Gerät zu<br />

Gerät unterschiedlich funktioniert.<br />

Deshalb sei an dieser Stelle<br />

ein weiteres Mal auf die Geräteseite<br />

im OpenWRT-Wiki verwiesen.<br />

Um den WL500GP in den<br />

Diag-Modus zu bekommen, müssen<br />

Sie zuerst den Netzstecker<br />

ziehen. Dann stecken Sie bei gedrückt<br />

gehaltenem Restore-Schalter<br />

(auf der Rückseite des Gerätes)<br />

das Stromkabel wieder ein.<br />

Sobald die Power-LED langsam<br />

blinkt, ist der Diag-Modus aktiv.<br />

Jetzt kommt TFTP ins Spiel:<br />

Mittels tftp IP‐Adresse bauen Sie<br />

eine TFTP-Verbindung mit dem<br />

Gerät auf – die IP des Routers lautet<br />

192.168.1.1, falls Sie keine andere<br />

vergeben haben. Die Befehle<br />

binary, trace und put Firmware‐File<br />

erledigen den Rest. Für Firmware-<br />

File setzen Sie den Name der geladenen<br />

Firmware-Datei ein.<br />

Nach dem ersten Start<br />

Ganz gleich, welche IP-Adresse<br />

vor dem Flashen der neuen Firmware<br />

auf dem Router oder Accesspoint<br />

konfiguriert war: Nachher<br />

lautet die IP-Adresse des Gerätes<br />

in jedem Fall 192.168.1.1. Um<br />

das Gerät nun zu konfigurieren,<br />

ist es daher zumindest kurzzeitig<br />

notwendig, dem eigenen Rechner<br />

eine IP-Adresse in eben diesem<br />

Netzwerk zuzuweisen. Anschließend<br />

steht dem ersten Login<br />

nichts mehr im Weg.<br />

Üblicherweise folgt an dieser<br />

Stelle ein Kulturschock: Frisch<br />

ins talliert verfügt OpenWRT zwar<br />

bereits über ein Webinterface, das<br />

Login funktioniert aber nur mit<br />

telnet: Für den System admini s­<br />

trator root ist noch kein Passwort<br />

gesetzt, ohne das die Anmeldung<br />

via Webinterface aber nicht funktioniert.<br />

Nach dem ersten Login per<br />

Telnet, bei dem Sie tunlichst ein<br />

Passwort für root setzen, funktioniert<br />

dann ausschließlich SSH für<br />

Remote­ Logins. Ab dann steht<br />

auch das Webinterface LuCi zur<br />

Verfügung (Abbildung A).<br />

Die erste Anmeldung erfolgt<br />

also per telnet; das Programm<br />

liegt allen Distributionen bei, Sie<br />

müssen es aber eventuell nachins<br />

tallieren. Das Kommando<br />

telnet 192.168.1.1 stellt die Verbindung<br />

her und startet eine<br />

Shell. Danach setzen Sie mittels<br />

passwd ein neues Passwort für root.<br />

Außerdem deaktiviert OpenWRT<br />

auch Telnet und startet stattdessen<br />

den SSH-Daemon, um verschlüsselten<br />

Login zu ermöglichen.<br />

Ab jetzt wartet auch die Weboberfläche<br />

unter der Adresse<br />

http:// 192. 168. 1. 1 auf Verbindungen.<br />

Der Benutzername lautet<br />

root, das Passwort ist das vorher<br />

per telnet gesetzte. Nach der<br />

erfolgreichen Anmeldung landen<br />

Sie direkt auf der Hauptseite des<br />

Webfrontends.<br />

Das Webinterface<br />

Das Webinterface von OpenWRT<br />

haben die Entwickler in den aktuellen<br />

Release-Candidates von<br />

10.03.1 ordentlich aufpoliert.<br />

Zwei Menüleisten bieten Zugriff<br />

auf sämtliche wichtigen Funktionen.<br />

Die erste, obere beschreibt<br />

32 12 | 11<br />

www.linux-user.de


OpenWRT<br />

schwerpunkt<br />

die verschiedenen Kategorien von<br />

Einstellungsmöglichkeiten; jeweils<br />

darunter gibt die zweite den<br />

Zugriff auf sämtliche Details frei.<br />

Ein Klick auf Network | Interfaces<br />

öffnet die Netzwerkkonfiguration<br />

(Abbildung B). Verwendet<br />

Ihr Netzwerk nicht den Adressraum<br />

192.168.1.0/​24, dann ändern<br />

Sie hier die IP-Adresse des<br />

Gerätes. Ein Klick auf das Icon,<br />

das ein Blatt mit Stift zeigt und<br />

rechts neben dem lan-Interface<br />

zu sehen ist, führt zum dazugehörigen<br />

Dialog. Bei IPv4-Address,<br />

IPv4-Netmask und IPv4-Gateway<br />

geben Sie hier die entsprechenden<br />

Werte an.<br />

Soll der Router selbst die Verbindung<br />

ins Netz herstellen, konfigurieren<br />

Sie auch die PPPoE-<br />

Verbindung auf dieser Seite. Dazu<br />

passen Sie das <strong>WAN</strong>-Interface entsprechend<br />

an. Es empfiehlt sich<br />

dringend, dazu die Zugangsdaten<br />

Ihres Providers griffbereit zu haben.<br />

Ein abschließender Klick auf<br />

Save & Apply speichert und aktiviert<br />

die Änderungen.<br />

Soll das OpenWRT-Gerät als<br />

DHCP-Server im eigenen Netzwerk<br />

fungieren, gilt es nun noch<br />

dhcpd einzurichten. Bei Disable<br />

DHCP for this Interface in der<br />

Netzwerkkonfiguration der lan-<br />

Schnittstelle muss dann der<br />

Haken weg. Das Konfigurationsmenü<br />

Network | Wifi erlaubt zudem,<br />

die W<strong>LAN</strong>-Eigenschaften<br />

der Box festzulegen. Dazu gehören<br />

der W<strong>LAN</strong>-Name (ESSID) sowie<br />

der verwendete Verschlüsselungsmechanismus.<br />

Möchten Sie<br />

einen bestimmten Kanal für die<br />

Funkverbindung verwenden, ist<br />

das Wifi-Menü ebenfalls der richtige<br />

Ort, um das anzugeben.<br />

Im Menüpunkt System können<br />

Sie einen anderen Hostnamen als<br />

den vorgegebenen eintragen. Alle<br />

Änderungen speichern Sie jeweils<br />

via Save in der unteren, rechten<br />

Ecke. Haben Sie den Router entsprechend<br />

der lokalen Voraussetzungen<br />

konfiguriert, sorgt ein<br />

Reboot dafür, dass alle Änderungen<br />

tatsächlich auch greifen.<br />

VPN-Verbindungen<br />

Ein wirklich praktisches Feature<br />

von OpenWRT stellt die Möglichkeit<br />

dar, VPNs direkt am Router<br />

einzurichten. Wer ein VPN benötigt,<br />

konfiguriert dieses im Normalfall<br />

direkt auf seinem Desktop-PC<br />

und stellt die Verbindung<br />

zwischen VPN-Server und dem<br />

eigenen Client direkt her.<br />

Der Nachteil: Meist muss die<br />

VPN-Verbindung dabei durch ein<br />

Netz, das NAT verwendet. NAT<br />

ist für Client-to-Client-Verbindungen<br />

gelegentlich ein Problem.<br />

Indem die VPN-Verbindung direkt<br />

am Router eingerichtet ist,<br />

umgeht man das NAT-Problem –<br />

der Router hat schließlich direkten<br />

Netzzugang. Angenehmer Nebeneffekt:<br />

Nicht nur ein einzelner<br />

PC kann auf den VPN-Server zugreifen,<br />

sondern sämtliche Rechner<br />

im lokalen Netzwerk.<br />

OpenWRT unterstützt auf der<br />

Client-Seite prinzipiell sowohl<br />

OpenVPN als auch IPSec. Allerdings<br />

lässt sich nur OpenVPN ordentlich<br />

in das Webinterface LuCi<br />

integrieren (Abbildung C). Mit<br />

IPSec kann LuCi dagegen nicht<br />

umgehen, Sie müssen es auf der<br />

Kommandozeile konfigurieren.<br />

Haben Sie bisher IPSec noch nie<br />

„zu Fuß“ eingerichtet – also ohne<br />

die in den heutigen Distributionen<br />

typischen GUIs – stehen Sie<br />

hier mithin vor einer echten Herausforderung<br />

– aber einer, die<br />

sich meistern lässt.<br />

C Nach der Installation<br />

des OpenVPN-Plugins<br />

für LuCi wird der VPN-<br />

Dienst über das Webinterface<br />

konfigurierbar.<br />

D Mittels opkg, einem<br />

Abkömmling von Debians<br />

Paketmanager<br />

dpkg, lassen sich Pakete<br />

auf der Kommandozeile<br />

installieren.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 33


schwerpunkt<br />

OpenWRT<br />

eine ausführliche Anleitung finden<br />

Sie jedoch bei unserer Schwesterzeitschrift<br />

ADMIN [4].<br />

Man spricht Deutsch<br />

Übrigens: LuCi bietet auch eine<br />

deutschsprachige Übersetzung,<br />

die es aber erst zu installieren<br />

gilt. Ein Login per SSH auf dem<br />

Router, gefolgt von<br />

$ opkg update && opkg install luU<br />

ci‐i18n‐german<br />

behebt dieses Problem, und nach<br />

einem Reload des Webinterfaces<br />

erscheint es vollständig in deutscher<br />

Sprache (Abbildung E).<br />

E Nach der Installation<br />

des Paketes<br />

luci-i18n-german zeigt<br />

sich das OpenWRT-<br />

Webinterface in deutscher<br />

Sprache.<br />

F Wie die Anzeige der<br />

Storage-Geräte beweist,<br />

ist auf diesem<br />

Router die Extroot-<br />

Funktion aktiv: Das<br />

System nutzt einen<br />

USB-Stick als „Platte“.<br />

OpenVPN und Openswan<br />

Die OpenWRT-Entwickler bieten<br />

bereits vorgefertigte Pakete an,<br />

mit denen sich OpenVPN einrichten<br />

lässt. Um die benötigten<br />

Komponenten zu installieren,<br />

steht zuerst ein Login per SSH<br />

auf dem Router an. Der Username<br />

lautet wie gehabt root.<br />

Einmal auf der Shell, genügt der<br />

Befehl opkg update (Abbildung D,<br />

vorige Seite), gefolgt von opkg<br />

install openvpn, um OpenWRT die<br />

passenden Pakete installieren zu<br />

lassen. Im Anschluss steht die<br />

Installation des LuCi-Plugins für<br />

OpenVPN an. Der Befehl<br />

opkg install luci‐app‐openvpn<br />

erledigt das Gewünschte. Mittels<br />

reboot starten Sie nun OpenWRT<br />

neu, und nach dem erneuten Login<br />

im Webinterface finden Sie im<br />

Menüpunkt Services | OpenVPN<br />

die OpenVPN-Konfiguration.<br />

OpenVPN lässt sich hier wahlweise<br />

als Server oder als Client<br />

einrichten; die zwei Beispieleinträge<br />

sample_client und sample_<br />

server sind am Anfang bereits<br />

vorhanden. Ein Klick auf das Icon<br />

mit Blatt und Bleistift führt zur<br />

Konfiguration des jeweiligen Eintrages,<br />

und über den Link Switch<br />

to advanced configuration justieren<br />

Sie bei Bedarf praktisch jede<br />

Schraube der OpenVPN-Verbindung<br />

nach. Wenn die OpenVPN-<br />

Konfiguration passt, genügt ein<br />

Klick auf Save, um sie dauerhaft<br />

einzurichten.<br />

Die Installation von Openswan,<br />

einer IPSec-Implementierung, die<br />

auf OpenWRT verfügbar ist, verläuft<br />

wie die von OpenVPN. Nach<br />

dem Login als root holen Sie mit<br />

opkg install openswan das passende<br />

Paket mitsamt seiner Abhängigkeiten<br />

auf das System. Dessen<br />

Konfigurationsdatei heißt /etc/<br />

ipsec.conf, zusätzliche Konfigurationsdateien<br />

liegen im Ordner<br />

/ etc/ipsec.d. Die Einrichtung entspricht<br />

jener der Openswan-Konfiguration<br />

auf einem Linux-PC.<br />

Deren Beschreibung würde den<br />

Rahmen des Artikels sprengen,<br />

Platzprobleme<br />

OpenWRT beherrscht deutlich<br />

mehr Funktionen als die im Artikel<br />

genannten. Es fällt allerdings<br />

ausgesprochen schwer, auf einem<br />

typischen OpenWRT-System<br />

auch sämtliche Möglichkeiten<br />

auszuschöpfen: Der durchschnittliche<br />

W<strong>LAN</strong>-Router kommt mit<br />

8 MByte Flash-Speicher daher, in<br />

die Programme wie Asterisk,<br />

Cups oder Samba schlicht nicht<br />

hineinpassen.<br />

Wohl dem, der einen Router mit<br />

USB-Anschluss sein Eigen nennt<br />

– mittels der Extroot-Funktion<br />

und eines externen Speichers wie<br />

eines USB-Sticks lässt sich das<br />

Platzproblem nämlich elegant<br />

lösen. Das Prinzip: Das gesamte<br />

System landet auf dem externen<br />

Speicher; der Bootloader, der am<br />

Anfang OpenWRT startet, verwendet<br />

den USB-Stick als Hauptgerät,<br />

und schon ist das Platzproblem<br />

keines mehr.<br />

USB-Stick präparieren<br />

Um die Extroot-Lösung umzusetzen,<br />

benötigen Sie zuerst einen<br />

USB-Stick, der mit dem Dateisystem<br />

Ext3 oder Ext4 formatiert ist.<br />

Listing 1<br />

# mkdir /mnt/sda1<br />

# mount /dev/sda1 /mnt/sda1<br />

# tar ‐C /overlay ‐cvf ‐ . | tar<br />

‐C /mnt/sda1 ‐xf ‐<br />

34 12 | 11<br />

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OpenWRT<br />

schwerpunkt<br />

Das Formatieren kann auf jedem<br />

Linux-System geschehen. Angenommen,<br />

auf dem USB-Stick sei<br />

eine einzelne Partition eingerichtet<br />

und der USB-Stick sei das Gerät<br />

/ dev/sdb: Dann wäre der passende<br />

Befehl für die Formatierung mit<br />

Ext3 mkfs.ext3 /dev/sdb1. Das Beispiel<br />

nutzt im weiteren Verlauf<br />

als Dateisystem ebenfalls Ext3.<br />

Der nächste Schritt besteht darin,<br />

die OpenWRT-Installation<br />

entsprechend vorzubereiten.<br />

Sämtliche benötigten Programme<br />

und Werkzeuge installiert das<br />

Kommando<br />

$ opkg update && opkg install blU<br />

ock‐mount block‐hotplug block‐exU<br />

troot kmod‐usb‐storage kmod‐fs‐eU<br />

xt3 tar nano<br />

Nun müssen Sie den USB-Stick in<br />

das Dateisystem von OpenWRT<br />

einhängen, um im nächsten<br />

Schritt das gesamte System darauf<br />

zu kopieren. In unserem Beispiel<br />

heißt die Hauptpartition des<br />

USB-Sticks /dev/sda1 – entsprechend<br />

legen die drei Befehle aus<br />

Listing 1 den passenden Mountpoint<br />

an, hängen den USB-Stick<br />

in das Dateisystem ein und kopieren<br />

die Daten.<br />

Die Konfiguration von extroot in<br />

der Datei /etc/config/fstab<br />

schließt den Vorgang ab. Der Befehl<br />

nano /etc/config/fstab öffnet<br />

die Datei im Editor Nano. Der mit<br />

config mount überschriebene Abschnitt<br />

ist der wirklich interessante:<br />

Den Eintrag in der Zeile<br />

option target ändern Sie von /home<br />

auf /mnt. In die Zeile option device<br />

gehört der Gerätename, den Sie<br />

bereits beim Kopieren im Schritt<br />

[1] OpenWRT: http:// www. openwrt. org<br />

info<br />

[2] OpenWRT-Wiki zum Asus WL500GP: http://​<br />

wiki. openwrt. org/ toh/ asus/ wl500gp? s<br />

[3] OpenWRT „Backfire“ herunterladen:<br />

http:// downloads. openwrt. org/ backfire/<br />

[4] IPSec auf Linux: James Stanger, „Nah<br />

und geheim“, ADMIN 02/​2009, S. 32,<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐ipsec<br />

[5] DD-WRT: http:// www. dd‐wrt. org<br />

zuvor verwendet haben, im Beispiel<br />

also /dev/sda1. Bei option<br />

enabled wird aus der 0 eine 1. Am<br />

Ende des Eintrages ergänzen Sie<br />

die Zeile option is_rootfs 1. Mit<br />

[Strg]+[X] verlassen Sie nun den<br />

Editor und bestätigen dabei mit<br />

[Y], dass Nano die Änderungen<br />

speichern soll.<br />

Nach einem Neustart über<br />

reboot sollte die Ausgabe von df ‐h<br />

– wieder auf der Kommandozeile –<br />

in etwa so aussehen wie in Abbildung<br />

F. Die Zeile mit /dev/​sda1<br />

ist die wichtige – ist sie vorhanden,<br />

bedeutet das, dass der extroot-<br />

Mechanismus funktioniert.<br />

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der<br />

Aftermarket-Firmware OpenWRT. Es<br />

soll aber nicht unter den Tisch fallen,<br />

dass es auch andere Firmwares gibt,<br />

die als Alternative zum Herstellerprodukt<br />

taugen. Einen Namen hat sich<br />

beispielsweise DD-WRT gemacht, dessen<br />

Fokus darauf liegt, diverse Funktionen<br />

unter einer einfachen und intuitiven<br />

Oberfläche zu vereinen (Abbildung<br />

G). Die DD-WRT-Firmware findet<br />

sich auf der Homepage des gleichnamigen<br />

Projektes [5].<br />

DD-WRT unterscheidet sich von Open-<br />

WRT insbesondere im Hinblick auf die<br />

Zielgruppe: Während OpenWRT erst in<br />

den letzten Jahren tatsächlich auch<br />

für weniger versierte Anwender überhaupt<br />

benutzbar wurde – bis vor zwei<br />

Jahren kam es ganz ohne Webinterface<br />

daher – war DD-WRT von Anfang<br />

Fazit<br />

Mit der alternativen Firmware<br />

OpenWRT erweitern Sie den<br />

Funktionsumfang vieler W<strong>LAN</strong>-<br />

Router beträchtlich. Dabei reicht<br />

die Bandbreite des Gebotenen<br />

von nützlichen Kleinigkeiten über<br />

sichere Kommunikation bis hin<br />

zu echten Profi-Funktionen.<br />

Das alles gibt es erfreulicherweise<br />

zum Nulltarif, das Aufrüsten<br />

erfordert lediglich etwas Fleiß<br />

bei der Suche nach der passenden<br />

Firmware-Version und ein wenig<br />

Arbeit auf der Kommandozeile.<br />

Das Ergebnis ist den Aufwand<br />

aber allemal wert. (jlu) n<br />

OpenWRT-Alternative DD-WRT<br />

an auch für Nicht-Profis gedacht. In<br />

Sachen unterstützter Hardware steht<br />

DD-WRT dem OpenWRT-Projekt kaum<br />

nach; das Test-Gerät Asus WL-500GP<br />

ließe sich beispielsweise ebenso mit<br />

DD-WRT betreiben.<br />

Aufwändige Änderungen können Sie<br />

allerdings auch in DD-WRT nur über<br />

die Kommandozeile realisieren, etwa<br />

um einen mit USB-Ports ausgestatteten<br />

Router zum Printserver zu befördern.<br />

Letztlich gibt die persönliche<br />

Präferenz den Ausschlag für oder wider<br />

eine der beiden Firmware-Varianten.<br />

Hinzu kommt, dass sowohl von<br />

OpenWRT als auch DD-WRT Forks<br />

exis tieren, die wiederum eigene Ziele<br />

verfolgen. Ausprobieren schadet<br />

nicht, und wie immer in der Open-<br />

Source-Welt gilt: Es gibt mehr als<br />

einen Weg, um etwas zu tun.<br />

G Die OpenWRT-Alternative<br />

DD-WRT nimmt<br />

für sich in Anspruch,<br />

eine wesentlich komfortablere<br />

Weboberfläche<br />

anzubieten.<br />

Der Autor<br />

Martin Gerhard<br />

Losch witz arbeitet als<br />

Principal Consultant<br />

bei Hastexo. Dort beschäftigt<br />

er sich intensiv<br />

mit Hochverfügbarkeitslösungen<br />

und pflegt in seiner<br />

Freizeit den Linux-<br />

Cluster-Stack für<br />

Debian GNU/​Linux.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 35


schwerpunkt<br />

Freetz<br />

Fritzbox-Firmware mit<br />

praktischen Funktionen aufrüsten<br />

Aufgerüscht<br />

© Anna Chelnokova, 123RF<br />

Mit Freetz rüsten Sie eine Fritzbox zur günstigen, Strom sparenden eierlegenden Wollmilchsau auf, deren Fähigkeiten<br />

nur die schwachbrüstige CPU begrenzt. Hardware- oder Firmware-Profi brauchen Sie dazu nicht zu sein. Christoph Langner<br />

README<br />

Freetz 1.1.4<br />

LU/freetz/<br />

Die Fritzbox von AVM ist<br />

von Haus aus ein leistungsfähiges<br />

Gerät, bietet<br />

sie doch nicht nur einen<br />

W<strong>LAN</strong>-Router mit<br />

VoIP-Funktion, sondern<br />

betätigt sich auch als<br />

Datei- und Mediaserver<br />

und faxt auf Wunsch sogar.<br />

Die Freetz-Firmware<br />

rüstet die Fritzbox zusätzlich<br />

mit wichtigen<br />

Funktionen für Linux-<br />

Anwender auf.<br />

Die Fritzboxen des deutschen<br />

Router-Spezialisten AVM [1] sind<br />

bekannt für ihren großen Funktionsumfang:<br />

Je nach Variante<br />

fungiert eine Fritzbox nicht nur<br />

als W<strong>LAN</strong>-Router, sondern<br />

daneben auch noch als Telefonzentrale,<br />

Fileserver, Medienserver<br />

und Faxgerät. Doch in der Fritzbox<br />

steckt das Potenzial für noch<br />

viel mehr, denn unter der Haube<br />

des meist roten Kästchens tickt<br />

ein Linux-Computer, der sich mithilfe<br />

der Firmware-Erweiterung<br />

Freetz [2] mit zahlreichen neuen<br />

Funktionen ausstatten lässt.<br />

Gerade für Linux-Anwender ergeben<br />

sich mit Freetz viele interessante<br />

Möglichkeiten: So binden<br />

Sie dank Freetz auch Datenträger<br />

ein, die mit den in der Linux-Welt<br />

weitverbreiteten Dateisystemen<br />

Ext2, Ext3, Ext4 oder<br />

auch ReiserFS formatiert sind. Im<br />

Falle der Ext-Dateisysteme ist das<br />

erst mit aktuellen Fritzboxen von<br />

Haus aus möglich. Zudem lässt<br />

sich nach dem „Freetzen“ auch ein<br />

OpenVPN- oder NFS-Server (siehe<br />

Kasten NFS oder SMB?) auf<br />

der Fritzbox betreiben, wodurch<br />

sich die Box viel besser in ein von<br />

Linux-Systemen geprägtes Netzwerk<br />

integriert.<br />

Komplette Toolbox<br />

Bei Freetz handelt es sich um einen<br />

kompletten Werkzeugkasten,<br />

mit dem Sie für eine Vielzahl von<br />

Voice-over-IP-Routern aus der<br />

Fritzbox-Familie (etwa auch die<br />

Telekom-Speedports, von denen<br />

viele baugleich zur Fritzbox sind)<br />

eine auf der Original-Firmware<br />

aufbauende, funktional modifizierte<br />

Firmware erzeugen. Dadurch<br />

erweitern Sie das Betriebssystem<br />

des AVM-Routers um interessante<br />

Funktionen oder entfernen<br />

umgekehrt nicht benötigte<br />

Funktionen aus der Original-<br />

Firmware, sodass mehr Ressourcen<br />

auf dem Router für andere<br />

Zwecke zur Verfügung stehen.<br />

Unschönerweise verbietet die<br />

Lizenz des Fritzbox-Quelltextes<br />

[3] die Weitergabe angepasster,<br />

fertig gebauter Firmware-<br />

Images, sodass man die Freetz-<br />

Firmware zwangsläufig selbst erzeugen<br />

muss. Dank ausgetüftelter<br />

NFS oder SMB?<br />

Die Leistungsfähigkeit der Fritzbox<br />

als günstiger NAS-Server fällt nicht<br />

eben berauschend aus: Mehr als<br />

3,5 MByte/​s kann sie üblicherweise<br />

nicht übertragen. NFS erweist sich<br />

jedoch besonders auf schwächeren<br />

CPUs, wie sie in Routern oder günstigen<br />

NAS zu finden sind, als deutlich<br />

schneller. Unsere Test-Fritzbox<br />

schaufelte nach dem Freetzen via<br />

NFS stolze 5,8 MByte/​s an Daten<br />

über die Leitung, weitaus mehr<br />

also, als zuvor mit SMB.<br />

36 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Freetz<br />

schwerpunkt<br />

Skripte lässt sich das aber auch<br />

von eher unerfahrenen Anwendern<br />

leicht bewältigen. Besonders<br />

auf einem Linux-System geht der<br />

Prozess flott und reibungslos von<br />

der Hand, da die meisten Linux-<br />

Distributionen die benötigten<br />

Werkzeuge von Haus aus<br />

mitbringen.<br />

Vorbereitungen<br />

Bevor Sie damit anfangen, Freetz<br />

auf Ihre Fritzbox zu spielen, sollten<br />

Sie über das Webfrontend<br />

Ihrer Box unter System | Firmware-Update<br />

erst einmal überprüfen,<br />

ob der Router auf dem aktuellen<br />

Stand ist (Abbildung A). Falls<br />

Sie eine Beta-Labor-Firmware [4]<br />

installiert haben, dann rollen Sie<br />

diese vorab auf den Stand der<br />

letzten veröffentlichten Standard-<br />

Firmware-Version zurück.<br />

Dabei gehen weder die Einstellungen<br />

für die Telefonanbieter<br />

noch die Einwahldaten verloren.<br />

Dessen ungeachtet empfiehlt es<br />

sich, an dieser Stelle unter System<br />

| Firmware-Update | Firmware-Datei<br />

ein Backup der Einstellungen<br />

vorzunehmen: Im Fall<br />

der Fälle können Sie dann später<br />

die Einstellungen mit ein paar<br />

Mausklicks wiederherstellen.<br />

Compiler und Libs<br />

Gerade unter Linux haben Sie<br />

beim Übersetzen der Freetz-<br />

Firmware eigentlich ein leichtes<br />

Spiel, denn das System bringt von<br />

Haus aus über die Paketverwaltung<br />

alles mit, was Sie zum Kompilieren<br />

eines Linux-Kernels und<br />

von Programmen benötigen. Sie<br />

brauchen vor dem Kompilieren<br />

der Firmware keine Angst zu haben:<br />

Selbst wenn Sie bislang keinerlei<br />

oder nur wenig Erfahrung<br />

mit dem Übersetzen von Programmen<br />

besitzen, bekommen<br />

Sie die Freetz-Firmware dank der<br />

hervorragenden Dokumentation<br />

problemlos „gebacken“.<br />

Da die meisten Linux-Distributionen<br />

von Haus aus keine vollständige<br />

Entwicklungsumgebung<br />

installieren, müssen Sie zum Bauen<br />

der Firmware eventuell<br />

eine Reihe von Bibliotheken<br />

sowie einen C-<br />

Compiler via Paketmanager<br />

nachziehen. Die<br />

Freetz-Dokumentation<br />

listet dazu die für Ubuntu<br />

und Fedora benötigten<br />

Befehle auf [5], die<br />

Sie direkt von der<br />

Freetz-Website per<br />

Copy & Paste in ein Terminalfenster<br />

übertragen<br />

und ausführen.<br />

Freetz-Versionen<br />

Nachdem Sie Ihr System<br />

wie auch die Fritzbox auf<br />

das Freetzen vorbereitet<br />

haben, können Sie sich an das<br />

Kompilieren der Firmware wagen.<br />

Zuvor müssen Sie allerdings noch<br />

die zu Ihnen und Ihrer Box passende<br />

Freetz-Version wählen.<br />

Aktuell (Stand: Oktober 2011)<br />

trägt die offiziell freigegebene<br />

Version von Freetz die Nummer<br />

1.1.4. Dazu kommt noch eine <strong>Vorschau</strong><br />

auf die Version 1.2 und der<br />

aktuelle Stand der Entwicklung,<br />

Trunk. In anderen Worten: Bei<br />

v1.1.4 handelt es sich um die aktuell<br />

gültige offizielle Version, bei<br />

v1.2 um die aktuelle Beta der<br />

nächsten Version, und Trunk<br />

bleibt immer im Alpha-Status.<br />

Welche Version Sie nun wählen,<br />

hängt nicht zuletzt von Ihrer<br />

Fritzbox und Ihrem Interesse an<br />

neuen Entwicklungen ab. Prinzipiell<br />

ist es natürlich nie eine<br />

schlechte Idee, mit dem offiziellen<br />

Release zu arbeiten, doch für eine<br />

Reihe von Fritzboxen – wie etwa<br />

die Fritzbox Fon 7390 – bietet die<br />

Version 1.1.4 noch keinen Support.<br />

Eventuell haben Sie also gar<br />

keine andere Wahl, als zu <strong>Vorschau</strong>-Version<br />

oder gar zu Trunk<br />

zu greifen. Das größte Problem<br />

bei <strong>Vorschau</strong>-Version und Trunk:<br />

Sie können Fehler enthalten, die<br />

das erfolgreiche Kompilieren der<br />

Firmware verhindern. Im Laufe<br />

unseres Tests traten immer wieder<br />

Situationen auf, in denen sich<br />

eine der beiden Versionen nicht<br />

erzeugen ließ – entweder, weil<br />

Download-Links zu Quellcode-<br />

Archiven nicht mehr stimmten<br />

oder Fehler beim Übersetzen auftraten.<br />

Sollte Ihre Fritzbox mit<br />

der offiziellen Version 1.1.4 funktionieren,<br />

so ist diese Version für<br />

den Einstieg in Freetz ideal.<br />

Welche Freetz-Version nun welche<br />

Fritzbox unterstützt, entnehmen<br />

Sie am besten den unter [6]<br />

verlinkten FIRMWARES-Dateien. Dort<br />

sehen Sie, sobald Sie in der betreffenden<br />

Datei etwas herunterscrollen,<br />

eine Übersicht der<br />

unterstützen Modelle (Abbildung<br />

B). Für die aktuellen AVM-<br />

Flaggschiffe wie etwa die Fritzbox<br />

7390 müssen Sie beispielsweise<br />

mindestens zur <strong>Vorschau</strong>-<br />

Firmware Freetz 1.2 greifen.<br />

A Prüfen Sie vor dem<br />

Freetzen Ihre Fritzbox<br />

auf neue Updates.<br />

B Welche Fritzbox<br />

wird von welcher Version<br />

unterstützt? Die<br />

Antwort findet sich in<br />

der Datei FIRMWARES.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 37


schwerpunkt<br />

Freetz<br />

C Das Konfigurationstool<br />

von Freetz.<br />

Patch<br />

FREETZMOUNT<br />

remove_help<br />

remove_usermand<br />

remove_vpn<br />

Paket<br />

dropbear<br />

lighttpd<br />

Funktion<br />

Freetz herunterladen<br />

Nun starten Sie endgültig mit<br />

dem Bauen der Freetz-Firmware.<br />

Das Herunterladen des Quellcodes<br />

erledigen Sie bei Freetz<br />

nicht über den herkömmlichen<br />

Download eines Archivs, sondern<br />

stattdessen über das Auschecken<br />

des Codes mittels der Versionsverwaltung<br />

Subversion. Die<br />

Freetz-FAQ beschreiben das Vorgehen<br />

dazu ausführlich [7].<br />

Je nach gewähltem Image und<br />

den hinzugefügten Funktionen<br />

belegt der Quellcode mit allem<br />

Patches und Pakete für Freetz<br />

nano<br />

nfs-utils<br />

OpenVPN<br />

Webfrontend-CGI<br />

Syslogd-CGI<br />

NFSD-CGI<br />

automatisches Mounten von mit Ext2/​3/​4<br />

oder ReiserFS partitionierten Datenträgern<br />

entfernt die Online-Hilfe aus der<br />

Original-Firmware<br />

entfernt die in der Fritzbox eingebaute<br />

Kindersicherung (verschafft viel Platz)<br />

entfernt die proprietären und unter Linux<br />

schlecht nutzbaren VPN-Funktion von AVM<br />

(verschafft viel Platz)<br />

Funktion<br />

Einloggen per SSH<br />

schlanker, aber vollwertiger Webserver (spart<br />

gegenüber Apache viele Ressourcen)<br />

komfortablerer Texteditor für das Terminal<br />

angeschlossene Datenträger über NFS<br />

freigeben<br />

leistungsfähige VPN-Lösung, arbeitet<br />

hervorragend mit Linux-Gegenstellen<br />

Funktion<br />

Syslog bequem über das Webfrontend von<br />

Freetz auslesen<br />

Dateifreigaben für NFS einrichten<br />

Drum und Dran bis zu 4 GByte<br />

auf der Festplatte. Es empfiehlt<br />

sich, einen Ordner ~/src im<br />

Home-Verzeichnis und den Code<br />

dort zu lagern. Das Beispiel in<br />

den Zeilen 1 bis 4 von Listing 1<br />

lädt den Code für die <strong>Vorschau</strong>-<br />

Version herunter, die Download-<br />

Kommandos für die anderen Versionen<br />

unterscheiden sich nur<br />

wenig. Der Befehl umask 022 beugt<br />

Problemen vor, die sonst später<br />

beim Aufruf von make menuconfig<br />

entstehen könnten.<br />

Nach dem Herunterladen des<br />

Quelltextes richten Sie im nächsten<br />

Schritt Ihr ganz persönliches<br />

Freetz-Image individuell ein. Die<br />

wenigsten Freetz-Installationen<br />

gleichen sich, da man beim Übersetzen<br />

zahlreiche Optionen zuoder<br />

abwählen kann. Wechseln<br />

Sie dazu im Terminalfenster in<br />

das Verzeichnis mit dem Quellcode<br />

und führen Sie dann das<br />

„Konfigurationsprogramm“ aus<br />

(Listing 1, Zeilen 6 und 7).<br />

An dieser Stelle wird es nun ein<br />

wenig komplizierter, da es eine<br />

Listing 1<br />

01 $ mkdir ~/src<br />

02 $ cd ~/src<br />

03 $ umask 022<br />

04 $ svn co http://svn.<br />

freetz.org/branches/<br />

freetz‐stable‐1.2<br />

freetz‐1.2‐pre<br />

05 [...]<br />

06 $ cd freetz‐1.2‐pre<br />

07 $ make menuconfig<br />

Flut an Optionen zu bewältigen<br />

gilt (Abbildung C). Eine gute Hilfestellung<br />

bietet hier die Dokumentation<br />

zum Kommando make<br />

menuconfig im Freetz-Wiki [8], die<br />

jede einzelne Option beschreibt.<br />

Allerdings müssen Sie gar nicht<br />

jeden Schalter auch anfassen: In<br />

der Regel sind nur der Hardware<br />

type sowie die Auswahl der zu installierenden<br />

Patches und Pakete<br />

von Bedeutung.<br />

Ganz Entscheidend ist die Einstellung<br />

zum Hardware type: Über<br />

diese Auswahl bestimmen Sie,<br />

welche Funktionen für Ihre Box<br />

zur Verfügung stehen. Wählen Sie<br />

das falsche Modell, so lässt sich<br />

das erzeugte Freetz-Image im<br />

besten Fall nicht installieren, im<br />

schlimmsten Fall könnte die<br />

Fritzbox Schaden nehmen. Die<br />

Kennzeichnung Ihrer Fritzbox<br />

finden Sie entweder auf der Box<br />

selbst oder im Administrationsfrontend<br />

unter http://fritz.box<br />

(Abbildung D).<br />

Patches und Pakete<br />

Von hier an können Sie eigentlich<br />

alles bis auf die Patches und die<br />

Package selection ignorieren. Über<br />

einen Patch verändern Sie die Original-Firmware<br />

und fügen ihr beispielsweise<br />

Unterstützung für die<br />

Linux-Dateisysteme Ext2/​3/​4 hinzu.<br />

Alternativ können Sie mittels<br />

eines Patches auch Funktionen<br />

der Original-Firmware entfernen,<br />

etwa die Hilfe oder die Kindersicherung,<br />

um Platz für wichtigere<br />

Funktionen zu schaffen.<br />

Die Patches greifen also direkt in<br />

die Original-Firmware ein und<br />

modifizieren den AVM-Kern der<br />

Fritzbox. Eine Beschreibung zu<br />

jedem Patch finden Sie wieder im<br />

Freetz-Wiki [9]. Einen ersten Einblick<br />

gewährt die nebenstehende<br />

Tabelle Patches und Pakete für<br />

Freetz, welche die gebräuchlichsten<br />

Modifikationen aufführt.<br />

Über die Pakete (Abbildung E)<br />

installieren Sie dagegen zusätzliche<br />

Software auf Ihrer Fritzbox.<br />

Ähnlich wie bei der Paketverwaltung<br />

einer Linux-Distribution<br />

38 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Freetz<br />

schwerpunkt<br />

richten Sie dabei verschiedene<br />

quelloffene Anwendungen und<br />

Dienste auf der Box ein.<br />

Auf diesem Weg gelangen beispielsweise<br />

ausgewachsene Webserver<br />

wie Apache oder Lighttpd,<br />

leistungsfähige FTP-Server wie<br />

Vsftpd oder VPN-Server wie<br />

OpenVPN auf die Fritzbox. Daneben<br />

bringen Sie auf diesem Weg<br />

zahlreiche weitere Dienste, die in<br />

der Linux-Welt äußerst gebräuchlich<br />

sind, auf die Fritzbox – zum<br />

Beispiel auch den SSH-Server<br />

Dropbear, über den Sie sich bequem<br />

über SSH auf der Fritzbox<br />

einloggen und Änderungen an<br />

der Konfiguration vornehmen.<br />

Die Möglichkeit zur Paketinstallation<br />

macht einen Großteil des<br />

Charmes von Freetz aus. Lassen<br />

Sie aber trotzdem bei der Auswahl<br />

der Pakete Vorsicht walten und<br />

ins tallieren Sie nicht mehr als unbedingt<br />

notwendig. Gerade ältere<br />

Fritzboxen verfügen über nur wenig<br />

Speicher, sodass sie schnell an<br />

die Grenzen ihrer Kapazität stoßen.<br />

Sie können im Falle eines Falles<br />

später nach und nach weitere<br />

Pakete zu dem Freetz-Image hinzufügen<br />

– beginnen Sie also besser<br />

mit einem schlanken Image.<br />

Bei Paketen, die mit dem Zusatz<br />

binary only in der Liste stehen,<br />

handelt es sich um reine Binaries,<br />

die weder ein Webinterface noch<br />

Init-Skripte zum Start des Programms<br />

mitbringen. Sie müssen<br />

sich also selbst um die Konfiguration<br />

und den Aufruf kümmern.<br />

Das Image übersetzen<br />

Haben Sie alle gewünschten Einstellungen<br />

getroffen und abgespeichert,<br />

dann beenden Sie das<br />

Konfigurationstool und starten<br />

per make das Bauen des Freetz-<br />

Images. Dabei lädt die Routine<br />

den Quellcode für den Linux-Kernel<br />

sowie die restlichen Bausteine<br />

des Freetz-Images aus dem Internet.<br />

Stellen Sie also sicher, dass<br />

eine Internetverbindung steht –<br />

bei einer langsamen Anbindung<br />

brauchen Sie obendrein etwas Geduld.<br />

Nach dem Ende des Build-<br />

Prozesses finden Sie dessen Ergebnis<br />

im Unterordner images.<br />

Das Image installieren<br />

Bislang haben Sie auf der Fritzbox<br />

selbst kein einziges Byte geändert.<br />

Mit der Installation des von Ihnen<br />

gebauten Freetz-Images wird sich<br />

das jedoch nun ändern. Das Einrichten<br />

einer selbst gestrickten<br />

Firmware stellt in Bezug auf die<br />

Gewährleistung leider immer ein<br />

Problem dar. Bei Schwierigkeiten<br />

mit der Fritzbox, die auf die Installation<br />

von Freetz zu rück zuführen<br />

sind, können Sie auf Support<br />

von AVM nicht hoffen. Zur<br />

Installation des Freetz-Images rufen<br />

Sie erneut den Dialog zum<br />

Firmware-Update in der Administrationsoberfläche<br />

der Fritzbox<br />

auf. Diesmal lassen Sie jedoch<br />

nicht im Internet nach einem Update<br />

suchen, sondern wählen das<br />

Aktualisieren über eine Firmware-Datei<br />

aus. Dort spielen Sie<br />

dann die xxx.image-Datei aus dem<br />

firmwares-Ordner als Update ein.<br />

D Was für eine Fritzbox<br />

haben Sie?<br />

E Hier wählen Sie die<br />

gewünschten Pakete<br />

zur Installation aus.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 39


schwerpunkt<br />

Freetz<br />

F Nach dem Firmware-Update<br />

finden Sie<br />

in der Oberfläche der<br />

Fritzbox die zusätzlichen<br />

Einträge für das<br />

Freetz-Webfrontend.<br />

Der Autor<br />

Christoph Langner arbeitet<br />

für die PTV AG<br />

Karlsruhe in Karlsruhe<br />

im Bereich des<br />

Testmanagements<br />

und ist seit Jahren im<br />

Bereich der Open<br />

Source Software aktiv.<br />

Sie finden sein<br />

Blog rund um GNU/​<br />

Linux auf http://​<br />

linuxundich. de.<br />

Die Fritzbox bietet auch an dieser<br />

Stelle wieder ein Backup der aktuellen<br />

Einstellungen an – sollten<br />

Sie diese Daten bislang noch<br />

nicht gesichert haben, bietet sich<br />

an dieser Stelle nun die letzte<br />

Chance dazu. Beim Einspielen der<br />

Freetz-Firmware bleiben zwar die<br />

Konfigurationsdaten in der Regel<br />

erhalten, doch gerade, wenn Sie<br />

Ihre Fritzbox aufwändig eingerichtet<br />

haben, sorgt das Backup<br />

für ein besseres Gefühl beim Aufspielen<br />

der neuen Firmware.<br />

Im Übrigen läuft das Update mit<br />

der Freetz-Firmware genauso ab<br />

wie eine Aktualisierung mit dem<br />

herkömmlichen AVM-Image. Nach<br />

einem Reboot und einer kurzen<br />

Wartezeit meldet sich die Box wieder<br />

und versieht wie immer ihren<br />

Job. Der Internetzugang, das<br />

W<strong>LAN</strong> und die Telefonie sollten<br />

wie gewohnt funktionieren.<br />

Das Webfrontend<br />

Nachdem die Fritzbox durchgestartet<br />

ist, melden Sie sich wieder<br />

im Webfrontend der Box an. Die<br />

Konfigurationsoberfläche sieht<br />

nach dem Freetzen praktisch genauso<br />

aus wie vorher – bis auf<br />

eine kleine Änderung: Je nachdem,<br />

welche Pakete Sie installiert<br />

haben, gibt es links unten einen<br />

neuen Link zum Freetz-Frontend<br />

(Abbildung F). Statt über diesen<br />

gelangen Sie alternativ auch<br />

direkt über den Aufruf von<br />

http://fritz.box:81 im Browser an<br />

die neuen Einstellmöglichkeiten.<br />

Im Freetz-Backend angekommen,<br />

müssen Sie sich erneut als<br />

admin anmelden. Das zugehörige<br />

Passwort lautet zunächst immer<br />

freetz. Ändern Sie es am besten<br />

unverzüglich ab – Freetz erinnert<br />

Sie ohnehin gleich beim Einloggen<br />

an das noch unsichere Standard-Passwort.<br />

Nun können Sie durch das neue<br />

Webfrontend von Freetz stöbern.<br />

Je nachdem, welche Komponenten<br />

Sie in das Freetz-Image eingebaut<br />

haben, kommen hier neue<br />

Einstellungen hinzu beziehungsweise<br />

fehlen im Vergleich zu Abbildung<br />

G einige.<br />

Fazit<br />

Das Freetzen einer Fritzbox stellt<br />

gerade für Linux-Anwender ein<br />

sehr lohnenswertes Unterfangen<br />

dar. Die Box lässt sich so zu einer<br />

wahren eierlegenden Wollmilchsau<br />

umbauen, deren Fähigkeiten<br />

alleine durch die schwachbrüstige<br />

CPU ausgebremst werden.<br />

FTP, NFS, OpenVPN und SSH<br />

verbessern das Zusammenspiel<br />

mit Linux deutlich. Das Schöne<br />

daran: Sie müssen diese zusätzlichen<br />

Funktionen nicht mit funktionalen<br />

Defiziten an anderer<br />

Stelle erkaufen. Die neuen Fähigkeiten<br />

beeinträchtigen die wichtigsten<br />

Funktionen der Fritzbox –<br />

den Internetzugang und die VoIP-<br />

Telefonie – in keiner Weise.<br />

Zwar ist das Erzeugen und Einrichten<br />

eines Freetz-Images mit<br />

ein wenig Aufwand verbunden,<br />

doch dank der guten Dokumentation<br />

findet man sich auch als Einsteiger<br />

in der Thematik gut zurecht.<br />

Die gewonnen Funktionen<br />

rechtfertigen auf jeden Fall den<br />

Umstieg auf Freetz. (jlu) n<br />

info<br />

[1] AVM-Fritzbox-Webseite: http:// www. avm. de/​<br />

de/ Produkte/ FRITZBox/<br />

[2] Freetz: http:// freetz. org/<br />

[3] Fritzbox-Firmware-Info (FTP):<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐avminfo<br />

[4] Fritzbox-Beta-Firmwares: http:// www. avm.​<br />

de/ de/ Service/ Service‐Portale/ Labor/<br />

[5] Zum Kompilieren nötige Pakete:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐freetzpakete<br />

[6] Welche Freetz-Version für welche Fritzbox:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐freetzfaq<br />

[7] SVN-Befehle zum Download: http:// freetz.​<br />

G Das Webfrontend<br />

von Freetz bietet je<br />

org/ wiki/ FAQ# TrunkBranchesTags<br />

nach den installierten<br />

[8] Freetz konfigurieren:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐freetzcfg<br />

[9] Freetz-Patches:<br />

http:// freetz. org/ wiki/ patches<br />

Paketen eine ganze<br />

Reihe interessanter<br />

neuer Möglichkeiten.<br />

40 12 | 11<br />

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schwerpunkt<br />

25 Fritzbox-Tipps<br />

Fritzbox-Tuning<br />

25 Fritzbox-Tipps<br />

Die Fritzbox von AVM bietet<br />

eine Fülle an Funktionen, die weit über die<br />

Aufgaben eines DSL-Routers oder W<strong>LAN</strong>-Access-Points hinausgehen.<br />

Damit steht experimentierfreudigen Nutzern ein reizvolles Betätigungsfeld offen. Thomas Drillling<br />

© AVM GmbH<br />

AVMs Fritzboxen gehören zu den populärsten DSL-Routern<br />

überhaupt. Viele Fritzbox-Modelle bieten aber noch mehr und betätigen<br />

sich auch als leistungsfähige Festnetz- und IP-Telefonanlage,<br />

DECT-Basisstation, NAS-Speicher und W<strong>LAN</strong>-AP. Zwar<br />

kommt das von AVM eigens angepasste Linux-Betriebssystem<br />

auch bei Routern anderer Hersteller zum Einsatz (etwa den<br />

Speedports der Telekom), doch die Entwickler von AVM demonstrieren<br />

eindrucksvoll, dass sich selbst bei identischer Hardware<br />

mit einem gut gemachten und intuitiven Webinterface ungleich<br />

mehr aus den Geräten herausholen lässt.<br />

Der Funktionsumfang der meisten Modelle ist inzwischen so<br />

groß, dass viele Funktionen beim Anwender brachliegen oder in<br />

Vergessenheit geraten – ein DSL-Router gehört ja nicht gerade zu<br />

den IT-Komponenten, an denen man täglich „herumschraubt“.<br />

Zudem erweitert AVM regelmäßig den Funktionsumfang insbesondere<br />

neuerer Modelle oder verbessert die Performance beim<br />

DSL-Durchsatz oder bei der W<strong>LAN</strong>-Reichweite.<br />

Die Erweiterungen und Funktionen einer neuen Firmware-Version<br />

fallen oft recht umfangreich aus. So lässt sich beispielsweise<br />

der NAS-Speicher der Fritzbox 7390 mit dem Update 84.05.05<br />

vom August 2011 nicht mehr nur via Java/​WebDAV nutzen, sondern<br />

endlich auch als gewöhnliche SMB-Netzwerkfreigabe.<br />

Wir haben im Test vorrangig das Modell 7390 eingesetzt, beim<br />

Testen des WDS-W<strong>LAN</strong>-Modus zusätzlich eine ältere Fritzbox<br />

7170. Ergänzende Informationen zu vielen Tipps auf den folgenden<br />

Seiten finden Sie auch auf AVMs FAQ-Seite [1].<br />

README<br />

Die Tipps und Tricks zur<br />

Fritzbox auf den folgenden<br />

Seiten wenden<br />

sich nicht nur an Bastler,<br />

sondern adressieren<br />

auch konservative Anwender,<br />

indem sie auf<br />

längst stabil implementierte<br />

nützliche Funktionen<br />

hinweisen, die im<br />

Verborgenen schlummern<br />

oder in Vergessenheit<br />

geraten sind.<br />

1 Expertenansicht<br />

aktivieren<br />

Fast alle im Folgenden beschriebenen<br />

Tipps erfordern zwingend<br />

das Einschalten der sogenannten<br />

Expertenansicht, wozu Sie erst<br />

einmal im Menü System | Ansicht<br />

das entsprechende Häkchen setzen<br />

müssen.<br />

2 Firmware-Update:<br />

Online-Methode<br />

Für das Firmware-Update stellen<br />

aktuelle Fritzboxen das Menü System<br />

| Firmware-Update im Web-<br />

Frontend zur Verfügung. Am ein-<br />

2 Mithilfe der Online-Update-Funktion lässt sich die Fritzbox Firmware im<br />

Handumdrehen über das Webinterface aktualisieren.<br />

42 12 | 11<br />

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25 Fritzbox-Tipps<br />

schwerpunkt<br />

3 Das Firmware-Update lässt sich auch manuell anstoßen, sollte die<br />

Fritzbox selbst zum Zeitpunkt des Updates keinen DSL-Zugang haben.<br />

4 Auf Nummer sicher: Das Backup der Fritzbox-Profil-Daten empfiehlt<br />

sich nicht nur vor einem Firmware-Update.<br />

fachsten lässt sich die Firmware<br />

über den Reiter Online-Update auf<br />

den neuesten Stand bringen. Mithilfe<br />

der Schaltfläche Neue Firmware<br />

suchen prüfen Sie zunächst,<br />

ob ein Update bei AVM verfügbar<br />

ist. Falls ja, informieren Sie sich<br />

über den Link Wichtige Informationen<br />

und Neuigkeiten zur aktuell verfügbaren<br />

Version zunächst, welche<br />

neuen Features das Update mitbringt<br />

beziehungsweise welche<br />

Bugs oder Probleme es beseitigt.<br />

Ein anschließender Klick auf<br />

Firmware-Update jetzt starten leitet<br />

die Aktualisierung ein. Beim<br />

Update selbst unterbricht die<br />

Fritzbox kurzzeitig sämtliche Verbindungen<br />

und startet nach Abschluss<br />

der Aktualisierung neu.<br />

3 Firmware-Update:<br />

manuelle Methode<br />

Optional stoßen Sie das Firmware-Update<br />

auch halbmanuell<br />

über den Register-Reiter Firmware-Datei<br />

an. Dazu müssen Sie<br />

aber vorab die zu Ihrer Fritzbox<br />

passende Firmware-Datei entweder<br />

von AVMs Firmware-Seite [2]<br />

oder von AVMs FTP-Server [3]<br />

herunterladen.<br />

4<br />

Profildatei auf die<br />

Festplatte sichern<br />

Zudem empfiehlt es sich, im Vorfeld<br />

mithilfe der Schaltfläche Einstellungen<br />

sichern die aktuellen<br />

Einstellungen der Fritzbox in<br />

Form einer (textbasierten und damit<br />

auch für Menschen lesbaren)<br />

Profildatei auf der lokalen Festplatte<br />

zu speichern.<br />

Die gleiche Funktion versteckt<br />

sich übrigens noch einmal im<br />

Menü System | Einstellungen sichern,<br />

denn auch unabhängig von<br />

einem geplanten Firmware-Update<br />

empfiehlt es sich hin und<br />

wieder, die Profildaten zu sichern.<br />

Das Profil enthält unter<br />

anderem die DSL-Zugangsdaten<br />

sowie die WPA-Schlüssel.<br />

5<br />

Den internen<br />

Speicher sichern<br />

Vor jedem Firmware-Update sollten<br />

Sie neben der Profildatei außerdem<br />

auch noch den internen<br />

Speicher der Fritzbox sichern. Er<br />

enthält Daten wie beispielsweise<br />

aufgenommene Sprachnachrichten,<br />

Faxe oder Anrufbilder.<br />

Das Backup des internen Speichers<br />

klappt am schnellsten mithilfe<br />

der NAS-Funktion der Fritzbox.<br />

Dazu öffnen Sie die URL<br />

http://fritz.nas oder IP‐Adresse‐Fritzbox.nas<br />

in einem Webbrowser,<br />

aktivieren die Checkboxen<br />

bei allen Datei- und Ordner<br />

einträgen und klicken dann<br />

auf Übertragen auf den Computer.<br />

Damit das Backup funktioniert,<br />

muss der verwendete Browser allerdings<br />

Java unterstützen. Nach<br />

erfolgreichem Update kann das<br />

Sichern des internen Speichers<br />

auch via SMB erfolgen.<br />

5 Vor Experimenten<br />

mit der Box sollten Sie<br />

auch den internen<br />

Speicher sichern.<br />

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12 | 11 43


schwerpunkt<br />

25 Fritzbox-Tipps<br />

6 USB-Geräte müssen<br />

Sie vor einem Firmware-Update<br />

sauber<br />

aushängen.<br />

7 Mit einen USB-Hub<br />

lässt sich die Anzahl<br />

anschließbarer USB-<br />

Geräte erhöhen.<br />

6 USB-Speicher<br />

aushängen<br />

Haben Sie USB-Speicher wie beispielsweise<br />

einen Speicherstick<br />

oder eine externe Festplatte am<br />

USB-Port der Fritzbox angeschlossen,<br />

dann sollten Sie diese<br />

Geräte vor dem Firmware-Update<br />

über das Menü Heimnetz | USB-<br />

Geräte mithilfe der gleichnamigen<br />

Schaltfläche sicher entfernen. Danach<br />

ist es ratsam, die USB-Geräte<br />

von der Fritzbox abzuziehen.<br />

Nun steht dem Firmware-Update<br />

nichts mehr im Weg.<br />

7<br />

Mehr Geräte per<br />

USB-Hub<br />

Schon relativ lange lassen sich<br />

weitere USB-Geräte an der Fritzbox<br />

anschließen, wie etwa USB-<br />

Festplatten, Drucker, Card-Reader<br />

oder USB-Modems (falls die<br />

Fritzbox selbst nur als Router<br />

fungieren soll). Unser Test-Modell<br />

7390 verfügt dazu über zwei<br />

USB-2.0-Ports. Es spricht auch<br />

nichts dagegen, die USB-Anschlussmöglichkeiten<br />

mithilfe eines<br />

USB-Hubs zu erweitern. Dabei<br />

gilt es allerdings zu beachten,<br />

dass die Fritzbox nur maximal<br />

drei USB-Geräte unterstützt.<br />

8 USB-Medien-Zugriff<br />

per FTP<br />

Im normalen USB-Betrieb lassen<br />

sich externe Massenspeicher wie<br />

USB-Sticks oder Festplatten entweder<br />

zum Erweitern der Speicherkapazität<br />

der Fritzbox nutzen<br />

– beispielsweise für interne<br />

Daten, Anrufbeantworter-Aufzeichnungen,<br />

Profile und Ähnliches<br />

– oder als zusätzlicher<br />

Datenspeicher im Netz.<br />

Letzterer lässt sich allerdings<br />

ohne Fritz.NAS-Funktion nur via<br />

FTP ansprechen. Der Zugriff erfolgt<br />

in diesem Fall über die URL<br />

ftp://fritz.box beziehungsweise<br />

ftp://IP‐Adresse‐Fritzbox via Webbrowser<br />

oder FTP-Client. Der zugehörige<br />

Benutzername lautet<br />

ftpclient, zur Authentifizierung<br />

dient das im Menü Heimnetz |<br />

Speicher im Reiter Sicherheit vergebene<br />

Passwort.<br />

Einen komfortableren Netzwerkzugriff<br />

bietet dagegen der NAS-<br />

Modus, der die Fritzbox wahlweise<br />

in einen vollwertigen SMB/​CIFS-<br />

Fileserver oder einen echten<br />

UPnP-Mediaserver verwandelt –<br />

siehe Tipp 11 und folgende.<br />

9<br />

Fritzbox als<br />

USB-Druckserver<br />

Alle aktuellen Fritzbox-Modelle<br />

lassen sich auch als Printserver<br />

nutzen, sobald Sie einen USB-<br />

Drucker an einen der Ports der<br />

Fritzbox anschließen. Verwenden<br />

Sie dazu nicht die Option Fernzugriff<br />

aktivieren, dann erscheint<br />

der Drucker vorerst nur als Netzwerkdrucker<br />

– entweder als Freigabe<br />

im Windows-Netzwerk<br />

(SMB) oder via IPP – und muss<br />

am Client auch als Netzwerkdrucker<br />

eingerichtet werden.<br />

Dazu gehört auch eine lokale<br />

Treiber-Installation, ein automatisches<br />

serverseitiges Verteilen<br />

der Treiber ist nicht möglich.<br />

Selbstverständlich lässt sich<br />

auch ein echter Netzwerkdrucker<br />

mit RJ45-Anschluss direkt an einem<br />

der <strong>LAN</strong>-Ports der Fritzbox<br />

betreiben. Allerdings hat die Box<br />

dann – außer in Ihrer Eigenschaft<br />

als Ethernet-Switch – relativ wenig<br />

mit dem Drucker zu tun.<br />

10 USB-Drucker-<br />

Fernzugriff<br />

In manchen Szenarien benötigt<br />

man keinen zentralen Drucker in<br />

einer Mehrbenutzerumgebung,<br />

sondern möchte die Anschlussmöglichkeit<br />

eines USB-Druckers<br />

an der Fritzbox aus ganz anderen<br />

Gründen nutzen – etwa, weil sich<br />

der Drucker dann geografisch<br />

günstiger aufstellen lässt, kein<br />

langes USB-Kabel für den Anschluss<br />

am Client zur Verfügung<br />

steht oder der Client keinen<br />

freien USB-Anschluss mehr hat.<br />

Dazu aktivieren Sie an der Fritzbox<br />

die Funktion USB-Fernzugriff.<br />

Im Modus USB-Fernanschluss erscheint<br />

der Drucker dann am<br />

Client so, als wäre er dort lokal<br />

angeschlossen, und lässt sich<br />

auch exakt so verwenden. Das<br />

Ins tallieren am Client erfolgt also<br />

als lokaler Drucker und nicht als<br />

Netzwerkdrucker. Der Fernanschluss<br />

verwaltet dabei sämtliche<br />

USB-Verbindungen und fungiert<br />

dabei als eine Art virtuelles USB-<br />

Kabel, indem er an der Fritzbox<br />

angeschlossene Geräte an den<br />

Client durchreicht.<br />

Clientseitig lässt sich ein so angeschlossener<br />

Drucker allerdings<br />

erst ab Windows XP SP2, Vista<br />

oder Windows 7 nutzen.<br />

44 12 | 11<br />

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25 Fritzbox-Tipps<br />

schwerpunkt<br />

10 Der USB-Fernanschluss ermöglicht das Durchreichen von an der Fritzbox<br />

angeschlossenen Druckern an die Rechner im lokalen Netzwerk.<br />

11<br />

Fritz.NAS via SMB:<br />

Variante 1<br />

Als eines der Features des Firmware-Updates<br />

84.05.05 lässt sich<br />

die NAS-Funktion der Fritzbox<br />

7390 statt über das Java-Applet<br />

im Browser jetzt auch als gewöhnliche<br />

Windows-Freigabe (SMB)<br />

realisieren. Das zugehörige Share<br />

steht unmittelbar nach dem Update<br />

zur Verfügung, sofern Sie an<br />

der Fritzbox den NAS-Modus für<br />

den internen Speicher oder die<br />

angeschlossenen USB-Speicher<br />

aktiviert haben. Es genügt dann<br />

im Prinzip, an einem Linux-Rechner<br />

im Dateimanager Dolphin<br />

nach SMB-Freigaben im lokalen<br />

Netz zu suchen. Das funktioniert<br />

auch in der Windows-Netzwerkumgebung<br />

oder im Mac Finder.<br />

12<br />

Fritz.NAS via SMB:<br />

Variante 2<br />

Der alternativ zur IP-Adresse zu<br />

verwendende Name der Heimnetzfreigabe<br />

lässt sich übrigens<br />

im gleichnamigen Bereich auf der<br />

Fritzbox-Konfigurationsseite<br />

Heimnetz | Speicher (NAS) einrichten.<br />

Voraussetzung für die<br />

Benutzbarkeit der Heimnetzfreigabe<br />

ist allerdings, dass Sie vorher<br />

im Reiter Sicherheit der Seite<br />

Heimnetz | Speicher (NAS) ein<br />

Nutzerpasswort einrichten.<br />

13<br />

Fritz.NAS via SMB:<br />

Variante 3<br />

Jetzt ist es zwar prinzipiell möglich,<br />

sich mit der in Tipp 11 angezeigten<br />

Netzwerkfreigabe des<br />

Fritzbox-NAS zu verbinden, allerdings<br />

unterstützt der SMB-Server<br />

der Fritzbox keinen Gastzugriff.<br />

Möchten Sie die SMB-Freigabe<br />

von Fritz.NAS also mit Dolphin<br />

unter Linux nutzen, müssen Sie<br />

im Dateimanager bei Orte | Netzwerk<br />

mit einem Klick auf Netzwerkordner<br />

hinzufügen den Verbindungsassistenten<br />

starten.<br />

Dort wählen Sie im ersten<br />

Schritt die Option Microsoft-Windows-Netzwerklaufwerk<br />

und tragen<br />

dann nach einem Klick auf<br />

Weiter im Folge-Dialog Netzwerkordner-Informationen<br />

die Login-<br />

Parameter Name = FRITZ.NAS, Server<br />

= IP‐Adresse‐Fritzbox und Ordner =<br />

FRITZ.NAS ein. Nach einem Klick<br />

auf Speichern & Verbinden tragen<br />

Sie dann im Dialog Autorisierung<br />

den Anmeldenamen ftpuser zusammen<br />

mit dem in Tipp 12 gewählten<br />

Passwort ein.<br />

Nun stehen Ihnen der interne<br />

Speicher der Fritzbox, die an ihr<br />

angeschlossenen USB-Festplatten<br />

sowie gegebenenfalls auch der<br />

von der Fritzbox verwaltete<br />

Online-Speicher im Linux-Dateimanager<br />

zur Verfügung. Sinngemäß<br />

gleich klappt das in der<br />

Netzwerkumgebung eines Windows-Rechners<br />

oder am Mac<br />

(Finder: Mit Server verbinden).<br />

Alternativ mounten Sie die Freigabe<br />

unter Angabe des Benutzernamens<br />

und Passworts manuell.<br />

13 Für den NAS-<br />

Zugriff via SMB unter<br />

KDE gilt es, ein<br />

Netzwerklaufwerk<br />

einzurichten.<br />

12 Der Freigabename einer Fritz-NAS-Freigabe lässt sich frei wählen.<br />

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12 | 11 45


schwerpunkt<br />

25 Fritzbox-Tipps<br />

14a Jede Fritzbox bringt unter anderem auch einen leistungsfähigen<br />

internen digitalen Anrufbeantworter mit.<br />

14b Das Konfigurieren des Fritzbox-Anrufbeantworters erledigen Sie<br />

auf komfortablem Weg im Webinterface.<br />

14 Anrufbeantworter<br />

einrichten<br />

Alle Fritzboxen arbeiten nicht<br />

nur als DSL-Router, sondern auch<br />

als leistungsfähige Telefonanlagen<br />

für Festnetztelefonie (ISDN,<br />

Analog) sowie Voice-over-IP und<br />

lassen sich außerdem als DECT-<br />

Basisstation einrichten. Allen<br />

Telefonfunktionen gemein ist der<br />

konfigurierbare integrierte Anrufbeantworter.<br />

Um diesen zu nutzen, müssen<br />

Sie ihn zunächst im Menü Telefonie<br />

| Telefoniegeräte mit einem<br />

Klick auf die Schaltfläche Neues<br />

Gerät einrichten anlegen. Im Dialog<br />

Telefoniegerät einrichten markieren<br />

Sie dann im unteren Bereich<br />

In die FRITZ!Box integriert<br />

die Option Anrufbeantworter und<br />

klicken auf Weiter. Im Feld bei 2.<br />

vergeben Sie einen beliebigen Namen<br />

für den Anrufbeantworter.<br />

Die Optionen bei 1. stellen Sie je<br />

nach individuellem Bedarf ein.<br />

Im Prinzip können Sie sich mit<br />

einer einfachen Ansage begnügen,<br />

ohne dass der Anrufer die<br />

Möglichkeit hat, eine Nachricht<br />

zu hinterlassen. Für einen echten<br />

Anrufbeantworter mit Aufzeichnungsfunktion<br />

dagegen wählen<br />

Sie im Listenfeld Betriebsart den<br />

Eintrag Mitteilung aufnehmen.<br />

Reicht der interne Speicher der<br />

Fritzbox zum Aufzeichnen eines<br />

individuellen Ansagetextes nicht<br />

aus, bietet der Dialog mit einem<br />

Häkchen bei USB-Speicher zur Erhöhung<br />

der Aufnahmekapazität<br />

verwenden die Möglichkeit, die<br />

Ansage auf dem angeschlossenen<br />

USB-Gerät zu speichern.<br />

Im Folge-Dialog lässt sich bei<br />

mehreren vorhandenen Rufnummern<br />

einstellen, für welche MSN<br />

beziehungsweise Rufnummer sich<br />

der Anrufbeantworter verantwortlich<br />

fühlen soll: nur Anrufe<br />

für folgende Rufnummern annehmen.<br />

Der Assistent zeigt abschließend<br />

eine Zusammenfassung der<br />

technischen Daten des neuen<br />

Telefoniegerätes, bevor Sie es<br />

mittels Übernehmen in der Geräteliste<br />

verewigen.<br />

15 Anrufbeantworter<br />

verwenden<br />

Der im vorigen Tipp konfigurierte<br />

Anrufbeantworter taucht jetzt als<br />

neues Telefoniegerät im Menü<br />

Telefoniegeräte auf und lässt sich<br />

von dort aus wie jedes andere Gerät<br />

rekonfigurieren und nutzen.<br />

Um die entsprechenden Einstellungen<br />

zu treffen, klicken Sie in<br />

der Zeile des betreffenden Geräts<br />

rechts auf das Bearbeiten-Symbol.<br />

15 Der gerade eingerichtete<br />

Anruf beantworter<br />

reiht sich<br />

sauber in die Liste der<br />

Telefoniegeräte ein.<br />

16 Der digitale Anrufbeantworter<br />

unterstützt<br />

auch Fernabfragen<br />

via Telefon und<br />

eine Android-App.<br />

16 Anrufbeantworter:<br />

Fernabfrage<br />

Zum Einrichten der Fernabfrage<br />

für den Anrufbeantworter wechseln<br />

Sie im Dialog Bearbeiten zum<br />

Reiter Fernabfrage, setzen das<br />

Häkchen bei Fernabfrage aktivieren<br />

und vergeben im Feld darunter<br />

eine individuelle, geheime PIN in<br />

Form einer vierstelligen Ziffer.<br />

Das Einrichten des Anrufbeantworters<br />

erledigen Sie – genau wie<br />

das Abhören auch – über das Endgerät<br />

durch Anwahl von **600. Neu<br />

eingegangene Nachrichten signalisiert<br />

der Anrufbeantworter durch<br />

Blinken der Info-LED an der Fritzbox<br />

sowie durch die entsprechenden<br />

Symbole am Endgerät.<br />

46 12 | 11<br />

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25 Fritzbox-Tipps<br />

schwerpunkt<br />

17<br />

Info-LED konfigurieren<br />

Das Verhalten der blinkenden Info-LED<br />

konfigurieren Sie bei Bedarf<br />

selbst. Dabei legen Sie fest,<br />

ob die Leuchtdiode beispielsweise<br />

über Nachrichten auf dem Anrufbeantworter,<br />

entgangene Anrufe,<br />

eingegangene Faxe oder angeschlossene<br />

USB-Geräte informiert.<br />

Insgesamt lässt sich die Info-LED<br />

für zehn verschiedene Funktionen<br />

konfigurieren. Die entsprechenden<br />

Einstellungen finden Sie im<br />

Menü System | Info-Anzeige.<br />

18 Anrufbeantworter:<br />

Push Service (1)<br />

Der Anrufbeantworter lässt sich<br />

auch so konfigurieren, dass die<br />

Fritzbox eingegangene Anrufe<br />

per E-Mail an das vom Benutzer<br />

eingerichtete Postfach verschickt.<br />

Die zugehörige Mail enthält dann<br />

im Anhang eine WAV-Datei mit<br />

dem Inhalt des Anrufs.<br />

Zum Einrichten dieser Funktion<br />

kommt die E-Mail-Push-Funktion<br />

der Fritzbox zum Einsatz, mit deren<br />

Hilfe das System selbstständig<br />

Mails an die vorgegebene<br />

Adresse verschickt. Die betreffende<br />

Nachricht enthält nicht nur<br />

den Inhalt der Nachricht als<br />

WAV-Datei, sondern auch die Anschlussnummer<br />

des Anrufers (sofern<br />

dieser deren Anzeige nicht<br />

deaktiviert hat) sowie die Anrufzeit<br />

und Dauer. Außerdem<br />

sendet die Fritzbox eine zusätzliche<br />

Status-E-Mail, deren Häufigkeit<br />

Sie im Dialog Einstellungen<br />

konfigurieren können (täglich,<br />

wöchentlich oder monatlich).<br />

Diese Status-Mail enthält unter<br />

anderem eine Liste sämtlicher bis<br />

dahin ein- und ausgegangenen<br />

Anrufe in Form einer CSV-Datei.<br />

Zum Aktivieren des Push-Service<br />

dient das Menü System |<br />

Push Service. Die vom Push-Service<br />

generierte E-Mail geht entweder<br />

an die im ersten Reiter Einstellungen<br />

im Bereich Kontaktdaten<br />

eingetragene Adresse oder alternativ<br />

an den Empfänger, den<br />

Sie im zweiten Reiter Erweiterte<br />

Einstellungen bei Anderer Empfänger<br />

eingetragen haben. In den erweiterten<br />

Einstellungen legen Sie<br />

daneben mithilfe der entsprechenden<br />

Checkboxen fest, welche<br />

Informationen die Status-E-Mail<br />

im Detail enthalten soll.<br />

19 Anrufbeantworter:<br />

Push Service (2)<br />

Die in Tipp 18 eingerichtete Push-<br />

Service-E-Mail enthält allerdings<br />

per Default noch keine Anrufbeantworter-Nachrichten.<br />

Um den<br />

Anrufbeantworter dazu zu bewegen,<br />

aufgelaufene Nachrichten per<br />

E-Mail zu versenden, gilt es, noch<br />

einmal das Menü Telefonie | Telefoniegeräte<br />

zu bemühen. Nach<br />

Auswahl des Gerätes Anrufbeantworter<br />

gefolgt von einem Klick auf<br />

das Bearbeiten-Icon ist diesmal<br />

der mittlere Reiter Merkmale von<br />

Interesse: Hier aktivieren Sie die<br />

Option Nachrichten per E-Mail versenden.<br />

Dabei legen Sie wahlweise<br />

fest, ob die Fritzbox den durch die<br />

Aufzeichnung des Anrufs belegten<br />

Speicher nach dem Versenden der<br />

WAV-Datei löschen soll. Daneben<br />

lassen sich auch Betriebsart,<br />

Ansageverzögerung und maximale<br />

Aufnahmelänge definieren.<br />

17 Das Verhalten der<br />

Info-LED der Fritzbox<br />

lässt sich nahezu beliebig<br />

konfigurieren.<br />

18a Der Anrufbeantworter der Fritzbox kann aufgezeichnete<br />

Anrufe als WAV-Datei in einem E-Mail-Anhang versenden.<br />

18b Mit dem Push-Service informiert die Fritzbox den Betreiber von sich<br />

aus per E-Mail über den Gerätestatus oder andere wichtige Ereignisse.<br />

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12 | 11 47


schwerpunkt<br />

25 Fritzbox-Tipps<br />

19 Dass der Push-<br />

Service auch aufgezeichnete<br />

Anrufe per<br />

E-Mail sendet, konfigurieren<br />

Sie in den Telefonie-Einstellungen.<br />

Jetzt klappt das Versenden von<br />

Anrufbeantworter-Nachrichten.<br />

Eintreffende Ansagen versendet<br />

die Fritzbox – im Gegensatz zur<br />

Service-E-Mail des Push-Dienstes<br />

mit ihren festgelegten Zyklen –<br />

unmittelbar nach dem Anruf.<br />

20 UMTS-Fallback<br />

aktivieren<br />

Die Fritzbox kann im Notfall<br />

auch als UMTS-Router fungieren,<br />

etwa wenn der DSL-Zugang gestört<br />

ist. Dazu brauchen Sie lediglich<br />

einen UMTS-Stick. Statt am<br />

Notebook schließen Sie den Surf-<br />

Stick einfach am USB-Port der<br />

Fritzbox an. Danach enthält zum<br />

Beispiel die Fritzbox 7390 im<br />

Menü Internet automatisch den<br />

neuen Menüpunkt Mobilfunk.<br />

Nun müssen Sie nur noch unter<br />

Anmeldung im Mobilfunknetz die<br />

PIN-Nummer der SIM-Karte des<br />

USB-Modems und unten bei Internetzugang<br />

die Zugangsdaten<br />

des Mobilfunk-Providers eintragen<br />

– schon mutiert die Fritzbox<br />

zum UMTS-Router.<br />

21 DECT-Mobilteile<br />

einbinden<br />

Die Fritzbox arbeitet nicht nur als<br />

Festnetz-Telefonanlage, sondern<br />

auch als ausgewachsene DECT-<br />

Basisstation. Im Prinzip lassen<br />

sich beliebige DECT-Mobilteile<br />

anschließen, den größten Komfort<br />

bieten aber die DECT-Mobilgeräte<br />

AVM Fritzfon MT-D oder<br />

MT-C: Diese verwalten Sie komplett<br />

in der Web-Oberfläche der<br />

Fritzbox, das Anmelden erfolgt<br />

automatisch. Zudem bieten die<br />

AVM-Mobilteile komfortable Zusatzfunktionen<br />

wie Internetradio,<br />

E-Mail-Client, RSS-Nachrichten<br />

oder Podcasts. Allerdings erwies<br />

sich im Test die DECT-Reichweite<br />

als relativ gering.<br />

Klingeltöne, Hintergrundbild<br />

und ISDN-Merkmale für die<br />

DECT-Telefone richten Sie in der<br />

Web-Oberfläche der Fritzbox unter<br />

Telefonie | Telefoniegeräte ein.<br />

Dazu klicken Sie auf das Bearbeiten-Icon<br />

in der Geräteliste. Im<br />

Reiter Merkmale des Telefoniegerätes<br />

wählen Sie die gewünschten<br />

Komfort- und Leistungsmerkmale,<br />

laden ein Hintergrundbild<br />

vom PC aus hoch oder testen die<br />

HD-Tonqualität.<br />

22<br />

Wireless <strong>LAN</strong>:<br />

WDS-Modus<br />

Möchten Sie die W<strong>LAN</strong>-Reichweite<br />

der Fritzbox erweitern, erwerben<br />

Sie dazu entweder einen Repeater<br />

von AVM oder verbinden<br />

zwei Fritzboxen im WDS-Modus.<br />

Wer also noch ein altes Fritzbox-<br />

Modell in der Schublade hat, das<br />

bereits den WDS-W<strong>LAN</strong>-Modus<br />

unterstützt oder sich per Firmware-Update<br />

dazu bewegen lässt,<br />

kommt so relativ einfach in den<br />

Genuss einer preisgünstigen und<br />

leistungsfähigen Repeater-Lösung<br />

zum Erhöhen der W<strong>LAN</strong>-<br />

Reichweite. Zwar funktioniert<br />

WDS theoretisch auch mit Routern<br />

anderer Hersteller, das aber<br />

meist nicht so problemlos, wie<br />

mit zwei Fritzboxen. Außerdem<br />

unterstützen nur zwei Fritzbox-<br />

Modelle den WDS-Betrieb mit<br />

WPA2-Sicherheit.<br />

20 Die Fritzbox kann sogar als UMTS-Router fungieren. 21 DECT-Mobilteile von AVM konfigurieren Sie im Webfrontend.<br />

48 12 | 11<br />

www.linux-user.de


25 Fritzbox-Tipps<br />

schwerpunkt<br />

Im WDS-Betrieb fungiert die<br />

Fritzbox (im Test das neuere Modell<br />

7390, das auch mit dem DSL-<br />

Anschluss verbunden war) als Basisstation,<br />

die andere als Repeater.<br />

Mit der Konfiguration beginnen<br />

Sie an der Basisstation im Menü<br />

W<strong>LAN</strong> | WDS. Hier aktivieren Sie<br />

die Betriebsart Basisstation und<br />

wählen dann in der W<strong>LAN</strong>-Geräteliste<br />

die SSID der als Repeater vorgesehenen<br />

Fritzbox aus.<br />

Das funktioniert indes nur,<br />

wenn beide Fritzboxen im gleichen<br />

Funkkanal senden, wozu Sie<br />

gegebenenfalls vorher die automatische<br />

Kanalwahl abschalten müssen.<br />

Die Fritzbox signalisiert die<br />

Aktivität auf den jeweiligen Kanälen<br />

in der Grafik W<strong>LAN</strong>-Umgebung,<br />

sodass Sie dort schnell einen<br />

geeigneten Kanal finden. Unterstützt<br />

allerdings nur eine von beiden<br />

Fritzboxen das 5-GHz-Netz,<br />

kann der für WDS genutzte Kanal<br />

selbstverständlich auch nur im<br />

2,4-GHz-Band liegen. Außerdem<br />

gilt es zu beachten, dass im WDS-<br />

Modus sämtliche Verbindungen<br />

zwischen Basisstation und Repeater<br />

mit dem gleichen Verfahren gesichert<br />

sein müssen – bei zwei<br />

Fritzboxen typischerweise mit<br />

WPA2. Im Bereich Sicherheit tragen<br />

Sie entsprechend den WPA2-<br />

Key des Repeaters ein.<br />

Nach Abschluss der Konfiguration<br />

zeigt die Fritzbox eine Popup-<br />

Seite mit den am Repeater vorzunehmenden<br />

W<strong>LAN</strong>-Einstellungen.<br />

Hier wählen Sie analog zu dem<br />

Einstellungen der Basisstation im<br />

WDS-Menü als Betriebsart Repeater<br />

und in der Liste der W<strong>LAN</strong>-Geräte<br />

die Basisstation aus. Außerdem<br />

setzen Sie, falls noch nicht<br />

geschehen, den Funkkanal auf<br />

denjenigen der Basisstation.<br />

23 Stromverbrauch<br />

reduzieren<br />

Über das Menü Erweiterte Einstellungen/​System/​Energiemonitor<br />

kontrollieren<br />

Sie nicht nur den Stromverbrauch<br />

der Fritzbox, sondern<br />

sogar denjenigen an den <strong>LAN</strong>-Anschlüssen<br />

oder aktivieren eine<br />

Nachtschaltung. Letztere versetzt<br />

die Fritzbox in dem von Ihnen<br />

vorgegeben Zeitraum automatisch<br />

in einen Standby-Modus. Auch im<br />

Menü W<strong>LAN</strong>/​Funkeinstellungen |<br />

Funkkanal gibt es eine Option zum<br />

Stromsparen: Hier aktivieren Sie<br />

gegebenenfalls den Punkt Sendeleistung<br />

automatisch auf den tatsächlichen<br />

Bedarf verringern.<br />

24<br />

Mehr Leistung<br />

für das W<strong>LAN</strong><br />

Ein bekannter Schwachpunkt vieler<br />

Fritzboxen ist die Leistung des<br />

Funkmoduls. Zwar sorgt AVM in<br />

diesem Punkt mit jedem Firm ware-<br />

Update für Verbesserungen, doch<br />

die Geräte konkurrierender Hersteller<br />

bieten trotzdem erfahrungsgemäß<br />

deutlich bessere Werte. Es<br />

steht Ihnen aber zumindest frei,<br />

selbst Hand anzulegen und im<br />

Menü W<strong>LAN</strong> | Funkkanal in der<br />

Grafik unter W<strong>LAN</strong>-Umgebung mithilfe<br />

der entsprechenden Op tion<br />

Störeinflüsse einblenden einen weniger<br />

ausgelasteten Funkkanal auszusuchen.<br />

Außerdem lässt sich an<br />

dieser Stelle gegebenenfalls die Sendeleistung<br />

der FRITZ!Box für IP-TV-<br />

Anwendungen optimieren.<br />

25 Fundgrube<br />

Android Market<br />

Fritzbox-Besitzer, die ein Android-Handy<br />

ihr Eigen nennen,<br />

sollten auf jeden Fall auch einen<br />

Blick in den Android-Market werfen,<br />

der eine Reihe interessanter<br />

Fritzbox-Tools bereithält.<br />

So erlaubt etwa die kostenlose<br />

App FRITZ!App Fon das Telefonieren<br />

via Festnetz und Internet mit<br />

dem Handy über den W<strong>LAN</strong>-Anschluss<br />

der Fritzbox. Übrigens<br />

gibt es von dieser App sowohl<br />

direkt von AVM [4], als auch im<br />

Android-Market eine Laborversion<br />

mit erweiterten Funktionen.<br />

Installieren Sie außerdem die<br />

Laborversion der Firmware auf<br />

Ihrer Fritzbox 7390, kommen Sie<br />

außerdem in den Genuss zweier<br />

für Smartphone-Zugriff optimierter<br />

Benutzeroberflächen namens<br />

fritz.box und fritz.nas.<br />

Die ebenfalls kostenlose App<br />

FRITZ!App Media dagegen ermöglicht<br />

den mobilen Zugriff auf Multimedia-Daten,<br />

die Sie auf der<br />

Fritzbox gespeichert haben. Die<br />

App FRITZ!App Ticker informiert<br />

Sie auch unterwegs über verpasste<br />

Anrufe, lag aber bis Redaktionsschluss<br />

nur als Laborversion vor.<br />

Über die Gratis-App contacts2-<br />

FRITZ!Box exportieren Sie Android-Kontakte<br />

als XML-Datei und<br />

übernehmen sie in die Fritzbox.<br />

Zwar nicht kostenlos, aber recht<br />

preisgünstig (1,99 Euro) erhalten<br />

Sie die sehr umfangreiche App<br />

BoxToGo, die ebenfalls das Steuern<br />

vieler Fritzbox-Funktionen insbesondere<br />

aus dem Telefonie-<br />

Bereich vom Handy aus ermöglicht.<br />

Als besonderen Clou lädt die<br />

App auf Wunsch die Web-Oberfläche<br />

der Fritzbox SSL-gesichert<br />

in den Smartphone-Browser, und<br />

zwar unter deren lokaler Adresse<br />

https://IP‐Adresse‐Fritzbox. Außerdem<br />

ist es möglich, aus BoxToGo<br />

Computer im Funknetz aus dem<br />

Tiefschlaf aufzuwecken. (jlu) n<br />

info<br />

[1] AVM-FAQ: http:// www. avm. de/ de/ Service/<br />

[2] AVM-Wiki – Firmware und Recovery:<br />

http:// www. wehavemorefun. de/ FRITZ!Box/​<br />

index. php/ Firmware<br />

[3] AVM-FTP-Server – Firmware und Recovery:<br />

ftp:// ftp. avm. de/ fritz. box/<br />

[4] AVM-Laborseite: http:// www. avm. de/ de/​<br />

Service/ Service‐Portale/ Labor/<br />

22 Im WDS-W<strong>LAN</strong>-<br />

Modus lässt sich die<br />

W<strong>LAN</strong>-Reichweite dadurch<br />

erhöhen, dass<br />

eine zweite Fritzbox als<br />

Repeater fungiert.<br />

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© Maxim Kazmin, 123RF<br />

schwerpunkt<br />

VPN<br />

Sichere Verbindung zwischen Smartphone<br />

und Heimserver per VPN<br />

Sichere<br />

Datenautobahn<br />

Wer mit seinem Smartphone über das unsichere Internet<br />

eine sichere Verbindung zum eigenen Heimnetz aufbauen<br />

möchte, der baut in wenigen Schritten einen VPN-Tunnel<br />

auf Basis von L2TP/​IPSec dorthin auf. Werner Hein<br />

README<br />

Aktuelle Android- oder<br />

iOS-Smartphones unterstützen<br />

bereits nativ<br />

L2TP/​IPSec. Damit ist<br />

der Weg geebnet, um in<br />

wenigen Schritten eine<br />

sichere Verbindung zu<br />

anderen Rechnern oder<br />

Netzwerken über das<br />

unsichere Internet aufzubauen.<br />

„Wer nichts zu verbergen hat,<br />

der hat auch nichts zu befürchten“<br />

– so lautet das Credo, das nicht<br />

nur „Terrorbekämpfer“ landauf,<br />

landab wie eine Hostie vor sich<br />

hertragen. Richtiger wäre: „Ich<br />

habe zwar nichts zu verbergen,<br />

fürchte aber, dass meine Privatsphäre<br />

im Internet ohne gezielte<br />

Vorsorge nicht respektiert wird“.<br />

Wer zum Beispiel zu Hause einen<br />

Video-Disk-Recorder<br />

(VDR, [1]) betreibt, und diesen<br />

auch von unterwegs via Smartphone<br />

bedienen will, der begibt<br />

sich schnell auf unsicheres Terrain.<br />

Das liegt daran, dass die<br />

Konfigurationsoberfläche VDR-<br />

Admin [2] dazu über das Internet<br />

erreichbar sein muss und damit<br />

potenziellen Angreifern Tür und<br />

Tor öffnet: Der HTTP-Server des<br />

Recorders bietet nativ weder eine<br />

sichere Verbindung per SSL noch<br />

einen wirkungsvollen Passwortschutz<br />

beim Anmeldevorgang.<br />

Hinzu kommt der Umstand, dass<br />

sich Smartphones über das öffentliche<br />

3G-Datennetz des Mobilfunkanbieters<br />

oder über private<br />

W<strong>LAN</strong>s – etwa im Internet-Café –<br />

ins Netz verbinden, wo Sie als Teilnehmer<br />

keinerlei Einfluss darauf<br />

haben, wer das Netz mit welchen<br />

Absichten noch benutzt. VPNs bieten<br />

hier eine wirkungsvolle Möglichkeit,<br />

den Datenverkehr zwischen<br />

Smartphone und dem heimischen<br />

Netz sicher zu gestalten.<br />

Systemaufbau<br />

Das vorgestellte Szenario geht<br />

davon aus, dass Sie Ihr Heimnetz<br />

über einen handelsüblichen xDSL-<br />

Router mit dem Internet verbinden.<br />

Weiterhin benötigen Sie einen<br />

Linux-Rechner, der als VPN-<br />

Server arbeitet und optional auch<br />

den Wunschdienst (etwa VDR-<br />

Admin) anbietet (Abbildung A).<br />

Es spielt dabei keine Rolle, ob<br />

das lokale Netz per Ethernet oder<br />

W<strong>LAN</strong> kommuniziert. Aus Sicherheits-<br />

und Stabilitätsgründen sollten<br />

Sie jedoch der kabelgebundenen<br />

Variante den Vorzug geben.<br />

Zur permanenten Verfügbarkeit<br />

müssen sowohl Router als auch<br />

Server durchgehend aktiv bleiben.<br />

Darüber hinaus gilt es, die meist<br />

dynamische IP-Adresse über einen<br />

Dienst wie Dyndns [3] mit einem<br />

eindeutig adressierbaren Domainnamen<br />

erreichbar zu halten.<br />

L2TP/​IPSec<br />

Erklärtes Ziel dieses Artikels ist<br />

es, den Einsatz einer VPN-Lösung<br />

vorzustellen, welche die gängigen<br />

Android- und iOS-Smartphones<br />

von Haus aus mit der jeweiligen<br />

Firmware mitbringen. Deswegen<br />

fiel die Wahl auf L2TP/​IPSec [4].<br />

Das mobile System bleibt damit<br />

im Originalzustand, ein Jailbreak<br />

oder Rooten des Gerätes kann<br />

hier unterbleiben.<br />

IPSec steht für Internet Protocol<br />

Security und stellt in diesem<br />

Zusammenhang die Verschlüsselung<br />

der Verbindung zwischen<br />

Client und Server her. In kleinen,<br />

übersichtlichen Netzen – wie in<br />

diesem Fall – genügt es, die Au-<br />

50 12 | 11<br />

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VPN<br />

schwerpunkt<br />

Listing 1<br />

version 2.0 # conforms to<br />

second version of ipsec.conf<br />

specification<br />

config setup<br />

nat_traversal=yes<br />

virtual_private=%v4:10.0.0.0/8,<br />

%v4:172.16.0.0/12,%v4:192.168.0.<br />

0/16,%v4:!192.168.0.0/24<br />

conn L2TP‐PSK<br />

rekey=no<br />

authby=secret<br />

pfs=no<br />

keyingtries=3<br />

compress=no<br />

left=192.168.0.2<br />

leftnexthop=192.168.0.1<br />

leftprotoport=17/1701<br />

right=%any<br />

rightprotoport=17/%any<br />

rightsubnet=vhost:%priv,%no<br />

auto=add<br />

dpddelay=5<br />

dpdtimeout=30<br />

thentifizierung über einen gemeinsamen,<br />

allen Clients bekannten<br />

Schlüssel zu realisieren, den<br />

man auch PSK („Pre-shared Key“)<br />

nennt. Auch wenn das die Gefahr<br />

des Vertippens erhöht, sollten Sie<br />

dazu ein möglichst langes Passwort<br />

wählen, das sich nicht in<br />

Wörterbüchern findet und damit<br />

Brute-Force-Attacken widersteht.<br />

Ferner sollten Sie das Passwort<br />

stets nur über sichere Kanäle<br />

übermitteln.<br />

L2TP, das Layer 2 Tunneling<br />

Protocol, siedelt sich im OSI-<br />

Schichtenmodell oberhalb der IPbzw.<br />

IPSec-Schicht an. Es dient<br />

zum Transport der Datenpakete<br />

durch den IPSec-Tunnel. Es legt<br />

grundlegende Parameter des<br />

VPN-Netzwerkes fest, etwa die<br />

IP-Adresse des VPN-Servers und<br />

den zur Verfügung stehenden IP-<br />

Adressraum sowie weitere Variablen,<br />

etwa die Erreichbarkeit des<br />

Domain-Name-Service.<br />

Der PPPD (Point-to-Point Protocol<br />

Daemon) formt als letzte Instanz<br />

die Datenpakete und zeichnet<br />

in diesem Beispiel für die<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen<br />

Client und Server verantwortlich.<br />

Der Daemon erledigt die<br />

Authentifizierung der Clients am<br />

Server anhand der Namen/​Passwort-Paare<br />

sowie die finale Zuordnung<br />

der IP-Adressen. Darüber<br />

hinaus stellt er serverseitig<br />

die eigentliche Netzwerkschnittstelle<br />

dar, ähnlich eines Ethernet-<br />

Adapters. Abbildung B zeigt<br />

schematisch den serverseitigen<br />

Aufbau des VPN-Endpunktes.<br />

Serverkonfiguration<br />

Zum Betrieb eines IPSec-Tunnels<br />

benötigen Sie die Pakete openswan,<br />

xl2tpd und ppp, die Sie in<br />

den Repositories aller gängigen<br />

Distributionen finden. Unter<br />

Ubuntu installieren Sie diese beispielsweise<br />

mit dem Aufruf<br />

$ sudo aptget openswan xl2tpd ppp<br />

Dabei stellt Openswan [5] die<br />

IPSec-Implementierung bereit<br />

conn block<br />

auto=ignore<br />

conn private<br />

auto=ignore<br />

conn private‐or‐clear<br />

auto=ignore<br />

conn clear‐or‐private<br />

auto=ignore<br />

conn clear<br />

Listing 2<br />

und Xl2tpd [6] das L2TP-Gegenstück.<br />

Das Paket ppp ziehen die<br />

Paketmanager normalerweise automatisch<br />

als Abhängigkeit nach.<br />

Anschließend gilt es, Schicht für<br />

Schicht die einzelnen Teile zu<br />

konfigurieren.<br />

IPSec beziehungsweise Openswan<br />

enthält drei Konfigurationsdateien.<br />

Die erste, /etc/ipsec.conf<br />

(Listing 1), dient eigentlich zum<br />

Setup von IPSec. Sie legt unter<br />

anderem fest, ob im lokalen Netz<br />

Network-Address-Translation<br />

(NAT) zum Einsatz kommt, welche<br />

Subnetze der Client nutzen<br />

darf, welche Verschlüsselung vorliegt<br />

und wie die IP-Adressen des<br />

VPN-Servers und des Routers im<br />

Netz lauten.<br />

Ebenfalls regelt sie, wann eine<br />

Verbindung als tot („dead peer“)<br />

gilt und was dann mit ihr geschieht.<br />

Dabei prüft der Server im<br />

Takt von dpddelay Sekunden die<br />

Verbindung und stuft nach<br />

A Zwei Smartphones,<br />

eines (Client-A) in einem<br />

mobilen Netzwerk<br />

(A.0), das andere<br />

(Client-B) im W<strong>LAN</strong><br />

(B.0) eines Internet-<br />

Cafés, kontaktieren die<br />

heimatliche Cloud via<br />

Internet (A.1/​B.1) und<br />

bilden mit dem Server<br />

ein virtuelles privates<br />

Netzwerk über A respektive<br />

B.<br />

B Das serverseitige<br />

Ende des VPN-Tunnels<br />

und die Terminierung<br />

der einzelnen Schichten:<br />

IPSec, L2TP und<br />

PPP.<br />

dpdaction=clear<br />

auto=ignore<br />

include /etc/ipsec.d/examples/no_<br />

conn packetdefault<br />

oe.conf<br />

auto=ignore<br />

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schwerpunkt<br />

VPN<br />

Listing 3<br />

192.168.0.2 %any: PSK "VPN‐<br />

Schlüssel"<br />

Listing 4<br />

[global]<br />

listen‐addr = 192.168.0.2<br />

port = 1701<br />

[lns default]<br />

ip range =<br />

192.168.128.2‐192.168.128.3<br />

local ip = 192.168.128.1<br />

require chap = yes<br />

refuse pap = yes<br />

require authentication = yes<br />

name = My‐Cloud7‐VPN‐Server<br />

ppp debug = yes<br />

pppoptfile = /etc/ppp/options.<br />

l2tpd<br />

length bit = yes<br />

dpdtimeout Sekunden ohne Antwort<br />

die Verbindung als tot ein.<br />

In unserem Fall ist ein Abbruch<br />

die einzig sinnvolle Art, mit einer<br />

toten Verbindung per dpdaction<br />

umzugehen.<br />

Die zweite Konfigurationsdatei,<br />

/etc/ipsec.d/examples/no_oe.conf<br />

(Listing 2, vorige Seite) liegt in<br />

der Regel schon fertig vor. Sie<br />

wird nur in die ipsec.conf eingebunden,<br />

um gezielt die (in unserem<br />

Fall allerdings nicht genutzte)<br />

Funktion der opportunis tischen<br />

Verschlüsselung zu deaktivieren.<br />

Die dritte Konfigurationsdatei im<br />

Bunde, / etc/ipsec.secrets (Listing<br />

3), hält den PSK vor.<br />

Die Konfiguration von L2TP erfolgt<br />

in der Datei /etc/xl2tpd/<br />

xl2tpd.conf (Listing 4). Die globalen<br />

Einstellungen enthalten die<br />

IP-Adresse sowie den Port, an<br />

dem der Daemon Anfragen entgegennimmt.<br />

Die Sektion darunter<br />

legt fest, welcher IP-Adressbereich<br />

dem VPN zur Verfügung<br />

steht, sowie die Adresse des Servers<br />

selbst. Wichtig ist an dieser<br />

Stelle die genaue Definition der<br />

Authentifizierung. Da das Protokoll<br />

PAP Nutzerdaten im Klartext<br />

überträgt, wählen Sie stattdessen<br />

das sicherere CHAP.<br />

Als letzten Schritt gilt es, den<br />

PPP-Daemon über die beiden Dateien<br />

/etc/ppp/options.l2tpd (Listing<br />

5) und /etc/ppp/chap‐secrets<br />

(Listing 6) zu konfigurieren. In<br />

der ersten Datei genügt es, mindestens<br />

eine IP-Adresse eines Domain-Name-Servers<br />

einzutragen,<br />

die meist der des eigenen Routers<br />

entspricht. In der zweiten Datei<br />

erfolgt dann pro Zeile für jeden<br />

Client die finale Zuordnung der<br />

Benutzerdaten (Name und Passwort)<br />

zur IP-Adresse im VPN.<br />

Diese Zuordnung ist zwar nicht<br />

zwingend notwendig, hat aber<br />

den Charme der Eindeutigkeit,<br />

sodass sich zum Beispiel in weiteren<br />

Ausbaustufen die Clients individuell<br />

behandeln lassen.<br />

Jetzt fehlt am VPN-Server nur<br />

noch die Weiterleitung der einund<br />

ausgehenden IP-Pakete zwischen<br />

der VPN-Schnittstelle und<br />

dem realen Ethernet-Adapter, mit<br />

dem der Rechner an das lokale<br />

Netzwerk angeschlossen ist. Folgender<br />

Befehl aktiviert das Forwarding<br />

im Kernel:<br />

$ sudo echo 1 > /proc/sys/net/<br />

ipv4/ip_forward<br />

Listing 5<br />

ipcp‐accept‐local<br />

ipcp‐accept‐remote<br />

noccp<br />

ms‐dns 192.168.0.1<br />

ms‐dns DNS_des_Providers<br />

auth<br />

crtscts<br />

idle 1800<br />

mtu 1410<br />

mru 1410<br />

nodefaultroute<br />

debug<br />

lock<br />

proxyarp<br />

connect‐delay 10000<br />

Listing 6<br />

Damit die Änderung einen Neustart<br />

überlebt, gilt es, in der Datei<br />

/etc/sysctl.conf die Zeile net.ipv4.<br />

ip_forward=1 hinzuzufügen oder<br />

das Hash-Zeichen („#“) davor zu<br />

entfernen, um sie zu aktivieren.<br />

Abschließend noch ein weiterer<br />

Hinweis in Sachen Sicherheit: Die<br />

beiden Dateien /etc/ipsec.secrets<br />

und /etc/ppp/chap‐secrets, die den<br />

PSK beziehungsweise die Authentifizierungsdaten<br />

enthalten, dürfen<br />

nur für den Benutzer root lesund<br />

schreibbar sein. Gegebenenfalls<br />

ändern Sie die Dateirechte<br />

mit chown und chmod entsprechend.<br />

Routing<br />

Damit Geräte über das Internet<br />

den Server im heimischen Netz<br />

erreichen, gilt es, sich mit den<br />

Einstellmöglichkeiten des xDSL-<br />

Routers vertraut zu machen. Die<br />

meisten Geräte dieser Art verfügen<br />

über eine webbasierte Konfigurationsoberfläche,<br />

die es relativ<br />

problemlos erlaubt, das notwendige<br />

Port-Forwarding einzurichten.<br />

Suchen Sie dazu im Menü Ihres<br />

Routers unter einem Punkt wie<br />

beispielsweise Erweiterte Einstellungen<br />

nach Begriffen wie NAT,<br />

Virtual Server oder auch Port Forwarding.<br />

In vielen Fällen bieten<br />

die Router bereits vorkonfigurierte<br />

Setups dafür, die Sie unter Begriffen<br />

wie L2TP IPsec VPN auswählen.<br />

Sollte das nicht der Fall<br />

sein, tragen Sie die weiterzuleitenden<br />

Ports per Hand ein – welche,<br />

das zeigt Listing 7.<br />

Was jetzt noch fehlt, ist vor allem<br />

die Erreichbarkeit des VPN-<br />

Clients aus der Cloud heraus: Der<br />

DSL-Router kennt von Haus aus<br />

nur die Route in das lokale Sub-<br />

# clientname server client‐secret IP addresses<br />

MobilerClient_A * "Passwort_A" 192.168.128.2<br />

MobilerClient_B * "Passwort_B" 192.168.128.3<br />

Listing 7<br />

Protokoll Quell‐IP Port Ziel‐IP Port<br />

UDP all 4500 192.168.0.2 4500<br />

UDP all 500 192.168.0.2 4500<br />

ESP all ‐ 192.168.0.2 ‐<br />

52 12 | 11<br />

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VPN<br />

schwerpunkt<br />

netz der Cloud, weiß aber nichts<br />

vom Subnetz des VPNs, das bis<br />

jetzt nur der VPN-Server kennt.<br />

Entsprechend müssen Sie die<br />

Routing-Tabelle des Routers entsprechend<br />

ergänzen (Listing 8).<br />

Bietet Ihr Router diese Möglichkeit<br />

der Konfiguration nicht an,<br />

greifen Sie zum IP-Masquerading:<br />

Dabei ersetzt das Kommando<br />

$ sudo iptables ‐t nat ‐A POSTROU<br />

UTING ‐s 192.168.128.0/24 ‐o ethU<br />

0 ‐j MASQUERADE<br />

im VPN-Server bei jedem Paket,<br />

das vom VPN kommt, die IP-<br />

Adresse durch jene des VPN-<br />

Servers im <strong>LAN</strong>. Auf diese Weise<br />

braucht der Router die Route zum<br />

VPN nicht explizit zu kennen: Er<br />

leitet einfach alle Pakete ins lokale<br />

Netz und erwischt dabei auf<br />

jeden Fall auch den VPN-Server,<br />

der dann die entsprechenden<br />

Pakete ins VPN zurückschleust.<br />

Allerdings hat diese Vorgehensweise<br />

einen gravierenden Nachteil:<br />

Mit den eindeutig zugeordneten<br />

VPN-IP-Adressen kann man<br />

außerhalb des VPN-Servers nun<br />

so einfach nichts mehr anfangen.<br />

Starten des VPN-Servers<br />

Öffnen Sie vorbereitend zwei Terminalfenster<br />

und verfolgen Sie<br />

zunächst einmal im ersten Terminal<br />

mittels des Kommandos<br />

$ sudo tail ‐f /var/log/syslog<br />

die Systemmeldungen, welche das<br />

System beim Aktivieren des VPN-<br />

Servers dorthin schreibt. Im<br />

zweiten Terminalfenster starten<br />

Sie anschließend den Server mittels<br />

des Kommandos<br />

$ sudo /etc/init.d/xl2tpd start<br />

Erscheint im Systemprotokoll<br />

eine Meldung wie Unable to open<br />

/ var/​run/​xl2tpd/​l2tp-control for<br />

reading, was etwa bei Ubuntu<br />

8.04.4 LTS der Fall ist, liegt die<br />

Ursache dafür sehr wahrscheinlich<br />

an einem fehlerhaften<br />

Startskript. Um es zu korrigieren,<br />

kopieren Sie den Inhalt aus Listing<br />

9 in die Datei xl2tpd.diff in<br />

Ihrem Heimatverzeichnis und<br />

wechseln im Terminal ins Verzeichnis<br />

/etc/init.d, wo Sie folgenden<br />

Befehl ausführen:<br />

$ sudo patch ‐p0 < ~/xl2tpd.diff<br />

Listing 8<br />

Ziel<br />

Netzmaske<br />

Gateway<br />

192.168.128.1 255.255.255.0<br />

192.168.0.2<br />

Beim nächsten Start erscheint im<br />

Systemlog die Meldung Listening<br />

on IP address 192.168.0.2, port 1701.<br />

Smartphones einrichten<br />

In Android-Smartphones wie dem<br />

Samsung Galaxy S2 wechseln Sie<br />

C VPN-Eingabemaske<br />

des Android-Smartphones<br />

Samsung<br />

Galaxy S2, im Beispiel<br />

der Mobile-Client-A.<br />

‐‐‐ xl2tpd.old 2008‐01‐29 05:22:37.000000000 +0100<br />

+++ xl2tpd 2011‐09‐11 16:30:59.000000000 +0200<br />

@@ ‐27,6 +27,8 @@<br />

set ‐e<br />

+mkdir ‐m 0755 ‐p /var/run/xl2tpd<br />

+<br />

case "$1" in<br />

start)<br />

echo ‐n "Starting $DESC: "<br />

Listing 9<br />

MAGAZIN<br />

ONLINE<br />

Linux-Magazin newsLetter<br />

Newsletter<br />

informativ<br />

kompakt<br />

Nachrichten rund um die<br />

Themen Linux und Open<br />

Source lesen Sie täglich<br />

im Newsletter des Linux-<br />

Magazins.<br />

tagesaktuell<br />

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12 | 11 53


schwerpunkt<br />

VPN<br />

D Aufforderung zur<br />

Eingabe der Benutzerdaten<br />

beim Android-<br />

Smartphone zum<br />

Der Autor<br />

Erstellen der<br />

VPN-Verbindung.<br />

Werner Hein beschäftigt<br />

sich seit 1994<br />

hobbymäßig mit Linux.<br />

Seit 1997 arbeitet er<br />

professionell mit Mobiltelefonie<br />

in der Forschung<br />

und Entwicklung<br />

bei Intel Mobile<br />

Communications. Seit<br />

2008 betreibt er eine<br />

eigene Cloud mit zwei<br />

Servern und einer beständig<br />

wachsenden<br />

Anzahl von Diensten,<br />

unter anderem VDR.<br />

in den Einstellungen zu Drahtlos<br />

und Netzwerke | VPN-Einstellungen<br />

| VPN hinzufügen. Aus dem erscheinenden<br />

Auswahldialog wählen<br />

Sie L2TP/​IPsec PSK-VPN hinzufügen<br />

aus, worauf die Konfigurationsmaske<br />

für die entsprechende<br />

Verbindung erscheint. Füllen Sie<br />

diese wie in Abbildung C auf der<br />

vorigen Seite gezeigt aus.<br />

Zum Start der VPN-Verbindung<br />

wechseln Sie in den Einstellungen<br />

in den Pfad Drahtlos und Netzwerke<br />

| VPN-Einstellungen und tippen<br />

auf den neu erstellten Eintrag,<br />

im Beispiel My-Cloud7. Zum<br />

Listing 10<br />

Verbindungsaufbau geben Sie anschließend<br />

noch die Benutzerdaten<br />

ein (Abbildung D). Das System<br />

merkt sich dabei zwar den<br />

eingegebenen Nutzernamen,<br />

nicht jedoch das Passwort, was<br />

aus sicherheitstechnischer Sicht<br />

durchaus Sinn ergibt.<br />

Sehr ähnlich sieht die Konfiguration<br />

eines iPhone4 unter dem<br />

Betriebssystem iOS 4.x aus. Im<br />

Menü erreichen Sie die Eingabemaske<br />

(Abbildung E) über Einstellungen<br />

| VPN | VPN hinzufügen<br />

und füllen diese aus. Aufgebaut<br />

wird die VPN-Verbindung,<br />

$ sudo tail ‐f /var/log/syslog<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server xl2tpd[20752]: Connection established to<br />

80.187.106.147, 49680. Local: 13158, Remote: 24616<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server xl2tpd[20752]: start_pppd: I'm running:<br />

... Wiederholung von Teilen der L2TP‐Konfiguration ...<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server xl2tpd[20752]: Call established with<br />

80.187.106.147, Local: 60116, Remote: 334, Serial: ‐2127911921<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: pppd 2.4.4 started by root,<br />

uid 0<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: using channel 4<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: Using interface ppp0<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: Connect: ppp0 /dev/pts/1<br />

... Kette von sent/rcvd‐Paketen zur Authentifizierung ...<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: rcvd [CHAP Response id=0x33<br />

, name = "Mobile‐Client‐B"]<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: sent [CHAP Success id=0x33<br />

"Access granted"]<br />

... Kette von sent/rcvd‐Paketen zum Aushandeln der<br />

Kommunikationsparameter ...<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: local IP address 192.168.128.1<br />

Sep 11 17:57:20 vpn‐server pppd[21478]: remote IP address<br />

192.168.128.3<br />

E VPN-Eingabemaske des Apple<br />

iPhone 4 – hier der Mobile-Client-B.<br />

sobald Sie im Menü unter dem<br />

Punkt Einstellungen | VPN den<br />

Eintrag My-Cloud7 auswählen<br />

und den Schiebeschalter oben<br />

nach rechts schieben.<br />

Sobald Sie nun mit einem Client<br />

den ersten Verbindungsaufbau<br />

starten, erscheinen – zumindest<br />

im Erfolgsfall – im Systemlog des<br />

Servers Meldungen wie jene, die<br />

Sie in Listing 10 sehen.<br />

Fazit<br />

Haben Sie schon immer mit dem<br />

Gedanken gespielt, einen eigenen<br />

VDR-Heimserver aufzubauen?<br />

Etwa, um damit die erste Anwendung<br />

Ihrer eigenen Cloud zu realisieren,<br />

schnell mal das heutige<br />

Fußballspiel aufzuzeichnen und<br />

dann Ihren Freunden und Kollegen<br />

in der Kneipe damit zu imponieren?<br />

Vermutlich haben Sie diesen<br />

Gedanken aber schnell wieder<br />

verworfen, weil Sie keine Skript-<br />

Kiddies zu Gast auf Ihrem Rechner<br />

haben wollen und auch eventuell<br />

interessierten Behörden<br />

nicht gleich Ihre Aufzeichnungen<br />

ins Dossier diktieren möchten?<br />

Mit einem VPN kommunizieren<br />

Sie unbesorgt und sicher vor den<br />

Blicken Dritter mit Ihrem Heimnetz,<br />

ganz so, als wären Sie selbst<br />

vor Ort. Das gilt nicht nur für<br />

Smartphones als Endgeräte, sondern<br />

für praktisch alle internetfähigen<br />

Clients auf Basis von Linux,<br />

Android, Apple iOS und sogar<br />

Windows. (tle) n<br />

info<br />

[1] VDR: http:// www. tvdr. de<br />

[2] VDRAdmin: http:// www. vdr‐wiki. de/ wiki/​<br />

index. php/ Vdradmin<br />

[3] Gängige DynDNS-Anbieter:<br />

http:// netzadmin. org/ ddns‐provider. php<br />

[4] L2TP/​IPsec erklärt: http:// www. jacco2. dds.​<br />

nl/ networking/ openswan‐l2tp. html<br />

[5] Openswan: http:// www. openswan. org/<br />

[6] L2TP-Daemon: http:// www. xelerance. com/​<br />

services/ software/ xl2tpd/<br />

54 12 | 11<br />

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praxis<br />

Scribus-Workshop<br />

Flyer-Design mit Scribus<br />

Elegant<br />

gefaltet<br />

Langweilige Cliparts und unordentliches Design verderben die Freude am selbst gemachten<br />

Flyer. Mit Scribus erstellen Sie Infoblätter auf Profi-Niveau. Andreas Reitmaier<br />

© Roman Signaev, 123RF<br />

README<br />

Von der einfachen Grußkarte<br />

bis hin zum komplexen<br />

Layout: Mit Scribus<br />

gestalten Sie komfortabel<br />

Dokumente<br />

und Druckwerke. Zusammen<br />

mit Gimp und<br />

Ink scape steht Ihnen<br />

eine perfekte DTP-Umgebung<br />

zur Verfügung.<br />

DTP-Workflow<br />

Desktop Publishing – das klingt<br />

immer nach großen Medienagenturen,<br />

Zeitschriften und flippigen<br />

Designern in teuren Büros mit<br />

komplettem Apple-Equipment.<br />

Wer genau hinsieht, entdeckt aber<br />

schnell, dass DTP – oder einfacher:<br />

Layout – im Kleinen anfängt.<br />

Jeder Verein denkt zum Beispiel<br />

über Infomaterial für potenzielle<br />

Mitglieder nach, und das funktioniert<br />

selbst in der Internet-Ära<br />

noch recht gut über eine direkte<br />

Ansprache und attraktive Flyer.<br />

Der Weg zu einem eigenen Flyer<br />

gestaltet sich weniger steinig als<br />

gedacht, und das Beste: Linux<br />

bringt alle notwendigen Tools dafür<br />

mit. Für das Layout kommt<br />

das Programm Scribus [1] zum<br />

Einsatz, zum Bearbeiten der Bilder<br />

dient die Software Gimp [2].<br />

Falls Sie zusätzliche grafische Elemente<br />

benötigen, empfiehlt sich<br />

das Vektorzeichenprogramm Inkscape<br />

[3]. Linux bietet also einen<br />

kompletten, freien Werkzeugkasten<br />

als Alternative für die sündteuren<br />

Programme von Adobe<br />

(siehe Kasten DTP-Workflow).<br />

Aktuell finden Sie in den meisten<br />

Distributionen die stabile<br />

Version Scribus 1.3.3. Auf der<br />

Homepage des Projektes steht<br />

aber bereits mit Version 1.4 die<br />

kommende, stabile Version bereit.<br />

Diese installieren Sie unter<br />

Ubuntu über eine zusätzliche<br />

Als wichtigster Partner zu Scribus kümmert sich<br />

Gimp um die Bilder. Zwar bietet das Layoutprogramm<br />

die Option, Gimp-Filter anzuwenden, aber um<br />

das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, empfiehlt<br />

sich der Einsatz der Bildbearbeitungssoftware. Diese<br />

bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Bilder in einer<br />

passenden Form zu speichern, um sie für weitere<br />

Arbeiten bereitzustellen.<br />

Einfache Grafiken, wie eine durchlaufende Linie erstellen<br />

Sie bei Bedarf in Scribus, komplexere Arbeiten<br />

sollten Sie jedoch auslagern. Benötigen Sie<br />

komplexere Symbole, zum Beispiel Logos oder Skizzen,<br />

greifen Sie am besten zu Inkscape. Bei der<br />

Arbeit mit längeren Texten hilft ebenfalls eine externe<br />

Software – besonders, wenn Sie eine Rechtschreibkorrektur<br />

nutzen möchten: Dann greifen Sie<br />

zum Beispiel auf OpenOffice [5] zurück.<br />

Zu guter Letzt noch der Hinweis auf Digikam [6]:<br />

Falls Sie in einem größeren Projekt mit vielen Bildern<br />

arbeiten, bietet sich diese Software zum Verwalten<br />

der Bilddaten an. Digikam bietet die Möglichkeit,<br />

die Dateien mit Schlagwörtern und Wertungen<br />

zu versehen und verfügt zudem über grundlegende<br />

Möglichkeiten zum Bearbeiten der Bilder.<br />

Paketquelle, die Sie mit der folgenden<br />

Zeile /etc/apt/sources.list<br />

hinzufügen:<br />

deb http://debian.scribus.net/deU<br />

bian/ Debian‐Version main<br />

Das Feld Debian‐Version gilt es entsprechend<br />

anzupassen. Eine Webseite<br />

[4] gibt ausführlich Auskunft,<br />

welche Version sich hinter<br />

welchem Codenamen verbirgt<br />

und wie Sie bei Bedarf den GPG-<br />

Schlüssel des Projektes importieren,<br />

um die Echtheit der Pakete<br />

zu überprüfen. Im Paketmanager<br />

Synaptic wählen Sie anschließend<br />

den Filter Ursprung aus. Über die<br />

neue Quelle installieren Sie nun<br />

die neueste Version. Diese taucht<br />

im Menü neben dem Eintrag Scribus<br />

(Stable) als Scribus NG auf.<br />

Vor dem Start<br />

Auch wenn es nicht direkt mit<br />

Linux und dem Computer zu tun<br />

hat: Machen Sie sich vor dem ersten<br />

Mausklick Gedanken über das<br />

Design des Produktes. Dabei helfen<br />

unter anderem Skizzen. Überlegen<br />

Sie zum Beispiel, welches<br />

Format sich am besten eignet.<br />

56 12 | 11<br />

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Scribus-Workshop<br />

praxis<br />

Spätere Änderungen ziehen oft<br />

viel zusätzliche Arbeit nach sich.<br />

Das eventuell eingesetzte Bildmaterial<br />

sollten Sie im Voraus organisieren.<br />

Für unseren Beispiel-Flyer<br />

kommt ein dreifach gefaltetes A4-<br />

Format zum Einsatz. Das eröffnet<br />

genügend Platz, um alle Informationen<br />

unterzubringen, und das<br />

gefaltete Endprodukt sieht schicker<br />

aus als ein einfaches Blatt Papier.<br />

Öffnen Sie im Scribus-Menü<br />

den Punkt Datei | Neu (Abbildung<br />

A). Wählen Sie als Seitenformat<br />

A4 und als Ausrichtung<br />

Querformat. Rechts unter Optionen<br />

stellen Sie noch als Standardmaßeinheit<br />

Millimeter ein. Der<br />

Bereich Dokumentenlayout böte<br />

die Möglichkeit, 3fach gefaltet auszuwählen.<br />

Im Beispiel verwenden<br />

wir jedoch stattdessen Hilfslinien.<br />

Hinter den Hilfslinien verbirgt<br />

sich ein wichtiges Werkzeug: Sie<br />

geben nicht nur Anhaltspunkte<br />

zum Gestalten, sondern helfen<br />

auch beim Platzieren der Elemente.<br />

Sie aktivieren die Funktion<br />

über Seite | An Hilfslinien ausrichten.<br />

Anschließend rasten Elemente,<br />

die Sie hinzufügen oder bewegen,<br />

an den Hilfslinien ein. Wie<br />

Sie die Hilfslinien am besten anordnen,<br />

hängt von den Vorgaben<br />

des Dienstleisters ab, bei dem Sie<br />

die Flyer drucken lassen. Viele<br />

Anbieter stellen Vorlagen mit genauen<br />

Angaben zur Größe und<br />

der Aufteilung der Seite bereit.<br />

An diese sollten Sie sich halten,<br />

um spätere Probleme oder Korrekturen<br />

zu vermeiden.<br />

Im Beispiel kommen folgende<br />

Maße zum Einsatz: Bei A4 (DIN:<br />

210 x 297 mm) 21,2 mal<br />

29,9 Zentimeter für die bedruckbare<br />

Fläche inklusive ein Millimeter<br />

Beschnittzugabe. Für die erste<br />

Seite richten Sie die erste Hilfslinie<br />

bei 98 Millimeter ein, die<br />

zweite bei 198 Millimeter. Auf der<br />

zweiten Seite (der Flyer-Rückseite)<br />

müssen Sie das Verhältnis umdrehen,<br />

damit es passt. Die Hilfslinien<br />

erstellen Sie ganz einfach,<br />

indem Sie mit der Maus in das<br />

seitliche oder obere Lineal<br />

klicken, die Maustaste gedrückt<br />

halten und in die Arbeitsfläche<br />

hi neinziehen. Am oberen und unteren<br />

Rand legen Sie jeweils eine<br />

Hilfslinie im Abstand von 10 Millimetern<br />

an (Abbildung B).<br />

Elemente einfügen<br />

Scribus arbeitet, wie andere DTP-<br />

Software, mit Rahmen: Alle Elemente<br />

sitzen jeweils in einem eigenen<br />

Bereich, Modifikationen<br />

auf diesen wirken sich nicht auf<br />

den Rest des Dokumentes aus. Im<br />

Gegensatz dazu nutzen die meisten<br />

Textverarbeitungen einen<br />

durchgehenden Text – alle Elemente,<br />

die zusätzlich darin vorkommen<br />

(Bilder, Linien) beeinflussen<br />

in der Regel das Aussehen<br />

des gesamten Textes. Sie müssen<br />

aber keineswegs für jedes Element<br />

explizit einen Rahmen anlegen:<br />

Scribus erstellt diesen automatisch,<br />

sobald Sie Text oder ein<br />

Bild per Drag & Drop einfügen.<br />

Sämtliche Elemente legen Sie<br />

über das Menü Einfügen an. Merken<br />

Sie sich für einen flotten<br />

Workflow die Tastenkürzel [T] für<br />

einen Text- und [I] für einen Bildrahmen.<br />

Textrahmen erstellen<br />

Legen Sie zunächst mit [T] einen<br />

Textrahmen für die erste Drittelseite<br />

an. Positionieren Sie diesen<br />

an der äußeren Hilfslinie und<br />

passen die Größe mithilfe der gut<br />

sichtbaren Anfasser an die innere<br />

und untere Hilfslinie an. Mit den<br />

anderen Textrahmen verfahren<br />

Sie zunächst genauso.<br />

Mithilfe der „magnetischen“<br />

Hilfslinien sollte es problemlos<br />

A Im Dialog zum Erstellen<br />

eines Dokumentes<br />

legen Sie die<br />

grundlegenden Parameter<br />

fest, inklusive<br />

Anschnitt und gegebenenfalls<br />

einem vorgefertigten<br />

Textrahmen.<br />

Glossar<br />

Beschnittzugabe: Zum<br />

einen lässt die DIN bei<br />

Papierformaten über<br />

150 mm zwei Millimeter<br />

Toleranz zu, zum anderen<br />

werden mehrseitige<br />

Druckerzeugnisse (allerdings<br />

nicht unser einseitiger<br />

Flyer) an den<br />

Außen kanten beschnitten,<br />

um Lageungleichheiten<br />

der Seiten auszugleichen<br />

und saubere<br />

Kanten zu schaffen.<br />

Dies gilt es, beim Layout<br />

zu berücksichtigen:<br />

Farbflächen müssen beispielsweise<br />

„über den<br />

Rand“ hinausreichen,<br />

Elemente dürfen nicht<br />

zu nahe an den Kanten<br />

stehen. Linux User wird<br />

beispielsweise mit<br />

3 Millimeter Beschnittzugabe<br />

gelayoutet.<br />

B Das Grundgerüst für<br />

den Flyer erstellen Sie<br />

über Hilfslinien. Mithilfe<br />

des entsprechenden<br />

Dialogs passen Sie<br />

diese bei Bedarf an.<br />

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12 | 11 57


praxis<br />

Scribus-Workshop<br />

C Mithilfe des Story-<br />

Editors verleihen Sie<br />

dem Textfluss im fertigen<br />

Layout noch den<br />

letzten Schliff.<br />

D Einfache Strukturen<br />

wie Wellenlinien erzeugen<br />

Sie bei Bedarf<br />

direkt in Scribus.<br />

gelingen, alle Textfelder an der<br />

unteren Hilfslinie korrekt auszurichten.<br />

Stimmt die Ausrichtung<br />

nicht, öffnen Sie das Menü Fenster<br />

| Ausrichten und Verteilen,<br />

wählen die auszurichtenden Textrahmen<br />

aus und rücken diese mit<br />

dem passenden Befehl im Bedienfeld<br />

gerade. Speziell beim Gestalten<br />

mehrerer identischer Seiten<br />

ist die Arbeit mit Rahmen sehr<br />

hilfreich, denn so haben Sie die<br />

Möglichkeit, zunächst einmal das<br />

Layout komplett festzulegen, bevor<br />

Sie es mit Inhalten füllen.<br />

Texte einfügen<br />

Die vorhandenen Textrahmen füllen<br />

Sie auf verschiedene Weise mit<br />

Inhalt. Die einfachste Methode:<br />

Sie schreiben einfach in den Rahmen<br />

hinein. Eine andere Variante<br />

besteht darin, vorbereiteten Text<br />

aus einem anderen Programm per<br />

Drag & Drop einzufügen.<br />

Gerade bei längeren Texten bietet<br />

es sich an, diese über den Import<br />

an die entsprechende Stelle<br />

zu laden. Über das Kontextmenü<br />

des Rahmens gelangen Sie zum<br />

Menüpunkt Text laden, der einen<br />

Dialog öffnet, mit dem Sie vorhandene<br />

Dateien in diversen Formaten<br />

(zum Beispiel CSV, ODT<br />

oder ASCII) einfach importieren.<br />

Haben Sie den Text geladen<br />

oder geschrieben, geht es ans Formatieren.<br />

Dazu öffnen Sie mittels<br />

[Strg]+[T] den Story-Editor (Abbildung<br />

C). Dahinter verbirgt<br />

sich eine vollständige Textverarbeitung,<br />

mit der Sie bei Bedarf Inhalte<br />

erfassen, ändern und formatieren.<br />

Die Anzeige beschränkt<br />

sich aber auf eine Schriftart und<br />

richtet sich nach der Breite des<br />

Editors, nicht der des Textrahmens.<br />

Haben Sie genügend Platz<br />

auf dem Display, können Sie aber<br />

das Dokument und den Editor so<br />

anordnen, dass Sie beide im Blick<br />

behalten. Ein Klick auf Textrahmen<br />

auffrischen zeigt dann das Ergebnis<br />

der Arbeit.<br />

Der Texteditor bietet neben den<br />

üblichen Absatzformaten diverse<br />

Auszeichnungen und eine Farbauswahl<br />

sowie weitere Optionen.<br />

So setzen Sie über Menüs zum<br />

Beispiel Sonderzeichen ein und<br />

wählen zwischen verschiedenen<br />

Anführungszeichen und Strichlängen.<br />

Der Editor ermöglicht<br />

auch Kapitälchen oder reine<br />

Großbuchstaben, ebenso wie<br />

hoch- oder tiefgestellten, unterund<br />

durchgestrichenen Text. Die<br />

meisten der Auszeichnungen erreichen<br />

Sie komfortabel über die<br />

Symbolleiste.<br />

Grafik erstellen<br />

Flyer leben von grafischen Elementen.<br />

Diese zu erstellen, bereitet<br />

oft etwas Mühe, und manchmal<br />

mangelt es an Ideen. Im Beispiel<br />

geht es um Wassersport, sodass<br />

sich eine wellenförmige Grafik<br />

geradezu aufdrängt. Diese erstellen<br />

Sie bei Bedarf in Scribus.<br />

Umfangreiche Grafiken erstellen<br />

Sie am besten in externen Programmen<br />

wie Inkscape.<br />

Als Werkzeug dient dazu die Bezierkurve<br />

([B]). Mit dieser zeichnen<br />

Sie Kurven, die Sie mit mehren<br />

Stützstellen und Anfassern<br />

nach Belieben verformen. Allerdings<br />

verlangt dies etwas Übung<br />

und Geduld. Ziehen Sie zunächst<br />

eine gerade Linie im oberen Drittel<br />

der Seite über die gesamte<br />

Breite. Ein Doppelklick auf die Linie<br />

öffnet den Dialog zum Bearbeiten<br />

des Pfades (Abbildung D).<br />

58 12 | 11<br />

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Scribus-Workshop<br />

praxis<br />

E Der Eigenschaften-Dialog<br />

versammelt Optionen zu den<br />

Seitenelementen wie Texte,<br />

Bilder, Rahmen und Linien.<br />

Sie haben nun die Möglichkeit,<br />

Stützstellen hinzuzufügen.<br />

Mithilfe des ersten<br />

Werkzeuges verschieben Sie<br />

die Punkte. Darunter liegt<br />

das Werkzeug, mit dem Sie<br />

die Krümmung beeinflussen,<br />

indem Sie die rosafarbenen<br />

und roten Punkte verschieben.<br />

Diese Form formatieren<br />

Sie jetzt noch über den Eigenschaften-Dialog<br />

([F2]).<br />

Dort legen Sie die Linienstärke<br />

sowie die Farbe fest.<br />

Ordnung schaffen<br />

Haben Sie das Design der<br />

einzelnen Texte, Grafiken<br />

und Bilder festgezurrt, naht<br />

der Zeitpunkt, um sich dem<br />

Umsetzen zuzuwenden und<br />

alle Elemente in ein passendes<br />

Gesamtbild zu arrangieren.<br />

Dazu müssen Sie zunächst<br />

einmal sämtliche Elemente<br />

in die korrekten Ebenen<br />

verschieben. Im Beispiel<br />

liegt die Wasserlinie selbstverständlich<br />

im Vordergrund.<br />

Das erspart beim Anpassen<br />

der Bildrahmen einige Arbeit,<br />

F Mit einem einfachen Mausklick<br />

passen Sie eine Abbildung<br />

exakt an den vorgegebenen<br />

Bildrahmen an.<br />

da hier nicht so viel Präzision<br />

notwendig ist. Als Nächstes<br />

widmen Sie sich den Bildrahmen:<br />

Wählen Sie diese der<br />

Reihe nach aus und öffnen<br />

Sie über [F2] den Eigenschaften-Dialog<br />

(Abbildung E).<br />

Mit dem Einfügen von Bildrahmen<br />

und der Bilder selbst<br />

ist es beim Gestalten jedoch<br />

längst nicht getan: Hier geht<br />

es darum, dass sich die Objekte<br />

ins Gesamtbild einfügen.<br />

Zu diesem Zweck stellt<br />

Scribus mit der Eigenschaften-Palette<br />

alle notwendigen<br />

Optionen bereit. Passen Sie<br />

zunächst die Form und das<br />

Verhalten des Bildrahmens<br />

an. Die Funktion zum Textumfluss<br />

kommt immer dann<br />

zum Einsatz, wenn Sie ein<br />

Bild direkt innerhalb eines<br />

Textes platzieren: Dieser umfließt<br />

dann das Bild, sprich:<br />

Er liegt nicht über dem Bild,<br />

sondern hält einen definierten<br />

Abstand ein.<br />

Bei Rahmenumriss fließt der<br />

Text um den Bildrahmen, unabhängig<br />

von dessen Form.<br />

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praxis<br />

Scribus-Workshop<br />

Glossar<br />

Farbmodus: Bildschirme<br />

verwenden zur Darstellung<br />

eine additive Mischung<br />

der drei Grundfarben<br />

Rot, Grün und<br />

Blau (RGB). Gedruckt<br />

wird jedoch nach dem<br />

subtraktiven CMYK-<br />

Farbmodell mit den Farben<br />

Cyan (blau-grün),<br />

Magenta (purpur), Gelb<br />

(„Yellow“) und Schwarz<br />

(„Key“). RGB-codierte<br />

Bilder erscheinen im<br />

Druck daher fehlfarben.<br />

Im Modus Bounding Box fließt der<br />

Text um einen rechteckigen Bereich,<br />

der den Bildrahmen unabhängig<br />

von dessen Form einschließt.<br />

Mit Konturlinie erzielen<br />

Sie aber in der Regel den besten<br />

Effekt. Rufen Sie diese Option auf<br />

und passen Sie den Umriss des<br />

Bildrahmens an. Das erledigen Sie<br />

entweder mit einer der festgelegten<br />

Formen oder mithilfe der<br />

Pfad-Palette.<br />

Bilder anpassen<br />

Haben Sie den Bildrahmen bearbeitet,<br />

geht es an das eigentliche<br />

Bild, das in vielen Fällen noch<br />

Modifikationen erfordert. In diesem<br />

Fall arbeiten Sie mit dem<br />

Dialog Bild aus den Eigenschaften.<br />

Über die Option An Rahmen<br />

anpassen bei aktivierter Checkbox<br />

Proportional passen Sie das Bild<br />

automatisch an den Rahmen<br />

an (Abbildung F, vorige Seite).<br />

Stimmen jedoch die Seitenverhältnisse<br />

von Bild und Rahmen<br />

nicht überein, erscheinen leere<br />

Flächen. Bessere Ergebnisse erzielen<br />

Sie über die Methode Freie<br />

Skalierung. Mithilfe der darunterliegenden<br />

Regler stellen Sie die<br />

Größe des Bildes ein. Mit der<br />

Maus verschieben Sie es anschließend<br />

so im Rahmen, dass Sie den<br />

gewünschten Ausschnitt sehen.<br />

Den Schalter Bildeffekte sollten<br />

Sie an dieser Stelle nicht nutzen.<br />

Benötigen Sie einen Effekt oder<br />

eine andere Version des Bildes,<br />

nehmen Sie die Änderungen am<br />

besten in Gimp vor.<br />

Linien und Farben<br />

Mit den beiden Bereichen Linien<br />

und Farben gestalten Sie das weitere<br />

Erscheinungsbild. Verschiedene<br />

Linienmuster stehen bereit,<br />

um den Bildrahmen zu gestalten.<br />

Legen Sie eine passende Linienbreite<br />

fest und wechseln Sie zu<br />

den Farbeinstellungen, wo Sie<br />

eine Farbe für die Linie auswählen.<br />

Auf diese Weise erstellen Sie<br />

ebenso einfache Bildrahmen mit<br />

abgerundeten oder abgeschrägten<br />

Ecken. In den Farbeinstellungen<br />

wechseln Sie über das kleine Eimer-Symbol<br />

zum Bearbeiten der<br />

Füllfarbe. Im Falle eines Bildrahmens<br />

ist der Regler für die Deckkraft<br />

interessant, um ein Bild<br />

zum Beispiel in den Hintergrund<br />

eines Textes zu legen.<br />

Trotz der Bilder im oberen Teil<br />

wirkt der Flyer wegen des gleichmäßig<br />

verteilten Textes unter<br />

Umständen etwas langweilig. Ein<br />

separates Design für das Deckblatt<br />

lockert die Optik auf. Hier<br />

bieten sich ein prägnantes Bild<br />

und ein ebensolcher Text an.<br />

Design und Schrift dürfen hier ruhig<br />

vom Rest des Flyers abweichen<br />

– das Deckblatt soll ja Aufmerksamkeit<br />

erzeugen. Im Falle<br />

eines Firmen- oder Vereinsflyers<br />

drängt sich da immer ein Logo auf<br />

sowie ein symbolisches Bild und<br />

zusätzlich eventuell ein Slogan,<br />

der den Namen unterstützt. Die<br />

Hilfslinien dienen auf dem Titel<br />

nur der Orientierung, Sie müssen<br />

sich nicht sklavisch daran halten.<br />

Beachten Sie jedoch die Seitenbeziehungsweise<br />

Druckränder.<br />

Dateien exportieren<br />

Unabhängig davon, ob es sich<br />

beim Adressaten des Dokumentes<br />

um eine Druckerei handelt oder<br />

ob Sie es direkt per E-Mail und<br />

Internet verbreiten möchten,<br />

steht nach Abschluss aller Arbeiten<br />

der Export in ein passendes<br />

Format an. Als Standard im Bereich<br />

des Druckes gilt das PDF-<br />

Format, das sich sowohl für die<br />

Druckerei vor Ort als auch für<br />

jede Online-Druckerei eignet. In<br />

der Regel verlangen Druckereien<br />

sogar explizit nach PDFs.<br />

Das Format ist beliebt, da es versehentliche<br />

Änderungen an Dokument<br />

und Layout praktisch ausschließt<br />

und das Ergebnis überall<br />

weitgehend gleich aussieht. Allerdings<br />

gibt es beim PDF-Format<br />

wieder kleine Unterschiede: Die<br />

meisten Druckereien verlangen<br />

PDFs nach dem Standard PDF/​<br />

X-1a beziehungsweise PDF/​X-3<br />

und ähnliche, spezielle Typen.<br />

Scribus unterstützt Sie beim Er-<br />

stellen der Dokumente, indem es<br />

diese über einen eigenen Mechanismus<br />

prüft. Vor dem eigentlichen<br />

Export zeigt Ihnen die Applikation<br />

so Fehler auf, die Sie<br />

dann beseitigen können – etwa<br />

fehlende Schriftzeichen, unerlaubte<br />

Transparenzen und falsche<br />

Auflösungen von Bildern. Allerdings<br />

merkt Scribus es nicht an,<br />

wenn Bilder im RGB- statt im für<br />

den Druck notwendigen CMYK-<br />

Farbmodus vorliegen.<br />

Benötigen Sie die Dateien nur<br />

für Internet-Anwendungen, können<br />

Sie diese Warnungen ignorieren.<br />

Für die Weitergabe an die<br />

Druckerei sind die Änderungen<br />

jedoch obligatorisch, da Sie sonst<br />

verfälschte Ergebnisse erhalten.<br />

Fazit<br />

Scribus ist ein feines Werkzeug<br />

für das Layout unter Linux. Zahlreiche<br />

Anwender setzen die Software<br />

inzwischen auch unter Windows<br />

oder Mac OS X ein. Zwar<br />

bieten typische Layout-Boliden<br />

wie Adobe Indesign oder Quark<br />

Xpress mehr Werkzeuge und ausgefeilte<br />

Schman kerl – entsprechend<br />

erklärt sich deren Preis. Für<br />

den normalen Anwender liefert<br />

Scribus aber alle sinnvollen Funktionen<br />

– bei einer guten Integration<br />

ins System.<br />

Die Entwicklung der Software<br />

verläuft bei Scribus langsamer als<br />

bei anderen Projekten. Dafür konzentrieren<br />

sich die Entwickler auf<br />

das Wesentliche und ermöglichen<br />

so einen immer besseren Workflow<br />

und angenehmes Arbeiten<br />

ohne stundenlanges Studium der<br />

Hand bücher. So gestalten Sie Dokumente<br />

wie den Flyer in relativ<br />

kurzer Zeit mit ansehnlichem Ergebnis.<br />

(agr) n<br />

info<br />

[1] Scribus: http:// www. scribus. net<br />

[2] Gimp: http:// www. gimp. org<br />

[3] Inkscape: http:// www. inkscape. org<br />

[4] Installation unter Debian/​Ubuntu:<br />

http:// wiki. scribus. net/ canvas/ Debian<br />

[5] OpenOffice: http:// www. openoffice. org<br />

[6] Digikam: http:// www. digikam. org<br />

60 12 | 11<br />

www.linux-user.de


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am KiosK


praxis<br />

Dupeguru<br />

Datei-Doubletten mit Dupeguru finden und entsorgen<br />

Genau hingeschaut<br />

Drei Dateien mit dem gleichen Namen, vier Files mit demselben Inhalt – das verwirrt und<br />

kostet Zeit und Nerven. Mit Dupeguru entsorgen Sie überflüssigen Ballast. Thomas Drilling<br />

© Djayo, sxc.hu<br />

README<br />

Platz gäbe es im Zeitalter<br />

von Terabyte-Platten<br />

genug. Trotzdem ärgern<br />

Dateidoubletten: Sie<br />

verschwenden unnötig<br />

Platz, vernichten bei der<br />

Suche wertvolle Zeit<br />

und verursachen Stress<br />

im Workflow. Mit Dupeguru<br />

misten Sie die<br />

Duplikate aus.<br />

Dupeguru 3.2.1<br />

LU/dupeguru/<br />

Doublettenfinder helfen, inhaltlich<br />

oder namentlich identische<br />

Dateien zu finden, die unnötig<br />

Platz verschwenden. Nicht immer<br />

steht uferlos viel Festplattenkapazität<br />

bereit, etwa bei Online-Festplatten,<br />

SD-Karten oder USB-<br />

Sticks, und insbesondere bei Musikdateien<br />

spielt auch heute noch<br />

jedes MByte eine Rolle. Doubletten<br />

in MP3-Playlisten, Webgalerien<br />

oder virtuellen Fotoalben bedeuten<br />

immerhin Mehrarbeit für<br />

Mediaplayer oder Bildverwaltung.<br />

Dupeguru ist ein sogenannter<br />

Doublettenfinder: Es sucht nach<br />

duplizierten Dateien und scannt<br />

dazu Dateinamen und Inhalte. Da<br />

der Scan einen unscharfen Matching-Algorithmus<br />

verwendet,<br />

findet das Tool selbst dann identische<br />

Dateien, wenn die Dateinamen<br />

nicht exakt übereinstimmen.<br />

Installation<br />

Dupeguru [1] steht als Python-<br />

Programm für Linux, Mac OS X<br />

und Windows bereit. Aktuell ist<br />

die Version 3.2.1. Allerdings gibt<br />

es für Linux ausschließlich DEB-<br />

Pakete für 32- und 64-Bit-Systeme.<br />

Damit gelingt die Installation<br />

etwa über Ubuntus Software-Center<br />

im Handumdrehen (Abbildung<br />

1). Die Software setzt jedoch<br />

voraus, dass auf dem entsprechenden<br />

Rechner Python ab<br />

Version 3.2 installiert ist. Das<br />

steht aber in den Repositories erst<br />

ab Ubuntu 11.04 im Paket python3<br />

bereit. In Debian findet sich eine<br />

passende Version in Testing aka<br />

„Wheezy“. Selbstverständlich<br />

spricht nichts dagegen, das DEB-<br />

Paket bei jeder anderen auf<br />

Debian basierenden Distribution<br />

mit Synaptic oder via Kommandozeile<br />

zu installieren. Dupeguru<br />

starten Sie mit folgendem Befehl:<br />

$ /usr/local/bin/dupuguru_se<br />

A Dupeguru steht ausschließlich in Form von DEB-Paketen bereit. Über das<br />

Software-Center von Ubuntu installieren Sie die Software im Handumdrehen.<br />

62 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Dupeguru<br />

praxis<br />

Alternativ navigieren Sie im<br />

Dateimanager zum angegebenen<br />

Symlink und starten das mit / usr/<br />

local/share/dupeGuru_se/run.py verknüpfte<br />

Python-Skript per Doppelklick.<br />

Dabei gilt es, lediglich im<br />

Nautilus-Kontextmenü die Option<br />

im Terminal ausführen zu aktivieren.<br />

Nach der Installation über<br />

Ubuntus Software-Center oder<br />

mit Synaptic steht allerdings ein<br />

Dupeguru-Eintrag unter Anwendungen<br />

| Zubehör bereit.<br />

Suchen und finden<br />

Das Programm zeigt beim Start<br />

einen Dialog, der auf den Fairware-Charakter<br />

der Software hinweist.<br />

Über Fortfahren gelangen<br />

Sie zur eigentlichen Oberfläche,<br />

während die Schaltflächen Mehr<br />

Infos, Registrieren und Spenden<br />

zur Fairware-Seite [2] des Herstellers<br />

Hardcoded Software führen,<br />

die Informationen zum Fairware-Gedanken<br />

liefert (siehe Kasten<br />

Aussicht auf faire Bezahlung).<br />

Die Oberfläche ist einfach gehalten<br />

und wirft kaum Fragen hinsichtlich<br />

des Bedienkonzeptes auf.<br />

Mit einem Klick auf das Plus-<br />

Symbol fügen Sie ein beliebiges zu<br />

scannendes Verzeichnis hinzu,<br />

das Dupeguru dann mit einem<br />

Klick auf Scan nach doppelten<br />

Einträgen durchforstet.<br />

Einzelne Ordner lassen sich vom<br />

Scan ausschließen. Dazu markieren<br />

Sie im entfalteten Verzeichnisbaum<br />

das entsprechende Unterverzeichnis<br />

und klicken dann<br />

auf das Minus-Symbol. Das Verzeichnis<br />

erscheint dann in Rot<br />

(Abbildung B).<br />

Die Einstellungen prüfen oder ändern<br />

Sie übrigens im Dialog Ansicht<br />

| Einstellungen. In der Voreinstellung<br />

ignoriert Dupeguru<br />

beispielsweise Dateien, die kleiner<br />

als 10 KByte sind. Außerdem variieren<br />

Sie an dieser Stelle bei<br />

Bedarf die Empfindlichkeit<br />

der Filter oder stellen die<br />

GUI auf die deutsche Lokalisierung<br />

um (Abbildung C,<br />

nächste Seite).<br />

Dupeguru berücksichtigt<br />

auf Wunsch die gemischte<br />

Schreibweise eines Dateinamens<br />

oder ignoriert Hardlinks.<br />

Da der Vergleich des Inhalts je<br />

nach Größe des zu scannenden<br />

Verzeichnisses durchaus einige<br />

Zeit in Anspruch nimmt, lohnt es<br />

sich, in einem ersten Schritt in<br />

den Einstellungen den Scan nur<br />

auf Dateinamen zu beschränken.<br />

Dazu wechseln Sie im Listenfeld<br />

Scantyp von Inhalt auf Dateiname<br />

(Abbildung D, nächste Seite).<br />

Außerdem gibt es hier noch eine<br />

dritte Option Ordner.<br />

Dupeguru steht kostenlos zur Verfügung.<br />

Da es sich um ein Python-Programm<br />

handelt, haben Sie auch Einblick<br />

in die Quellen. Dupeguru darf<br />

also als Open-Source-Software gelten,<br />

konkret kommt die BSD-Lizenz zum<br />

Einsatz. Im Gegensatz zur Open-<br />

Source-Definition hat der Autor von<br />

Dupeguru für sich den Begriff Fairware<br />

(in Anlehnung an Free- und<br />

Shareware) kreiert und macht damit<br />

unter anderem auch nachvollziehbare<br />

Aussagen zu seiner Motivation: Die<br />

liegt nämlich darin, Geld für seine Arbeit<br />

zu verdienen.<br />

Dies mag indirekt bei vielen Open-<br />

Source-Entwicklern so sein, selbst<br />

wenn kommerzielle Aspekte bei freier<br />

Software nicht immer im Vordergrund<br />

stehen. Dupeguru weist aber bei jedem<br />

Programmstart im Rahmen des<br />

Fairware-Konzeptes deutlich darauf<br />

hin, dass der Autor Zeit und Ressourcen<br />

in die Software investiert hat und<br />

sich daher eine faire Bezahlung auf<br />

freiwilliger Basis wünscht. Autoren<br />

von freier Software gehen in der Regel<br />

in manchen Fällen einen ähnlichen<br />

Weg, setzen jedoch meist weniger auf<br />

den direkten Vertrieb der Software als<br />

Algorithmus<br />

Mit Dateiname vergleicht Dupeguru<br />

jeden Dateinamen Wort für<br />

Wort und stellt – in Abhängigkeit<br />

von den Einstellungen im gleichnamigen<br />

Dialog – die Identität<br />

fest, wenn ausreichend Wörter<br />

übereinstimmen. Wesentlich<br />

strenger arbeitet die Option<br />

Inhalt, bei der das Programm zwei<br />

Dateien nur dann als identisch<br />

einstuft, wenn deren Inhalt tatsächlich<br />

exakt übereinstimmt.<br />

Aussicht auf faire Bezahlung<br />

vielmehr auf die Arbeit an einem kommerziellen<br />

Ableger eines Programms<br />

oder auf Dienstleistungen rund um<br />

das Projekt. Was das Fairware-Konzept<br />

von Hardcoded Software sympathisch<br />

macht, ist die einzigartige<br />

Weise, wie der Entwickler seinen bisher<br />

geleisteten Aufwand auf der Website<br />

penibel protokolliert und sogenannte<br />

unbezahlte Stunden im grafischen<br />

Verlauf darstellt.<br />

Eng verknüpft mit diesem Mitführen<br />

des Aufwands ist die zugehörige Spenden-Seite<br />

[5]: Hier sehen Sie, wie viel<br />

Geld die Software bisher eingespielt<br />

hat und wie das Aufkommen der Spenden<br />

sortiert nach Ländern aussieht.<br />

Wenn Sie spenden möchten, gelangen<br />

Sie aus dem Dialog beim Programmstart<br />

über die Schaltfläche Spenden<br />

oder wahlweise direkt über die Website<br />

[6] zu einem entsprechenden Formular.<br />

Nach der Spende, die derzeit<br />

einen Paypal-Account oder eine Kreditkarte<br />

voraussetzt, erhalten Sie eine<br />

Lizenznummer, mit der Sie das Popup<br />

beim Programmstart unterbinden. Gibt<br />

es keine unbezahlten Stunden mehr,<br />

verschwindet der Fairware-Dialog<br />

ebenfalls.<br />

B Bei Bedarf schließen<br />

Sie einzelne Unterverzeichnisse<br />

vom<br />

Scan aus.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 63


praxis<br />

Dupeguru<br />

C Die Einstellungen<br />

bieten unter anderem<br />

die Möglichkeit, die<br />

Oberfläche der Software<br />

einzudeutschen.<br />

D Die Dauer eines<br />

Durchlaufs hängt<br />

primär von der Größe<br />

des zu scannenden<br />

Verzeichnisses, aber<br />

auch vom gewählten<br />

Typ des Scans ab.<br />

E Nach dem Scan-<br />

Vorgang stehen eine<br />

Reihe von Aktionen zur<br />

Auswahl, um die Doubletten<br />

zu bearbeiten.<br />

Ganz anders arbeitet der Modus<br />

Ordner, mit dessen Hilfe die Applikation<br />

nach identischen Ordnern<br />

sucht. Zum Feststellen der<br />

Übereinstimmung zweier Ordner<br />

scannt Dupeguru sämtliche Dateien<br />

im jeweiligen Ordner und stuft<br />

zwei Verzeichnisse nur dann als<br />

identisch ein, wenn die<br />

Inhalte sämtlicher Dateien<br />

in beiden Ordnern<br />

exakt übereinstimmen.<br />

Mit dem Regler Filter<br />

Empfindlichkeit legen Sie<br />

fest, bis zu welchem<br />

Grad Dupeguru etwa Abweichungen<br />

beim Dateinamen<br />

zulässt und diesen<br />

trotzdem noch als<br />

gleich einstuft. Beim<br />

Vergleich der Dateinamen<br />

zählt das Programm<br />

die Gesamtzahl der Wörter<br />

beider Namen, dann<br />

die absolute Anzahl gleicher<br />

Wörter – jedes gleiche<br />

Wort zählt doppelt –<br />

und teilt diesen Wert<br />

durch die Gesamtzahl<br />

der Wörter. Bei einem<br />

Ergebnis größer oder<br />

gleich des Schwellwertes<br />

weist die Software die<br />

Datei als Duplikat aus.<br />

Allerdings gibt es in<br />

den Einstellungen noch<br />

die Option Wortgewichtung.<br />

Aktivieren Sie diese,<br />

ändert Dupeguru den Algorithmus<br />

zum Bewerten der identischen<br />

Wörter im Modus Dateiname<br />

dahingehend, dass beim<br />

Addieren der gleichen Wörter<br />

nicht mehr jedes mit dem Wert 1,<br />

sondern mit der Gesamtzahl seiner<br />

Buchstaben ins Gewicht fällt.<br />

Mit exemplarischen Werten<br />

durchgespielt, ergibt sich bei diesem<br />

Algorithmus ein geringfügig<br />

anderer Wert für die Übereinstimmung.<br />

Die Option ist allerdings<br />

mit Vorsicht zu genießen,<br />

weil sie ein hohes Fehlerpotenzial<br />

birgt. Weitere Informationen zur<br />

Wirkungsweise der einzelnen<br />

Parameter finden sich auf der<br />

Dupeguru-Website [3].<br />

Aktionismus<br />

Die Liste mit den Treffern dient<br />

gleichzeitig als Ausgangsbasis für<br />

weitere Aktionen. Das Fenster<br />

zeigt die gefundenen Doubletten<br />

in Form einer übersichtlichen Liste,<br />

nebst Größe, Speicherort und<br />

Ausmaß der Übereinstimmung<br />

zwischen den Dateien.<br />

Sie haben jetzt die Möglichkeit,<br />

Treffer zu markieren und weiter<br />

zu bearbeiten. So bietet die Software<br />

die Möglichkeit, die gefundenen<br />

Dateien zu löschen, zu<br />

kopieren, zu verschieben, durch<br />

Hardlinks zu ersetzen oder die<br />

Datei mit dem passenden Programm<br />

zu öffnen (Abbildung E).<br />

Hardlinks erhalten die Verzeichnisstruktur,<br />

ermöglichen es aber,<br />

den Speicherplatz des Duplikats<br />

freizugeben. Außerdem kann die<br />

Applikation das Ergebnis mithilfe<br />

von Aktionen | Filter anwenden<br />

mittels regulärer Ausdrücke filtern<br />

(Abbildung F).<br />

Zusätzlich eröffnet das Ergebnisfenster<br />

im Menü Aktionen | Eigenen<br />

Befehl ausführen die Möglichkeit,<br />

jederzeit eine externe<br />

Anwendung aufzurufen, etwa ein<br />

info<br />

[1] Download:<br />

http:// www. hardcoded. net/ dupeguru/<br />

[2] Fairware: http:// open. hardcoded. net<br />

[3] Optionen: http:// www. hardcoded. net/​<br />

dupeguru/ help/ de/ preferences. html<br />

[4] Musicguru: Vincze-Aron Szabo,<br />

„Strikte Ordnung“, LU 06/​2011, S. 52,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 22591<br />

[5] Statistik zu den Spenden:<br />

http:// open. hardcoded. net/ contribs/<br />

[6] Spenden für Dupeguru:<br />

http:// open. hardcoded. net/ contribute/<br />

64 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Dupeguru<br />

praxis<br />

Diff-Tool. Das Format des hier<br />

anzugebenden Befehls ist das<br />

gleiche wie bei der Kommandozeile,<br />

allerdings gibt es die zwei<br />

Platzhalter %d (Pfad des markierten<br />

Duplikats) und %r (Pfad der<br />

Referenz). Allerdings empfiehlt es<br />

sich, den Pfadnamen und die<br />

Platzhalter in Anführungszeichen<br />

zu setzen, um Problemen mit<br />

eventuellen Leerzeichen in den<br />

Namen zu umgehen.<br />

Bei Bedarf sichern Sie die Liste<br />

über Datei | Speichere Ergebnisse<br />

zwecks einer späterer Einsicht im<br />

Dupeguru-eigenen Format oder<br />

exportieren sie mittels Datei | Exportiere<br />

als HTML als Webseite.<br />

Weitere Editionen<br />

Neben der Standardversion von<br />

Dupeguru bietet der Hersteller<br />

Hardcoded Software noch zwei<br />

spezielle Varianten des Programms<br />

zur Suche in Bild- oder<br />

Musikdateien an.<br />

Die Music Edition<br />

findet Doubletten in<br />

der Musiksammlung<br />

und scannt dazu wie<br />

die klassische Variante<br />

Dateinamen<br />

und Inhalt, aber<br />

auch Tags. Konzept<br />

und Bedienung gleichen<br />

weitgehend jener<br />

der Standard-<br />

Version. Allerdings<br />

kann die Musik-Edition den Algorithmus<br />

auch auf Tags anwenden.<br />

Die Music Edition unterstützt die<br />

Audio-Formate MP3, WMA, AAC<br />

(iTunes), OGG und FLAC. Die<br />

Dupe guru Picture Edition findet<br />

doppelte Bilder und Fotos und unterstützt<br />

die Dateiformate JPG,<br />

PNG, TIFF, GIF, BMP und PSD.<br />

Fazit<br />

Es existieren bereits unzählige<br />

Tools zur Doubletten-Suche unter<br />

Linux, Mac OS X und Windows;<br />

Linux bietet darüber hinaus bereits<br />

einen gut gefüllten Werkzeugkasten<br />

an Bordmitteln. Dupeguru<br />

hat dennoch Charme, weil es<br />

sich mit seiner gefälligen Oberfläche<br />

auch für Anwender eignet, die<br />

nur über wenig Shell-Erfahrung<br />

verfügen. Dass das Programm für<br />

alle drei relevanten Plattformen<br />

bereitsteht, erleichtert, einmal gewonnenes<br />

Know-how mitzunehmen.<br />

Außerdem bleibt Dupeguru<br />

kostenfrei und gefällt durch das<br />

Fairware-Konzept. (agr) n<br />

F Dupeguru kennt<br />

praktischerweise auch<br />

reguläre Ausdrücke.<br />

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praxis<br />

OfflineIMAP<br />

IMAP-Postfächer synchronisieren<br />

Stiller<br />

Postbote<br />

Ob Mail-Backup oder Synchronisation zwischen verschiedenen<br />

Accounts – OfflineIMAP erledigt diese Aufgaben gezielt,<br />

effizient und auf Wunsch vollautomatisch. Florian Effenberger<br />

© Linder6580, sxc.hu<br />

README<br />

Mit OfflineIMAP synchronisieren<br />

Sie IMAP-<br />

Konten auf einen lokalen<br />

Rechner. Das Tool<br />

gleicht Nachrichten auf<br />

dem Remote-Server mit<br />

lokal vorgehaltenen<br />

Mailboxen ab und ermöglicht<br />

dadurch nicht<br />

nur ein komplettes<br />

Backup, sondern bietet<br />

zusätzlich umfangreiche<br />

Offline-Funktionalitäten,<br />

unabhängig<br />

vom eingesetzten Mailprogramm.<br />

Viele Anwender verwalten ihre<br />

E-Mails heute per IMAP. Das Protokoll<br />

birgt einiges an Komfort:<br />

Nachrichten und Ordner liegen<br />

im Gegensatz zum veralteten<br />

POP-Protokoll zentral auf dem<br />

Server, wodurch jeder Client inklusive<br />

Smartphone und Tablet<br />

Zugriff auf dieselben Nachrichten<br />

hat, und das sogar gleichzeitig.<br />

IMAP ermöglicht darüber<br />

hi naus das serverseitige Filtern<br />

[1] und Push-E-Mail. Doch<br />

die Sache hat einen Haken: Das<br />

Protokoll geht davon aus, dass der<br />

Anwender beim Arbeiten mit den<br />

Nachrichten ständig online bleibt.<br />

Dank Flatrate ist das heutzutage<br />

zwar eher die Regel als die Ausnahme.<br />

Dennoch gibt es Situationen,<br />

in denen ein Offline-Zugriff<br />

auf das Postfach schön wäre: unterwegs,<br />

im Ausland, oder ganz<br />

einfach bei Ausfall des Netzwerks.<br />

Zwar legen die meisten Mailclients<br />

einen lokalen Cache an, auf<br />

den sie bei Problemen zurückgreifen,<br />

doch das funktioniert nicht<br />

immer zuverlässig [2]. Zudem<br />

steht dieses Archiv dann nur auf<br />

genau einem Client in einem bestimmten<br />

Programm bereit – Firmen<br />

oder Anwender mit mehreren<br />

Rechnern schauen in die Röhre.<br />

Ein weiteres Problem stellt die<br />

falsche Sicherheit dar, in der sich<br />

die Nutzer großer Freemail-Anbieter<br />

häufig wiegen. Postfächer<br />

mit nahezu unbegrenztem Speicherplatz<br />

in der Cloud laden dazu<br />

ein, alles im Netz zu speichern.<br />

Um das Backup kümmern sich die<br />

Anbieter, und komfortabel ist es<br />

obendrein. Doch wer seine gesamte<br />

Korrespondenz in die Hände eines<br />

einzigen Anbieters legt, der<br />

geht ein Risiko ein: Datenverluste<br />

und Einbrüche in Konten lassen<br />

sich nie hundertprozentig ausschließen.<br />

Gerade für Firmen stellen<br />

verlorengegangene E-Mails ein<br />

Problem dar, sind sie doch gesetzlich<br />

zum Aufbewahren der elektronischen<br />

Post verpflichtet.<br />

Eine Lösung des Dilemmas besteht<br />

darin, sich einen Mailserver<br />

am heimischen Router zu installieren<br />

und alle E-Mails dorthin<br />

weiterzuleiten. Doch das verursacht<br />

nicht nur großen Aufwand,<br />

sondern erweist sich bei herkömmlichen<br />

Internetzugängen<br />

und ihren dynamischen IP-Adressen<br />

schlicht als zu fehleranfällig.<br />

Daher kommen häufig Programme<br />

zum Einsatz, mit denen man<br />

die E-Mails von entfernten Servern<br />

herunterladen und lokal einsortieren<br />

kann. Doch dieser Weg<br />

führt nur in eine Richtung – lokale<br />

Änderungen spielen diese Tools<br />

meist nicht zurück. An ein effektives<br />

Offline-Arbeiten mit IMAP ist<br />

daher nicht zu denken.<br />

Rettung naht<br />

Hier kommt OfflineIMAP [3] ins<br />

Spiel. Das Programm tut genau<br />

das, was der Name suggeriert: Es<br />

stellt den Inhalt eines IMAP-Kon-<br />

66 12 | 11<br />

www.linux-user.de


OfflineIMAP<br />

praxis<br />

tos offline auf dem eigenen PC bereit<br />

– sei es fürs Backup oder um<br />

die Nachrichten auf diesem Wege<br />

im Mailclient zu bearbeiten. Das<br />

funktioniert in beide Richtungen:<br />

Lokal gelöschte E-Mails löscht<br />

OfflineIMAP beim nächsten<br />

Durchlauf auf dem Server, und<br />

neu eintreffende Post lädt es vom<br />

Server automatisch nach. Dabei<br />

kopiert OfflineIMAP nicht einfach<br />

jedes Mal stupide Ordner für<br />

Ordner, sondern gleicht den<br />

Inhalt intelligent ab, sprich: Es<br />

überträgt nur die Daten, die sich<br />

im Vergleich zum vorherigen<br />

Start geändert haben.<br />

Mit OfflineIMAP synchronisieren<br />

Sie aber nicht nur komplette<br />

Postfächer, sondern übertragen<br />

auch gezielt nur einzelne Ordner.<br />

Dabei lässt sich das Programm<br />

entweder auf einem einzelnen<br />

Client einrichten oder aber auf einem<br />

zentralen Server installieren.<br />

Besonders beliebt ist das Tool beispielsweise<br />

bei den Anwendern<br />

von Mutt, einem konsolenbasierten<br />

Mailprogramm.<br />

Raus aus der Cloud<br />

Die Installation von OfflineIMAP<br />

gestaltet sich angenehm einfach.<br />

Auf unserem Testsystem, einem<br />

Notebook mit der aktuellen Version<br />

11.10 von Ubuntu, genügte<br />

das Kommando<br />

$ sudo apt‐get install offlineimap<br />

[General]<br />

accounts = googlemail<br />

maxsyncaccounts = 1<br />

[Account googlemail]<br />

localrepository =<br />

googlemail‐local<br />

remoterepository =<br />

googlemail‐remote<br />

Listing 1<br />

[Repository googlemail‐local]<br />

type = Maildir<br />

localfolders = ~/googlemail<br />

[Repository googlemail‐remote]<br />

type = Gmail<br />

remoteuser = Name@googlemail.com<br />

remotepass = Passwort<br />

um das Programm zu installieren.<br />

Alternativ greifen Sie auf einen<br />

Paketmanager mit grafischer<br />

Oberfläche zurück.<br />

Die Konfiguration gestaltet sich<br />

sehr einfach. Erstellen Sie für einen<br />

ersten Test eine Datei namens<br />

.offlineimaprc in Ihrem<br />

Home-Verzeichnis. Dort tragen<br />

Sie die Daten für das Synchronisieren<br />

ein. Listing 1 zeigt ein<br />

Beispiel, das ein Postfach bei<br />

Google Mail auf den heimischen<br />

Rechner sichert.<br />

Die Datei .offlineimaprc enthält<br />

persönliche Daten wie Benutzernamen<br />

und Passwörter. Denken<br />

Sie daher nach dem ersten<br />

Speichern daran, mittels chmod 600<br />

.offlineimaprc anderen Benutzern<br />

den Zugriff darauf zu verweigern.<br />

Ansonsten besteht die Gefahr,<br />

dass sich Dritte Zugriff auf Ihr<br />

Postfach verschaffen.<br />

In der Konfiguration definieren<br />

Sie in der Sektion General einen<br />

Account namens googlemail, den<br />

Sie synchronisieren möchten, und<br />

legen zudem fest, dass die Software<br />

maximal ein Konto zur selben<br />

Zeit abgleicht, was die Bandbreite<br />

des lokalen Internetzugangs<br />

schont. Dem Google-Mail-<br />

Konto weisen Sie im Bereich<br />

Account zwei Repositories zu.<br />

Dahinter verbergen sich die<br />

Ordner zum Speichern der zum<br />

Konto gehörigen E-Mails.<br />

Als lokales Repository – also als<br />

Ziel, zu dem OfflineIMAP die<br />

Mails überträgt – dient im Beispiel<br />

der Ordner googlemail im<br />

Home-Verzeichnis. Dort speichert<br />

OfflineIMAP die Nachrichten im<br />

Maildir-Format, wie es auch viele<br />

Server verwenden. Die eigentlichen<br />

Zugangsdaten definieren Sie<br />

im letzten Abschnitt. Neben dem<br />

Servertyp sind der Benutzername<br />

und das Passwort obligatorisch.<br />

Letzteres dürfen Sie aus Sicherheitsgründen<br />

weglassen: Dann<br />

fragt OfflineIMAP Sie bei jedem<br />

Start danach.<br />

Im Beispiel für Google Mail ist<br />

der Benutzername in Kombination<br />

mit der entsprechenden<br />

Domain angegeben. Dabei handelt<br />

es sich jedoch nicht um eine<br />

Vorgabe von OfflineIMAP, sondern<br />

vielmehr um eine Eigenheit<br />

des Anbieters. Ähnlich verhält es<br />

sich beispielsweise bei GMX: Auch<br />

hier müssen Sie sich immer unter<br />

Angabe Ihrer vollständigen Mail-<br />

Adresse authentifizieren. Kleinere<br />

Provider oder firmeninterne<br />

IMAP-Server verlangen hingegen<br />

oft nur einen einfachen Benutzernamen<br />

– tritt bei der Verbindungsaufnahme<br />

also ein Fehler<br />

auf, überprüfen Sie nochmals, in<br />

welcher Schreibweise Ihr Provider<br />

die Daten erwartet.<br />

Im Test gab sich OfflineIMAP<br />

übrigens pingelig, was die Großund<br />

Kleinschreibung in der Konfigurationsdatei<br />

betrifft – die Namen<br />

der Abschnitte für Konten<br />

und Repositories sowie die Angabe<br />

Maildir müssen zwingend mit<br />

einem Großbuchstaben beginnen,<br />

sonst verweigert die Software den<br />

Dienst. Haben Sie diese Hürde gemeistert,<br />

steht das Programm für<br />

den ersten Durchlauf bereit.<br />

Das erste Mal<br />

Sie Starten die Synchronisation<br />

mit einem einfachen offlineimap<br />

auf der Kommandozeile. Das Programm<br />

verbindet sich daraufhin<br />

mit dem konfigurierten IMAP-<br />

Server und lädt sämtliche Nachrichten<br />

und Ordner herunter (Abbildung<br />

A, nächste Seite). Je nach<br />

Anbindung und Größe des Postfachs<br />

dauert dies wenige Sekunden<br />

bis hin zu mehreren Stunden.<br />

Keine Sorge: Ist das Postfach<br />

einmal abgeglichen, gehen weitere<br />

Durchläufe wesentlich schneller<br />

vonstatten, da das Programm<br />

dann nur noch die geänderten<br />

Daten überträgt. Um nicht den<br />

Überblick zu verlieren, legt die<br />

Software zu diesem Zweck das<br />

Verzeichnis .offlineimap an, in<br />

dem sie den Status des Postfachs<br />

speichert. Das Verzeichnis sollten<br />

Sie daher auf keinen Fall löschen.<br />

Bereits während der Synchronisation<br />

haben Sie die Möglichkeit,<br />

auf die Nachrichten zuzugreifen.<br />

OfflineIMAP 6.3.5-rc1<br />

LU/offlineimap/<br />

Glossar<br />

Maildir: Konzept zum<br />

Speichern von E-Mails<br />

als einzelne Dateien in<br />

einem klar definierten<br />

Satz von Ordnern nach<br />

einem System, das die<br />

Eindeutigkeit der Dateinamen<br />

sichert und so<br />

das Locking von Mailboxen<br />

überflüssig<br />

macht.<br />

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12 | 11 67


praxis<br />

OfflineIMAP<br />

A OfflineIMAP lädt<br />

beim ersten Synchronisieren<br />

eines Mail-<br />

Kontos alle Nachrichten<br />

vom Server auf den<br />

lokalen Rechner.<br />

Am einfachsten klappt das für einen<br />

ersten Test mit Mutt. Das<br />

Kommando<br />

$ mutt ‐f ~/googlemail/INBOX/<br />

zeigt die bereits geladenen E-<br />

Mails im Posteingang, und dementsprechend<br />

öffnet der Befehl<br />

$ mutt ‐f '~/googlemail/[Gmail].U<br />

Alle Nachrichten'<br />

den Ordner Alle Nachrichten. Das<br />

Beispiel zeigt eine Besonderheit<br />

auf: Google Mail bietet Ordnernamen<br />

in der jeweiligen Landessprache<br />

an. Benutzen Sie den<br />

Dienst in englischer Sprache, so<br />

heißt es beispielsweise All Mail<br />

statt Alle Nachrichten.<br />

Um die Fähigkeiten zum Synchronisieren<br />

von OfflineIMAP<br />

unter Beweis zu stellen, schicken<br />

Sie sich am besten selbst eine E-<br />

Mail oder verschieben respektive<br />

löschen eine Nachricht, wahlweise<br />

lokal oder per Webinterface<br />

des jeweiligen Anbieters.<br />

Ein erneuter Aufruf von<br />

offlineimap auf der Kommandozeile<br />

sollte nun wesentlich schneller<br />

vonstatten gehen als der<br />

initiale Durchlauf und die Modifikationen<br />

auf den jeweils anderen<br />

Server replizieren. Sofern das<br />

funktioniert, haben Sie Offline-<br />

IMAP erfolgreich zum Sichern<br />

des IMAP-Kontos eingerichtet.<br />

Ständig sicher<br />

Bei Backups gilt: Je öfter,<br />

desto besser, und je<br />

mehr Handarbeit dafür<br />

anfällt, umso höher ist<br />

die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass niemand sie erledigt.<br />

Aus diesem Grund<br />

sollten Sie nach erfolgter<br />

Konfiguration das<br />

Tool so einrichten, dass<br />

es regelmäßig startet –<br />

beispielsweise als sogenannter<br />

Cronjob.<br />

Unter Ubuntu und<br />

den meisten anderen<br />

Distributionen geben<br />

Sie dazu auf der Kommandozeile<br />

einfach crontab ‐e ein,<br />

woraufhin sich ein Editor öffnet,<br />

mit dem Sie die sogenannte Crontab<br />

bearbeiten. Das deutsche<br />

Ubuntuusers-Wiki hält ausführliche<br />

Erklärungen zur Syntax und<br />

Funktionsweise dieser Datei bereit<br />

[4]. Um beispielsweise 15 Minuten<br />

nach jeder vollen Stunde<br />

das Synchronisieren zu starten,<br />

genügt die Zeile:<br />

15 */1 * * * /usr/bin/offlineU<br />

imap ‐u Quiet<br />

Der Parameter ‐u Quiet sorgt dafür,<br />

dass das Programm nur Fehlermeldungen<br />

ausgibt – ansonsten<br />

würde Ihnen Cron nach jedem<br />

Durchlauf eine E-Mail senden.<br />

Sollte eine Synchronisation einmal<br />

länger dauern, sodass sich die<br />

automatischen Starts überlappen,<br />

dann achtet OfflineIMAP selbst<br />

darauf, nicht mehr als einmal zur<br />

gleichen Zeit aktiv zu sein. Es<br />

bricht in diesem Fall den zweiten<br />

Start mit einer Fehlermeldung ab.<br />

Falls Ihnen die Cron-Variante<br />

nicht zusagt, beherrscht Offline-<br />

IMAP alternativ auch einen sogenannten<br />

Daemon-Mode, bei dem<br />

es ständig im Hintergrund aktiv<br />

bleibt. Genauere Informationen<br />

dazu hält die Dokumentation bereit<br />

[5]. Wichtig bei jedem automatischen<br />

Start von OfflineIMAP:<br />

Das Passwort muss in der Konfigurationsdatei<br />

vermerkt sein.<br />

Mehrweg<br />

Allerdings hilft das schönste<br />

Backup rein gar nichts, wenn im<br />

Fall der Fälle das Restore nicht<br />

klappt. Daher beherrscht OfflineIMAP<br />

neben dem Download<br />

von Nachrichten natürlich auch<br />

deren Upload. Das hilft zum einen<br />

für den Fall, dass der Provider<br />

sämtliche Daten verliert, und<br />

zum anderen, wenn ein Wechsel<br />

zu einem anderen Anbieter ins<br />

Haus steht, zu dem Sie die Nachrichten<br />

mitnehmen möchten.<br />

Um nun ein bestehendes Postfach<br />

mit einem anderen IMAP-<br />

Server zu synchronisieren, definieren<br />

Sie diesen einfach als lokales<br />

Repository, also als Zielsystem.<br />

Ein Beispiel dazu zeigt Listing<br />

2: Dort ist als Servertyp beide<br />

Male IMAP statt Gmail angegeben,<br />

weswegen Sie mittels remotehost<br />

zudem den Servernamen<br />

konfigurieren müssen.<br />

Wichtig ist an dieser Stelle die<br />

Direktive ssl, die dafür sorgt,<br />

dass die Software die Verbindung<br />

verschlüsselt. Unverschlüsselte<br />

Verbindungen stellen ein hohes<br />

Sicherheitsrisiko dar und werden<br />

von den meisten Anbietern ohnehin<br />

deaktiviert. Da manche Mailprovider<br />

zudem die Anzahl gleich-<br />

Listing 2<br />

[General]<br />

accounts = privat<br />

maxsyncaccounts = 1<br />

[Account privat]<br />

localrepository = ProviderNeu<br />

remoterepository = ProviderAlt<br />

[Repository ProviderNeu]<br />

type = IMAP<br />

remotehost = mail.Provider.Neu<br />

remoteuser = NameNeu<br />

remotepass = PasswortNeu<br />

ssl = yes<br />

maxconnections = 1<br />

[Repository ProviderAlt]<br />

type = IMAP<br />

remotehost = mail.Provider.Alt<br />

remoteuser = NameAlt<br />

remotepass = PasswortAlt<br />

ssl = yes<br />

maxconnections = 1<br />

68 12 | 11<br />

www.linux-user.de


OfflineIMAP<br />

praxis<br />

zeitiger Verbindungen limitieren,<br />

weisen Sie OfflineIMAP mit<br />

maxconnections an, nur eine Verbindung<br />

gleichzeitig zu öffnen.<br />

Ein beherzter Aufruf von<br />

offlineimap auf der Kommandozeile<br />

führt dazu, dass das Programm<br />

den Inhalt des alten Postfachs in<br />

das neue spiegelt, und nach einiger<br />

Zeit liegt beim neuen Provider eine<br />

exakte Kopie des Postfachs. Auch<br />

in diesem Fall würde OfflineIMAP<br />

bei einem erneuten Aufruf nur<br />

noch die Mails übertragen, die sich<br />

geändert haben. Im Falle eines<br />

Umzugs können Sie damit beispielsweise<br />

eine Woche vor dem<br />

eigentlichen Termin den Abgleich<br />

starten und kurz vorher noch einmal<br />

die bis dahin geänderten<br />

Nachrichten übertragen. Neben<br />

der Backup-Funktion eignet sich<br />

obige Konfiguration auch dazu,<br />

um zwei Server dauerhaft miteinander<br />

abzugleichen – etwa das<br />

Büro-Postfach mit dem privaten<br />

Server zu Hause.<br />

Mailclients<br />

Die Offline-Funktionalität haben<br />

Sie vorhin schon kurz am Beispiel<br />

von Mutt gesehen, doch der Kommandozeilen-Mailer<br />

ist zugegebenermaßen<br />

nicht jedermanns<br />

Sache. Allerdings hapert es bei<br />

vielen anderen Mailclients mit<br />

dem nötigen Support des Maildir-<br />

Verzeichnisses – während Thunderbird<br />

gar keine Unterstützung<br />

mitbringt, raten die Offline-<br />

IMAP-Entwickler von KMail ab,<br />

wogegen Evolution nach deren<br />

Erfahrungen funktioniert [3].<br />

Die beste Lösung, einen beliebigen<br />

Mailclient anzubinden, liegt<br />

in der Installation eines lokalen<br />

IMAP-Servers. Eine detaillierte<br />

Beschreibung würde den Rahmen<br />

dieses Artikels sprengen, es sei<br />

aber auf Dovecot hingewiesen: Es<br />

lässt sich einfach installieren sowie<br />

leicht warten. Der Befehl<br />

# apt‐get install dovecot‐imapd<br />

auf der Kommandozeile stellt<br />

eine brauchbare Konfiguration<br />

bereit, die es jedem lokale Nutzer<br />

ermöglicht, sich anzumelden. Um<br />

den Server mit Mails zu versorgen,<br />

greifen Sie wiederum auf das<br />

Beispiel aus Listing 2 zurück und<br />

passen es entsprechend an (remotehost<br />

= localhost beim lokalen<br />

Repository).<br />

Mehrwert<br />

Die hier gezeigten Beispiele dienen<br />

nur zum Einstieg ins Programm,<br />

denn neben der Pflicht<br />

beherrscht OfflineIMAP auch die<br />

Kür: So erstellt es auf Wunsch automatisch<br />

eine Mailbox-Liste für<br />

Mutt, erledigt die Synchronisation<br />

mehrerer Konten gleichzeitig<br />

und beherrscht neben IMAP IDLE<br />

auch das schnelle Synchronisieren,<br />

das auf den Abgleich von bestimmten<br />

Flags und Markierungen<br />

verzichtet.<br />

Praktisch ist auch die Funktion,<br />

um nur bestimmte Ordner zu synchronisieren<br />

und diese dann auf<br />

Wunsch beim Übertragen umzubenennen.<br />

Neben der Dokumentation<br />

installiert OfflineIMAP unter<br />

/usr/share/doc/offlineimap/examples<br />

auch kommentierte Konfigurationsdateien,<br />

die den Funktionsumfang<br />

anhand von Beispielen<br />

ausführlich erläutern. Möchten<br />

Sie das Tool dauerhaft einsetzen,<br />

empfiehlt sich eine eingehende<br />

Lektüre dieser Anleitung. (agr) n<br />

[1] Mailfilter Sieve: Florian Effenberger,<br />

„Versiebt“, ADMIN 05/​2011, S. 114,<br />

http:// tinyurl. com/ admin0511‐sieve<br />

info<br />

[2] IMAP-Clients: Florian Effen berger, „Postlagernd“,<br />

Linux-Magazin 02/​2010, S. 52,<br />

http:// tinyurl. com/ lm0210‐imap<br />

[3] Unterstützte Mailclients:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐oifaq<br />

[4] Cron-Anleitung:<br />

http:// wiki. ubuntuusers. de/ Cron<br />

[5] Online-Doku zu OfflineIMAP:<br />

http:// tinyurl. com/ lu1211‐oidoc<br />

Der Autor<br />

Florian Effenberger<br />

engagiert sich seit<br />

vielen Jahren ehrenamtlich<br />

für freie Software.<br />

Er ist Gründungsmitglied<br />

und<br />

Mitglied des Steering<br />

Committee der Document<br />

Foundation. Zuvor<br />

war er fast sieben<br />

Jahre im Projekt<br />

OpenOffice.org aktiv,<br />

zuletzt als Marketing<br />

Project Lead. Daneben<br />

schreibt er regelmäßig<br />

für zahlreiche<br />

deutsch- und englischsprachige<br />

Publikationen.<br />

Digitales aBO<br />

linuxUser: Das Monatsmagazin für die Praxis<br />

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12 | 11 Fax: 07131 / 2707 78 601 69<br />

E-Mail: abo@linux-user.de


praxis<br />

Rednotebook<br />

Mit Rednotebook Ereignisse und<br />

Gedanken aufzeichnen und ordnen<br />

Digitales<br />

Tagebuch<br />

Ob tiefsinnige Erkenntnisse, überraschende Ereignisse oder einfach<br />

nur der Zauber des Alltäglichen – es gibt zahlreiche Anlässe dazu,<br />

die persönlichen Erlebnisse schwarz auf weiß zu dokumentieren.<br />

Rednotebook liefert dazu die zeitgemäßen Mittel. Florian Effenberger<br />

© Christgr, sxc.hu<br />

README<br />

Rednotebook 1.2<br />

LU/rednotebook/<br />

Dank einer Wiki-ähnlichen<br />

Syntax und der<br />

Integration von Kalender,<br />

Kategorien und Tag<br />

Clouds führen Sie mit<br />

Rednotebook effizient,<br />

ansprechend und strukturiert<br />

Tagebuch über<br />

die Ereignisse Ihres täglichen<br />

Lebens.<br />

Die tägliche Informationsflut<br />

braucht einen geeigneten Kanal.<br />

Dabei legt sich jeder seine eigene<br />

Taktik zurecht: Manche schwören<br />

auf die bekannten gelben Zettel<br />

oder ihre digitalen Pendants [1],<br />

andere halten alles handschriftlich<br />

im Terminplaner fest. Wer einen<br />

einfachen und dennoch effektiven<br />

Weg sucht, der sollte einen<br />

Blick auf Rednotebook [2] werfen.<br />

Für die Installation brauchen Sie<br />

keine schweren Nüsse zu knacken.<br />

Auf dem Testsystem mit dem aktuellen<br />

Ubuntu 11.10 „Oneiric<br />

Ocelot“ stand das entsprechende<br />

Paket direkt im Repository bereit.<br />

Sie installieren es dort per<br />

$ sudo apt‐get install rednotebook<br />

auf der Kommandozeile. Anschließend<br />

steht die Software in<br />

Version 1.1.8 zum Einsatz bereit.<br />

Kopfzerbrechen bereitet es eher,<br />

das Programm in der neuen<br />

Ubuntu-Oberfläche zu finden:<br />

Über das sogenannte Dash gelangen<br />

Sie am schnellsten ans Ziel,<br />

indem Sie einfach die Anfangsbuchstaben<br />

eintippen und das<br />

Programm aus der Liste der Ergebnisse<br />

(Abbildung A) öffnen.<br />

Nach dem Programmstart begrüßt<br />

die Software Sie mit einer<br />

aufgeräumten Oberfläche in deutscher<br />

Sprache (Abbildung B). Das<br />

Hauptfenster teilt sich in drei Bereiche<br />

auf, die Sie durch Verschieben<br />

der Trennlinien in der Größe<br />

verändern oder ganz verstecken.<br />

Klassischer Dreireiher<br />

Auf der linken Seite befinden sich<br />

ein Kalender, ein Suchfeld sowie<br />

die etwas ungewöhnlich übersetzte<br />

Funktion Wortwolken, neudeutsch<br />

Tag Cloud. Tage, zu denen<br />

ein Eintrag existiert, hebt Rednotebook<br />

im Kalender durch Fettdruck<br />

hervor. Beim ersten Start<br />

legt das Programm automatisch<br />

für die kommenden vier Tage Beispieleinträge<br />

an, die als praktische<br />

Anleitung für die Funktionsweise<br />

des Programms dienen.<br />

Die Navigation im Kalender erfolgt<br />

wie gewohnt – einzelne Tage<br />

klicken Sie direkt an, und zwischen<br />

Jahren und Monaten navigieren<br />

Sie mit den entsprechenden<br />

Pfeilen. Aufklappbare Listen<br />

zur Direktwahl bietet das Programm<br />

nicht, dafür bringt Sie der<br />

Button Heute in der Symbolleiste<br />

stets zum aktuellen Datum zurück,<br />

wenn Sie sich gedankenverloren<br />

in den Tiefen des Kalenders<br />

verirrt haben.<br />

Die integrierte Suchfunktion<br />

bietet dreierlei Modi: die Suche<br />

nach Inhalten, Metadaten und<br />

das Anzeigen aller Einträge einer<br />

Kategorie. Die Tag Clouds, die<br />

sich auf dem zweiten Tab verbergen,<br />

zeigen die am häufigsten benutzten<br />

Begriffe an. Ein Klick darauf<br />

fördert ebenfalls die Suchfunktion<br />

zutage, welche die ein-<br />

A Via Dash starten Sie Rednotebook durch Eingabe des Programmnamens.<br />

70 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Rednotebook<br />

praxis<br />

zelnen Vorkommnisse im Text<br />

gelb unterlegt. Möchten Sie bestimmte<br />

Worte von der Tag Cloud<br />

ausschließen, weil sie beispielsweise<br />

zu banal sind, führt ein<br />

Rechtsklick auf das jeweilige Wort<br />

zur gewünschten Funktion.<br />

B Dank der übersichtlichen<br />

Oberfläche und<br />

der mitgelieferten Beispiele<br />

fällt der Einstieg<br />

in Rednotebook leicht.<br />

Kategorien<br />

Den Namen Kategorien auf der<br />

rechten Seite bezeichnen selbst<br />

die Programmautoren als etwas<br />

unglücklich gewählt: Streng genommen<br />

handelt es sich um eine<br />

Funktion, um Notizen zum Tag<br />

anzufertigen und diese in Kategorien<br />

zu unterteilen. Es geht also<br />

um zusätzliche Informationen zu<br />

einem Journaleintrag, die Sie in<br />

Kategorien verpacken.<br />

Ein Beispiel macht das Ganze<br />

verständlicher: Tragen Sie in die<br />

Kategorie Essen alle Lebensmittel<br />

ein, die Sie an einem bestimmten<br />

Tag verzehrt haben. Im Journal<br />

erscheinen dann rechts im Fenster<br />

für jeden Tag die von Ihnen<br />

eingegebenen Gerichte.<br />

Um sich nun einen Überblick<br />

über Ihre Essgewohnheiten der<br />

letzten Wochen zu verschaffen,<br />

greifen Sie wiederum auf die<br />

Suchfunktion zurück: Nach Auswahl<br />

der entsprechenden Kategorie<br />

in der Dropdown-Liste listet<br />

die Software die Einträge chronologisch<br />

auf (Abbildung C). Ärgerlich<br />

war allerdings, dass wir im<br />

Test das Programm nach Anlegen<br />

einer neuen Kategorie erst schließen<br />

und wieder öffnen mussten,<br />

ehe diese in der Dropdown-Box<br />

zur Verfügung stand.<br />

Eine weitere Funktion der Kategorien<br />

liegt im Verwalten von Todo-Listen,<br />

denn neben bloßem<br />

Text weisen Sie den einzelnen<br />

Einträgen auch mühelos bestimmte<br />

Formatierungen zu. Um<br />

eine To-do-Liste zu erstellen, klicken<br />

Sie auf das Symbol Kommentieren.<br />

Daraufhin öffnet sich ein<br />

Dialog, in dem Sie die Kategorie –<br />

in unserem Beispiel To-do – eintragen<br />

(Abbildung D) und eine<br />

entsprechende Aufgabe, beispielsweise<br />

Einkaufen gehen.<br />

Sinnvollerweise tragen Sie die Notiz<br />

an dem Tag ein, an dem Sie die<br />

Aufgabe erledigen wollen, denn<br />

Rednotebook sieht keine Möglichkeit<br />

vor, ein Fälligkeitsdatum einzugeben.<br />

Wenn Sie nun nach dem<br />

gleichen Prinzip wie im vorigen<br />

Beispiel (dem Essensplan) die<br />

Suchfunktion bemühen, erhalten<br />

Sie eine Liste aller Aufgaben, geordnet<br />

nach Fälligkeitsdatum.<br />

Anhand zweier Auszeichnungen<br />

weisen Sie den einzelnen Einträgen<br />

noch zusätzliche Attribute<br />

zu. Wenn Sie den Text durch jeweils<br />

zwei Sternchen umranden<br />

(**Einkaufen gehen**) markiert das<br />

Programm durch den Einsatz von<br />

Fettschrift den Eintrag als wichtig.<br />

Erledigte Einträge markieren<br />

Sie mit jeweils zwei Strichen<br />

(‐‐Einkaufen gehen‐‐). Dadurch erscheinen<br />

sie in der Liste durchgestrichen<br />

dargestellt. Klicken Sie<br />

auf Eintrag, so gruppiert Rednotebook<br />

die To-dos nach den<br />

Rubriken offen, wichtig und erledigt.<br />

Auch in diesem Fall fällt auf,<br />

dass das Aktualisieren der Suche<br />

nicht immer zuverlässig funktioniert.<br />

Um die Markierungen in<br />

der Liste zu sehen, war es im Test<br />

notwendig, erst auf eine andere<br />

Kategorie zu gehen und dann<br />

wieder zurückzuwechseln.<br />

Probleme gab es auch mit den<br />

Metadaten. Laut Anleitung sollte<br />

die Software die Kategorie gleichen<br />

Namens darauf abbilden, im<br />

Test funktionierte das aber nicht –<br />

trotz ausgefüllter Kategorie blieb<br />

die Suche ohne Ergebnis. Vermutlich<br />

liegt der Fehler in der Lokalisierung,<br />

denn die englischsprachige<br />

Kategorie Tags führte doch<br />

noch zum gewünschten Resultat.<br />

Markup<br />

Die genannten Formatierungen<br />

wie Stern oder Strich bilden einen<br />

integralen Bestandteil der Hauptkomponente<br />

von Rednotebook,<br />

des Journals. Es befindet sich<br />

prominent in der Mitte des Programmfensters<br />

und ist im Grunde<br />

genommen nichts weiter als<br />

ein einfacher Texteditor, der es jedoch<br />

in sich hat. Das Journal<br />

kennt zweierlei Zustände: die<br />

<strong>Vorschau</strong> und einen Modus zum<br />

Bearbeiten des Textes.<br />

C Mit der Suchfunktion<br />

listen Sie die Einträge<br />

einzelner Kategorien<br />

nach Datum<br />

sortiert auf.<br />

D Das Verwalten von<br />

Notizen und To-do-<br />

Listen ist eher rudimentär<br />

gehalten.<br />

Der Autor<br />

Florian Effenberger<br />

engagiert sich seit<br />

vielen Jahren ehrenamtlich<br />

für freie Software.<br />

Er ist Gründungsmitglied<br />

und<br />

Member des Steering<br />

Committee der Document<br />

Foundation. Zuvor<br />

war er fast sieben<br />

Jahre im Projekt<br />

OpenOffice.org aktiv,<br />

zuletzt als Marketing<br />

Project Lead. Daneben<br />

schreibt er regelmäßig<br />

für zahlreiche<br />

deutsch- und englischsprachige<br />

Fachpublikationen.<br />

www.linux-user.de<br />

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praxis<br />

Rednotebook<br />

E Dieser Eintrag in<br />

der Markup-Sprache …<br />

F … führt zu diesem<br />

Ergebnis.<br />

Sie wechseln zwischen beiden über<br />

die entsprechende Schaltfläche in<br />

der Mitte der Symbolleiste. Den<br />

jeweiligen Text geben Sie dabei in<br />

einer Wiki-ähnlichen Syntax ein.<br />

Die standardmäßig vorinstallierten<br />

Einträge zeigen die Möglichkeiten,<br />

die diese Auszeichnungssprache<br />

bietet – sie dienen gleichermaßen<br />

als Beispiel und Dokumentation.<br />

Im Test bestand diese<br />

Sammlung allerdings aus einer<br />

bunten Mischung aus deutschen<br />

und englischen Texten, aber selbst<br />

ohne tiefgreifende<br />

Sprachkenntnisse waren<br />

die Beispiele<br />

selbsterklärend.<br />

Normaler Text erscheint<br />

in der <strong>Vorschau</strong><br />

später als Fließtext,<br />

ohne jegliche<br />

Auszeichnungen. Fettdruck<br />

und Durchstreichen<br />

haben Sie weiter<br />

oben bei den To-do-<br />

Listen bereits kennengelernt<br />

– dazu umranden<br />

Sie den Textbereich<br />

mit ‐‐ beziehungsweise<br />

**. Aufzählungen<br />

kennzeichnen<br />

Sie durch einen<br />

vorangestelltes Minus<br />

(‐), ein dem vorangehendes<br />

Leerzeichen<br />

steht für eine Einrückung.<br />

Automatische<br />

Nummerierungen sind<br />

ebenfalls möglich, indem<br />

Sie ein Pluszeichen<br />

(+) benutzen.<br />

Titel und Untertitel<br />

umranden Sie durch<br />

eine entsprechende<br />

Anzahl von Gleichheitszeichen<br />

(=). Eines<br />

davon auf jeder Seite<br />

kennzeichnet einen<br />

Titel der ersten Ebene,<br />

zwei stehen für einen<br />

Titel der zweiten Ebene<br />

und so weiter, wobei<br />

sich dieser Unterschied<br />

in der Größe<br />

der Schriftart ausdrückt.<br />

Insgesamt unterstützt<br />

Rednotebook<br />

dabei fünf Ebenen<br />

– entgegen den<br />

Angaben in der Hilfe,<br />

die stattdessen von<br />

bis zu sechs Ebenen<br />

spricht.<br />

Möchten Sie die Ebenen durchnummerieren,<br />

verwenden Sie<br />

ebenfalls das Pluszeichen. Einen<br />

langen horizontalen Strich, beispielsweise<br />

zum Trennen verschiedener<br />

Bereiche, fügen Sie – etwas<br />

unkomfortabel – mit 20 Gleichheitszeichen<br />

hintereinander ein.<br />

Um Bereiche kursiv zu setzen,<br />

greifen Sie auf einen doppelten<br />

Schrägstrich zurück (//), Unterstreichungen<br />

fügen Sie analog mit<br />

zwei Unterstrichen (__) ein.<br />

Zeilen umbrüche erzeugen Sie dagegen<br />

durch zwei Backslashes (\\).<br />

Mithilfe des Icons zum Formatieren<br />

in der Symbolleiste oder<br />

über die entsprechenden Tastenkombinationen<br />

bringen Sie die<br />

Auszeichnungen schneller an.<br />

Weitere Objekte, die Rednotebook<br />

unterstützt, erreichen Sie<br />

über das Einfügen-Symbol – so<br />

etwa Dateien, Bilder oder Links.<br />

Zu guter Letzt haben Sie die<br />

Möglichkeit, mit Doppel- beziehungsweise<br />

Dreifach-Backquote<br />

(`` bzw. ```) Code-Segmente auszuweisen.<br />

Ein Prozentzeichen (%)<br />

steht für einen Kommentar, und<br />

anhand von doppelten Anführungszeichen<br />

("") weisen Sie Rednotebook<br />

an, keine Formatierungen<br />

anzuwenden. Die Abbildungen<br />

E und F zeigen ein Beispiel,<br />

das die meisten Möglichkeiten<br />

zum Formatieren von Rednotebook<br />

demonstriert.<br />

Stilvorlage<br />

Die integrierte Vorlagenfunktion<br />

ermöglicht es, für häufig wiederkehrende<br />

Ereignisse, für die Sie<br />

identische Journaleinträge erstellen<br />

möchten, im Verzeichnis<br />

~/.rednotebook/templates eine entsprechende<br />

Vorlage mit der Endung<br />

.txt anzulegen. Der Dateiname<br />

entspricht dabei gleichzeitig<br />

dem Titel der Vorlage, so wie<br />

Sie ihn im Menü sehen.<br />

Ein besonderes Gewicht kommt<br />

den Dateien 1.txt bis 7.txt zu: Sie<br />

dienen als Muster für den jeweiligen<br />

Wochentag (Montag bis<br />

Sonntag). Im Test wurden überraschenderweise<br />

sogar einige<br />

72 12 | 11<br />

www.linux-user.de


deutschsprachige Vorlagen<br />

mitgeliefert. Jedes Vorkommen<br />

des Makros $date im<br />

Vorlagentext ersetzt Rednotebook<br />

automatisch durch<br />

das aktuelle Datum samt<br />

Wochentag und Uhrzeit.<br />

Komfortabel ist auch die<br />

Möglichkeit, die entsprechenden<br />

Dateien direkt aus<br />

dem Programm heraus zu bearbeiten.<br />

Alles in allem konnte<br />

die Vorlagenfunktion im<br />

Test überzeugen, stellt sie<br />

doch eine große Arbeitserleichterung<br />

bei wiederkehrenden<br />

Abläufen dar.<br />

Kontakt zur Außenwelt<br />

Rednotebook verwendet für<br />

das Speichern der Einträge<br />

sein eigenes Format, in dem<br />

es zahlreiche Dateien im Verzeichnis<br />

des Journals ablegt.<br />

Die Hilfe hält hierzu weiterführende<br />

Informationen bereit.<br />

Um die Daten nun außerhalb<br />

der eigentlichen Applikation<br />

zu nutzen, bietet<br />

das Programm eine ganze<br />

Reihe von Formaten für den<br />

Export des Journals an.<br />

Im Test standen ASCII-<br />

Text, HTML, LaTeX und PDF<br />

für den Export bereit. Dabei<br />

erlaubt es das Programm, die<br />

zu exportierenden Tage jeweils<br />

frei zu wählen. Neben<br />

den eigentlichen Einträgen<br />

exportiert die Software auf<br />

Wunsch auch die Notizen.<br />

Dabei lässt Rednotebook Ihnen<br />

die freie Wahl, welche<br />

der Kategorien Sie konvertieren<br />

möchten.<br />

Wollen Sie das Journal<br />

zwar nicht exportieren, aber<br />

zumindest komfortabel sichern,<br />

dann finden Sie unter<br />

Journal | Sichern eine Möglichkeit,<br />

alle dazugehörigen<br />

Dateien in ein ZIP-Archiv zu<br />

verpacken. Ein nettes Gimmick<br />

stellt die im Menü Journal<br />

versteckte Statistikfunktion<br />

dar, die Auskunft über<br />

den Inhalt der Texte gibt.<br />

Fazit<br />

Rednotebook bietet einen interessanten<br />

Ansatz dazu, die<br />

Ereignisse des Alltags auf unterschiedliche<br />

Weise zu dokumentieren.<br />

Der einfache<br />

Aufbau erleichtert den Einstieg<br />

in die Arbeit mit dem<br />

Journal und führt in kurzer<br />

Zeit zu brauchbaren Ergebnissen.<br />

Die an Wikis angelehnte<br />

Syntax spielt insbesondere<br />

erfahrenen Schreibern<br />

in die Hand und ermöglicht<br />

zudem den Export in<br />

entsprechende Formate,<br />

wenngleich sich nicht alle<br />

Auszeichnungen gleichen.<br />

Kleinere Mängel, wie zum<br />

Beispiel die fehlenden Einträge<br />

beim Anlegen neuer<br />

Kategorien trüben den Gesamteindruck<br />

zwar ein wenig,<br />

ansonsten hinterlässt<br />

Rednotebook aber ein gutes<br />

Bild. Dass die Notizfunktion<br />

nur rudimentäre Möglichkeiten<br />

bietet, enttäuscht etwas<br />

– den Ansprüchen an eine<br />

brauchbare To-do-Liste genügt<br />

sie nicht.<br />

Die integrierte Hilfe lohnt<br />

auf jeden Fall einen Blick: So<br />

hält sie beispielsweise Informationen<br />

dazu bereit, wie<br />

sich Rednotebook über mehrere<br />

Rechner hinweg synchronisieren<br />

lässt, wie Sie<br />

das Journal verschlüsseln,<br />

wie Sie die Kalenderwoche<br />

einblenden und wie Sie zum<br />

mobilen Einsatz eine portable<br />

Version für den USB-Stick<br />

erstellen. (agr) n<br />

Rednotebook<br />

praxis<br />

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[1] Taskmanager im Vergleichstest: Florian Effenberger, „Schöner Verzetteln“ ,<br />

Linux-Magazin 08/​2011, S. 52, http:// www. linux‐magazin. de/ Heft‐Abo/ Ausgaben/​<br />

2011/ 08/ Bitparade<br />

[2] Rednotebook: http:// rednotebook. sourceforge. net<br />

www.academy.linuxmagazin.de/solution<br />

12 | 11 73


netz&System<br />

Gnome-3-Fallbackmodus<br />

Gnome 3 im Ausweichmodus<br />

Weichenstellung<br />

© Patrick J. Hanrahan, 123RF<br />

Gnome 3 kennt<br />

einen Modus, der<br />

die Oberfläche von<br />

Gnome 2 zurückbringt,<br />

ohne auf<br />

die Vorteile der<br />

Gnome-Shell verzichten<br />

zu müssen.<br />

Mario Blättermann<br />

README<br />

Der Ausweichmodus von<br />

Gnome 3 startet automatisch,<br />

sobald das System<br />

erkennt, dass ein<br />

Betrieb der Gnome-Shell<br />

nicht möglich ist. Diesen<br />

Modus können Sie auch<br />

erzwingen, um darin das<br />

Look & Feel von Gnome 2<br />

mit den neuen Funktionen<br />

der Gnome-Shell zu<br />

kombinieren.<br />

Als sich die Gnome-Entwickler<br />

vor über zwei Jahren dazu entschlossen,<br />

das bisherige WIMP-<br />

Paradigma der Oberfläche über<br />

Bord zu werfen und etwas völlig<br />

Neues in Angriff zu nehmen, da<br />

nahm zunächst kaum jemand<br />

Notiz davon. Allzu fern lag noch<br />

der Tag, an dem dies auf den Bildschirmen<br />

der Benutzer Realität<br />

werden sollte. Die Grundidee der<br />

neuen Gnome-Shell basierte auf<br />

den Ergebnissen diverser Usability-Tests<br />

und sollte Arbeitsabläufe<br />

vereinfachen und den Benutzer<br />

weniger von den eigentlichen<br />

Aufgaben ablenken. Letzteres erreichte<br />

man mit der weiteren Einschränkung<br />

der Konfigurationsmöglichkeiten<br />

– aber das war für<br />

alte Gnome-Hasen nichts wirklich<br />

Neues, sondern schon vom Versionssprung<br />

von Gnome 1 zu 2<br />

bekannt. Die damalige Entwicklung<br />

demonstrierte aber auch,<br />

dass dies niemanden davon abhielt,<br />

die designierte Schlichtheit<br />

zu umgehen und für reichlich<br />

Farbe und Abwechslung auf dem<br />

Desktop zu sorgen.<br />

Erst als das Projekt im Herbst<br />

2010 das Release von Gnome 3<br />

um ein halbes Jahr nach hinten<br />

verschob, geriet das neue Design<br />

ins Blickfeld der Öffentlichkeit –<br />

und gleichzeitig ins Kreuzfeuer<br />

von Benutzern und Entwicklern<br />

[1]. Dafür sorgte nicht zuletzt<br />

Ubuntus Unity-Desktop, der einen<br />

ähnlich revolutionären Umbruch<br />

vollzieht und aus diesem Grunde<br />

ebenfalls unter Beschuss stand<br />

und noch immer steht.<br />

Machtwort vom Meister<br />

Ende Juli 2011 schließlich meldete<br />

sich kein Geringerer zu Wort<br />

als Linus Torvalds selbst [2], der<br />

sich normalerweise in Bezug auf<br />

grafische Oberflächen eher bedeckt<br />

hält. Er bezeichnete die<br />

Querelen um Gnome 3 als „unholy<br />

mess“, was sich wahlweise<br />

diplomatisch als „heilloses Durcheinander“<br />

oder dem O-Ton angemessener<br />

als „Riesensaustall“<br />

übersetzen lässt.<br />

Die angepriesenen Vorteile von<br />

Gnome 3 erschließen sich Linus<br />

offenbar nicht so recht, vielen anderen<br />

Gnome-Fans ergeht es ähnlich.<br />

Letztendlich ist Linus offenbar<br />

auf XFCE umgestiegen, was er<br />

zwar als Rückschritt gegenüber<br />

Gnome 2 bedauert, aber als „bedeutenden<br />

Fortschritt“ gegenüber<br />

Gnome 3 ansieht.<br />

Austauschbar?<br />

Gnome 2 zeichnete sich unter anderem<br />

durch Modularität aus, die<br />

Integration durchaus nicht ausschloss.<br />

Es war ohne viel Aufhebens<br />

möglich, Kernkomponenten<br />

wie den Dateimanager Nautilus<br />

oder den Fenstermanager Metacity<br />

durch andere Programme zu<br />

ersetzen. Gnome ließ sich auf eine<br />

beinahe „nackte“, aber trotzdem<br />

noch funktionierende Sitzung reduzieren,<br />

wenngleich das in puncto<br />

Integration nicht viel Sinn ergibt.<br />

Aber gerade der Austausch des<br />

Fensterverwalters war recht üblich,<br />

auch bei den Distributoren,<br />

wo vielfach Compiz das etwas<br />

funktionsarme und nur minimal<br />

konfigurierbare Metacity ersetzte.<br />

Zwar wehren sich die Gnome-<br />

Meritokraten entschieden gegen<br />

74 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Gnome-3-Fallbackmodus<br />

netz&System<br />

Zugeständnisse an Benutzerwünsche,<br />

doch trotz des zarten Alters<br />

der neuen Gnome-Shell steht<br />

schon jetzt eine kaum noch überschaubare<br />

Zahl an Erweiterungen<br />

bereit. Das war abzusehen – und<br />

von den Entwicklern durchaus gewünscht,<br />

denn die für solche Erweiterungen<br />

verwendete Programmiersprache<br />

Javascript sollte<br />

neue Mitstreiter an Bord holen<br />

und hat es auch getan. Aber viele<br />

der Plugins führen die eigentlichen<br />

Ziele der Hauptentwickler<br />

ad absurdum und präsentieren<br />

dem Benutzer wahlweise den gewohnten<br />

Gnome-2-Standardlook,<br />

holen verborgene Features hervor<br />

oder bringen ganz einfach wieder<br />

den Spaß an Gnome zurück.<br />

Tatsächlich erweist sich Gnome 2<br />

als recht zählebig, unter anderem<br />

auch im Ausweichmodus der neuen<br />

Gnome-Shell. Dabei handelt es<br />

sich um eine Art Ersatz-Session,<br />

die immer dann zum Zuge<br />

kommt, wenn das System aufgrund<br />

von Hardware- und Treiberproblemen<br />

nicht in der Lage<br />

ist, die Gnome-Shell zu starten.<br />

Das betrifft erfahrungsgemäß viele<br />

Rechner mit einem Alter von<br />

fünf oder mehr Jahren, die ansonsten<br />

ihren Dienst noch klaglos<br />

verrichten. Die Gnome-Shell lässt<br />

sich auf ihnen nicht nutzen, da<br />

Fensterinhalte und die Ausklappmenüs<br />

des oberen Panels<br />

nur schwarze Flächen<br />

zeigen – ein altes Leiden,<br />

das wohl nie mehr geheilt<br />

wird [3].<br />

Nach dem Start im<br />

Ausweichmodus gibt der<br />

Gnome-Desktop eine<br />

Warnmeldung aus. Der<br />

Benutzer landet in einer<br />

Arbeitsumgebung, die<br />

Gnome 2 weitgehend ähnelt<br />

(Abbildung A). Dem<br />

ehemals dreiteiligen<br />

Menü oben links fehlt<br />

der Eintrag System: Ihn<br />

ersetzt nun im Wesentlichen<br />

ein rechts oben<br />

befindliches Benutzermenü.<br />

Außerdem erscheinen<br />

keinerlei Arbeitsflächensymbole.<br />

Der Dateiverwalter Nautilus,<br />

für die Anzeige der Dateien<br />

und Datenträger auf dem Desktop<br />

verantwortlich, startet nicht mehr<br />

automatisch. Dabei handelt es sich<br />

um ein Zugeständnis an die Gnome-<br />

Shell als optisches Vorbild. Ansonsten<br />

fehlt es eigentlich an<br />

nichts – abgesehen von den bekannten<br />

vielfältigen Konfigurationsmöglichkeiten<br />

für GTK- und<br />

Symbol-Themen, die Sitzungsverwaltung<br />

und Ähnliches.<br />

Das noch recht junge Gnome-<br />

Tweak-Tool [4] springt hier in die<br />

Bresche (Abbildung B). Zwar lässt<br />

es <strong>Vorschau</strong>en auf die Themen<br />

vermissen, versieht aber sonst<br />

seinen Dienst recht zuverlässig.<br />

Falls auf Ihrem System die Gnome-<br />

Shell automatisch startet und Sie<br />

trotzdem den Ausweichmodus<br />

testen wollen, öffnen Sie in den<br />

Systemeinstellungen den Punkt<br />

System-Information. Im Unterpunkt<br />

Grafik finden Sie die entsprechende<br />

Einstellung: Klicken<br />

Sie den Schalter hinter Erzwungener<br />

Ausweichmodus an, sodass er<br />

EIN anzeigt. Nach der nächsten<br />

Anmeldung finden Sie sich in der<br />

gewünschten Umgebung wieder.<br />

Wandlungsfähig<br />

Um den frugalen Ausweich-Desktop<br />

etwas aufzumöbeln, bietet es<br />

sich an, Metacity durch einen leis-<br />

A Gnome 3 im Ausweichmodus<br />

direkt<br />

nach dem Start.<br />

B Auch das ist Gnome 3:<br />

Ausweichmodus mit<br />

Fluxbox und Windowmaker-Dockapps.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 75


netz&System<br />

Gnome-3-Fallbackmodus<br />

C Fluxstyle ermöglicht<br />

einen bequemen<br />

Themenwechsel.<br />

Der Autor<br />

Mario Blättermann<br />

war hartnäckiger<br />

Computer-Ignorant,<br />

bis er auf die Möglichkeiten<br />

des Internets<br />

stieß. Da das zeitgleich<br />

mit dem ersten<br />

großen Linux-Hype<br />

Ende der Neunzigerjahre<br />

passierte, lässt<br />

ihn seither auch die<br />

freie Software nicht<br />

mehr los.<br />

Listing 1<br />

01 OnWindow Mod1 Mouse3 :MacroCmd {Raise} {Focus}<br />

{StartResizing NearestCorner}<br />

tungsfähigeren Fenstermanager<br />

zu ersetzen – beispielsweise durch<br />

Fluxbox [5]. Das erledigen Sie am<br />

einfachsten und zuverlässigsten<br />

durch Abschießen von Metacity.<br />

In der Datei ~/.fluxbox/startup<br />

finden Sie fast am Ende die Zeile<br />

exec fluxbox – hier stellen Sie einfach<br />

ein killall metacity && voran.<br />

Zusätzlich erstellen Sie noch eine<br />

.desktop-Datei, die das System automatisch<br />

nach jeder Anmeldung<br />

ausführt. Am einfachsten klappt<br />

das mit dem Befehl gnome‐session‐properties,<br />

der die altbekannte<br />

Anwendung zum Verwalten der<br />

Startprogramme aufruft. Hier geben<br />

Sie einfach startfluxbox als<br />

Befehl ein, fügen einen aussagekräftigen<br />

Namen hinzu und speichern<br />

den Starter – fertig.<br />

Eine weitere .desktop-Datei<br />

brauchen Sie, um dem Arbeitsflächenhintergrund<br />

wieder etwas<br />

Leben einzuhauchen. Wichtig:<br />

Rufen Sie dazu Nautilus mit dem<br />

Parameter ‐‐no‐default‐window auf,<br />

damit der Dateiverwalter nach<br />

der Anmeldung wie gehabt zunächst<br />

erst einmal kein Fenster<br />

öffnet, sondern sich auf die Anzeige<br />

der Symbole beschränkt.<br />

Dem ersten Start steht nun<br />

nichts mehr im Wege. Das Bildschirmfoto<br />

in Abbildung B (vorige<br />

Seite) zeigt allerdings keineswegs<br />

das, was Sie nach der ersten<br />

Anmeldung vorfinden: Sie sehen<br />

in diesem Bild ein Beispiel für ein<br />

Gnome 3, das kaum noch als solches<br />

zu erkennen ist.<br />

Das Fluxbox-„Slit“ ersetzt die<br />

untere Leiste (siehe auch Kasten<br />

Dockapps für Gnome?). Im Gegenzug<br />

schrumpfte das Menü auf<br />

Symbolgröße, die Fensterliste<br />

und der Arbeitsflächenumschalter<br />

wanderten nach oben. Hier<br />

sind Ihrer Fantasie und der Umsetzung<br />

Ihrer Vorlieben keinerlei<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Stolperfallen<br />

Fluxbox wurde von dessen Entwicklern<br />

nicht speziell dafür geschaffen,<br />

um es unter Gnome zu<br />

betreiben – folglich gilt es, noch<br />

einige Klippen zu umschiffen.<br />

Glücklicherweise lässt sich das<br />

Verhalten dieses Fenstermanagers<br />

in weiten Grenzen konfigurieren.<br />

Das Gnome-Panel der dritten<br />

Generation verfügt nach wie vor<br />

Listing 2<br />

xec fluxbox &<br />

fbpid=$!<br />

sleep 1<br />

{<br />

wmCalClock ‐24 &<br />

wmtop &<br />

wmnet ‐w &<br />

wmeyes ‐w &<br />

} &<br />

wait $fbpid<br />

über ein Kontextmenü, das<br />

man aber seltsamerweise<br />

nicht mehr über einen<br />

simp len Rechtsklick erreicht.<br />

Stattdessen muss<br />

man zusätzlich [Alt] drücken,<br />

aus welchen Gründen<br />

auch immer. Allerdings<br />

fängt Fluxbox dieses Tasten/​Mauskürzel<br />

ab und fokussiert<br />

das Panel, um wie<br />

bei einem gewöhnlichen<br />

Fenster die Größe ändern<br />

zu können. Genügen Ihnen<br />

zu diesem Zweck die üblichen<br />

Anfasser, dann löschen<br />

Sie einfach die entsprechende<br />

Zeile (Listing 1) in<br />

der Datei ~/.fluxbox/keys oder<br />

kommentieren sie aus.<br />

Ein Schnellstartfenster gehört<br />

auf jeden Desktop. Fluxbox liefert<br />

zwar eines mit, das aber den Namen<br />

nicht wirklich verdient: Das<br />

mikroskopisch kleine, blasse Eingabefeld<br />

verschwindet optisch<br />

fast unter dem Fenstertitel und<br />

tut nichts weiter, als eingegebenen<br />

Text anzunehmen und nach<br />

dem Drücken der Eingabetaste<br />

das entsprechende Programm zu<br />

starten. Es gibt weder eine Chronik<br />

noch einen Auswahldialog,<br />

über den Sie die gesuchte Datei<br />

finden könnten.<br />

Der originale Schnellstarter von<br />

Gnome schlägt das Fluxbox-Pendant<br />

um Längen, doch er lässt<br />

sich nicht einfach über den Aufruf<br />

einer Binärdatei starten. Abhilfe<br />

schafft die Datei gnomepanel‐control<br />

aus dem Openbox-<br />

Paket Ihrer Distribution: Sie finden<br />

sie in Ubuntu und Debian in<br />

einem separaten Paket gleichen<br />

Namens, bei OpenSuse und Fedora<br />

im Paket openbox-gnome. Der<br />

folgende Eintrag in der Datei ~/.<br />

fluxbox/keys wirkt Wunder:<br />

# open a dialog to run programs<br />

Mod1 F2 :Exec gnome‐panel‐controU<br />

l ‐‐run‐dialog<br />

Ebenso funktioniert das Tastenkürzel<br />

zum Öffnen des Desktop-<br />

Kontextmenüs nicht wie ge-<br />

76 12 | 11<br />

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Gnome-3-Fallbackmodus<br />

netz&System<br />

wohnt: Drücken Sie [Strg]+[F10],<br />

dann versucht Fluxbox zur zehnten<br />

Arbeitsfläche zu springen –<br />

selbst dann, wenn es diese gar<br />

nicht gibt. Abhilfe erzielen Sie<br />

auch hier, indem Sie die korrespondierende<br />

Zeile in ~/.fluxbox/<br />

keys löschen:<br />

Control F10 :Workspace 10<br />

info<br />

[1] Umstrittene Gnome-Shell: http:// mail.​<br />

gnome. org/ archives/ desktop‐devel‐list/​<br />

2011‐January/ msg00017. html<br />

[2] Linus Torvalds zu Gnome 3: https:// plus.​<br />

google. com/ 106327083461132854143/​<br />

posts/ SbnL3KaVRtM<br />

[3] Schwarze Fenster in der Shell: https:// bbs.​<br />

archlinux. org/ viewtopic. php? id=119478<br />

[4] Gnome-Tweak-Tool: http:// live. gnome. org/​<br />

GnomeTweakTool<br />

[5] Fluxbox: http:// fluxbox. org/<br />

[6] Fluxstyle: http:// code. google. com/ p/​<br />

fluxstyle/<br />

[7] Fluxconf: http:// fluxbox‐wiki. org/ index. php?​<br />

title=Using_fluxconf<br />

[8] Fluxbox-Wiki: http:// fluxbox‐wiki. org/ index.​<br />

php? title=Fluxbox‐wiki<br />

[9] Windowmaker-Dockapps: http:// www.​<br />

dockapps. org/<br />

Allgemein empfiehlt es sich, Fluxbox<br />

vor dem Einbau in Gnome<br />

zunächst einem Trockenlauf zu<br />

unterziehen. Starten Sie direkt<br />

über dessen Sitzungseintrag in<br />

GDM einfach den „nackten“ Fensterverwalter,<br />

um zumindest die<br />

benötigten Konfigurationsdateien<br />

in Ihrem persönlichen<br />

Ordner anlegen zu lassen.<br />

Bei der Gelegenheit sollten Sie<br />

Fluxbox auch gleich für die neue<br />

Umgebung vorbereiten: Platzieren<br />

Sie die Toolbar so, dass sie später<br />

unter dem Panel verschwindet,<br />

und weisen Sie ihr die gleiche<br />

Höhe zu. Das klappt auch auf grafischem<br />

Weg über einen Rechtsklick<br />

und das Aktivieren der entsprechenden<br />

Einträge im Toolbar-<br />

Menü. Die Toolbar einfach auszublenden,<br />

erweist sich als wenig<br />

empfehlenswert: Fluxbox schiebt<br />

neu geöffnete Fenster dann gern<br />

unter das Gnome- Panel. Die verborgene<br />

Toolbar wirkt hier wie<br />

eine natürliche Barriere.<br />

Falls Ihnen nun noch ein grafisches<br />

Werkzeug zum Wechsel des<br />

Fluxbox-Themas fehlt, dann werfen<br />

Sie doch einen Blick auf Fluxstyle<br />

([6], Abbildung C). Fertige<br />

Pakete dafür sind rar, doch es<br />

lässt sich dank Python-GTK-Basis<br />

recht einfach installieren. Fluxstyle<br />

berücksichtigt alle Fluxbox-<br />

Themen im Systemordner (meist<br />

/usr/share/fluxbox/styles) und in<br />

Ihrem persönlichen Ordner in<br />

~/.fluxbox/styles. Hat der Ersteller<br />

des Themas daran gedacht, ein<br />

<strong>Vorschau</strong>bild mitzuliefern, zeigt<br />

Fluxstyle es vorab an.<br />

Ein brauchbares allgemeines<br />

grafisches Konfigurationswerkzeug<br />

für Fluxbox fehlt allerdings<br />

bislang, das betagte Fluxconf<br />

wird seit Langem nicht mehr gepflegt<br />

[7]. Da hilft nur, ersatzweise<br />

zu einem Texteditor Ihrer Wahl<br />

zu greifen. Eine Fülle von Informationen<br />

zu den möglichen Einstellungen<br />

liefert das (allerdings<br />

nur teilweise deutschsprachige)<br />

Fluxbox-Wiki [8].<br />

Im Zug der Portierung auf die neue<br />

Plattform kamen dem Panel in<br />

Gnome 3 einige Applets abhanden.<br />

Dazu gehören neben der „Schublade“<br />

auch zahlreiche Applets von Drittanbietern,<br />

die nicht auf die neue Panel-API<br />

migriert wurden und wohl auch nie migriert<br />

werden. Für den Hausgebrauch<br />

genügt das Gebotene zwar, doch ausgefeilte<br />

System- und Netzwerkmonitore,<br />

ausklappbare Systemstarter oder<br />

gar Spiele finden Sie hier nicht.<br />

Erfreulicherweise unterstützt Fluxbox<br />

aber von Haus aus Windowmaker-<br />

Dockapps. Diese kleinen Progrämmchen<br />

gibt es zu Hunderten in einem<br />

Software-Pool [9], aber meist auch als<br />

fertig geschnürte Pakete für Ihre Distribution.<br />

Insbesondere die Nutzer von<br />

Debian und dessen Derivaten sowie<br />

von OpenSuse und Archlinux werden<br />

hier meist in den Paketquellen fündig.<br />

Obwohl meist nicht mehr weiterentwickelt,<br />

lassen sich die Dockapps auch<br />

auf aktuellen Systemen kompilieren<br />

und betreiben. Damit ergänzen Sie bequem<br />

fehlende Funktionen des Panels.<br />

Ein Beispiel für eine solche Dockleiste<br />

Frohe Zukunft?<br />

Darf man dem prominenten<br />

Gnome- Entwickler Vincent Untz<br />

glauben, bleibt der Ausweichmodus<br />

über die gesamte Lebensdauer<br />

von Gnome 3 erhalten. Wie er<br />

am Ende aussehen wird, ist allerdings<br />

momentan noch nicht abzusehen.<br />

Auch die Zahl der potenziellen<br />

Benutzer lässt sich angesichts<br />

einer zu erwartenden Fluktuation<br />

zu XFCE und LXDE keineswegs<br />

abschätzen: Mit den gerade<br />

neu erschienenen Versionen<br />

von Ubuntu und Fedora schlägt<br />

der neue Desktop ja gerade erst<br />

bei der Masse der Benutzer auf.<br />

Insgesamt rief der Umbruch bei<br />

Gnome angesichts der Meldungen<br />

in diversen Mailinglisten und Diskussionsforen<br />

und der verfügbaren<br />

Erweiterungen bislang eher<br />

passive bis positive Reaktionen<br />

der Benutzer hervor – von Linus<br />

Torvalds einmal abgesehen. Auch<br />

wenn die Gnome-Shell letztendlich<br />

wohl die Oberhand behalten<br />

wird, gibt es einige Gründe, in<br />

Form des Ausweichmodus eine<br />

Hintertür offenzuhalten. (jlu) n<br />

Dockapps für Gnome?<br />

in Fluxbox zeigt Abbildung D. Von oben<br />

nach unten sehen Sie Wmnet für zwei<br />

Netzwerkschnittstellen, Cputnik,<br />

Wmblob, Wmcalc, Wmsun, Pclock,<br />

Wmtop und Wmweather.<br />

Damit Sie die Applets nach jeder Anmeldung<br />

wieder so vorfinden, wie Sie<br />

sie bei der letzten Abmeldung hinterlassen<br />

haben, tragen Sie die entsprechenden<br />

Startbefehle in die Datei<br />

~/.fluxbox/startup ein. Es empfiehlt<br />

sich, die Befehle nach dem Aufruf von<br />

Fluxbox in der Form aus Listing 2 hinzuzufügen.<br />

Dies ist sinnvoller als die<br />

in der Datei selbst beschriebene Vorgehensweise:<br />

Fluxbox braucht eine<br />

kurze Atempause, bevor es die Kontrolle<br />

über Dockapps übernimmt. Die<br />

Reihenfolge der Dockapps legt die<br />

Datei ~/.fluxbox/slitlist fest, die<br />

Fluxbox bei jedem Abmelden neu<br />

schreibt. Wollen Sie hier etwas ändern,<br />

lassen Sie entweder über das<br />

Kontextmenü der Dockleiste die<br />

Applets reihum die Plätze wechseln<br />

oder bearbeiten die Datei direkt. Letzteres<br />

setzt allerdings voraus, dass<br />

Fluxbox gerade nicht läuft.<br />

D Eine<br />

Fluxbox-<br />

Dockleiste<br />

mitsamt<br />

etlichen<br />

Applets.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 77


netz&system<br />

Benutzerkonten migrieren<br />

Benutzerkonten und Konfigurationsdateien nahtlos migrieren<br />

© Wax115, sxc.hu<br />

Verschiebebahnhof<br />

Zahlreiche Programme speichern in der Konfiguration absolute Pfade. Ändern Sie einen Benutzernamen und das zugehörige<br />

Home-Verzeichnis, zeigen plötzlich Pfade ins Leere. Unser Workshop zeigt, wie Sie das beheben. Andreas Bohle<br />

README<br />

Das Umbenennen eines<br />

Benutzerkontos geht<br />

mit einem Befehl<br />

schnell von der Hand.<br />

Allerdings schlummern<br />

im Home-Verzeichnis<br />

viele Dateien, die unter<br />

Umständen noch den alten<br />

Pfadnamen enthalten.<br />

Unser Workshop<br />

zeigt, wie Sie der Migration<br />

den letzten Schliff<br />

verleihen.<br />

Listing 1<br />

Ein Benutzeraccount ist schnell<br />

angelegt – entweder über die systemeigenen<br />

grafischen Tools oder<br />

über die Kommandozeile, wie in<br />

der letzten Ausgabe gezeigt [1].<br />

Was aber, wenn der einmal gewählte<br />

Name eines Tages nicht<br />

mehr in das Schema des mittlerweile<br />

gewachsenen Kontenstamms<br />

hineinpasst? Für diesen<br />

Fall stellt ein Linux-System die<br />

passenden Kommandos bereit.<br />

Um einen Account aber richtig zu<br />

migrieren, braucht es mehr als<br />

nur das Umbenennen von Konten-<br />

und Gruppennamen.<br />

Persönliche Konfigurationsdateien,<br />

Einträge in der globalen<br />

Konfiguration des Systems,<br />

$ ls ‐n<br />

drwxrwxr‐x 2 1019 1019 4096 2010‐06‐10 11:17 bin<br />

drwxr‐xr‐x 3 1019 1019 4096 2011‐08‐31 12:37 Desktop<br />

drwxrwxr‐x 6 1019 1019 4096 2011‐09‐05 13:28 Dokumente<br />

drwxrwxr‐x 9 1019 1019 20480 2011‐09‐07 17:36 Mail<br />

drwxrwxr‐x 2 1019 1019 4096 2008‐12‐09 11:34 RCS<br />

drwxrwxr‐x 6 1019 1019 4096 2011‐08‐23 16:01 src<br />

drwxrwxr‐x 4 1019 1019 4096 2011‐05‐19 11:24 tmp<br />

Spool-Files und Crontab-Einträge<br />

– der Username oder der Pfad zum<br />

Home-Verzeichnis verstecken sich<br />

an vielen Stellen im Dateisystem.<br />

Wagen Sie den Schritt, einen oder<br />

mehrere Accounts umzubenennen,<br />

gilt es auf jeden Fall, vorher<br />

ein Backup zu erstellen.<br />

Mit Hinblick auf die manchmal<br />

kniffelige Suche nach Einträgen<br />

stellt sich die Frage, ob sich der<br />

Aufwand lohnt. Eine Stärke von<br />

Linux liegt jedoch gerade in der<br />

Flexibilität und Offenheit des<br />

Systems. Viele Dateien liegen im<br />

Klartext vor, und wo das nicht<br />

der Fall ist, da helfen in den meisten<br />

Fällen die Bordmittel weiter.<br />

Plattmachen und nur die wichtigsten<br />

Daten einspielen, das ist<br />

Windows-Art. Linux bietet die<br />

Möglichkeit, ein System über viele<br />

Jahre weiterzupflegen und genau<br />

das Gleiche gilt für die Benutzerdaten.<br />

Ausmisten ist trotzdem<br />

ausdrücklich erlaubt.<br />

Einen Account auf einen neuen<br />

Nutzernamen und den passenden<br />

neuen Gruppennamen umzustellen,<br />

ergibt zum Beispiel dann<br />

Sinn, wenn Sie zwischen verschiedenen<br />

Rechnern die Konten harmonisieren<br />

möchten, womöglich<br />

im Hinblick auf das zentrale Sichern<br />

von Daten auf einem Speicher<br />

im lokalen Netzwerk.<br />

Hinter jedem Benutzernamen<br />

und jeder Gruppe im System<br />

steht eine sogenannte ID, ein numerischer<br />

Wert, den Sie beispielsweise<br />

ermitteln, indem Sie den<br />

Befehl ls mit der Option ‐n in einem<br />

Terminal eingeben (Listing<br />

1). Mit dem Befehl id sehen<br />

Sie dagegen, welchen Gruppen Sie<br />

angehören.<br />

Möchten Sie also die Benutzerkonten<br />

von Grund auf vereinheitlichen,<br />

gilt es, im ersten Schritt<br />

zu prüfen, ob die Benutzer- und<br />

Gruppen-IDs über die verschiedenen<br />

PCs hinweg voneinander abweichen.<br />

Falls ja, dann gibt es<br />

mehrere Möglichkeiten: Sind die<br />

Wunsch-IDs bereits vergeben,<br />

steht womöglich ein kompliziertes<br />

Bäumchen-wechsle-dich-Spiel<br />

an, bei dem Sie mit neuen, noch<br />

78 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Benutzerkonten migrieren<br />

netz&system<br />

nicht vergebenen IDs als Zwischenlösung<br />

arbeiten. Wie das<br />

Verfahren genau aussieht, hängt<br />

von der jeweiligen Umgebung ab.<br />

Die regulären Benutzer erhalten<br />

in der Regel eine ID ab dem Wert<br />

1000; die IDs für Gruppen passend<br />

zum Benutzernamen starten<br />

ebenfalls mit diesem Wert. Listing<br />

2 zeigt die Datei /etc/passwd,<br />

die unter anderem auch einen<br />

Eintrag für den Benutzer Max<br />

Mustermann enthält.<br />

Nun handelt es sich dabei um<br />

einen alten Account. In der Zwischenzeit<br />

arbeiten mehr Leute<br />

auf dem Rechner, und zwischenzeitlich<br />

hat jemand, der mit der<br />

Administration betraut war, das<br />

Schema zum Benennen der User<br />

geändert. Bestand der Username<br />

früher nur aus dem Nachnamen<br />

in Kleinschreibung (mustermann),<br />

verwendet der neue Admin den<br />

ersten Buchstaben des Vornamens<br />

sowie den kompletten<br />

Nachnamen (emusterfrau), wiederum<br />

alles in Kleinschreibung.<br />

Den alten Benutzeraccount haben<br />

Sie schnell umbenannt (Listing<br />

3, Zeile 1). Auch die passende<br />

Gruppe benennen Sie bei Bedarf<br />

mit einem einzigen Kommando<br />

um (Listing 3, Zeile 2).<br />

Meldet sich der Benutzer aber<br />

zum ersten Mal nach dieser Aktion<br />

an, erlebt er unter Umständen<br />

eine unangenehme Überraschung:<br />

Manche Programme speichern<br />

fahrlässigerweise in den<br />

Konfigurationsdateien absolute<br />

Pfade. Die zeigen nach dem Umstellen<br />

natürlich ins Leere.<br />

Guter Grep<br />

Möchten Sie alle Stellen im neuen<br />

Home-Directory lokalisieren, die<br />

einen Eintrag mit dem Namen<br />

des alten Heimatverzeichnisses<br />

enthalten, so helfen die Bordmittel<br />

in der Regel weiter. Dabei gilt<br />

es, zwischen versteckten Dateien<br />

zu unterscheiden, die direkt im<br />

Benutzerverzeichnis liegen und<br />

solchen, die in einem versteckten<br />

Ordner liegen. Da es sich in beiden<br />

Fällen häufig um einfache<br />

Textdateien handelt, hilft an dieser<br />

Stelle das Werkzeug Grep:<br />

$ grep ‐rle /home/mustermann \.[U<br />

^\.]* 2>/dev/null<br />

Mit diesem Kommando fördern<br />

Sie alle sogenannten Dotfiles und<br />

Konfigurationsdateien in versteckten<br />

Verzeichnissen zutage,<br />

die den gesuchten String /home/<br />

mustermann enthalten. Diese Liste<br />

fällt unter Umständen sehr lang<br />

aus und enthält eventuell Dateien<br />

aus dem Mülleimer (.Trash) oder<br />

Thumbnail-Dateien. Hier gilt es,<br />

zu überlegen, ob Sie diese nicht<br />

einfach löschen. Es empfiehlt sich<br />

aber, zuvor ein Backup des gesamten<br />

Benutzerverzeichnisses<br />

anzulegen – der Teufel ist bekanntlich<br />

ein Eichhörnchen.<br />

Darüber hinaus sammeln sich im<br />

Home-Directory im Laufe der<br />

Jahre gerne verwaiste Dateien,<br />

die zu einer Software gehören, die<br />

Sie schon lange nicht mehr nutzen<br />

– im Zweifelsfall ebenfalls<br />

Kandidaten zum Entsorgen.<br />

Hat sich der Bestand reduziert,<br />

geht es an die leidige Aufgabe, alle<br />

Dateien einzeln zu öffnen und<br />

von Hand die Einträge zu ändern.<br />

Das nimmt unter Umständen viel<br />

Zeit in Anspruch. Ein Automatisieren<br />

empfiehlt sich nur bedingt,<br />

denn allzu leicht ändern Sie eine<br />

Stelle, die die Software vielleicht<br />

doch in der alten Form benötigt.<br />

Mozilla-Familie<br />

Die Familie der Mozilla-Programme<br />

(Firefox, Thunderbird, Sunbird<br />

sowie Seamonkey) geht beim<br />

Speichern der Konfigura tion einen<br />

speziellen Weg. Auf aktuellen<br />

Systemen verstaut sie alle benutzerspezifischen<br />

Dateien in einem<br />

Profilordner. Darin liegen neben<br />

der eigentlichen Konfiguration<br />

prefs.js weitere Dateien, die Einstellungen<br />

für die jeweilige Software<br />

enthalten. Hat der oben verwendete<br />

Grep-Aufruf Dateien<br />

auch in diesem Folder zutage gefördert,<br />

so gilt es, je nach Typ unterschiedliche<br />

Werkzeuge zu verwenden.<br />

Bei Dateien mit der Endung<br />

.js handelt es sich um Textdateien,<br />

die Sie bei Bedarf mit einem<br />

Editor ändern.<br />

Allerdings liegt ein gewisses<br />

Risiko darin, direkt in den Konfigurationsdateien<br />

zu arbeiten: Unerwartete<br />

Seiteneffekte könnten<br />

durchaus zu Datenverlust führen.<br />

Es gilt daher, sorgfältig abzuwägen,<br />

ob sich ein Editieren lohnt.<br />

Im Web findet sich eine gute<br />

Übersicht über die einzelnen Dateien<br />

in den Profilen der genannten<br />

Applikationen [2].<br />

Im Falle des Browsers käme zum<br />

Beispiel infrage, sich die verwendeten<br />

Extensions vor der Migration<br />

zu notieren, die Bookmarks<br />

zu exportieren und alle Mails an<br />

einen sicheren Ort zu verschieben,<br />

zum Beispiel auf einen<br />

IMAP-Server. Dann löschen Sie<br />

das Profil und legen es neu an,<br />

um die gesicherten Daten zu importieren.<br />

Das hat den Nachteil,<br />

dass Sie so eventuell einen gut<br />

trainierten Spam-Filter verlieren.<br />

In manchen Fällen handelt es<br />

sich bei den Dateien um SQLite-<br />

Datenbanken. Dahinter verbirgt<br />

sich eine SQL-Datenbank in einer<br />

einfachen Datei. Diese kommen<br />

häufig dann zum Einsatz, wenn<br />

eine Datei schnellen Zugriff auf<br />

strukturierte Daten benötigt.<br />

Hier haben Sie zum Beispiel die<br />

Möglichkeit, den Inhalt dieser<br />

Dateien mit dem folgenden Kommando<br />

einzusehen:<br />

sqlite3 Datenbank‐Datei '.dump;'U<br />

| less<br />

Über die Suche ([Umschalt]+[7])<br />

lokalisieren Sie nun ganz einfach<br />

mustermann:x:1001:1002:Max Mustermann,,,:/home/<br />

mustermann:/bin/bash<br />

emusterfrau:x1010:1010:Eva Musterfrau,,,:/home/<br />

emusterfrau:/bin/bash<br />

Listing 2<br />

Listing 3<br />

$ sudo usermod ‐l mmustermann ‐d /home/mmustermann ‐m<br />

mustermann<br />

$ sudo groupmod ‐n mmustermann mustermann<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 79


netz&system<br />

Benutzerkonten migrieren<br />

A Der Gconf-Editor<br />

erlaubt eine Suche in<br />

den Schlüssel/​Wert-<br />

Listing 4<br />

Datenbank.<br />

die betreffenden Stellen. Dann<br />

gilt es, wieder zu entscheiden, wie<br />

Sie am besten verfahren: Im Fall<br />

des Testsystems lagen zum Beispiel<br />

einige Daten einer Extension<br />

in einer Datenbank, und diese<br />

verwiesen auf Dateien im alten<br />

Pfad. Auch hier gilt es, wieder im<br />

Einzelfall zu entscheiden, ob es<br />

sich lohnt, die Pfade anzupassen,<br />

oder ob Sie lieber – wie in diesem<br />

Fall – die Extensions einfach neu<br />

installieren. Sollten Sie die Pfade<br />

tatsächlich anpassen wollen, hilft<br />

wieder Sed weiter.<br />

$ sqlite3 Datenbank‐Datei '.dump;' | \<br />

sed ‐e 's;/home/mustermann;/home/mmustermann;g' | \<br />

sqlite3 Temporäre Datei<br />

Listing 5<br />

$ gconftool‐2 ‐‐dump / | \<br />

sed ‐e 's;/home/mustermann;/home/mmustermann;g' | \<br />

gconftool‐2 ‐‐load ‐<br />

Fundstellen<br />

/var/mail/Benutzername<br />

/var/spool/mail/Benutzername<br />

Paaren in der Gconf-<br />

/var/spool/cron/crontabs/Benutzername<br />

/var/spool/cron/atjobs/<br />

Spool-Verzeichnis für Mail<br />

Spool-Verzeichnis für Mail<br />

Mögliche Crontab-Einträge<br />

Zeitgesteuerte Abläufe<br />

Mit dem Kommando aus Listing<br />

4 exportieren Sie die entsprechende<br />

Datei auf die Standardausgabe.<br />

Dort nimmt Sie der<br />

Stream-Editor Sed in Empfang.<br />

Mit ihm tauschen Sie die gewünschten<br />

Strings aus und geben<br />

das Ergebnis dann wieder an eine<br />

Sqlite3-Instanz weiter, die es in<br />

eine temporäre Datei schreibt.<br />

Diese verschieben Sie dann an die<br />

ursprüngliche Stelle, nachdem Sie<br />

die Originaldatei gesichert haben.<br />

Binäre Barrieren<br />

Bei der Suche nach Einträgen, die<br />

das alte Home-Verzeichnis enthalten,<br />

stellt sich schnell heraus,<br />

dass der oben genutzte Grep-Befehl<br />

auch einige binäre Dateien<br />

zutage fördert, die die gesuchte<br />

Zeichenkette enthalten. Hier gilt<br />

es, zu prüfen, ob der Konfigurationsdialog<br />

der entsprechenden<br />

Applikation es erlaubt, den Pfad<br />

zu ändern.<br />

Gnome verwendet in den älteren<br />

Varianten der Version 2 ein<br />

eigenes Konfigurationssystem:<br />

Gconf. Dabei handelt es sich um<br />

eine Verzeichnisstruktur unterhalb<br />

von ~/.gconf/ welche die<br />

Konfigurationsdaten in XML-<br />

Dateien enthält. Es existiert eine<br />

rudimentäre Oberfläche, der<br />

Gconf-Editor, der immerhin eine<br />

Suche in den Schlüssel/​Wert-Paaren<br />

erlaubt (Abbildung A).<br />

Um die Werte aber nicht mühsam<br />

einzeln anpassen zu müssen,<br />

bietet sich der Einsatz des Programms<br />

Gconftool-2 an. Das<br />

Kommandozeilenwerkzeug exportiert<br />

auf Wunsch die Gconf-<br />

Datenbank. Nutzen Sie diese Eigenschaft<br />

in Verbindung mit einem<br />

Sed-Kommando, haben Sie<br />

im Handumdrehen alle relevanten<br />

Stellen angepasst (Listing 5).<br />

Allerdings finden Sie auf diese<br />

Weise verschiedene Dateien<br />

nicht, die Gnome in Systemordnern<br />

abspeichert. Das betrifft<br />

unter anderem Spielstände oder<br />

Ähnliches. Falls Sie nach der<br />

Migration merken, dass Daten<br />

fehlen, lohnt es sich, noch einmal<br />

auf die Suche zu gehen.<br />

Mit Gnome 3 übernimmt das<br />

System Dconf [3] die Konfiguration.<br />

Es setzt nicht mehr auf eine<br />

Verzeichnishierarchie mit gepackten<br />

XML-Dateien, sondern auf<br />

Schlüssel/​Wert-Paare, die die<br />

Software in einem eigenen Datenbankformat<br />

ablegt. Die User-spezifischen<br />

Daten liegen dabei in<br />

der Regel unter .config/dconf/ im<br />

Home-Verzeichnis.<br />

Zwei Methoden erlauben das<br />

Ändern von Werten in der neuen<br />

Datenbank: Zum einen steht der<br />

Dconf-Editor als GUI bereit, zum<br />

anderen gibt es mit Gsettings ein<br />

Kommandozeilenwerkzeug, das<br />

Ihnen beim Ändern von Werten<br />

in der Datenbank hilft [4].<br />

info<br />

[1] Benutzer und Gruppen: Joe Zonker Brockmeier,<br />

Matt Simmons „Zentrales Register“,<br />

<strong>LinuxUser</strong> 10/​2011, S. 46,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 24398<br />

[2] Profile-Verzeichnisse Mozilla-Applikationen:<br />

http:// kb. mozillazine. org/ Profile_folder_‐_<br />

Firefox<br />

[3] Dconf: http:// live. gnome. org/ dconf/​<br />

SystemAdministrators<br />

[4] Dconf unter Unity verändern: http:// wiki.​<br />

ubuntuusers. de/ Unity/ Unity_Einstellungen<br />

80 12 | 11<br />

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Benutzerkonten migrieren<br />

netz&system<br />

Während es beim Dconf-Editor<br />

gilt, die Schlüssel alle nacheinander<br />

zu durchsuchen, gibt Ihnen<br />

Gsettings die Möglichkeit, alle<br />

Schlüssel rekursiv auszugeben<br />

und mit Grep zu filtern:<br />

$ gsettings list‐recursively | gU<br />

rep mustermann<br />

Damit erhalten Sie eine Liste der<br />

fraglichen Schlüssel/​Wert-Paare,<br />

die Sie unter Umständen ändern<br />

müssen. Beachten Sie dabei, dass<br />

Sie das Muster für die Suche mit<br />

Grep gegen den gewünschten<br />

Benutzernamen austauschen.<br />

Möchten Sie einen Schlüssel ändern,<br />

so nutzen Sie den Befehl<br />

gsettings set mit dem entsprechenden<br />

Schema, dem Schlüssel<br />

und einem neuen Wert.<br />

Noch setzen nicht alle Gnome-<br />

Programme auf das neue Konfigurationssystem.<br />

Daher gilt es<br />

unter Umständen, beide Orte zu<br />

durchkämmen. Für Programme,<br />

die Dconf unterstützen, übernimmt<br />

Gnome 3 aber zumindest<br />

die Migration der Schlüssel/​Wert-<br />

Paare aus der Gconf-Datenbank<br />

in das Dconf-System.<br />

Systemweite Dateien<br />

Neben den Dateien im Benutzerverzeichnis<br />

finden sich der Benutzername<br />

sowie der Pfad des<br />

alten Home-Verzeichnisses unter<br />

Umständen in den systemweiten<br />

Konfigurationsdateien unterhalb<br />

von /etc. Auch in diesem Fall hilft<br />

das Werkzeug Grep weiter. Diesmal<br />

gilt es jedoch, das Kommando<br />

mit Root-Rechten abzusetzen:<br />

$ grep ‐rl mustermann /etc 2>/deU<br />

v/null<br />

Die Tabelle Fundstellen nennt einige<br />

der prominenten Dateien,<br />

die eventuell noch den alten Benutzernamen<br />

tragen.<br />

Wer sich bei der Migration der<br />

einzelnen Konfigurationsdateien<br />

im Benutzerverzeichnis etwas<br />

Aufschub verschaffen möchte,<br />

dem hilft ein entsprechender<br />

Symlink weiter:<br />

$ sudo ln ‐s /home/mmusterman /hU<br />

ome/mustermann<br />

Auf Ihrem System passen Sie die<br />

beiden Pfadnamen entsprechend<br />

an. Das enthebt Sie allerdings<br />

nicht der Aufgabe, im restlichen<br />

System nach Überbleibseln des alten<br />

Benutzer-Accounts zu suchen<br />

und diese bei Bedarf zu löschen<br />

oder umzubenennen.<br />

Fazit<br />

Die Migration eines Benutzeraccounts<br />

verursacht einigen Aufwand.<br />

Allerdings zahlt sich an<br />

dieser Stelle die Offenheit des<br />

Systems aus, zum Bearbeiten genügt<br />

oft ein Editor. (agr) n<br />

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Tief in den Repositories verborgen, schlummert<br />

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Befehle hören. Frank Hofmann, Julius Plenz, Thomas Winde<br />

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README<br />

Das modale Bedienkonzept<br />

des Editors Vi hat<br />

viele Nachahmer gefunden.<br />

Dieser Artikel stellt<br />

Programme vor, die über<br />

ein an Vi angelehntes<br />

Benutzerinterface verfügen.<br />

Flottes Bedienen<br />

per Tastatur gehört hier<br />

also zum guten Ton.<br />

Ein Programm flink mit der Tastatur<br />

zu bedienen, erfordert nicht<br />

unbedingt, dass Sie schnell tippen.<br />

Es liegt vielmehr an der Software<br />

selbst, ein sinnvolles und intuitives<br />

Bedienkonzept bereitzustellen,<br />

das es erlaubt, jede Aktion<br />

mit nur wenigen Tastendrücken<br />

anzustoßen – wie beim Paradebeispiel,<br />

dem Editor Vi [1].<br />

Diverse Programme kopieren die<br />

Philosophie des Klassikers. Oft<br />

liegt der Grund dafür in der Tatsache,<br />

dass die Programmierer<br />

selbst Vi oder den komfortableren<br />

Vim nutzen. Für sie fühlt sich das<br />

eigene Programm konsequenterweise<br />

von vorneherein praktisch<br />

und intuitiv an. Einmal erlerntes<br />

Wissen nutzt also in anderen Fällen<br />

– und für Außenstehende<br />

sieht es oft so aus, als passiere alles<br />

wie von Geisterhand.<br />

Software, die das freie Konfigurieren<br />

der Tastenbelegung erlaubt, bietet<br />

darüber hinaus die Möglichkeit,<br />

eine eigene an Vi angelehnte Konfigurationsdatei<br />

zu schreiben oder<br />

eine solche im Netz zu suchen und<br />

anzupassen. Besonders bei umfangreichen<br />

Programmen mit grafischer<br />

Oberfläche zeichnet sich in den vergangenen<br />

Jahren ein Trend in Richtung<br />

Vi ab: Plugins ermöglichen es,<br />

die Funktionalität von Vi so gut wie<br />

möglich zu emulieren. Solche<br />

Addons gibt es beispielsweise für<br />

Eclipse und andere Java-IDEs sowie<br />

die Browser Chrome und Firefox.<br />

Bash<br />

Je tiefer Sie in Linux einsteigen,<br />

desto mehr kommen Sie mit der<br />

Shell oder Kommandozeile in<br />

Kontakt. Erfahrene Anwender<br />

verwenden bisweilen kaum grafische<br />

Programme, sondern erledigen<br />

alles Mögliche im Terminal –<br />

schlicht weil es einfach viel<br />

schneller geht.<br />

Auch die Bash unterstützt Vi-<br />

Tastenkürzel. Zwar sind Sie beim<br />

Editieren in der Regel auf eine Zeile<br />

beschränkt, doch selbst da helfen<br />

Tastenfolgen wie [D],[4],[W]<br />

(drei Wörter löschen) oder [C],[0]<br />

(bis zum Anfang der Zeile ausschneiden).<br />

Mit dem Kommando<br />

set ‐o vi schalten Sie die Bash in<br />

den Vi-Modus, per Default befinden<br />

Sie sich immer im Insert-<br />

Modus. Um keinen Platz zu verschwenden,<br />

gibt es keine Statuszeile.<br />

Sie sehen also nichts, wenn<br />

Sie per [Esc] in den Kommandomodus<br />

wechseln.<br />

Das obige Kommando wirkt allerdings<br />

nur auf die laufende Instanz<br />

der Shell. Gefällt Ihnen das<br />

Verhalten und wollen Sie es permanent<br />

einrichten, dann übernehmen<br />

Sie die Zeile ~/.bashrc in<br />

die Datei. Auch für Bash-Alternativen<br />

wie zum Beispiel die Z-Shell<br />

existieren entsprechende Befehle.<br />

Readline<br />

Heutzutage nutzen Sie ein Terminal<br />

in der Regel als Fenster in einer<br />

grafischen Umgebung – früher<br />

verbargen sich hinter dem Begriff<br />

echte Bildschirme, welche die<br />

eingegebenen Zeichen direkt anzeigten.<br />

Es bedurfte einer Menge<br />

sogenannter Escape-Sequenzen,<br />

um Aktionen wie Verschiebe den<br />

Cursor oder Schreibe ab jetzt in Rot<br />

zu starten.<br />

Die heutigen Terminal-Emulatoren<br />

wie das Xterm übersetzen<br />

Tastendrücke in entsprechende<br />

Escape-Sequenzen. Sie sehen diese,<br />

wenn Sie [Strg]+[V] drücken,<br />

82 12 | 11<br />

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CLI-Tools<br />

know-how<br />

gefolgt von der speziellen Taste,<br />

zum Beispiel einer Pfeiltaste.<br />

Programme, die Text im Terminal<br />

entgegennehmen, müssen<br />

diese Escape-Sequenzen nun in<br />

ihre ursprüngliche Bedeutung<br />

übersetzen. Um nicht jedem Programmierer<br />

diese Aufgabe von<br />

Neuem aufzubürden, gibt es die<br />

Bibliothek libreadline, die genau<br />

dies tut. Abgesehen davon bietet<br />

sie einen Vi-artigen Modus an.<br />

Damit verfügen diverse Applikationen<br />

automatisch über einen<br />

Vi-Modus – selbst wenn der Autor<br />

das vielleicht nie im Sinn hatte<br />

oder nicht einmal weiß. Software,<br />

wie der Rechner bc, die interaktive<br />

Ruby-Kommandozeile<br />

irb oder der MySQL-Client mysql<br />

verwenden Readline – und haben<br />

daher einen Vi-Modus.<br />

Drücken Sie innerhalb eines Programms,<br />

das die Readline-Bibliothek<br />

verwendet, [Strg]+[Alt]+[J],<br />

dann schaltet Readline in den Vi-<br />

Modus. Ob das geklappt hat, prüfen<br />

Sie am einfachsten, indem Sie<br />

anschließend via [Esc] in den<br />

Kommando-Modus springen und<br />

versuchen, mit [H] oder [L] nach<br />

links oder rechts zu navigieren.<br />

Wollen Sie die Einstellung permanent<br />

und für alle Readline-<br />

Programme einrichten, tragen Sie<br />

den Befehl set editing‐mode vi in<br />

die Datei ~/.inputrc ein.<br />

Darüber hinaus bietet das Tool<br />

rlwrap die Möglichkeit, ein zeilenbasiertes<br />

Programm, das nichts<br />

von Readline weiß, trotzdem mit<br />

der Bibliothek zu verwenden. Die<br />

Wirkung des kleinen Helfers demonstriert<br />

der Einsatz mit dem<br />

Skript aus Listing 1.<br />

Speichern Sie das Skript unter<br />

dem Dateinamen eingabe ab und<br />

setzen Sie die Rechte so, dass diese<br />

ein Ausführen der Programmzeilen<br />

erlauben. Dann rufen Sie<br />

01 #!/bin/sh<br />

02 echo ‐n "Eingabe: "<br />

03 read eingabe<br />

Listing 1<br />

04 echo "Sie haben eingegeben:<br />

$eingabe"<br />

das Skript via ./eingabe auf. Es<br />

liest eine Zeile ein und gibt sie<br />

wieder aus. Probieren Sie, mit den<br />

Pfeiltasten zu navigieren, und Sie<br />

sehen die oben erwähnten Escape-Sequenzen.<br />

Wenn Sie den<br />

Aufruf nun via rlwrap verpacken,<br />

lernt Ihr Programm wie magisch<br />

Readline-Funktionalität: Rufen<br />

Sie dafür einfach rlwrap ./eingabe<br />

auf. Jetzt haben Sie das selbst geschriebene<br />

Programm mit Vi-<br />

Funktionalität ausgestattet.<br />

PDF-Viewer<br />

Hinter Zathura verbirgt sich ein<br />

relativ neuer, schlanker und<br />

schneller PDF-Viewer. Er bietet<br />

weder Menüs noch Schaltflächen,<br />

dafür aber ein an Vi angelehntes,<br />

spartanisches Interface (Abbildung<br />

A). In diesem bewegen Sie<br />

sich über [J] und [K] zeilenweise<br />

nach oben und unten. Seitenweise<br />

vor- oder zurückspringen Sie mit<br />

der Kombination [Umschalt]+[J]<br />

beziehungsweise [Umschalt]+[K].<br />

Zum Anfang des Dokumentes<br />

hüpfen Sie via [G],[G], zum Ende<br />

mit [G] und zu einer bestimmten<br />

Seite (beispielsweise Seite 34) via<br />

[3],[4],[G]. Natürlich haben Sie<br />

die Möglichkeit, mit der Leertaste<br />

zu blättern und mit den Pfeiltasten<br />

scrollen.<br />

Um Ausschnitte zu vergrößern<br />

oder aus der Vergrößerung herauszuzoomen,<br />

nutzen Sie [+] und [-].<br />

Zwei Tastenkürzel sollten Sie sich<br />

einprägen: [A] zeigt die komplette<br />

Seite an, was aber mitunter zur<br />

Folge hat, dass die Schrift sehr<br />

klein erscheint. Dagegen zoomt<br />

[S] das PDF so, dass die Breite der<br />

Seite das komplette Fenster ausfüllt.<br />

[F5] wechselt in den Vollbildmodus,<br />

der sich besonders für<br />

Präsentationen eignet.<br />

Um im Dokument zu suchen,<br />

verwenden Sie analog zu Vi [Umschalt]+[8]<br />

und [Umschalt]+[ß].<br />

Zum nächsten Treffer springen<br />

Sie via [N], zum vorherigen mit<br />

[Umschalt]+[N]. Besitzt das PDF<br />

einen Index, haben Sie die Möglichkeit,<br />

diesen mit [Tab] aufzurufen.<br />

Die Navigation im Index<br />

via [H], [J], [K] und [L] geht<br />

schnell von der Hand und führt<br />

zügig zur gesuchten Stelle.<br />

Weitere Befehle erhalten Sie,<br />

wenn Sie am Prompt ([Umschalt]+[.])<br />

die Tabulatortaste drücken.<br />

Das Programm bietet darüber<br />

hinaus die Möglichkeit, eigene<br />

Einstellungen zu tätigen und Tas-<br />

A Neben dem PDF-<br />

Dokument zeigt<br />

Zathura nur eine<br />

Statuszeile (hier in<br />

Schwarz) an.<br />

B Das Tutorial zeigt<br />

viele mögliche Einsatzgebiete<br />

der Tabellenkalkulation<br />

für die<br />

Kommandozeile.<br />

www.linux-user.de<br />

12 | 11 83


know-how<br />

CLI-Tools<br />

C Die intelligente Tab-<br />

Completion hilft beim<br />

Öffnen eines neuen<br />

Reiters.<br />

D Im Follow-Modus<br />

öffnen Sie einen Link<br />

nur mit der Tastatur.<br />

ten zu belegen. Wie das geht, erfahren<br />

Sie in der Manpage beziehungsweise<br />

der Dokumentation.<br />

Tabellenkalkulation<br />

Der Spreadsheet Calculator sc ist<br />

so etwas wie Excel für die Kommandozeile.<br />

Im hauseigenen Format<br />

bietet er alles, was eine Tabellenkalkulation<br />

benötigt: Spalten<br />

und Zeilen bis der Speicher ausgeht<br />

sowie umfangreiche Funktionen<br />

zum Berechnen von Werten.<br />

Mit den Tasten [H], [J], [K], [L]<br />

bewegen Sie sich durch die Zellen.<br />

Eine ausführliche und thematisch<br />

gegliederte Hilfe erhalten Sie innerhalb<br />

des Programms über<br />

[Umschalt]+[ß]. Es empfiehlt<br />

sich, das Tutorial zu studieren,<br />

das die Software mitbringt (Abbildung<br />

B). Es ist selbst als eine<br />

Tabelle abgelegt, die Sie folgendermaßen<br />

aufrufen:<br />

$ sc /usr/share/doc/sc/tutorial.sc<br />

Der Spreadsheet Calculator entstand<br />

während der 1980er-Jahre,<br />

erfreut sich aber noch immer großer<br />

Beliebtheit. Es gibt keine<br />

Homepage – die meisten Distributionen<br />

sollten aber ein Paket<br />

namens sc bereitstellen.<br />

Pentadactyl<br />

Pentadactyl [3] (engl. für „fünffingrig“)<br />

gehört zu den bekanntesten<br />

Plugins für Firefox. Ehemals<br />

als Vimperator bekannt, bietet<br />

es den vollen Komfort des<br />

freien Browsers, versteckt die<br />

Features aber hinter einem Interface,<br />

das sich genau wie das von<br />

Vi verhält – inklusive Status- und<br />

Eingabezeile. Ein ähnliches Plugin<br />

für Google Chrome gibt es unter<br />

dem Namen „Vimium“ [4].<br />

Nicht erschrecken: Sobald Sie<br />

das Plugin heruntergeladen, installiert<br />

und Firefox neu gestartet<br />

haben, sind erst mal alle Menüleisten<br />

verschwunden (Abbildung<br />

D). Bei Bedarf holen Sie sie<br />

allerdings mit :set guioptions+=mT<br />

wieder. Wenn Sie zu Anfang nicht<br />

weiterwissen, hilft [F1], das eine<br />

ausführliche und gut gegliederte<br />

Hilfe auf den Bildschirm holt. Mit<br />

:help tutorial gelangen Sie zur<br />

englischsprachigen Einführung.<br />

In der Regel brauchen Sie die<br />

Menüs nicht: Denn statt zum Beispiel<br />

via Extras | Add-Ons das<br />

Fenster mit den Erweiterungen<br />

aufzurufen, geben Sie ganz einfach<br />

:addons in die Eingabezeile<br />

ein. Analog funktioniert das für<br />

viele andere Dialoge, unter anderem<br />

natürlich die Einstellungen<br />

(:preferences). Um neue Seiten zu<br />

öffnen, verwenden Sie [O] beziehungsweise<br />

[T]: Dadurch öffnet<br />

sich die Kommandozeile am unteren<br />

Rand des Fensters, mit :open<br />

respektive :tabopen vorbelegt – Sie<br />

müssen also lediglich die URL<br />

eingeben und [Eingabe] drücken.<br />

Zwischen den Tabs wechseln Sie<br />

per [Strg]+[P]/​[N] (für „previous“<br />

und „next“), einen Tab schließen<br />

Sie per [D] („delete“). Undo mit<br />

[U] öffnet nacheinander die zuletzt<br />

geschlossenen Tabs.<br />

Richtig zum Zuge kommt Pentadactyl,<br />

wenn es um das Anklicken<br />

von Links geht. Dafür gibt<br />

es den sogenannten Follow-Modus,<br />

den Sie per [F] starten. Alle<br />

Links und Formularfelder erscheinen<br />

dann gelb hinterlegt<br />

und durchnummeriert (Abbildung<br />

D). Über die entsprechende<br />

Nummer wählen Sie nun das entsprechende<br />

Element an.<br />

Doch auf einer Seite mit vielen<br />

Links hilft das wenig. Daher bietet<br />

84 12 | 11<br />

www.linux-user.de


CLI-Tools<br />

know-how<br />

der Modus die Möglichkeit, die<br />

Links zu filtern. Geben Sie dafür<br />

statt einer Zahl einfach einen Teil<br />

des Link-Textes ein, egal, von welcher<br />

Position. Dabei unterscheidet<br />

das Plugin nicht zwischen Großund<br />

Kleinschreibung. Es zeigt<br />

dann nur die Links an, die den<br />

fraglichen Text enthalten. Um einen<br />

Link zu öffnen, reicht ein [F],<br />

gefolgt von ein paar Buchstaben –<br />

ebenso intuitiv wie schnell.<br />

Mit [F] öffnen Sie den Link im<br />

Hintergrund als neuen Tab. Mit<br />

der Zeit bereitet es meist keine<br />

Probleme, mit dieser einen Tastenkombination<br />

die Startseite<br />

von Nachrichtenseiten abzugrasen<br />

und interessante Artikel im<br />

Hintergrund zur späteren Lektüre<br />

zu öffnen. Bei Bedarf brechen Sie<br />

den Modus jederzeit mit [Esc] ab.<br />

Sehr nützlich sind auch die Tastenkürzel<br />

[AltGr]+[8],[AltGr]+[8]<br />

und [AltGr]+[9],[AltGr]+[9], also<br />

jeweils zweimal die öffnende eckige<br />

Klammer beziehungsweise die<br />

schließende eckige Klammer. Damit<br />

suchen Sie nach Links, die die<br />

Zeichenkette „next“ oder „prev“<br />

oder pfeilähnliche Symbole enthalten.<br />

Auf diese Weise springen<br />

Sie zum Beispiel bei den Listen<br />

der Google-Suchergebnisse jeweils<br />

schnell auf die nächste Seite.<br />

Über die Optionen nextpattern<br />

und previouspattern entscheidet<br />

Pentadactyl, welche Links dafür<br />

infrage kommen. Wenn Sie viel<br />

auf deutschsprachigen Seiten<br />

unterwegs sind, dann sollten Sie<br />

dort Schlagworte wie „weiter“<br />

und „vorherige“ hinzufügen [5].<br />

Dateimanager Vifm<br />

Um Dateien zu verwalten, reichen<br />

in der Regel die Tools mv, cp und<br />

rm. Wer jedoch nicht auf den<br />

Komfort eines Dateimanagers<br />

verzichten möchte und trotzdem<br />

nur mit der Tastatur arbeiten<br />

will, dem sei Vifm ans Herz gelegt<br />

[6]. Der Dateimanager bietet<br />

ein ähnliches Layout wie der Midnight<br />

Commander: zwei Spalten,<br />

in denen die Software nach dem<br />

Start den Inhalt des Home-Verzeichnisses<br />

anzeigt<br />

(Abbildung E). Die<br />

Steuerung entstammt<br />

aber eindeutig dem<br />

Vi: Mit [H], [J], [K]<br />

und [L] wechseln Sie<br />

nach oben oder unten<br />

und öffnen beziehungsweise<br />

verlassen<br />

ein Verzeichnis wieder.<br />

Über [Tabulator]<br />

wechseln Sie zwischen<br />

den beiden<br />

Spalten.<br />

Mit [Y],[Y] kopieren<br />

Sie eine Datei oder ein Verzeichnis,<br />

mit [P] fügen Sie es zum Beispiel<br />

in der anderen Spalte an anderer<br />

Stelle ein. Mit [D],[D] verschieben<br />

Sie es in den Müll – die<br />

Software löscht die Datei oder das<br />

Verzeichnis also nicht gleich. Eine<br />

umfangreiche Hilfe erhalten Sie<br />

über das Kommando :help.<br />

Seit April diesen Jahres hat das<br />

Projekt einen neuen Maintainer,<br />

der sehr aktiv an dem Programm<br />

weiterentwickelt. Er gibt in kurzen<br />

Abständen neue Versionen<br />

heraus, die mittlerweile auch<br />

UTF-8 vernünftig unterstützen.<br />

Daher lohnt es sich, nicht die veralteten<br />

Pakete aus den Distributionen<br />

zu verwenden: Kompilieren<br />

Sie Vifm besser selbst.<br />

Dateimanager Ranger<br />

Wesentlich flexibler und moderner<br />

gibt sich Ranger [7], ein in Python<br />

und Curses implementierter<br />

Dateimanager (Abbildung F). Beachten<br />

Sie, dass er Python ab Version<br />

2.6 voraussetzt.<br />

Das Layout gestaltet<br />

sich nicht so statisch<br />

wie bei Vifm, sondern<br />

lehnt sich eher an das<br />

Konzept des Finders<br />

in Mac OS X an: Mehrere<br />

Spalten zeigen<br />

links die übergeordneten<br />

Verzeichnisse an,<br />

rechts bleibt möglichst<br />

viel Platz dafür,<br />

Verzeichnisinhalte<br />

oder die Datei selbst<br />

anzuzeigen. Bei den<br />

ersten Gehversuchen ist es nicht<br />

immer direkt ersichtlich, wo eigentlich<br />

gerade der Cursor steht<br />

(Tipp: vorletzte Spalte). Spielen<br />

Sie ein wenig mit [H], [J], [K] und<br />

[L], um ein Gefühl dafür zu bekommen.<br />

Eine Hilfe, die genau<br />

wie die im originalen Vim aussieht,<br />

gibt es per [Umschalt]+[ß].<br />

Die Tastenkombinationen sind allerdings<br />

anders gewählt als in<br />

Vifm: Einen guten Überblick erhalten<br />

Sie mit [2],[Umschalt]+[ß].<br />

Die Anzeige nimmt immer das<br />

ganze Terminal ein. Wollen Sie in<br />

mehreren Verzeichnissen gleichzeitig<br />

arbeiten, dann öffnen Sie<br />

mehrere Tabs: [Strg]+[N] erstellt<br />

einen neuen, [Strg]+[W] schließt<br />

einen Tab. Zwischen den Tabs<br />

wechseln Sie per [G],[T] (vor) und<br />

[G],[Umschalt]+[T] (zurück). So<br />

schneiden Sie bei Bedarf in einem<br />

Tab Dateien aus und fügen sie an<br />

anderer Stelle wieder ein. Wie das<br />

geht, erfahren Sie in Abschnitt 4<br />

der Hilfe via [5],[Umschalt]+[ß].<br />

E Vifm lehnt sich beim<br />

Darstellen der Dateien<br />

an das Layout des Midnight<br />

Commander an.<br />

F Der Dateimanager<br />

Ranger zeigt eine Preview<br />

der Datei /etc/<br />

X11/xorg.conf.<br />

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12 | 11 85


know-how<br />

CLI-Tools<br />

G Cmus zeigt in dieser<br />

Ansicht links die Künstler,<br />

darunter die Alben<br />

an. In der rechten Ansicht<br />

sind die einzelnen<br />

Lieder aufgelistet.<br />

Der Autor<br />

Julius Plenz studiert<br />

Mathematik an der<br />

Freien Universität Berlin<br />

und arbeitet dort<br />

im Rechenzentrum. Er<br />

hat Vim jahrelang genutzt,<br />

bevor er überhaupt<br />

mit Linux-<br />

Systemen in Kontakt<br />

gekommen ist.<br />

Musik-Player Cmus<br />

Musik-Player gibt es wie Sand am<br />

Meer, sowohl als Frontends für<br />

den bekannten Music Player<br />

Daemon (MPD) als auch als autonome<br />

kleine Player für die Kommandozeile.<br />

Viele erlauben das<br />

komplett freie Konfigurieren der<br />

Tasten, was es ermöglicht, die<br />

teils ungünstig gewählten Default-Einstellungen<br />

zu ändern.<br />

Ein Vertreter aus der Riege der<br />

Player für die Kommandozeilen<br />

ist Cmus, der C* Music Player [8].<br />

Er unterstützt beim Abspielen<br />

verschiedene Konzepte: Direkt<br />

aus dem Dateibrowser, ausgewählt<br />

aus einer Bibliothek, nach<br />

Alben sortiert oder via Queue.<br />

Zwischen diesen Ansichten wechseln<br />

Sie mit den Zifferntasten 1<br />

bis 5 (Abbildung G).<br />

Nach dem Start von Cmus stehen<br />

Ihnen zwei Modi zum Abspielen<br />

der Musik zur Verfügung:<br />

Entweder wählen Sie im Dateibrowser<br />

(Zifferntaste 5) eine Datei<br />

und spielen sie mit<br />

[Eingabe] ab, oder Sie<br />

fügen über das Kommando<br />

:add Verzeichnis<br />

einen ganzen Ordner<br />

inklusive Unterverzeichnissen<br />

zur<br />

Bib liothek hinzu (zum<br />

Beispiel :add ~/musik).<br />

Nach oben und unten<br />

navigieren Sie wie<br />

gewohnt mit [K] und<br />

[J]. Über [H] und [L]<br />

spulen das aktuelle<br />

Lied ein Stück vor<br />

oder zurück. In jeder Ansicht haben<br />

Sie die Möglichkeit, per [Umschalt]+[7]<br />

zu suchen. Mit [N]<br />

und [Umschalt]+[N] springen Sie<br />

zum nächsten beziehungsweise<br />

vorherigen Treffer. So finden Sie<br />

schnell die gewünschte Musik.<br />

Eine besondere Stärke von<br />

Cmus liegt im Filtern von Dateien:<br />

So eröffnet die Software die<br />

Möglichkeit, über einfache Filter<br />

Musik nach Interpret, Album<br />

oder Jahr auszuwählen – eine Art<br />

von dynamischen Playlisten. Ein<br />

paar Beispiele finden Sie in der<br />

Filter-Ansicht, die Sie mit der Zifferntaste<br />

6 erreichen.<br />

Spielespaß mit Nethack<br />

Nethack [9] ist ein Computerspiel<br />

aus den späten 1980er-Jahren,<br />

das sich auch heute noch großer<br />

Beliebtheit erfreut. Meist favorisieren<br />

die Spieler die textbasierte<br />

Version: Dabei stellt ein Buchstabe<br />

auf dem Terminal eine Kreatur<br />

oder einen Gegenstand dar. Die<br />

Farbe der Zeichen deutet weitere<br />

Besonderheiten an (Abbildung H).<br />

Das Spiel gehört zu den klassischen<br />

Dungeon-Games: Sie starten<br />

mit einem Charakter im ersten<br />

Level und kämpfen sich Schritt für<br />

Schritt gegen stärker werdende<br />

Monster weiter in das Verlies vor.<br />

Das Spiel fällt sehr komplex aus,<br />

und es dauert mitunter Tage, es<br />

komplett durchzuspielen – wenn<br />

Sie es überhaupt schaffen.<br />

Die Steuerung kopiert wesentliche<br />

Konzepte von Vi. Zunächst<br />

sind die Richtungstasten [H], [J],<br />

[K] und [L] für gradlinige Bewegungen<br />

zuständig; die Tasten [Y],<br />

[U], [B] und [N] ermöglichen die<br />

diagonalen Bewegungen. Auf der<br />

US-Tastatur liegen sie sternförmig<br />

um [H] herum. Diese Tasten dienen<br />

allerdings nicht nur zum Bewegen:<br />

Viele Kommandos erwarten<br />

eine Richtung als Argument:<br />

Wohin der Charakter schlägt, tritt<br />

oder einen Zauberspruch absetzt,<br />

bestimmen Sie analog zu Vi:<br />

[O],[H] öffnet zum Beispiel eine<br />

Tür, die sich links des Charakters<br />

befindet. Eine Nummer vor dem<br />

Kommando signalisiert Wiederholungen.<br />

So gehen Sie mit [5],[H]<br />

fünf Schritte nach links.<br />

Einen guten Einstieg in das<br />

Spiel liefert das Guidebook sowie<br />

das Nethack-Wiki. Mit dem Kommando<br />

telnet nethack.alt.org haben<br />

Sie die Möglichkeit, wirklichen<br />

Profis auf einem öffentlichen<br />

Server beim Spielen über<br />

die Schulter zu schauen. (agr) n<br />

info<br />

[1] Vi(m)-Basics: F.Hofmann/​J.Plenz/​Th.Winde,<br />

„Vielseitig“, LU 10/​2011, S. 32,<br />

http:// www. linux‐community. de/ 24065<br />

[2] Zathura: http:// doc. pwmt. org/ zathura/<br />

[3] Pentadactyl:<br />

http:// dactyl. sourceforge. net/ pentadactyl/<br />

[4] Vimium: http:// vimium. github. com<br />

[5] Webseiten blättern:<br />

http:// code. google. com/ p/ vimperator‐labs/​<br />

H Die weißen Zeichen<br />

sind Wände oder Felsen.<br />

Die farbigen Buch-<br />

issues/ detail? id=310<br />

staben stellen Monster<br />

[6] Vifm: http:// vifm. sourceforge. net<br />

oder andere Menschen<br />

[7] Ranger: http:// ranger. nongnu. org<br />

dar. Oben finden Sie<br />

[8] Cmus: http:// cmus. sourceforge. net<br />

den Spieldialog.<br />

[9] Nethack: http:// nethack. wikia. com<br />

86 12 | 11<br />

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Firma Anschrift Telefon Web 1 2 3 4 5 6<br />

Schlittermann internet & unix support 01099 Dresden, Tannenstr. 2 0351-802998-1 www.schlittermann.de 3 3 3 3<br />

imunixx GmbH UNIX consultants 01468 Moritzburg, Heinrich-Heine-Str. 4 0351-83975-0 www.imunixx.de 3 3 3 3 3<br />

TUXMAN Computer 10369 Berlin, Anton-Saefkow-Platz 8 030-97609773 www.tuxman.de 3 3 3 3 3<br />

Hostserver GmbH 10405 Berlin, Winsstraße 70 030-47375550 www.hostserver.de 3<br />

Compaso GmbH 10439 Berlin, Driesener Strasse 23 030-3269330 www.compaso.de 3 3 3 3 3<br />

elego Software Solutions GmbH 13355 Berlin, Gustav-Meyer-Allee 25 030-2345869-6 www.elegosoft.com 3 3 3 3<br />

verion GmbH 16244 Altenhof, Unter den Buchen 22 e 033363-4610-0 www.verion.de 3 3 3<br />

Logic Way GmbH 19061 Schwerin, Hagenower Str. 73 0385-39934-48 www.logicway.de 3 3 3 3<br />

Sybuca GmbH 20459 Hamburg, Herrengraben 26 040-27863190 www.sybuca.de 3 3 3 3 3<br />

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Dr. Plöger & Kollegen secom consulting GmbH &<br />

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Hostserver GmbH 35037 Marburg, Biegenstr. 20 06421-175175-0 www.hostserver.de 3<br />

OpenIT GmbH 40599 Düsseldorf, In der Steele 33a-41 0211-239577-0 www.OpenIT.de 3 3 3 3 3<br />

Linux-Systeme GmbH 45277 Essen, Langenbergerstr. 179 0201-298830 www.linux-systeme.de 3 3 3 3 3<br />

Linuxhotel GmbH 45279 Essen, Antonienallee 1 0201-8536-600 www.linuxhotel.de 3<br />

OpenSource Training Ralf Spenneberg 48565 Steinfurt, Am Bahnhof 3-5 02552-638755 www.opensource-training.de 3<br />

Intevation GmbH 49074 Osnabrück, Neuer Graben 17 0541-33508-30 osnabrueck.intevation.de 3 3 3 3<br />

uib gmbh 55118 Mainz, Bonifaziusplatz 1b 06131-27561-0 www.uib.de 3 3 3 3 3<br />

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saveIP GmbH 64283 Darmstadt, Schleiermacherstr. 23 06151-666266 www.saveip.de 3 3 3 3 3<br />

LAMARC EDV-Schulungen u. Beratung GmbH 65193 Wiesbaden, Sonnenberger Straße 14 0611-260023 www.lamarc.com 3 3 3 3<br />

ORDIX AG 65205 Wiesbaden, Kreuzberger Ring 13 0611-77840-00 www.ordix.de 3 3 3 3 3<br />

LinuxHaus Stuttgart 70565 Stuttgart, Hessenwiesenstrasse 10 0711-2851905 www.linuxhaus.de 3 3 3 3 3<br />

comundus GmbH 71332 Waiblingen, Schüttelgrabenring 3 07151-5002850 www.comundus.com 3<br />

Manfred Heubach EDV und Kommunikation 73728 Esslingen, Hindenburgstr. 47 0711-4904930 www.heubach-edv.de 3 3 3 3<br />

Waldmann EDV Systeme + Service 74321 Bietigheim-Bissingen, Pleidelsheimer Str. 25 07142-21516 www.waldmann-edv.de 3 3 3 3 3<br />

in-put Das Linux-Systemhaus 76133 Karlsruhe, Moltkestr. 49 0721-6803288-0 www.in-put.de 3 3 3 3 3 3<br />

Bodenseo 78224 Singen, Pomeziastr. 9 07731-1476120 www.bodenseo.de 3 3 3<br />

Linux Information Systems AG 81739 München, Putzbrunnerstr. 71 089-993412-0 www.linux-ag.com 3 3 3 3 3<br />

Synergy Systems GmbH 81829 München, Konrad-Zuse-Platz 8 089-89080500 www.synergysystems.de 3 3 3 3 3<br />

B1 Systems GmbH 85088 Vohburg, Osterfeldstrasse 7 08457-931096 www.b1-systems.de 3 3 3 3 3<br />

ATIX AG 85716 Unterschleißheim, Einsteinstr. 10 089-4523538-0 www.atix.de 3 3 3 3 3<br />

Bereos OHG 88069 Tettnang, Kalchenstraße 6 07542-9345-20 www.bereos.eu 3 3 3 3 3<br />

OSTC Open Source Training and Consulting GmbH 90425 Nürnberg, Delsenbachweg 32 0911-3474544 www.ostc.de 3 3 3 3 3 3<br />

Dipl.-Ing. Christoph Stockmayer GmbH 90571 Schwaig, Dreihöhenstr. 1 0911-505241 www.stockmayer.de 3 3 3<br />

Computersysteme Gmeiner 95643 Tirschenreuth, Fischerhüttenweg 4 09631-7000-0 www.gmeiner.de 3 3 3 3 3<br />

RealStuff Informatik AG CH-3007 Bern, Chutzenstrasse 24 0041-31-3824444 www.realstuff.ch 3 3 3<br />

CATATEC CH-3013 Bern, Dammweg 43 0041-31-3302630 www.catatec.ch 3 3 3<br />

EBP Gasser CH-4208 Nunningen, Winkel 6 0041-61793-0099 www.ebp-gasser.ch 3 3 3 3 3<br />

Syscon Systemberatungs AG CH-8003 Zürich, Zweierstrasse 129 0041-44-4542010 www.syscon.ch 3 3 3 3 3<br />

Helvetica IT AG CH-8890 Flums, Bahnhofstrasse 15 0041-817331567 www.helvetica-it.com 3 3 3<br />

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12 | 11 89<br />

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service<br />

Usergroups<br />

linux.usergroups<br />

Im Folgenden die Liste der uns bekannten Linux-Usergroups im deutschsprachigen Raum in Kurzfassung. Änderungen und Updates bitte der Redaktion (usergroups@linuxnewmedia.de) mitteilen (Name, Beschreibung, <br />

Treffpunkt, Adresse, Ansprechpartner, Homepage, E-Mail, Telefon, Fax, Mitgliederzahl ...).<br />

Aachen<br />

Aachen<br />

Ahaus<br />

Ahlen/Westfalen<br />

Ahrtal<br />

Aichach<br />

Allershausen<br />

Altdorf /<br />

Nürnberg<br />

Amberg<br />

Ansbach<br />

Aschaffenburg<br />

Augsburg<br />

Backnang<br />

Bad Brückenau<br />

Bad Driburg<br />

Bad Hersfeld<br />

Bad Wildungen<br />

Bamberg<br />

Basel (CH)<br />

Bautzen<br />

Bayreuth<br />

Bergisch<br />

Gladbach<br />

Berlin<br />

Berlin<br />

Berlin /<br />

Friedrichshain-<br />

Kreuzberg<br />

Berlin /<br />

Lichtenrade<br />

Berlin / Marzahn-<br />

Hellersdorf<br />

Bern (CH)<br />

Biel / Bienne /<br />

Seeland (CH)<br />

Aachener Linux-Usergroup<br />

(ALUG)<br />

http://www.alug.de<br />

Computer-Club an der RWTH<br />

Aachen e.V. (CCAC)<br />

http://www.ccac.rwth-aachen.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Ahaus (LUGAH)<br />

http://www.lugah.de<br />

LUG Ahlen<br />

http://linuxahlen.li.funpic.de/<br />

Linux-Usergroup Ahrtal (Ahrlug)<br />

http://www.ahrlug.de<br />

Linux-Usergroup Aichach<br />

http://www.lug-aichach.de<br />

Linux-Usergroup Ampertal<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.net<br />

GNU/Linux User Group Altdorf<br />

(GLUGA)<br />

http://www.gluga.de<br />

Open-Source-Stammtisch<br />

Amberg (amTuxTisch)<br />

http://www.amtuxtisch.de/<br />

Linux-Usergroup Ansbach<br />

(LUGAN)<br />

http://www.lug-an.de<br />

Linux-Usergroup Aschaffenburg<br />

(LUGAB)<br />

http://www.lugab.de<br />

Linux-Usergroup Augsburg<br />

(LUGA)<br />

http://www.luga.de<br />

Linux-Usergroup Backnang<br />

http://www.lug-bk.de<br />

Linux-Usergroup Bad Brückenau<br />

BrunoZehe@web.de<br />

Linux-Usergroup Bad Driburg<br />

http://www.bdpeng.de.vu<br />

Linux-Usergroup Hersfeld<br />

http://www.lugh.de<br />

Linux-Usergroup Bad Wildungen<br />

http://linuxheaven.cjb.net<br />

Linux-Usergroup Bamberg<br />

(GLUGBA)<br />

http://www.lug-bamberg.de<br />

Linux-Usergroup Basel (BLUG)<br />

http://www.blug.ch<br />

Linux-Usergroup Bautzen<br />

http://www.lug-bz.de<br />

Linux-Usergroup Bayreuth<br />

http://www.linux-bayreuth.de<br />

Bergische Linux- und Unix-<br />

Enthusiasten u. -Freunde<br />

(BLUEFROGS)<br />

http://www.bluefrogs.de<br />

Linux-Usergroup Berlin (BeLUG)<br />

http://www.belug.de<br />

Ubuntu Berlin<br />

http://www.ubuntu-berlin.de<br />

LinuxWorks!<br />

http://friedrichshain.homelinux.<br />

org<br />

Linux-Usergroup Lichtenrade<br />

(LUGL)<br />

http://www.lugl.net<br />

Open-Source-Fan-Group<br />

Marzahn-Hellersdorf (OSFanG)<br />

http://www.osfang.de<br />

Linux-Usergroup Bern (LUGBE)<br />

http://www.lugbe.ch<br />

Linux-Usergroup Seeland<br />

(LugSeeland)<br />

http://www.lugseeland.ch<br />

Bielefeld<br />

Bitburg-Prüm<br />

Bocholt<br />

Bochum<br />

Bonn<br />

Bonn<br />

Bozen (Südtirol)<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Bremerhaven<br />

Bretten<br />

Bruchsal<br />

Buchholz<br />

Nordheide<br />

Burghausen<br />

Böblingen /<br />

Sindelfingen<br />

Celle<br />

Cham<br />

Chemnitz<br />

Coesfeld<br />

Cottbus<br />

Damme<br />

Darmstadt<br />

Datteln<br />

Delitzsch<br />

(Sachsen)<br />

Detmold<br />

Dorfen<br />

Dormagen<br />

Dortmund<br />

Linux Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Bielefeld/<br />

Linux-Usergruppe Schneifeltux<br />

http://www.schneifeltux.de<br />

Linux-Usergroup Bocholt (BLUG)<br />

http://www.blug.de<br />

Linux-Usergroup Bochum<br />

(BGLUG)<br />

http://www.bglug.de<br />

Bonner Linux-Usergroup<br />

(BOLUG)<br />

http://www.bonn.linux.de/<br />

Linux/Unix Usergroup Sankt<br />

Augustin (LUUSA)<br />

http://www.luusa.org<br />

Linux-Usergroup Bozen (LUGBZ)<br />

http://www.lugbz.org<br />

Brandenburger Linux User Group<br />

e.V. (BraLUG)<br />

http://www.bralug.de<br />

Linux-Stammtisch Bremen<br />

http://lug-bremen.info<br />

Linux-Stammtisch Bremerhaven<br />

http://www.lug-bhv.de/<br />

Brettener Linux-Usergroup<br />

(BRELUG)<br />

http://www.brelug.de<br />

Linux-Usergroup Bruchsal<br />

http://www.lug-bruchsal.de<br />

Linux-Usergroup Buchholz<br />

Nordheide<br />

http://www.lug-buchholznordheide.de<br />

Linux-Usergroup Burghausen<br />

http://www.lug-burghausen.org<br />

Linux-Usergroup Böblingen/<br />

Sindelfingen (LUGBB)<br />

http://www.lugbb.org<br />

LUG Celle<br />

http://www.lug-celle.de<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

(LUGO)<br />

http://lugo.signum-media.de<br />

Linux-Usergroup Chemnitz<br />

(CLUG)<br />

http://www.clug.de<br />

Linux-Usergroup Coesfeld<br />

http://www.lug-coesfeld.de<br />

Cottbuser Linux-Usergroup<br />

(COLUG)<br />

http://www.colug.de/<br />

Users of Linux Damme (ULD)<br />

http://www.damme.de<br />

Linux User Group Darmstadt<br />

(DaLUG)<br />

http://www.dalug.org<br />

Linux-Usergroup Datteln (LUGD)<br />

http://www.lug-datteln.de<br />

Linux-Usergroup Delitzsch<br />

http://www.lug-delitzsch.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Detmold/<br />

Linux-Usergroup Dorfen (LUGD)<br />

http://www.dolug.de<br />

PinguinPower (PP)<br />

http://www.dorlug.de<br />

Linux-Usergroup Dortmund<br />

(LUGRUDO)<br />

http://www.outerspace.de/<br />

lugrudo/<br />

Dresden<br />

Duisburg<br />

Duisburg<br />

Düsseldorf<br />

Ebstorf<br />

Eggenfelden<br />

Eichsfeld<br />

Eisenach<br />

Elmshorn<br />

Erding<br />

Erkelenz<br />

Erlangen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Essen<br />

Esslingen<br />

Ettlingen / Albtal<br />

Fischbachtal<br />

Flensburg<br />

Frammersbach<br />

Frankfurt<br />

Freiburg<br />

Freiburg<br />

Freising<br />

Friedrichshafen<br />

Fulda<br />

Fürstenfeldbruck<br />

Fürth<br />

Gießen<br />

Linux-Usergroup Dresden<br />

http://lug-dd.schlittermann.de/<br />

Duisburger Linux-Usergroup<br />

(DULUG)<br />

http://www.dulug.de<br />

Linux-Usergroup Duisburg<br />

(LUG-DUI)<br />

http://lugdui.ihg.uni-duisburg.de<br />

Linux-Usergroup Düsseldorf<br />

(DLUG)<br />

http://www.dlug.de<br />

Ebstorfer Linux-Stammtisch<br />

(ELST)<br />

support@konqi-werkstatt.de<br />

Eggenfeldener Linux-Usergroup<br />

(EgLUG)<br />

http://www.lug-eggenfelden.org<br />

Eichsfelder Linux User Group<br />

(EICLUG)<br />

http://linux.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Eisenach<br />

http://lug-eisenach.de/<br />

Computerclub Elmshorn e.V.<br />

http://www.cceev.de/<br />

Linux-Usergroup Erding<br />

http://www.lug-erding.de<br />

Linux-Usergroup Erkelenz<br />

http://www.lug-erkelenz.de<br />

Erlanger Linux-Usergroup<br />

(ERLUG)<br />

http://www.erlug.de<br />

Essener Linux-Freunde (ELiF)<br />

http://www.linuxstammtisch.de<br />

Essener Linux-Stammtisch<br />

(ELiSta)<br />

http://members.tripod.de/elista<br />

Essener Linux-Usergroup (ELUG)<br />

http://www.elug.de<br />

Perl Mongers im Ruhrgebiet<br />

(Ruhr.pm)<br />

http://ruhr.pm.org/<br />

Linux-Usergroup Esslingen<br />

http://rhlx01.rz.fht-esslingen.<br />

de/lug/<br />

LUG Albtal<br />

http://www.lug-albtal.de<br />

Linux Usergroup Fischbachtal<br />

(FIBALUG)<br />

http://fibalug.de<br />

Linux-Usergroup Flensburg<br />

(LUGFL)<br />

http://www.lugfl.de<br />

Frammersbacher LUG<br />

kke@gmx.net<br />

Linux-Usergroup Frankfurt<br />

http://www.lugfrankfurt.de<br />

Freiburger Linux-Usergroup<br />

(FLUG)<br />

http://www.freiburg.linux.de<br />

LUG der Studentensiedlung<br />

Freiburg (StuSieLUG)<br />

http://linux.studentensiedlung.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Freising<br />

(LUGFS)<br />

http://www.lug-fs.de<br />

Yet another Linux User Group<br />

(YALUG)<br />

http://yalug.de<br />

Linux-Usergroup Fulda<br />

http://lug.rhoen.de<br />

LUG des Bürgernetzes Landkreis<br />

Fürstenfeldbruck (LUG FFB)<br />

http://lug.ffb.org/<br />

Fürther Linux-Usergroup (FLUG)<br />

http://www.fen-net.de/flug<br />

Linux-Usergroup Gießen (LUGG)<br />

http://lugg.tg.fh-giessen.de<br />

Gießen<br />

Grafing<br />

Greifswald<br />

Groß-Gerau<br />

Groß-Zimmern<br />

Gummersbach<br />

Guntersblum<br />

Gunzenhausen<br />

Gütersloh<br />

Göppingen<br />

Göttingen<br />

Göttingen<br />

Haiger<br />

Halberstadt<br />

Halle<br />

Hamburg<br />

Hamburg<br />

Hameln<br />

Hanau<br />

Hannover<br />

Hatten<br />

Hattingen<br />

Hegau<br />

Heidenheim<br />

Heilbad<br />

Heiligenstadt<br />

Heilbronn<br />

LUG der Liebig-Schule Gießen<br />

(LioLUG)<br />

http://liolug.liebigschulegiessen.de/<br />

Linux-Usergroup Grafing (LUGG)<br />

http://www.lug-grafing.org<br />

Linux-Usergroup Greifswald<br />

http://www.lug-hgw.de/<br />

Linux-Usergroup Groß-Gerau<br />

(LUGGG)<br />

http://www.luggg.de<br />

Linux-Usergroup Groß-Zimmern<br />

(GROZILUG)<br />

http://www.grozilug.de<br />

Gummersbacher Linux-<br />

Usergroup (GULUG)<br />

http://www.gulug.de<br />

Guntersblumer Linux-Usergroup<br />

(GLUG)<br />

http://www.ghks.de/glug/<br />

Gunzenhauser Linux-Usergroup<br />

(LUGGUU)<br />

http://www.gunnet.de/linux<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUGOWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Guetersloh/<br />

Linux-Usergroup Filstal<br />

http://lug.fto.de/<br />

Göttinger Linux User Group<br />

(GOELUG)<br />

http://www.goelug.de/<br />

Göttinger Unix/Linux-<br />

Anwendergruppe (GULAG)<br />

http://gulag.de<br />

Linux-Usergroup Lahn-Dill-Kreis<br />

(LDK/LUG)<br />

http://www.ldknet.org/lug/<br />

Linux-Usergroup Halberstadt<br />

http://www.lug-hbs.de<br />

Hallesche Linux-Usergroup<br />

(HALIX)<br />

http://www.halix.info<br />

LUG-Balista Hamburg e.V. (LUG-<br />

Balista )<br />

http://www.lug-balista.de<br />

Unix-Gruppe der Hamburger<br />

MH e.V.<br />

http://www.hmh-ev.de<br />

Linux-Usergroup Weserbergland<br />

(LBW)<br />

http://tux.hm<br />

Hanauer Linux-Usergroup<br />

(HULUG)<br />

http://www.hulug.de/<br />

Linux-Usergroup Hannover<br />

(LUGH)<br />

http://lug-hannover.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg-<br />

Land (LUGOLand)<br />

http://www.lugoland.de<br />

Hattinger Linux-Usergroup<br />

(HatLug)<br />

http://www.hatlug.de<br />

Hegau Linux User Gruppe<br />

(Hegau LUG)<br />

http://www.linuxag.hegau.org<br />

Linux User Group Heidenheim<br />

http://www.lug-hdh.de<br />

Linux-Stammtisch LinuxNode<br />

Eichsfeld<br />

http://linuxnode.eichsfeld.net<br />

Linux-Usergroup Heilbronn<br />

(LUUG HN)<br />

http://www.luug-hn.org<br />

S. 92<br />

90 12 | 11<br />

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Usergroups<br />

linux.usergroups (Fortsetzung von S. 90)<br />

Herford<br />

Herrenberg<br />

Hesel<br />

Hildesheim<br />

Holzminden<br />

Horrheim<br />

Hoyerswerda<br />

Idstein (Taunus)<br />

Ingolstadt<br />

Iserlohn<br />

Itzehoe<br />

Jena<br />

Jever<br />

Kaarst<br />

Kaiserslautern<br />

Kaiserslautern<br />

Karlsruhe<br />

Kassel<br />

Kiel<br />

Kierspe-<br />

Meinerzhagen<br />

Koblenz<br />

Koblenz<br />

Konstanz<br />

Konz<br />

Krefeld<br />

Kreuzlingen (CH)<br />

Kronach<br />

Köln<br />

Köln<br />

GNU/Linux Usergroup Herford<br />

(GLUGHF)<br />

http://lug-owl.de/LugWiki/<br />

GLUGHF<br />

Linux-Stammtisch im Gäu<br />

(LiStiG)<br />

http://www.listig.org<br />

CC Ostfriesland - Linux-Gruppe<br />

http://www.cco-online.de/linux<br />

Hildesheimer Linux-Usergroup<br />

(NG) (HiLUG-NG)<br />

http://www.hilug-ng.de<br />

Computerclub Hochsolling e.V.<br />

http://www.cch-holzminden.de/<br />

Linux-Usergroup Vaihingen/<br />

Enz (VLUG)<br />

http://www.vlug.de<br />

Linux-Usergroup Hoyerswerda<br />

(HOYLUG)<br />

http://linux.griebel-web.eu/<br />

Linux-Usergroup Taunus (LUG-<br />

Taunus)<br />

http://www.lug-taunus.org<br />

Linux-Usergroup Ingolstadt e.V.<br />

http://www.lug-in.de<br />

Linux-Usergroup Iserlohn<br />

http://area51.fh-swf.de/<br />

Computer Club Itzehoe e.V.<br />

(CCIZ)<br />

http://www.cc-itzehoe.de<br />

Linux-Usergroup Jena (LUG<br />

Jena)<br />

http://www.lug-jena.de<br />

Friesische Linux-Usergroup<br />

(FriLUG)<br />

http://www.frilug.de<br />

Kaarster Linux-Usergroup<br />

(KAALUG)<br />

http://www.kaalug.de<br />

Linux-Usergroup Kaiserslautern<br />

(LUG-KL)<br />

http://www.lug-kl.de<br />

Universität Kaiserslautern<br />

(UNIX-AG)<br />

http://www.unix-ag.uni-kl.<br />

de/~linux/<br />

Karlsruher Linux-Usergroup<br />

(KaLUG)<br />

http://www.karlsruhe.linux.de<br />

Linux-Usergroup Kassel (LUGK)<br />

http://www.lug-kassel.de<br />

LUG Kiel<br />

http://www.lug-kiel.de<br />

Linux-Usergroup Märkischer<br />

Kreis (LUGMK)<br />

linuxusergroupmk@netscape.net<br />

Linux User Group Mayen-<br />

Koblenz (LUG-MYK)<br />

http://www.lug-myk.de/<br />

LUG der Universität Koblenz<br />

http://www.colix.org<br />

Linux-Usergroup Bodensee<br />

(LLUGB)<br />

http://llugb.amsee.de/<br />

Linux-Usergroup Konz (TRILUG)<br />

http://www.trilug.fh-trier.de<br />

Linux-Usergroup Krefeld<br />

(LUG-KR)<br />

http://www.lug-kr.de<br />

Linux-Usergroup Kreuzlingen<br />

http://linuxtreff.ch/<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

http://www.lug-kronach.de<br />

Kölner Gentoo Linux User Group<br />

(KGLUG)<br />

http://www.kglug.de<br />

Linux-Workshop Köln (LiWoK)<br />

http://www.uni-koeln.de/<br />

themen/linux/<br />

Landau<br />

Landshut<br />

Langen (Hessen)<br />

/ Dreieich /<br />

Egelsbach<br />

Langenfeld<br />

Lauf an der<br />

Pegnitz<br />

Leipzig<br />

Lenningen<br />

Lindenberg<br />

Lingen / Rheine<br />

Linz (A)<br />

Lippstadt / Soest<br />

/ Erwitte<br />

Lohr<br />

Loitsche<br />

Ludwigsburg<br />

Luxembourg<br />

Lübeck<br />

Lüneburg<br />

Lünen<br />

Lörrach<br />

Lörrach<br />

Magdeburg<br />

Mainz<br />

Marburg<br />

Marktredwitz<br />

Marl<br />

Memmingen<br />

Meppen<br />

Metelen<br />

Mitterteich<br />

Moers<br />

Mosbach<br />

Linux-Usergroup Landau (LUG-<br />

Landau)<br />

http://www.lug-ld.de<br />

Linux-Usergroup Landshut<br />

http://www.lalug.de<br />

Langener Linux-Usergroup<br />

(LaLUG)<br />

http://www.lalug.net<br />

Langenfelder Linux-Usergroup<br />

(<strong>LAN</strong>LUG)<br />

http://www.lanlug.org<br />

Linux-Usergroup Lauf a. d.<br />

Pegnitz (LUGLAUF)<br />

http://www.lug-lauf.de<br />

Leipziger Linux-Stammtisch<br />

http://www.gaos.org/lug-l/<br />

Linux User Group Lenningen<br />

http://linuxusergrouplenningen.<br />

de.vu<br />

Linux-Usergroup Lindau (LugLi)<br />

http://www.allgaeu.org/lugli<br />

Linux-Usergroup Spelle<br />

http://www.spelle.net/lugs<br />

Linux-Usergroup Linz (LUGL)<br />

http://www.lugl.at<br />

Linux Usergroup Erwitte<br />

http://www.lug-erwitte.de<br />

Linux-Usergroup Lohr (LUG Lohr)<br />

http://lug.lohr-am-main.de<br />

Linux-Stammtisch Loitsche (LSL)<br />

http://www.t-online.de/home/<br />

mumumu/<br />

Linux-Usergroup Raum<br />

Ludwigsburg (LuLUG)<br />

http://www.lulug.de<br />

Linux Luxembourg (LiLux)<br />

http://www.linux.lu<br />

Linux-Usergroup Lübeck<br />

http://www.linuxuser-luebeck.<br />

de<br />

Linux-Usergroup Lüneburg<br />

(LueneLUG)<br />

http://luene-lug.org<br />

LUG Lünen<br />

http://www.lug-luenen.de<br />

Linux-Usergroup Lörrach<br />

(LUGLOE)<br />

http://www.lug-loerrach.de<br />

Lörracher Linux Usergroup<br />

(LÖLUG)<br />

http://www.loelug.de<br />

Magdeburger Linux User Group<br />

e. V. (MDLUG)<br />

http://www.mdlug.de<br />

Linux-Usergroup Mainz (UFO)<br />

http://www.ufo.uni-mainz.de<br />

Marburger Linux-Usergroup<br />

(MRLUG)<br />

http://www.mr-lug.de<br />

Linux-Gruppe Marktredwitz<br />

ststroes@tirnet.de<br />

Linux-Usergroup Marl<br />

http://www.lug-marl.de<br />

Linux-Usergroup Allgäu (LUGAL)<br />

http://www.lugal.de<br />

Linux-Usergroup Meppen<br />

http://www.lug-meppen.de<br />

Linux-Stammtisch Metelen<br />

http://www.linuxdu.de<br />

Linux-Usergroup Mitterteich<br />

http://www.linux-mitterteich.de<br />

Linux-Usertreffen in Moers<br />

opers@syrinx1.du.gtn.com<br />

Linux-Usergroup Mosbach<br />

(LUGMOS)<br />

http://linuxwiki.de/LugMosbach<br />

Mühlheim a. d.<br />

Ruhr<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München<br />

München Süd-Ost<br />

/ Ottobrunn<br />

München Süd-<br />

West<br />

Münster<br />

Mönchengladbach<br />

Mörfelden-<br />

Walldorf<br />

Naumburg<br />

Neubrandenburg<br />

Neuburg an der<br />

Donau<br />

Neuenburg<br />

Nieder-Olm<br />

Niederrhein<br />

Nienburg<br />

Norderstedt<br />

Nordheide<br />

Nußdorf / Aiging<br />

Nürnberg<br />

Oberhausen<br />

Oberkirchen<br />

Oberpfalz<br />

Oberwallis (CH)<br />

Offenburg<br />

Oldenburg<br />

Penguins hour - Workshops und<br />

Selbsthilfegruppe (Penhour)<br />

http://www.az-muelheim.de/<br />

penhour/<br />

BSD Social Event München (BSE)<br />

http://bse.42.org<br />

BSD-Usergroup in München<br />

(BIM)<br />

http://berklix.org/bim/<br />

Münchner Gentoo Linux User<br />

Group (MGLUG)<br />

http://www.mglug.de<br />

Münchner Linux-Usergroup<br />

(MUC-LUG)<br />

http://www.muc-lug.de<br />

Linux-Usergroup Ottobrunn<br />

(LUGOTT)<br />

http://www.lug-ottobrunn.de<br />

Linux-Usergroup Würmtal<br />

(WLUG)<br />

http://wlug.acos.net<br />

Linux-Stammtisch Münster<br />

(MueSLI)<br />

http://www.mueslihq.de<br />

Linux-Usergroup<br />

Mönchengladbach (LUGMOE)<br />

http://www.lugmoe.de<br />

Linux Usergroup Mörfelden-<br />

Walldorf (MöWa-LUG)<br />

http://www.moewa-lug.de<br />

Linux User Group Naumburg<br />

(LUGNMB)<br />

http://lugnmb.dyndns.org<br />

Linux-Usergroup<br />

Neubrandenburg e.V. (LUG-NB)<br />

http://www.lug-nb.de<br />

LUG Neuburg an der Donau<br />

(LUG ND)<br />

http://www.lug-nd.de<br />

Linux-Usergroup Neuenburg<br />

http://w3-net.ri-web.de/cont/<br />

lugnbg/index.php<br />

Rheinhessener Linux-<br />

Gemeinschaft<br />

info@kkcs.de<br />

Niederrheinische Linux Unix<br />

User Group (NLUUG)<br />

http://www.nluug.de<br />

Linux-Usergroup Nienburg<br />

(NILUG)<br />

http://ni-linux.de<br />

Linux-Usergroup Norderstedt<br />

(LUGN)<br />

http://www.lug-norderstedt.de<br />

LUUG Nordheide<br />

http://www.luug-nordheide.de<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTra)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux-Usergroup Nürnberg<br />

(LUGNü)<br />

http://www.align.de/<br />

Linux-Usergroup Oberhausen<br />

(LUGOR)<br />

http://www.linuxob.de<br />

LUG Renchtal-Tuxe<br />

http://tuxe.renchtal.com<br />

Linux-Usergroup Oberpfalz<br />

http://www.cham.baynet.<br />

de/lugo/<br />

Linux-Usergroup Oberwallis<br />

(LUGO)<br />

http://www.lugo.ch<br />

Linux-Usergroup Offenburg<br />

(LUGOG)<br />

http://www.lugog.de<br />

Linux-Usergroup Oldenburg<br />

(LUGO)<br />

http://oldenburg.linux.de<br />

Olpe<br />

Osnabrück<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

Paderborn<br />

Passau<br />

Peine<br />

Pfaffenhofen<br />

(Ilm)<br />

Pforzheim<br />

Pirmasens<br />

Potsdam<br />

Preetz<br />

(Schleswig-<br />

Holstein)<br />

Prerow<br />

Quedlinburg<br />

Quickborn<br />

Rathenow<br />

Ravensberg<br />

Ravensburg<br />

Ravensburg<br />

Regensburg<br />

Regensburg<br />

Reutlingen<br />

Rheda-<br />

Wiedenbrück<br />

Rhein-Neckar<br />

Rosenheim<br />

Rostock<br />

Rotenburg<br />

Rotenburg a.d.<br />

Fulda<br />

Rothenburg o. d.<br />

Tauber<br />

Linux-Usergroup Olpe<br />

http://www.lug-raum-olpe.de.vu<br />

Linux-Usergroup Osnabrück<br />

http://www.lugo.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://www.lug-owl.de<br />

Linux-Usergroup Ostwestfalen-<br />

Lippe (LUG-OWL)<br />

http://lug-owl.de/Lokales/<br />

Paderborn/<br />

Linux-/Unix-Usergroup Passau<br />

(LUGP)<br />

http://www.fmi.uni-passau.<br />

de/~lug/<br />

Linux-Usergroup Peine (LUGP)<br />

http://www.lug-peine.org<br />

Hallertux e.V.<br />

http://www.hallertux.de<br />

Linux-Usergroup Pforzheim<br />

(LUGP)<br />

http://www.pf-lug.de<br />

Linux-Stammtisch Pirmasens<br />

http://www.ic.pirmasens.de<br />

Potsdamer Linux-Usergroup<br />

(UPLUG)<br />

http://www.uplug.de<br />

Linux Usergroup Preetz<br />

(PreetzLUG)<br />

http://preetzlug.de<br />

Linux-Usergroup Prerow<br />

c.dittmann@magrathea.de<br />

Linux-Usergroup Quedlinburg<br />

(LUGQLB)<br />

http://www.lug-qlb.de<br />

Quickborner Linux-Usergroup<br />

(QLUG)<br />

http://www.qlug.net<br />

Linux-Stammtisch Rathenow<br />

http://linux.php4u.org<br />

Linux-Usergroup Ravensberg<br />

(LUGRAV)<br />

http://www.lugrav.de<br />

Informatik- und Netzwerkverein<br />

Ravensburg e.V (LUGRA)<br />

http://www.infnet.verein.de/<br />

linux/<br />

Linux-Usergroup Ravensburg<br />

(LUG)<br />

http://www.yalug.de<br />

Linux-Usergroup Regensburg<br />

http://www.lugr.de<br />

Regensburger Linux-Usergroup<br />

(R-LUG)<br />

http://www.regensburg.franken.<br />

de/rlug/<br />

Linux-Usergroup Reutlingen<br />

http://www.lug-reutlingen.de<br />

Linux-Usergroup Rheda-<br />

Wiedenbrück (LUG-RHWD)<br />

http://www.lug-rhwd.de<br />

Unix Usergroup Rhein-Neckar<br />

e.V. (UUGRN)<br />

http://www.uugrn.org<br />

Linux-Usergroup Rosenheim<br />

http://www.lug-rosenheim.org<br />

Rostocker Linux-Usergroup<br />

http://linux.baltic.net<br />

Computerverein Rotenburg<br />

(CVR)<br />

http://www.cvr.de/linux<br />

init4 - Die Linux-Enthusiasten<br />

(init4)<br />

http://www.init4.de<br />

Linux-Usergroup Rothenburg<br />

(LUGROT)<br />

http://lugrot.de<br />

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Speyer<br />

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Sauerland<br />

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Schweiz (CH)<br />

Schwerin<br />

Schwäbisch<br />

Gmünd<br />

Seeheim-<br />

Jugenheim<br />

Senftenberg<br />

Siegen<br />

Sindelfingen /<br />

Böblingen<br />

Sinsheim<br />

Speyer<br />

St. Pölten (A)<br />

Stormarn<br />

Stuttgart<br />

LUG Römerberg / Speyer<br />

http://linuxwiki.de/<br />

LugRoemerbergSpeyer<br />

LUG Slf/Ru<br />

http://lug-slf.de<br />

Linux User Group Saar e.V.<br />

(LUG Saar)<br />

http://www.lug-saar.de<br />

Linux-Usergroup Salem<br />

http://www.lug-salem.de<br />

Linux-Usergroup Salzburg<br />

http://www.salzburg.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup Sauerland<br />

http://www.lug-sauerland.de<br />

Linux-Usergroup Schaumburg<br />

http://www.lug-schaumburg.de<br />

Linux User Schwabach e.V.<br />

(LUSC)<br />

http://www.lusc.de<br />

Linux-Usergroup Schweinfurt<br />

http://www.lug-sw.de<br />

Linux-Usergroup Switzerland<br />

http://www.lugs.ch<br />

West-Mecklenburger Linux-<br />

Usergroup (WEMELUG)<br />

http://www.wemelug.de<br />

Linux-Stammtisch Schwäbisch<br />

Gmünd (LSSG)<br />

http://www.uliweb.de/lssg<br />

Linux-Usergroup Darmstadt<br />

http://www.mathematik.tudarmstadt.de/dalug/<br />

Linux-Usergroup Senftenberg<br />

(LUGSE)<br />

http://www.lugse.de<br />

UNIX-AG Siegen (Uni-GH Sie)<br />

http://www.si.unix-ag.org<br />

Böblingen-Club Linux-User-<br />

Gruppe (SinLUG)<br />

http://www.mefia.org<br />

Linux-Usergroup Sinsheim<br />

(SiLUG)<br />

http://www.linuxwiki.de/<br />

LugSinsheim<br />

Linux-Usergroup Ketsch<br />

http://www.lug-ketsch.de<br />

Linux-Usergroup St. Pölten<br />

(LUGSP)<br />

http://www.lugsp.at<br />

Linux-Usergroup Stormarn<br />

http://www.lug-stormarn.de<br />

Linux-Usergroup Stuttgart<br />

(LUGS)<br />

http://www.lug-s.org/<br />

Ulm<br />

Untermain<br />

Viersen<br />

Villingen-<br />

Schwenningen<br />

Voralpen (A)<br />

Vorarlberg (A)<br />

Waiblingen<br />

Waldkraiburg<br />

Walsrode<br />

Wedel<br />

Weinheim<br />

Weißenbrunn<br />

Wernigerode<br />

Westerwald<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wien (A)<br />

Wiesbaden<br />

Wilhelmshaven<br />

Witten<br />

Wolfsburg<br />

Linux-Usergroup Ulm (LUGU)<br />

http://lugulm.de<br />

Linux-Usergroup Untermain<br />

(LUGU)<br />

http://www.lug-untermain.de<br />

Linux-Usergroup Viersen (LUGV)<br />

http://www.lug-viersen.de<br />

Linux User Group Villingen-<br />

Schwenningen e.V. (LUG-VS e.V.)<br />

http://www.lug-vs.de<br />

Linux-Usergroup Voralpen<br />

(VALUG)<br />

http://www.valug.at<br />

Linux-Usergroup Vorarlberg<br />

(LUGV)<br />

http://www.lugv.at<br />

Computerclub Waiblingen e.V.<br />

http://www.ccwn.org<br />

Linux-Usergroup Waldkraiburg<br />

http://www.lug-waldkraiburg.org<br />

Linux-Usergroup Walsrode<br />

http://www.lug-walsrode.de/<br />

Linux-Usergroup Wedel (LUG<br />

Wedel)<br />

http://www.lug-wedel.de<br />

Computer-Club Weinheim e.V.<br />

(CCW)<br />

http://ccw.iscool.net<br />

Linux-Usergroup Kronach<br />

(LUGKR)<br />

http://www.kronachonline.de<br />

Linux-Usergroup Wernigerode<br />

(LUGWR)<br />

http://www.lug-wr.de<br />

Linux-Usergroup Westerwald<br />

http://www.lug-westerwald.de<br />

Linux Usergroup Wien<br />

http://www.viennalinux.at<br />

Linux-Usergroup Austria (LUGA)<br />

http://www.luga.or.at<br />

Linux-Usergroup TU Wien (LLL)<br />

lll@radawana.cg.tuwien.ac.at<br />

Linux-Usergroup Wiesbaden<br />

Penguin Usergroup<br />

http://www.pug.org<br />

Linux-Usergroup Wilhelmshaven<br />

(LUG-WHV)<br />

http://www.lug-whv.de<br />

Wittener Linux-Usergroup<br />

(WitLUG)<br />

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Wolfsburger Linux-Usergroup<br />

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Taubertal<br />

Thüringen<br />

Taubertäler Linux-Usergroup<br />

(TaLUG)<br />

http://www.talug.de/<br />

Thüringer Linux-Usergroup<br />

(TLUG)<br />

http://www.tlug.de/<br />

Wolfsburg<br />

Worms<br />

Wolfsburger Unix-Usergroup<br />

(WUUG)<br />

http://www.unix.necoac.de<br />

Wormser Linux User Group<br />

(WoLUG)<br />

http://www.wolug.de<br />

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Tirol (A)<br />

Traunstein<br />

Trier<br />

Troisdorf /<br />

Siegburg / Spich<br />

Tuttlingen<br />

Tübingen<br />

Tiroler Linux Usergroup (LUGT)<br />

http://www.lugt.at<br />

Linux-Usergroup Traunstein<br />

(LUGTS)<br />

http://www.lug-ts.de<br />

Linux User Group Trier (LUG<br />

Trier)<br />

http://www.lug-trier.de<br />

Troisdorfer Linux-Usergroup<br />

(TroLUG)<br />

http://www.trolug.de<br />

Linux-Usergroup Tuttlingen<br />

http://lug.intuttlingen.de/<br />

Linux-Usergroup Tübingen<br />

(LUGT)<br />

http://tuebingen.linux.de<br />

Wuppertal<br />

Würmtal<br />

Würzburg<br />

Würzburg<br />

Zweibrücken<br />

Zwickau<br />

Wuppertaler Linux-Usergroup<br />

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Würmtaler Linux-Usergroup<br />

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Linux-Usergroup Würzburg<br />

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Linux-Usergroup Würzburg<br />

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Linux-Usergroup Zwickau (ZLUG)<br />

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20.09.2011 15:17:49 Uhr www.linux-user.de<br />

12.04.2011 LM_Anzeige_1-9h_Anzeige_Nagios-Mike.indd 15:08:54 Uhr<br />

1<br />

14.04.2011 11:58:43 Uhr<br />

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service<br />

Veranstaltungen / Autoren / Inserenten<br />

veranstaltungen<br />

08.11.2011-09.04.2012<br />

VI Concurso Universitario de Software Libre – Desarrollo<br />

National, Spanien<br />

http://www.concursosoftwarelibre.org/1112/<br />

12.-18.11.2011<br />

SC11: SuperComputing 2011<br />

Seattle, WA, USA<br />

http://sc11.supercomputing.org/<br />

16.-18.11.2011<br />

Open Source Developers Conference 2011<br />

Canberra, Australien<br />

http://osdc.com.au<br />

26.11.2011<br />

Linuxday Vorarlberg 2011<br />

HTL Dornbirn<br />

Höchsterstr. 73<br />

A-6851 Dornbirn, Österreich<br />

http://www.linuxday.at<br />

30.11.2011<br />

Rechtsprobleme für Administratoren und IT-Entscheider<br />

Berlin<br />

Veranstalter: Heinlein Akademie<br />

http://www.heinlein-support.de/rechtstag<br />

30.11.-02.12.2011<br />

7as Jornadas gvSIG<br />

Valencia, Spanien<br />

http://jornadas.gvsig.org/inicio<br />

01.-02.12.2011<br />

Secure Linux Administration Conference<br />

Berlin<br />

Veranstalter: Heinlein Akademie<br />

http://www.heinlein-support.de/slac<br />

02.-07.12.2011<br />

TakeDownCon – Mobile & Wireless Security<br />

Las Vegas, NV, USA<br />

http://www.takedowncon.com/?page_id=165<br />

04.-09.12.2011<br />

LISA ’11<br />

Boston, MA, USA<br />

http://www.usenix.org/events/<br />

07.-08.12.2011<br />

LinuxCon Brazil 2011<br />

São Paulo, Brasilien<br />

http://events.linuxfoundation.org/events/linuxcon-brazil<br />

16.-20.01.2012<br />

linux.conf.au 2012<br />

Ballarat, Australien<br />

http://linux.conf.au/<br />

20.-22.01.2012<br />

SCALE 10x<br />

Los Angeles, CA, USA<br />

https://www.socallinuxexpo.org/scale10x<br />

25.-26.01.2012<br />

Cloud Expo Europe 2012<br />

London, Großbritannien<br />

http://www.cloudexpoeurope.com<br />

02.-17.04.2012<br />

VI Concurso Universitario de Software Libre – Evaluación<br />

National, Spanien<br />

http://www.concursosoftwarelibre.org/1112/<br />

17.-18.04.2012<br />

The Mobile Show<br />

Dubai, Vereinigte Arabische Emirate<br />

http://www.terrapinn.com/2012/the-mobile-show/<br />

Autoren<br />

Eric Bärwaldt Macpup 528 bringt ältere PCs wieder auf Trab (6)<br />

Mario Blättermann Gnome 3 im Fallback-Modus betreiben (74)<br />

Andreas Bohle Neues auf den Heft-DVDs (10),<br />

Benutzerkonten sauber migrieren (78),<br />

<strong>Vorschau</strong> LU 01/2012 (98)<br />

Thomas Drilling 25 Tipps & Tricks zur Fritzbox (42),<br />

Dateien deduplizieren mit Dupeguru (62)<br />

Florian Effenberger IMAP offline auf mehreren PCs nutzen (66),<br />

Digitales Tagebuch Rednotebook (70)<br />

Karsten Günther Buchtipp: „OpenStreetMap“ (24)<br />

Werner Hein Vom Handy ins Heimnetz per VPN (50)<br />

Frank Hofmann Programme nach dem Vim-Bedienparadigma (82)<br />

Kristian Kißling Ubuntu 11.10 <strong>LinuxUser</strong> Megapack (12)<br />

Christoph Langner Fritzboxen funktional erweitern mit Freetz (36)<br />

Thomas Leichtenstern Ubuntu 11.10 <strong>LinuxUser</strong> Megapack (12)<br />

Martin Loschwitz DSL-Router mit OpenWRT ausbauen (30)<br />

Jörg Luther Editorial (3), Neues rund um Linux (22)<br />

Michael Müller Buchtipp: „CSS in der Praxis“ (24)<br />

Julius Plenz Programme nach dem Vim-Bedienparadigma (82)<br />

Jan Rähm Report: Autonomer Pkw mit Linux (26)<br />

Andreas Reitmaier Workshop: DTP mit Scribus (56)<br />

Uwe Vollbracht Aktuelle Software im Kurztest (18)<br />

Thomas Winde Programme nach dem Vim-Bedienparadigma (82)<br />

Inserenten<br />

1&1 Internet AG www.einsundeins.de 20<br />

ADMIN www.admin-magazin.de 25<br />

Android User www.android-user.de 55, 61, 89<br />

Bibliographisches Institut AG www.bifab.de 17<br />

CANDAN The Web Company www.canhost.de 23<br />

Diavlon GmbH www.tuxhardware.de 39<br />

EasyLinux www.easylinux.de 81<br />

Fernschule Weber GmbH www.fernschule-weber.de 19<br />

Hetzner Online AG www.hetzner.de 100<br />

JEL GmbH www.jelgmbh.de 93<br />

Linux Magazine www.linux-magazine.com 95<br />

Linux New Media AG www.linuxnewmedia.de 65<br />

Linux-Community www.linux-community.de 93<br />

Linux-Hotel www.linuxhotel.de 13<br />

Linux-Magazin www.linux-magazin.de 87<br />

Linux-Magazin Academy www.academy.linux-magazin.de 73, 94, 95<br />

Linux-Magazin Online www.linux-magazin.de 53<br />

Linux-Onlineshop/Fidu www.linux-onlineshop.de 99<br />

<strong>LinuxUser</strong> www.linuxuser.de 11, 69, 97<br />

Netclusive GmbH www.netclusive.de 59<br />

OVH GmbH www.ovh.de 15<br />

Spenneberg Training www.spenneberg.com 95<br />

Stockmayer GmbH www.stockmayer.de 95<br />

Strato AG www.strato.de 8<br />

Terrashop GmbH www.terrashop.de 91<br />

Ubuntu User www.ubuntu-user.de 41<br />

Verion GmbH www.verion.de 2<br />

Einer Teilauflage dieser Ausgabe von <strong>LinuxUser</strong> liegen Beilagen der beiden<br />

Unternehmen OVH GmbH (www.ovh.de) und Strato AG (www.strato.de) bei.<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

96 12 | 11<br />

www.linux-user.de


Impressum<br />

service<br />

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Artikel und Foren<br />

Abo/Nachbestellung<br />

E-Mail (Leserbriefe)<br />

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Pressemitteilungen<br />

<strong>LinuxUser</strong> ist eine Monatspublikation der Linux New Media AG.<br />

Putzbrunner Str. 71, 81739 München<br />

Telefon: (089) 99 34 11-0, Fax: (089) 99 34 11-99<br />

http://www.linux-user.de<br />

http://www.linux-community.de<br />

http://www.linux-user.de/bestellen/<br />

<br />

<br />

<br />

Chefredakteur Jörg Luther (v. i. S. d. P.) (jlu)<br />

Stellv. Chefredakteur Andreas Bohle (agr)<br />

Redaktion<br />

Linux-Community<br />

Datenträger<br />

Ständige Mitarbeiter<br />

Grafik<br />

Sprachlektorat<br />

Produktion<br />

Druck<br />

Geschäftsleitung<br />

Mediaberatung<br />

D / A / CH<br />

UK / Ireland<br />

USA<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

Marcel Hilzinger (mhi)<br />

Thomas Leichtenstern (tle)<br />

Mirko Albrecht, Erik Bärwaldt, Falko Benthin, Thomas Drilling,<br />

Florian Effenberger, Karsten Günther, Frank Hofmann, Christoph<br />

Langer, Tim Schürmann, Vince-Áron Szabó, Uwe Vollbracht<br />

Elgin Grabe (Titel und Layout)<br />

Bildnachweis: Stock.xchng, 123rf.com, Fotolia.de und andere<br />

Astrid Hillmer-Bruer, Elke Knitter<br />

Christian Ullrich <br />

Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg<br />

Brian Osborn (Vorstand) <br />

Hermann Plank (Vorstand) <br />

Petra Jaser <br />

Tel.: +49 (0)89 / 99 34 11 24<br />

Fax: +49 (0)89 / 99 34 11 99<br />

Penny Wilby <br />

Tel.: +44 (0)1787 211 100<br />

National Sales Director<br />

Ann Jesse <br />

Tel.: +1 785 841 88 34<br />

National Account Manager<br />

Eric Henry <br />

Tel.: +1 785 917 09 90<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2011.<br />

Pressevertrieb<br />

Abonnentenservice<br />

D / A / CH<br />

MZV Moderner Zeitschriften Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim<br />

Tel.: (089) 3 19 06-0, Fax: (089) 3 19 06-113<br />

Lea-Maria Schmitt <br />

Postfach 1165, 74001 Heilbronn<br />

Telefon: +49 (0)7131 27 07-274<br />

Telefax: +49 (0)7131 27 07 -78-601<br />

impressum<br />

Abo-Preise <strong>LinuxUser</strong> Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

No-Media-Ausgabe 1 € 5,50 € 6,30 Sfr 11,00 (siehe Titel)<br />

DVD-Ausgabe € 8,50 € 9,35 Sfr 17,00 (siehe Titel)<br />

Jahres-DVD (Einzelpreis) € 14,95 € 14,95 Sfr 18,90 € 14,95<br />

Jahres-DVD (zum Abo 2 ) € 6,70 € 6,70 Sfr 8,50 € 6,70<br />

Mini-Abo (3 Ausgaben) € 3,00 € 3,00 Sfr 4,50 € 3,00<br />

Jahresabo No Media € 56,10 € 64,60 Sfr 92,40 € 71,60<br />

Jahresabo DVD € 86,70 € 95,00 Sfr 142,80 € 99,00<br />

Preise Digital Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

Heft-PDF Einzelausgabe € 5,50 € 5,50 Sfr 7,15 € 5,50<br />

DigiSub (12 Ausgaben) € 56,10 € 56,10 Sfr 72,90 € 56,10<br />

DigiSub (zum Abo 2 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />

HTML-Archiv (zum Abo 2 ) € 12,00 € 12,00 Sfr 12,00 € 12,00<br />

Preise Kombi-Abos Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU<br />

Mega-Kombi-Abo 3 € 143,40 € 163,90 Sfr 199,90 € 173,90<br />

(1) nur erhältlich unter http://shop.linuxnewmedia.de, Bestellung versandkostenfrei<br />

(2) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital<br />

(3) <strong>LinuxUser</strong>-Abo (DVD-Ausgabe) plus Linux-Magazin-Abo inkl. DELUG-Mitgliedschaft<br />

(monatl. DELUG-DVD) sowie beiden Jahres-DVDs<br />

Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises<br />

oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der Nachweis ist bei Verlängerung neu<br />

zu erbringen. Infos zu anderen Abo-Formen etc. unter http://shop.linuxnewmedia.de.<br />

Bitte teilen Sie Adressänderungen umgehend dem Abo-Service mit, da Nachsendeaufträge<br />

bei der Post nicht für Zeitschriften gelten.<br />

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner<br />

freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der<br />

Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie beispielsweise HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet,<br />

nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) der Open Group. Der Linux-Pinguin<br />

wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.<br />

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann – trotz sorgfältiger Prüfung<br />

durch die Redaktion – vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von<br />

Manuskripten oder Leserbriefen gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lich ung<br />

in einer Publikation der Linux New Media AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Beiträge übernehmen Redaktion und Verlag keinerlei Haftung.<br />

Autoreninfos: http://www.linux-user.de/Autorenhinweise. Die Redaktion behält sich vor,<br />

Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Urheber- und Verwertungsrecht<br />

für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Copyright © 1999 - 2011 Linux New Media AG ISSN: 1615-4444<br />

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VORSCHAU<br />

Das nächste Heft: 01/2012<br />

Ausgabe 01/2012 erscheint am 22. Dezember 2011<br />

© Vilijamweb, sxc.hu<br />

Audio & Video<br />

Ob Audio, Video oder Foto – Linux bietet für alle<br />

Einsatzgebiete die richtigen Tools und Frameworks<br />

an. Viele Spezialisten ermöglichen es, alle<br />

Aufgaben eines Multimedia-Workflows zuverlässig<br />

zu erledigen. Einmal bearbeitet, haben Sie die<br />

Möglichkeit, die Daten via Server ins Netzwerk zu<br />

verteilen. Auch hier hat Linux wieder einige Werkzeuge<br />

mit an Bord, die das erledigen. Unsere kommende<br />

Ausgabe nimmt einige der Multimedia-<br />

Programme genauer unter die Lupe, erläutert ihre<br />

Fähigkeiten und zeigt, wie Sie diese Tools optimal<br />

für Ihre Zwecke einsetzen.<br />

Linux auf dem Mac<br />

Die Computer von Apple bestechen<br />

durch gut aufeinander abgestimmte<br />

Komponenten und schickes<br />

Design. Wer statt des Originalsystems<br />

jedoch lieber eine aktuelle<br />

Linux-Distribution auf<br />

dem eleganten Unterbau aufsetzen<br />

möchte, dem hilft unser<br />

Workshop in der kommenden<br />

Ausgabe, einige der Probleme zu<br />

umgehen, die sich bei diesem Unterfangen<br />

ergeben können.<br />

Karten-Editor<br />

Das Openstreetmap-Projekt, die<br />

freie Alternative zu Google Maps,<br />

lebt vom Mitmachen. Wer neue<br />

Wege erkundet oder per GPS<br />

Tracks ausgezeichnet hat, dem<br />

steht der Weg offen, seinen Beitrag<br />

zu leisten: Das Programm<br />

Merkaartor hilft, die neuen Daten<br />

ins Programm zu integrieren.<br />

Android tweaken<br />

Mit Cyanogenmod entfesseln Sie die wahren Fähigkeiten<br />

Ihres Android-Mobilgerätes und steigen<br />

aus dem oft zögerlichen Update-Zyklus der<br />

Hersteller aus. Vorausgesetzt Sie besitzen ein<br />

unterstütztes Gerät, haben Sie zudem Zugriff<br />

auf mehr Funktionen, kontrollieren die installierten<br />

Apps besser und nutzen zusätzliche Ressourcen,<br />

die Ihnen unter normalen Umständen<br />

nicht immer zur Verfügung stehen.<br />

Ausgabe 04/2011 ist am 10. Oktober 2011 erschienen<br />

© Martin Bech, Fotolia<br />

Dampf machen<br />

Der PC wirkt langsam, obwohl<br />

eine aktuelle CPU darin werkelt?<br />

Wir zeigen, wie Sie viele Dinge<br />

unter Linux deutlich beschleunigen<br />

können. So vermeiden Sie<br />

Wartezeiten. Weitere Themen<br />

sind IceWM statt KDE/Gnome,<br />

3-D-Grafikkartentreiber und<br />

nicht benötigte Systemdienste.<br />

Moderne Desktops<br />

KDE 4, Gnome 3, Unity und viele<br />

mehr: Die Auswahl bei den grafischen<br />

Oberflächen für Linux ist<br />

größer geworden, und viele langjährige<br />

KDE-Anwender fragen<br />

sich, ob ein Wechsel sinnvoll ist.<br />

Wir werfen einen Blick auf<br />

Gnome 3 und verraten, ob sich<br />

der Umstieg lohnt.<br />

Verschlüsselt und signiert<br />

Mails wandern oft im Klartext<br />

durchs Netz. Wenn Sie sicherstellen<br />

wollen, dass außer dem Empfänger<br />

niemand einen Blick darauf<br />

wirft, verschlüsseln Sie die<br />

Mails mit GnuPG oder S/MIME.<br />

Wir stellen beide Verfahren vor<br />

und zeigen alle nötigen Schritte<br />

zum sicheren Mail-Verkehr.<br />

MAGAZIN<br />

© crstrbrt, 123RF<br />

Ausgabe 01/2012 erscheint am 08. Dezember 2011<br />

Web-Avantgarde Hält auf Tab Schlüsselqualifikation<br />

Das nächste Linux-Magazin zeigt<br />

die neuesten Technologien und<br />

Trends fürs Web, beispielsweise<br />

HTML-5-Features, den Webshop<br />

Magento mit Nginx und PHP-<br />

FPM, Node.js, das PHP-Framework<br />

Flow 3 sowie Herausforderungen<br />

bei der Websicherheit.<br />

Mit Bash-Completion besitzt die<br />

interaktive Linux-Shell einen leistungsstarken<br />

Vervollständigungsmechanismus.<br />

Eine große Sammlung<br />

vorgefertigter Muster versieht<br />

Kommandos mit mehr<br />

Komfort. Wem das nicht genügt,<br />

der macht sich eigene Regeln.<br />

Entwickler erwartet im nächsten<br />

Magazin ein Krypto-Rundgang<br />

ohne mathematische Überfrachtung:<br />

Sie erfahren, wie Sie symmetrische<br />

und asymmetrische<br />

Verschlüsselung in Java-Programmen<br />

einsetzen sowie Zertifikate<br />

erstellen und verifizieren.<br />

98<br />

12 | 11<br />

Die Redaktion behält sich vor, Themen aus aktuellem Anlass zu ändern oder zu streichen.

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