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Mein Kreativ-Atelier Wild & schön (Vorschau)

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Leser-Kunst<br />

Fotos: privat<br />

Michaela Linsner lebt mit ihrem Ehemann,<br />

dem 15-jährigen Sohn und zwei Kartäuserkatern<br />

in einem kleinen Dorf im Taunus.<br />

Michaela Linsner<br />

„Lange dauerte es, bis<br />

ich zu meinen Pinseln<br />

und Farben griff!“<br />

„Das vage Gefühl, malen zu müssen, begleitet<br />

mich eigentlich schon mein ganzes Leben“,<br />

sagt Michaela Linsner. Nur der Mut dazu<br />

▲ „Chamöleon (Ausschnitt), Acryl auf Leinwand, 40 x 40 cm, 2010<br />

fehlte ihr bis vor Kurzem: „Ich hatte mir irgendwann<br />

sämtliche Malutensilien gekauft<br />

– und ließ sie dann aber ungenutzt herumliegen.<br />

Ich dachte, ich mache mich allenfalls<br />

lächerlich.“ Erst im Herbst 2009 konnte sie der<br />

Leinwand nicht länger widerstehen und nahm<br />

den Pinsel in die Hand. „Zuerst entstand ein<br />

einfaches, aber stimmungsvolles Bild in Acryl,<br />

eine Erinnerung an einen Aufenthalt in Tansania.<br />

Das Bild gefiel jemandem auf Anhieb so<br />

gut, dass er es vom Fleck weg kaufte“, erzählt<br />

die 53-Jährige stolz. Danach war der Bann gebrochen,<br />

und die Hobbykünstlerin wagte sich<br />

an weitere Malprojekte und experimentierte<br />

mit verschiedenen Techniken, die sie gerne<br />

Motive nach Fotos<br />

und Fantasie<br />

auch mischt. Häufig arbeitet sie in Spachteltechnik<br />

mit Pappstreifen und setzt mehrere<br />

Farbschichten übereinander. Einen Malkurs<br />

habe sie nie besucht, berichtet sie, aber sie<br />

profitiere bei der Farbgebung ihrer Bilder<br />

von ihrer ersten Ausbildung als Schau- und<br />

Werbegestalterin. „Die Farbenlehre hat mich<br />

schon damals fasziniert. Mit Komplementärfarben<br />

kann man überraschende Akzente<br />

setzen.“ Ihre Bilder malt Michaela Linsner<br />

teilweise nach Fotografien, die sie auf Reisen<br />

geschossen hat, zum Beispiel das Chamäleon<br />

aus Rwanda. Bei anderen Malprojekten lässt<br />

die Künstlerin ihrer Fantasie freien Lauf: „Oft<br />

habe ich Träume, auch Tagträume, die sich<br />

nach einiger Zeit zuerst manifestieren und<br />

dann auf der Leinwand realisieren. Dann wieder<br />

höre oder sehe ich, beispielsweise bei ei-<br />

ner Wanderung durch die Natur, irgendetwas,<br />

was den Anstoß gibt und eine Idee für ein Bild<br />

reifen lässt.“ Zum Malen begibt sie sich am<br />

liebsten in ihr lichtdurchflutetes Wohnzimmer<br />

unterm Dach. Dabei wird sie meist von ihren<br />

Karthäuserkatern Ozzy und Gary begleitet:<br />

„Die beiden lieben es, dann ganz nah zu sein.<br />

Und Ozzy betätigt sich dabei oft als gemeiner<br />

„Wenn ich male, dann<br />

versinke ich darin!“<br />

Pinseldieb“, erzählt die Künstlerin schmunzelnd.<br />

Immer wieder gibt es auch Wochen,<br />

in denen ihre Leinwand unangetastet auf der<br />

Staffelei steht: „Ich male phasenweise, immer<br />

dann, wenn ich das Gefühl habe, es muss<br />

sein. Dann ist Malen für mich eine Art der<br />

Meditation, ich versinke ganz tief darin und<br />

vergesse alles um mich herum.“<br />

„together“, Acryl auf Leinwand,<br />

50 x 40 cm, 2009<br />

„Porträt“, Acryl auf Leinwand, 50 x 50 cm, 2011<br />

56 <strong>Mein</strong> <strong>Kreativ</strong>-<strong>Atelier</strong>

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