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Matrix3000 Mystery-Welten (Sonderheft 14) (Vorschau)

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M<br />

ATRIX3000<br />

<strong>Sonderheft</strong> <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

MATRIX<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Extra<br />

Die<br />

grüne<br />

Tür<br />

Doppelgänger<br />

und<br />

Parallelwelten<br />

Das<br />

Freimaurer-<br />

Spukschloß<br />

Der<br />

Weihnachtshund<br />

ISSN <strong>14</strong>394154 / ISBN 978-3-89539-877-3<br />

Österreich<br />

Schweiz<br />

Luxemburg<br />

Italien<br />

7,20 EUR<br />

12,80 SFR<br />

7,60 EUR<br />

8,50 EUR<br />

Schriften, die es nicht geben dürfte • Grüne Kinder<br />

3000<br />

Nr.<strong>14</strong> / 6,50 EUR<br />

Die Welt des<br />

Unerklärlichen,<br />

<strong>Sonderheft</strong><br />

Autoren:<br />

Franz Bludorf<br />

Johannes von Buttlar<br />

Lars A. Fischinger<br />

Grazyna Fosar<br />

Reinhard Habeck<br />

Wolfgang Hahl<br />

Hartwig Hausdorf<br />

Roland M. Horn<br />

Ralf Lehnert<br />

Ernst Meckelburg<br />

Thomas Ritter<br />

Roland Roth<br />

Roland Rottenfußer<br />

Geheimnisvollen,<br />

Unfaßbaren<br />

Zeitexperiment 2109


David Hatcher Childress<br />

Technologie der<br />

Götter<br />

€ 26,90 (D) € 27,70 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-234-4<br />

Der Autor führt uns in die erstaunliche<br />

Welt der antiken Technologie,<br />

er untersucht die gewaltigen Bauten<br />

aus riesigen Steinblöcken und viele<br />

erstaunliche Fundstücke aus aller<br />

Welt, von Kristalllinsen sog. "Ewigen<br />

Feuern" und elektrischer Beleuchtung<br />

Dieses Buch liefert eindeutige Beweise,<br />

dass auch schon längst<br />

untergegangene Zivilisationen eine<br />

fortschrittliche Technologie besessen<br />

haben, welche der heutigen teilweise<br />

sogar weit überlegen war. Es gibt<br />

unwiderlegbare Beweise, dass die<br />

Menschen der Antike technische Leistungen<br />

vollbracht haben, welche wir<br />

nicht einmal mit der heutigen Technik<br />

nachahmen können.<br />

Grazyna Fosar / Franz Bludorf<br />

Zeitfalle<br />

€ 24,80 (D) € 25,50 (A)<br />

ISBN: 978-3895393860<br />

In diesem Buch erfahren Sie, wie der Code<br />

der Weltgeschichte funktioniert:<br />

"Projekt Fatima" - ein Programm für die<br />

Weltpolitik bis ins 21. Jahrhundert.<br />

Welche Rolle spielt Papst Johannes Paul II.?<br />

Ein keltisches Ritual verfolgt den Kennedy-Clan.<br />

Lady Diana gab es zwei Mal, und beide waren<br />

dem Prince of Wales versprochen!<br />

"Schatten über dem Weißen Haus"<br />

- alle 20 Jahre starb ein Präsident im Amt.<br />

Fraktale Zeit - gebrochen, sprunghaft<br />

und verzerrt.<br />

Kosmische Einfl üsse auf die Lichtwelle<br />

unserer DNA.<br />

Kulturen mit Verfallsdatum.<br />

Geheimlogen, Rituale, rekursive und<br />

progressive Zeitvariablen u.v.m.<br />

Der beste Weg, die Zukunft zu erkennen,<br />

ist, sie zu gestalten!<br />

Gernot L. Geise<br />

Superflut über Ägypten -<br />

Die Pyramiden standen<br />

unter Wasser!<br />

ca. 272 Seiten<br />

€ 25,90 (D) € 26,60 (A) CHF 43,90<br />

ISBN: 978-3-89539-626-7<br />

Warum verschweigen uns die Ägyptologen,<br />

dass Ägypten von einer katastrophischenSuperfl<br />

ut überrollt wurde? Und<br />

zwar nicht etwa vor 10.000 Jahren, wie<br />

es einige dem Sphinx andichten, sondern<br />

in jüngerer Zeit. Die Gizeh-Pyramiden<br />

sollen lt. Ägyptologie vor rund 4500<br />

Jahren gebaut worden sein. Die große<br />

Superfl ut-Katastrophe kam jedoch danach,<br />

und zwar vor rund 1300 Jahren, als<br />

die Pyramiden und Tempelanlagen schon<br />

standen! Die Flut-Auswirkungen sind so<br />

offensichtlich, dass man sich wundern<br />

muss, dass darüber bisher geschwiegen<br />

wird! Das alles wird mit Bildmaterial belegt.<br />

Erich Neumann<br />

Formenenergie -<br />

Inspiration der<br />

Vorzeit<br />

€ 20,90 (D) € 21,50 (A) CHF 36,50<br />

ISBN: 978-3-89539-618-2<br />

Wir befi nden uns auf dem Weg<br />

zu einer behinderten Gesellschaft.<br />

Zerbrechende Familien, steigende<br />

Gewaltbereitschaft und eine<br />

auffällige Zunahme von psychischen<br />

Störungen bei Kindern,<br />

Jugendlichen und Erwachsenen<br />

kennzeichnen die Situation unserer<br />

Gesellschaft. Möglicherweise<br />

unterscheiden sich wir uns alle nur<br />

durch den Grad des Handicaps.<br />

Childress / Shaver<br />

Versunkene<br />

Kontinente<br />

€ 23,90 (D) € 24,60 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-253-5<br />

Ein Buch zum Thema Hohle Erde,<br />

Hohlwelt, Innere Erde, Atlantis.<br />

Das Standartwerk von Richard S.<br />

Shaver von 1948 über das alte<br />

Lemuria und Beiträge von David<br />

Hatcher Childress über das Shaver-<br />

Geheimnis, auf der Suche nach der<br />

hohlen Erde, UFOs und Antartika, Die<br />

Tunnelsysteme im Untergrund von<br />

Südamerika und über die unterirdische<br />

Welt von Zentralasien.<br />

Gernot L. Geise<br />

Das keltische<br />

Nachrichtensystem<br />

€ 21,90 (D) € 22,50 (A)<br />

ISBN 978-3-89539-606-9<br />

Das geheime Nachrichtensystem der Kelten,<br />

Keltenschanzen, Hügelgräber, Externsteine,<br />

Ludrenplätze... Warum hat beispielsweise<br />

Karl der Große vierzig Jahre lang vergeblich<br />

versucht, die Sachsen zu überfallen? Wann<br />

und woher er auch anrückte, immer waren<br />

sie rechtzeitig vorgewarnt, so dass sie seine<br />

Angriffe zurückschlagen konnten. Das war<br />

nur durch ein überregionales Nachrichtensystem<br />

möglich. Die europäische Gesellschaft<br />

für Frühgeschichtliche Technologie und<br />

Randgebiete der Wissenschaft EFODON<br />

e.V. hat in ihren Forschungen das ehemalige<br />

keltische Nachrichtensystem entdeckt und<br />

rekonstruiert, von dem die Schulwissenschaft<br />

noch nicht einmal weiß, dass es ein<br />

solches gab!<br />

Geise / Prahl<br />

Auf der Suche<br />

nach der Mutterkultur<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A) CHF 42,90<br />

ISBN: 978-3-89539-620-5<br />

Gab es vor tausenden von Jahren -<br />

noch bevor von den großen Kulturen<br />

am Indus, Nil und Euphrat & Tigris die<br />

Rede war - eine Mutterkultur, von der<br />

die Grundidee der Hochkultur ausging?<br />

Und wenn ja: Woher kam sie und hat sie<br />

ihre Spuren auf der Erde hinterlassen?<br />

Und was haben all die Fragen mit der<br />

(inzwischen wohl unhaltbaren) These<br />

einer Besiedelung Amerikas über die<br />

Beringstraße zu tun? Das Buch gibt<br />

verblüffende Antworten. Basierend auf<br />

den neuesten archäologischen Erkenntnissen<br />

kommen die Autoren zu aufsehenerregenden<br />

Schußfolgerungen.<br />

Armin Naudiet<br />

Eiszeit und Sintflut<br />

€ 24,90 (D) € 25,60 (A) CHF 42,90<br />

ISBN: 978-3-89539-624-3<br />

Armin Naudiet vertritt die Auffassung,<br />

dass es in der Vor- und Frühgeschichte<br />

zu erdumspannenden Katastrophen<br />

kam, die sich in den Mythen der Völker<br />

wieder fi nden lassen. Dadurch, dass die<br />

Erdachse einen anderen Neigungswinkel<br />

als heute hatte, unterschied sich auch die<br />

damalige Zeitrechnung von der heutigen.<br />

Deshalb ist der Autor der Ansicht, dass<br />

die wissenschaftlichen Datierungshilfen<br />

nicht auf die Vor- und Frühgeschichte<br />

anwendbar sind. Dennoch wurden aber<br />

historische Angaben in das heutige Schema<br />

gepresst, wodurch Geschichtsepochen<br />

künstlich verlängert, Geisterreiche<br />

erdacht und dunkle Zeitalter erfunden<br />

wurden.<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


Editorial<br />

Franz Bludorf, Chefredakteur<br />

„Math, Science, History, unraveling the mystery, that all<br />

started with a big bang.“ Ob im Universum tatsächlich alles<br />

einmal mit einem „Big Bang“ angefangen hat, darüber<br />

kann man geteilter Meinung sein. Unstrittig ist jedoch:<br />

Wenn wir Mysteries „unraveln“, d. h. enträtseln wollen,<br />

müssen Mathematik, (Natur-)Wissenschaft und Geschichte<br />

einander begegnen. Schließlich geht es um Ereignisse,<br />

um Erlebnisse von Menschen, die im Kontext der jeweiligen<br />

Zeit gesehen werden müssen und bei denen die –<br />

heute oder damals – bekannten Naturgesetze verrückt zu<br />

spielen schienen.<br />

Können Physiker die Hintergründe solcher Ereignisse tatsächlich<br />

besser erfassen als Journalisten, Historiker oder<br />

der normale Durchschnittsbürger? Zumindest glauben<br />

sie es meistens. Doch wer mysteriöse Ereignisse nicht<br />

einfach abstreiten, sondern ernsthaft aufklären will, der<br />

muß zugeben, daß die moderne Naturwissenschaft gerade<br />

erst anfängt, Denkmodelle für das Verständnis solcher<br />

Phänomene zu liefern. Und auch der nüchternste Naturwissenschaftler<br />

ist nicht frei davon, im Angesicht eines<br />

paranormalen Geschehens erst einmal erschrocken, verwirrt<br />

oder zumindest erstaunt zu sein.<br />

Es hat durchaus auch sein Gutes, wenn wir noch nicht alles<br />

im Universum restlos erklären können, denn um so<br />

spannender und interessanter sind die Mysteries, von<br />

denen wir Ihnen auch in diesem <strong>Matrix3000</strong>-Extra wieder<br />

erzählen wollen. Doppelgänger, Parallelwelten, Zeitreisende,<br />

Außerirdische und Mottenmänner sind nur einige<br />

Stichworte. Keine Angst, Sie brauchen trotzdem nicht in<br />

Ohnmacht zu fallen, und ich hoffe auch sehr, daß bei Ihnen<br />

sonst nichts weiter geschieht… Ein sanftes, wohliges<br />

Gruseln genügt.<br />

Übrigens – Mysteries müssen gar nicht immer gruselig<br />

sein. Zum Beweis lassen wir unser <strong>Matrix3000</strong>-Extra<br />

– passend zur Saison – mit der anrührenden und nichtsdestoweniger<br />

äußerst mysteriösen Geschichte vom Weihnachtshund<br />

ausklingen. Mysteries sind nicht nur etwas<br />

für Wissenschaftler, sondern für jeden Menschen, der das<br />

Staunen noch nicht verlernt hat.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 3


Inhalt<br />

48<br />

Das Mothman-<br />

Rätsel<br />

Das geheimnisvolle<br />

Voynich-Manuskript<br />

In der Bibliothek der amerikanischen Yale-Universität lagert ein Manuskript, das es in<br />

sich hat. Es stammt nach neueren Erkenntnissen aus dem 15. Jahrhundert und gibt Wissenschaftlern<br />

bis heute Rätsel auf: Die 246 Seiten sind durchgehend in einer vollkommen<br />

unbekannten Sprache verfaßt, die selbst hochrangige Experten nicht entschlüsseln<br />

können. Zudem ist das Manuskript mit zahlreichen Zeichnungen versehen, zumeist von<br />

Pflanzen. Die Sache hat nur einen Haken: Die dargestellten Pflanzen und Blätter gibt es<br />

gar nicht - zumindest nicht auf unserer Erde…<br />

20<br />

Durch Mark Pellingtons <strong>Mystery</strong>-Thriller „Die Mothman-Prophezeiungen“<br />

mit Richard Gere in der Hauptrolle wurde sie weltweit<br />

bekannt – die rätselhafte Geschichte vom „Mottenmann“, der<br />

eine Zeitlang die Bewohner der amerikanischen Kleinstadt Point<br />

Pleasant heimsuchte. Weniger bekannt ist es, daß die Story auf<br />

wahren Geschehnissen basiert, die sich in den Jahren 1966-1968<br />

tatsächlich in dem kleinen Provinznest in West Virginia ereignet<br />

haben.<br />

Zeitexperiment<br />

2109<br />

Durch eine seltsame<br />

Verschränkung unterschiedlicher<br />

Epochen<br />

fand in England ein Computerdialog<br />

zwischen<br />

den Jahren 1984, 1564<br />

und 2109 statt. Der britische<br />

Lehrer Ken Webster<br />

konnte sogar die<br />

historische Existenz seines<br />

Gesprächspartners<br />

aus dem 16. Jahrhundert<br />

nachweisen. Später meldete<br />

sich noch ein weiterer<br />

Kommunikator aus<br />

der Zukunft, der behauptete,<br />

durch die ihm verfügbare<br />

Technologie das<br />

ganze Zeitexperiment zu<br />

koordinieren.<br />

30<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Special<br />

Inhalt<br />

Grazyna Fosar<br />

Unheimliche Begegnungen<br />

mit Doppelgängern 6<br />

Johannes von Buttlar<br />

Die grüne Tür<br />

Ein ganz persönliches Erlebnis 12<br />

Franz Bludorf<br />

Lady in Black<br />

Ein Handy im Jahre 1928? 16<br />

Roland M. Horn<br />

Das Mothman-Rätsel 20<br />

Roland Roth<br />

Das aggressive Potential<br />

Sind Alien-Invasionen realistisch? 24<br />

Ernst Meckelburg<br />

Zeitexperiment 2109<br />

Mysteriöse Computer-Connection<br />

überbrückt Jahrhunderte 30<br />

Lars A. Fischinger<br />

Die „Grünen Kinder“ von Woolpit 36<br />

Reinhard Habeck<br />

Die Geheimzeichen<br />

vom Goldenen Dachl 40<br />

Roland Rottenfußer<br />

Babaji<br />

…und der Mythos Unsterblichkeit 44<br />

Ralf Lehnert<br />

Das geheimnisvolle<br />

Voynich-Manuskript<br />

Texte und Bilder aus einer anderen Welt? 48<br />

4<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


12<br />

16<br />

Lady in Black<br />

Faszinierende Fakten rund um die historische Premiere eines Charlie-Chaplin-<br />

Films in Grauman’s Chinese Theatre in Hollywood. Wie ist es möglich, daß eine<br />

schwarzgekleidete Frau im Jahre 1928 eine Straße in Los Angeles entlangspazierte<br />

und dabei mit einem Handy telefonierte? Mit wem hätte sie<br />

damals sprechen können? Und doch hat dieses Ereignis so stattgefunden. Der<br />

Beweis wurde jetzt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Die grüne<br />

Tür<br />

Der Bestsellerautor Johannes<br />

von Buttlar erzählt<br />

ein authentisches Erlebnis,<br />

das ihm als jungem<br />

Studenten in Australien<br />

widerfahren war. In der<br />

Küche seiner Vermieterin<br />

in einer heruntergekommenen<br />

Stadtvilla in Melbourne<br />

begegnete ihm<br />

eines Tages eine unbekannte<br />

Frau. Sie gab ihm<br />

einige kostbare alte Bücher<br />

mit geheimem Wissen<br />

und verschwand durch<br />

eine grüne Tür.<br />

Sind Sie auch neugierig,<br />

wohin diese Tür führte?<br />

Der Autor war es auch,<br />

aber…<br />

Inhalt<br />

Unheimliche Begegnungen mit<br />

Doppelgängern<br />

Was wäre, wenn Sie sich plötzlich selbst begegnen würden?<br />

Wenn Sie denken, daß so etwas noch niemandem passiert ist,<br />

täuschen Sie sich. Es gab und gibt Menschen, die solche Erlebnisse<br />

hatten.<br />

Was geschieht bei einer solchen Begegnung? Woher kommt<br />

„der andere“? Ist eine Doppelgängerbegegnung möglicherweise<br />

gefährlich? Pauschal durch „Raum-Zeit-Versetzun-<br />

gen“ kann man solche<br />

Erlebnisse nicht erklären. Existieren<br />

vielleicht<br />

Parallelwelten, in denen es<br />

uns „noch ein-<br />

mal“ gibt? Was weiß man<br />

darüber schon<br />

heute?<br />

6<br />

Wolfgang Hahl<br />

Die Rückkehr der Weißen<br />

Büffelfrau<br />

Das Geheimnis der natürlich<br />

gewachsenen Kristall-Schädel 54<br />

Thomas Ritter<br />

Das Freimaurer-Spukschloß<br />

Was das Käuzchen über Schloß<br />

Kuckuckstein zu berichten weiß 58<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Buchempfehlungen 29<br />

Abo 52<br />

Buchbesprechungen 65<br />

<strong>Vorschau</strong> 66<br />

Impressum 66<br />

Hartwig Hausdorf<br />

Bobbie und der Weihnachtshund<br />

Die unglaublichen Fähigkeiten der Tiere 62<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 5


Grazyna Fosar<br />

Unheimliche<br />

Begegnungen mit<br />

Doppelgängern<br />

Eine ganz einfache Frage: Was wäre, wenn Sie sich<br />

plötzlich selbst begegnen würden? Wenn Sie denken,<br />

daß so etwas noch niemandem passiert ist, täuschen<br />

Sie sich. Es gab und gibt Menschen, die solche<br />

Erlebnisse hatten. Einige von ihnen waren sogar<br />

Schriftsteller und haben es aufgeschrieben.<br />

6<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Johann Wolfgang von Goethe Pjotr Andrejewitsch Wjasemski<br />

– 1771, in der Nähe von Drusenheim –<br />

Johann Wolfgang von Goethe war nach<br />

Drusenheim unterwegs, als ihm ein<br />

Reiter entgegen kam, in dem er seinen<br />

Doppelgänger erkannte, allerdings in<br />

fremder Kleidung. Acht Jahre später<br />

war Goethe tatsächlich in dieser Richtung<br />

unterwegs, und er trug genau die<br />

gleiche Kleidung, in der er sich damals<br />

gesehen hatte.<br />

– 19. Jahrhundert, St. Petersburg –<br />

Der russische Dichter Pjotr Andrejewitsch<br />

Wjasemski (1792-1878) kehrte<br />

eines Abends in seine Wohnung auf dem<br />

Petersburger Newski-Prospekt zurück<br />

und sah in seinem Arbeitszimmer Licht<br />

brennen. Sein Diener versicherte ihm,<br />

daß niemand da sei. Wjasemski betrat<br />

das Zimmer und sah – sich selbst am<br />

Schreibtisch sitzen! Er versuchte, seinen<br />

Doppelgänger zu berühren und verlor<br />

dabei das Bewußtsein. Als er wieder<br />

zu sich kam, war der andere verschwunden,<br />

aber ein Zettel, auf dem er gerade<br />

geschrieben hatte, war noch vorhanden.<br />

Wjasemski bewahrte diesen von seinem<br />

geheimnisvollen Doppelgänger beschriebenen<br />

Zettel lebenslang auf und<br />

verfügte sogar testamentarisch, daß er<br />

ihm mit ins Grab gegeben werden soll.<br />

Er sprach jedoch nie mit jemandem darüber,<br />

was darauf geschrieben stand.<br />

– Februar 1943, Hannover –<br />

Die Drogistin Klara Lettinsky erzählt ein<br />

Erlebnis aus der Zeit des zweiten Weltkrieges:<br />

„Ein kalter Kriegswinter.<br />

Es ist Freitagabend. Beladen mit der<br />

Einkaufstasche öffne ich die Haustür.<br />

Ich wohne zur Untermiete im vierten<br />

Stock. Als ich endlich oben bin, höre<br />

ich Schritte hinter mir. Seltsam leichte<br />

Schritte. Ich bleibe stehen, warte<br />

einen Moment, um zu sehen, wer da<br />

kommt. Näher, immer näher kommen<br />

die Schritte. Aber noch ist niemand zu<br />

sehen. Mir wird unheimlich zumute.<br />

Und dann das Unfaßbare...<br />

Eine junge Frau taucht unten am<br />

Treppenabsatz auf. Mein Eben bild! …<br />

Reglos, wie eine Statue, steht die Erscheinung<br />

unten auf der Treppe, blickt<br />

mich unentwegt an.<br />

Da schreie ich: ,Wer sind Sie ... was ...<br />

was wollen Sie von mir?’<br />

Keine Antwort.<br />

Plötzlich dreht sich die Erscheinung<br />

um, hastet die Treppen hinunter. Ich<br />

stürze der Unbekannten hinterher. Als<br />

ich durch die Haustür laufe, empfängt<br />

mich die Stille der abendlichen Straße.<br />

Weit und breit ist kein Mensch zu sehen.<br />

Ich starre in die Dunkelheit, dann<br />

schüttle ich den Kopf. Vielleicht habe ich<br />

mir das alles nur eingebildet. …<br />

Völlig verwirrt, die schwere Einkaufstasche<br />

in der Hand, gehe ich wieder<br />

nach oben. Ich habe kaum den ersten<br />

Stock erreicht, als ich die Explosion<br />

höre.<br />

Ein dumpfes Grollen läßt die Fensterscheiben<br />

im Treppenhaus erzittern.<br />

Ich bin zu Tode erschrocken. Das Geräusch<br />

kam von ganz oben.<br />

Ich wohne zur Untermiete bei einer<br />

pensionierten Studienrätin. Die alte<br />

Dame hat noch ein weiteres Zimmer an<br />

einen kriegsversehrten Studenten vermietet.<br />

Wohnungstüren öffnen sich. Schreie<br />

werden laut. Das ganze Haus ist in Bewegung<br />

geraten.<br />

Außer Atem erreiche ich den vierten<br />

Stock. Die Tür hängt nur noch in den Angeln.<br />

Putz bröckelt von den Wänden. Die<br />

Wohnung ist verwüstet. Am schlimmsten<br />

sieht es jedoch in der Küche aus.<br />

Auf einer Matratze liegt der kriegsversehrte<br />

Student. Tot.<br />

Er hatte den Gashahn aufgedreht.<br />

Durch einen elektrischen Funken war<br />

es offensichtlich zur Explosion gekommen.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 7


Auch ich hätte aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach mein Leben verloren, wäre<br />

zumindest aber schwer verletzt worden,<br />

wenn ich mich in der Wohnung aufgehalten<br />

hätte.<br />

Meine Doppelgängerin hat mir das<br />

Leben gerettet.“<br />

– 1845, Neuwelcke-Schule, Lettland –<br />

In dem Mädchenpensionat herrschte<br />

eine ausgelassene Stimmung. Einige<br />

der Mädchen bereiteten sich auf eine<br />

Gesellschaft vor. Die Erzieherin, Mademoiselle<br />

Emilie Sagée, half der Schülerin<br />

Antonie von Wrangel beim Ankleiden.<br />

Als sich Antonie umdrehte, um<br />

sich im Spiegel anzuschauen, sah sie im<br />

Spiegel nicht nur ihre Erzieherin, sondern<br />

auch deren Doppel. Beide, Mlle.<br />

Sagée und die Doppelgängerin, waren<br />

damit beschäftigt, Antonies Kleid zu<br />

schließen. Antonie wurde ohnmächtig.<br />

Mlle. Sagée war nicht nur hübsch<br />

und beliebt, sondern wurde auch von<br />

den Mädchen respektiert. Dennoch – etwas<br />

stimmte mit ihr nicht.<br />

Ein Jahr später saßen alle 42 Schülerinnen<br />

des Pensionats in einem Zimmer<br />

beim Handarbeitsunterricht. Durch das<br />

Fenster sahen sie Mlle. Sagée, wie sie<br />

im Garten spazierenging und Blumen<br />

pflückte. Als die Handarbeitslehrerin<br />

kurz das Klassenzimmer verließ, saß<br />

plötzlich Mlle. Sagée auf ihrem Stuhl<br />

und schwieg. Gleichzeitig konnten die<br />

Kinder sie auch weiterhin im Garten<br />

sehen, wobei ihre Bewegungen jetzt<br />

merkbar träger geworden waren. Zwei<br />

Schülerinnen standen auf und gingen<br />

nach vorn zum Katheder. Sie versuchten,<br />

Mlle. Sagée zu berühren, doch ihre<br />

Finger stießen nur auf geringen Widerstand.<br />

Einer von beiden gelang es dann<br />

sogar, durch die Ge stalt der Lehrerin<br />

hindurchzugehen. Kurz darauf verblaßte<br />

die Erscheinung und verschwand.<br />

Gleichzeitig wurden die Bewegungen<br />

von Mlle. Sagée im Garten wieder normal.<br />

Emilie Sagée<br />

„So wie ich, nur ein bißchen anders“<br />

Obwohl es sich bei allen diesen Geschichten<br />

im Grunde um Doppelgängerbegegnungen<br />

handelt, muß man sie<br />

doch etwas differenzieren. Goethe sah<br />

sich selbst in einer zukünftigen Zeit. Bei<br />

diesem Erlebnis war keine Rede von einem<br />

„feinstofflichen Astralkörper“.<br />

Wjasemski dagegen traf sich mit<br />

seinem Doppelgänger sogar direkt, und<br />

es kam zu einem körperlichen Kontakt,<br />

was zu einem Schock führte und ihn<br />

das Bewußtsein verlieren ließ. Möglicherweise<br />

hatten sich die körpereigenen<br />

elektromagneti schen Ausstrahlungen<br />

nicht vertragen (oder sogar die<br />

ganze Aura).<br />

Klara Lettinsky wurde durch ihre<br />

Doppelgängerin vor einem Unheil bewahrt,<br />

was ihr das Leben rettete. Der<br />

Doppelgänger erfüllte hier also eine<br />

ganz konkrete Funktion, was vielleicht<br />

auch für Wjasemski galt. Nur wis sen wir<br />

leider nicht, was auf seinem Zettel gestanden<br />

hatte.<br />

Der spektakuläre Fall von Mademoiselle<br />

Emilie Sagée ist etwas<br />

anders gelagert. Zum einen war<br />

die Erscheinung der Doppelgängerin<br />

hier nicht immer voll materiell, sondern<br />

eher wie eine Art Astralprojektion. Bei<br />

dem Erlebnis im Ankleideraum waren<br />

beide noch gleichzeitig aktiv tätig, während<br />

bei der Szene im Klassenzimmer<br />

die Erscheinung nur halb materiell und<br />

vollkommen passiv war, so als wäre ein<br />

Teil der Lebenskraft der Lehrerin tatsächlich<br />

ausgetreten. Dies wird noch<br />

untermauert durch den Umstand, daß<br />

Emilie Sagée im Garten sich während<br />

dieser Zeit deutlich träger bewegte.<br />

Außerdem lag hier ein Fall vor, wo<br />

der Doppelgänger ausschließlich von<br />

anderen Personen gesehen wurde.<br />

Wenn man den alten Berichten folgt,<br />

war sich die Lehrerin selbst niemals<br />

der Anwesenheit ihrer Doppelgängerin<br />

bewußt.<br />

Aus diesem Fall kann man den<br />

Schluß ziehen, daß das Auftauchen eines<br />

Doppelgängers ein Prozeß ist, der<br />

sich allmählich und nicht immer vollständig<br />

vollzieht.<br />

Man kann Doppelgängerbegegnungen<br />

nicht pauschal durch „Raum-Zeit-<br />

Versetzungen“ erklären, da ja normalerweise<br />

jeder Mensch in seinem<br />

Universum nur einmal existiert. Folgt<br />

man allerdings der Vielweltenhypothese<br />

Lord Byron<br />

von Everett und Wheeler, so existieren<br />

auch in einer Unzahl von Parallelwelten<br />

identische oder nahezu identische Kopien<br />

von jedem von uns. Es dürfte sich<br />

also bei den Doppelgängererlebnissen<br />

eher um eine Überlappung paralleler<br />

<strong>Welten</strong> handeln.<br />

Dabei muß sich ein Mensch der Anwesenheit<br />

seines Doppelgängers, wie<br />

gesehen, gar nicht bewußt sein. Er muß<br />

nicht einmal am gleichen Ort anwesend<br />

sein. Es gibt nämlich auch zahlreiche<br />

Berichte, nach denen ein Mensch zur<br />

gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten<br />

gesehen wurde.<br />

– 1810, London –<br />

Der englische Staatssekretär Pill traf<br />

in London auf der St. Germain Street<br />

(Nomen est Omen!) den Dichter Lord<br />

Byron, Arm in Arm mit seinem Bruder.<br />

Ein ungewöhnlicher Vorgang, da allgemein<br />

bekannt war, daß Lord Byron<br />

seinerzeit schwer krank an der Cholera<br />

in Griechenland zu Bett lag – eine Tatsache,<br />

die auch durch einen späteren<br />

Briefwechsel der beiden Männer belegbar<br />

ist.<br />

– 19. Jahrhundert, Montreal –<br />

Der Schriftsteller Mark Twain begegnete<br />

auf einem Empfang in Montreal<br />

einer ihm bekannten Dame, die er lange<br />

nicht gesehen hatte. Er wunderte sich,<br />

daß die Dame ihn nicht begrüßen wollte,<br />

sondern sich nur mit anderen Gästen<br />

beschäftigte. Am gleichen Abend erhielt<br />

er die Nachricht, daß die Dame ihn zu<br />

sprechen wünsche. Auf dem Treffen<br />

fragte er sie, wieso sie sich ihm gegenüber<br />

so merkwürdig verhalten habe,<br />

worauf sie verwundert war und ihm versicherte,<br />

erst in dieser Stunde aus Quebec<br />

eingetroffen zu sein.<br />

8<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Es dürfte sich bei den<br />

Doppelgängererlebnissen<br />

eher um eine Überlappung<br />

paralleler <strong>Welten</strong> handeln.<br />

Mark Twain<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 9


Doppelgänger in der Welt des<br />

Mikrokosmos: Verschränkte Ionen<br />

– 20. Jahrhundert, Bonn –<br />

Der Arzt, Psychologe und Schriftsteller<br />

Wladimir Lindenberg berichtet über<br />

folgendes Erlebnis:<br />

„Lu Timmermans war mein Freund.<br />

In der Zeit unserer Studien in Bonn verbrachten<br />

wir zusammen wunderbare<br />

Stunden mit tiefschürfenden Gesprächen.<br />

…<br />

Lu verreiste nach Brüssel, um seinen<br />

Vater, den bekannten Komponisten,<br />

und seinen Verwandten, den Schriftsteller<br />

Felix Timmermans, zu besuchen.<br />

Ich brachte ihn selbst an den Zug. Einige<br />

Tage später überquerte ich die<br />

Remigiusstraße. … Ich schaute mich …<br />

nicht um, ob ein Auto herannahe. Ich<br />

hatte meinen Fuß schon auf die Straße<br />

gesetzt. Da sehe ich auf der anderen<br />

Straßenseite meinen Freund Lu, wie<br />

er mir heftig und mit allen Zeichen des<br />

Entsetzens abwinkt. Ich stutze und trete<br />

wieder auf den Bürgersteig zurück. Im<br />

gleichen Augenblick saust ein Auto an<br />

mir vorbei, das mich unweigerlich überfahren<br />

hätte. Ich holte tief Atem, um<br />

mich von dem Schreck zu erholen, und<br />

will dann Lu für die Errettung danken.<br />

‚Wie seltsam’, dachte ich, ‚er ist doch in<br />

Brüssel!’ Ich suchte ihn und konnte ihn<br />

nicht finden. Ich hatte ihn aber leiblich<br />

gesehen. Ich rief bei seiner Mutter an.<br />

‚Sie haben ihn doch selbst zur Bahn gebracht!’,<br />

meinte sie etwas verärgert.<br />

Einige Tage später schrieb mir Lu:<br />

‚Ich hoffe, daß du gesund bist und dir<br />

nichts zugestoßen ist. Am Montag saß<br />

ich in meinem Zimmer und las, da wurde<br />

ich ganz unvermittelt und ohne jeden<br />

Anlaß, ich hatte gar nicht an dich gedacht,<br />

von einer Angst um dich ergriffen<br />

und von einem Gefühl, ich müßte dich<br />

beschützen. Dieser Zustand dauerte nur<br />

einige Sekunden, dann wich die Angst von<br />

mir. Bitte schreib mir, ob du gesund bist.’“<br />

Diese Fälle zeigen uns noch eine<br />

andere Facette der Doppelgängerbegegnungen.<br />

Hier kam es<br />

nicht zu einem direkten Kontakt, sondern<br />

eine Person wurde an einem Ort<br />

gesehen, obwohl sie sich nachweislich<br />

an einem anderen Ort aufhielt. Der zuletzt<br />

zitierte Fall hatte sogar mit einer<br />

aufsteigenden Emotion und Unruhe bei<br />

der betroffenen Person zu tun. In den<br />

anderen Fällen zeigten sich die Doppelgängerfiguren<br />

wiederum dem Beobachter<br />

gegenüber passiv bis teilnahmslos.<br />

Zwischen den <strong>Welten</strong><br />

Wenn ein Mensch an zwei Orten zugleich<br />

gesehen wird, bezeichnet man<br />

diesen Vorgang auch als Bilokation.<br />

Handelt es sich dagegen um ein Atom,<br />

dann nennt man es Quantenphysik. Wissenschaftlern<br />

des National Institute of<br />

Standards and Technology in Boulder,<br />

Colorado, ist es erstmals gelungen, eine<br />

Begegnung eines Beryllium-Atoms mit<br />

seinem Doppelgänger zu arrangieren.<br />

Hierzu beschossen sie ein noch „unbeobachtetes“<br />

Beryllium-Atom (das<br />

daher noch alle Alternativen als möglich<br />

in sich trug, so wie „Schrödingers<br />

Katze“) mit Laserstrahlen und konnten<br />

es dadurch in zwei identische Kopien<br />

trennen, die sich voneinander nur in<br />

einer einzigen Eigenschaft unterschieden.<br />

Anschließend gelang es ihnen, die<br />

beiden Atome – sozusagen das Original<br />

und seinen Doppelgänger – räumlich<br />

voneinander zu trennen, und zwar<br />

um insgesamt 83 Nanometer (83 Millionstel<br />

Millimeter).<br />

Das klingt nicht sehr bedeutend,<br />

ist aber für ein Atom schon eine gigantische<br />

Di stanz. Die Entfernung ist<br />

so groß, daß man strenggenommen<br />

nicht mehr vom Mikrokosmos sprechen<br />

kann. Makroskopisch mochten<br />

die Wissenschaftler diese Entfernung<br />

allerdings auch noch nicht nennen,<br />

also prägten sie den neuen Begriff der<br />

„Mesoskala“, eines Zwischenbereichs.<br />

Durch diese Mesoskala wird die<br />

Grenze zwischen Mikro- und Makrokosmos<br />

flexibel. Das heißt, die Quantenphysik<br />

dürfte mehr makroskopische<br />

Auswirkungen haben als bislang<br />

vermutet – möglicherweise sogar<br />

makroskopische Doppelgängerbegegnungen.<br />

Crossover<br />

„Es gibt nicht nur ein Exemplar von jeder<br />

Sache. Ich sage bereits zu viel. Eine<br />

Einmischung ist nicht wünschenswert.“<br />

(Der „Beobachter“) Die US-<br />

Serie „Fringe“ ist auf dem Weg zum<br />

Kultstatus. Sie enthält viele dramaturgische<br />

Elemente im Zusammenhang<br />

mit Parallelwelten und Begegnungen<br />

mit Doppelgängern. Was „Fringe“ von<br />

anderen Produktionen des Genres unterscheidet,<br />

ist die Tatsache, daß die<br />

fiktive Serienhandlung teilweise durch<br />

solide wissenschaftliche Fakten unterlegt<br />

ist.<br />

Wenn Sie die Möglichkeit hätten,<br />

kurz – vielleicht für ein oder zwei Tage<br />

– in eine Parallelwelt überzuwechseln:<br />

Wie würden Sie sich fühlen? Mit Sicherheit<br />

ein bißchen unsicher.<br />

Falls Ihre Wahl willkürlich wäre,<br />

könnten Sie sich in der Stadt New<br />

York befinden und feststellen, daß<br />

das World Trade Center noch steht.<br />

Der US-Präsident heißt zwar, wie bei<br />

uns, auch Barack Obama, doch John<br />

F. Kennedy, dessen Ermordung auch<br />

Sie einst beweinten, ist noch am Leben<br />

und hat gerade als Sonderbeauftragter<br />

der Regierung die Leitung einer neugegründeten<br />

Behörde übernommen.<br />

Mit Bargeld können Sie nichts mehr<br />

bezahlen, und von der „Show-Me-<br />

Card“, die man von Ihnen an der Kasse<br />

verlangt, haben Sie noch nie etwas<br />

gehört.<br />

Das ist eine durchaus realistische<br />

Vorstellung! Allerdings - Die<br />

Grenze hin und her zu überschreiten,<br />

ist sehr gefährlich – für Ihr<br />

Bewußtsein, für Ihre Gesundheit – und<br />

für beide Universen…<br />

Verlassen wir die Ebene von „Fringe“<br />

und reden kurz darüber.<br />

Wissenschaftliche Hypothesen über<br />

die Existenz von Parallel welten stammen<br />

von den Quantenphysikern Hugh<br />

Everett und John Wheeler. Die Quantenphysik<br />

besagt, daß es bei einem<br />

Experiment nicht mehr ein einziges,<br />

exakt vorhersagbares Resultat geben<br />

kann, sondern mehrere unterschiedliche<br />

Möglichkeiten. Da man natürlich<br />

10<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


trotzdem nur ein Resultat beobachtet<br />

– was geschieht dann mit den anderen<br />

Alternativen? Und wer trifft die<br />

Auswahl? Da „Gott nicht würfelt“, wie<br />

Einstein sagte, kam man schließlich zu<br />

der Vorstellung, daß jede der Möglichkeiten<br />

auch wirklich real wird. Eine bei<br />

uns, die anderen in (fast) identischen<br />

Parallelwelten.<br />

In diesen Parallelwelten existieren<br />

dann aber nicht nur Atome und Ele-<br />

mentarteilchen, die die Quantenphysiker<br />

beobachten. Es sind vollständige<br />

Universen mit Galaxien, Sternen und<br />

Planeten – und Menschen! Insofern<br />

gibt es in den Parallelwelten auch Doppelgänger<br />

eines jeden von uns. Auch<br />

von Ihnen. Ob der auch gerade jetzt die<br />

<strong>Matrix3000</strong> liest, ist eine andere Frage.<br />

Wie funktioniert ein Crossover – ein<br />

temporäres Überwechseln in eine Parallelwelt?<br />

Es scheint zwei Möglichkeiten<br />

zu geben – entweder durch Technologi-<br />

en, die uns erst in der Zukunft zur Verfügung<br />

stehen werden, oder<br />

mit Hilfe uralten Wissens,<br />

das z. B. in manchen<br />

indianischen Kul-<br />

turen bis heute überliefert ist. Vorsicht<br />

ist jedoch geboten: Ein Crossover öffnet<br />

ein Tor, und durch dieses Tor kann dann<br />

auch zu uns etwas hindurchdringen… ■<br />

Quellen:<br />

Fosar/Bludorf: Fehler in der Matrix.<br />

Peiting 2003<br />

Fosar/Bludorf: Welt am Limit. Peiting 2011<br />

Ballabene, Alfred: Der Doppelgänger.<br />

Wien 1997<br />

Unerklärliche Begegnungen. Time-Life-<br />

Reihe „Geheimnisse des Unbekannten“.<br />

Ein offener String heftet sich mit<br />

seinen Enden an zwei D-Branen<br />

(Paralleluniversen) an und<br />

verbindet sie miteinander.<br />

Nach der<br />

Vieleweltentheorie<br />

gibt es in den<br />

Parallelwelten auch<br />

Doppelgänger eines<br />

jeden von uns.<br />

Bild: Warner Bros. Television, Bad Robot Productions<br />

Szene aus der Kultserie "Fringe":<br />

Die FBI-Agentin Olivia Dunham<br />

trifft auf der "anderen Seite" ihre<br />

Doppelgängerin.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 11


Ein ganz persönliches Erlebnis,<br />

von Johannes von Buttlar erzählt<br />

12<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Universität Melbourne<br />

Flinder Street Station, Melbourne<br />

Es liegt Jahre zurück und<br />

geschah in Australien.<br />

Mein Bericht gibt einen<br />

Vorfall wieder, den man dort<br />

zuallerletzt erwarten würde.<br />

Denn Australien ist nach wie<br />

vor ein Land der Pioniere,<br />

und das Leben spielt sich<br />

größtenteils im Freien ab. .<br />

Eine neue Welt, in der<br />

kein Platz ist für Metaphysik;<br />

so sollte man glauben.<br />

Es passierte 1957, als ich<br />

an der Universität Melbourne<br />

studierte. Die Semesterferien<br />

hatten gerade begonnen,<br />

und ich pflückte Beeren auf<br />

einer riesigen Obstfarm in<br />

den Dandenong Hills, mit<br />

meinem chinesischen Kommilitonen<br />

Ang. Zwei Wochen<br />

waren vergangen, und die Beerenpflükkerei<br />

hing mir zum Halse heraus. Viel<br />

früher als ursprünglich vorgesehen<br />

setzte ich mich in den Zug und fuhr nach<br />

Melbourne zurück. Ang war auf der<br />

Farm geblieben.<br />

Da ich bei Semesterschluß mein<br />

möbliertes Zimmer aufgegeben hatte,<br />

mußte ich mir nun ein neues suchen.<br />

Im Anzeigenteil einer Tageszeitung fand<br />

ich bald ein Angebot. In East Melbourne<br />

war ein Zimmer annonciert, das genau<br />

richtig zu sein schien.<br />

Es war ein brütendheißer Tag. Ich<br />

schlenderte an der Flinder Street Station<br />

vorbei und durchquerte den Park<br />

nach East Melbourne.<br />

Bald erreichte ich die Straße, in der<br />

das Zimmer zu vermieten war. Eine Villa<br />

löste die andere in der Zurückgezogenheit<br />

ihrer weitläufigen Gärten ab. In Gedanken<br />

sah ich meine zukünftige Bleibe<br />

bereits in einem der stattlichen Häuser.<br />

Nun, als sich ausgerechnet „mein<br />

Haus“ als düster und verwaschen herausstellte,<br />

war die Enttäuschung groß.<br />

Es war ein grauer, heruntergekommener<br />

Kasten und dort völlig fehl am Platz.<br />

Ich hätte auf der Stelle<br />

umkehren sollen…<br />

Aber irgendetwas Unerklärliches zog<br />

mich förmlich zu diesem Haus, trieb<br />

mich die wenigen Zementstufen hinauf<br />

bis zur offenen Tür, die vor langer Zeit<br />

einmal dunkelgrün gestrichen war und<br />

deren Farbe jetzt langsam abblätterte.<br />

Eine muffige, dunkle Atmosphäre<br />

schlug mir entgegen. Ich muß noch<br />

einmal betonen, daß von diesem Haus<br />

etwas obskur Anziehendes ausging,<br />

das mich in den Bann schlug. Zögernd<br />

klopfte ich. Drinnen rührte sich etwas,<br />

und jemand kam plattfüßig die Treppe<br />

herunter. Erst als dieser „Jemand“ die<br />

unterste Stufe erreicht hatte, erkannte<br />

ich im dunklen Flur eine Frau; eine<br />

gedrungene, dicke Frau mit großem,<br />

bleichem Gesicht und glatten, fettigen<br />

Haaren.<br />

Sie musterte mich aus kleinen, stechenden<br />

Augen und stellte sich dann als<br />

Zimmerwirtin vor. Ich gab ihr zu verstehen,<br />

daß ich an diesem ausgeschriebenen<br />

Zimmer interessiert sei. Ich benutzte<br />

absichtlich das Wort „interessiert“, da<br />

ich bis zu diesem Augenblick<br />

immer noch glaubte, jederzeit<br />

umkehren zu können.<br />

Wie dem auch sei, für sie<br />

jedenfalls war alles schon geregelt.<br />

Sie führte mich nach<br />

oben, um mir das Zimmer zu<br />

zeigen.<br />

Am Anfang des Flurs, im<br />

ersten Stock, stand eine<br />

Tür offen. Im Vorbeigehen<br />

bemerkte ich ein riesiges<br />

Doppelbett mit einem mickrigen<br />

Mann zwischen einigen<br />

Decken auf blanken Matratzen.<br />

Sechs Kinder tobten um<br />

ihn herum, die er abwech-<br />

selnd anschrie oder ohrfeigte:<br />

Der Hauswirt, wie sich später<br />

herausstellte. Wir passierten<br />

zwei verschlossene Türen. Die dritte<br />

machte die Vermieterin auf, als öffne sie<br />

die Flügeltüren des Versailler Schlosses.<br />

Sie schob mich in einen kahlen<br />

Raum, dessen verblichene zitronengelbe<br />

Wände mich in müder Resignation<br />

anstarrten. Selbst ein Vorhang hätte die<br />

verstaubten Fenster nicht verstecken<br />

können. Das einzige Möbelstück war ein<br />

Bett.<br />

Eigentlich hätte ich<br />

auf der Stelle gehen müssen…<br />

Ich hatte nicht die geringste Veranlassung,<br />

diesen Raum zu mieten. Stattdessen<br />

drückte ich der Wirtin stillschweigend<br />

vier Pfund in die schwitzende<br />

Hand, zog die Tür hinter mir zu und richtete<br />

mich in der neuen Behausung ein.<br />

Das heißt, ich entnahm meinem Koffer<br />

einige Bücher, schob den Türriegel vor,<br />

obwohl ich sonst nicht gerade ängstlich<br />

bin, legte mich hin und las: den alten<br />

Goriot von Balzac.<br />

Nach etwa zehn Minuten klopfte es.<br />

Wer konnte das sein? Meine Freunde<br />

wußten - Gott sei Dank - nicht, daß ich<br />

hier hauste.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 13


Ich öffnete und fand mich einem kleinen<br />

Mann gegenüber, der mich in<br />

Bierdunst einhüllte. Mit kehlig-dunkler<br />

Stimme machte er sich als Zimmernachbar<br />

bekannt und ließ mich wissen,<br />

daß er Neu-Australier polnischer<br />

Herkunft sei. Grund genug, mir auf die<br />

Schulter zu schlagen und in Tränen auszubrechen.<br />

Gleichzeitig hielt er mir eine<br />

Bierflasche hin. „Trink“, sagte er, „ich<br />

bin Schichtarbeiter in der Brauerei und<br />

krieg's umsonst.“ Seine Freizeit verbrachte<br />

er damit, auf dem Rennplatz abwechselnd<br />

zu gewinnen oder zu verlieren.<br />

Und wieder rollten ihm die Tränen<br />

die Wangen herunter. Dabei mußte er<br />

eine Gewinnsträhne gehabt haben, denn<br />

die Pfundnoten hingen ihm bündelweise<br />

aus den Taschen. Ich mußte unbedingt<br />

sein Zimmer sehen. Die Bierkästen<br />

standen kreuz und quer im Zimmer herum,<br />

und an einer Wäscheleine von einer<br />

Wand zur anderen hingen ungefähr ein<br />

Dutzend Salami-Würste. Nach einem<br />

weiteren Bier konnte ich mich loseisen.<br />

Es waren kaum fünf Minuten vergangen,<br />

als es abermals klopfte. Mein<br />

erster Gedanke war, um Himmels willen,<br />

nur nicht schon wieder Wadjislav!<br />

Widerwillig öffnete ich die Tür. Da stand<br />

zu meiner Verwunderung ein langer,<br />

dürrer Mann mit roten Lidern über verwaschenem<br />

Blick.<br />

„Na, wie geht's dir, Kumpel“, begrüßte<br />

er mich in breitestem australischem<br />

Akzent, „ich wohne zwei Türen<br />

weiter, mein Name ist Charles.“<br />

„Du mußt meine Sheila kennenlernen“,<br />

drängte er. In Australien ist Sheila<br />

nicht nur ein Mädchenname, sondern<br />

auch der allgemein benutzte Begriff für<br />

Freundin.<br />

Was blieb mir übrig. Ich folgte Charles<br />

und stellte mir ein großes, schlankes<br />

Mädchen vor, in weißem Kleid und<br />

passendem breitrandigem Sommerhut.<br />

Als Charles die Tür öffnete, bot sich<br />

mir ein geradezu groteskes Bild. Denn<br />

Sheila, in Charles' Schlafanzugjacke<br />

verpackt, hockte wie ein trauriger Papagei<br />

mit roten Ringellöckchen im Bett.<br />

Um die blaßblauen Augen hatte sich das<br />

Make-up aufgelöst und lief in schwarzen<br />

Streifen die Backen entlang.<br />

Auch Charles führte ein möbelloses<br />

Dasein, darum mußten wir uns aufs Bett<br />

setzen. Wie sich ergab, war Sheila die<br />

lokale Prostituierte und philosophierte<br />

gern. Denn als wir so dasaßen, warf sie<br />

plötzlich die Frage auf, ob wir wirklich<br />

sind oder etwa nur träumen, daß wir<br />

sind. Dabei bedachte sie mich mit einem<br />

sorgenvollen, nachdenklichen Blick!<br />

Charles geriet durch Sheilas unerwartete<br />

philosophische Überlegungen derart<br />

in Wut, daß er ihr mit den Worten<br />

„Jetzt merkst du, daß wir sind“, eine<br />

schallende Ohrfeige verpaßte. Beim<br />

nachfolgenden Streit verschwand ich<br />

unbemerkt.<br />

In den kommenden Tagen las ich<br />

fast ohne Unterbrechung…<br />

Nur wenn ich hungrig war, mußte ich in<br />

die Küche hinunter: einen abstoßenden<br />

Raum mit vorhanglosem Fenster und<br />

Ausblick auf die nächste Hauswand. In<br />

der Mitte stand ein schmieriger Tisch<br />

und ein alter Gasherd an der einen<br />

Wand. Ein paar Spinde, für jeden Mieter<br />

einer, vervollständigten die Einrichtung.<br />

Eine vom Bratdunst verklebte, nackte<br />

Glühbirne spendete ein Minimum an<br />

Beleuchtung. Durch den dunkelgrünen<br />

Ölanstrich wurde die unfreundliche Atmosphäre<br />

noch unterstrichen.<br />

Am anderen Ende, gegenüber der<br />

Küchentür, führte eine kleine schmale<br />

Tür zur Besenkammer. Es roch ständig<br />

nach Fisch und verbrannten Würstchen.<br />

Manchmal traf ich dort Charles und<br />

Wadjislav, wenn wir nach Junggesellen-<br />

art kochten.<br />

Etwa nach vier<br />

oder fünf Tagen<br />

hatte ich<br />

das<br />

dringende<br />

Bedürfnis<br />

zu<br />

zeichnen.<br />

Ich<br />

„<br />

Ich hörte ein<br />

leichtes Schlurfen,<br />

das sich auf mich<br />

zubewegte.<br />

Jemand atmete<br />

asthmatisch und<br />

blieb hinter mir<br />

stehen.<br />

<strong>14</strong><br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


esorgte mir also Farbstifte, Papier und<br />

Reißzwecken. Da ich keinen Tisch besaß,<br />

mußte ich die Bögen an der Wand<br />

befestigen.<br />

Es war Nachmittag. Ich zeichnete<br />

eine Männergestalt, deren rechte Hand<br />

zur Faust geballt war, während die linke<br />

eine fragende Geste ausdrücken sollte.<br />

Doch diese linke Hand gelang mir<br />

einfach nicht. Ich hörte damit auf und<br />

skizzierte eine Reihe von Symbolen um<br />

die Gestalt herum: Bäume, Schlangen,<br />

Särge, seitenverkehrte Hakenkreuze,<br />

Kreise und Kirchenfenster.<br />

Im Haus war es ausnahmsweise einmal<br />

ruhig. Charles und Wadjislav waren<br />

nicht da, 'und die Wirtsleute stritten sich<br />

zur Abwechslung einmal nicht.<br />

Ich arbeitete fieberhaft, doch diese<br />

fragende Hand wollte einfach nicht gelingen.<br />

Es dämmerte bereits, trotzdem<br />

arbeitete ich weiter. Dann plötzlich,<br />

ohne jeden Grund, nahm ich die Zeichnung<br />

und ging damit in die Küche.<br />

Dort war es noch dunkler.<br />

Trotzdem befestigte ich meine Zeichnung<br />

neben dem Fenster an der Wand,<br />

um das letzte Abendlicht auszunützen.<br />

Es war vollkommen still.<br />

Ich stand mit angestrengten Augen<br />

vor meiner Zeichnung…<br />

Plötzlich hörte ich ein leichtes Geräusch.<br />

Und ohne mich umzudrehen<br />

wußte ich, daß sich die schmale Tür geöffnet<br />

hatte. Ich war nicht im Geringsten<br />

beunruhigt und starrte weiter auf meine<br />

Zeichnung. Dann hörte ich ein leichtes<br />

Schlurfen, das sich auf mich zubewegte.<br />

Jemand atmete asthmatisch und blieb<br />

hinter mir stehen.<br />

Ich war angespannt.<br />

„Da und dort fehlen Schatten“, sagte<br />

eine dunkle Frauenstimme. Wie hypnotisiert<br />

folgte ich den Anweisungen, und auf<br />

einmal war die vertrackte Hand richtig!<br />

„Die Schlange bedeutet das ‚ānanta‘<br />

- das Unendliche. Der Männerkopf verkörpert<br />

‚brahmarandhra‘ - den Scheitel<br />

des Hauptes, das erhabenste Ziel. Und<br />

die fragende Hand ist das ‚vāma mārga‘<br />

- der Pfad zur linken Hand; der Weg des<br />

‚ānanda‘, der die geheime Quelle und<br />

Förderung des ganzen Daseins ist,<br />

die Seligkeit des Geistes“, erklärte sie<br />

mir weiter. Unbewußt hatte ich Yoga-<br />

Symbole gewählt.<br />

Doch als ich dann hörte: „Endlich<br />

bist du gekommen, ich habe auf dich<br />

gewartet. Jetzt kann ich es dir endlich<br />

geben, denn du bist von adhyaksa erwählt“,<br />

drehte ich mich ärgerlich.um.<br />

Das war mir einfach zuviel! Als ich die<br />

Gestalt vor mir sah, eine zarte, ältere<br />

Frau mit sehr lebendigen dunklen<br />

Augen und zum Knoten gerafftem<br />

schwarzem Haar, das ein helles,<br />

schmales Gesicht einrahmte, verflog<br />

„<br />

Für eine ganze<br />

Weile stand ich<br />

regungslos da,<br />

ohne einen Gedanken<br />

fassen zu können.<br />

mein Unwillen. Sie trug ein braunkariertes<br />

Tweedkostüm mit taillierter<br />

Jacke.<br />

Wortlos wandte sie sich um und<br />

schlürfte zur schmalen Tür zurück, von<br />

der ich angenommen hatte, sie führe in<br />

die Besenkammer. Sie öffnete die Tür,<br />

und ich kann beschwören, daß kein<br />

Licht brannte, als die Fremde dahinter<br />

verschwand.<br />

Ich wartete gespannt, bewegungslos,<br />

eingehüllt in blaugrüne Dämmerung.<br />

Nach einer Weile öffnete sich die<br />

Tür erneut. Unter der Last eines Bücherstapels<br />

gebeugt, kam die kleine<br />

Gestalt wieder auf mich zu. Verblüfft<br />

nahm ich ihr die Bücher ab. Sie wandte<br />

sich wieder der Tür zu und sagte dabei<br />

etwas, von dem ich nur einen Bruchteil<br />

verstand: „...wenn du damit fertig bist,<br />

mußt du sie an den Richtigen weitergeben.“<br />

Sie verschwand. Die Tür klickte<br />

ins Schloß.<br />

Für eine ganze Weile stand ich<br />

regungslos da, …<br />

ohne einen Gedanken fassen zu können.<br />

Endlich trug ich die Bücher in mein Zimmer<br />

hinauf, ließ sie aufs Bett gleiten und<br />

machte Licht.<br />

Zu meiner großen Verwunderung<br />

stellte ich fest, daß es sich um unschätzbar<br />

wertvolle, handgeschriebene alte<br />

Yoga-Bände in englischer Sprache handelte.<br />

In der Einführung stand, daß diese<br />

Bücher für die Auserwählten im Westen<br />

bestimmt und nicht verkäuflich seien.<br />

Ich las, durchflog diese Bände die<br />

ganze Nacht. Und wenn es auch<br />

noch so unglaublich klingt, mir<br />

wurden die Augen geöffnet! Ich entdeckte<br />

Geheimnisse, die ich in keinem<br />

der Yoga-Bücher, die ich ter erwarb, je wiederfand.<br />

spä-<br />

Als ich sie am nächsten Morgen<br />

gegen acht völlig erschöpft aus der Hand<br />

legte, klopfte jemand an die Tür. Draußen<br />

stand Ang, mein chinesischer Stu-<br />

dienfreund. „Wie kannst du nur in einer<br />

so schauderhaften Umgebung leben“,<br />

empörte er sich. „Ich hab dich über tausend<br />

Umwege aufgetrieben, am besten<br />

kommst du gleich mit zu mir.“<br />

Unerklärlich! Auf einmal fühlte ich<br />

mich wieder frei und konnte das Haus<br />

verlassen.<br />

Ich war nicht mehr gefangen.<br />

Meine Habe war schnell gepackt. „Ich<br />

ziehe aus, das restliche Geld können<br />

Sie behalten“, sagte ich der Wirtin.<br />

„Übrigens, wer ist eigentlich die Frau,<br />

die in dem Raum hinter der Küche wohnt?“<br />

„Welche Frau? Welcher Raum?“<br />

fragte die Wirtin perplex.<br />

„Ich meine die schmale Tür in der<br />

Küche, die muß doch in das Zimmer<br />

führen, in dem die alte Frau wohnt?“<br />

Die Wirtin sah mich an, als zweifle sie<br />

an meinem Verstand. „Sie wissen doch<br />

genau, daß dort die Besenkammer ist.“<br />

Ich verließ das Haus mit Ang und<br />

kehrte nie wieder zurück.<br />

Inzwischen sind Jahre vergangen.<br />

Und wenn ich heute darüber nachdenke,<br />

ist mir klar, daß es tatsächlich eine<br />

Besenkammer war. Außerdem trug die<br />

Fremde für Australien die völlig falsche<br />

Kleidung: Man läuft dort nicht im<br />

Tweedkostüm herum, am allerwenigsten<br />

im heißen Sommer.<br />

Und noch etwas - das kam mir allerdings<br />

erst später ins Bewußtsein -<br />

die Fremde sprach mit einem starken<br />

schottischen Akzent.<br />

Und die Yoga-Bände?<br />

Die habe ich später an den Richtigen<br />

weitergegeben, das weiß ich bestimmt. ■<br />

Der Bestsellerautor Johannes Freiherr<br />

Treusch von Buttlar-<br />

Brandenfels ist in<br />

Berlin geboren und<br />

in Australien und<br />

England aufgewachsen.<br />

Er zählt zu den<br />

auflagenstärksten<br />

Autoren der Gegenwart.<br />

„Johannes von Buttlar beginnt dort zu<br />

erzählen, wo ein Science-Fiction-Autor<br />

von der Wirklichkeit eingeholt wird und<br />

Wissenschaftler nicht die richtigen Worte<br />

finden.“ Für das ZDF drehte Johannes von<br />

Buttlar „Auf den Spuren der Weltformel“.<br />

International hat er mit seinen Themen über<br />

Astrophysik, Kosmologie, Terraforming<br />

und die Möglichkeit außerirdischen Lebens<br />

Aufsehen erregt.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 15


Der Begriff der mysteriösen „Men in<br />

Black“ ist uns allen mehr oder weniger<br />

bekannt. Die „Lady in Black“ wurde<br />

dagegen eher durch den romantischen<br />

Rocksong von Uriah Heep unsterblich<br />

gemacht. Meine Frau und Co-Autorin<br />

benutzt ein Blackberry-Handy und weigert<br />

sich, eine andere Marke überhaupt<br />

in Betracht zu ziehen. Und doch war alles<br />

ganz normal. Bis mir eine „Lady in<br />

Black“ über den Weg lief, die scheinbar<br />

im Jahre 1928 mit einem Handy nierte…<br />

telefo-<br />

Am 6. Januar 1928 fand in Hollywood<br />

die Premiere des Charlie-<br />

Chaplin-Films „Der Circus“ statt.<br />

Für die damalige Zeit durchaus ein Medienereignis,<br />

und so filmte ein Kameramann<br />

einige dokumentarische Szenen<br />

vom Kommen und Gehen der Premierengäste.<br />

Genau so, wie es jedes Jahr<br />

bei der Berlinale in Berlin auch der Fall<br />

ist. Nur heute alles etwas moderner.<br />

Jahrzehntelang führte das etwa<br />

sechs Minuten lange Filmdokument<br />

ein Schattendasein und war im Grunde<br />

vollkommen in Vergessenheit geraten,<br />

allenfalls Cineasten bekannt.<br />

Der Filmregisseur George Clarke<br />

aus Belfast ist – schon aufgrund seines<br />

Berufs – ein großer Kinoliebhaber.<br />

Insbesondere ist er ein begeisterter<br />

Fan des großen Charlie Chaplin. Und so<br />

kaufte er sich eines Tages eine DVD-Box<br />

mit einer Chaplin-Gesamtausgabe. Wie<br />

es meistens bei kommerziell vertriebenen<br />

Videos der Fall ist, enthielten die<br />

DVDs über die eigentlichen Filme hinaus<br />

noch allerlei Bonusmaterial. Und<br />

so fand George Clarke auf der DVD mit<br />

dem Stummfilm „Der Circus“ den bereits<br />

erwähnten filmischen Premierenbericht.<br />

Der Auftritt der Lady<br />

Mehr als 80 Jahre nach der Filmpremiere<br />

entdeckte George Clarke auf dem<br />

Autoverkehr auf dem Hollywood-<br />

Boulevard, 1928.<br />

Dokumentarfilm<br />

jedoch<br />

eine Szene, die ihm fast den<br />

Atem raubte. In der Umgebung<br />

des Premierenkinos<br />

waren allerlei Tierattrappen<br />

aufgebaut. So stand vor dem<br />

Haupteingang ein großer<br />

Elefant, anderswo ein Kamel<br />

und ein Zebra aus Pappmaché.<br />

Als der Kameramann<br />

bei seinen Bemühungen,<br />

das Flair der<br />

Kinopremiere<br />

einzufangen,<br />

zum Zebra<br />

schwenkte, ging dort eine Passantin<br />

vorbei. Die Frau hielt beim Laufen ihre<br />

linke Hand an ihr Ohr, und zwar auf eine<br />

Weise, die wir alle kennen - so als ob sie<br />

mit einem Handy telefonieren würde.<br />

(Siehe Abb. auf S. 18)<br />

Ein Handy im Jahre 1928? Hatte der<br />

Kameramann damals per Zufall eine<br />

Zeitreisende auf seinen Film bekommen?<br />

Oder ist das Material eine Fälschung?<br />

Oder gibt es noch eine andere<br />

Erklärung? George Clarke hat bis heute<br />

keine gefunden.<br />

Sieht es nicht tatsächlich so aus, als<br />

ob die alte Frau, die rechts neben<br />

dem Zebra die Straße entlanggeht,<br />

mit einem Handy telefonieren würde?<br />

Bevor wir tiefer in die Suche nach<br />

Antworten auf diese Frage einsteigen,<br />

zunächst zwei grundsätzliche Bemerkungen.<br />

Eine ganze Reihe „standardisierter“<br />

Erklärungen in solch mysteriösen<br />

Fällen scheidet nämlich diesmal<br />

von vornherein aus:<br />

1. Das Video mit der geheimnisvollen<br />

Szene kann unmöglich eine Fälschung<br />

sein, denn es stammt nicht - wie sonst<br />

leider meist üblich - aus dubioser Quelle.<br />

Es ist Teil einer kommerziell vertriebenen<br />

DVD-Box, die immerhin von der<br />

Weltfirma Warner Brothers Home Video<br />

produziert wurde (die Original-DVD liegt<br />

mir vor).<br />

2. Damit wird auch<br />

ein weiteres, oft geäußertes<br />

Argument<br />

hinfällig, daß nämlich<br />

die Person, die<br />

mit dem seltsamen<br />

Phänomen an die<br />

Ö f f e n t l i c h k e i t<br />

ging, damit nur<br />

Aufmerksamkeit<br />

erregen<br />

und sich wichtig<br />

machen<br />

will.<br />

Selbst<br />

wenn das Video<br />

nicht echt<br />

wäre, so hätte es<br />

auf keinen Fall<br />

George<br />

Clarke<br />

gefälscht,<br />

sondern<br />

allenfalls<br />

die Firma Warner<br />

Brothers<br />

bzw. irgend jemand,<br />

von dem<br />

Warner<br />

Brothers<br />

den Film<br />

gekauft haben<br />

mag. Eine solche<br />

Annahme<br />

erscheint - bei<br />

allem Respekt - doch reichlich an den<br />

Haaren herbeigezogen. Weder Warner<br />

Brothers noch George Clarke dürften<br />

es nötig haben, auf diese Weise für sich<br />

Publicity zu machen, zumal „paranormale“<br />

Phänomene sicherlich nach wie<br />

vor ungeeignet sind, um im Big Business<br />

Pluspunkte zu sammeln. George<br />

Clarke ist zwar ein freier Regisseur,<br />

der bislang (noch?) nicht für die großen<br />

Filmstudios arbeitet, doch sein erster<br />

Spielfilm „Battle of the Bone“ erregte<br />

international Aufmerksamkeit und wurde<br />

2008 auf einem Filmfestival in Florida<br />

mit dem Audience Choice Award (Publikumspreis)<br />

ausgezeichnet.<br />

Nachdem das geklärt ist, lohnt es<br />

sich, sich tiefere Gedanken zu machen,<br />

wie die mysteriöse Filmszene zustandegekommen<br />

sein mag.<br />

Eine Zeitreisende?<br />

Die Hypothese, daß dort eine „Zeitreisende“<br />

gefilmt wurde, ist natürlich verlockend,<br />

doch sie hat ihre Tücken.<br />

Mit wem, so lautet die berechtigte<br />

Frage, hätte sie 1928 eigentlich mit dem<br />

Handy telefonieren können? Es gab<br />

schließlich damals niemand anderen,<br />

der ebenfalls ein Handy gehabt hätte.<br />

Na gut, es gab schon Festnetztelefone,<br />

die man vom Handy aus auch hätte anrufen<br />

können. Nur - wie hätte das Handy<br />

eine Verbindung zu einem Festnetztele-<br />

16<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Lady<br />

Black<br />

in<br />

Ein Handy im Jahre 1928?<br />

Franz Bludorf<br />

Grauman's Chinese Theatre<br />

- heute und im Jahre 1928. In diesem Kino<br />

fand die Premiere des Charlie-Chaplin-<br />

Films "Der Circus" statt.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 17


Die „Lady in Black“ – Szenenbild aus dem Dokumentarfilm<br />

„Charlie Chaplin – Der Circus – Die Premiere<br />

in Hollywood [1928]“. Eine Frau läuft ins Bild hinein,<br />

die mit einem Handy zu telefonieren scheint.<br />

George Clarke<br />

fon anno 1928 aufbauen sollen? Mobilfunkmasten<br />

gab es schließlich damals<br />

auch noch nicht.<br />

Das Original des Videos befindet sich<br />

auf einer DVD aus der „Charlie Chaplin<br />

Collection“ von Warner Brothers Home<br />

Video und kann dort von jedem überprüft<br />

werden.<br />

Um endgültig zu klären, ob das auf<br />

der DVD enthaltene Video wirklich ein<br />

unverfälschtes Original aus dem Jahre<br />

1928 ist, wäre eine wissenschaftliche<br />

Untersuchung des Films notwendig,<br />

und zwar nicht der digitalisierten Version<br />

(mit Software kann man heute vieles<br />

machen), sondern des ursprünglichen<br />

Zelluloid-Films, der für die Erstellung<br />

der digitalen Version auf der DVD verwendet<br />

wurde. Dieser Film müßte ja<br />

noch in den Archiven von Warner Brothers<br />

lagern. Stammt das Filmmaterial<br />

tatsächlich aus den Zwanziger Jahren?<br />

Gibt es verdächtige Schnittstellen oder<br />

Hinweise auf eventuelle Überblendungen<br />

oder Doppelbelichtungen? Es müßte<br />

auch z. B. geklärt werden, inwieweit<br />

Perspektiven und Schattenwürfe (z.<br />

B. des „Handys“ auf dem Gesicht der<br />

Frau) bei den herrschenden Beleuchtungsverhältnissen<br />

authentisch sind.<br />

In den zwanziger Jahren des 20.<br />

Jahrhunderts war der Stand der<br />

Technik noch anders als heute, und<br />

das müßte sich bei historischen Filmaufnahmen<br />

nachprüfbar zeigen.<br />

Ich zeigte den Filmausschnitt einem<br />

erfahrenen Kommissar der Kriminalpolizei,<br />

der sich das Videodokument<br />

mehrmals aufmerksam ansah und<br />

dabei insbesondere auf Schattenwürfe<br />

achtete. Es war faszinierend zu beobachten,<br />

welche Details für diesen<br />

erfahrenen Ermittler wichtig waren.<br />

Unterscheidet sich der Schattenwurf<br />

der Frau von dem anderer Passanten?<br />

Wird ihr Schatten an unregelmäßigen<br />

Oberflächen, z. B. beim Übergang vom<br />

Straßenpflaster zur Hauswand, korrekt<br />

gebrochen? Abschließendes Urteil des<br />

Kommissars – der Film ist echt.<br />

Handy oder Hörrohr?<br />

War die Frau auf dem Film etwa<br />

schwerhörig? Im Gegensatz zu heute,<br />

wo es elektronische Hörhilfen gibt, die<br />

fast unsichtbar im oder hinter dem Ohr<br />

verschwinden, benutzte man im 19.<br />

Jahrhundert Hörrohre, die ans Ohr ge-<br />

halten wurden und die teils noch bis in<br />

die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

in Gebrauch waren.<br />

Solch ein Hörrohr ist auf Seite 19<br />

oben zu sehen. Man sieht, daß die Frau<br />

etwas Vergleichbares offenbar nicht<br />

ans Ohr hält (im Film ist es besser zu<br />

erkennen als auf den statischen Szenenfotos,<br />

da bei den bewegten Bildern<br />

die Unschärfe weniger störend ist).<br />

Modernere Versionen akustisch-mechanischer<br />

Hörhilfen, wie sie in den<br />

zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

aufkamen, besitzen oft schon<br />

einen Clip, um sie hinter dem Ohr festzuklemmen.<br />

Sie müssen also nicht mit<br />

der Hand festgehalten werden.<br />

Dann muß man natürlich auch den<br />

Kontext beachten, in dem die Filmaufnahme<br />

entstanden ist. Wenn jemand in<br />

früheren Zeiten ein Hörrohr benutzte,<br />

so lief er nicht pausenlos damit herum,<br />

wie man aus historischen Filmen<br />

weiß. Man hielt das Gerät nur dann ans<br />

Ohr, wenn jemand zu einem sprach und<br />

man es hören wollte. Diese Frau war<br />

aber allein, es gab niemand, der zu ihr<br />

sprechen konnte. Wieso sollte sie also<br />

die ganze Zeit ein Hörrohr ans Ohr gehalten<br />

haben?<br />

18<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Historisches Hörrohr,<br />

Ende 19. Jh.<br />

George Clarke hat bei der<br />

Analyse der Filmszene all<br />

sein technisches Wissen als<br />

Regisseur und Filmemacher in die<br />

Waag schale geworfen, hat Passagen<br />

in Zeitlupe und Einzelbildschaltung<br />

angeschaut und diese teilweise auch<br />

veröffentlicht. Er kommt zu der Überzeugung,<br />

daß die Frau in dieser Szene<br />

kein Hörrohr benutzt, und man muß<br />

ihm beipflichten. Clarke ist kein Fanatiker<br />

und besteht keineswegs auf einer<br />

„Zeitreisen-Hypothese“. Er ist nur<br />

neugierig und würde gern wissen, was<br />

in diesem Filmausschnitt eigentlich zu<br />

sehen ist.<br />

Was für Alternativen gäbe es noch?<br />

Die Frau kratzt sich nicht einfach nur<br />

am Ohr oder so etwas. Die ganze Zeit,<br />

während der sie im Bild zu sehen ist,<br />

bleibt die Hand in der gleichen Position.<br />

Auch sonst weist alles - z. B. die<br />

Stellung der Finger - darauf hin, daß<br />

sie einen kleinen Gegenstand ans<br />

Ohr hält.<br />

Im Film sieht man sogar noch<br />

mehr. Während die Frau weitergeht<br />

und dabei ständig ihre Hand mit dem<br />

mysteriösen Gegenstand ans Ohr hält,<br />

bewegen sich ihre Lippen. Sie spricht!<br />

Ganz deutlich erkennt man dies in dem<br />

Augenblick, wenn sie sich kurz zur Kamera<br />

hinwendet. Leider endet die Szene<br />

genau in diesem Moment, da der<br />

Kameramann auf den Haupteingang<br />

mit dem Elefanten überblendet.<br />

Trotzdem besteht kein Zweifel<br />

daran, daß die Frau spricht, und da<br />

niemand bei ihr ist, zu dem sie sprechen<br />

kann, führt sie entweder Selbst -<br />

gespräche, wobei sie irgend einen<br />

mysteriösen Gegenstand ohne erkennbaren<br />

Grund ans Ohr hält (sicher<br />

eine reichlich abstrus konstruierte<br />

Möglichkeit). Oder - plausibler - sie<br />

spricht zu dem Gerät, das sie ans Ohr<br />

hält. Und damit wären wir schon wieder<br />

beim Handy...<br />

Eigentlich eine fast lückenlose Indizienkette,<br />

die nur einen Schluß zuläßt:<br />

Die Frau führt ein Mobilfunkgespräch.<br />

Nur kann das eigentlich gar nicht sein,<br />

wie wir gesehen haben. Die Filmszene<br />

bleibt mysteriös und wird sicher noch<br />

lange Zeit für Diskussionen sorgen.<br />

Gravitation beendet Kontroverse<br />

Nehmen wir an, eine Frau geht in Los<br />

Angeles spazieren und telefoniert dabei<br />

mit ihrem Handy. Aus irgendeinem<br />

Grund wird sie vorübergehend ins Jahr<br />

1928 versetzt. Ins Gespräch vertieft,<br />

bemerkt sie vielleicht gar nichts davon,<br />

höchstens, daß ihre Verbindung gestört<br />

ist. Diese Variante würde den Widerspruch<br />

mit dem 1928 unbenutzbaren<br />

Handy auflösen. Nur<br />

leider hat diese Geschichte einen<br />

Haken. Die Frau auf dem Film ist nicht<br />

nach heutiger Mode gekleidet, sondern<br />

stilecht für die zwanziger Jahre. Das<br />

paßt nicht zu der ungewollten und unbewußten<br />

Raum-Zeit-Versetzung.<br />

Wäre die Frau dagegen eine richtige<br />

Zeitreisende, die sich mit einer uns noch<br />

unbekannten Technologie bewußt und<br />

gewollt ins Jahr 1928 versetzte, dann<br />

wäre es naheliegend, daß sie sich nach<br />

der damaligen Mode kleidete, um nicht<br />

aufzufallen. Nur dann stellt sich wieder<br />

die Frage: Wozu hatte sie das Handy dabei?<br />

Die Verwendung eines damals unbekannten<br />

Gerätes hätte sie der Gefahr<br />

ausgesetzt, daß ihre Tarnung aufflog,<br />

und benutzbar wäre das Handy sowieso<br />

nicht gewesen.<br />

Aber führen wir diesen Gedanken<br />

ruhig noch ein bißchen weiter. Der Widerspruch<br />

setzt voraus, daß die Frau ein<br />

heutiges Handy benutzte. Diese Vorannahme<br />

ist natürlich unberechtigt, da<br />

wir heute noch gar keine Zeitreisetechnologie<br />

haben. Eines Tages wird es sie<br />

geben, und wer weiß, was für Handys<br />

die Menschen dann haben werden?<br />

Vielleicht arbeiten sie nicht mehr mit<br />

Masten, vielleicht nicht einmal mehr<br />

mit elektromagnetischen Wellen, sonderz.<br />

B. mit Gravitationswellen?<br />

Bereits heute laufen wissenschaftliche<br />

Experimente, mit<br />

Hilfe von Gravitationswellen<br />

auf der Basis von<br />

Global Scaling eine<br />

neue Art von Mobilfunkkommunikation<br />

zu entwikkeln<br />

- auch um<br />

gesundheitss<br />

c h ä d l i c h e<br />

M o b i l f u n k -<br />

wellen zu<br />

vermeiden.<br />

Doch ein<br />

„ G r a v i t a t i -<br />

ons-Handy“<br />

der<br />

Zukunft<br />

könnte<br />

nicht<br />

nur<br />

gesünder<br />

sein, es könnte<br />

auch<br />

Dimensionsbarrieren<br />

in<br />

eine<br />

Parallelwelt<br />

durchbrechen<br />

und<br />

damit eine Kommunikation<br />

zwischen den Realitäten<br />

ermöglichen. Wir wissen<br />

ja bereits, daß die Gravitation<br />

den Hyperraum<br />

überbrücken kann.<br />

Das würde bedeuten, die<br />

Frau im Film könnte<br />

tatsächlich eine Zeitreisende<br />

gewesen sein, und mit Hilfe<br />

ihres Handys sprach sie vielleicht<br />

sogar mit ihren Freunden „daheim in<br />

der Zukunft“. In „unserer“ Zukunft<br />

im Jahre 2011 allerdings bestimmt<br />

nicht. Es klingt phantastisch und ist<br />

sicher auch noch hoch spekulativ,<br />

aber diese Erklärung beseitigt die<br />

Widersprüche, die in den Filmaufnahmen<br />

sichtbar werden, und steht<br />

im Einklang mit modernsten physikalischen<br />

Denkmodellen. Vielleicht<br />

wird der unscheinbare kleine Film<br />

eines Tages für uns alle wichtiger<br />

sein, als wir es uns im Moment vorstellen<br />

können.<br />

Heraklit sagte einst, die Zeit fließe<br />

gleichmäßig dahin - „Panta rhei“. Für<br />

Einstein dagegen war Zeit „relativ“.<br />

Heute wissen wir: Die Zeit ist flexibel,<br />

und wenn wir sie zu kontrollieren lernen,<br />

können vielleicht auch wir eines<br />

Tages bei einer Filmpremiere von<br />

Charlie Chaplin live dabei sein. ■<br />

Quellen:<br />

Fosar/Bludorf: Welt am Limit. Peiting 2011.<br />

The Chaplin Collection 1. Warner Home<br />

Video 2003.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 19


Das<br />

Mothman-<br />

RätselRoland M. Horn<br />

Der „Mothman“ ist eine Gestalt, die es<br />

eigentlich gar nicht geben dürfte. Dieses<br />

gigantische geflügelte Wesen, dessen<br />

Augen oft als glühend rot bezeichnet<br />

werden, spukte in den Jahren 1966-<br />

1968 in Point Pleasant, West-Virginia.<br />

Es war der 15. November 1966, als<br />

zwei junge Paare aus diesem Ort,<br />

Roger Scarberry und seine Frau<br />

sowie Steve Malette und seine bessere<br />

Hälfte mit dem Auto unterwegs waren.<br />

Sie hielten Ausschau nach Freunden,<br />

aber niemand von ihnen schien in jener<br />

Nacht unterwegs zu sein. Der 18jährige<br />

Roger saß am Steuer. Ziellos fuhren sie<br />

durch die Gegend und kehrten schließlich<br />

zu einem alten Generatoren-Werk<br />

zurück. Sie befanden sich nun nahe am<br />

unverschlossenen Tor. Als sie längs<br />

am Gelände entlangfuhren, schnappte<br />

Linda Scarberry plötzlich nach Luft. Sie<br />

alle blickten in die Dunkelheit und sahen<br />

zwei hellrote ringförmige Objekte.<br />

Sie hatten einen Durchmesser von etwa<br />

fünf Zentimetern, die etwa 15 Zentimeter<br />

auseinander lagen. Roger trat auf<br />

die Bremsen. „Was ist los?“ fragte Mary<br />

Malette, die auf dem Rücksitz saß.<br />

Die Lichter bewegten sich nun von<br />

dem Gebäude weg, und nun konnte man<br />

ein riesiges „Tier“ erkennen, das wie<br />

ein Mann geformt, aber größer - etwa<br />

2.10 Meter - war. Das Wesen hatte große<br />

Flügel, die hinten gefaltet waren.<br />

Die Augen des Wesens erinnerten an<br />

Autoscheinwerfer. Roger beschrieb<br />

sie als „hypnotisch“. Für die Dauer von<br />

etwa einer Minute konnte er nur in diese<br />

glühenden Augen starren. Das Wesen<br />

hatte eine graue Farbe und lief auf<br />

kräftigen menschenähnlichen Beinen.<br />

Es bewegte sich schnell und schob sich<br />

in Richtung des offenen Generatoren-<br />

Werkes, wo es die Tür aus den Angeln<br />

hob. „Laßt uns von hier verschwinden“,<br />

schrie Steve, und nun kam auch Roger<br />

endlich wieder zur Besinnung und trat<br />

aufs Gaspedal, schoß durch die Tore<br />

und fuhr, so schnell er konnte, davon.<br />

Plötzlich sahen sie ein ähnliches Wesen,<br />

das auf einem kleinen Hügel neben<br />

der Straße stand. Als sie eiligst an<br />

ihm vorbeigefahren waren, spreizte es<br />

seine Flügel, hob ab und verschwand<br />

in der Luft. Es schien den Vieren zu folgen,<br />

wie das Paar auf dem Rücksitz entsetzt<br />

feststellte. Roger fuhr durchweg<br />

170 Stundenkilometer, und der „Vogel“<br />

befand sich rechts über ihnen. Es gab<br />

keinen Flügelschlag. Frau Malette hörte<br />

ein Geräusch, das wie das Quieken einer<br />

Maus klang. Bis zur Stadtgrenze folgte<br />

das Wesen den beiden Paaren. Dort entdeckten<br />

sie am Straßenrand einen großen<br />

toten Hund.<br />

Unverzüglich eilten die vier zum Sheriff,<br />

dem sie ihre Geschichte erzählten.<br />

Deputy Millard Halstead sagte später,<br />

daß er die vier jungen Leute schon lange<br />

kannte und daß sie tatsächlich sehr<br />

erschrocken waren. Er nahm sie sehr<br />

ernst. Der Deputy folgte nun Rogers<br />

Wagen zurück zum Gebiet, in dem die<br />

Vier ihre merkwürdige Begegnung hatten.<br />

Als sie die Stadtgrenze verließen,<br />

fiel ihnen auf, daß der tote Hund verschwunden<br />

war. Wieder an der Fabrik<br />

angelangt, fand sich keine Spur mehr<br />

von dem merkwürdigen Wesen. Halstead<br />

stellte den Polizeifunk ein, und<br />

ein sehr lautes ohrenbetäubendes und<br />

entstellt klingendes Geräusch drang<br />

aus den Sprechern, die die Stimme der<br />

Polizei-Nachrichten aus Point Pleasant<br />

übertönte. Es war ein lautes Geräusch,<br />

das wie eine Aufnahme klang, die mit<br />

hoher Geschwindigkeit abgespielt wurde.<br />

Schnell schaltete Halstead sein Auto<br />

aus. Verblüfft sah der erfahrene Cop<br />

nach hinten, sagte jedoch nichts. Aber<br />

er war davon überzeugt, daß hier etwas<br />

Merkwürdiges vor sich ging.<br />

Am nächsten Morgen berief der<br />

Sheriff George Johnson eine Pressekonferenz<br />

ein. Lokale Reporter<br />

interviewten die Zeugen. Mary Hyre,<br />

eine örtliche Zeitungsherausgeberin,<br />

telegrafierte die Story an AP, und an<br />

20<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


jenem Abend war der große „Vogel“<br />

überall im Ohio-Tal die Hauptschlagzeile.<br />

Die Kreatur bekam nun auch<br />

einen Namen: Mothman. 1<br />

Jagd auf den Mothman<br />

Am 16. November 1966 bewegte sich<br />

ein rotes Licht am Himmel in Richtung<br />

TNT-Gebiet, jenem stillgelegten Millitärdistrikt,<br />

in der die Scarberrys ihre<br />

rätselhafte Begegnung hatten. Eine<br />

Menge Leute beobachteten es. Raymond<br />

Wamsley und seine Frau sowie<br />

Frau Marvella Bennett mit ihrem Baby<br />

beobachteten und rätselten. Sie waren<br />

sich sicher, daß es sich nicht um ein<br />

Flugzeug handelte. Aber was es war,<br />

konnten sie sich nicht erklären.<br />

Interessanterweise waren die drei vermutlich<br />

die einzigen in der Menschenmenge,<br />

die nicht auf „Mothman-Jagd“<br />

waren. Sie wollten eigentlich nur die die<br />

Familie von Ralph Thomas besuchen, die<br />

in einem Bungalow in der Nähe wohnte.<br />

Herr Thomas war der Superintendent<br />

der Trojan-U.S.-Operationen in dieser<br />

Gegend. Seine Frau Virginia war eine<br />

schmächtige Frau, von der gesagt wurde,<br />

daß sie den zweiten Blick hatte. Sie<br />

hatte mehrere Unfälle und lokale Ereignisse<br />

über Jahre hinweg exakt vorausgesagt.<br />

Frau Thomas war sorgsam darauf<br />

bedacht, keine Aufmerksamkeit zu<br />

erwecken, und nur ihre Freunde wußten<br />

von ihrer bemerkenswerten Fähigkeit.<br />

Sie war tief religiös und ging häufig zur<br />

Kirche. Die Wamsleys fanden nur drei<br />

der Thomas-Kinder - Rickie, Conny und<br />

Vicky - zu Hause vor. Nachdem sie einige<br />

Worte mit den Jugendlichen gewechselt<br />

hatten, gingen sie zurück zu ihrem<br />

Wagen. Aus der Entfernung konnten sie<br />

einige Gewehrfeuerschüsse hören, die<br />

aus der Richtung des Kraftwerks kamen.<br />

Plötzlich bewegte sich eine Gestalt<br />

in der Dunkelheit hinter dem parkenden<br />

Auto. Frau Bennett hatte den Eindruck,<br />

als ob die Gestalt lag. Doch schnell erhob<br />

sie sich vom Boden. Es war ein<br />

großes graues Etwas, größer als ein<br />

Mann, und sie hatte furchterregende,<br />

glühend rote Augen. Frau Bennett stieß<br />

einen Schrei aus und ließ das Baby in<br />

ihren Armen fallen. Das Kind begann<br />

zu schreien, eher beleidigt als verletzt,<br />

aber ihre Mutter war nicht in der Lage,<br />

es aufzuheben. Sie stand da wie gelähmt<br />

und schien durch die leuchtenden roten<br />

Kreise am oberen Ende der turmhohen<br />

kopflosen Kreatur hypnotisiert zu sein.<br />

Raymond Wamsley schnappte sich die<br />

paralysierte Frau und das Kind, und<br />

dann rannten alle zurück zum Haus,<br />

schlugen die Tür zu und verriegelten<br />

sie. Sie vernahmen ein Geräusch, das<br />

aus dem Hauseingang kam, und zwei<br />

rote Augen spähten durch ein Fenster.<br />

Die Frau und das Kind wurden hysterisch,<br />

während Wamsley die Polizei<br />

rief. Mittlerweile war es 21 Uhr. Als die<br />

Polizei eintraf, war die Kreatur bereits<br />

verschwunden. 2 Hunderte von Leuten<br />

waren weniger als zwei Kilometer<br />

entfernt und bekamen nichts von der<br />

Angelegenheit mit, bis sie am nächsten<br />

Tag aus der Zeitung von dem Vorfall<br />

erfuhren.<br />

Mothman Zeichnung © swyattart<br />

Die Gestalt war ein<br />

großes graues Etwas,<br />

größer als ein Mann,<br />

und sie hatte<br />

furchterregende,<br />

glühend rote Augen.<br />

1<br />

Keel 1991, S. 58 ff<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 21


Szenenfoto aus "Die Mothman-Prophezeiungen":<br />

Ein junges Paar wird während einer Autofahrt<br />

von dem rätselhaften Mothman in Angst und<br />

Schrecken versetzt.<br />

Eine Mothman-Sichtungswelle<br />

Es gab weitere Sichtungen, und eine<br />

wahre „Mothman-Sichtungswelle“ folgte.<br />

Es gab Berichte aus den Städten<br />

Mason, Lincom, Longan, Kanwha und<br />

Nicholas. Menschen fuhren Hunderte<br />

von Kilometern zum TNT-Gebiet, in der<br />

Hoffnung, die Kreatur zu Gesicht zu bekommen.<br />

Eine Merkwürdigkeit war, daß das<br />

Wesen besonders an menstruierenden<br />

Frauen interessiert zu sein schien.<br />

Fünf Teenager fuhren in der Nacht<br />

des 20. November den Cambells Creek<br />

entlang und bekamen den Schock ihres<br />

Lebens, als in ihrem Scheinwerferlicht<br />

plötzlich eine vogelähnliche, aber<br />

menschengroße Kreatur neben einem<br />

Felsenbruchstück stehen sahen. Sie<br />

machte kehrt und rannte in die Wälder.<br />

Den Teenagern wurde nicht geglaubt,<br />

aber sie beteuerten, daß sie das Wesen<br />

tatsächlich gesehen hätten.<br />

Ein älterer Geschäftsmann aus Point<br />

Pleasant sah „Mothman“ in seinem Vorgarten<br />

stehen. Er ging nach draußen, um<br />

zu sehen, worum sein Hund bellte, und<br />

sah diese ungefähr zwei Meter große<br />

graue Gestalt mit den flammenden, direkt<br />

auf den Schultern sitzenden Augen.<br />

Einige Minuten lang stand er wie gelähmt<br />

da. Er merkte in dieser Zeitspanne nicht,<br />

wie die Zeit verstrich. Plötzlich flog die<br />

Kreatur weg, und der Mann taumelte zurück<br />

zum Haus. Er war so blaß und erschüttert,<br />

daß seine Frau dachte, er habe<br />

einen Herzanfall erlitten. 3<br />

Am 24. November sahen vier Leute,<br />

zwei Erwachsene und zwei Kinder,<br />

die durch das TNT-Gebiet fuhren, eine<br />

gigantische fliegende Gestalt mit roten<br />

Augen.<br />

Das Chaos wuchs, und Fernsehteams<br />

und „Mothman-Jäger“ überschwemmten<br />

nun das Gebiet. 4<br />

Der Erforscher des Unbekannten<br />

John A. Keel beschreibt in seinem Buch<br />

Die Mothman-Prophecies eine ganze<br />

Reihe derartiger Erscheinungen.<br />

Die „Mothman-Sichtungswelle“ ging<br />

mit einer lokalen UFO-Sichtungswelle<br />

einher. Unzählige Menschen sahen unbekannte<br />

fliegende Objekte mit roten<br />

und grünen Lichtern,<br />

aber ohne Flügel bzw.<br />

Tragflächen. Zur gleichen<br />

Zeit wurden auch<br />

parapsychologische<br />

Erscheinungen wie<br />

beispielsweise Poltergeistphänomene<br />

vermerkt. Bei Keel,<br />

der zu jener Zeit vor<br />

Ort recherchierte,<br />

meldeten sich - neben<br />

dem bekannten<br />

UFO-Kontaktler Woodrow Derenberger -<br />

sogenannte stille Kontaktler, das waren<br />

Personen, die behaupteten, von Außerirdischen<br />

kontaktiert zu werden. Allerdings<br />

offenbarten sie sich nur Keel, man<br />

kann ihnen also im Gegensatz zu vielen<br />

„UFO-Kontaktlern“, die in den Jahren zuvor<br />

auftraten, keine Geltungssucht oder<br />

ein Spekulieren auf finanziellen Gewinn<br />

nachsagen. Viele dieser „stillen Kontaktler“<br />

prophezeiten lokale oder globale Ereignisse,<br />

die zum Teil eintrafen, zum Teil<br />

aber auch nicht. Aliens wurden gesichtet,<br />

die aber nicht dem Erscheinungsbild entsprachen,<br />

das wir in der gängigen Literatur<br />

vorfinden. Oft ähnelten sie Orientalen<br />

oder Indianern. Sie machten seltsame<br />

Prophezeiungen und fielen häufig nur<br />

durch Details auf. So war in einem Fall<br />

die Gegend durch einen Dauerregen aufgeweicht,<br />

aber die Schuhe der Fremden<br />

waren sauber und ihre Kleidung trocken.<br />

Wer zu jener Zeit eines der Erlebnisse<br />

durchmachen mußte,<br />

wurde häufig nachfolgend von<br />

anderen Phänomen heimgesucht.<br />

Wer den Mothman sah, sah später<br />

auch UFOs, wer ein UFO sah, hatte<br />

später Kontakt mit den merkwürdigen<br />

Aliens usw. 5<br />

„Insgesamt“, so resümiert Keel, „sahen<br />

mehr als hundert<br />

Erwachsene diese geflügelte<br />

Unmöglichkeit<br />

in den Jahren 1966<br />

und 1667(...) Es war<br />

grau, anscheinend federlos<br />

und so groß wie<br />

ein Mann oder noch<br />

größer, hatte eine Flügelspannweite<br />

von ungefähr<br />

zehn Fuß [etwa<br />

3 ½ Meter, Anm. d. Autors],<br />

stieg gerade auf<br />

wie ein Helikopter und<br />

schlug nicht seine Flügel,<br />

wenn es flog. Sein<br />

Gesicht war ein Rätsel.<br />

Niemand konnte es<br />

beschreiben. Die beiden<br />

roten Augen dominierten<br />

es.“ 6<br />

Szenenfoto aus "Die<br />

Mothman-Prophezeiungen":<br />

John Klein (Richard Gere)<br />

erhält anonyme Telefonanrufe<br />

mit geheimnisvollen<br />

Prophezeiungen.<br />

Snallygasters<br />

1973 wurden in Maryland Wesen beobachet,<br />

die dem „Mothman“ ähnelten.<br />

Diesmal waren es die „Snallygasters“<br />

(schnelle Geister, das Wort ist vom deutschen<br />

schnelle geeschter abgeleitet), die<br />

gesehen wurden. Der Snallygaster wird<br />

nach Webster’s Third New International<br />

Dictionary als „eine mythische, nächtliche<br />

Kreatur, halb Vogel/halb Reptil“ beschrieben,<br />

„die im ländlichen Maryland<br />

Kinder und Geflügel drangsaliert“.<br />

Im Juni 1973 wurde innerhalb von<br />

zwei Wochen die Sichtung von sechs<br />

Snallygasters in der Gegend der Kleinstadt<br />

Sykesville, Maryland, verzeichnet.<br />

Die Zeugen, sagten, die Snallygasters<br />

seien zwei bis drei Meter groß und mit<br />

Haaren bedeckt gewesen.<br />

Hundert Meilen entfernt, in Enfield,<br />

Illionois, verwirrte ein Zwerg-Snallygaster<br />

die Behörden. Dieses Wesen war<br />

nur knappe 1½ Meter groß, und sein<br />

Körper war grau. Unglaublicherweise<br />

soll es auf drei Beinen gestanden haben.<br />

Es ließ - wie das Wesen von Sykesville<br />

- durchgehend vollständige Fußabdrücke<br />

zurück. 7<br />

1975 soll es in Texas zu Mothman-ähnlichen<br />

Erscheinungen gekommen<br />

sein. 8<br />

Es war wieder einmal in Virginia,<br />

allerdings nicht in Point Pleasant, sondern<br />

in Arlington, als ein Geschäftsmann<br />

zusammen mit drei Freunden im<br />

Winter 1968/69 eine merkwürdige Begegnung<br />

hatte. Die vier befanden sich<br />

damals auf einer Farm in der Nähe von<br />

Haymarket, als sie plötzlich ein fremdartiges<br />

sausendes Geräusch hörten,<br />

das aus der Gegend eines kleinen Sees<br />

kam. Neugierig machten sie sich mit<br />

einigen Hunden und Taschenlampen<br />

auf die Suche nach der Quelle. Plötzlich<br />

heulten die Hunde, machten kehrt und<br />

22<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

2<br />

Keel 1991, S. 61 ff<br />

3<br />

Keel 1991, S. 65<br />

4<br />

Keel 1991, S. 68<br />

6<br />

Keel 1991, S. 68


annten davon. Was war geschehen? Bei<br />

einem Baum stand eine große schattenhafte<br />

Gestalt, die zwischen zweieinhalb<br />

und dreieinhalb Metern groß war. Das<br />

Quartett eilte zurück zum Auto, schaltete<br />

die Scheinwerfer an und richtete<br />

sie auf den Schatten aus. Nun sahen sie<br />

ein großes „Ding“ mit großen rötlichorangenen<br />

Augen und flügelartigen<br />

Armen. Bald darauf verschwanden die<br />

vier vom Ort des Geschehens. 9<br />

Wir haben es hier mit einer biologischen<br />

Unmöglichkeit zu<br />

tun, mit Wesen, die eigentlich<br />

zu groß zum Fliegen sind und die<br />

zudem von ihren Flügeln gar keinen<br />

Gebrauch zu machen scheinen. Wir<br />

haben mysteriöse Zusammenhänge<br />

zwischen diesen „Vogelmenschen“,<br />

UFO-Sichtungen“ und anderen parapsychologischen<br />

Phänomenen. Die<br />

Sichtungen der „Flügelmenschen“<br />

fanden zu verschiedenen Zeiten und<br />

nicht immer in Wellen statt. Sie ereigneten<br />

sich bereits um die Jahrhundertwende<br />

zwischen dem 19. und dem<br />

20. Jahrhundert, als es noch keine<br />

globale und blitzschnelle weltweite<br />

Nachrichtenübermittlung gab in verschiedenen<br />

Ländern.<br />

Eine psychologische Erklärung dieser<br />

Phänomene kann sicherlich nicht<br />

ausgeschlossen werden, andererseits<br />

kann anhand der vorliegenden Informationen<br />

das Phänomen nicht einfach<br />

vom Tisch gewischt werden. Möglicherweise<br />

existieren Mothman und seine<br />

Verwandten tatsächlich - was auch<br />

immer sie sein mögen. ■<br />

Der Einsturz der<br />

Silver Bridge in Point<br />

Pleasant im Jahre<br />

1967 forderte 46<br />

Todesopfer. Hatte<br />

der "Mothman" seine<br />

Hand im Spiel?<br />

Szenenfoto aus "Die Mothman-Prophezeiungen":<br />

John<br />

Klein (Richard Gere) versucht,<br />

die Autofahrer auf der Silver<br />

Bridge vor dem drohenden<br />

Unglück zu warnen<br />

Quellen:<br />

Bord, Janet und Colin: Geheimnisse des<br />

20. Jahrhunderts, Bayreuth 1989<br />

Keel, John: The Mothman Prophecies.<br />

Lillburn 1991<br />

Keel, John: Disneyland of the gods.<br />

Lillburn 1995<br />

Roland M. Horn interessiert sich seit<br />

seiner Jugend für die<br />

Rätsel dieser Welt.<br />

Er schrieb zahlreiche<br />

Artikel für verschiedene<br />

Fachzeitschriften und<br />

Anthologien. Seine<br />

bekanntesten Bücher<br />

sind: Geheimagenten<br />

aus der Zukunft, Rätselhafte und<br />

phantastische Formen des Lebens,<br />

Rätselhafte Persönlichkeiten des<br />

vergangenen Jahrtausends, Sie sahen aus<br />

wie Untertassen, Atlantis – Alter Mythos –<br />

Neue Beweise und Apokalyptische Endzeit.<br />

Roland M. Horn lebt mit seiner Familie in<br />

Kleinblittersdorf an der Saar.<br />

6<br />

Keel 1995, S. 71f<br />

7<br />

Keel 1991, S. 71<br />

8<br />

Keel 1991, S, 34<br />

9<br />

Keel 1991, S, 34<br />

Szenenfotos aus "Die Mothman-Prophezeiungen":<br />

© 2011 Concorde Home Entertainment GmbH.<br />

© DVD „Die Mothman-Prophezeiungen“<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 23


Das aggressive<br />

Potential<br />

Sind Alien-Invasionen realistisch?<br />

Roland Roth<br />

24<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Sollten hochentwickelte<br />

intelligente Zivilisationen<br />

nicht Aggressionen<br />

und Zerstörungswut<br />

überwunden haben?<br />

Einige Wissenschaftler gehen von<br />

der Überlegung aus, daß jede fortgeschrittene<br />

Zivilisation immens weise<br />

und gütig sein müßte und die Fortentwicklung<br />

hochstehender Kulturen einhergehend<br />

sein muß mit der Tatsache,<br />

daß diese Zivilisationen ihre aggressiven<br />

Potentiale abgelegt haben, weil sie<br />

sich andernfalls höchstwahrscheinlich<br />

selbst ausgerottet hätten. Was wäre<br />

jedoch, wenn wir dort draußen auf das<br />

abgrundtief Böse treffen würden? Haben<br />

wir Menschen gar ein aggressives<br />

Erbe aus der Vergangenheit?<br />

Hollywood serviert uns derzeit<br />

eine wahre Flut von „Alien-Filmen“,<br />

die meist das Thema „Invasion“<br />

zum Inhalt haben. Das Fürchten<br />

lehren uns so aktuelle Blockbuster wie<br />

„World Invasion: Battle Los Angeles“,<br />

die neue Serie „V-Die Besucher“, ein<br />

Remake der Originalserie aus dem<br />

Jahr 1984, oder auch Klassiker wie<br />

„Aliens“, „Das Ding aus einer anderen<br />

Welt“ oder „Predator“, die uns mit dem<br />

namenlosen Grauen bekannt machen.<br />

Die Gemeinsamkeit solcher Leinwand-<br />

Thriller läßt sich in der implizierten Aggressivität<br />

der Fremden uns gegenüber<br />

finden.<br />

Sollten hochentwickelte Zivilisationen<br />

Intelligenz und technologisches<br />

Wissen nicht als Voraussetzung für eine<br />

fortschrittliche Entwicklung besitzen?<br />

Fortschritt könnte nicht nur bedeuten,<br />

daß sie die Gefahr der Selbstzerstörung<br />

überwunden haben, sondern auch den<br />

Drang, Aggressionen und Zerstörungswut<br />

auf andere <strong>Welten</strong> und Zivilisationen<br />

zu übertragen.<br />

Gerade die Weiterentwicklung in<br />

wissenschaftlich-technologischer und<br />

ethischer Hinsicht birgt ein gewaltiges<br />

Potential. Haben solche Zivilisationen<br />

die Erfahrung längst hinter sich gelassen,<br />

daß Krieg nicht nur teuer, sondern<br />

völlig nutzlos ist?<br />

Grundsätzlich hat die Natur in der<br />

Evolution Jäger, Räuber und Krieger<br />

bevorzugt, also schnelle, wendige und<br />

aggressive Arten. Doch Selbsterhaltungstrieb<br />

und Kooperationsverhalten<br />

bestimmen ein relativ ausgewogenes<br />

System, eine Symbiose auf globaler<br />

Ebene. Die Jagd allein ist für eine aggressive<br />

Krieger-Spezies kein ultimatives<br />

Ziel, denn mit der Zeit würde das<br />

bedeuten: Nichts zu essen, außer sich<br />

gegenseitig aufzufressen.<br />

In Science Fiction –<br />

Filmen sind aggressive<br />

außerirdische<br />

Wesen wie gesagt meist<br />

nicht nur böse, bedrohlich<br />

oder lediglich<br />

nur semi-intelligent,<br />

sondern von einer fiktiven<br />

Evolution oft mit<br />

äußerst beachtlichen<br />

Überlebensmechanismen<br />

und Intelligenzstadien<br />

ausgestattet.<br />

Einige Entitäten<br />

könnten dermaßen aggressiv<br />

sein, daß sie<br />

ohne ethische Moralvorstellungen,<br />

Angst<br />

oder Mitleid perfiderweise<br />

perfekte Organismen<br />

darstellen. Die<br />

Science Fiction – Reihe „Alien“ veranschaulicht<br />

dies auf dramatische Weise.<br />

In dem Kinostreifen „Virus“ wird<br />

demgegenüber eine völlig fremdartige<br />

Lebensform portraitiert, die vollkommen<br />

aus Elektrizität und Energie<br />

zu bestehen scheint. Um auf der Erde<br />

überlebensfähig zu sein, konstruiert<br />

es sich Drohnen, Biomechanismen aus<br />

menschlichem Gewebe und Metallteilen,<br />

die gegen den „Virus“ Mensch vorgehen,<br />

da dieser in den Augen dieser<br />

Intelligenz unterentwickelt ist, seine<br />

Existenz bedroht und somit die Umgebung<br />

„verseucht“.<br />

Wären solche Mensch-Maschinen-<br />

Kombinationen die idealen Exekutiv-<br />

Kommandos aggressiver Spezies, auch<br />

wenn sie unseren ethischen Vorstellungen<br />

widersprechen? Mit großer Widerstandsfähigkeit<br />

ausgestattet sind<br />

kybernetische Organismen (Kyborg)<br />

fähig, extremen und entbehrungsreichen<br />

Belastungen wie Reisen durch das<br />

Weltall standzuhalten. Auch menschliche<br />

Wissenschaftler haben bereits in<br />

der Theorie Kyborgs zum Zwecke der<br />

Weltraumfahrt entwickelt.<br />

Für Gale Anne Hurt, Produzentin des<br />

Streifens „Virus“ und solcher Welterfolge<br />

wie „Terminator“, „Alien“ oder „The<br />

Abyss“, ist eine solche Lebensform in<br />

keiner Weise ein Hirngespinst:<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 25


„Die große Mehrheit der Menschen<br />

glaubt, daß es auf unserem Planeten<br />

schon außerirdische Begegnungen gegeben<br />

hat, und ich bin eine davon! Ich<br />

glaube, daß wir Menschen nur einen<br />

winzigen Überblick über das haben, was<br />

da draußen vor sich geht. Ich glaube fest<br />

daran, daß wir nicht alleine sind, daß<br />

das Leben viele verschiedene Formen<br />

annehmen kann. In `Virus´ gehen wir<br />

von der Annahme aus, daß es eine Art<br />

`elektronische´ Lebensform gibt, und<br />

ich denke nicht, daß das eine so ganz<br />

und gar abwegige Möglichkeit ist!“<br />

Die NSA und außeriridsche<br />

Intelligenz<br />

Wären außerirdische Intelligenzen<br />

nun eher friedlicher Natur und ebenso<br />

kontaktfreudig wie wir Menschen,<br />

dann würden sie wohl versuchen, mit<br />

den unterschiedlichsten Kommunikationstechniken<br />

eine Verbindung herzustellen.<br />

Doch die Bereitschaft, ihre Erfahrungen<br />

und ihr Wissen mit uns oder<br />

anderen zu teilen, ist nicht ganz so einfach.<br />

Wir können kaum erwarten, daß<br />

deren Weltanschauung und Auffassung<br />

sich von unserer kaum unterscheidet,<br />

von der Sprache ganz zu schweigen. So<br />

unterscheiden sich Ameisen auch unglaublich<br />

stark von Delphinen. Weshalb<br />

jedoch ist noch niemand in Kontakt und<br />

vor allem Austausch mit uns getreten?<br />

Sind Zivilisationen, die sich möglicherweise<br />

in unserem interstellaren Umkreis<br />

befinden, lediglich reserviert uns<br />

gegenüber, oder sind sie uns weit voraus<br />

und meiden deshalb einen offenen<br />

Kontakt?<br />

Probleme kann es aber auch bei<br />

solch einem Erfahrungsaustausch<br />

mit einer außerirdischen<br />

Zivilisation geben. Würden wir mit Entsetzen,<br />

Schock oder Aggression reagieren,<br />

wenn das fremde Wertesystem in<br />

Kultur, Religion oder Ethik gänzlich dem<br />

unserem widersprechen würde? Und<br />

wäre es nicht fatal, wenn diese Wesen<br />

weitaus intelligenter und aggressiver<br />

als unsere Spezies wären? Depressionen<br />

und Minderwertigkeitsgefühle wären<br />

vorprogrammiert.<br />

Seit der teilweisen Herausgabe der<br />

sogenannten UFO-Akten der NSA (National<br />

Security Agency) kamen im Kontext<br />

recht brisante Informationen zum<br />

Vorschein, die man trotz der erheblich<br />

geschwärzten Dokumente herauslesen<br />

konnte. Im NSA – Non-Comint-<br />

Dokument I geht die NSA explizit auf die<br />

UFO-Hypothese ein und unterteilt die<br />

langjährigen UFO-Sichtungen in verschiedene<br />

Variablen, klassifiziert werden<br />

sie so beispielsweise als Scherze,<br />

Halluzinationen, natürliche Phänomene,<br />

geheime irdische Projekte und - last<br />

but not least - als den Ursprung einer<br />

außerirdischen Intelligenz.<br />

Als ob diese Einstufung einer hochoffiziellen<br />

Behörde an sich nicht schon<br />

brisant genug wäre, wurde auf dem Dokument<br />

über den extraterrestrischen<br />

Ursprung des Phänomens handschriftlich<br />

angemerkt: „Nach manchen bedeutenden<br />

Wissenschaftlern, die mit Studien<br />

über dieses Phänomen befaßt waren,<br />

kann diese Hypothese nicht ausgeschlossen<br />

werden.“ Im Folgenden wird<br />

diese Hypothese sogar in aller Ernsthaftigkeit<br />

analysiert. So geht die NSA in<br />

ihren Dokumenten nachweislich davon<br />

aus, daß diese<br />

Hypothese weitreichende<br />

Implikationen<br />

für<br />

das Überleben<br />

der Menschheit<br />

hat. Letztendlich<br />

ist von der Tatsache<br />

auszugehen,<br />

daß fremde<br />

Besucher uns<br />

auch folglich<br />

technologisch<br />

überlegen sind.<br />

Im Vergleich zur<br />

Menschheitsgeschichte<br />

lassen<br />

sich zahlreiche<br />

Beispiele von<br />

einer Konfrontation<br />

zwischen<br />

einer technologisch überlegenen Zivilisation<br />

und einem technologisch rückständigen<br />

Volk aufführen. Meist war ein<br />

technologisch überlegenes Volk ebenso<br />

mit einer kraftvolleren und aggressiveren<br />

Kultur ausgestattet. In solch einer<br />

Begegnung zwischen zwei Völkern von<br />

signifikant unterschiedlichem kulturellem<br />

Level erleiden diejenigen, die die<br />

niedrigere Entwicklungsstufe haben,<br />

meistens einen tragischen Verlust ihrer<br />

Identität und werden in der Folge von<br />

dem anderen Volk assimiliert.<br />

Die NSA geht in ihren Studien<br />

sogar so weit, daß die Überlebenschancen<br />

in einem solchen<br />

Fall verifiziert werden. Als Beispiel wird<br />

das japanische Volk herangezogen, das<br />

bravourös gezeigt hat, welche Methoden<br />

erforderlich sind, um die eigene<br />

Identität zu wahren und das Überleben<br />

zu sichern. Dies hängt von vielen Faktoren<br />

ab, die sich im Falle einer Assimilierung<br />

durch ein technologisch höher<br />

stehendes Volk ergeben:<br />

1. Volle und aufrichtige Akzeptanz<br />

der Natur der Unterlegenheit, die dich<br />

von der Überlegenheit der anderen Völker<br />

trennt,<br />

Alien-Wesen aus dem<br />

Science-Fiction-Film<br />

"Alien vs. Predator"<br />

Würden wir mit Entsetzen,<br />

Schock oder Aggression<br />

reagieren, wenn das<br />

fremde Wertesystem<br />

in Kultur, Religion oder<br />

Ethik gänzlich dem<br />

unseren widersprechen<br />

würde?<br />

26<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Templerdarstellung in<br />

Couvertoirade<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 27


2. Vollständige nationale Solidarität<br />

in allen Positionen, die in der Beziehung<br />

mit der anderen Kultur eingenommen<br />

werden,<br />

3. Hoch kontrollierter und begrenzter<br />

Umgang mit der anderen Seite – nur<br />

diejenigen Aktionen durchzuführen, die<br />

vorteilhaft für den Fremden sind, zu<br />

denen du absolut durch die Umstände<br />

gezwungen bist,<br />

4. Eine korrekte, aber freundliche<br />

Haltung gegenüber dem anderen Volk,<br />

5. Eine nationale Anstrengung, alles<br />

nur Erdenkliche über die andere Kultur<br />

zu lernen – ihre technologischen und<br />

kulturellen Stärken und Schwächen,<br />

6. So viele Vorteile der anderen wie<br />

nur möglich zu übernehmen und dies so<br />

schnell wie möglich zu tun – bei gleichzeitiger<br />

Bewahrung deiner eigenen<br />

Identität, indem du jeden neuen Wissensschritt<br />

in deinen eigenen kulturellen<br />

Kontext einbaust.<br />

Hier nun ist es mehr als interessant,<br />

mit welchen monumentalen<br />

Gedankengängen die NSA<br />

über die Folgen einer möglichen Eroberung<br />

der Erde durch außerirdische<br />

Aggressoren nachdenkt. Immerhin ist<br />

der NSA wohlbekannt, daß Spekulationen<br />

allein nicht ausreichend sind, um<br />

eine mögliche Bedrohung in Erwägung<br />

zu ziehen. Man mag sich angesichts der<br />

Entwicklungen der letzten Jahre spekulativ<br />

fragen, ob solch eine Assimilierung<br />

nicht schon längst stattgefunden hat<br />

und unsere „Volksvertreter“ ein „stilles“<br />

Abkommen mit einer technologisch<br />

weit fortgeschrittenen, möglicherweise<br />

sogar aggressiven Spezies getroffen<br />

hat. Wie sonst mag sich der verdrossene<br />

Bürger vorstellen, weshalb sogar in<br />

demokratischen Ländern immer mehr<br />

Verordnungen, Verbote, Preissteigerungen<br />

und Verleumdungen oder gar<br />

Klimaveränderungen an der Tagesordnung<br />

sind...<br />

Woher stammt das<br />

aggressive Potential?<br />

Die menschliche Vergangenheit zeigt<br />

uns deutlich die entwicklungsgeschichtliche<br />

Tendenz, daß sich technologische<br />

Entwicklungssprünge oftmals<br />

analog mit aggressiven Implikationen<br />

in Kriegszeiten und unmittelbarer Bedrohung<br />

der eigenen Existenz ereigneten.<br />

Die militärische Nutzung von neuer<br />

Technologie ist oftmals ein primäres<br />

Ziel in Forschung und Entwicklung.<br />

Wen wundert es, schlummert doch die<br />

angeborene Aggressivität in jedem von<br />

uns, ungeachtet dessen, wie friedvoll<br />

er sich auch gibt. Es stellt sich überdies<br />

die Frage, inwieweit außerirdische<br />

Zivilisationen eine ethisch-moralische<br />

Entwicklung durchlaufen haben. Auch<br />

in Hinsicht auf unsere eigene Vergangenheit<br />

stellt sich die Frage, in welcher<br />

Weise sich die technologische Entwicklung<br />

auf unserer Erde vollzogen hat und<br />

von wem wir unser aggressives Potential<br />

geerbt haben. Folgende Szenarien<br />

sind hierbei von Interesse:<br />

1. Unser blauer Planet war im Laufe<br />

seiner Geschichte nicht immer ganz<br />

allein. Uns bislang noch unbekannte<br />

Individuen kamen auf diesen Planeten,<br />

brachten den hier ansässigen Menschen<br />

großes Wissen und eine Weiterentwicklung<br />

unserer Kultur.<br />

2. Eine uralte Superzivilisation entwickelte<br />

sich völlig autark und ohne<br />

Einfluß von „außen“ auf unserem Planeten<br />

und war technologisch sehr weit<br />

fortgeschritten, wobei sie sogar die<br />

Raumfahrt beherrschte.<br />

Diese uns unbekannten Vorväter gaben<br />

uns möglicherweise das aggressive<br />

Potential mit auf den Weg, mit dem diese<br />

Lehrmeister von damals auf unserem<br />

Planeten Kriege führten, Menschen vernichteten,<br />

genetische Experimente an<br />

unseren Vorfahren durchführten und<br />

unsere Spezies sogar als begehrenswert<br />

fanden. Dazu sind die zahlreichen Überlieferungen<br />

von Interesse, die Kriege in<br />

grauer Vorzeit belegen, so bei den indischen<br />

Überlieferungen, die von Götterschlachten,<br />

Weltraumstädten und fliegenden<br />

Maschinen zu berichten wissen.<br />

Sind genetische Experimente vor<br />

Jahrtausenden an unserem aggressiven<br />

Verhalten schuld? Viele der Religionsgründer<br />

aus frühgeschichtlicher Zeit<br />

wurden auf rätselhafte Weise geboren.<br />

Die Zeugung Buddhas ist eines der interessantesten<br />

Beispiele. Buddhas Mutter<br />

„Maya“ hatte eine höchst merkwürdige<br />

Empfängnis, denn sie wurde von Göttern<br />

auf einen Berg entführt, dort mußte sie<br />

sich auf ein „himmlisches Bett“ legen.<br />

Darauffolgend umwandelte sie etwas,<br />

was sie als „weißen Elefanten“ interpretierte,<br />

der, wie auch immer, in ihren Leib<br />

hineingegangen sein soll. Nach der Prozedur<br />

brachten diese Götter sie wieder<br />

an ihren Entführungsort zurück. Noahs<br />

Mutter Bat Enosch wurde auch nicht vom<br />

Ehegatten Lamech geschwängert, sondern<br />

lt. den Schriften der Apokryphen<br />

(Buch Henoch) durch einen „der Söhne<br />

des Himmels“. Auch Gilgamesch ist zu<br />

zwei Dritteln göttlicher und zu einem<br />

Drittel irdischer Natur. Diese Vorgänge<br />

ließen sich beliebig fortführen und gleichen<br />

einer künstlichen Befruchtung, den<br />

Mythologen ist diese „magische Empfängnis“<br />

seit Jahrzehnten unter dem<br />

Fachbegriff conceptio magica bekannt.<br />

Irgendwann aber waren diese Lehrmeister<br />

wieder verschwunden, reisten<br />

abermals zu den Sternen, von denen<br />

sie wohl einst gekommen waren, oder<br />

verschwanden als Urkultur in katastrophalen<br />

Kataklysmen der Erdgeschichte.<br />

Zurück blieben die Überreste ihres Wissens,<br />

das noch heute in uns schlummert.<br />

In unserer heutigen Zeit stimmen dann<br />

hochentwickelte Technologien aus frühen<br />

Zeiten und merkwürdige Artefakte<br />

nachdenklich, wie sie auf Biegen und<br />

Brechen in unser fein zurechtgelegtes<br />

Lehrbild über die menschliche Geschichte<br />

hineinpassen könnten. Wird unsere<br />

Zivilisation von heute ebenfalls eine<br />

technologisch hochstehende Kulturstufe<br />

erreichen, die uns sogar den Weg zu den<br />

Sternen öffnen wird? Mit welcher Mentalität<br />

werden wir diese Reisen zu anderen<br />

<strong>Welten</strong> begehen? Haben wir Menschen<br />

von heute das aggressive Potential unserer<br />

Lehrmeister geerbt? ■<br />

Roland Roth ist freier Schriftsteller und Journalist.<br />

Er befaßt sich seit seiner<br />

Jugend mit den Rätseln der<br />

Welt. Sein Interesse legt<br />

er dabei auf Existenz und<br />

Ethik extraterrestrischer<br />

Zivilisationen und der<br />

Zukunft der Menschheit<br />

im Kosmos. Er ist Autor<br />

zahlreicher Bücher. Beiträge in Anthologien und<br />

Zeitschriften aus dem In- und Ausland. Zuletzt<br />

Autor des Buches "Technogötter". Roland Roth<br />

ist Herausgeber des interdisziplinären Special-<br />

Interest-Magazins >>Q`PHAZE – Realität anders!


MATRIX3000<br />

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2109<br />

Ernst Meckelburg<br />

Zeitexperiment<br />

Mysteriöse Computer-Connection<br />

überbrückt Jahrhunderte<br />

30<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Über einen geheimnisvollen "Lichtkasten"<br />

entstand eine Verbindung zwischen<br />

dem 16. Jahrhundert und einem<br />

Personal Computer unserer Tage.<br />

Wir schreiben das Jahr 1984. Im<br />

Hause des englischen Lehrers<br />

Ken Webster in Dodleston, nur<br />

wenige Kilometer vom traditionsreichen<br />

Chester entfernt, treten während Renovierungsarbeiten<br />

massive Spukerscheinungen<br />

auf. Das romantische Meadow<br />

Cottage wurde auf alten Fundamenten<br />

errichtet, deren Ursprung weit in die<br />

Jahrhunderte zurückreicht. Webster bewohnt<br />

es zusammen mit seiner Freundin<br />

Debbie Oakes, die offenbar über ein<br />

hohes Maß an Medialität verfügt. Möbel<br />

bewegen sich, wie von Geisterhand<br />

geführt, Werkzeuge verschwinden auf<br />

unerklärliche Weise, seltsame Mitteilungen<br />

erscheinen auf Fußböden und an<br />

Wänden. Schabernack, Psychokinese<br />

oder Manifestationen aus einem anderen<br />

Seinsbereich?<br />

Dann erscheint mit einem Mal auf<br />

der Diskette eines von der Schule ausgeborgten<br />

Personal Computers unter<br />

„KDN“ (für Ken, Debbie und Nic,<br />

eine gerade anwesende Besucherin)<br />

ein merkwürdig verstümmeltes „Gedicht“,<br />

dessen Inhalt zunächst keinen<br />

Sinn ergibt. Als einige Tage danach auf<br />

dem Monitor des PC ein erster zusammenhängender<br />

Text in altertümlichem<br />

Englisch auftaucht, glaubt Webster zunächst,<br />

jemand wolle ihm einen Streich<br />

spielen:<br />

„I WRYTE ON BEHALF OF MANYE<br />

- WOT STRANGE WORDES THOU SPE-<br />

KE ... THOU ART GOODLY MAN WHO<br />

HATH FANCIFUL WOMAN WHO DWEL<br />

IN MYNE HOME … WITH LYTES WHICHE<br />

DEVYL MAKETH ... ‘TWAS A GREATE<br />

CRYME TO HATH BRIBED MYNE HOUSE<br />

- L. W.“<br />

Ken las und staunte: „Ich schreibe<br />

im Auftrag vieler. Was für seltsame<br />

Wörter du gebrauchst. Du bist ein guter<br />

Mann, der eine phantasievolle Frau hat.<br />

Ihr lebt in meinem Haus, mit Lichtern,<br />

die der Teufel macht. Es war ein großes<br />

Verbrechen, mein Haus gestohlen zu<br />

haben. L. W.“<br />

Im Laufe der Monate entwickelte<br />

sich zwischen Webster und einer Persönlichkeit,<br />

die sich zunächst Lukas<br />

Wainman nannte, eine etwa 300 Mitteilungen<br />

(= 2000 Wörter) umfassende,<br />

bislang einmalige Zweiweg-Transkommunikation<br />

(Senkowski). Die meisten<br />

Texte waren nachweislich im Spätmittelenglisch<br />

des <strong>14</strong>. bis 16. Jahrhunderts<br />

abgefaßt. Sie wurden von Websters Kollegen<br />

Peter Trinder, einem Altphilologen,<br />

sowie von anderen Sprachspezialisten<br />

auf ihre Echtheit hin überprüft und<br />

als der damaligen Zeitepoche zugehörig<br />

eingestuft.<br />

Wie mich Ken Webster später wissen<br />

ließ, hat es mit diesem Spätmittelenglisch<br />

seine besondere Bewandtnis: Weltweit<br />

gibt es nicht mehr als zehn Personen,<br />

die dieses Englisch mit all seinen Finessen<br />

beherrschen, die als „natürliche“<br />

Urheber der Texte in Frage hätten kommen<br />

können. Und diese sind in nur zwei<br />

Institutionen zu finden. Es erscheint<br />

widersinnig anzunehmen, daß einer dieser<br />

Spezialisten im Laufe von fast zwei<br />

Jahren aus purem Zeitvertreib etwa<br />

300 „Botschaften“ verfaßte, um einen<br />

gutbeleumundeten Lehrer, der an Paranormalem<br />

gar nicht interessiert war,<br />

aus der Fassung zu bringen, ihn womöglich<br />

zu diskreditieren.<br />

Lukas Wainman - er will nach eigenen<br />

Angaben 1546 im „gleichen Haus“<br />

wie Webster gelebt haben - gab sich<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 31


"An bestimmten Orten gibt es so etwas wie 'Gebiete konvexen<br />

Magnetismus'. ... Dort wird das 'Licht/Zeit'-Kontinuum<br />

erheblich verzerrt, ... so daß 'sensitive' Individuen einen Blick<br />

in die Vergangenheit oder Zukunft werfen können..."<br />

Mitteilung an Ken Websters Computer "aus dem Jahre 2109"<br />

32<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


später als der historisch nachgewiesene<br />

Tomas Harden zu erkennen, der<br />

während der Regierungszeit Heinrichs<br />

VIII. tatsächlich gelebt hatte. Ein „unheimlicher<br />

Bote“ hatte sich - in grünes<br />

Licht getaucht -, aus der Kaminwand<br />

kommend, vor ihm materialisiert und<br />

ihm eine „leems boyster“ (etwa „Lichtbox“<br />

oder Monitor) übergeben. Mit diesem<br />

nur für ihn sichtbaren Apparat will<br />

er beidseitige Kontakte zu Websters Gegenwart<br />

hergestellt haben.<br />

Beim Lesen der in Websters Buch<br />

„The Vertical Plane“ („Die vertikale Ebene“)<br />

sowohl in Altenglisch als auch in<br />

neuenglischer Übersetzung festgehaltenen<br />

Computertexte gewinnt man den<br />

Eindruck, Harden hätte tatsächlich die<br />

Möglichkeit gehabt, mental-apparativ<br />

die Zeitbarriere in Richtung Zukunft zu<br />

durchbrechen.<br />

Tomas Harden, der sich über eine<br />

vom Sheriff von Chester angeordnete<br />

kurzfristige Inhaftierung und die ständige<br />

Überwachung seiner Person sehr<br />

betrübt zeigte, hoffte auf Websters Hilfe,<br />

die ihm dann auch auf indirekte Weise<br />

zuteil wurde.<br />

Hilfeleistung aus der Zukunft? Von<br />

einem Menschen, der für Harden<br />

doch noch gar nicht existieren<br />

durfte? Wie glaubhaft sind eigentlich<br />

Websters Kontakte zu einer Wesenheit,<br />

die vorgab, gleichzeitig, wenn auch nicht<br />

zur „gleichen Zeit“ mit ihm zu leben?<br />

Unterlag Webster dreihundert Mal einer<br />

bösen Täuschung, halluzinierten<br />

er, seine Freundin und zufällig Anwesende<br />

allesamt und immerfort? War er<br />

womöglich Opfer einer hinterhältigen,<br />

intelligent inszenierten Verschwörung,<br />

oder war hier gar Betrug im Spiel?<br />

Die über Englands Grenzen hinaus<br />

bekannte „Society for Psychical Research“<br />

(SPR; Englands renommierte<br />

parapsychologische Gesellschaft) versuchte<br />

in der Zeit von Mai bis Oktober<br />

1985 diesen ungewöhnlichen Fall von<br />

Computerspuk zu klären - bedauerlicherweise<br />

mit höchst unzulänglichen<br />

Mitteln. Ihre offenbar wenig erfahrenen<br />

Vertreter unterließen es unter anderem,<br />

die zahlreichen Computerausdrucke auf<br />

ihre linguistische und historische Richtigkeit<br />

zu überprüfen. Textinhalte, Sprache,<br />

Redensarten und der paranormale<br />

Hintergrund des Geschehens blieben<br />

völlig unberücksichtigt. Die „Untersuchung“<br />

verlief denn auch ergebnislos:<br />

Schlamperei und Voreingenommenheit<br />

verhinderten eine eindeutige Stellungnahme<br />

zu diesem Fall. Dabei stellte es<br />

sich später heraus, daß Computerspuk<br />

gar nicht einmal so selten ist. Websters<br />

Computer-Anschluß wurde seinerzeit<br />

mehrfach gründlich überprüft. Da keine<br />

Telefonverbindung zum Computer<br />

bestand und unter dem Haus auch kein<br />

zentrales Telefonkabel der Post verlegt<br />

war, können externe Einflüsse ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Wenn es eines weiteren Beweises<br />

für die Echtheit des Websterschen<br />

Phänomens bedurft hätte:<br />

Die Existenz des historischen Tomas<br />

Harden wurde später (!) anhand von<br />

Dokumenten aus jener Zeit verbindlich<br />

nachgewiesen. Hardens Name ist in den<br />

Aufzeichnungen des Oxford Brasenose<br />

College verzeichnet, wo er 1534 seinen<br />

„Master of Arts“ erhalten hatte. Als Dekan<br />

der College-Kapelle war er später<br />

von der Hochschule verwiesen worden,<br />

weil er sich, entgegen einer Anordnung<br />

Heinrichs VIII., geweigert hatte, den Namen<br />

des damaligen Papstes aus den<br />

Meßbüchern zu streichen.<br />

In den Botschaften, die Websters PC<br />

ausspuckte, waren zahllose Bruchstükke<br />

und Einzelheiten historischen Inhalts<br />

eingeflochten, die weder er noch seine<br />

Freunde kennen konnten, wie z. B. ein<br />

früherer, heute längst vergessener<br />

Name der Stadt Bristol.<br />

Harden, der nach eigenen Angaben<br />

den fiktiven Computer neben seinem<br />

Kamin als „Kasten mit einer Fülle von<br />

Lichtern“ wahrnahm, machte sich bei<br />

Webster nicht nur durch PC-Ausdrucke,<br />

sondern, wie bereits erwähnt, auch<br />

durch sogenannte „Direkte Schrift“ bemerkbar.<br />

Er kritzelte seine Botschaften<br />

auf herumliegendes Papier oder mit<br />

Kreide auf den Fußboden. Diese wurden<br />

bilddokumentarisch festgehalten.<br />

Interessant ist Hardens Behauptung,<br />

Webster, seine Freundin und Besucher<br />

sehen zu können. Er gab vor, die „Zeichen“,<br />

die er übermittelte, würden entsprechend<br />

seinen Wünschen und Vorstellungen<br />

im „Lichtkasten“ entstehen<br />

- ein psychokinetisches Phänomen, das<br />

über Jahrhunderte hinweg seine Wirkung<br />

entfaltete. Es zeigt einmal mehr<br />

den Einfluß des zeitlosen Bewußtseins<br />

auf materielle Systeme, so wie er in der<br />

Quantenphysik durch den „Beobachtereffekt“<br />

beschrieben wird.<br />

Am 27. April 1985 sollte die bis dahin<br />

geordnet verlaufene Zweiweg-Kommunikation<br />

Webster-Harden eine dramatische<br />

Wendung nehmen. Die an diesem<br />

Tag eintreffende Computer-Botschaft<br />

war, wenn auch etwas linkisch, in modernem<br />

Englisch abgefaßt. Sie schlug<br />

im Meadow Cottage wie eine Bombe ein:<br />

„YOU SAID YOUR TIME IS 1985. I<br />

THOUGHT YOU WERE ALSO FROM 2109<br />

LIKE YOUR FRIEND WHO BROUGHT<br />

THE BOX OF LIGHTS, PRAY“<br />

(„Sie behaupteten, daß Ihre Zeit 1985<br />

sei. Ich dachte, sie wären auch aus dem<br />

Jahre 2109 wie Ihr Freund, der den<br />

‚Lichtkasten‘ überbrachte, ja?“)<br />

Zum ersten Mal hatte sich eine Zeitexperimentalgruppe<br />

„2109“ gemeldet,<br />

die vorgab, Organisator eines Zeitmanipulationsexperiments<br />

zu sein, über<br />

das sie jedoch „keine vollständige Verfügung<br />

habe“. Der Kommunikator aus<br />

dem Jahre 2109 beschrieb seine Welt<br />

als „Tachyonen-Universum“. Es bewege<br />

sich mit einer „jeden Punkt unserer Zeit<br />

Webster erhielt Kontakt<br />

zu einem Menschen,<br />

der vorgab, gleichzeitig,<br />

wenn auch nicht zur<br />

"gleichen Zeit"<br />

mit ihm zu leben.<br />

und unseres Universums überdeckenden“<br />

Geschwindigkeit. (Diese Aussage<br />

ist besonders interessant, berührt sie<br />

doch das Prinzip einer „Quanten-Zeitmaschine“<br />

wie sie von einem Physiker-<br />

Team in den „Physical Review Letters“<br />

1990 vorgestellt wurde.)<br />

Der Mann aus der Zukunft verwies<br />

auf Websters Verantwortung für ein<br />

besseres Verständnis der Zeit und deren<br />

Kräfte. Hardens Zeit, so der Fremde,<br />

würde relativ zu der seinigen stillstehen,<br />

aber dies sei nicht ungefährlich:<br />

„Wir können die Verwüstung (sic) nicht<br />

beschreiben, die innerhalb des Zeitkontinuums<br />

ausbrechen würde, wenn sich<br />

z. B. zwei ‚Lukas‘ (Tom Harden) begegnen<br />

sollten.“<br />

Am 18.Januar 1986, kurz vor Beendigung<br />

der Transkontakte, erhielt<br />

Webster von der Gruppe „2109“<br />

eine hochinteressante Mitteilung über<br />

das Zustandekommen von Kommunikationen<br />

über die Zeit hinweg, von Zeitmanipulationen<br />

und Bewegungen durch<br />

die Zeit - Informationen, die in vielem an<br />

das erinnern, was in jüngster Zeit von<br />

namhaften Physik-Theoretikern in Princeton<br />

und Pasadena verlautet:<br />

„Zeit, UFOs und fast alles Paranormale<br />

hängen auf irgendeine Weise<br />

zusammen. An bestimmten geographischen<br />

Orten gibt es so etwas wie ‚Gebiete<br />

konvexen Magnetismus‘. Diese lassen<br />

sich mit den die Erde überziehenden<br />

Magnetlinien erklären, mit Kraftlinien,<br />

die sie im Uhrzeigersinn umrunden. Es<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 33


sind dies positive magnetische Kraftlinien.<br />

Bei denen, die die Erde im Gegenuhrzeigersinn<br />

umkreisen, handelt es<br />

sich um negative Kraftlinien. Dort, wo<br />

sich beide Linien schneiden (was eher<br />

ständig als sporadisch der Fall ist), wird<br />

das ‚Licht/Zeit‘-Kontinuum ganz erheblich<br />

verzerrt. Die Verzerrung ist so<br />

stark, daß ‚sensitive‘ Individuen Zeuge<br />

einer ‚Zeitkrümmung‘ werden, d. h., sie<br />

können einen Blick in die Vergangenheit<br />

oder Zukunft werfen…<br />

Wir hören euch schon sagen, daß<br />

sich Materie nicht in der Zeit bewegen<br />

kann. Das stimmt. Wenn Materie auf<br />

physikalischem Wege [er meint mit<br />

Lichtgeschwindigkeit, Anm. d. Autors]<br />

beschleunigt wird, müßte das bewegte<br />

Objekt letztlich eine derart hohe Dichte<br />

erreichen, daß die Erde und die meisten<br />

Himmelskörper in eurem Sonnensystem<br />

energetisch aufgezehrt oder destabilisiert<br />

und rasch zerfallen würden.<br />

Wie aber lassen sich diese Schwierigkeiten<br />

vermeiden?<br />

Stellen wir uns vor, daß jemand aus<br />

der Zukunft [ein Zeitreisender] mit seinem<br />

Raumzeit-Fahrzeug in ein Gebiet<br />

‚konvexen Magnetismus‘ eindringt.<br />

Plötzlich spielen seine Bordinstrumente<br />

verrückt. Den ‚Temponauten‘ überkommt<br />

ein Gefühl der Benommenheit.<br />

Ein durch die Zeitverzerrung verursachter<br />

grüner Nebel umfängt sein ‚Fahrzeug‘.<br />

Er verfällt dann vermutlich in eine<br />

extrem tiefe Trance, in der seine ‚Seele‘<br />

[Bewußtsein] durch das Licht-/Zeit-Tor<br />

gezwängt und er genötigt wird, ein physikalisches<br />

Spiegelbild seines Selbst<br />

aus seiner Original-Raumzeit und deren<br />

nächster Umgebung [in die Vergangenheit]<br />

zu projizieren. Dies nimmt manchmal<br />

nur einige Sekunden in Anspruch<br />

und macht sich ausschließlich im Unbewußten<br />

des Betreffenden bemerkbar.<br />

Personen, die in der Gegenwart leben,<br />

in die der ‚Zeitreisende‘ eindringt,<br />

beobachten dann verwirrt die physikalische<br />

Existenz [der Zeitmaschine] und<br />

die Aktionen der ‚Fremden aus der Zeit‘.<br />

Wir behaupten nicht, daß es außerhalb<br />

eures Planeten kein Leben gibt. Ganz<br />

im Gegenteil: Leben existiert auch andernorts.<br />

Aber das von mir beschriebene<br />

Phänomen tritt am häufigsten<br />

in Erscheinung, da der Weltraum für<br />

Sterbliche unendlich groß und die Chance,<br />

einer anderen Rasse zu begegnen,<br />

gleich Null ist ...“<br />

Der Kommunikator meint<br />

wohl damit, die Zeitreise<br />

stelle die am häufigsten<br />

praktizierte Art der Kontaktaufnahme<br />

mit anderen<br />

Lebensformen dar. Könnte dies nicht<br />

ein wichtiges Indiz für die hier vertretene<br />

Theorie sein, daß es sich bei den<br />

in den letzten Jahrzehnten zu Hauf gesichteten<br />

„unbekannten Flugobjekten“<br />

weniger um Extraterrestrier, sondern<br />

mehr um Zeitreisende aus unserer eigenen<br />

Zukunft oder doch zumindest um<br />

zeitreisende Außerirdische humanoider<br />

Abstammung handelt?<br />

Die sensationellen Ausführungen<br />

der „Zeit-Manager“ aus dem Jahre<br />

2109 irdischer Zeitrechnung beinhalten<br />

womöglich auch Erklärungen für das<br />

sporadische Auftreten so mancher Psi-<br />

Phänomene wie Hellsehen, Prä- und<br />

Retrokognition, Astralprojektion usw.<br />

Auch sie könnten durch an Stellen „konvexen<br />

Magnetismus“ ausgelöste Gravitationsverzerrungen<br />

zustande kommen.<br />

Professor Jack Sarfatti stimmt dem zu<br />

und meint: „Man kann davon ausgehen,<br />

daß das individuelle Bewußtsein die<br />

Biogravitationsfelder lebender Organismen<br />

verändert und daß diese Felder<br />

wiederum die örtliche subjektive Raumzeit<br />

des bewußten Beobachters verzerren.<br />

Ich vermute, solche Verzerrungen<br />

lassen sich so manipulieren (steuern),<br />

daß die Zeitflußrate am Standort des<br />

Beteiligten mit der am beobachteten<br />

und beeinflußten Objekt dann nicht länger<br />

übereinstimmt ...“<br />

Mit ähnlichen, allerdings apparativen<br />

Techniken zur Zeitmanipulation<br />

befassen sich heute schon<br />

namhafte Wissenschaftler des California<br />

Institute of Technology, Pasadena,<br />

des Physik-Departments der Universität<br />

von Südkarolina, Columbus und der<br />

School of Physics and Astronomy an der<br />

Universität von Tel-Aviv (Israel).<br />

Wiederholen wir noch einmal: Menschen<br />

der Gegenwart kommunizieren<br />

mit Wesenheiten aus der Vergangenheit,<br />

ja sogar mit solchen aus der Zukunft,<br />

die das alles mit einer für uns<br />

unvorstellbaren Technik des 22. Jahrhunderts<br />

ermöglichen. Jeder der an der<br />

Transkommunikation Beteiligten glaubt<br />

im eigenen Jetzt zu leben, nicht etwa<br />

schon verstorben oder, wie die Gruppe<br />

2109, noch gar nicht geboren zu sein.<br />

Das individuelle Bewußtsein<br />

verändert die Biogravitationsfelder<br />

lebender Organismen, und diese<br />

wiederum verzerren die örtliche<br />

subjektive Raumzeit des Beobachters.<br />

Wie ist diese Gleichzeitigkeit zu verstehen,<br />

wie mit den Erkenntnissen der<br />

Neuen Physik zu vereinbaren? Wheeler<br />

und Everett, Kapazitäten auf dem Gebiet<br />

der theoretischen Physik, wollen<br />

festgestellt haben, daß sich unser Universum<br />

seit seiner Entstehung in ununterbrochener<br />

Folge aufspaltet, durch<br />

Verzweigen ständig neue „Ableger“, d.<br />

h. Realitätsmodifikationen hervorbringt.<br />

Diese in der zuvor erwähnten Viele-<br />

<strong>Welten</strong>-Interpretation der Quantenmechanik<br />

enthaltene „Branching Universe<br />

Theory“ (Theorie des sich ständig<br />

verzweigenden Universums) überträgt<br />

die ursprünglich für den mikrophysikalischen<br />

Bereich konzipierte Quantentheorie<br />

auf <strong>Welten</strong>ebene. Mit jedem<br />

Quantensprung entstehen momentan<br />

Milliarden und aber Milliarden neuer<br />

Realitäten, darunter zahllose phantastische,<br />

für uns unvorstellbare Varianten<br />

- reale Traumwelten wäre wohl die treffendere<br />

Bezeichnung. Durch die explosionsartige<br />

Ausbreitung von Zweiguniversen<br />

seit etwa 12 Milliarden Jahren<br />

gibt es mittlerweile nahezu unendlich<br />

viele Realitäten, die ausreichen dürften,<br />

um nicht nur sämtliche denkbaren (und<br />

undenkbaren) Situationen während der<br />

Lebensdauer eines jeden Einzelwesens,<br />

sondern auch Schicksalsverläufe ganzer<br />

Völkergemeinschaften, Planeten,<br />

Sonnensysteme und Universen „durchzuspielen“.<br />

■<br />

Ernst Meckelburg (1927-2008) war<br />

ein bekannter<br />

Wissenschaftsjournalist<br />

und Sachbuchautor.<br />

Durch seine<br />

Publikationen hat<br />

er in den Bereichen<br />

Grenzwissenschaften<br />

und neue Physik einen<br />

beachtlichen Bekanntheitsgrad erlangt.<br />

<strong>Matrix3000</strong>-Lesern ist Ernst Meckelburg<br />

auch durch seine Veröffentlichungen<br />

zum Thema „Leben nach dem Tod“<br />

sowie zum „Kosyrew-Spiegel“ bekannt.<br />

Wir veröffentlichen diesen Artikel mit<br />

freundlicher Genehmigung seiner Erben<br />

sowie des Langen-Müller-Verlags.<br />

Redaktionelle Bearbeitung: Franz Bludorf<br />

34<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


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xxxxxxxxx<br />

Woolpit, Suffolk, Großbritannien.<br />

XXXXX XXX XXXXXXX<br />

In diesem XXXX XXXXXX<br />

kleinen, nahe Bury<br />

St. Edmunds gelegenen Dorf<br />

soll sich im Jahr XXXXX 1154, XXXXXX im Todesjahr von<br />

König Stephen von Blois (etwa 1097 bis<br />

1154), etwas sehr Mysteriöses zugetragen<br />

haben. Eine mehr als rätselhafte<br />

Geschichte. Hier scheinen sich britische<br />

Folklore und Wahrheit zu vermischen.<br />

Der Historiker William von Newburgh<br />

(etwa 1136 bis 1198) schrieb besagtes<br />

Ereignis vor über 800 Jahren in „Historia<br />

rerum anglicarum“ nieder. Ein Sammelband<br />

der Geschichte Englands von<br />

1066 bis 1198. Er berichtet darin, daß<br />

in den Tagen von König Stephen plötzlich<br />

zwei Kinder aus dem Nirgendwo in<br />

Woolpit erschienen seien. Sie sprachen<br />

eine unbekannte Sprache und hatten –<br />

grüne Haut. Newburgh stand diesen Berichten<br />

sehr skeptisch gegenüber, aber<br />

entschloß sich dennoch, diese phantastische<br />

Geschichte zu notieren. Er berichtete<br />

vor über 800 Jahren:<br />

„Ich darf nun nicht unterlassen, von<br />

einem Wunder zu berichten, wie man<br />

es seit Beginn der Zeit noch nicht vernahm,<br />

welches unter König Stephen<br />

geschehen ist. Ich selber habe lange<br />

gezögert, daran zu glauben, obwohl viel<br />

Volk großes Geschrei darum machte.<br />

Und ich hielt es für lächerlich, eine<br />

Sache hinzunehmen, für die doch<br />

kein Grund sprach, oder doch<br />

nur sehr dunkle Gründe. Bis<br />

ich vom Gewicht so vieler Zeugen<br />

überwältigt war, daß ich das<br />

wohl glauben und bewundern<br />

mußte, was mein Verstand vergeblich<br />

zu begreifen oder zu erreichen<br />

trachtet.“<br />

Was war also genau geschehen, daß<br />

von Newburgh erst nach erheblichen<br />

Zweifeln diese Geschichte<br />

der Nachwelt hinterließ?<br />

Es war Folgendes:<br />

„Es gibt in England ein<br />

Dorf, das etwa sieben<br />

oder acht Kilometer von<br />

dem ehrwürdigen Kloster<br />

des seligen Königs<br />

und Märtyrers Edmund<br />

entfernt liegt, wo man<br />

gewisse Gräben aus<br />

uralten Zeiten sehen<br />

kann (...). Es geschah<br />

zur Zeit der Ernte, als<br />

die Erntearbeiter das<br />

Korn<br />

einsammelten,<br />

daß aus diesen beiden<br />

Gründen ein Mädchen<br />

und ein Junge hervor<br />

krochen, die am ganzen<br />

Körper grün und<br />

in unbekannter Farbe<br />

und Stoffart gekleidet<br />

36<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


waren. Sie liefen verstört auf dem Feld<br />

herum, bis die Bauern sie mitnahmen<br />

und in das Dorf brachten, wo alles Dorf<br />

zusammenlief, sich das Wunder zu betrachten.“<br />

Auch Ralph von Coggeshall, von<br />

1207 bis 1218 sechster Abt des<br />

Zisterzienserklosters Coggeshall<br />

Abby, etwa 50 Kilometer vom Ort des<br />

Geschehens entfernt, notierte einst<br />

ebenfalls diese seltsamen Geschehnisse.<br />

Der Kreuzritter des dritten Kreuzzuges<br />

(1189 bis 1192) notierte in seinen<br />

Chroniken:<br />

„Niemand konnte ihre Sprache verstehen.<br />

(...) Man setzte ihnen Brot und<br />

andere Nahrung vor, wovon sie aber<br />

nichts anrührten, obwohl der Hunger<br />

sie plagte, wie das Mädchen später<br />

zugab. Als aber frisch geschnittene<br />

Bohnen mit Stielen ins Haus gebracht<br />

wurden, machten sie eifrig Zeichen, daß<br />

Die<br />

„Grünen Kinder“<br />

von Woolpit<br />

Lars A. Fischinger<br />

man sie ihnen geben solle. Sie öffneten<br />

die Stiele statt der Schoten. Als sie aber<br />

die Bohnen nicht fanden, weinten sie.<br />

Mitleidig öffneten die Anwesenden die<br />

Schoten und zeigten ihnen die Bohnen,<br />

die sie mit großer Freude aßen. Lange<br />

Zeit nahmen sie keine andere Nahrung<br />

zu sich. Der Junge war immer matt und<br />

niedergeschlagen, und er starb nach<br />

kurzer Zeit. Das Mädchen erfreute sich<br />

stets guter Gesundheit, und nachdem<br />

sie sich an verschiedene Nahrung gewöhnt<br />

hatte, verlor sie die grüne Farbe.“<br />

Wer war das seltsame Mädchen,<br />

das sogar geheiratet haben soll? Auch<br />

darüber erfahren wir Interessantes.<br />

Das Mädchen wurde, nachdem sie die<br />

englische Sprache erlernt hatte, immer<br />

wieder von den neugierigen Menschen<br />

nach ihrer Abstammung befragt. Sie<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 37


"ES GESCHAH ZUR ZEIT DER<br />

ERNTE, DASS AUS DIESEN<br />

BEIDEN GRÜNDEN EIN MÄD-<br />

CHEN UND EIN JUNGE HERVOR<br />

KROCHEN, DIE AM GANZEN<br />

KÖRPER GRÜN WAREN."<br />

WILLIAM VON NEWBURGH<br />

Oben: Woolpit, Church of St. Mary<br />

Rechts: In der alten Chronik<br />

"Historia de Rebus Anglicis"<br />

schildert William von Newburgh<br />

die Geschichte der Begegnung mit<br />

den grünen Kindern.<br />

38<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Noch heute erinnert diese Tafel<br />

am Ortseingang von Woolpit<br />

an das Erscheinen der grünen<br />

Kinder.<br />

gab an, sie stamme aus einem fernen<br />

Lande, in dem alles – auch die Menschen<br />

– grün war. Sonnenlicht wie in<br />

Woolpit gab es dort angeblich nicht,<br />

sondern es herrschte immer Zwielicht.<br />

Eines Tages, so das Mädchen, sei sie<br />

mit dem Jungen, ihrem Bruder, in eine<br />

seltsame Höhle gegangen, in der sie von<br />

einem Glockenschlag „verzaubert“ wurden.<br />

Sodann fanden sie sich schließlich<br />

in England wieder. Der Abt Ralph von<br />

Coggeshall protokollierte hierzu:<br />

„(Das Mädchen sagte:) Wir kommen<br />

aus St. Martins-Land, das ist bei uns der<br />

größte Heilige (...). Eines Tages hüteten<br />

wir die Herde unseres Vaters auf dem<br />

Feld, als wir einen großen Lärm hörten,<br />

so als ob hier alle Glocken in St. Edmunds<br />

gleichzeitig läuteten. Uns wurde<br />

dunkel vor den Augen. Plötzlich fanden<br />

wir uns auf euren Kornfeldern wieder.“<br />

Legende oder Wahrheit?<br />

Die Wiener Phänomene-Jäger und<br />

Schriftsteller Peter Krassa und Reinhard<br />

Habeck haben auf etwas überaus<br />

Interessantes hingewiesen. Sie verweisen<br />

darauf, daß eine praktisch identische<br />

Geschichte auch in Spanien erzählt<br />

wurde. Sie handelt von den „grünen<br />

Kindern von Banjos“. Angeblich sollen<br />

im August des Jahrs 1887 in der Provinz<br />

Katalonien zwei weinende Kinder vor einer<br />

Höhle von Bauern aufgefunden worden<br />

sein. Auch deren Sprache verstand<br />

niemand. Die weitere Geschichte deckt<br />

sich mit den Geschichten aus England:<br />

Grüne Bohnen wurden gegessen, der<br />

Bub starb bald darauf, die Kinder hatten<br />

eine grüne Haut...und der Mann, der die<br />

Kinder nach ihrem Erscheinen mit in<br />

sein Haus nahm, wird Ricardo de Calno<br />

genannt. Im englischen Woolpit war es<br />

ein Mann namens Richard de Calne!<br />

Eine Sensation ist es aber wohl<br />

kaum, denn Historiker vermuten,<br />

daß in Spanien das Copyright der<br />

„realen“ Urgeschichte aus Woolpit mißachtet<br />

wurde. Sie ist schlicht und einfach<br />

abgeschrieben worden. Und doch<br />

ist das Rätsel über die grünen Kinder<br />

von Woolpit ungelöst und wird es sicher<br />

auch noch in 100 Jahren sein. Ist es nur<br />

eine Legende, oder beruht sie wie viele<br />

andere Legenden der Welt auch auf einem<br />

wahren Kern?<br />

Haben fantasievolle Autoren Recht,<br />

wenn sie glauben, daß die Kinder aus<br />

einem Paralleluniversum oder einem<br />

Reich im Erdinneren stammten? Oder<br />

doch eher die nüchternen Kritiker, wenn<br />

sie sagen, daß hier einfach fremde Kinder<br />

gefunden wurden, die von ihren Eltern<br />

ausgesetzt wurden? Vielleicht flämische<br />

Kinder, wie es schon der Autor<br />

Paul Harris 1998 vermutete? Oder war<br />

das Land der Herkunft der seltsamen<br />

Kinder, das „St. Martins-Land“, nichts<br />

weiter als das 13 Kilometer entfernte<br />

Nachbardorf Fornham St. Martin?<br />

Die fremde Sprache der Kinder damit<br />

einfach ein Dialekt und die Kinder nur<br />

Verirrte? Und wieso waren die Kinder<br />

grün? War es eine Krankheit oder Mangelerscheinung?<br />

Etwa „grüne Chlorose“<br />

(Anämie)?<br />

Der Vorfall, wenn er denn jemals so<br />

stattgefunden hat, bleibt mysteriös.<br />

Woher kamen die „Grünen Kinder“ von<br />

Woolpit? ■<br />

Briggs, Katharina: The Fairies in Tradition and<br />

Literature. London 1977<br />

Dash, Mike: X Phänomene.<br />

München & Essen 1997<br />

Harris, Paul: The Green Children of Woolpit. In:<br />

Fortean Times Nr 57 (1991)<br />

Harris, Paul: The Green Children of Woolpit:<br />

A 12th Century <strong>Mystery</strong> and its Possible<br />

Solution. In: Fortean Studies Nr 4/1998<br />

Krassa, Peter & Habeck, Reinhard:<br />

Die Palmblatt-Bibliothek und andere<br />

geheimnisvolle Schauplätze dieser Welt.<br />

München 1998<br />

Lars A. Fischinger ist gelernter Elektroniker.<br />

Bereits seit seiner<br />

Jugendzeit beschäftigt er<br />

sich mit der Erforschung<br />

der Geschichte von Erde<br />

und Menschheit. Er ist<br />

Autor mehrerer Bücher,<br />

darunter "Götter der<br />

Sterne - Bibel, Mythen und<br />

kosmische Besucher",<br />

"Begleiter aus dem Universum“, „Historia<br />

Mystica“. Kontakt: www.fischinger-online.net<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 39


Die<br />

Geheimzeichen<br />

vom<br />

Goldenen Dachl<br />

Reinhard<br />

Habeck<br />

40 MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Rätselhafte Reliefs am Goldenen<br />

Dachl in Innsbruck: Schalkhafte<br />

Tänzer, unlesbare Schriftzeichen.


Mitten in der Innsbrucker Altstadt gibt es eine Sehenswürdigkeit, die von<br />

Touristen meist bewundernd „abgehakt“, jedoch selten verstanden wird.<br />

Das Goldene Dachl enthält Wandmalereien von Tanzenden sowie rätselhafte<br />

Schriftzüge, die keinem bekannten Zeichensystem entstammen. Handelt<br />

es sich um eine Geheimschrift, und wenn ja, was bedeutet sie? Was hat der<br />

berühmte „letzte Ritter“, Kaiser Maximilian I., damit zu tun? Und birgt die<br />

scheinbar harmlose Stadt Innsbruck noch weitere Geheimnisse? rr<br />

Falls „Sakrileg“-Autor Dan Brown<br />

Stoff für einen neuen Roman sucht,<br />

sollte er in die Tiroler Landeshauptstadt<br />

Innsbruck pilgern. Er könnte<br />

dort das hartnäckigste Schrifträtsel der<br />

Habsburger Kaiserzeit bestaunen. Ein<br />

wahres Schmuckstück im Kern der Altstadt<br />

überstrahlt dort alles: Das Goldene<br />

Dachl. Der dreigeschossige Prunkerker<br />

mit seinem fast vier Meter hohen vergoldeten<br />

Schindeldach enthält eine Fülle an<br />

ungeklärter Symbolik und sonderbarer<br />

Wandmalerei. Die meisten Historiker<br />

gehen bis heute davon aus, daß es auf<br />

Wunsch von Kaiser Maximilian I. (<strong>14</strong>59-<br />

1519) entstanden ist. Dennoch wurde<br />

das Haus mit dem Goldenen Dachl nie<br />

als kaiserlicher Wohnsitz genutzt. Welchen<br />

Sinn erfüllte es dann?<br />

Aufmerksame Beobachter kommen<br />

beim genaueren Studium aus dem<br />

Staunen nicht heraus: Da wimmelt es<br />

geradezu von schwer deutbaren Miniaturen,<br />

schalkhaften Skulpturen,<br />

unverständlichen Fresken und obszönen<br />

Anblicken. Am meisten wird über<br />

orientalisch kostümierte Tanzakrobaten<br />

in wilden Posen gerätselt – sowie<br />

über unlesbare Schriftzeichen an der<br />

Innsbrucks unverstandenes<br />

Wahrzeichen<br />

Insgesamt sind an den Außenwänden<br />

der Balkonbrüstung im zweiten Obergeschoss<br />

zehn beinahe vollplastische<br />

Reliefplatten aus Sandstein angebracht.<br />

Die dargestellte Bildfolge wird<br />

von Kunstexperten als „mittelalterlicher<br />

Moriskentanz“ interpretiert. Das<br />

Typische dabei sind halsbrecherische<br />

Körperverdrehungen der Teilnehmer.<br />

Die bizarr anmutenden Bewegungen<br />

und wilden Luftsprünge erinnern verblüffend<br />

an die moderne Tanzform des<br />

„Breakdance“, der in den 70er-Jahren<br />

auf den Straßen von New York entstand.<br />

Weshalb hat Kaiser Maximilian die Moriskentänzer<br />

ins Zentrum seines Denkmals<br />

gesetzt? Dienten die Verrenkungskünstler<br />

und Fratzenschneider wirklich<br />

nur der Volksbelustigung, wie Historiker<br />

versichern? Oder könnten sie ebenso<br />

gut Sinnbilder geheimen Wissens<br />

sein? So abwegig scheint der Gedanke<br />

nicht, denn der Ausdruckstanz war früher<br />

häufig mit magischen und religiösen<br />

Vorstellungen verknüpft.<br />

Antworten auf viele offene Fragen<br />

birgt wohl das rätselhafte Spruchband.<br />

Darauf befinden sich Dutzende vergoldete,<br />

schriftähnliche Zeichen, schwarz<br />

umrandet. In Unterbrechungen verlaufen<br />

sie über zehn rund 82 mal 60 Zentimeter<br />

große Relieftafeln der offenen<br />

Loggia und stehen offensichtlich in direkter<br />

Beziehung zur Moriskenszene.<br />

Dennoch ist es Linguisten bis heute<br />

nicht gelungen, sie zu entziffern.<br />

Das Goldene Dachl,<br />

Wahrzeichen von Innsbruck<br />

s e l t werden. Die prominente<br />

Schirmherrschaft der „lyrischen Enträtselung“<br />

übernahm der bekannte<br />

Dramatiker, Schauspieler und Drehbuchautor<br />

Felix Mitterer. „Ich lebe seit<br />

1962 in Innsbruck, und wie die meisten<br />

Innsbrucker bin ich immer achtlos beim<br />

Goldenen Dachl vorbeigegangen“, erklärte<br />

das Tiroler Multitalent und fügte<br />

hinzu: „Was mir als junger Mensch auffiel,<br />

waren die Tänzer mit ihren wilden<br />

Verrenkungen. Wenn ich als Jugendlicher<br />

unterwegs war in die Disco, habe<br />

ich mir gedacht, die haben um 1500<br />

auch schon super getanzt!“ Bis Ende<br />

November 2009 konnten fantasiebegabte<br />

Zeitgenossen ihre Dichtkunst unter<br />

Beweis stellen. Doch auch sie vermochten<br />

das Rätsel nicht zu lösen.<br />

Kunsthistoriker betonten derweil,<br />

die kryptischen Zeichen auf der Banderole<br />

enthielten vorwiegend "hebräisierende"<br />

Merkmale, weil der Bildhauer<br />

echte hebräische Buchstaben kopierte,<br />

ohne deren Sinn zu verstehen. Mit Sicherheit<br />

ist diese Erklärung aber nicht<br />

der Weisheit letzter Schluss! Daß der<br />

Geheimcode nicht bloß aus banalen<br />

„Fantasiezeichen“ besteht,<br />

Prunkfassade, die<br />

an griechische, lateinische, hebräische<br />

und arabisch-kufische Buchstaben erinnern.<br />

„Breakdance“ und rätselhafte<br />

Schriftzeichen<br />

Für Schlagzeilen sorgte das Dachl nicht<br />

zuletzt im Herbst 2009. Damals sollte<br />

die mysteriöse Inschrift von interessierten<br />

Bürgen „poetisch“ entschlüs-<br />

bestätigt auch Esther Fritsch, Vorsitzende<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

in Tirol. Sie konnte belegen, daß etliche<br />

Chiffren „eindeutig hebräische Buchstaben“<br />

sind. Allerdings stünden manche<br />

davon „auf dem Kopf, andere sind spiegelverkehrt“<br />

angebracht.<br />

Welchem genialen Geistesblitz haben<br />

wir dieses Bauwunder zu verdanken?<br />

Keine einzige historische Quelle<br />

nennt einen Meisternamen! Noch<br />

schwieriger ist die Meisterfrage bei den<br />

Wandfresken zu beantworten. Hier deshalb<br />

ein Hinweis: Wer die Reliefplatten<br />

mit den rätselhaften Schriftzeichen aus<br />

nächster Nähe in Augenschein nehmen<br />

möchte, wird im Innsbrucker Landesmuseum<br />

Ferdinandeum an der Museumstrasse<br />

15 fündig. Dort werden<br />

– witterungsgeschützt –die Originale<br />

aufbewahrt.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000<br />

41


Links: Das "Goldene Dachl" sowie einige<br />

wichtige Kirchen Innsbrucks zeichnen auf dem<br />

Stadtplan das Sternbild Taube.<br />

Maximilian:<br />

„Letzter Ritter und<br />

Universalgenie“<br />

Wer auch immer die fähigen<br />

Kunstschaffenden des<br />

Dachls gewesen sein mögen,<br />

sie haben die strengen<br />

Vorgaben ihres Auftraggebers<br />

in die Tat umgesetzt:<br />

Kaiser Maximilian I., dem<br />

durchaus zuzutrauen ist, den<br />

tiefgründigen Facettenreichtum<br />

seines Denkmals samt<br />

Schrifträtsel höchstpersönlich<br />

erdacht zu haben. Die Lebensgeschichte<br />

des Habsburgers beschreibt<br />

einen strahlenden Helden, der als Universalgenie<br />

in die österreichischen Annalen<br />

eingegangen ist. Das Bild mag<br />

glorifiziert sein. Dennoch war der am 22.<br />

März <strong>14</strong>59 in Wiener Neustadt geborene<br />

Maximilian I. („Der letzte Ritter“) zweifelsohne<br />

eine außergewöhnliche Persönlichkeit.<br />

Als wagemutiger Feldherr,<br />

Erzherzog von Österreich, deutscher<br />

König und seit 1508 Kaiser des Heiligen<br />

Römischen Reiches, war er obendrein<br />

ein geniales Sprachtalent, widmete sich<br />

der Magie und dem Hexenwesen und<br />

förderte bedeutende Gelehrte.<br />

Beim Studium im Innsbrucker<br />

Stadtarchiv, in der Badgasse<br />

gleich hinter dem Goldenen<br />

Dachl, stieß der Autor dieses Artikels<br />

auf einen erstaunlichen Vermerk der<br />

Oben: Der Autor bei seinen Recherchen im<br />

Landesarchiv Innsbruck<br />

entziffert werden? Haben Kryptografen<br />

Vergleiche mit den unlesbaren Zeichen<br />

am Goldenen Dachl durchgeführt? Anfragen<br />

an den Stadthistoriker und Archivleiter<br />

Lukas Morscher, wo denn die<br />

Tagebücher Maximilians abgeblieben<br />

seien, wurden von dessen Mitarbeiterin<br />

Daniela Jänsch abschlägig beantwortet:<br />

„Ich darf Ihnen mitteilen, daß Herr Dr.<br />

Morscher und sein Vorgänger die ‚Geschichte’<br />

zwar kennen, aber nicht wissen,<br />

wo sich ein Exemplar der Tagebücher<br />

befindet...“<br />

Spurensuche in den Archiven<br />

Merkwürdig! Die von Hand geschriebenen<br />

Aufzeichnungen von Kaiser Maximilian,<br />

die auch als „Gedenkbücher“<br />

bezeichnet werden, müßten doch derart<br />

Geschichtsforscherin<br />

Johanna Felmayer. In<br />

ihrem 1996 veröffentlichten<br />

Kunstband „Das<br />

Goldene Dachl in Innsbruck“<br />

schreibt sie: „Maximilian I. hat seine<br />

Mitteilungen zwar verschlüsselt, aber<br />

nichts dem Zufall überlassen. Er hat ja<br />

auch Tagebücher in einer selbst erfundenen<br />

Geheimschrift geführt.“ Und in<br />

einer Fußnote wird ergänzt: „Der ehemalige<br />

Stadtarchivar Dr. Karl Schadelbauer<br />

hat mir solche einmal über den<br />

Tisch hinweg gezeigt. In die Hand nehmen<br />

durfte ich sie nicht. Sie sind auch<br />

nie der Forschung zugänglich gemacht<br />

worden.“<br />

Das wirft brisante Fragen auf: Wo<br />

werden die Bücher heute aufbewahrt?<br />

Hat sich je ein Schriftexperte mit ihrem<br />

Inhalt befaßt? Konnte der Text<br />

berühmt sein, daß sie in der Kunstgeschichte<br />

einen wichtigen Platz einnehmen.<br />

Johanna Felmayer folgend<br />

sollte man zudem annehmen, daß die<br />

wertvollen Stücke einst Bestandteil der<br />

Sammlung in Innsbruck waren. Wieso<br />

fehlt dann aber im Stadtarchiv eine Bestandliste,<br />

die das bestätigen könnte?<br />

„Die Bücher waren bei uns nie inventarisiert<br />

und somit nicht im Besitz des Archivs“,<br />

beteuert Daniela Jänsch, räumt<br />

aber ein, daß es „immer wieder Gründe<br />

und Fälle gibt, in denen Archivalien<br />

verschwinden“. Wer nun glaubt, Johanna<br />

Felmayer könnte geflunkert haben,<br />

zielt ins Leere. Außer ihr behauptet<br />

auch der renommierte Grazer Universitätsprofessor<br />

Hermann Wiesflecker<br />

in seinem mehrbändigen Standardwerk<br />

über Maximilian, daß „fünf Tagebücher<br />

erhalten“ sind. Und auch er betonte, daß<br />

sie in einer „Geheimschrift“ abgefaßt<br />

worden seien, die nur Maximilian lesen<br />

konnte.<br />

Weitere Nachforschungen führten<br />

ins Tiroler Landesarchiv,<br />

dann ins Steiermärkische Landesarchiv<br />

und schliesslich ins Österreichische<br />

Staatsarchiv. Der Direktor<br />

der Sammlung, Thomas Just, gab den<br />

entscheidenden Hinweis. Er versicherte,<br />

daß es die Bände tatsächlich gibt,<br />

und daß sie – anders als etwa „Hitlers<br />

Tagebücher“ – wirklich authentisch<br />

sind.<br />

Eines dieser raren Stücke wird in der<br />

staatlichen Urkundensammlung aufbewahrt,<br />

weiß der Bibliothekar. Dieses<br />

enthält zwar „keine Einträge in Geheimschrift,<br />

aber es befinden sich noch vier<br />

weitere Gedenkbücher in der Handschriftensammlung<br />

der Österreichischen<br />

Nationalbibliothek“. Bingo! Denn<br />

zumindest in einem dieser Codices wird<br />

ein Geheimcode ausdrücklich genannt.<br />

Er wurde in den Jahren 1509 und 1513<br />

von Kaiser Maximilian verfaßt, wobei<br />

zusätzlich eine spezielle „Eilschrift“ erwähnt<br />

wird, die in dem „Tagebuch“ Anwendung<br />

fand.<br />

Wo sind Kaiser Maximilians<br />

Tagebücher?<br />

Maximilians persönliche Geheimberichte<br />

hatten sich also doch nicht in Luft<br />

aufgelöst! Der Chronik zufolge wurden<br />

sie im Jahre 1665 aus Schloß Ambras in<br />

Tirol nach Wien in die Hofbibliothek des<br />

Habsburgischen Kaiserreichs gebracht<br />

– heute die „Österreichische Nationalbibliothek“.<br />

Wie Archivar Friedrich Simader<br />

auf Anfrage bestätigte, sind die<br />

Unikate im Hauptkatalog ab 1992 verzeichnet,<br />

aber „kurz gefaßte Studien, die<br />

sich explizit mit der Geheimschrift Maximilians<br />

beschäftigen, ließen sich nicht<br />

42 MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


ermitteln“. Trotz mühsamer Sisyphusarbeit,<br />

läßt sich ein Erfolg bei der Spurensuche<br />

verbuchen: Das sogenannte „3.<br />

Gedenkbuch“ von Kaiser Maximilian, das<br />

als „Cod. 2900“ in der Österreichischen<br />

Nationalbibliothek aufbewahrt wird, ist<br />

in lateinischer Schrift verfaßt und enthält<br />

zumindest einige Passagen in verschlüsselter<br />

Form!<br />

Eine auffällige Ähnlichkeit zu den Geheimzeichen<br />

des Goldenen Dachls ist auf<br />

den ersten Blick nicht erkennbar. Doch<br />

die wissenschaftliche Aufarbeitung dazu<br />

ist keineswegs abgeschlossen. Sicher ist<br />

nur: Kaiser Maximilian I. war ein schriftkundiger<br />

Geheimnisträger, der gerne<br />

Informationen verschleierte oder codierte.<br />

Warum sollte das bei der Rätselbanderole<br />

auf der Balkonbrüstung "seines"<br />

Goldenen Dachls anders gewesen sein?<br />

Der Innsbrucker Stadtplan<br />

– eine Sternenkarte?<br />

Der jüngste Lösungsvorschlag zum Bilderrätsel<br />

stammt übrigens von Herwig<br />

Brätz. Der Forscher hat das Kunstwerk<br />

in jahrelanger Arbeit auf mathematische<br />

und astronomische Aspekte untersucht.<br />

Bei Vergleichsanalysen mit der<br />

Himmelskarte des deutschen Hofkartographen<br />

Peter Apian (um <strong>14</strong>95-1552)<br />

fiel Brätz aus allen Wolken. Denn er<br />

entdeckte erstaunliche topografische<br />

Gemeinsamkeiten mit astronomischen<br />

Konstellationen und verborgener Zahlenmystik.<br />

Seinen Studien zufolge können die<br />

dargestellten Personen und Tiere des<br />

Balkongemäldes als symbolische Himmelskörper<br />

aufgefaßt werden. In seiner<br />

Auslegung entspricht das dortige Pferd<br />

der Sterngruppe Pegasus und die Burgkulisse<br />

dem Himmelsgewölbe. Wenn<br />

man diese Deutung zuläßt, so Brätz,<br />

dann könnte das gesamte Gemälde „als<br />

irdische Interpretation einer Himmelsszenerie<br />

verstanden werden – eines<br />

Spiels der Götter, welches nur der Eingeweihte<br />

durchschaut“.<br />

Brätz geht sogar noch einen kühnen<br />

Schritt weiter, wenn er vermutet,<br />

daß der gesamte „Innsbrucker<br />

Stadtplan in einem wesentlichen Zusammenhang<br />

mit dem Bildprogramm<br />

des Goldenen Dachl steht, daß es also<br />

nicht um eine abstrakte Geometrie geht,<br />

sondern um die Vermessung und Formung<br />

eines realen Stückchens Erde“.<br />

Verbindet man die Standorte des Goldenen<br />

Dachls etwa mit besonderen lokalen<br />

Plätzen, heute markiert durch die<br />

Kirchen Jakob, Spital, Serviten, Johannes<br />

sowie dem ehemaligen Kloster<br />

der Ursulinen, dann offenbart sich<br />

daraus die Anordnung des Sternbildes<br />

Taube, einer Sternkonstellation südlich<br />

des Orion.<br />

Nimmt man einen Stadtplan von<br />

Innsbruck zur Hand und vergleicht<br />

ihn mit dem Sternbild Taube, ergeben<br />

sich weitere Übereinstimmungen: Das<br />

Goldene Dachl entspricht dem hellsten<br />

Stern Alpha Columbae. Geht man<br />

davon aus, dann liegt nordöstlich der<br />

Stern Epsilon. Seine Position deckt sich<br />

mit dem Dom zu St. Jakob. Südlich, im<br />

Zentrum des Sternbildes, befindet sich<br />

Beta, ein Stern, der dem Standort der<br />

Spitalkirche entspricht. Westlich davon<br />

liegt der Stern Gamma. Bätz benennt in<br />

diesem Zusammenhang etliche weitere<br />

„himmlische Konzidienzen“. Reine Zufälligkeiten?<br />

Wohl kaum! ■<br />

Reinhard Habeck arbeitet seit 1987 als<br />

freier Schriftsteller<br />

und Illustrator<br />

in Wien. Auf den<br />

Spuren „unmöglicher<br />

Funde“ bereist er<br />

die wundersamen<br />

Schauplätze der Welt,<br />

über die er packend<br />

und unterhaltsam berichtet. Habeck<br />

ist Mitinitiator der Wanderausstellung<br />

„Unsolved Mysteries“, die seit 2001 Hunderte<br />

archäologische Rätselfunde präsentiert. Der<br />

Autor veröffentlichte zahlreiche Bücher über<br />

grenzwissenschaftliche Phänomene, darunter<br />

den Bestseller „Das Licht der Pharaonen“<br />

(mit Peter Krassa), „Geheimnisvolles<br />

Österreich“ (2006), „Wundersame Plätze in<br />

Österreich“ (2007), „Dinge, die es nicht geben<br />

dürfte“ (2008), „Bilder, die es nicht geben<br />

dürfte“ (2009) und "Texte, die es nicht geben<br />

dürfte" (2011). www.reinhardhabeck.at<br />

Geheimschrift des Kaisers Maximilian <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 43<br />

3000


Babajiabaji<br />

abaji<br />

... und der Mythos Unsterblichkeit<br />

Roland Rottenfußer<br />

44<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Es heißt, Babaji könne<br />

nur von demjenigen<br />

gesehen werden,<br />

den er selbst dazu<br />

auserwählt hat.<br />

Swami Sri Yukteswar (links) und Lahiri Mahasaya<br />

(rechts) behaupteten von sich, dem Babaji persönlich<br />

begegnet zu sein.<br />

Roland Rottenfußer<br />

„Babaji wurde von Gott auserwählt,<br />

um für die Dauer dieses speziellen<br />

<strong>Welten</strong>zyklus in seinem Körper zu<br />

verbleiben. Zeitalter werden kommen<br />

und gehen – doch der unsterbliche<br />

Meister wird gegenwärtig sein auf<br />

dieser irdischen Bühne“. Babaji, der<br />

„Yogi-Christus“ vom Himalaya, wurde<br />

durch Paramahansa Yogananda und<br />

seine „Autobiografie eines Yogi“ weltbekannt.<br />

Doch ist er nur eine literarische<br />

Kunstfigur, oder sollen wir jenen<br />

Zeugen glauben, die ihm begegnet<br />

sein wollen? Die Spurensuche führt<br />

zu exotischen Plätzen und skurrilen<br />

Menschen – aber auch ins eigene Herz.<br />

„Babaji, hast du ein Lied für mich, um<br />

der Welt von ihrem Schutzengel zu erzählen?“<br />

Meine erste Begegnung mit<br />

Babaji verdanke ich keinem esoterischen<br />

Buch, sondern dem Popsänger<br />

Roger Hodgson, der das Lied 1977 für<br />

„Supertramp“ schrieb. Ich hatte im Alter<br />

von 15 keine Ahnung, wovon das<br />

Lied handelte, aber es lief bei mir rauf<br />

und runter. Es dauerte 25 Jahre, bis<br />

ich in der Lage war, meinen Lieblingssong<br />

aus den 70ern zu verstehen. Auf<br />

dem Hausaltar meiner neuen Freundin<br />

sah ich das Bild eines jungen, androgyn<br />

wirkenden Mannes mit langen, dunklen<br />

Haaren. „Das ist Babaji“, erklärte die<br />

Freundin – ein spiritueller Meister, den<br />

sie sehr verehrte. Wenn ich Näheres<br />

wissen wollte, sollte ich die „Autobiografie<br />

eines Yogi“ von Yogananda lesen.<br />

„Was ist es, was mich an dich glauben<br />

läßt?“, sang Hodgson mit Inbrunst.<br />

In der Tat muß man diese Frage stellen:<br />

Warum glaubten und glauben zahllose<br />

Menschen in aller Welt an Babaji? Als<br />

Antwort muß man zunächst auf Yogananda<br />

verweisen, dessen Buch 1947<br />

erschienen war und bis heute zu den<br />

unsterblichen spirituellen Klassikern<br />

gehört. Damals sprach noch niemand<br />

von einer „Esoterik-Welle“. Millionen<br />

von Menschen haben seither von den<br />

rätselhaften Fähigkeiten der indischen<br />

Yogis erfahren, von strengen Meistern<br />

und hingebungsvollen Schülern, vom<br />

Konzept der „Erleuchtung“ – und vor allem<br />

von Babaji.<br />

Avatar – Aufbruch zum Himalaja<br />

Ich las und kam aus dem Staunen nicht<br />

mehr heraus. Als unsterblicher Yogi<br />

wurde dieser Babaji bezeichnet. Angeblich<br />

lebt er seit vielen Jahrhunderten im<br />

Himalaja im Körper eines 16-jährigen<br />

und verströmt gleich einer Sendestation<br />

unablässig seinen Segen in die Welt.<br />

Sein Titel ist der eines „Mahavatars“<br />

(großen Avatars). Assoziationen an einen<br />

bekannten Film sind nicht ganz<br />

falsch. Ein Avatar ist ein göttliches Wesen,<br />

das, obwohl dem Kreislauf der Inkarnationen<br />

entronnen, freiwillig in einen<br />

Menschenkörper eintaucht, um der<br />

Erde bei ihrer spirituellen Entwicklung<br />

beizustehen. Babaji vermag Gedanken<br />

in die Köpfe auserwählter Menschen zu<br />

pflanzen und so die Weltgeschichte zu<br />

beeinflussen. Er kann mit Gedankengeschwindigkeit<br />

reisen und sich materialisieren<br />

oder entmaterialisieren, wie es<br />

ihm gefällt.<br />

Laut Yogananda steht der Mahavatar<br />

auf einer Stufe mit Christus,<br />

mit dem er in „ständiger Verbindung“<br />

steht. Im Gegensatz zu diesem<br />

ist sein Wirken aber nicht auf eine kurze<br />

historische Epoche beschränkt. Babaji<br />

arbeitet über einen längeren Zeitraum,<br />

jedoch verborgen, im Hintergrund. „Solche<br />

Meister entziehen sich stets den<br />

neugierigen Blicken der Menge und<br />

haben die Macht, sich jederzeit unsichtbar<br />

zu machen.“ (Yogananda) Babajis<br />

Sangha (spirituelle Gemeinschaft) im<br />

Himalaya, ist durch einen magischen<br />

Bann vor den Blicken neugieriger Wanderer<br />

abgeschirmt. Babaji kann nur von<br />

demjenigen gesehen werden, den er<br />

selbst dazu auserwählt hat.<br />

Lahiri Mahasayas Vision<br />

So geschah es im 19. Jahrhundert dem<br />

Postbeamten und Familienvater Lahiri<br />

Mahasaya. Babaji weihte ihn unter<br />

wahrhaft fantastischen Umständen in<br />

die Technik des Kriya-Yoga ein. So materialisierte<br />

Babaji für die Einweihungszeremonie<br />

einen prachtvollen Palast im<br />

Himalaja, der am nächsten Morgen wieder<br />

verschwunden war. Der Kriya-Yoga,<br />

soll Babaji zu Lahiri Mahasaya gesagt<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 45


46<br />

haben, „ist eine Wiederbelebung derselben<br />

Wissenschaft, die Krishna vor<br />

mehreren Jahrtausenden Arjuna vermittelte<br />

und die später auch Patanjali<br />

und Christus sowie Johannes, Paulus<br />

und anderen Jüngern bekannt wurde.“<br />

Im Kern handelt es sich um eine Atemtechnik<br />

(Pranayama), nicht schwer zu<br />

erlernen, aber auch nicht so leicht, daß<br />

man selbst darauf kommen könnte.<br />

Yogananda nennt den Kriya-Yoga „ein<br />

Werkzeug, durch das die menschliche<br />

Evolution beschleunigt werden kann.“<br />

Es stellt quasi die Überholspur zur Erleuchtung<br />

dar.<br />

Auch dem wichtigsten Schüler<br />

Lahiris erschien der rätselhafte<br />

Babaji: Sri Yukteswar. Ihm prophezeite<br />

der Unsterbliche, daß er bald<br />

einem jungen Mann begegnen würde,<br />

der dazu ausersehen sei, den Kriya-<br />

Yoga im Westen zu verbreiten. Es war<br />

Paramahansa Yogananda selbst, der in<br />

den 20er-Jahren nach Los Angeles zog<br />

und dort die Organisation „Self-Realization<br />

Fellowship“ gründete. Mit unzähligen<br />

Vorträgen und Kursen sowie<br />

seinem Bestseller „Autobiografie eines<br />

Yogi“ brachte er dem Westen aber nicht<br />

nur den Kriya-Yoga; er trug entscheidend<br />

zur Popularität des Yoga und der<br />

Spiritualität überhaupt bei. Im Zuge des<br />

Yogananda-Booms wurde Babaji zu einer<br />

Art Pop-Ikone der Hippie-Ära. Sein<br />

Konterfei zierte u.a. das berühmte Cover<br />

des Beatles-Albums „Sgt. Pepper’s<br />

Lonely Hearts Club Band“.<br />

Märchenfigur oder reale Person?<br />

Babaji als eine Art Märchenfigur<br />

zur verehren, mag ja noch angehen.<br />

Nicht wenige betrachten ihn aber als<br />

real. Zahlreiche Zeugen, auch abseits<br />

der Meisterlinie von Lahiri Mahasaya,<br />

behaupten, mit dem Mahavatar<br />

kommuniziert, ihn gesehen oder seine<br />

Präsenz gespürt zu haben. So die<br />

beiden indischen Yogameister S.A.A.<br />

Ramaiah und V.T. Neelakantan, die<br />

Theosophin Annie Besant und Leonard<br />

Orr, Begründer der Atemtherapie<br />

„Rebirthing“. Kann es so viel Rauch<br />

geben ohne ein Feuer, das ihn verursacht<br />

hat? Anders gefragt: Existiert<br />

Babaji? Eine touristische Expedition<br />

in den Himalaja scheint da wenig aussichtsreich.<br />

Der US-amerikanische<br />

Yogananda-Schüler Roy Eugene Davis,<br />

den ich vor Jahren selbst kennenlernte,<br />

sagte dazu: „Yogananda, Yukteswar<br />

und Lahiri forderten alle ihre Schüler<br />

auf, nicht im Himalaya nach Babaji zu<br />

suchen, sondern ihn durch tiefe Meditation<br />

und Kontemplation in ihrem Inneren<br />

zu finden.“<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Yogananda ist (abgesehen von einer<br />

eigenen Begegnung mit Babaji)<br />

keine Primärquelle. Er gibt überwiegend<br />

die Berichte Dritter wieder. Die<br />

Gretchenfrage im Umgang mit Babaji<br />

lautet sicher: „Wie hältst du’s mit der<br />

Unsterblichkeit?“ Können wir den teilweise<br />

fantastischen Berichten glauben?<br />

Carter Phipps schreibt in der Zeitschrift<br />

„Was ist Erleuchtung?“: „Manch einer<br />

sagte, Babajis Erleuchtung überträfe<br />

selbst die des Buddha, sie wäre eine<br />

vollkommene Transformation des Bewußtseins,<br />

deren machtvolle Kraft radikale<br />

Veränderungen bis in die Zellen des<br />

physischen Körpers hinein bewirken<br />

würde.“ Ist die Wirklichkeit vielleicht<br />

nicht so fest gefügt, wie wir glauben?<br />

Ist sie vielmehr gummiartig verformbar<br />

durch den Geist, wenn dieser mittels<br />

geheimer Techniken trainiert wurde?<br />

Ein 2000jähriger Lebenslauf<br />

Weiteren Aufschluß erhalten wir aus<br />

dem Buch „Babaji., Kriya Yoga und die<br />

18 Siddhas“ von Marshall Govindan. Der<br />

Autor gibt an, Babaji selbst einmal im<br />

Himalaja begegnet zu sein, jedoch „auf<br />

der Vitalebene.“ Govindan liefert auch,<br />

was uns Yogananda verweigerte: eine<br />

Biografie des Erdenlebens Babajis, beginnend<br />

mit seiner Kindheit. Demnach<br />

wurde Babaji 203 in einem kleinen Dorf<br />

in Tamil Nadu, Indien, geboren. Das<br />

Kind wurde von seinen Eltern Nagaraj<br />

(König der Schlangen) genannt. Nagaraj<br />

wuchs in einer Brahmanen-Familie im<br />

Schutz eines großen Shiva-Tempels auf.<br />

Mit fünf Jahren wurde der Knabe von einem<br />

Menschenhändler entführt. Dieses<br />

Verbrechen erwies sich als Segen, denn<br />

er gelangte an einen reichen Mann, der<br />

ihn bald freigab, und schloß sich einer<br />

Gruppe wandernder Saddhus an.<br />

Der spätere Babaji (wörtlich „verehrter<br />

Vater“) wurde Schüler eines<br />

großen Siddha namens Agastyar. Die<br />

Siddhas der südindischen (tamilischen)<br />

Tradition wußten, „daß ihre Fähigkeit,<br />

das Göttliche zu erleben und zu manifestieren,<br />

nicht auf die spirituelle Ebene<br />

der Existenz begrenzt war.“ Es könne<br />

vielmehr „in die niedrigeren Ebenen der<br />

Existenz herabsteigen“, einschließlich<br />

des physischen Körpers. Vereinfacht<br />

gesagt, hatte Agastyar Übungstechniken<br />

entwickelt, die es erlaubten, den<br />

Körper ganz mit Göttlichkeit zu durchdringen.<br />

In Badrinath, einem Heiligtum<br />

nahe der indisch-tibetischen Grenze,<br />

trat Nagaraj nach 18 Monaten strenger<br />

yogischer Disziplin in den „Soruba<br />

Samadhi“ ein. Gemeint ist: die Gottheit<br />

steigt in den Körper herab und transformiert<br />

ihn zu reinem Licht. Er ist nun<br />

unsterblich.<br />

Liebeserklärung an das Leben<br />

Laut Marshall Govindan hat die südindische<br />

Siddha-Tradition ihren Ursprung<br />

im versunkenen Kontinent Kumari<br />

Kandam (Lemuria), dessen höchste Erhebung<br />

heute Sri Lanka ist. Dort entwikkelte<br />

sich eine eigenständige spirituelle<br />

Tradition, die sich von der nordindischen<br />

Advaita-Lehre fundamental unterscheidet.<br />

„Denn für sie ist die Welt eine Illusion<br />

und deshalb von geringem Wert. (…)<br />

Die Siddhas hingegen erkannten, daß<br />

die Welt göttlich ist und daß sich alles<br />

in einem Prozeß der Evolution befindet.“<br />

Der Mythos Babajis kann demnach auch<br />

als eine Liebeserklärung an das Leben<br />

und den Körper verstanden werden. Einem<br />

Körper, der nicht verachtet, nicht<br />

gezüchtigt, sondern nur veredelt werden<br />

will: zu einem Werkzeug ewiger<br />

Freude, zum Auffanggefäß Gottes.<br />

So schön der Mythos ist, etwas unbefriedigend<br />

bleibt es doch, immer<br />

nur über ein Phantom zu sprechen.<br />

Es ist gibt keine Fotos oder Videoaufnahmen<br />

des Mahavatars. Oder doch?<br />

Gibt man „Babaji“ bei „Google Bilder“<br />

ein, so erhält man fast nur Fotos von einem<br />

jungen Mann, der, abgesehen von<br />

aufgemalten Querstrichen auf der Stirn,<br />

ziemlich normal aussieht. Es handelt<br />

sich um den so genannten Haidakhan<br />

Babaji, der angeblich 1970 in einer Höhle<br />

im indischen Haidakhan „erschien“.<br />

Vielen Anhängern galt der Jüngling als<br />

Wiedergeburt eines Asketen aus dem<br />

frühen 20. Jahrhundert. Sie sahen in<br />

beiden Inkarnationen den „wahren Babaji“.<br />

In den späten 70ern und frühen<br />

80ern strömten Tausende zu seinen<br />

Auftritten. Man sagte ihm eine energetische<br />

Ausstrahlung und magische Kräfte<br />

nach, z.B. das Gedankenlesen.<br />

Der „echte“ Babaji – 1970 gefunden<br />

Für Kenner von Yoganandas Babaji<br />

mag dies irritierend wirken, denn der<br />

sieht nicht nur auf den klassischen<br />

Porträtzeichnungen ganz Banders aus,<br />

er mußte sich auch nicht reinkarnieren,<br />

da er gar nicht erst starb. Von<br />

seinen Anhängern abgesehen, wurde<br />

der Haidakhan Babaji auch von niemandem<br />

als der „echte“ anerkannt.<br />

Das Mißtrauen schien gerechtfertigt,<br />

da Haidakhan Baba 1984 starb – immerhin<br />

ein peinlicher Vorgang für einen<br />

Unsterblichen. Leonard Orr, der<br />

berühmteste westliche Schüler des<br />

Haidakhan Babaji, hält seinen Meister<br />

jedoch, des frühen Todes ungeachtet,<br />

für niemanden geringeren als Gott<br />

selbst. „Babaji ist der ewige Vater in<br />

menschlicher Form, der in östlichen<br />

Traditionen als Shiva-Yogi bekannt


Haidakhan Babaji behauptete von sich, "der" echte Babaji<br />

zu sein. Unsterblich war er allerdings nicht. Er starb 1984<br />

ist, als die ewige Jugend. Man muß<br />

verstehen, daß Babaji so viele Körper<br />

haben kann, wie er will.“<br />

Orr behauptet, Babaji tauche schon<br />

in der Bibel als „Engel des Herrn“ auf,<br />

im Koran als „Khidir“ und im Hindu-<br />

Glauben als Krishna. Auch für den Widerspruch<br />

zwischen dem (sterblichen)<br />

Haidkhan Babaji und dem (unsterblichen)<br />

Yogananda-Babaji hat Orr eine<br />

Erklärung parat: Letzterer sei nicht<br />

Babaji selbst, sondern dessen Sohn<br />

(im Sinne einer Teilinkarnation). Man<br />

sieht: Die Quellenlage im Fall Babaji<br />

ist einigermaßen verworren. Der<br />

Babaji-Forscher Carter Phipps stieß<br />

allein auf zwei lebende Personen, die<br />

angaben, Babaji zu sein – nicht zu reden<br />

von denen, die ihn „gespürt“ haben<br />

wollen.<br />

Eine Ahnung von Babajis Segen<br />

Kann also eine innere Suche weiterhelfen,<br />

wie sie Roy Eugene Davis<br />

empfiehlt? Ist es mehr als ein leeres<br />

Versprechen, wenn Lahiri Mahasaya<br />

sagt: „Jeder, der den Namen Babajis<br />

ehrfürchtig ausspricht, zieht augenblicklich<br />

seinen Segen auf sich herab?“<br />

Ich habe vor Jahren eine Kriya-<br />

Einweihung bei Davis erhalten und die<br />

Technik erlernt. Mit der Erleuchtung<br />

hapert es noch ein bißchen. Das liegt<br />

aber wohl an meiner mangelnden<br />

Konsequenz beim Üben. Bestätigen<br />

kann ich, daß sich beim Atmen ein<br />

strömendes Gefühl an der Wirbelsäule<br />

einstellt, eine starke Energieansammlung<br />

im „Dritten Auge“, ein kribbelndes<br />

Lustempfinden bis in die Fingerspitzen,<br />

Gedankenstille. Manchmal<br />

auch das Gefühl, von einer Art Segen<br />

berührt zu werden.<br />

Auch wenn das für Skeptiker keine<br />

akzeptable Erklärung ist, ende ich mit<br />

einem Wort, das laut Yogananda von<br />

Babaji selbst stammt: „Es ist leicht, an<br />

etwas zu glauben, was man sieht; jede<br />

seelische Suche ist dann überflüssig.<br />

Nur diejenigen, die ihren natürlichen<br />

Skeptizismus und ihre materialistische<br />

Einstellung überwinden, verdienen<br />

es, die übernatürliche Wirklichkeit<br />

zu schauen.“ ■<br />

Buchtipps:<br />

Paramahansa Yogananda: Autobiografie<br />

eines Yogi, Self-Realization Fellowship, 584<br />

Seiten, € 12,90<br />

Marshall Govindal: Babaji, Kriya Yoga und<br />

die 18 Siddhas, Hans Nietsch-Verlag, 245<br />

Seiten, € 16,90<br />

Carter Phipps: Auf der Suche nach Babaji,<br />

in: „Was ist Erleuchtung?“, Ausg. 07/2002.<br />

Derzeit vergriffen<br />

Laut Marshall Govindan<br />

hat die südindische Siddha-Tradition<br />

ihren Ursprung im versunkenen<br />

Kontinent Lemuria.<br />

Paramahansa Yogananda machte den Mythos<br />

um den unsterblichen Babaji in seinen Büchern<br />

weltweit bekannt.<br />

abaji<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000<br />

47


Das<br />

geheimnisvolle<br />

Voynich-Manuskript<br />

Texte und Bilder aus einer anderen Welt?<br />

Ralf Lehnert<br />

48<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Wilfrid Michael Voynich<br />

In der Bibliothek der amerikanischen<br />

Yale-Universität lagert unter der<br />

Katalognummer MS 408 ein Manuskript,<br />

das es in sich hat. Es stammt<br />

laut neueren Untersuchungen aus<br />

dem 15. Jahrhundert und gibt Wissenschaftlern<br />

bis heute Rätsel auf: Die 246<br />

Seiten sind durchgehend in einer vollkommen<br />

unbekannten Sprache verfaßt,<br />

die selbst hochrangige Experten nicht<br />

entschlüsseln können. Ungewöhnlich<br />

ist außerdem, daß der umfangreiche<br />

handgeschriebene Text nicht korrigiert<br />

oder nachgebessert wurde. Zudem ist<br />

das Manuskript mit zahlreichen Zeichnungen<br />

versehen. In der Überzahl handelt<br />

es sich dabei um Pflanzen. Wenn<br />

man das Buch durchblättert, kommt<br />

es einem vor wie eine Art gezeichnetes<br />

Herbarium. Die Sache hat nur einen<br />

Haken: Die dargestellten Pflanzen und<br />

Blätter gibt es gar nicht - zumindest<br />

nicht auf unserer Erde. Außerdem enthält<br />

das Manuskript Zeichnungen, die<br />

an Mandalas und astronomische und<br />

astrologische Abbildungen erinnern.<br />

Manche Seiten sind auch mit einer Art<br />

Wasserröhren-System sowie badenden<br />

nackten Frauen illustriert.<br />

Die letzten Besitzer<br />

Benannt ist das äußerst merkwürdige<br />

Buch nach einem seiner Besitzer.<br />

Der Buchhändler und Sammler Wilfrid<br />

Voynich entdeckte das gebundene Manuskript<br />

1912 in einer Truhe in der Villa<br />

Mondragone. Diese gehörte damals<br />

einer Jesuitengemeinschaft und diente<br />

ihr als Schulungsstätte. Der Gebäudekomplex<br />

liegt nahe Frascati, knapp 30<br />

km südöstlich von Rom. Papst Gregor<br />

XIII. hatte in dieser Villa im Jahr 1582<br />

den Gregorianischen Kalender genehmigt.<br />

Als der international operierende<br />

Antiquar das Manuskript aus der Villa<br />

in der Hand hielt, stockte ihm der Atem.<br />

Er hatte das Bauchgefühl, auf etwas besonders<br />

Außergewöhnliches gestoßen<br />

zu sein - gerade, weil ihm die Zeichnungen,<br />

verglichen mit denen in anderen<br />

verzierten Manuskripten, wie „häßliche<br />

Entlein“ vorkamen. Den Jesuiten fiel<br />

die Trennung von dem geheimnisvollen<br />

Werk keineswegs leicht. Doch da sie<br />

dringend Geld für die Renovierung ihrer<br />

großzügig angelegten Villa benötigten,<br />

veräußerten sie es an den Buchhändler.<br />

Wer war Wilfrid Michael Voynich?<br />

Nicht ganz so geheimnisvoll wie das Manuskript,<br />

aber nicht minder schillernd<br />

ist auch die Persönlichkeit und der Lebenslauf<br />

seines Entdeckers Voynich.<br />

Bevor er seinen Namen änderte, hieß<br />

er Michal Habdank-Wojnicz und wurde<br />

1865 im damaligen Polen - unmittelbar<br />

an den Grenzen zu Weißrußland und<br />

Litauen - geboren. Nach seinem abgeschlossenen<br />

Studium der Chemie in<br />

Moskau engagierte er sich in Warschau<br />

in der polnischen Nationalbewegung,<br />

die sich für die Befreiung von den russischen<br />

Unterdrückern einsetzte. Weil er<br />

zum Tode verurteilte Kameraden befreit<br />

hatte, wurde er in der Warschauer Zitadelle<br />

selbst inhaftiert. Kurz vor seiner<br />

Verschickung nach Sibirien gelang ihm<br />

die Flucht. Nach einer monatelangen<br />

Odyssee mit Stationen in Skandinavien<br />

und Hamburg kam er völlig entkräftet<br />

und verwahrlost mit einem Gemüsefrachter<br />

in London an. Dort nahm er<br />

Kontakt auf mit der Musikerin Ethel<br />

Boole, der Tochter des bekannten Mathematikers<br />

und Philosophen George<br />

Boole, die sich ebenfalls in der antizaristischen<br />

Freiheitsbewegung engagierte.<br />

Später heirateten sie.<br />

Mehrere Jahre nach seiner Ankunft<br />

in London machte sich<br />

Voynich als erfolgreicher Antiquar<br />

einen Namen. Er eröffnete Buchläden<br />

direkt am Piccadilly Circus in<br />

London sowie später in New York. Außerdem<br />

unterhielt er Büros in Paris,<br />

Florenz und Warschau. Am Anfang seiner<br />

Buchhändlerzeit widmete er sich<br />

noch verstärkt dem Vertrieb revolutionärer<br />

Bücher und Traktate an die britische<br />

Bevölkerung, und er beteiligte<br />

sich ebenso am Schmuggel verbotener<br />

Bücher nach Rußland. Gemäß Gerüchten<br />

soll er seine Buchhandlungen auch<br />

als Geldwaschanlage für polnische und<br />

russische Freiheitskämpfer benutzt<br />

haben. Im Lauf der Zeit wurde Voynich<br />

jedoch bekannt dafür, auch seltene Bücher<br />

aufzuspüren.<br />

Nach seinem sensationellen Fund in<br />

der Villa Mondragone bemühte Voynich<br />

zahlreiche Experten und Kryptologen<br />

(Verschlüsselungsexperten),<br />

um das Manuskript<br />

zu deuten.<br />

Zudem versuchte<br />

er wiederholt<br />

und vergeblich,<br />

das Manuskript<br />

gewinnbringend<br />

weiterzuverkaufen.<br />

Aufgrund der<br />

S o n d e r b a r -<br />

keit des Manuskriptes<br />

mußte<br />

er sich der Fälschung<br />

beschuldigen<br />

lassen.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 49


„Womöglich handelt es sich<br />

um den bislang besten Code der Welt!“<br />

Zu viele Forscher haben sich<br />

die Zähne ausgebissen<br />

Das Manuskript enthält keinen Titel und<br />

keinen Autorenvermerk. Zwar steht im<br />

Buchdeckel ein Name, doch handelt<br />

es sich dabei um den eines weiteren<br />

Vorbesitzers, dem Pharmazeuten Jakobus<br />

Sinapius, der das Buch im 17.<br />

Jahrhundert besaß. Kulturhistoriker,<br />

Kryptologen und Mathematiker<br />

versuchten hundert Jahre lang, dem<br />

Sinn und Inhalt des geheimnisvollen<br />

Manuskripts auf die Spur zu kommen.<br />

Doch man kann resümieren, daß die<br />

Geschichte dieser Interpretationsund<br />

Entschlüsselungsversuche eine<br />

einzige Geschichte des Scheiterns<br />

ist. Selbst Analysen durch moderne<br />

Hochleistungsrechner und Experten<br />

des US-Geheimdienstes NSA, der im<br />

Bereich der Kryptographie weltweit<br />

führend ist, konnten keine sinnvollen<br />

Strukturen in dem Manuskript entdekken.<br />

Zwar gab es immer wieder erfolgversprechende<br />

Ansätze, die sich aber<br />

im Lauf der weiteren Forschungsbemühungen<br />

als Holzweg entpuppten.<br />

Die Thesen, die hinsichtlich des Buches<br />

erstellt wurden, reichen vom<br />

Vermächtnis einer untergegangenen<br />

Zivilisation über ein Lehrbuch für Magier,<br />

Apotheker oder Mediziner bis hin<br />

zu einem Handbuch für Abtreibungen<br />

„Womöglich handelt es sich um<br />

den bislang besten Code der Welt!“,<br />

reflektiert ein österreichischer Wissenschaftler.<br />

Andere Forscher mutmaßen,<br />

daß vielleicht nur ein geringer<br />

Teil des Werkes eine verschlüsselte<br />

Botschaft enthalte und der Rest verwirren,<br />

ablenken und täuschen solle.<br />

Zwei weitere Wissenschaftler kamen<br />

aufgrund der Undurchsichtigkeit des<br />

Manuskripts und der Unmöglichkeit,<br />

darin sinnvolle Strukturen zu erkennen,<br />

zu der Schlußfolgerung, daß es<br />

sich um einen Schabernack bzw. einen<br />

reinen Nonsens handeln müsse. Diese<br />

Aussagen waren ein gefundenes Fressen<br />

für einige Medien, um über die<br />

zahlreichen Enträtselungs- und Interpretationsversuche<br />

zu spotten und um<br />

sich in reißerischen Formulierungskünsten<br />

zu ereifern wie etwa „Das Geheimnis<br />

ist entschlüsselt: Es gibt kein<br />

Geheimnis!“ oder „Das geheimnisvollste<br />

Buch der Weltgeschichte hat sein<br />

Geheimnis preisgegeben. Es hat kein<br />

Geheimnis.“<br />

Der Mystik auf der Spur<br />

Demgegenüber ist die Frage berechtigt:<br />

Warum sollte ein Mensch so viel<br />

Zeit und Mühe investieren, um 246<br />

Seiten mit Texten und Illustrationen zu<br />

füllen?<br />

Was haben die Privatforscher<br />

jenseits des etablierten Wissenschaftsbetriebes<br />

an brauchbaren<br />

und schlüssigen Thesen und Erklärungen<br />

zum Voynich-Manuskript zu<br />

bieten?<br />

Der Autor und private Bewußtseinsforscher<br />

Jonathan Dilas kommt zu der<br />

Hypothese, daß nicht nur der Inhalt<br />

des Manuskriptes mystisch und ungewöhnlich<br />

ist, sondern auch sein Entstehungsprozeß:<br />

Da Dilas der Buchinhalt<br />

traumartig vorkommt, schließt er<br />

daraus, daß ihn der Urheber in einem<br />

Trancezustand empfangen und dabei<br />

gleichzeitig niedergeschrieben hat. Er<br />

glaubt, „daß das Manuskript das Zeugnis<br />

einer Reise in eine andere Welt repräsentiert.“<br />

Der Privatforscher Felix Gessert hält<br />

einen Künstler als Urheber für wenig<br />

plausibel, weil „die Illustrationen nicht<br />

annähernd mit der Kunstfertigkeit von<br />

Skizzen vergleichbar sind, wie andere<br />

Renaissance-Künstler (da Vinci, Michelangelo,<br />

etc.) sie schufen.“<br />

Der erste Da-Vinci-Code?<br />

Einen hochinteressanten Hinweis<br />

fand ich in einem Internet-Forum, das<br />

Durchgaben aus der geistigen Welt veröffentlicht.<br />

Dort wird im Gegensatz zu<br />

dem letzten Statement behauptet, daß<br />

es sich bei dem Urheber des Voynich-<br />

Manuskripts um keinen Geringeren<br />

handele als den berühmten Maler Leonardo<br />

da Vinci - als er noch im Kindesalter<br />

war. Er soll Linkshänder gewesen<br />

sein und im Alter von acht Jahren<br />

bereits sehr schöpferisch. Er schrieb<br />

gemäß der Durchgabe den Text in einer<br />

Art Kinderfantasiesprache und lebte mit<br />

den Illustrationen seine Kreativität und<br />

Medialität aus.<br />

Es könnte sich also um Eindrücke<br />

aus einer Parallelwelt oder astralischen<br />

Ebene handeln. Dafür spricht die relative<br />

Detailliertheit vieler Zeichnungen, die<br />

in vielerlei Hinsicht Lebewesen, Pflanzen<br />

oder Konzepten wie etwa dem Tierkreis<br />

aus unserer bekannten Welt ähneln,<br />

aber gleichzeitig davon abweichen.<br />

Träfe diese Autorenschaft tatsächlich<br />

zu, handelte es sich um eine handfeste<br />

Sensation. Dann verfaßte das Universalgenie<br />

bereits als Kind seinen ersten<br />

Da-Vinci-Code.<br />

Bei weiteren Recherchen stellte ich<br />

fest, daß noch eine andere Forscherin,<br />

Edith Sherwood, zu dem Schluß<br />

kommt, daß das geheimnisvolle Manuskript<br />

da Vinci gefertigt hat - und<br />

zwar als „frühreifes Kind“. „Die Zeichnungen<br />

sind hervorragend für ein<br />

Kind, aber nur ausreichend für einen<br />

Erwachsenen“, so die Autorin. Aus<br />

dem Umstand, daß die dargestellten<br />

Pflanzen meist nicht mit ihren Wurzeln<br />

übereinstimmen, schlußfolgert<br />

sie, daß dem kindlichen Leonardo da<br />

Vinci Fehler unterlaufen sind. Auf die<br />

Idee, daß es gar nicht der Absicht des<br />

Urhebers entsprach, naturgetreue und<br />

irdische Pflanzen abzubilden, kommt<br />

die Forscherin anscheinend nicht, obwohl<br />

man doch gerade einem Kind die<br />

Elemente des Spielerischen und Phantasievollen<br />

zubilligen sollte.<br />

Edith Sherwood machte jedoch noch<br />

eine weitere interessante Entdeckung,<br />

die auf die Urheberschaft da Vincis<br />

schließen läßt. Sie fand in dem Manuskript<br />

eine horoskopähnliche Zeichnung,<br />

in deren Mitte ein Widder steht.<br />

Umgeben ist dieser von 15 nackten und<br />

wahrscheinlich schwangeren Frauen,<br />

die in Wasserbottichen stehen. Eine<br />

Frau scheint jedoch nicht mehr schwanger<br />

zu sein und könnte ein Baby im Arm<br />

halten. Leonardo da Vinci ist vom Tierkreiszeichen<br />

her ein Widder und wurde<br />

am 15. April <strong>14</strong>52 geboren.<br />

Parallelen zu da Vinci<br />

Wenn wir der Hypothese nachgehen,<br />

daß da Vinci der Urheber des Voynich-<br />

Manuskriptes sein könnte, so finden wir<br />

tatsächlich zahlreiche Parallelen:<br />

Selbst in da Vincis bekanntem Leben<br />

war sein Spieltrieb unverkennbar. So<br />

formulierte er gerne Rätsel. Vom späteren<br />

da Vinci ist bekannt, daß er allegorische<br />

Werke liebte und auch selbst<br />

geheime Zeichen und Hinweise in seine<br />

bis heute rätselhaften Werke einfügte.<br />

Aus magischer Sicht ist eine Allegorie<br />

eine versteckte Botschaft, die nur von<br />

Eingeweihten bemerkt, entschlüsselt<br />

und verstanden werden kann. Sie macht<br />

den eigentlichen oder verborgenen Sinn<br />

eines Kunstwerkes aus. Da Vinci ging<br />

sogar noch einen Schritt weiter: Erst<br />

jüngste Forschungen aus dem letzten<br />

Jahr enthüllen, daß der Meister in den<br />

Pupillen der Mona Lisa winzige und mit<br />

bloßem Auge nicht erkennbare Ziffern<br />

und Buchstaben versteckt hat. Und<br />

vor drei Jahren entdeckten Forscher<br />

mittels einer Infrarotkamera, daß auf<br />

der Rückseite des Gemäldes „Die heilige<br />

Jungfrau mit Kind und der heiligen<br />

Anna“ weitere bislang verborgene<br />

Zeichnungen angebracht waren.<br />

Da Vinci besaß eine unbändige Kreativität.<br />

Die Forschung bestätigt, daß er<br />

sich schon sehr frühzeitig unterschiedlichen<br />

Künsten wie etwa dem Zeichnen,<br />

Modellieren und der Musik widmete. Als<br />

Kind schlenderte er gern im Wald und<br />

malte mit Vorliebe Pflanzen und Tiere.<br />

Auch der spätere da Vinci fertigte zahlreiche<br />

Skizzen und Gemälde von Pflan-<br />

50<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


zen, Gräsern und Portraits an. Er betrieb<br />

astronomische Studien und war vom<br />

Wasser fasziniert, das er für das wichtigste<br />

Element hielt. Er erkannte seine<br />

lebensspendenden sowie -vernichtenden<br />

Qualitäten und untersuchte sein<br />

Strömungs- und Erosionsverhalten.<br />

Im Alter von 19 Jahren entwickelte er<br />

ein Schöpfrad, um Wasser in einem<br />

Turm nach oben zu befördern, sowie<br />

eine Säge, die durch Wasserkraft angetrieben<br />

wurde.<br />

Da Vinci trug Zeit seines Lebens ein<br />

Notizbuch bei sich, worin er seine Gedanken<br />

und Gefühle festhielt. Zudem<br />

wollte er eine Enzyklopädie erstellen,<br />

in die sein gesamtes umfassendes<br />

Wissen fließen sollte. Auch das Voynich-Manuskript<br />

erinnert an ein Lehrbuch.<br />

Viele von da Vinci überlieferte<br />

Manuskripte zeichnen sich ebenfalls<br />

aus durch eine Kombination aus Text<br />

und Zeichnungen. Nicht zuletzt war da<br />

Vinci der Spiritualität zugewandt. Er<br />

soll Mitglied von Geheimbünden gewesen<br />

sein und schrieb gegen Ende<br />

seines Lebens Prophezeiungen.<br />

Seit jeher geht die Forschung<br />

davon aus, daß das Voynich-<br />

Manuskript in Oberitalien hergestellt<br />

wurde. Dies ist auch die Heimat<br />

von Leonardo da Vinci. Als hauptsächliches<br />

Indiz gilt eine Burg, die<br />

auf einer Zeichnung mit abgebildet<br />

ist. Die Festung ist mit sogenannten<br />

Schwalbenschwanz-Zinnen versehen.<br />

Diese Form des gemauerten Burgund<br />

Stadtmauer-Aufsatzes, der der<br />

Deckung und der Demonstration von<br />

Macht diente, gab es nur in dieser Gegend.<br />

Der Vergleich von da Vincis Schrift<br />

mit der des Voynich-Manuskripts<br />

bringt kein eindeutiges Ergebnis, da<br />

es Gemeinsamkeiten wie Unterschiede<br />

gibt. Allerdings lassen sich die<br />

Unterschiede erklären damit, daß da<br />

Vinci (später) spiegelverkehrt schrieb,<br />

während das Voynich-Manuskript in<br />

dieser Hinsicht normal verfaßt wurde.<br />

Des Weiteren könnte sich der spätere<br />

da Vinci von einem anerzogenen<br />

Schriftbild distanziert haben.<br />

Das ungeklärte Rätsel<br />

Lange Zeit wehrte sich die Bibliothek<br />

der Universität von Yale gegen unmittelbare<br />

Untersuchungen am Buch,<br />

weil sie eine Beschädigung des Materials<br />

befürchtete. Erst Ende 2009<br />

stimmte sie einer Radiocarbonanalyse<br />

durch den Physiker Greg Hodgins<br />

zu. Diese sollte mehr Gewißheit hinsichtlich<br />

des Entstehungszeitraumes<br />

bringen. Gemäß dem Untersuchungsergebnis<br />

wurde das Pergament mit<br />

einer hohen Wahrscheinlichkeit zwischen<br />

<strong>14</strong>04 und <strong>14</strong>38 hergestellt. Eine<br />

weitere Untersuchung kommt zu dem<br />

Schluß, daß die Beschriftung nicht zu<br />

einem späteren Zeitpunkt aufgebracht<br />

wurde. Falls diese Resultate stimmen<br />

sollten, so dämpften sie die Wahrscheinlichkeit,<br />

daß der Urheber da<br />

Vinci ist. Denn dieser wurde erst <strong>14</strong>52<br />

geboren. Insofern stellt das Voynich-<br />

Manuskript mit seinen bizarren Zeichnungen<br />

bis heute ein inspirierendes<br />

und faszinierendes Rätsel dar.■<br />

Unentzifferbare Schriftzeichen,<br />

Bilder unbekannter Pflanzen<br />

und badender nackter Frauen,...<br />

...das Voynich-<br />

Manuskript gibt der<br />

Wissenschaft bis heute<br />

Rätsel auf.<br />

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Die Rückkehr<br />

der Weißen<br />

Büffelfrau<br />

Das Geheimnis der natürlich<br />

gewachsenen Kristall-Schädel<br />

Wolfgang Hahl<br />

In einem australischen Salzsee wurden<br />

seit 2001 faszinierende, fast wie<br />

l e -<br />

bendig wirkende Kri-<br />

stallschädel<br />

den, deren haarfeine<br />

Kristalle auf skelettier-<br />

gefunten<br />

Schädeln ehemaliger Horntiere<br />

aufgewachsen sind. Die Tatsache,<br />

daß sie überhaupt gefunden wurden<br />

und nicht mit dem umliegenden Salz<br />

verwachsen waren, erscheint höchst<br />

mysteriös. Auch berichten Menschen,<br />

die mit den Schädeln in Berührung kamen,<br />

von einer außergewöhnlich starken<br />

Energie, von tiefen Emotionen und<br />

beeindruckenden Visionen. Stehen<br />

die Schädel in einer geheimnisvollen<br />

Verbindung zur Indianerlegende um<br />

die „Weiße Büffelfrau“? Und enthalten<br />

sie eine Botschaft, die gerade für<br />

uns heutige Menschen wichtig ist?<br />

Die Legende der Weißen Büffelfrau<br />

Die Lakota-Indianer Nordamerikas<br />

hatten vor vielen Jahrhunderten ein<br />

einschneidendes mystisches Erlebnis.<br />

Es sollte nicht nur sie für die<br />

folgenden Generationen in ihrem gesamten<br />

spirituellen Leben maßgeblich<br />

prägen; auch bei vielen anderen<br />

Indianerstämmen hielt das Ereignis<br />

Einzug in Riten und Traditionen. Ein<br />

machtvolles Geistwesen war diesen<br />

Indianern erschienen und hatte angekündigt,<br />

ihnen künftig auf geistigem<br />

Wege heilige Riten zu übermitteln,<br />

die essentiell für ihr Überleben und<br />

ihre Zukunft seien. Dieses Wesen<br />

nannte sich die Weiße Büffelfrau. Die<br />

ersten beiden von sieben heiligen Riten<br />

übergab sie den Stammesführern<br />

persönlich und führte sie in deren<br />

richtigen Gebrauch ein.<br />

Sie kündigte an, daß sie für lange<br />

Zeit nicht mehr erscheinen würde.<br />

Bis zu ihrer Rückkehr sollten<br />

die indianischen Völker ernsthaft die<br />

sieben heiligen Rituale pflegen. Bis sie<br />

eines Tages machtvoll wiederkehren<br />

werde, um allen Naturvölkern und der<br />

Natur selbst beizustehen. Dieses Ereignis<br />

würde eintreten, unmittelbar bevor<br />

die „Große Reinigung der Erde“ beginnen<br />

würde. Die alte indianische Prophezeiung<br />

über die Rückkehr der „Weißen<br />

Büffelfrau“ ist bei allen nordamerikanischen<br />

Indianerstämmen seit vielen<br />

Jahrhunderten bekannt. Sie bezieht sich<br />

auf die Zeit, in der wir gerade leben. In<br />

der Zeit großer globaler Umwälzungen<br />

würde sich demgemäß wieder verstärkt<br />

der mütterliche Geist der Erde manifestieren.<br />

Er würde allen Menschen beistehen,<br />

die sich für den Erhalt der Natur<br />

einsetzen und aus Mitgefühl mit allen<br />

leidenden Wesen handeln.<br />

Die Prophezeiungen der Lakota<br />

In der indianischen Prophezeiung heißt<br />

es, daß man den Zeitpunkt der Rückkehr<br />

daran erkennen wird, daß in Amerika<br />

plötzlich weiße Büffelkälber geboren<br />

würden. Dies geschah und geschieht<br />

in den USA tatsächlich seit Ende der<br />

90er Jahre zum ersten Mal. Selbst das<br />

amerikanische Landwirtschaftsministerium<br />

untersuchte dieses Phänomen<br />

eingehend. Es bestätigte, daß es sich bei<br />

diesen weißen Büffeln nicht um Albinos,<br />

sondern um echte Wildbisons handelt,<br />

und daß dieses Phänomen neuartig und<br />

weltweit einmalig ist.<br />

Seitdem findet bei vielen nordamerikanischen<br />

Indianervölkern eine starke<br />

spirituelle Rückbesinnung auf ihre<br />

geistigen Wurzeln statt. Viele Indianer<br />

54<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Nach einer Prophezeiung der<br />

Lakota-Indianer soll die Weiße<br />

Büffelfrau bald auf die Erde<br />

zurückkehren und "globale<br />

Umwälzungen" auslösen.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 55


pilgerten zu der Ranch, auf der mehrere<br />

weiße Büffelkälber geboren worden waren,<br />

um ihnen ihre Ehrerbietung zu bezeugen.<br />

Weiße Tiere galten den Ureinwohnern<br />

Nordamerikas schon immer<br />

als heilig, und man betrachtete diese<br />

weißen Bisons als Vorboten der Weißen<br />

Büffelfrau. Seit der Geburt der weißen<br />

Büffelkälber berichten weltweit immer<br />

mehr Menschen, die Weiße Büffelfrau<br />

sei ihnen in ihrer Meditation erschienen<br />

und habe ihnen Botschaften zukommen<br />

lassen. Dies gilt erstaunlicherweise<br />

auch für Menschen, die noch nie von ihr<br />

und ihrer Geschichte gehört haben. Oft<br />

erschien sie als hübsche junge Frau, die<br />

ganz in weißes Büffelwildleder gekleidet<br />

war. Diese Menschen waren zutiefst<br />

berührt, und ihre Herzen öffneten sich<br />

spontan in tiefer Liebe und Mitgefühl für<br />

die ganze Schöpfung.<br />

Kristallschädelfunde in Australien<br />

Kurz darauf, im Jahr 2001 sowie in den<br />

folgenden Jahren, wurden zum ersten<br />

Mal auf der Welt einige natürlich gewachsene<br />

Kristall-Schädel in Form<br />

horntragender Tierköpfe gefunden.<br />

Dies geschah auf der anderen Seite der<br />

Erde, in Australien. Alle bisher entdeckten<br />

Kristallschädel wurden ausnahmslos<br />

in einem ausgetrockneten Salzsee<br />

gefunden, der sich kilometerlang zwischen<br />

dem „Ayers Rock“ (Uluru) und<br />

den „Olgas“ befindet. Beide Orte gelten<br />

bei den Ureinwohnern (Aborigines) als<br />

heilige Plätze. Um sie ranken sich viele<br />

alte Mythen. Allein daß es möglich war,<br />

so kleine Objekte in einem viele Kilometer<br />

langen Salzsee zu finden, gibt zu<br />

denken. Manche halten dies für Zufall,<br />

manche glauben an die Führung einer<br />

starken geistigen Kraft, etwa der Weißen<br />

Büffelfrau. Diese Schädel waren so<br />

vollkommen gestaltet, daß selbst erfahrene<br />

Mineralogen und Museumsdirektoren,<br />

die sie zu Gesicht bekamen, nur<br />

noch ehrfürchtig staunten. Mineralogische<br />

Begutachtungen ergaben,<br />

daß alle der vorgefun-<br />

denen Exemplare entweder von feinsten<br />

fellähnlichen Kristallen aus Selenit<br />

überzogen waren oder mit kleinem würfeligem<br />

Halit.<br />

Doch so plausibel diese Antwort<br />

klingt, sie wirft viele weitere Fragen<br />

auf: Was hat diesen Prozeß<br />

verursacht? Warum wurden keinerlei<br />

andere Knochenteile mit aufgewachsenen<br />

Kristallen gefunden? Warum<br />

wurden diese Schädel nicht mit der<br />

umgebenden Salzschicht im See „verbacken“,<br />

sondern lagen offensichtlich<br />

in geschützten Hohlräumen? Warum<br />

wurden sie nach langer Zeit unbeschädigt<br />

gefunden und überstanden auch<br />

den Transport mit ihren teils filigranen<br />

Kristallen absolut unbeschadet? Zu diesen<br />

Rätseln kommen viele faszinierende<br />

Erlebnisberichte von Menschen, die<br />

diesen Schädeln persönlich begegnen<br />

durften und mit ihnen meditierten. So<br />

erlebten schon Hunderte Menschen, wie<br />

sich sogar gelegentlich ein intensiver<br />

Geruch im ganzen Raum verströmte,<br />

als würde man inmitten einer lebenden<br />

Büffelherde stehen. Oder es brachen<br />

fast alle Anwesenden in Tränen aus, weil<br />

die von den Kristallschädeln ausgehende<br />

Woge von Herzensenergie alle förmlich<br />

emotional überschwemmte.<br />

Wie die Schädel zu mir kamen<br />

Ich möchte nun berichten, was mein eigener<br />

Zugang zu dieser faszinierenden<br />

Geschichte war: Durch schwere Krankheiten<br />

wurde ich bereits in jungen Jahren<br />

gezwungen, mich intensiv mit alternativen<br />

geistigen und energetischen<br />

Heilmethoden zu beschäftigen. Mit ihrer<br />

Hilfe konnte ich von allen Leiden vollständig<br />

geheilt werden. Seit Mitte der<br />

80er Jahre bin ich hauptberuflich als spiritueller<br />

Lehrer und Geistheiler tätig. Seit<br />

einem visionären Erlebnis sammle ich<br />

systematisch überall auf der Welt<br />

Riesen-Kristalle, so genannte Erdenhüter-Kristalle.<br />

Ich deute sie als „geistige<br />

Verstärker und Antennen“, die zu Erdheilungszwecken<br />

und zur Bewußtseinsanhebung<br />

der Menschheit eingesetzt werden<br />

können. 2002 gründete ich schließlich im<br />

Herzen der Schwäbischen Alb das „Zentrum<br />

der Erdenhüter-Kristalle“. Es liegt<br />

auf einem natürlichen Kraftplatz.<br />

Ebenso wie seinerzeit die Erdhüter-<br />

Kristalle kamen seit 2002 auch diese<br />

natürlich gewachsenen Kristallschädel<br />

auf teilweise bizarren Umwegen und verschlungenen<br />

Wegen zu mir. Dabei hatte<br />

ich diese geheimnisvollen Objekte weder<br />

gesucht, noch hatte ich zuvor etwas von<br />

ihrer Existenz geahnt. Unmittelbar bei<br />

meiner ersten Begegnung mit einem Kristallschädel<br />

spürte ich dessen enorme<br />

Ausstrahlung. Ein unglaublich intensiver<br />

Strom mütterlicher Liebe und Herzensenergie,<br />

der von diesem Kristallschädel<br />

ausging, erfaßte mich und riß regelrecht<br />

mein Herzchakra auf. Ich spürte sofort,<br />

daß ich es mit einem heiligen Gegenstand<br />

zu tun hatte, der anscheinend<br />

mit der Energie der Mutter Erde selbst<br />

verbunden war, und daß er noch eine<br />

wichtige spirituelle Bestimmung in der<br />

Zukunft haben würde.<br />

Bereits in der ersten Meditation mit<br />

diesem Kristallschädel tauchte zu meinem<br />

Erstaunen in einer inneren Vision<br />

der Geist der Weißen Büffelfrau auf und<br />

erklärte mir, daß sie selbst die energetischen<br />

Impulse zum Wachstum dieser<br />

Kristallschädel gesetzt habe. Sie sollten<br />

in der Zukunft spirituell suchenden<br />

Menschen als spezielle Antenne und<br />

geistig-energetische Verbindungsbrükke<br />

zu ihrer Wesenheit fungieren. Ich<br />

habe erlebt, daß selbst hartgesottene<br />

Männer beim Kontakt mit einem Kristallschädel<br />

zu weinen anfingen und sich<br />

gefühlsmäßig öffneten. Diese Erfahrung<br />

ist in Worten kaum z u<br />

beschreiben, es kann<br />

eigentlich nur erlebt<br />

werden.<br />

56<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Die naturgewachsenen Kristallschädel<br />

von Tieren wurden in<br />

einem australischen Salzsee<br />

gefunden. Für viele Menschen<br />

ein Zeichen, daß die "Rückkehr<br />

der Weißen Büffelfrau"<br />

bevorsteht.<br />

Eine Vision, die mein Leben veränderte<br />

Schon bei meiner ersten Meditation mit<br />

diesem Kristallschädel hatte ich eine<br />

starke Vision der „Weißen Büffelfrau“.<br />

Sie teilte mir ihren „Großen Plan“ mit,<br />

der sich auf ihr Wiederkommen und ihr<br />

zukünftiges Wirken bezieht. Sie kündigte<br />

an, daß mir noch weitere dieser<br />

einzigartigen Kristallschädel zukommen<br />

würden. Die Schädel hätten den<br />

Charakter kraftvoller Kristallwerkzeuge<br />

und geistiger Verbindungsbrücken, die<br />

dazu bestimmt waren, dem mütterlichen<br />

Geist der Weißen Büffelfrau auf<br />

unserem Kontinent zum Durchbruch zu<br />

verhelfen.<br />

Von den ersten sechs Kristallschädeln,<br />

die bei mir eintrafen, waren<br />

drei mit Selenit und drei mit Halit<br />

überwachsen. Ich habe für sie einen<br />

eigenen schamanischen Altarraum<br />

geschaffen. Diese sechs Schädel repräsentieren<br />

die vier Himmelsrichtungen<br />

sowie Himmel und Erde. Darüber<br />

hinaus bringt jeder einzelne von ihnen<br />

einen besonderen Wesensanteil dieses<br />

großen mütterlichen Geistes zum<br />

Ausdruck. Sie sind deshalb auch vollkommen<br />

unterschiedlich in Aussehen,<br />

Kristallform sowie energetischer Ausstrahlung.<br />

In den folgenden Jahren<br />

trafen ohne mein Zutun etliche weitere<br />

dieser Kristallschädel bei mir ein. Ich<br />

durfte sie nach und nach an entsprechende<br />

Erdheiler/innen weitergeben,<br />

um ihnen für ihre spirituelle Arbeit ein<br />

kraftvolles und unterstützendes Werkzeug<br />

an die Hand zu geben.<br />

diese durch sich wirken lassen. Auch<br />

Männer sollten diese Seite in sich zulassen<br />

und ihrer inneren Führung vertrauen.<br />

Die Weiße Büffelfrau teile mir<br />

einmal sogar geistig mit, daß sie diese<br />

Kristallwerkzeuge speziell für uns Europäer<br />

erschaffen habe. Gerade hier in<br />

Zentraleuropa seien die Menschen besonders<br />

kopflastig und handelten sehr<br />

rational. Diese Menschen könnten auf<br />

diese Weise ihren besonderen Segen<br />

erhalten, um ihre Herzen wieder mehr<br />

dem Mitgefühl zu öffnen.<br />

In Meditationen mit den Kristallschädeln<br />

der Weißen Büffelfrau wird<br />

man nicht nur deutlich ihren Segen<br />

wahrnehmen, es können auch spontane<br />

Selbstheilungsprozesse angestoßen<br />

werden. Die Kundalini-Energie<br />

kann erweckt, verschüttete Potentiale<br />

und geistige Fähigkeiten können freigesetzt<br />

werden. Diese erstaunlichen<br />

Effekte, die ich mehrmals bei Menschen<br />

beobachtet habe, die mit den<br />

Kristallschädeln in Kontakt kamen,<br />

dienen aber nicht allein der individuellen<br />

Gesundung. Sie folgen einem größeren<br />

Plan. Immer mehr Menschen<br />

sollten ihr Herz für die geschundene<br />

Natur öffnen und sich verstärkt für das<br />

Überleben und den Schutz aller Wesen<br />

einsetzen. Der massiven Zerstörung<br />

der Natur durch den Menschen<br />

muß Einhalt geboten werden. Wir alle<br />

müssen daran mitarbeiten, in der alle<br />

Wesen in Harmonie miteinander leben<br />

und auf ihre einzigartige Weise gedeihen<br />

können. ■<br />

Der große Plan<br />

In den kommenden Jahren geht es<br />

darum, daß alle Frauen (aber auch<br />

Männer) wieder in Kontakt zu ihrem<br />

ursprünglichen weiblichen Potential<br />

kommen und ihre Kraft, Liebe und<br />

Weisheit zum Wohle aller Wesen einsetzen<br />

lernen. Denn das neue Zeitalter<br />

wird eine Epoche sein, in der die Frauen<br />

nach Jahrtausenden männlicher<br />

Getreu der indianischen Prophezeiung<br />

werden tatsächlich seit Dominanz wieder an Einfluß gewinnen<br />

1 und in allen Bereichen heilsame<br />

Anzeige-172x32-fbg-2010_Layout einigen Jahren mehr 1 19.11.10 und mehr 10:11 Seite<br />

weiße Büffelkälber geboren. Neuerungen einführen werden. Dies<br />

kann aber nur geschehen, wenn sich<br />

immer mehr Menschen innerlich mit<br />

der weiblichen Urkraft verbinden und<br />

Wolfgang Hahl ist als Heiler, Seminarleiter<br />

und Buchautor tätig.<br />

Seine bekanntesten<br />

Bücher sind: Die<br />

Erdenhüter-Kristalle,<br />

Heilender Schmuck,<br />

Schutzsteine und Die<br />

Rückkehr der Weißen<br />

Büffelfrau (derzeit<br />

vergriffen, Neuauflage in Vorbereitung).<br />

Kontakt zum Autor: Zentrum der<br />

Erdenhüter-Kristalle, Wolfgang Hahl,<br />

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Schloß Kuckuckstein von<br />

Liebstadt aus gesehen<br />

Nebelschwaden<br />

umwallen<br />

die<br />

Bäume. Klamme<br />

Feuchtigkeit tropft<br />

von den Zweigen.<br />

Herbst und Einsamkeit<br />

liegen in<br />

der Luft. Der Wind<br />

rauscht in den uralten<br />

Tannen, Kiefern<br />

und Eichen.<br />

Er scheint von dort<br />

her zu kommen,<br />

wo die Geheimnisse<br />

wohnen. Hier im<br />

weltenfernen Seidewitz-Tal<br />

hat der<br />

Wanderer so ein Gefühl,<br />

daß die Zeit stillsteht. Fast scheint<br />

es, als ob man all dies schon einmal erlebt<br />

hat, früher, damals in der Kindheit<br />

oder in einem anderen Leben.<br />

Ein hoher dunkler Bergfried wacht<br />

über dem Tal, gekrönt von vier kleinen<br />

Türmen – Schloß Kuckuckstein. An der<br />

alten Zugbrücke wächst Bergahorn. Die<br />

ersten Blätter fallen. Über der Zugbrükke<br />

schauen kleine, dunkle Fenster aus<br />

dem Mauerwerk. In einem brennt Licht,<br />

wie ein magisches Auge. Als ob dort<br />

Geister zu Hause sind. Ein runder Wehrgang<br />

umschlingt schützend das Schloß.<br />

Der große Renaissancegiebel trotzt dem<br />

Wind, der durch das Tal und über die<br />

Dächer der kleinen Gemeinde Liebstadt<br />

weht. Man steigt die kleine Treppe hinab,<br />

die Holzbohlen der Zugbrücke knarren,<br />

und die alten Eisenketten klirren leise.<br />

Ein schmales Tor wird sichtbar, darüber<br />

ist ein Wappen in den Sandstein gehauen.<br />

Vergangene Pracht des Adelsgeschlechtes<br />

derer von Carlowitz.<br />

Durch eine winzige Vorburg gelangt<br />

man in den eigentlichen Schloßhof, der<br />

von hohen Mauern und Gebäuden umgeben<br />

ist. Hölzerne Galerien führen in<br />

die oberen Stockwerke. An den Wänden<br />

hängen geschnitzte Hirschköpfe mit<br />

riesigen Geweihen. Ihre gläsernen Augen<br />

glotzen die Besucher nachdenklich<br />

an. Was würden sie wohl erzählen, die<br />

Hirsche, wenn sie denn reden könnten?<br />

Sie schweigen wohlweislich. Doch die<br />

Geschichte des kleinsten Schlosses von<br />

Deutschland schwingt noch immer zwischen<br />

den Mauern der alten Gebäude,<br />

faßbar für jeden achtsamen Besucher.<br />

Eingebettet zwischen Wiesen und<br />

Wäldern liegt der Kuckuckstein. Das<br />

Schloß wurde besungen und gemalt.<br />

Ein Dichterschloß, ein Märchenschloß<br />

ist es – und mehr als tausend Jahre<br />

alt. Fast scheint es, als ob die hohen<br />

Mauern ein uraltes Rätsel bergen, das<br />

sie nicht preisgeben wollen. Ist es das<br />

Geheimnis der Weißen Frau, die schon<br />

von so vielen in mondhellen Nächten<br />

hier gesehen wurde? Oder das Geheimnis<br />

des verfluchten Wilden Jägers, der<br />

in sturmdurchtosten Stunden durch den<br />

Schloßpark tobt? Undenkbares scheint<br />

beim Anblick der alten Steine plötzlich<br />

möglich zu sein.<br />

Glückloser Adel<br />

Und die Besitzer des verwunschenen<br />

Adlerhorstes? Weiß Gott, es gab nicht<br />

viele Glückselige in diesen Mauern. Alle,<br />

die das Schloß besaßen, könnten Seltsames<br />

berichten von mystischen Begebenheiten<br />

- wie etwa von dem verliebten<br />

Junker, dem Grafen<br />

Schönbach, der sich<br />

vor dem eifersüchtigen<br />

Vater seiner<br />

Geliebten in einem<br />

alten Schrank versteckte<br />

und darin<br />

elend umkam. Erst<br />

vierzig Jahre später<br />

wurde sein Skelett<br />

gefunden. Das war<br />

im Jahr 1918.<br />

Doch begonnen<br />

hatte eigentlich<br />

alles<br />

mit den Burggrafen<br />

von Dohna, die um<br />

930 diese Burg im<br />

Grenzland zwischen Böhmen und der<br />

Markgrafschaft Meißen errichteten. Sie<br />

verloren ihr Schloß im Jahr <strong>14</strong>02 in einer<br />

unsinnigen Fehde, entstanden aus Dünkel,<br />

Streit und kleinlichen Eifersüchteleien.<br />

Diese „Dohnaische Fehde“ ließ<br />

die Burg in rauchende Trümmer sinken.<br />

Doch vergessen wurde der günstig gelegene<br />

Platz nicht. Landvogt Heinrich<br />

von Bünau ließ den Kuckuckstein als<br />

Grenzfeste gegen die Überfälle böhmischer<br />

Raubritter wieder aufbauen.<br />

Im 17. Jahrhundert dann entstand<br />

aus der alten Wehrburg das Wohnschloß<br />

der Familie Bünau. Doch auch<br />

die Bünaus verloren in unglückseligen<br />

Zeiten ihren Stammsitz. Der Dreißigjährige<br />

Krieg raste über Sachsen hinweg<br />

und machte auch vor dem Kuckuckstein<br />

nicht Halt. Die Plünderung und Zerstörung<br />

der Burganlage ruinierte die<br />

Familie Bünau vollkommen. Sie mußte<br />

ihre Herrschaft an den Obristen Detlef<br />

von Wedelbusch abtreten. Der war nicht<br />

nur ein tapferer Soldat, sondern auch<br />

ein guter Kaufmann, dem es gelang, das<br />

verwüstete Schloß in den harten Jahren<br />

nach dem Ende des Dreißigjährigen<br />

Krieges wieder aufzubauen. Nach dem<br />

Tod des Obristen erbte sein Schwiegersohn,<br />

Christoph von Birkholz, das<br />

Das<br />

Freimaurer-<br />

Was das Käuzchen über Schloß Kuckuckstein zu berichten weiß<br />

58<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Insignien der Freimaurer<br />

Schloß Kuckuckstein<br />

– der Bergfried<br />

Spukschloß<br />

Thomas Ritter<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 59


altehrwürdige Schloß. Er ließ umfangreiche<br />

Umbauten vornehmen, die ihn<br />

schließlich ruinierten. Das Schloß ging<br />

durch mancherlei Hände und diente sogar<br />

als Spekulationsobjekt.<br />

Doch dann nahte Rettung in Gestalt<br />

des Grafen Hans Carl August von<br />

Carlowitz. Der war ein energischer<br />

und sparsamer Mann, der 1774<br />

das Schloß für einen Preis von 40.407<br />

Talern ersteigerte. Die Herrschaft derer<br />

von Carlowitz währte mehr als 150<br />

Jahre. Sie prägte den Kuckuckstein<br />

entscheidend. Während dieser Zeit erhielt<br />

das Schloß sein heutiges, neugotisches<br />

Aussehen. Der Turm und der<br />

große Rittersaal wurden im Geist der<br />

Romantik ausgestattet. Am Berg hinter<br />

dem Schloß entstand ein Höhenpark im<br />

englischen Stil – heute ist es der einzige<br />

seiner Art in ganz Europa.<br />

Was Napoleon verärgerte<br />

Die Nacht vom 9. auf den 10. September<br />

1813 ging in die Geschichte ein. Wieder<br />

einmal tobte Krieg in deutschen Landen.<br />

Französische Offiziere wurden auf<br />

dem Kuckuckstein einquartiert, und<br />

Napoleon selbst weilte im Schloß. Dabei<br />

entdeckte er einen farbigen Kupferstich<br />

mit dem Bildnis seines abtrünnigen Generals<br />

J. V. Moreau. Wütend schnitt der<br />

Kaiser die französische Kokarde aus<br />

dem Bild und schrieb darunter: „Dieser<br />

Verräter hat sie nicht verdient!“ Seine<br />

Offiziere beschrieben mit Hilfe ihrer<br />

Brillantringe die Fensterscheiben der<br />

Quartiere. Es gefiel ihnen nicht auf dem<br />

Kuckuckstein – sie wollten heim nach<br />

Frankreich. Die Legende vermeldet, daß<br />

in jener Nacht der Geist der „Weißen<br />

Frau“ dem Kaiser erschien und ihm eine<br />

vernichtende Niederlage prophezeite.<br />

Aus unerfindlichen Gründen verschonte<br />

Napoleon den Kuckuckstein, obwohl<br />

der damalige Schloßherr, Carl Adolf<br />

von Carlowitz, als Generalmajor in russischen<br />

Diensten sein Gegner war. Der<br />

Feldherr begründete auch das „Banner<br />

freiwilliger Sachsen“, das erfolgreich<br />

gegen Napoleons Truppen focht.<br />

Nach nur einer Nacht verließ der<br />

französische Kaiser das Schloß. Er würdigte<br />

den Kuckuckstein keines Blickes<br />

mehr. Vier Wochen später erlitt Napoleon<br />

in der Völkerschlacht von Leipzig<br />

eine seiner größten militärischen Niederlagen.<br />

Freimaurerloge im Schloß<br />

Doch Carl Adolf von Carlowitz war nicht<br />

nur ein erfolgreicher Offizier, sondern<br />

auch Freimaurer. Er schuf auf dem Kukkuckstein<br />

eine Loge, deren Ritualräume<br />

noch heute eine Aura des Mystischen<br />

und Geheimnisvollen ausstrahlen.<br />

Die Napoleonischen Kriege waren<br />

längst Geschichte, als auch für die Familie<br />

von Carlowitz die Stunde schlug.<br />

Schon im Jahr 1928 hatte sich der bevorstehende<br />

Bankrott angekündigt.<br />

Menschliche Schwächen und die Weltwirtschaftskrise<br />

taten das ihre dazu –<br />

im Jahr 1931 kam das unwiderrufliche<br />

Aus. Der alte Majoratsrat von Carlowitz<br />

sah mit dem Schloß auch seine Ehre<br />

und die Würde seiner Familie verloren.<br />

Er zog daraus Konsequenzen und tat,<br />

was in seinen Kreisen in einem solchen<br />

Falle üblich war. Er ging in den Wald<br />

und erschoß sich. Es heißt, daß sensible<br />

Naturen noch heute seine unruhvolle<br />

Seele spüren können, die auf den<br />

alten Wegen inmitten des verwilderten<br />

Schloßparks wandelt.<br />

Doch das Leben ging weiter. Der<br />

Fabrikant Dr. Heinsius von Mayenburg<br />

ersteigerte das vom Schicksal<br />

gebeutelte Anwesen, um sich hier<br />

einen Jugendtraum zu erfüllen. Die<br />

Erfindung der „Chlorodont“-Zahnpasta<br />

hatte den einstigen Apotheker bekannt<br />

und reich gemacht. Nun wollte<br />

er die Früchte seiner Arbeit ernten.<br />

Er ließ das Schloß gründlich renovieren,<br />

wilde Rosen und zahllose andere<br />

Blumen an den alten Mauern pflanzen.<br />

Kuckuckstein sollte sein Dornröschenschloß<br />

werden. Doch das<br />

Vorhaben brachte ihm kein Glück. Dr.<br />

Heinsius von Mayenburg starb schon<br />

1934.<br />

Nun geriet der Kuckuckstein in<br />

Vergessenheit. Die Zeiten waren nicht<br />

geschaffen für Dornröschenschlösser.<br />

Durch Deutschland wehte der<br />

kalte Hauch absoluter Macht, gefolgt<br />

vom tödlichen Odem des schlimmsten<br />

Krieges, den die Menschheit je<br />

geführt hatte. Das Schloß wurde von<br />

der Zerstörung verschont, doch seine<br />

ursprüngliche Bestimmung sollte es<br />

nie mehr zurückerhalten. Kuckuckstein<br />

wurde ein volkseigenes Schloß.<br />

In den ehrwürdigen Räumen entstand<br />

ein kleines Museum, und sogar das<br />

Fernsehen drehte hier eine seinerzeit<br />

beliebte Unterhaltungssendung.<br />

Im Jahr 1995 dann ging das Schloß in<br />

den Besitz der Gemeinde Liebstadt<br />

über. Die hohen Unterhaltungskosten<br />

sorgten dafür, daß Kuckuckstein<br />

2003 zum Verkauf ausgeschrieben<br />

werden mußte. Im Jahr 2006 schließlich<br />

erwarb der österreichische Unternehmer<br />

Ralph Neunteufel die Burg.<br />

Heckenrosen blühen an den brüchigen<br />

Mauern und den Felsen. Die alten<br />

„<br />

Schloß Kuckuckstein<br />

brachte seit über<br />

1000 Jahren jedem<br />

seiner Besitzer<br />

Unglück.<br />

Holzbohlen bedecken noch immer die<br />

Zugbrücke. Türme und Giebel recken<br />

sich wie einst gen Himmel. Nebelschleier<br />

wogen am Morgen um den<br />

Bergfried, und etwas später leuchtet<br />

das Laub des Waldes bunt in der Sonne.<br />

Ein Habicht zieht seine einsamen<br />

Kreise, Turmfalken haben ihr Zuhause<br />

unter dem Dach des Bergfrieds.<br />

Nachts ruft das Käuzchen klagend und<br />

unheimlich über dem Ort, beschwört<br />

längst Vergangenes wieder herauf.<br />

Dann schließen die Liebstädter ihre<br />

Fenster, denn sie mögen diesen Ruf<br />

nicht hören.<br />

Doch es ist da – das Käuzchen – und<br />

so manches andere mehr. Sehen sie<br />

selbst – und entdecken Sie Sachsens<br />

magischstes Schloß. ■<br />

Thomas Ritter ist Historiker und Jurist.<br />

Er gehört zu den bekanntesten<br />

deutschsprachigen<br />

Sachbuchautoren.<br />

Er ist auch als<br />

freier Journalist tätig<br />

und schreibt für mehrere<br />

Zeitschriften. Bekannt<br />

wurde er auch als „der<br />

reisende Ritter“, der faszinierende<br />

Bildungs- und Forschungsreisen<br />

für seine Leser zu geheimnisvollen Orten auf<br />

der ganzen Welt veranstaltet.<br />

Mail: ritterreisen@aol.com,<br />

Internet: www.thomas-ritter-reisen.de<br />

Literaturverzeichnis<br />

Hengelhaupt, Regine<br />

Das Spukschloss in Sachsen<br />

Tauchaer Verlag, Taucha 2000<br />

Stadtverwaltung Liebstadt,<br />

Liebstadt<br />

Informationsbroschüre, Altenburg 1998<br />

Schloss Kuckuckstein<br />

Informationsbroschüre, Altenburg 1998<br />

Bildquellen<br />

Alle Fotos: Thomas Ritter / Matrix Archiv<br />

60<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Ritualraum der<br />

Freimaurerloge<br />

Tor mit dem Wappen<br />

der Familie von<br />

Carlowitz<br />

„<br />

Majoratsrat von<br />

Carlowitz schuf auf<br />

dem Kuckuckstein<br />

eine Freimaurerloge.<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 61


Bobbie und der<br />

Weihnachtshund<br />

Die unglaublichen Fähigkeiten der Tiere<br />

Hartwig Hausdorf<br />

62<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Ein fast 5000 Kilometer<br />

langer Marsch von Indiana<br />

nach Oregon - nur um seine<br />

Familie wiederzufinden<br />

Kratersee im<br />

Süden des<br />

Bundesstaates<br />

Oregon<br />

Die unglaubliche Reise des Hundes<br />

„Bobbie" begann im August des<br />

Jahres 1923. Der Mischling, eine<br />

bunte Kreuzung zwischen Collie und<br />

Schäferhund, war zu jenem Zeitpunkt<br />

zwei Jahre alt. In einer Kleinstadt im<br />

US-Bundesstaat Indiana kam Bobbie<br />

seinen Besitzern, die in Oregon ein Restaurant<br />

betrieben und in Indiana ihren<br />

Urlaub verbrachten, irgendwie abhanden.<br />

Vielleicht war in ihm der Jagdtrieb<br />

erwacht, weil er eine Katze sah, oder<br />

seine Besitzer hatten ihn schlicht und<br />

einfach vergessen. Jedenfalls bemerkten<br />

sie irgendwann das Fehlen ihres<br />

Lieblings, aber da war es schon zu spät.<br />

Bobbies abenteuerliche Odyssee<br />

Anfangs fiel es dem jungen Hund offenbar<br />

schwer, sich zu orientieren. Zwar<br />

näherte er sich seinem eigentlichen<br />

Ziel, dem an der Pazifikküste gelegenen<br />

Oregon, doch tat er dies auf Umwegen.<br />

Er lief zunächst einen großen Bogen<br />

von ungefähr 1500 Kilometern, der ihn<br />

seiner Heimat aber gerade einmal 300<br />

Kilometer näherbrachte. Im Spätherbst<br />

endlich fand der Hund den richtigen<br />

Weg und schlug einen Kurs ein, der ihn<br />

ein paar Monate später, nach halbjähriger<br />

Wanderung, direkt nach Hause führen<br />

sollte.<br />

Bobbie lief schnurstracks nach Westen<br />

und durchquerte dabei die Staaten<br />

Illinois und Iowa. Er fraß, was er bekommen<br />

konnte, und verkroch sich dort, wo<br />

immer sich ein geschützter Platz für ihn<br />

fand. Von Zeit zu Zeit nahmen ihn tierliebe<br />

Menschen für eine Nacht oder länger<br />

bei sich auf, wo er sich dann stärken und<br />

etwas ausruhen konnte. In Des Moines,<br />

der Hauptstadt von Iowa, verbrachte er<br />

das Erntedankfest bei einer Familie. Sie<br />

konnte später ausfindig gemacht werden,<br />

als man Bobbies unglaubliche Odyssee<br />

rekonstruierte. Dort blieb er noch<br />

ein paar Wochen, dann trabte er weiter<br />

westwärts, wobei er nur mit knapper Not<br />

einem Hundefänger entwischte.<br />

In den folgenden Wochen seiner<br />

Wanderung wurde Bobbie immer magerer<br />

und schwächer. Doch sein Heimweh<br />

war stärker, und so legte er jeweils nur<br />

so lange eine Pause ein, bis er wieder<br />

einigermaßen zu Kräften gekommen<br />

war. Dann lief er unbeirrt weiter gen<br />

Westen. Er durchschwamm große Flüsse,<br />

sogar den gewaltigen, von Eisschollen<br />

bedeckten Missouri. Und er schaffte<br />

es auch, mitten im Winter die tief verschneiten<br />

Rocky Mountains zu überqueren.<br />

Gegen Ende der Reise waren<br />

die Pfoten des Hundes so abgescheuert,<br />

daß die Knochen an einigen Stellen<br />

durchzuschimmern begannen.<br />

Im Februar 1924, volle sechs Monate<br />

nach dem Beginn seiner unfaßbaren<br />

Odyssee, humpelte Bobbie in ein altes<br />

Bauernhaus - jenen Ort, an dem er als<br />

Welpe mit seinen Besitzern gelebt hatte.<br />

Doch dort fand er niemanden mehr<br />

vor. Darum schleppte er sich am nächsten<br />

Tag, fast ohnmächtig vor Erschöpfung,<br />

taumelnd in die Stadt und fand<br />

das Restaurant, in dem seine Besitzer<br />

nun lebten und arbeiteten. Dort lag im<br />

ersten Stock des Hauses Frank Brazier,<br />

Bobbies Herr, im Bett und schlief<br />

noch, weil er am<br />

Vorabend bis in die<br />

späte Nacht hinein<br />

gearbeitet hatte.<br />

Ein fast 5000<br />

Kilometer langer<br />

G e w a l t m a r s c h<br />

war zu Ende gegangen.<br />

Mit letzter Kraft<br />

sprang Bobbie auf das<br />

Bett und leckte Frank das<br />

Gesicht. Der glaubte im ersten<br />

Moment, seinen Augen nicht mehr<br />

trauen zu dürfen. Dann schloß er den so<br />

unverhofft Wiedergefundenen in seine<br />

Arme.<br />

Ein unglaubliches Tierschicksal,<br />

das durch den Vorsitzenden der<br />

amerikanischen Gesellschaft für<br />

Tierschutz des Staates Oregon akribisch<br />

überprüft wurde– wohl nicht zuletzt aus<br />

dem Grund, weil es wirklich absolut irreal<br />

anmutete. Er hatte die Route des<br />

Hundes genauestens zurückverfolgt<br />

und mit zahlreichen Menschen gesprochen,<br />

welche Bobbie unterwegs gesehen<br />

oder sich sogar um ihn gekümmert<br />

hatten.<br />

Nachdem seine abenteuerliche Reise<br />

verifiziert werden konnte, wurde<br />

Bobbie zum meistgeehrten Hundehelden<br />

Nordamerikas. Mehrere Medaillen<br />

wurden ihm verliehen, ebenso ein<br />

goldenes Halsband, und ein paar Jahre<br />

später setzte ihm der legendäre Comicschöpfer<br />

und Filmproduzent Wall Dis-<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 63


Das weihnachtliche Auftauchen und Verschwinden nach den<br />

Festtagen wiederholte sich in schöner Regelmäßigkeit insgesamt zehn Mal.<br />

„Same procedure as every year!“<br />

- Derselbe Ablauf wie jedes Jahr! Das<br />

weihnachtliche Auftauchen und Verschwinden<br />

nach den Festtagen wiederholte<br />

sich in schöner Regelmäßigkeit<br />

insgesamt zehn Mal. Schäferhund „Gyp"<br />

ließ kein Weihnachtsfest aus, um „seiner"<br />

Familie Neff den mittlerweile obligatorischen<br />

Besuch abzustatten. Und<br />

bei dieser Gelegenheit mit einem opulenten<br />

Mahl des traditionellen Truthahnbratens<br />

verwöhnt zu werden.<br />

ney ein filmisches Denkmal mit seinem<br />

Werk - heute würde man „Doku-Drama"<br />

dazu sagen - „Die unglaubliche Reise".<br />

Doch so eindrucksvoll auch immer<br />

die Ehrungen sind, mit denen Bobbies<br />

außerordentlicher Mut, seine Anhänglichkeit<br />

und seine Durchhaltekraft belohnt<br />

wurden: Wesentlich bedeutsamer<br />

ist auch hier einmal mehr die grundsätzliche<br />

Frage, wie das treue Tier den<br />

weiten Weg nach Hause zu finden vermochte.<br />

Der Hund hatte sich nämlich<br />

keineswegs an die Route gehalten, die<br />

Frank Brazier auf dem Weg nach Osten<br />

und später auf der Rückreise nach Oregon<br />

eingeschlagen hatte. Bobbie hatte<br />

auf seinem großen Treck Landstriche<br />

durchquert, die er unmöglich kennen<br />

konnte. Daher vermuteten schon damals<br />

etliche Menschen, die sich mit<br />

seiner Geschichte befaßt haben, daß<br />

der Vierbeiner den Weg mit Hilfe von<br />

Fähigkeiten fand, die von den bekannten<br />

Arten der Sinneswahrnehmung eines<br />

Hundes abweichen.<br />

Und auch von denen des Menschen,<br />

möchte ich hier noch ergänzend<br />

hinzufügen.<br />

Der Beginn einer<br />

wunderbaren Freundschaft<br />

Zu einem heute nicht mehr näher zu<br />

bestimmenden Zeitpunkt in der Frühgeschichte<br />

des Menschen, als der erste<br />

Urahn des heutigen Hundes auf<br />

den noch unfertigen Homo sapiens traf,<br />

wurde eine alles entscheidende Weiche<br />

für das künftige Zusammenleben beider<br />

Spezies gestellt. Vielleicht warf der Urmensch<br />

mit einem Stein nach dem Tier,<br />

das sich jedoch nicht weiter entfernte<br />

als eben diesen Steinwurf. Nachdem sie<br />

sich gegenseitig gemustert hatten, dieser<br />

frühe Mensch und der Vorfahre des<br />

Hundes, ahnten sie wohl, daß ihre Wege<br />

künftig gemeinsam verlaufen würden.<br />

Heutzutage stoßen die Archäologen<br />

überall dort, wo sie Skelette prähistorischer<br />

Menschen ausgraben, auch auf<br />

die Überreste ihrer Hunde. Was da vor<br />

unbekannten Jahrtausenden ablief, war<br />

der Beginn einer wunderbaren Freundschaft,<br />

denn seit jenen denkwürdigen<br />

Tagen steht dem Hund die Liebe zum<br />

Menschen buchstäblich ins Gesicht geschrieben.<br />

Die seit Urzeiten gelebte<br />

Nähe des Hundes zum Menschen dürfte<br />

einer der Gründe sein, warum der treue<br />

Vierbeiner mit den gleichen paranormalen<br />

Fähigkeiten aufwarten kann wie die<br />

selbsternannte „Krone der Schöpfung".<br />

Vielleicht verständigten sich Jäger und<br />

Hund in grauer Vorzeit sogar auf telepathischem<br />

Wege, um das Wild nicht zu<br />

verschrecken. Und man kann sich wahrhaftig<br />

des Verdachts nicht erwehren, daß<br />

sich diese wortlose Art der Kommunikation<br />

bis in unsere Tage hinein erhalten hat.<br />

Der „Weihnachtshund“<br />

Die Familie Neff aus Knoxville im amerikanischen<br />

Bundesstaat Tennessee hatte<br />

ihren deutschen Schäferhund „Gyp"<br />

schon als Hundebaby zu sich genommen.<br />

Nachdem sich bei den Neffs zum<br />

zweiten Male Nachwuchs eingestellt<br />

hatte, verschwand der Schäferhund<br />

ganz plötzlich und blieb monatelang<br />

spurlos verschwunden. Doch am Weihnachtsabend<br />

desselben Jahres vernahm<br />

die Familie vor ihrer Haustür ein klägliches<br />

Gewinsel. „Gyp" war unvermutet<br />

zurückgekehrt, und die Freude seiner<br />

Besitzer riesengroß.<br />

Doch die sollte nicht allzu lange währen,<br />

da der Hund offenbar nur das Weihnachtsfest<br />

mit den Neffs verbringen<br />

wollte. Nach den Feiertagen verschwand<br />

er wieder, ohne eine Spur zu hinterlassen.<br />

Elf Monate war „Gyp" verschollen,<br />

doch am 24. Dezember des folgenden<br />

Jahres stand er wieder winselnd vor der<br />

Tür. „Same procedure as last year?“ -<br />

Derselbe Ablauf wie im letzten Jahr?<br />

Eine örtliche Zeitung, die ausführlich<br />

über den treuen „Weihnachtshund"<br />

berichtet hatte, rief<br />

ihre Leser zu einer Suchaktion auf, an<br />

der sich letztlich Hunderte Bürger des<br />

Verbreitungsgebietes beteiligten. Nach<br />

jahrelangen Recherchen gelang es einem<br />

Reporter des „News Sentinel", den<br />

Schäferhund bei einem älteren Mann mit<br />

Namen J. R. Jones ausfindig zu machen.<br />

Dieser hatte von der Publicity, die dem<br />

zugelaufenen Vierbeiner zuteil geworden<br />

war, überhaupt nichts mitbekommen.<br />

Und um die beiden nicht auseinanderzureißen,<br />

verzichteten die Neffs<br />

darauf, „Gyp" von seinem neuen Besitzer<br />

zurückzufordern.<br />

Im elften Jahr blieb der Schäferhund<br />

der Familie Neff den allweihnachtlichen<br />

Besuch schuldig. Dafür tauchte er am<br />

Abend des 24. Dezember vor den Toren<br />

des Wasserwerkes von Knoxville auf, wo<br />

Mr. Neff als Inspektor angestellt war. Dies<br />

war das letzte Mal, daß er von seinem<br />

ehemaligen Besitzer gesehen wurde.<br />

Sein endgültiger Abgang verlief<br />

ebenso mysteriös wie sein Leben in<br />

der vergangenen Dekade. Nachdem er<br />

einen Enkel jenes älteren Herrn, Mr. J.<br />

R. Jones, zum Bahnhof begleitet hatte,<br />

verschwand er für immer. Der Hund mit<br />

seinem untrüglichen Zeitgefühl hatte es<br />

wohl vorgezogen, seine letzten Tage allein<br />

zu verbringen, fernab von allen Menschen,<br />

die ihn kannten und liebten. ■<br />

Hartwig Hausdorf ist Autor zahlreicher<br />

Bücher über rätselhafte<br />

Phänomene. Zu seinen<br />

bekanntesten Titeln<br />

gehören:<br />

"Die weiße Pyramide",<br />

"Nicht von dieser Welt"<br />

und "Geheime Geschichte.<br />

Was unsere Historiker<br />

verschweigen."<br />

In seinem Buch<br />

"Animal PSI"<br />

beschäftigt er sich<br />

mit den außergewöhnlichen<br />

Fähigkeiten<br />

der Tiere.<br />

64<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong>


Anzeigen<br />

Grenzraum der<br />

Wirklichkeit<br />

Die aktuellen Sendetermine bei<br />

CROPfm Netradio<br />

Moderation: Tarek Al-Ubaidi<br />

6. 5. 2011: Spezial-Ausgabe mit Heike Habel. Frau Habel<br />

hatte seit den 80er Jahren mehrere Entführungserlebnisse<br />

und hat sich Anfang 2011 aufgrund<br />

weiterer Erfahrungen dazu entschlossen,<br />

über ihre Erlebnisse zu sprechen.<br />

2. Dezember 2011:<br />

20. 5. 2011: Live zu Gast: Grazyna Fosar und Franz Bludorf.<br />

Thema: UFO-Erfahrungen<br />

Hilda Resch über<br />

"Das Wissen der Maya".<br />

4. 6. 2011: CROPfm “open end” zum Thema Remote<br />

Hilda Viewing. lebt Ein in Remote Guatemala Viewer (Christian und Rotz >><br />

c-rv.de) und “Wingman” (Stefan Franke) sind<br />

arbeitet live zu Gast direkt und sprechen mit heutigen<br />

über ihre persönlichen<br />

Erfahrungen mit der Technik des RV<br />

Nachkommen der Maya<br />

zusammen.<br />

18. 6. 2011: CROPfm “open end” zum Pilotfilm der Serie<br />

“Pantherion”. Bernhard Reicher (Drehbuchautor)<br />

und Jörg Vogeltanz (Regisseur) erzählen<br />

über die Dreharbeiten, die Zielsetzungen etc.<br />

Siehe auch >> www.pantherion.at<br />

Sendebeginn jeweils 19:30 Uhr<br />

CROPfm Netradio ist als Livestream über cropfm.at empfangbar<br />

oder terrestrisch auf 92,6 MHz (nur im Raum Graz)<br />

Texte, die es nicht<br />

geben dürfte<br />

Wo immer etwas Geheimnisvolles<br />

auftaucht, das eigentlich<br />

gar nicht existieren<br />

sollte, ist Reinhard Habeck<br />

nicht weit. Der erfolgreiche<br />

Wiener Sachbuchautor hat<br />

sich mittlerweile spezialisiert<br />

auf „Dinge, die es nicht<br />

geben dürfte“. Und so ließ<br />

er seinem gleichnamigen<br />

Sachbuch weitere Titel folgen:<br />

„Bilder, die es nicht geben<br />

dürfte“ und jetzt „Texte,<br />

die es nicht geben dürfte“.<br />

Seine akribisch recherchierten<br />

Berichte über<br />

Schriftzeichen, die bis heute<br />

keiner entziffern kann<br />

oder die an „falschen“ Orten<br />

auftauchten, an denen<br />

die zugehörige Kultur nach<br />

offizieller Geschichtsschreibung<br />

gar nicht lebte, sind<br />

immer wieder verblüffend<br />

und spannend. Habecks<br />

Artikel über die geheimen<br />

Zeichen am Goldenen Dachl<br />

in Innsbruck in diesem <strong>Matrix3000</strong>-Special<br />

kann dem<br />

interessierten Leser einen<br />

Vorgeschmack liefern auf<br />

ein interessantes Buch, in<br />

dem der Autor wieder einmal<br />

unbekümmert in alle<br />

möglichen „Wespennester“<br />

der Wissenschaft sticht.<br />

Franz Bludorf<br />

Reinhard Habeck<br />

Texte, die es nicht geben dürfte<br />

Ueberreuter-Verlag, Wien 2011<br />

ISBN 978-3-80007-498-3<br />

€ 19,99<br />

Apokalyptische Endzeit<br />

Der Buchtitel klingt nach<br />

Weltuntergang, nach reißerischen<br />

Katastrophenschockern<br />

und den Filmen<br />

von Roland Emmerich. Verfaßt<br />

hat es jedoch ein anderer<br />

Roland, nämlich Roland<br />

M. Horn, den <strong>Matrix3000</strong>-<br />

Lesern bereits bestens<br />

vertraut durch seine Artikel<br />

über rätselhafte Phänomene.<br />

In diesem Buch<br />

vergleicht der Autor die<br />

Aussagen der Bibel zur Apokalypse<br />

mit entsprechenden<br />

Passagen des Koran, mit<br />

den Prophezeiungen der<br />

Mayas zum bevorstehenden<br />

Jahr 2012 sowie mit<br />

den Vorhersagen bekannter<br />

Propheten wie Nostradamus,<br />

Malachias und Edgar<br />

Cayce. Und obwohl der Autor<br />

natürlich auch die sich<br />

derzeit häufenden Naturund<br />

Wetterkatastrophen<br />

nicht leugnen kann, kommt<br />

er am Ende zu einem Fazit,<br />

daß uns nicht der Weltuntergang,<br />

sondern eher eine<br />

Zeitenwende<br />

dürfte.<br />

Franz Bludorf<br />

Bücher<br />

bevorstehen<br />

Roland M. Horn<br />

Apokalyptische Endzeit<br />

Bohmeier-Verlag, Leipzig 2009<br />

ISBN 978-3-89094-622-1<br />

€ 19,95<br />

<strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong> MATRIX 3000 65


<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Vorschau</strong><br />

<strong>Vorschau</strong> auf <strong>Matrix3000</strong> Band 67, erscheint am 22.12.2011<br />

„Top Secret America“<br />

Viel wurde bereits geschrieben über die unbemannten Drohnen<br />

der CIA, mit deren Hilfe Dutzende mutmaßlicher Al-Kaida-Führer<br />

und Tausende ihrer Gefolgsleute getötet wurden.<br />

Doch es gibt noch eine mysteriösere Organisation, der seit<br />

dem 11. September noch viel mehr gegnerische Kämpfer zum<br />

Opfer gefallen sind – die Navy SEALS, eine Elitetruppe des US-<br />

Militärs, über die in der Öffentlichkeit kaum etwas bekannt ist.<br />

Die Einheit bildet eines der bestgehüteten Geheimnisse der<br />

USA – einen wichtigen Bestandteil von „Top Secret America“<br />

Paranormal – Medial – Genial<br />

Paranormologische Fernwahrnehmung überwindet den trennenden<br />

Raum und die Zeit – Psychokinese überwindet die Stabilität<br />

der Materie. Ist ein physikalisch-energetischer Informationsträger<br />

schon nachgewiesen?<br />

Arche Noah lokalisiert?<br />

Birgt der Ararat ein Geheimnis? Haben internationale Wissenschaftler<br />

jüngst das größte Schiff der Bibel, die Arche Noah,<br />

entdeckt? Gemäß den Angaben in Kapitel 16,<strong>14</strong> des Buches<br />

Genesis soll die Arche 300 Ellen (133,50 m) lang, 50 Ellen<br />

(22,35 m) breit und 30 Ellen (13,35 m) hoch gewesen sein. Der<br />

Niederländer Johan Huibers baute nach den Angaben der Bibel<br />

eine Kopie der Arche. Erstaunlicherweise ist dieses Verhältnis<br />

6 zu 1 von Länge zur Breite noch immer dasselbe, wie<br />

es heute noch im Schiffsbau verwendet wird.<br />

MATRIX<br />

NEUES DENKEN<br />

Peacefood<br />

Innere Unruhe, Angst und Traurigkeit überfallen den Menschen<br />

scheinbar unmotiviert. Und auch körperliche Krankheiten wie Krebs<br />

sind Ausdruck einer Seele im permanenten Ausnahmezustand.<br />

Wie ist das möglich? Wir sehnen uns nach Frieden und leben doch<br />

im permanenten Krieg mit unseren Mitgeschöpfen. Die grausame<br />

Massentierhaltung hinterläßt ihre Spuren auch auf unserem Teller –<br />

und in unserem Organismus. Dies gilt nicht nur für Fleisch, sondern<br />

auch für die in unserer Kultur im Übermaß konsumierten Milchprodukte.<br />

Der Ganzheitsmediziner Rüdiger Dahlke zeigt, wie segensreich<br />

sich vegane Ernährung auf Leib und Seele auswirkt. Wenn wir<br />

nicht aus Mitgefühl umkehren wollen, dann wenigstens aus richtig<br />

verstandenem Egoismus.<br />

3000<br />

Impressum<br />

<strong>Matrix3000</strong> erscheint zweimonatlich.<br />

ISSN 1 439-4154<br />

ISBN (<strong>Mystery</strong> Special): 978-3-89539-877-3<br />

Verlag<br />

MATRIX3000 Verlag GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@matrix3000.de, www.matrix3000.de<br />

Redaktion MATRIX3000<br />

Grazyna Fosar<br />

Franz Bludorf<br />

Postfach 242<br />

D-12112 Berlin<br />

Telefon: 030/ 795 36 63, Telefax: 030/ 79 01 48 94<br />

grazyna.fosar@matrix3000.de, franz.bludorf@matrix3000.de<br />

Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe,<br />

<strong>Matrix3000</strong> Band 67: 8. 11. 2011<br />

Chefredaktion<br />

Franz Bludorf<br />

Redaktion<br />

Franz Bludorf, Grazyna Fosar, Ulrich Heerd, Ralf Lehnert,<br />

Lisa Rampertshammer, Elke Röder, Roland Rottenfußer<br />

Beiträge von<br />

Franz Bludorf, Johannes von Buttlar, Lars A. Fischinger,<br />

Grazyna Fosar, Reinhard Habeck, Wolfgang Hahl, Hartwig<br />

Hausdorf, Roland M. Horn, Ralf Lehnert, Ernst Meckelburg,<br />

Thomas Ritter, Roland Roth, Roland Rottenfußer<br />

Artdirection & Design<br />

Mirjam Schuster<br />

mia@thesigner.com<br />

Bilder: Angaben beim Bild oder Archiv<br />

Druck<br />

Mayr Miesbach GmbH<br />

Vertrieb<br />

BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG<br />

Römerstrasse 90, 79618 Rheinfelden<br />

Tel. 07623 /964-0, Telefax 07623 /964-259<br />

www.bpv-medien.com<br />

Bezugspreise<br />

Abo-Jahresbeitrag (6 Hefte), inkl. Versand:<br />

39,– EUR (ins Ausland 48,– EUR).<br />

Abo-Bestellung mit Abo-Bestellschein.<br />

Einzelheft: Deutschland 6,50 EUR,<br />

Österreich 7,40 EUR, Schweiz 12,80 SFR,<br />

Italien 8,50 EUR, Luxemburg 7,70 EUR<br />

Für gewerbliche Inserenten<br />

Inge Eire Rautenberg<br />

Reichshofstr. 168, 58239 Schwerte<br />

Telefon/Fax: 0 23 04 - 942 33 99<br />

E-mail für Anfragen bezüglich Anzeigen und Beilagen:<br />

inge.rautenberg@matrix3000.de<br />

E-mail für Druckunterlagen: eire.rautenberg@gmx.de<br />

Monika Lehmer<br />

Kompletto Veranstaltungen + Marketing UG<br />

Bahnhofring 23, D-86415 Mering<br />

Tel.: 08233-7798224<br />

Mobil: 0173-3671381<br />

Email: monika.lehmer@kompletto.eu<br />

66<br />

MATRIX 3000 <strong>Mystery</strong>-<strong>Welten</strong><br />

Opfer, Büßer und Genie<br />

Roman Polanski hat einen neuen Film gedreht – und wieder geht<br />

es um die Aufarbeitung von Schuld. In „Gott des Gemetzels“ streiten<br />

sich zwei Elternpaare um Gewalt auf dem Schulhof. Das scheint<br />

harmlos, verglichen mit den Problemen, die die Protagonisten in<br />

„Rosemarys Baby“, „Tess“ oder „Der Tod und das Mädchen“ haben.<br />

Aber es ist charakteristisch für einen Regisseur, der sich hartnäckig<br />

an Themen wie Verbrechen, Buße und Vergebung abarbeitet. Wer<br />

ist dieser Besessene auf dem Regiestuhl? Leistet er filmisch Abbitte<br />

für eine Vergewaltigung, die 34 Jahre zurückliegt? Oder war sein<br />

Werk stets überschattet von seiner Kindheit als Jude im von Nazis<br />

besetzten Polen? Eine Spurensuche in der Seelenlandschaft eines<br />

der faszinierendsten Künstler unserer Zeit.<br />

Bestellungen über:<br />

Michaels Verlag und Vertrieb GmbH<br />

Ammergauer Straße 80<br />

D-86971 Peiting<br />

Telefon: 0 88 61/59 0 18, Telefax: 0 88 61/67 0 91<br />

info@michaelsverlag.de, www.matrix3000.de<br />

Mit Namen gezeichnete Beiträge werden von den Autoren<br />

selbst verantwortet und stellen die Meinung des jeweiligen<br />

Autors dar. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die Auffassungen<br />

der Redaktion wider. Die Bearbeitung und Kürzung<br />

von Beiträgen behält sich die Redaktion vor. Alle Inhalte entsprechen<br />

dem besten Wissen der Redaktion nach gründlicher<br />

Prüfung, trotzdem kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Die Redaktion freut sich über zugesandte Textvorlagen, für<br />

unverlangt eingereichte Beiträge kann der Verlag allerdings<br />

keine Haftung übernehmen.<br />

Für Werbeanzeigen übernimmt der Verlag keine inhaltliche<br />

Verantwortung. Nachdruck und Kopie, auch in Auszügen,<br />

nur nach Abstimmung mit dem Verlag.


Der Anfang der Welt ist abgesagt!<br />

Episoden:<br />

1. Der Schutz<br />

2. Der Hellseher<br />

3. Der Vulkan<br />

4. Die Sonne<br />

5. Der Forscher<br />

6. Die Formel<br />

7. Der Agent<br />

8. Das System<br />

9. Der Krisenstab<br />

10. Die Grenze<br />

11. Die Tür<br />

Grazyna Fosar und Franz Bludorf<br />

Welt am Limit<br />

ca. 224 Seiten<br />

€ 24,80 (D) € 25,50 (A)<br />

ISBN: 978-3-89539-390-7<br />

Was die Autoren schon jetzt<br />

über das Buch verraten:<br />

Wir erzählen einen Film aus elf Episoden, der zu einem Buch geworden ist. Die Episoden, die wir ausgewählt haben,<br />

sollen eine kontroverse Aufgabe erfüllen: SIE SOLLEN SIE BEUNRUHIGEN.<br />

Unruhe breitet sich durch alle Kapitel aus. Unser Sicherheitsgefühl ist zwischen zahlreichen Grenzen versteckt. Doch<br />

nicht nur ein Hellseher kann sie in Sekundenbruchteilen durchdringen. Gefahren aus Lava und Feuer lauern auch vor<br />

unserer Haustür. Was verbirgt sich hinter der dunklen Seite der Sonne? Die Schicksalsjahre unserer Zivilisation werden<br />

kalt. Wie informiert man sich über den nationalen Bedrohungszustand? Wer ist betroffen? Wir alle! Was erwartet uns<br />

von Rußlands Area 51? Warum zu viel Wissen schadet. Können wir das siebte Massensterben noch aufhalten? Die<br />

Welt am Limit. Kann sie so wie bisher weiter funktionieren?<br />

Der Anfang der Welt ist abgesagt, und was danach kommt, ist nicht weniger überraschend. Die Karten unserer Realität<br />

werden neu gemischt. Wollen Sie zusammen mit uns einen Blick darauf wagen, was sich hinter dem Limit befindet?<br />

Wir sind passiert. Doch unsere Welt ist flexibel. Die Zahl 137 ist der Schlüssel.<br />

Bestelltelefon: 08861 - 5 90 18, E-mail: Info@michaelsverlag.de<br />

MICHAELS VERLAG & VERTRIEB GMBH, Ammergauer Strasse 80, D-86971 Peiting, Fax: 08861 - 6 70 91


MVV, Ammergauerstr. 80, 86971 Peiting, PVSt. Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, B51 151

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